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Zwischen dieser und der nächsten Stufe der Ausbildung des Plätt-
chens zur Feder liegt eine Unterbrechung. Die Plättchen werden in einem
halbrunden gußeisernen Gefäße, das mit einer Stürze zugedeckt ist, rot-
glühend und infolge davon so weich und biegsam gemacht, als ob sie von
Blei wären. So kommen sie in den Markiersaal. Hier werden sie
dadurch, daß die Arbeiterin ein mit dem Prägstempel versehenes und
durch einen Tritt ihres Fußes in die Höhe gehobenes Gewicht auf das
Plättchen niederfallen läßt, mit dem Fabrikzeichen, dem Namen des Fabri-
kanten, dem Bilde eines berühmten Mannes, einer Rose u. s. w. geschmückt.
Denke aber ja keiner, daß er durch den Besitz einer Moltkefeder in den
Stand gesetzt werde, Armeeen statt der Buchstaben zu kommandieren, oder
daß mit einem Male an Stelle seiner bisher schlechten Verse aus einer
Schillerfeder gute stießen würden.
Die nächste Arbeit ist das Aufbiegen. Durch dasselbe erhält das
bis jetzt flache Plättchen die bekannte muldenförmige Gestalt und wird so
geschickt, in den runden Mund des Halters hineingeschoben werden zu
können. Das Drücken und Biegen würde die Feder sich nicht gefallen
lassen, hätte man ihr nicht zuvor die ursprüngliche Härte genommen.
Aber, sagt jeder, welcher schreibt, ich kann keine Feder gebrauchen, welche
nach dem ersten kräftigen Zuge den Schnabel wie ein hungriger Neststar
in die Höhe sperrt. Darum gilt es jetzt, der Feder die alte Natur zurück-
zugeben, und es geht ihr dabei wie manchem Menschen. Vorher weich,
daß er, selber arm, mit dem Ärmeren den schmalen Bissen teilte, ist
er, plötzlich zu Reichtum gekommen, hart geworden, so daß er von seinem
Überflüsse nicht den Dreier hergeben will. Auch der Stahl kann einen
so plötzlichen Übergang nicht vertragen, ohne ein anderer zu werden, den
Übergang nämlich aus der Hitze in die Kälte: man macht die Feder zum
zweiten Male rotglühend und schüttet sie in diesem Zustande in kaltes
Wasser. Der Schrecken über dieses Sturzbad macht sie hart, wie sie vom
Anfange war.
Wolltest du jetzt nach der schon oben beschriebenen Wanderung durch
den Schleifsaal mit der Feder, wie sie nun ist, schreiben, so würde sie
bald mit der Tinte zu freigebig, bald zu sparsam sein. Durch den Spalt,
welcher den Schnabel in zwei gleiche Hälften teilt, wird sie gezwungen,
die rechte Mitte zu halten; er ist der Kanal, welcher der Tinte nur einen
allmählichen, aber doch zur Hinterlassung deutlicher Spuren genügenden
Ausfluß erlaubt.
Die Fabrikanten wissen, daß ein sauberes, schönes Gesicht überall in
der Welt das gerade Gegenteil des Briefes wirkt, welchen David dem
Urias mitgab. Darum reinigen sie die Federn in Gefäßen, welche großen,
freilich nur mit Sägespänen gefüllten, Kaffeetrommeln ähnlich sind, von
Schmutz und Unebenheiten und bronzieren sie zuletzt, d. h. sie ziehen
ihnen hübsche blaue, gelbe oder braune Kleider an. Nun ist die Feder
zum Verpacken und Verschicken fertig. Das erste Gros, das sind
12 Dutzend, wird ausgezählt, alle folgenden werden gewogen; kommt ja
dabei einmal eine Feder zu viel oder zu wenig in die Pappschachtel, so
brauchen Käufer und Verkäufer den Verlust oder den Gewinn nicht allzu
hoch anzuschlagen; denn es ist schon eine bessere Sorte, wenn das
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]
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doch stock, starr und gar blind, daß sie nicht mag ein Haar breit an-
zeigen, welches dieselbigen Dinge sind. — Vermessen ist sie genug, daß
sie darauf fällt und plumpet hinein, aber alles, was sie schließt, das
ist so gewißlich falsch und irrig, als Gott lebt. Hier thut sie, wie der
Mann, der ans Sand bauet, hier nimmt sie Spinnwebe und will einen
Rock daraus machen, hier nimmt sie Sand für Mehl und will Brot
backen, hier säet sie Wind und sammelt Wirbel, hier inißt sie die Luft
mit Löffeln aus, trügt das Licht mit Mulden in den Keller, wägt die
Flammen auf einer Wage und treibt all' das Narrenwerk und verkehrte
Spiel, das je geschehen ist oder erdichtet mag werden, daher auch alle
Abgötterei gekommen ist." Anfangs war Melanchthon mit Luther der-
selben Ansicht gewesen, wie denn auch diese Lehre im 18. Artikel der
Augsburgischen Konfession enthalten ist. Da heißt es: „Der Mensch hat
wohl einige Freiheit, die Werke der bürgerlichen Gerechtigkeit zu voll-
bringen, hat aber nicht die Kraft, ohne den heiligen Geist zu thun, was
vor Gott recht ist. Später jedoch änderte Melanchthon seine Ansicht.
Außer den zwei Ursachen, die uns in den Stand setzen, das wahrhaft
Gute zu thun und selig zu werden, nämlich Gottes Wort und dem
heiligen Geist, nahm er noch eine dritte an: den Willen des Menschen,
der die Kraft habe, das Gute sich anzueignen. Solche Meinung stand
nun allerdings im Widerspruch mit der Haupt- und Grundlehre der
evangelischen Kirche, wie wir sie in Römer 3 24 finden, daß wir ohne
Verdienst gerecht werden aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch
Christum Jesum geschehen ist; denn wenn dem Menschen auch nur einige
Kraft, Gutes zu thun und dadurch an der Erlangung der Seligkeit mit-
zuwirken, zugesprochen wird, so wird er nicht aus Gnaden allein, sondern
zum Teil aus seinem Verdienst gerecht und selig.
Die Ansicht Melanchthons fand unter den Geistlichen der lutherischen
Kirche eben so viele eifrige Anhänger, als heftige Gegner. Das Schlimmste
dabei war, daß die Fürsten mit ihrer Gewalt in dem einen Lande für
diese, in dem anderen gegen jene Partei eintraten. So setzte Heinrich
der Jüngere in Gera den Superintendenten, einen Anhänger Melanch-
thons, ab und berief an seine Stelle den berühmten Dr. Musäus, der
an 14 verschiedenen Orten Pfarrer gewesen und zehnmal abgesetzt worden
ist. Er einigte sich mit seinein Bruder, Heinrich dem Mittleren zu
Obergreiz, und dem Grafen Wolf von Schönburg in dem Beschlusse, zur
Aufrechthaltung der reinen Lehre durch Musäus eine besondere Kon-
sessionsschrift abfassen zu lassen. Dieser berief im Jahre 1566 die
Geistlichen des Landes zu einer Zusammenkunft nach Pohlitz bei Köstritz
und las ihnen am Sonntage Okuli von der Kanzel der dortigen Kirche
herab das von den: Grafen mit Siegel imb Unterschrift bestätigte Be-
kenntnis vor. Dasselbe, das unter dem Namen reußische Konfession be-
kannt ist, wurde von ihnen und später von den Geistlichen der Herr-
schaften Greiz und Schönburg unterschrieben. Trotzdem erfuhr die
reußische Konfession in der Folgezeit viele irrige Auffassungen und
mannigfachen Widerspruch. Da schickte der Sohn Heinrichs des Jüngeren,
Heinrich Posthumns, der seine Regierung unter andern: mit dem Gelübde
angetreten hatte, sein Augenmerk auf die Aufrechthaltung einer der reinen
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Melanchthon Heinrich
der_Jüngere Heinrich Heinrich Heinrich Wolf_von_Schönburg Heinrichs Heinrichs Heinrich_Posthumns Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Gnaden Melanchthons Gera Greiz
Die Franken und Sachsen zusammen haben das Thüringer-Reich zer-
Kört. Wir sprechen eben jetzt diesen Gedanken aus, aber das Ereigniß selbst
ist lange vor dem Aussprechen dieses Gedankens eingetreten ; es hat die Zer-
störung des Thüringer-Reiches eher Statt gefunden, als wir davon sprachen.
Im Herbste wird der Storch wieder nach Aegypten ziehen. Wir sprechen
diesen Gedanken mitten im Mai aus; das Fortziehen des Storches tritt erst im
Herbste ein, also später, als wir die Behauptung aussprachen.
Wir sehen aus diesen Beispielen: eine Thätigkeit kann entweder in, oder
vor, oder nach der Zeit eintreten, in welcher wir von ihr reden. Hiernach
unterscheidet man bei dem Zeitworte drei Zeitformen, die Gegenwart,
die Vergangenheit, die Zukunft.
Aufgaben: Suche in dem Lesestücke über den Storch Nr. 155 diese 3
Zeitformen auf! Bilde 3 einfache Sätze über den Storch, deren jeder eine
andere Zeitform hat! Bilde 3 Satzgefüge über den Storch in der Weise, daß
die Zeitform des Hauptsatzes eine andere ist, als die Zeitform des Nebensatzes!
6) Ihr flatterndes Haar hing bis auf die Hüsten herab. Der aus-
gesandte Vogel ward jenseit des Flusses von einem Sachsen ergriffen. Der
Rath Hathagasts war ein zu lobendes Rath. — Flatterndes Haar ist Haar,
welches flattert. Ein ausgesandter Vogel ist ein Vogel, welcher ausgesandt
worden ist. Ein zu lobender Rath ist ein Rath, welcher gelobt werden muß.
Wir sehen, alle 3 Wörter geben an, wie die Dinge sind, welche durch sie be-
stimmt werden, sind demnach Eigenschaftswörter, aber das erste Wort gibt auch
zugleich an, was das Haar thut, die beiden andern, was mit dem Vogel
gethan worden ist, mit dem Rathe gethan werden soll, sind demnach
Zeitwörter. Wir haben also Formen des Zeitwortes, welche halb Eigenschasts-,
halb Zeitwörter sind, die in der Mitte stehen zwischen Eigenschafts- und Zeit-
wort, und die darum Mittelwörter genannt werden.
Aufgaben: Sprich dich über die Bildungsweise und über die Einthei-
lung der Mittelwörter aus! Löse im folgenden Beispiele die Mittelwörter auf:
„Aemsig stand an dem Heerde das Mütterchen, brannte den Kaffee über der
Gluth in der Pfann, und rührte mit hölzernem Lösiel; knatternd schwitzten die
Bohnen und bräunten sich, während ein dicker duftender Qualm aufdampfte,
die Küch' und die Diele durchräuchernd. Sie nun langte die Mühle herab
vom Gesimse des Schornsteins, schüttete Bohnen darauf, und fest mit den Knieen
sie zwängend, hielt sie den Rumpf mit der Linken und drehte in der Rechten
den Knopf um; oft auch hüpfende Bohnen vom Schoß haushälterisch sammelnd,
goß sie auf graues Papier den grobgemahlenen Kaffee/' (Voß) — Bilde selber
3 Satzgefüge über die ältesten Bewohner unseres Landes, in deren jedem alle 3
Arten der Mittelwörter vorkommen!
Geben ist seliger als Nehmen. Vorgethan haben und nachbedacht haben
hat manchen in Leid gebrach:. — Geben, Nehmen, vorgethan haben, nachbe-
dacht haben sind ähnliche Formen, wie die Mittelwörter; sie sind aber halb
Ding- und halb Zeitwörter und heißen Nennformen.
Aufgaben: Gib die verschiedenen Arten der Nennform an! Bilde 2
Sätze, in denen die Nennform der Gegenwart, und 2 Sätze, in deuen die
Nennform der Vergangenheit vorkommt!
7) Die Franken schlugen die Thüringer, die Thüringer wurden von
den Franken geschlagen. Im ersten Satze ist der Satzgegenstand: die Franken;
die Aussage: schlugen gibt an, was die Franken thaten; sie stellt die Franken
als thätig dar. Im zweiten Satze ist der Satzgegenstand: die Thüringer;
die Aussage: wurden geschlagen gibt an, daß die Thüringer das schlagen er-
fahren, leiden, sie stellt die Thüringer als leidend dar. Es gibt also eine
Form des Zeitwortes, durch welche der Satzgegenstand als thätig dargestellt
wird, die Th ätigkeitsform, und gibt eine Form, durch welche der Satzgegen-
stand als leidend dargestellt wird, die Leideform.
Aufgaben: Verwandle die im Lesestücke vorkommenden Thätigkeitsformen
in Leideformen und umgekehrt! Gib den Unterschied an zwischen: Wir, die
Franken, werden die Thüringer schlagen, und: die Thüringer werden von den
Franken geschlagen!
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
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Zwischen dieser und der nächsten Stufe der Ausbildung des Plätt-
chens zur Feder liegt eine Unterbrechung. Die Plättchen werden in einem
halbrunden gußeisernen Gefäße, das mit einer Stürze zugedeckt ist, rot-
glühend und infolge davon so weich und biegsam gemacht, als ob sie von
Blei wären. So kommen sie in den Markiersaal. Hier werden sie
dadurch, daß die Arbeiterin ein mit dem Prägstempel versehenes und
durch einen Tritt ihres Fußes in die Höhe gehobenes Gewicht auf das
Plättchen niederfallen läßt, mit dem Fabrikzeichen, dem Namen des Fabri-
kanten, dem Bilde eines berühmten Mannes, einer Rose u. s. w. geschmückt.
Denke aber ja keiner, daß er durch den Besitz einer Moltkefeder in den
Stand gesetzt werde, Armeeen statt der Buchstaben zu kommandieren, oder
daß mit einem Male an Stelle seiner bisher schlechten Verse aus einer
Schillerseder gute fließen würden.
Die nächste Arbeit ist das Aufbiegen. Durch dasselbe erhält das
bis jetzt flache Plättchen die bekannte muldenförmige Gestalt und wird so
geschickt, in den runden Mund des Halters hineingeschoben werden zu
können. Das Drücken und Biegen würde die Feder sich nicht gefallen
lassen, hätte man ihr nicht zuvor die ursprüngliche Härte genommen.
Aber, sagt jeder, welcher schreibt, ich kann keine Feder gebrauchen, welche
nach dem erster: kräftigen Zuge den Schnabel wie ein hungriger Neststar
in die Höhe sperrt. Darum gilt es jetzt, der Feder die alte Natur zurück-
zugeben, und es geht ihr dabei wie manchem Menschen. Vorher weich,
daß er, selber arm, mit dem Ärmeren den schmalen Bissen teilte, ist
er, plötzlich zu Reichtum gekommen, hart geworden, so daß er von seinem
Überflüsse nicht den Dreier hergeben will. Auch der Stahl kann einen
so plötzlichen Übergang nicht vertragen, ohne ein anderer zu werden, den
Übergang nämlich aus der Hitze in die Kälte: man macht die Feder zum
zweiten Male rotglühend und schüttet sie in diesem Zustande in kaltes
Wasser. Der Schrecken über dieses Sturzbad macht sie hart, wie sie vom
Anfange war.
Wolltest du jetzt nach der schon oben beschriebenen Wanderung durch
den Schleifsaal mit der Feder, wie sie nun ist, schreiben, so würde sie
bald mit der Tinte zu freigebig, bald zu sparsam sein. Durch den Spalt,
welcher den Schnabel in zwei gleiche Hälften teilt, wird sie gezwungen,
die rechte Mitte zu halten; er ist der Kanal, welcher der Tinte nur einen
allmählichen, aber doch zur Hinterlassung deutlicher Spuren genügenden
Ausfluß erlaubt.
Die Fabrikanten wissen, daß ein sauberes, schönes Gesicht überall in
der Welt das gerade Gegenteil des Briefes wirkt, welchen David dem
Urias mitgab. Darum reinigen sie die Federn in Gefäßen, welche großen,
freilich nur mit Sügespänen gefüllten, Kaffeetrommeln ähnlich sind, von
Schmutz und Unebenheiten und bronzieren sie zuletzt, d. h. sie ziehen
ihnen hübsche blaue, gelbe oder braune Kleider an. Nun ist die Feder
zum Verpacken und Verschicken fertig. Das erste Gros, das sind
12 Dutzend, wird ausgezählt, alle folgenden werden gewogen; kommt ja
dabei einmal eine Feder zu viel oder zu wenig in die Pappschachtel, so
brauchen Käufer und Verkäufer den Verlust oder den Gewinn nicht allzu
hoch anzuschlagen; denn es ist schon eine bessere Sorte, wenn das
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]