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1. Theoretisch-praktisches Handbuch für den Anschauungsunterricht - S. 303

1867 - Altona : Hammerich
303 braune Farbe annehmen und leicht abfallen, sind sie reif. Man kann sie dann zur Vermehrung der Elchen pflanzen oder anderweitig benutzen, z. B. zum Mästen der Schweine. Entweder werden die Thiere im Herbst in die Eichenwälder getrieben, wo sie besonders von den abgefallenen Eicheln, aber auch von Schwämmen und Wurzeln sich selber mästen, oder man mästet sie im Stalle mit den gesammelten Eicheln, die dann erst geröstet, geschrotet und mit Wasser angerührt werden. Viel Wasser ist überhaupt bei jeder Eichelmast nothwendig, da die Eicheln ein sehr hitziges Futter sind. Sie geben sonst einen kräftigern Speck, als die Kornmast und sind auch den Ochsen, Truthühnern und Enten, weniger den Gänsen, zuträglich, jedoch nur mit anderm Futter vermischt. Man hat oftmals versucht, für Kaffee und Thee, welche eine ungeheure Summe Geldes aus Europa ziehen, einheimische Produrle zu gebrauchen und dazu in Deutschland die Eicheln benutzt. Man hat die Kerne, die sich leicht in 2 Theile spalten, wie die Kaffeebohnen geröstet und gemahlen, kochendes Wasser aufgegossen und den Aufguß, mit Zucker versüßt, statt des Kaffee's getrunken, auch wohl diesen sogenannten Eichelkaffee mehr oder minder mit wirklichem Kassee vermischt; allein die Eicheln haben die levantijchen Kirschkerne nicht verdrängen können und gegenwärtig wird Eichelkaffee wohl nur hin und wieder vom Arzte schwächlichen Kindern und Erwachsenen ver- ordnet, besondern denen, die an Drüsen (Seropheln) leiden. Den bittern Geschmack kann man übrigens den Eicheln dadurch nehmen, daß man sie entschält und in heißem Wasser auslaugt, ehe man sie röstet. Auf diese Weise gereinigt, benutzt man das Eichelmehl in Norwegen und den Hochländern des südlichen Deutschlands zum Brodbacken. Ein bei weitem nützlicherer Theil, als die unbedeutende Frucht, ist das Holz der Eiche, besonders der Sommereiche, welche auch wohl Edelelche heißt. Es zeichnet sich vor allen Holzarten durch seine Festigkeit und Schwere aus, weßhalb es lange, sowohl im Trocknen, als im Nassen gesund bleibt und zum Bau der Mühlen, Schiffe und Brücken benutzt wird. Da man zu diesen Dingen kaum noch eine andere Holzart gebrauchen kann, so wird es oft mit großen Kosten aus weiter Ferne herbeigeholt. Im Wasser nimmt es mit der Zeit eine schwärzliche Farbe an und wird steinhart. Neue Wasser- rinnen, Brunnenröhren und Pumpenbäume von Eichenholz färben eine Zeit lang das in ihnen befindliche Wasser bräunlich; ich habe aber nie gehört, . daß so gefärbtes Wasser schädlich sei. Der Tischler und Drechsler verarbeiten daö Eichenholz, da es trotz seiner Festigkeit leicht und grade spaltet, zu Mobilien und Handwcrkzeugen, und der Böttcher oder Faßbinder zu großen und kleinen Gefäßen. Der letztere muß es zu dem Ende oftmals biegen, was im erwärmten Zustande leicht vor sich geht. Ueberhaupt gehört das Eichenholz zu den biegsamen Holzarten und wird aus diesem Grunde selten zu Tragebalken benutzt; ebenso selten wird es zu Brennholz geschlagen, es sei denn von verkrüppelten Bäumen. Trocken brennt es vortrefflich und giebt auch Holzkohlen, die indeß kaum so große Hitze verbreiten, daß sie zum Metallschmelzen benutzt werden können. Wichtig ist endlich noch die Eichenrinde wegen des in ihr enthaltenen Gerbeftoffes. Sie wird im Frühjahr, vor dem Ausschlagen der Bäume, von den Stamme» abgeschält und trocken nach der Lohmühle gefahren, wo sie für den Gebrauch beim Gerben hinreichend zerkleinert wird. Die Rinde von Stämmen unter 20 Jahren ist nicht gcrbestoffhaltig genug; von da an

2. Theil 1 - S. 117

1867 - Altona : Schlüter
117 dieser erscheinen Blätter und Blüthen einige Wochen früher, die Früchte stehen mehr einzeln, an längeren Stielen, und kommen schon im September und October zur Reife. Die Rinde ist auswendig schwärzlich und mit weißem Schimmel überzogen; das Holz ist blasser, als von jener, und wird im Alter etwas schwärzlich. Die Wurzeln der Eichen verbreiten sich sehr weit in die Erde, und diese bekommen dadurch einen festen und sichern Stand. Ihr Stamm wächs't sehr gerade und erreicht eine ansehnliche Höhe. Die Aeste sind gewöhnlich sehr stark, breiten sich weit aus und stehen in großen Winkeln vom Stamme ab. Ihre Blätter sind groß, stark ausgeschweift, stehen büschelweise zusammen und haben eine dunkelgrüne Farbe, an welcher man die Eichenwälder schon von weitem erkennen kann. Ihre Früchte, die Eicheln, sind rund und haben einen sehr herben Geschmack. Am besten gedeihen die Eichen in hochgelegenen, nur wenig feuchten Wäldern. Ihre starke Ausdünstung macht, daß sie häufig vom Blitze getroffen werden. Die Eichen wachsen sehr langsam, erreichen aber auch ein ungeheures Alter. Unter zwei bis dreihundert Jahren wird ihr vollkommenes Wachsthum nicht vollendet. Dagegen werden sie aber auch fünfhundert Jahre alt, ja man hat Beispiele von Eichen, die gewis wenigstens tausend Jahre alt waren. Den größten Nutzen gewährt die Eiche durch ihr Holz. Weil es sehr fest ist und der Fäulnis vorzüglich gut widersteht, so braucht man es mit Vortheil zum Bauen, besonders zu solchen Dingen, welche der Einwirkung der Luft und des Waßers sehr ausgesetzt sind, wie zu Brückenpfeilern, Mühlwellen u. dgl. Man verfertigt auch davon sehr dauerhaftes und schönes Hausgeräthe. Wenn man den Baum, gleich nachdem er gefällt ist, in's Waßer legt und dann drei Jahre liegen läßt, so wird das Holz nicht rißig. Der Rinde, welche viele herbe, zusammenziehende Bestand- theile enthält, bedient man sich zum Gerben des Leders; man kann aber dazu mit noch mehr Vortheil auch die Sägespäne gebrauchen. Die Eicheln geben eine gute Mästung für die Schweine. Durch den Stich eines Jnsectes, der Gallwespe, entstehen an den Zweigen und Blättern Auswüchse, die man Galläpfel nennt und zur Bereitung der Tinte gebraucht. Männer, die sich um das Vaterland sehr verdient gemacht hatten, wurden von den alten Deutschen mit Eichenkränzen belohnt. 81. Die Eichel. (Volkserheiterungen von I. L. G. Walther.) Habt Ihr wohl auch schon darüber nachgedacht, wie viel in einer Eichel steckt? Ihr habt schon hundert Mal welche in der Hand gehabt und sie

3. Theil 1 - S. 318

1867 - Altona : Schlüter
318 ausgeführt werden. Diese ungewöhnliche Erscheinung verdankt man den Maschinen, die in England allein Millionen Men- schen beschäftigen. Wenn Alles, was jetzt verarbeitet wird, mit den Händen bewerkstelligt werden sollte, so müßte jeder fünfte Mensch in ganz Europa in Baumwolle arbeiten. 231. Der Kaffee. (Nach Vogcl's Naturbildern.) Als unsere Eltern und Großeltern noch Kinder waren, da war bei uns zu Lande der Kaffee noch eine Seltenheit; aber auffallend schnell ist derselbe ein allgemeineres Bedürfnis und ein höchst wichtiger Cultur- und Handelsartikel der neueren Zeit geworden. Die Heimat des Kaffees ist der südlichste gebirgige Theil der arabischen Halbinsel, der vorzugsweise das glückliche Ara- bien oder fernen genannt wird. Der Kaffee bäum bedarf, um zu gedeihen, eines warmen Klimas, kann aber doch allzu- große Hitze nicht vertragen; außerdem erfordert er hinreichenden Regen oder eine künstliche Bewäßerung. Er gedeiht daher nur innerhalb der Wendekreise oder höchstens bis zum dreißigsten Grad der Breite, und in diesem Gürtel auch noch nicht in den flachen Küstenstrecken, sondern am besten auf den Gebirgen. Seine Höhe in Arabien und auf Java — wohin ihn die Holländer zu Anfang des achtzehnten Jahrhunderts verpflanzten — beträgt ungefähr 30—4 0 Fuß. In Westindien — wohin ihn die Fran- zosen (1717) brachten — wird er nicht so hoch, weil man ihn dort mehr beschneidet, um ihn tragbarer und die Ernte bequemer zu machen. In Form und Farbe der Blätter ähnelt er dem Lorbeer. Die weißen, wohlriechenden Blüthen sitzen büschelweise in den Blattwinkeln, und wenn der Baum in Blüthe steht, sieht er aus, als ob er mit Schnee bedeckt wäre — ähnlich, wie un- sere Kirschbäume. Auf die Blüthe folgt auch eine kirschartige Beerenfrucht, deren fleischige Masse 2 länglichhalbrunde Kerne in sich schließt, die man unpassender Weise Kaffeebohnen nennt, und welche, zuerst getrocknet und dann über gelindem Feuer^ ge- röstet, das jetzt allbekannte Getränk liefern, das, wie der Thee, von Einigen für ein Erfrischungs- und Stärkungsmittel, . von Andern dagegen für ein langsam wirkendes Gift gehalten wirdr-Z— D Ueber die erste Beranlaßung zur Benutzung der Kaffeebohnen Wählen die Araber: Der Vorsteher eines arabischen Klosters habe bemerkt, daß die Ziegen, nachdem sie von diesem Baume und seinen Früchten genoßen, ungewöhnlich munter geworden seien und mitten in der Nacht nmhergehüpft hätten, wodurch er auf den Einfall gerathen, ein aus dieser Frucht bereitetes Ge-

4. Handbuch der alten Geschichte - S. 579

1799 - Altona : Hammerich
der Römer* $79 zweiflung an den Senat, und ftarb fo, zum 07 Theil von Cajus und Macro erftickt, im acht^goa.u. und fiebzigften Jahre. Unter ihm war auch der Schein der Freiheit hingefchwunden. 4- Unter großen Erwartungen folgte Ca- jus , der Sohn des geliebten Germanicus. Er ehrte die Lebenden und Getödteten feiner Fa- milie, wies alle Flochverraths Klagen von Geh, rief Verwiefene zurück, und fprach mit vieler Mäfsigung zum Senate. Vorzüglich leitete ihn feine Grofsmutter Antonia: denn er feibft war ein Menfch von fehwachem Geifte; von Kind- heit an krank; unter den Legions - Soldaten, von denen er den Spottnahmen: Caligula, er- hielt, aufgewachfen ; und nachher mit Tibe- rius umirepangen. Im achten Monathe feiner Regierung ward er aufs neue krank, und fein Verftand ward faft gänzlich zerrüttet. Die unnatürlichfteji Graufamkeiten abwechfelnd mit Narrheiten find die Begebenheiten feiner fol- genden Regierungsjahre. Nachdem er daher über die Köpfe dermenfchen weg aus Deutsch- land geflohen war, an der Küfte des britti- 4° fchen Oceans Mufcheln als Tribut des Meeres gefammelt hatte, und nun nach Ptom zurück kehrte, ward er durch Cafgus Ghärea er- 4l mordet. 794 a U. Schon hatte der Senat befchloffen , <|ipd.z4ften Republik lolle wiederhergeftellt werden , als ^anuar* die umher ftürrnenden Soldaten den fünfzigjäh- rigen , in einen Winkel verfteckten Claudius, (Brinlerfohn des Germanicus, von Drufus,) zum Kaifer ausriefen; undunterftützt von dem Rathe des jüdilchen Königs Agrippa, behauptete er Geh gegen den Willen des Senats. Kränk- lich und fchwachköpfig, war er am kaifer-

5. Der Schleswig-holsteinische Kinderfreund - S. 86

1822 - Altona : Hammerich
und lachte heimlich, daß er sie so angeführt hatte. Das aber wurde bald bekannt, und die Folge davon war: daß kein Mensch im ganzen Dorfe ihm ferner glaubte, auch nicht, wenn er wirklich die Wahrheit sagte. Da er nun einmal ganz allein zur Abendszeit auf der Straße war, und vermuthlich auf eine neue Schelmerei dachte: fab er plötzlich einen tollen Hund auf sich zukommen. Unfähig sich zu vertheidigen, oder zu entfliehen, erhob er ein lautes Geschrei, um die Nachbaren zur Hülfe herbei zu rufen. „Rettet! ret- tet! schrie er, ein toller Hund! ein toller Hund!" Aber da war keiner, der es einmal der Mühe werth hielt, zum Fenster hinaus zusehen; denn alle sachten, daß er sie wieder anführen wollte. Da überfiel der wüthende Hund den unglücklichen Knaben, faßte ihn bei der Gurgel, und — todt war er! Da liegt er nun in feinem Blute, und lehrt durch feinen Tod, was er in feinem Leben selbst nicht gelernt, oder wenigstens nicht geglaubt hatte, — daß man durch Lügen sich selbst noch mehr, als andern Menschen schade. — Sollte das in allen Fallen wahr seyn? — Und gefetzt, wir fügen auch nicht gerade uiis selber in der Welt Schaden zu durch Lügen und Verstellung, ge- fetzt wir hatten.vielmehr davon Gewinn und Vortheil, was soll uns gleichwohl bewegen, uns derselben zu enthalten? 55. bibbern (ein Knabe zu Deezbull im Amte Tendern) war in feiner Jugend ein Nascher. Hatten seine El- tern eine besonders angenehme Speise, ein wohl- schmeckendes Getränk, oder süße Krämerwaaren in ihrem Hause, fo war es gewiß, daß er sie benaschte, sobald es heimlich geschehen konnte. Hatte er einen Schilling, oder ein paar, fo könnt ihr leicht denken, wozu er sie verwandt haben mag. Er kaufte sich Pflaumen, Rosinen, Lakritzensaft und dergleichen

6. Umständlichere Erzählung der wichtigeren Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 622

1806 - Altona : Hammerich
6 2s .irgend jemandes Person oder Eigenthum. Und die Srempelakte wurde fast nirgend beobachtet. Zugleich verbanden sich die Kolonisten unter einander, keine eng- lischen Manufakturwaaren einzuführen, bis mau die Stempelakte zurückgenommen hatte; und um die eng- lischen Waaren besser entbehren zu können, fingen sie selbst an grobe Zeuge zu arbeiten, und ob sie gleich theuerer und schlechter waren, als die englischen, wur- den doch nur sie gekauft. Damit es nicht an Wolle feh- len mögte, entschlossen sie sich, dem Lammfleische zu entsagen. Ausländischer Schmuck wurde abgelegt, und die Frauen gingen in den Beweisen der Selbstverlaug- nung den Männern mit gutem Beispiele voran. Dies Alles wurde so streng beobachtet, daß eine Menge Hand- werker in England in die äußerste Noth gerieth, und ei- nige der blühendsten Manufakturen still standen. Und die Stempelakte ward 1766 wiederrufen. Dies verur- sachte in London große Freude, die Schiffe auf der Them- se steckten ihre Fahnen auf, die Hauser iu der ganzen Stadt wurden erleuchtet. Und wie der Beschluß in Amerika bekannt wurde, fing der Handelsverkehr mit dem.mutterlande wieder an, und die Kolonien führten reichlicher als je Waaren aus England ein. Doch England hatte nur für den Augenblick nach- gegeben, keinesweges aber überhaupt fein Recht aufge- geben den amerikanischen Kolonien Abgaben aufzulegen, x 7-6 7 kam ein Gesetz, daß in den Kolonien von Glas, Papier, Mahlerfarben und Thee ein geringer Zoll be- zahlt werden sollte. Aber die Amerikaner sahen diese kleinen Zölle nur als Einleitung zu größeren an; und einmal mißtrauisch gemacht gegen die Absichten des eng- lischen Parlaments widersetzten sie sich allgemein, und verbanden sich aufs neue, keine englischen Manufakrur- waaren unter sich einzuführen, bis England diese verhaß- ten Zölle wieder zurückgenommen habe. Da dennoch die

7. Umständlichere Erzählung der wichtigeren Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 326

1806 - Altona : Hammerich
Z26 Und berühmt sind die arabischen Pferde, die in Arabien so lwch geschätzt werden, daß man darüber ordentlich Stammbaume halt. Das schlechteste von der ersten Klaffe verkauft man nicht leicht unter 500, die besten aber um mehrere 1q00 Thaler; und ein solches Pferd lauft in Einem Tage 18 bis 22 deutsche Meilen. Die Einwohner sind bei ihrer Armuth gastfrei und gutmü- thig, nur daß sie Straßenraub für erlaubt halten. Ihr Körper ist stark und geschmeidig; ihr Ansehen offen und heiler; sie sind zur Fröhlichkeit geneigt, und haben eine leicht gereizte Lebhaftigkeit des Geistes. Unter Zimts zu sein, die doch nicht daselbst wuchsen: so ist ihm in neueren Zeiten ein verdienter Ruhm entzöget» worden. Der arabische Kaffee ist nehmlich der beste, den wir kennen: da ihn aber die Europäer zuerst in Kleinasien trafen, wohin ihn Karawanen gebracht hatten; so nannte man ihn nicht arabischen, sondern lcv an tischen Kaffee; denn die Kaufleute nennen in der Handlungssprache Kleinasien die Levante. Von diesem arabischen Kaffee stammt aller Kaffee ab, der jetzt in Ost/und Weftindien gebaut wird. Als nehmlrch ums Jahr 1648 die Europäer den Kaffee kennenlerne len und Wohlgeschmack an ihm fanden; suchten sie >hn in ihren eigenen Besitzungen anzupflanzen. Die Hole lander brachten um r6zo einen arabischen Kaffecbaum nach Batavia auf der Insel Java in Ostindien. Un, geachtet diese ersten Pflanzungen durch ein Erdbeben zerstört wurden; wußte man sich doch neue Baume zu verschaffen, und um 1700 wurde schon eine große Menge osir'ndlschcr Kaffeebohnen ausgeführt. Im Jahre 1710 erhielt Amsterdam die ersten Kaffecbäur me, die nach Europa kamen, und 1714 schenkte man Ludwig Xiv. von Frankreich einen dieser Baume. Einen Abkömmling davon schickte Frankreich 1720 nach Martinique, einer französischen Insel inwcstin, dien, wo er sich zuni Schaden der Holländer sehr vor, mehrte. Doch ist der westindische Kaffee der gemein, - sie und schlechteste.

8. Umständlichere Erzählung der wichtigeren Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 422

1806 - Altona : Hammerich
422 Die schönste Art findet man auf Zeilon. — Pfeffer sind die Beeren eines Gewächses, dessen Schößlinge wie Weinreben oder Hopfen ranken. Die Beeren bilden ó bis 8 Zoll lange Trauben, und sehen zur Zeit der Reife roth aus. Sie werden aber, nicht alle zugleich reif, sondern es sitzen gewöhnlich rothe und grüne Bee- ren in einer Traube. Da die reifen leicht abfallen, so darf man mir dem Pstücken nicht zaudern: man pflückt daher, um nichts zu verlieren, reife und unreife durch einander; sondert sie daun, und trocknet die unreifen an der Sonne, wodurch sie schwarz und runzlich werden; und dieß ist der gemeine schwarze Pfeffer. Die reifen Beeren werden in Seewasser eingeweicht, dann durch Waschen und Reiben mit den Handen von ihrer Haut befreiet, und zuletzt auch getrocknet. Diese geben dev we i ßen Pfeffer, welcher nicht so scharf ist, als der schwarze. Dieser dient wegen seiner außerordentli- chen Scharfe zur bessern Verdauung fetter und schleimi- ger Speisen. Auch ist er des Morgens nüchtern in gan- zen Körnern genommen (io bis 12 mit einem Schluck Wasser) ein einfaches Mittel den Magen zu starken. Schweinen ist er ein Gift. — Ingwer, ein 3 Fuß hohes schilfürtiges Gewächs. Was zu uns kömmt, ist die Wurzel, die mau weiß, schwarz, braun und bläu- lich findet. In Ostindien benutzt man auch die Blatter zu Salat. Die Wurzel ist eine der gesundesten Gewür- ze, besonders in Zucker eingemacht« — Zu eben die- sem Geschlechte gehört der Kardamom, dessen kleine eckige Samenkörner von gelbrother Farbe als Gewürz an Speisen gebraucht werden; in Ostindien noch häufiger als bei uns. Der Gewürznelkenbäum gleicht dem Lorbeerbaum. Alle Theile desselben, vornehmlich die Blattstiele, sind gewürzhaft: am meisten aber werden die noch nicht aufgeblüheten Blumenknospen geschätzt, ru;d diese sind es, welche wir unter dem Namen der Ee- würz-

9. Lehrbuch der Weltgeschichte oder umständlichere Erzählung der merkwürdigen Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 76

1852 - Altona : Hammerich
sich ein schöner, durchsichtiger Stein, das Glas. Man wußte es indeß lange zu nichts Weiterem zu gebrauchen, als zum Putz oder Zierrath oder als Handelsartikel, um rohe sinnliche Völker zu täuschen, und kost- bare Waaren dafür einzutauschen. Denn Fenster von Glas hatten die Häuser der Alten nicht, sondern blos Vorhänge oder Jalousien; ihre Trinkgefäße waren meist irdene Krüge und metallene Becker; auch ihre Spiegel waren von Metall. Die Decken und Wände der Zimmer dagegen schmückten sie mit Glas- — Nachher ging die Kunst des Glas- wachens zu den Aegyptern über, die es durch Blasen bildeten, ihm auf einem Drehstuhle seine Gestalt gaben und es schneiden lernten. Um Christi Geburt und in den Jahrhunderten zunächst nachher erhielten die Römer fast all ihr Glas aus Aegypten. Ein andermal weidete ein phönizischer Hirt seine Heerde, nicht weit vom Meeresuser bei Tyrus. Sein Hund, der von ungefähr die Schaale einer Meerschnccke zerbissen hatte, kam mit einer hochroth ge- färbten Schnauze zu ihm zurück. Der Hirt meinte, sein Hund habe sich verwundet, und wischte ihm das vermeinte Blut mit Wolle ab: aber zu seinem Erstaunen bekömmt die Wolle eine schöne hochrothe Farbe und er findet keine Verwundung. Er zeigt die Farbe, sie gefällt allgemein. Jetzt forschte er weiter nack, entdeckt, daß die vom Meere an Die tyrische Küste ausgeworfenen Schnecken einen solchen schönen rothfärbenden Saft enthalten, sammelt mehrere, preßt den Saft aus und färbt damit ein Kleid. Dieser tyrische Purpur wurde in Kurzem so berühmt, daß er im Alterthum für eine der größten Kostbarkeiten galt, und nur Könige und sehr reiche Leute ihn tragen konnten. (Lukas 16, >9.: Es war ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur.) Außer dem hochrothen Purpur erfand man auch den violetten, der ebenfalls sehr geschätzt wurde. Seit dem 6ten, 7ten Jahrhundert nach Christo verlor der Purpur sein Ansehen, und mit der Eroberung von Konstantinopel, wo er zuletzt noch einzig verfertigt wurde, ging 1453 die Kunst der Purpurfärberei ganz verloren. Nachher hat man zwar die Muscheln wieder entdeckt, woraus die Alten den Purpur machten; allein man hat nicht weiter darauf gedacht, sie zum Färben zu benutzen, seitdem man die Scharlachfarbe aus gedörrten Cockenillenwürmern kennt. (Der schöne Färbestoff dieser amerikanischen wanzenartigen Thiercken kommt ohne Zweifel von dem Gewächs Cactus Apuntia, aus welchem sie den Saft ziehen, und der in ihrem Leibe noch mehr geläutert und verfeinert wird. Eine ähnliche Wirkung hat der Genuß jeder Färberröthe auf den thierischen Körper; und man sollte überhaupt auf unsere einheimischen Insekten, die sich von Pflanzen nähren, in der Hinsicht aufmerksamer sein; vielleicht, daß sich auch in diesen der färbende Stoff, den man fast in allen Pflanzen findet, veredelt und irgend eine schöne Farbe giebt. Eine einzige glückliche Entdeckung belohnt die Mühe von hundert vergeblichen Versuchen.) Bei dem alten griechischen Dichter Homer, der 1000 Jahre vor Christi Geburt lebte, kömmt eine Erzählung vor, die uns zeigt, wie die Phönizier gewöhnlich ihren Handel trieben: Nach einer kleinen Insel bei Sicilien kamen Phönizier, der Seefahrt kundige aber schlaue Männer, welche im schwarzgefärbten Schiffe vielerlei Putzsachen und Spielereien mitbrachten. Auf dieser Insel diente in dem fürstlichen Palast ein

10. Lehrbuch der Weltgeschichte oder umständlichere Erzählung der merkwürdigen Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 241

1852 - Altona : Hammerich
24! erhielten die Phönizier, das Haupthandelsvolk der alten Welt, die in- dischen Erzeugnisse, Seide, Baumwolle, Elfenbein, Zimmt und einige andere Gewürze über Arabien. Wahrscheinlich kamen sie auf Schiffen von Indien um Persien her in den persischen Busen, wurden hier an der Küste Arabiens ausgeladen und von dort durch Karawanen (von den Gerrhäern) nach dem arabischen Busen geführt. Hier nahmen phönizische Karawanen, oder auf eine kurze Zeit, jüdische Schiffe, auf ;ouo denen Phönizier fuhren (unter David und Salomo), diese Waaren in bor Empfang und brachten sie ans Mittelmeer und in alle westliche» Länder. — Nachdem der Handel der Phönizier durch Alexander den 333 Großen zerstört war, und Alexandrien in Aegypten sich zu einer mach- vor tigen Stadt durch griechische Kunst erhoben hatte; holten Griechen von^ ^' Arabien her über den Busen die gesuchten Waaren Indiens, führten sie eine kurze Strecke über Land bis in den Nil und schifften sie de» Nil hinunter ins Mittelmeer. — Wer nun seit Alexander im Besitz der von ihm erbaueten Stadt Alexandrien war, der hatte auch den gewinnvollen Handel mit den ostindischen wohlriechenden Spezereien und Gewürzen. Als daher die Römer Aegypten eroberten (30 vor Ehr.); kam der ostindische Handel in ihre Gewalt. Als nachher 395 nach Chr. das große römische Reich in's Morgenland und Abendland zertheilt wurde und Aegypten dem Morgenlande zufiel, trieben die Griechen unter den Kaisern in Konstantinopel diesen Handel. Allein ums Jahr 630 wurden die Griechen aus Aegypten und aus allen Häfen der phönizischen und syrischen Küste vertrieben durch die Araber, und die wilden Kriege der Mahomedaner unterbrachen jenen alten Handels- verkehr auf einige Zeit, so daß die Indianer es nicht sicher fanden, auf dem gewöhnlichen Wege weiter ihre Produkte (Landeserzeugnisse) zu versenden. Man erzählt, daß in den folgenden Jahrhunderten die ostindischen Produkte durch Rußland an die Ostsee gekommen seien. Man habe sie gebracht den Indus hinauf; vom Indus zu Lande in den Amu, der sich in den Aralsee ergießt, und aus dem Aralsee in den großen kaspischen See. In diesen ergießt sich bei der alten und jetzt noch berühmten Stadt Aftrakan der große Fluß, die Wolga. Diese sei man hinaufgeschiffet bis zu ihrer Quelle: (sie entspringt aber nicht weit östlich von Petersburg;) aus der Wolga dann in den Ladogasee und aus diesem in die Ostsee. — Oder man sei aus der Wolga nach der Düna gegangen, die bei Riga im heutigen Liefland in die Ostsee aus- strömt. — Die Erzählung, daß ein Handelsverkehr auf diesem Wege stattgefunden habe, ist alt; allein es finden sich doch so wenige und sp unzuverlässige Spuren von indischen Produkten unter den Handels- artikeln der Ostseestädte, daß entweder die Meinung derer Beifall ver- dient, welche diesen Handelsweg für eine blose Erdichtung halten, oder daß man wenigstens annehmen muß, er sei nicht lange benutzt worden*). *) Man glaubt, daß auch Karl der Große (793) deswegen, um den asiatischen Handel vom schwarzen Meere aus die Donau heraus durch das Innere seiner Staaten, bis in die Nordsee zu gewjnsien, durch einen Kanal die Rednitz und Altmühl mit einander habe verbinden wollen: denn die Alt- Bredow u. Erz. a. V. allg. Weltg. 13 Stasi. 16
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