303
braune Farbe annehmen und leicht abfallen, sind sie reif. Man kann sie
dann zur Vermehrung der Elchen pflanzen oder anderweitig benutzen, z. B.
zum Mästen der Schweine. Entweder werden die Thiere im Herbst in die
Eichenwälder getrieben, wo sie besonders von den abgefallenen Eicheln, aber
auch von Schwämmen und Wurzeln sich selber mästen, oder man mästet sie
im Stalle mit den gesammelten Eicheln, die dann erst geröstet, geschrotet
und mit Wasser angerührt werden. Viel Wasser ist überhaupt bei jeder
Eichelmast nothwendig, da die Eicheln ein sehr hitziges Futter sind. Sie
geben sonst einen kräftigern Speck, als die Kornmast und sind auch den
Ochsen, Truthühnern und Enten, weniger den Gänsen, zuträglich, jedoch nur
mit anderm Futter vermischt.
Man hat oftmals versucht, für Kaffee und Thee, welche eine ungeheure
Summe Geldes aus Europa ziehen, einheimische Produrle zu gebrauchen und
dazu in Deutschland die Eicheln benutzt. Man hat die Kerne, die sich leicht
in 2 Theile spalten, wie die Kaffeebohnen geröstet und gemahlen, kochendes
Wasser aufgegossen und den Aufguß, mit Zucker versüßt, statt des Kaffee's
getrunken, auch wohl diesen sogenannten Eichelkaffee mehr oder minder
mit wirklichem Kassee vermischt; allein die Eicheln haben die levantijchen
Kirschkerne nicht verdrängen können und gegenwärtig wird Eichelkaffee wohl
nur hin und wieder vom Arzte schwächlichen Kindern und Erwachsenen ver-
ordnet, besondern denen, die an Drüsen (Seropheln) leiden.
Den bittern Geschmack kann man übrigens den Eicheln dadurch nehmen,
daß man sie entschält und in heißem Wasser auslaugt, ehe man sie röstet.
Auf diese Weise gereinigt, benutzt man das Eichelmehl in Norwegen
und den Hochländern des südlichen Deutschlands zum Brodbacken.
Ein bei weitem nützlicherer Theil, als die unbedeutende Frucht, ist das
Holz der Eiche, besonders der Sommereiche, welche auch wohl Edelelche
heißt. Es zeichnet sich vor allen Holzarten durch seine Festigkeit und Schwere
aus, weßhalb es lange, sowohl im Trocknen, als im Nassen gesund bleibt
und zum Bau der Mühlen, Schiffe und Brücken benutzt wird. Da man zu
diesen Dingen kaum noch eine andere Holzart gebrauchen kann, so wird es
oft mit großen Kosten aus weiter Ferne herbeigeholt. Im Wasser nimmt es
mit der Zeit eine schwärzliche Farbe an und wird steinhart. Neue Wasser-
rinnen, Brunnenröhren und Pumpenbäume von Eichenholz färben eine Zeit
lang das in ihnen befindliche Wasser bräunlich; ich habe aber nie gehört,
. daß so gefärbtes Wasser schädlich sei.
Der Tischler und Drechsler verarbeiten daö Eichenholz, da es trotz seiner
Festigkeit leicht und grade spaltet, zu Mobilien und Handwcrkzeugen, und der
Böttcher oder Faßbinder zu großen und kleinen Gefäßen. Der letztere muß
es zu dem Ende oftmals biegen, was im erwärmten Zustande leicht vor sich
geht. Ueberhaupt gehört das Eichenholz zu den biegsamen Holzarten und
wird aus diesem Grunde selten zu Tragebalken benutzt; ebenso selten wird
es zu Brennholz geschlagen, es sei denn von verkrüppelten Bäumen. Trocken
brennt es vortrefflich und giebt auch Holzkohlen, die indeß kaum so große
Hitze verbreiten, daß sie zum Metallschmelzen benutzt werden können.
Wichtig ist endlich noch die Eichenrinde wegen des in ihr enthaltenen
Gerbeftoffes. Sie wird im Frühjahr, vor dem Ausschlagen der Bäume,
von den Stamme» abgeschält und trocken nach der Lohmühle gefahren, wo
sie für den Gebrauch beim Gerben hinreichend zerkleinert wird. Die Rinde
von Stämmen unter 20 Jahren ist nicht gcrbestoffhaltig genug; von da an
117
dieser erscheinen Blätter und Blüthen einige Wochen früher, die
Früchte stehen mehr einzeln, an längeren Stielen, und kommen
schon im September und October zur Reife. Die Rinde ist
auswendig schwärzlich und mit weißem Schimmel überzogen; das
Holz ist blasser, als von jener, und wird im Alter etwas schwärzlich.
Die Wurzeln der Eichen verbreiten sich sehr weit in die Erde,
und diese bekommen dadurch einen festen und sichern Stand. Ihr
Stamm wächs't sehr gerade und erreicht eine ansehnliche Höhe.
Die Aeste sind gewöhnlich sehr stark, breiten sich weit aus und
stehen in großen Winkeln vom Stamme ab. Ihre Blätter sind
groß, stark ausgeschweift, stehen büschelweise zusammen und haben
eine dunkelgrüne Farbe, an welcher man die Eichenwälder schon
von weitem erkennen kann. Ihre Früchte, die Eicheln, sind rund
und haben einen sehr herben Geschmack. Am besten gedeihen die
Eichen in hochgelegenen, nur wenig feuchten Wäldern. Ihre starke
Ausdünstung macht, daß sie häufig vom Blitze getroffen werden.
Die Eichen wachsen sehr langsam, erreichen aber auch ein
ungeheures Alter. Unter zwei bis dreihundert Jahren wird ihr
vollkommenes Wachsthum nicht vollendet. Dagegen werden sie
aber auch fünfhundert Jahre alt, ja man hat Beispiele von Eichen,
die gewis wenigstens tausend Jahre alt waren.
Den größten Nutzen gewährt die Eiche durch ihr Holz. Weil
es sehr fest ist und der Fäulnis vorzüglich gut widersteht, so
braucht man es mit Vortheil zum Bauen, besonders zu solchen
Dingen, welche der Einwirkung der Luft und des Waßers sehr
ausgesetzt sind, wie zu Brückenpfeilern, Mühlwellen u. dgl. Man
verfertigt auch davon sehr dauerhaftes und schönes Hausgeräthe.
Wenn man den Baum, gleich nachdem er gefällt ist, in's Waßer
legt und dann drei Jahre liegen läßt, so wird das Holz nicht
rißig. Der Rinde, welche viele herbe, zusammenziehende Bestand-
theile enthält, bedient man sich zum Gerben des Leders; man
kann aber dazu mit noch mehr Vortheil auch die Sägespäne
gebrauchen. Die Eicheln geben eine gute Mästung für die
Schweine. Durch den Stich eines Jnsectes, der Gallwespe,
entstehen an den Zweigen und Blättern Auswüchse, die man
Galläpfel nennt und zur Bereitung der Tinte gebraucht.
Männer, die sich um das Vaterland sehr verdient gemacht
hatten, wurden von den alten Deutschen mit Eichenkränzen
belohnt.
81. Die Eichel.
(Volkserheiterungen von I. L. G. Walther.)
Habt Ihr wohl auch schon darüber nachgedacht, wie viel in einer Eichel
steckt? Ihr habt schon hundert Mal welche in der Hand gehabt und sie
318
ausgeführt werden. Diese ungewöhnliche Erscheinung verdankt
man den Maschinen, die in England allein Millionen Men-
schen beschäftigen. Wenn Alles, was jetzt verarbeitet wird, mit
den Händen bewerkstelligt werden sollte, so müßte jeder fünfte
Mensch in ganz Europa in Baumwolle arbeiten.
231. Der Kaffee.
(Nach Vogcl's Naturbildern.)
Als unsere Eltern und Großeltern noch Kinder waren, da
war bei uns zu Lande der Kaffee noch eine Seltenheit; aber
auffallend schnell ist derselbe ein allgemeineres Bedürfnis und
ein höchst wichtiger Cultur- und Handelsartikel der neueren Zeit
geworden.
Die Heimat des Kaffees ist der südlichste gebirgige Theil
der arabischen Halbinsel, der vorzugsweise das glückliche Ara-
bien oder fernen genannt wird. Der Kaffee bäum bedarf,
um zu gedeihen, eines warmen Klimas, kann aber doch allzu-
große Hitze nicht vertragen; außerdem erfordert er hinreichenden
Regen oder eine künstliche Bewäßerung. Er gedeiht daher nur
innerhalb der Wendekreise oder höchstens bis zum dreißigsten
Grad der Breite, und in diesem Gürtel auch noch nicht in den
flachen Küstenstrecken, sondern am besten auf den Gebirgen. Seine
Höhe in Arabien und auf Java — wohin ihn die Holländer zu
Anfang des achtzehnten Jahrhunderts verpflanzten — beträgt
ungefähr 30—4 0 Fuß. In Westindien — wohin ihn die Fran-
zosen (1717) brachten — wird er nicht so hoch, weil man ihn
dort mehr beschneidet, um ihn tragbarer und die Ernte bequemer
zu machen. In Form und Farbe der Blätter ähnelt er dem
Lorbeer. Die weißen, wohlriechenden Blüthen sitzen büschelweise
in den Blattwinkeln, und wenn der Baum in Blüthe steht, sieht
er aus, als ob er mit Schnee bedeckt wäre — ähnlich, wie un-
sere Kirschbäume. Auf die Blüthe folgt auch eine kirschartige
Beerenfrucht, deren fleischige Masse 2 länglichhalbrunde Kerne in
sich schließt, die man unpassender Weise Kaffeebohnen nennt,
und welche, zuerst getrocknet und dann über gelindem Feuer^ ge-
röstet, das jetzt allbekannte Getränk liefern, das, wie der Thee,
von Einigen für ein Erfrischungs- und Stärkungsmittel, . von
Andern dagegen für ein langsam wirkendes Gift gehalten wirdr-Z—
D Ueber die erste Beranlaßung zur Benutzung der Kaffeebohnen
Wählen die Araber: Der Vorsteher eines arabischen Klosters
habe bemerkt, daß die Ziegen, nachdem sie von diesem Baume
und seinen Früchten genoßen, ungewöhnlich munter geworden
seien und mitten in der Nacht nmhergehüpft hätten, wodurch er
auf den Einfall gerathen, ein aus dieser Frucht bereitetes Ge-
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
der Römer*
$79
zweiflung an den Senat, und ftarb fo, zum 07
Theil von Cajus und Macro erftickt, im acht^goa.u.
und fiebzigften Jahre. Unter ihm war auch
der Schein der Freiheit hingefchwunden.
4- Unter großen Erwartungen folgte Ca-
jus , der Sohn des geliebten Germanicus. Er
ehrte die Lebenden und Getödteten feiner Fa-
milie, wies alle Flochverraths Klagen von Geh,
rief Verwiefene zurück, und fprach mit vieler
Mäfsigung zum Senate. Vorzüglich leitete ihn
feine Grofsmutter Antonia: denn er feibft war
ein Menfch von fehwachem Geifte; von Kind-
heit an krank; unter den Legions - Soldaten,
von denen er den Spottnahmen: Caligula, er-
hielt, aufgewachfen ; und nachher mit Tibe-
rius umirepangen. Im achten Monathe feiner
Regierung ward er aufs neue krank, und fein
Verftand ward faft gänzlich zerrüttet. Die
unnatürlichfteji Graufamkeiten abwechfelnd mit
Narrheiten find die Begebenheiten feiner fol-
genden Regierungsjahre. Nachdem er daher
über die Köpfe dermenfchen weg aus Deutsch-
land geflohen war, an der Küfte des britti- 4°
fchen Oceans Mufcheln als Tribut des Meeres
gefammelt hatte, und nun nach Ptom zurück
kehrte, ward er durch Cafgus Ghärea er- 4l
mordet. 794 a U.
Schon hatte der Senat befchloffen , <|ipd.z4ften
Republik lolle wiederhergeftellt werden , als ^anuar*
die umher ftürrnenden Soldaten den fünfzigjäh-
rigen , in einen Winkel verfteckten Claudius,
(Brinlerfohn des Germanicus, von Drufus,)
zum Kaifer ausriefen; undunterftützt von dem
Rathe des jüdilchen Königs Agrippa, behauptete
er Geh gegen den Willen des Senats. Kränk-
lich und fchwachköpfig, war er am kaifer-
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Cajus Germanicus Antonia Caligula Oceans_Mufcheln Cafgus_Ghärea Claudius Germanicus Königs_Agrippa
und lachte heimlich, daß er sie so angeführt hatte.
Das aber wurde bald bekannt, und die Folge davon
war: daß kein Mensch im ganzen Dorfe ihm ferner
glaubte, auch nicht, wenn er wirklich die Wahrheit
sagte. Da er nun einmal ganz allein zur Abendszeit
auf der Straße war, und vermuthlich auf eine neue
Schelmerei dachte: fab er plötzlich einen tollen Hund
auf sich zukommen. Unfähig sich zu vertheidigen, oder
zu entfliehen, erhob er ein lautes Geschrei, um die
Nachbaren zur Hülfe herbei zu rufen. „Rettet! ret-
tet! schrie er, ein toller Hund! ein toller Hund!"
Aber da war keiner, der es einmal der Mühe werth
hielt, zum Fenster hinaus zusehen; denn alle sachten,
daß er sie wieder anführen wollte. Da überfiel der
wüthende Hund den unglücklichen Knaben, faßte ihn
bei der Gurgel, und — todt war er! Da liegt er nun
in feinem Blute, und lehrt durch feinen Tod, was er
in feinem Leben selbst nicht gelernt, oder wenigstens
nicht geglaubt hatte, — daß man durch Lügen sich
selbst noch mehr, als andern Menschen schade. —
Sollte das in allen Fallen wahr seyn? — Und
gefetzt, wir fügen auch nicht gerade uiis selber in
der Welt Schaden zu durch Lügen und Verstellung, ge-
fetzt wir hatten.vielmehr davon Gewinn und Vortheil,
was soll uns gleichwohl bewegen, uns derselben zu
enthalten?
55.
bibbern (ein Knabe zu Deezbull im Amte Tendern)
war in feiner Jugend ein Nascher. Hatten seine El-
tern eine besonders angenehme Speise, ein wohl-
schmeckendes Getränk, oder süße Krämerwaaren in
ihrem Hause, fo war es gewiß, daß er sie benaschte,
sobald es heimlich geschehen konnte. Hatte er einen
Schilling, oder ein paar, fo könnt ihr leicht denken,
wozu er sie verwandt haben mag. Er kaufte sich
Pflaumen, Rosinen, Lakritzensaft und dergleichen
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
6 2s
.irgend jemandes Person oder Eigenthum. Und die
Srempelakte wurde fast nirgend beobachtet. Zugleich
verbanden sich die Kolonisten unter einander, keine eng-
lischen Manufakturwaaren einzuführen, bis mau die
Stempelakte zurückgenommen hatte; und um die eng-
lischen Waaren besser entbehren zu können, fingen sie
selbst an grobe Zeuge zu arbeiten, und ob sie gleich
theuerer und schlechter waren, als die englischen, wur-
den doch nur sie gekauft. Damit es nicht an Wolle feh-
len mögte, entschlossen sie sich, dem Lammfleische zu
entsagen. Ausländischer Schmuck wurde abgelegt, und
die Frauen gingen in den Beweisen der Selbstverlaug-
nung den Männern mit gutem Beispiele voran. Dies
Alles wurde so streng beobachtet, daß eine Menge Hand-
werker in England in die äußerste Noth gerieth, und ei-
nige der blühendsten Manufakturen still standen. Und
die Stempelakte ward 1766 wiederrufen. Dies verur-
sachte in London große Freude, die Schiffe auf der Them-
se steckten ihre Fahnen auf, die Hauser iu der ganzen
Stadt wurden erleuchtet. Und wie der Beschluß in
Amerika bekannt wurde, fing der Handelsverkehr mit
dem.mutterlande wieder an, und die Kolonien führten
reichlicher als je Waaren aus England ein.
Doch England hatte nur für den Augenblick nach-
gegeben, keinesweges aber überhaupt fein Recht aufge-
geben den amerikanischen Kolonien Abgaben aufzulegen,
x 7-6 7 kam ein Gesetz, daß in den Kolonien von Glas,
Papier, Mahlerfarben und Thee ein geringer Zoll be-
zahlt werden sollte. Aber die Amerikaner sahen diese
kleinen Zölle nur als Einleitung zu größeren an; und
einmal mißtrauisch gemacht gegen die Absichten des eng-
lischen Parlaments widersetzten sie sich allgemein, und
verbanden sich aufs neue, keine englischen Manufakrur-
waaren unter sich einzuführen, bis England diese verhaß-
ten Zölle wieder zurückgenommen habe. Da dennoch
die
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Extrahierte Ortsnamen: England London Amerika England England England
Z26
Und berühmt sind die arabischen Pferde, die in Arabien
so lwch geschätzt werden, daß man darüber ordentlich
Stammbaume halt. Das schlechteste von der ersten
Klaffe verkauft man nicht leicht unter 500, die besten
aber um mehrere 1q00 Thaler; und ein solches Pferd
lauft in Einem Tage 18 bis 22 deutsche Meilen. Die
Einwohner sind bei ihrer Armuth gastfrei und gutmü-
thig, nur daß sie Straßenraub für erlaubt halten. Ihr
Körper ist stark und geschmeidig; ihr Ansehen offen und
heiler; sie sind zur Fröhlichkeit geneigt, und haben eine
leicht gereizte Lebhaftigkeit des Geistes.
Unter
Zimts zu sein, die doch nicht daselbst wuchsen: so ist
ihm in neueren Zeiten ein verdienter Ruhm entzöget»
worden. Der arabische Kaffee ist nehmlich der beste,
den wir kennen: da ihn aber die Europäer zuerst in
Kleinasien trafen, wohin ihn Karawanen gebracht
hatten; so nannte man ihn nicht arabischen, sondern
lcv an tischen Kaffee; denn die Kaufleute nennen
in der Handlungssprache Kleinasien die Levante. Von
diesem arabischen Kaffee stammt aller Kaffee ab, der
jetzt in Ost/und Weftindien gebaut wird. Als nehmlrch
ums Jahr 1648 die Europäer den Kaffee kennenlerne
len und Wohlgeschmack an ihm fanden; suchten sie >hn
in ihren eigenen Besitzungen anzupflanzen. Die Hole
lander brachten um r6zo einen arabischen Kaffecbaum
nach Batavia auf der Insel Java in Ostindien. Un,
geachtet diese ersten Pflanzungen durch ein Erdbeben
zerstört wurden; wußte man sich doch neue Baume
zu verschaffen, und um 1700 wurde schon eine große
Menge osir'ndlschcr Kaffeebohnen ausgeführt. Im
Jahre 1710 erhielt Amsterdam die ersten Kaffecbäur
me, die nach Europa kamen, und 1714 schenkte man
Ludwig Xiv. von Frankreich einen dieser Baume.
Einen Abkömmling davon schickte Frankreich 1720
nach Martinique, einer französischen Insel inwcstin,
dien, wo er sich zuni Schaden der Holländer sehr vor,
mehrte. Doch ist der westindische Kaffee der gemein,
- sie und schlechteste.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Kleinasien Batavia Ostindien Amsterdam Europa Frankreich Frankreich Martinique
422
Die schönste Art findet man auf Zeilon. — Pfeffer
sind die Beeren eines Gewächses, dessen Schößlinge
wie Weinreben oder Hopfen ranken. Die Beeren bilden
ó bis 8 Zoll lange Trauben, und sehen zur Zeit der
Reife roth aus. Sie werden aber, nicht alle zugleich
reif, sondern es sitzen gewöhnlich rothe und grüne Bee-
ren in einer Traube. Da die reifen leicht abfallen, so
darf man mir dem Pstücken nicht zaudern: man pflückt
daher, um nichts zu verlieren, reife und unreife durch
einander; sondert sie daun, und trocknet die unreifen an
der Sonne, wodurch sie schwarz und runzlich werden;
und dieß ist der gemeine schwarze Pfeffer. Die
reifen Beeren werden in Seewasser eingeweicht, dann
durch Waschen und Reiben mit den Handen von ihrer
Haut befreiet, und zuletzt auch getrocknet. Diese geben
dev we i ßen Pfeffer, welcher nicht so scharf ist, als
der schwarze. Dieser dient wegen seiner außerordentli-
chen Scharfe zur bessern Verdauung fetter und schleimi-
ger Speisen. Auch ist er des Morgens nüchtern in gan-
zen Körnern genommen (io bis 12 mit einem Schluck
Wasser) ein einfaches Mittel den Magen zu starken.
Schweinen ist er ein Gift. — Ingwer, ein 3 Fuß
hohes schilfürtiges Gewächs. Was zu uns kömmt, ist
die Wurzel, die mau weiß, schwarz, braun und bläu-
lich findet. In Ostindien benutzt man auch die Blatter
zu Salat. Die Wurzel ist eine der gesundesten Gewür-
ze, besonders in Zucker eingemacht« — Zu eben die-
sem Geschlechte gehört der Kardamom, dessen kleine
eckige Samenkörner von gelbrother Farbe als Gewürz an
Speisen gebraucht werden; in Ostindien noch häufiger
als bei uns. Der Gewürznelkenbäum gleicht dem
Lorbeerbaum. Alle Theile desselben, vornehmlich die
Blattstiele, sind gewürzhaft: am meisten aber werden
die noch nicht aufgeblüheten Blumenknospen geschätzt,
ru;d diese sind es, welche wir unter dem Namen der Ee-
würz-
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
sich ein schöner, durchsichtiger Stein, das Glas. Man wußte es indeß
lange zu nichts Weiterem zu gebrauchen, als zum Putz oder Zierrath
oder als Handelsartikel, um rohe sinnliche Völker zu täuschen, und kost-
bare Waaren dafür einzutauschen. Denn Fenster von Glas hatten die
Häuser der Alten nicht, sondern blos Vorhänge oder Jalousien; ihre
Trinkgefäße waren meist irdene Krüge und metallene Becker; auch
ihre Spiegel waren von Metall. Die Decken und Wände der Zimmer
dagegen schmückten sie mit Glas- — Nachher ging die Kunst des Glas-
wachens zu den Aegyptern über, die es durch Blasen bildeten, ihm
auf einem Drehstuhle seine Gestalt gaben und es schneiden lernten.
Um Christi Geburt und in den Jahrhunderten zunächst nachher erhielten
die Römer fast all ihr Glas aus Aegypten.
Ein andermal weidete ein phönizischer Hirt seine Heerde, nicht
weit vom Meeresuser bei Tyrus. Sein Hund, der von ungefähr die
Schaale einer Meerschnccke zerbissen hatte, kam mit einer hochroth ge-
färbten Schnauze zu ihm zurück. Der Hirt meinte, sein Hund habe
sich verwundet, und wischte ihm das vermeinte Blut mit Wolle ab:
aber zu seinem Erstaunen bekömmt die Wolle eine schöne hochrothe
Farbe und er findet keine Verwundung. Er zeigt die Farbe, sie gefällt
allgemein. Jetzt forschte er weiter nack, entdeckt, daß die vom Meere
an Die tyrische Küste ausgeworfenen Schnecken einen solchen schönen
rothfärbenden Saft enthalten, sammelt mehrere, preßt den Saft aus
und färbt damit ein Kleid. Dieser tyrische Purpur wurde in Kurzem
so berühmt, daß er im Alterthum für eine der größten Kostbarkeiten galt,
und nur Könige und sehr reiche Leute ihn tragen konnten. (Lukas 16, >9.:
Es war ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur.) Außer dem
hochrothen Purpur erfand man auch den violetten, der ebenfalls sehr
geschätzt wurde. Seit dem 6ten, 7ten Jahrhundert nach Christo verlor
der Purpur sein Ansehen, und mit der Eroberung von Konstantinopel,
wo er zuletzt noch einzig verfertigt wurde, ging 1453 die Kunst der
Purpurfärberei ganz verloren. Nachher hat man zwar die Muscheln
wieder entdeckt, woraus die Alten den Purpur machten; allein man
hat nicht weiter darauf gedacht, sie zum Färben zu benutzen, seitdem
man die Scharlachfarbe aus gedörrten Cockenillenwürmern kennt. (Der
schöne Färbestoff dieser amerikanischen wanzenartigen Thiercken kommt
ohne Zweifel von dem Gewächs Cactus Apuntia, aus welchem sie den
Saft ziehen, und der in ihrem Leibe noch mehr geläutert und verfeinert
wird. Eine ähnliche Wirkung hat der Genuß jeder Färberröthe auf
den thierischen Körper; und man sollte überhaupt auf unsere einheimischen
Insekten, die sich von Pflanzen nähren, in der Hinsicht aufmerksamer
sein; vielleicht, daß sich auch in diesen der färbende Stoff, den man
fast in allen Pflanzen findet, veredelt und irgend eine schöne Farbe
giebt. Eine einzige glückliche Entdeckung belohnt die Mühe von hundert
vergeblichen Versuchen.)
Bei dem alten griechischen Dichter Homer, der 1000 Jahre vor
Christi Geburt lebte, kömmt eine Erzählung vor, die uns zeigt, wie
die Phönizier gewöhnlich ihren Handel trieben: Nach einer kleinen Insel
bei Sicilien kamen Phönizier, der Seefahrt kundige aber schlaue Männer,
welche im schwarzgefärbten Schiffe vielerlei Putzsachen und Spielereien
mitbrachten. Auf dieser Insel diente in dem fürstlichen Palast ein
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut]]
Extrahierte Personennamen: Christo Christi
Extrahierte Ortsnamen: Christi Tyrus Konstantinopel Sicilien
24!
erhielten die Phönizier, das Haupthandelsvolk der alten Welt, die in-
dischen Erzeugnisse, Seide, Baumwolle, Elfenbein, Zimmt und einige
andere Gewürze über Arabien. Wahrscheinlich kamen sie auf Schiffen
von Indien um Persien her in den persischen Busen, wurden hier an
der Küste Arabiens ausgeladen und von dort durch Karawanen (von
den Gerrhäern) nach dem arabischen Busen geführt. Hier nahmen
phönizische Karawanen, oder auf eine kurze Zeit, jüdische Schiffe, auf ;ouo
denen Phönizier fuhren (unter David und Salomo), diese Waaren in bor
Empfang und brachten sie ans Mittelmeer und in alle westliche»
Länder. — Nachdem der Handel der Phönizier durch Alexander den 333
Großen zerstört war, und Alexandrien in Aegypten sich zu einer mach- vor
tigen Stadt durch griechische Kunst erhoben hatte; holten Griechen von^ ^'
Arabien her über den Busen die gesuchten Waaren Indiens, führten
sie eine kurze Strecke über Land bis in den Nil und schifften sie de»
Nil hinunter ins Mittelmeer. — Wer nun seit Alexander im Besitz
der von ihm erbaueten Stadt Alexandrien war, der hatte auch den
gewinnvollen Handel mit den ostindischen wohlriechenden Spezereien
und Gewürzen. Als daher die Römer Aegypten eroberten (30 vor Ehr.);
kam der ostindische Handel in ihre Gewalt. Als nachher 395 nach Chr.
das große römische Reich in's Morgenland und Abendland zertheilt
wurde und Aegypten dem Morgenlande zufiel, trieben die Griechen
unter den Kaisern in Konstantinopel diesen Handel. Allein ums
Jahr 630 wurden die Griechen aus Aegypten und aus allen Häfen
der phönizischen und syrischen Küste vertrieben durch die Araber, und
die wilden Kriege der Mahomedaner unterbrachen jenen alten Handels-
verkehr auf einige Zeit, so daß die Indianer es nicht sicher fanden,
auf dem gewöhnlichen Wege weiter ihre Produkte (Landeserzeugnisse)
zu versenden.
Man erzählt, daß in den folgenden Jahrhunderten die ostindischen
Produkte durch Rußland an die Ostsee gekommen seien. Man habe
sie gebracht den Indus hinauf; vom Indus zu Lande in den Amu,
der sich in den Aralsee ergießt, und aus dem Aralsee in den großen
kaspischen See. In diesen ergießt sich bei der alten und jetzt noch
berühmten Stadt Aftrakan der große Fluß, die Wolga. Diese sei
man hinaufgeschiffet bis zu ihrer Quelle: (sie entspringt aber nicht weit
östlich von Petersburg;) aus der Wolga dann in den Ladogasee und
aus diesem in die Ostsee. — Oder man sei aus der Wolga nach der
Düna gegangen, die bei Riga im heutigen Liefland in die Ostsee aus-
strömt. — Die Erzählung, daß ein Handelsverkehr auf diesem Wege
stattgefunden habe, ist alt; allein es finden sich doch so wenige und sp
unzuverlässige Spuren von indischen Produkten unter den Handels-
artikeln der Ostseestädte, daß entweder die Meinung derer Beifall ver-
dient, welche diesen Handelsweg für eine blose Erdichtung halten, oder
daß man wenigstens annehmen muß, er sei nicht lange benutzt worden*).
*) Man glaubt, daß auch Karl der Große (793) deswegen, um den
asiatischen Handel vom schwarzen Meere aus die Donau heraus durch das
Innere seiner Staaten, bis in die Nordsee zu gewjnsien, durch einen Kanal
die Rednitz und Altmühl mit einander habe verbinden wollen: denn die Alt-
Bredow u. Erz. a. V. allg. Weltg. 13 Stasi. 16
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: David David Alexander Alexander Alexander Alexander Karl_der_Große Karl