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1. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 65

1893 - Altona : Uflacker
— 65 — Rechte gewährten (S. 35). Besonders hervorzuheben ist das Recht, daß Altona die um ihres Glaubens willen Verfolgten aufnehmen durfte. So fanden z. B. 1567 die Flüchtlinge aus den Niederlanden hier Schutz und lohnten dem Ort durch regen Gewerbfleiß. Zwischen den Hamburger und Altonaer Gewerbetreibenden entstanden langwierige Streitigkeiten, weil die Altonaer ihre Waren in der benachbarten Stadt zum Verkauf brachten. Es wurde daher vom Hamburger Rat der strenge Befehl erteilt, daß niemand in Altona oder Ottensen etwas anfertigen lassen solle. Übertretungen wurden mit Geldstrafe und mit Verlust des Werkes bedroht. Der häßliche Streit fand erst ein Ende, als der Zunftzwang (S. 35) auf- hörte und völlige Gewerbefreiheit eingeführt wurde. Schwere Drangsale hatte der Ort zum erstenmal in der Zeit des dreißigjährigen Krieges zu bestehen. Im Jahre 1640 kam Holstein und damit auch Altona unter die Herrschaft der Könige von Dänemark. Der da- malige König Christian Iv. bestätigte alle Freiheiten und Rechte, welche dem Orte durch die Schauenburger Grafen gewährt worden waren. Im Jahre 1648 bestieg König Friedrich Iii. den Thron. Bis dahin hielten sich die lutherischen Einwohner nach Ottensen zur Kirche, während schon die Reformierten und die Juden ihre eigenen Gottes- Häuser hatten. Den ersten Beweis seiner königlichen Huld gab Friedrich Iii. dadurch, daß er schon 1649 eine lutherische Kirche erbauen ließ, die „Dreifaltigkeitskirche" genannt wurde. Erst im Jahre 1688 konnte man mit dem Bau eines Turmes beginnen. Es ist derselbe, der noch jetzt die Haupt- kirche ziert. Die Kirche selbst wurde später, als sie baufällig und zu klein geworden war, niedergerissen und an ihrer Stelle eine neue aufgebaut. Am 23. August 1664 wurde Altona durch König Friedrich Iii. zur Stadt erhoben. Als höchster Beamter der neuen Stadt wurde ein Präsident eingesetzt. Der erste Präsident war der frühere Lehrer des Königs, Rudolf Roland. Nach ihm haben die Rolandstraße und 5

2. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 24

1843 - Altona : Schlüter
24 Kluge prüft. Der Unentschlossene zögert. Der Furchtsame zagt. Der Muthvolle wagt. Der Schwache weicht. Der Fromme betet. Der Gottlose flucht. Die Hoffnung belebet. Das Ge- lingen ermuntert. Das Zeitliche schwindet. Der Klügere gibt nach. Eintracht trägt ein. Wirkungen. Tugend lohnt, Großmuth schont; Hochmuth wähnt, Trägheit gähnt; Ehre stützt, Klugheit nützt; Demuth glaubt, Bosheit raubt; Arbeit schenkt, Weisheit denkt; Freundschaft -herzt, Feind schaw'chmerzt; Frohsinn lacht, Argwohn wacht; Güte gibt, Mitleid liebt; Unschuld traut, Vorsicht schaut; Reichthum scheint, Armuth weint; Freude küßt, Sehnsucht mißt; Ruhe träumt, Ordnung räumt; Leichtsinn springt, Starrsinn zwingt; Unmuth zehrt, Sorge wehrt; Kühnheit wagt, Feigheit zagt; Ruhmsucht kämpft, Friede dämpft; Treue währt, Liebe nährt; Hoffnung spricht: Laß mich nicht. b. Gott ist heilig; er ist gerecht; er ist gnädig. Der Weg ist schmal; die Pforte ist enge. Der Geist ist willig; das Fleisch ist schwach. Der Fromme ist gottselig. Der Friede ist schön. Schönes ist angenehm. Das Glück ist kugelrund. Allzuviel ist ungesund. — £>ie Nachricht ist betrübend. Das Evangelium ist erfreuend. Das Bibelwort ist heiligend. Das Gebet ist tröstend. — Lesen ist sprechen. Lesen ist denken. Gutes wirken ist leben. Müßig leben ist nicht leben. — Mein Inneres ist mein. Der Wille ist dein. — Selbst ist der Mann. 6. Gott ist ein Geist. Gott ist der Schöpfer; er ist d'er Erhalter; er ist der Versorger; er ist der Vater. Gott ist der Regierer; er ist der Gesetzgeber; er ist der Vergelter, er der Richter. Gott ist die Liebe. Jesus ist der Christus; er ist der Heiland, er der Mittler, er der Versöhner. Ein Wort ist ein

3. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 26

1843 - Altona : Schlüter
26 manchen unerfüllt. Der Mensch darf zweifeln. Die Arbeiter mögen ruhen. Das Mögliche kann nothwendig sein. Das Ir- dische muß vergehen. Die Wahrheit muß siegen. Du sollst Gort fürchten, lieben und vertrauen. Du sollst den Feiertag heiligen. Du sollst Vater und Mutter ehren. Der Mensch soll göttlich leben. Der Christ will es. 4. Müssen, Können, Wollen, Dürfen, Mögen, Sollen. Sechs Wörtchen nehmen mich in Anspruch jeden Tag: Ich soll, ich muß, ich kann, ich will, ich darf, ich mag. Ich soll ist das Gesetz, von Gott ins Herz geschrieben. Das Ziel, nach welchem ich bin von mir selbst getrieben. Ich muß, das ist die Schrank, in welcher mich die Welt, Von einer, die Natur von andrer Seite hält. Ich kann, das ist das Maß der mir verlieh'nen Kraft, Der That, der Fertigkeit, der Kunst und Wissenschaft. Ich will, die höchste Krön' ist dieses, die mich schmückt, Der Freiheit Siegel, das mein Geist sich aufgedrückt. Ich darf, das ist zugleich die Inschrift bei dem Siegel, . Beim aufgethanen Thor der Freiheit auch ein Riegel. Ich mag, das endlich ist, was zwischen Allen schwimmt, Ein Unbestimmtes, das der Augenblick bestimmt. Nur wenn Du stets mich lehrst, weiß ich, was jeden Tag Ich soll, ich muß, ich kann, ich will, ich darf, ich mag. N ü ck e r t. 5. s. Die Sterne funkeln. Der Mond leuchtet. Der Tag bricht an. Die Sonne geht auf. Der Himmel ist blau. Die Reisenden eilen. Gott schützet; er ist die Liebe, er die Treue. d. Lebt ein Gott? Ist er gerecht? Hat die Wahrheit gesiegt? Wird die Tugend belohnt? Darf das Unrecht ju- beln ? Darf die Unschuld weinen? c. Der Vergelter wachet! Der Rächer naht! Das La- ster jammert! Die Tugend triumphiret! Gott ist gerecht! Er hält sein Wort! ck. Wäre ich doch gut! Gott sei mir gnädig! Käme doch der Freund! Verschwände doch die Nacht! Bräche doch

4. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 29

1843 - Altona : Schlüter
29 Drei Paar und Einer. Du haft zwei Ohren und einen Mund; Willst du's beklagen? Gar Vieles sollst du hören, und — Wenig darauf sagen. Du hast zwei Augen und einen Mund, Mach dir's zu eigen; Gar Manches sollst du sehen, und — Manches verschweigen. Du hast zwei Hände und einen Mund; Lern es ermessen! Zwei sind da zur Arbeit, und — Einer zum Essen. Rücke rt. 10. ». Das Leben des Christen ist Gottesdienst. Die Worte der Bibel sind göttlich. Die Lüfte des Fleisches sollen bekämpft werden. Die Wiedergeburt der Menschen ist nothwendig. Die Freuden der Sinnlichkeit sind kurz. Die Stunde der Versuchung soll bewähren. Das Gebet des Frommen wird erhört. Die Gesinnungen des Herzens adeln. Die Lehre Jesu ist von Gott. Das Leben des Erlösers ist göttlich. Der Tod des Heilandes ist erlösend. — Des Vaters Strafe ist die rechte Liebe. Des Herrn Auge macht die Pferde fett. Des Glückes Gewalt hat Mondsgeftalt. Unrecht Gut wuchert nicht, Gottes Wort trüget nicht. Der Schlaf ist ein Bruder des Todes. Absicht ist die Seele der That. Der Wille ist des Werkes Seele. Der Him- mel ist die Heimath der Seligen. Kühnheit ist Verachtung der Gefahr. Begnadigung ist Erlassung der Strafe. Demuth ist die Anerkennung eigener Unvollkommenheit. Geduld ist die willige Ertragung der Unannehmlichkeiten. Ungerechtigkeit ist die Verletzung der Rechte Anderer. Sparsamkeit ist die Ver- meidung unnöthiger Ausgaben. Fröhlichkeit ist der Ausdruck der Freude. — Müssiggang ist aller Laster Anfang. Ein Jeder ist seines Glückes Schmied. Ein Mensch ist des «andern Engel. • Ein Mensch ist des andem Teufel. Das Gewissen ist des

5. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 10

1843 - Altona : Schlüter
10 Manch wunderliches Werkzeug, geheimnisvoll verwahrr, Manch fabelhaft Geräthe von nie gefeh'ner Art, Viel seltsam winz'ge Stäblein, die stellt er hin und her — Was wär des Mannes Treiben, wenn's Zauberei nicht wär' ? Der Zauber ist gelungen, die Welt hat ihn verspürt. Und Wunder über Wunder sind längst durch ihn vollführt: Im klaren Sonnenlichte, in Nacht und Nebeldunst; Wol war's zugleich die weiße und auch die schwarze Kunst. Der Zauber ist gelungen und groß war seine Kraft, Hat er gleich nicht im Sturme Berghöh'n dahingerafft, Auch nicht im tiefen Grunde durchwühlt des Meeres Schooß; Doch in der Welt der Geister ward seine Macht so groß. Denn solches ist geschehen durch dieses Zaubers Macht: Er hat zu wildem Zorne die Völker angefacht; Zu Glauben und Vertrauen sie fromm zurückgeführt, Hat viel zu Mord entflammet, zu Thränen viel gerührt. Er ward in Eifrers Händen ein sengend wilder Brand, Ein milder Himmelssegen in eines Priesters Hand; Ein schwarzer Fluch der Hölle um schnöden Goldgewinnst, Ein klarer Quell des Friedens in eines Weisen Dienst. Er half den Bann zerbrechen, der auf der Menschheit lag, Er half das Volk entketten von langer Geistesschmach — Zu Wittenberg im Kloster da war ein Mönch der Mann, Der diesen mächt'gen Zauber in seinen Dienst gewann. Zn Sachsen auf der Wartburg nahm er des Werkes wahr, Da ward des Zaubers Hülfe recht klar und offenbar: Gleich Donnerftrömen brach es bald bei den Völkern durch; Sie sangen glaubensfreudig: Gott ist ein' feste Burg! Was könnt' ich nicht singen und sagen von Andern weit und breit, Des Zaubers kräft'gen Meistern bis auf die neuste Zeit! — Und fragst du nach dem Manne, der's Zauberwerk erjann: Zu Mainz ragt hoch sein Standbild — Hans Guten b erg hieß der Mann! F. C. Honcamp.

6. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 33

1843 - Altona : Schlüter
33 ‘ein Schmetterling. Der Lügner wird ein Dieb. Die Hoffnung wurde zu Wasser. Der Leib zerfällt in Staub. Die Kälte verwandelt das Wasser in Eis. Das Wasser gefriert zu Eis. Die Wärme verwandelt das Eis in Wasser. Das Eis schmilzt zu Wasser. — Auch der Gerechteste bleibt ein sündiger Mensch. Recht muß Recht bleiben. Bleibe fromm und halte dich recht. — Der Gute nennt den Guten seinen Freund. Der Lehrer nennt den trägen Knaben einen schlechten Schüler. Man nannte Frie- drich Ii. den Großen. Die Soldaten nannten Napoleon den kleinen Korporal. Ein Esel heißt den andern einen Sackträger. Kein Esel sollte den andern einen Langohr schelten. — Man nennt Johannes, Zachariä Sohn, den Täufer. Wir nennen Christum unsern Erlöser. Wir heißen Zudas einen Verräther. — Zudas wird der Verräther genannt. Mancher wird ein Lügner genannt. Mancher wird ein Betrüger geheißen. Mancher wird ein Ver- läumder gescholten. — Der Edle betrachtet den Edlen als sei- nen Freund; er erkennt ihn als seinen Bekannten; er sieht ihn an als seinen Bruder. Diesen hab' ich stets als einen braven Mann gekannt. Man hat sein Schweigen als Zustimmung ausgelegt. Man schilderte mir die Gegend als ein Paradies. — Gerechtigkeit erscheint oft als Härte. Mein Nachbar gilt als ein reicher Mann. Man schildert ihn als hart. Ich erkannte ihn stets als brav. —• Der Reiche wird oft arm. Der Arme bleibt oft arm. Rache bleibt nicht ungerächt. Gefahr macht oft kühn. Arznei allein macht nicht gesund. Der Trauernde weint sich die Augen roth. Der Fleißige arbeitet sich müde. Der Regen macht die Pflanzen frisch. Des Herrn Auge macht die Pferde fett. Gottesfurcht macht den Menschen weise. Der Glaube macht den Christen selig. — Der Richter erkannte den Angeklagten für unschuldig. Jakob achtete seinen Sohn Joseph für verloren. Joseph fand eine Prüfung seiner Brüder für nöthig. — Jesus preist die geistlich Armen selig. Er fand sei- nen Freund Lazarus todt. Der Gute fühlt sich glücklich. Der Vater weiß alle seine Kinder versorgt. Der Kranke glaubte sich gesund. Der Gefangene träumte sich frei. Der Angeklagte bekannte sich schuldig. Der Genügsame sieht sein Glück gesi- chert. — Jesus sah Maria weinen. Der Blinde sieht nicht die Sonne scheinen ; er sieht nicht die Blumen blühen. Der Taube hört nicht die Menschen reden; er hört nicht die Vögel singen. Der Kranke fühlte seine Kraft entschwinden, sein Herz schlagen. Die Eltern fanden Jesum im Tempel sitzen. 3

7. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 38

1843 - Altona : Schlüter
38 15. D ie Reue. Ein Landmann hatte mit eigenen Händen eine Reihe edler Obstbäume gezogen. Zu seiner großen Freude trugen sie die ersten Früchte und er war begierig zu sehen, von welcher Art sie sein möchten. Da kam der Sohn des Nachbars, ein böser Bube, in den Garten und lockte den Sohn des Landmanns, also daß sie hingingen und die Bäumchen allesammt ihrer Früchte beraubten, ehe denn sie völlig gereift waren. Als nun der Herr des Gartens herzutrat und die kahlen Bäumchen erblickte, da ward er sehr bekümmert und rief: Ach, warum hat man mir das gethan? Böse Buben haben mir meine Freude verdorben! Diese Worte gingen dem Söhnlein des Landmanns sehr zu Herzen, und er lief zu dem Sohne des Nachbars und sprach: Ach, mein Vater ist bekümmert um die That, welche wir verübt haben. Nun hab' ich keine Ruhe mehr in meinem Ge- müthe. Mein Vater wird mich nicht mehr lieben, sondern mit Verachtung strafen, wie ich verdient habe. Da antwortete jener: Du Thor, dein Vater weiß es ja nicht und wird es niemals erfahren. Du mußt es ihm sorg- fältig verhehlen und auf deiner Hut sein. Als aber Gotthold, — denn so hieß der Knabe —- zu Hause kam, und das freundliche Antlitz seines Vaters sah, da vermochte er nicht, wieder freundlich zu ihm hinaufzusehen. Denn er dachte, wie soll ich ihn fröhlich ansehen können, den ich betrübt habe? Kann ich doch mich selber nicht anblicken. Es liegt mir wie ein dunkler Schatten in meinem Herzen. Jetzt trat der Vater herzu und reichte jeglichem seiner Kinder von den Früchten des Herbstes, und Gotthold desgleichen. Da hüpften die Kinder herbei und fteuten sich sehr und aßen. Gotthold aber verbarg sein Angesicht und weinte bitterlich. Da hub der Vater an und sprach: Mein Kind, was weinest Du? — Und Gotthold antwortete: Ach! ich bin nicht werth, daß ich Dein Kind heiße. Ich kann es nicht länger tragen, daß ich vor Dir ein anderer erscheine, als ich bin und mich selbst erkenne. Lieber Vater, thue mir ferner nicht mehr

8. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 57

1843 - Altona : Schlüter
57 Freundschaft fleht: "die besten Gaben Spende meinem Biederfreund! Ich will lieber selbst nicht haben. Wird nur ihm kein Wunsch verneint." Und wir Andern alle bitten: "Sei der ganzen Erdenschaar, Zn Pallästen und in Hütten, Ein gesegnet Freudenjahr!" Langbein. vi. 34. Alter Mann, guter Rath. Ein guter Freund, ein edles Kleinod. Freundes Stimme, Gottes Stimme. Freundes Schläge, liebe Schläge. Allmanns Freund, Jedermanns Geck. Besser ein guter Freund, als Silber und Gold. Besser ohne Freund, als ohne Geld. Besser ein sauer sehender Freund, als ein süß lächelnder Feind. Besser ein offener Feind, als ein verstellter Freund. Das Auge, des Herzens Zeuge. Alles mit Gort. Alles nach Gottes Willen. Kurzes Gebet und tiefe Andacht. Lang Mundwerk, schlechter Gottesdienst. Will's Gott, der wendet's. Kein Ort ohn' Ohr, kein Winkel ohn' Aug', keine Nacht ohne Licht, kein Wald ohne Zungen. Groß Glück, groß Gefahr. Mittelglück — das beste. Zwischen Ar- muth und Reichthum das beste Leben. Mittelstraß, die beste Straß. Je größer der Baum, je schwerer der Fall. Je höher Berg, je tiefer Thal. Gesunder Mann, reicher Mann. Krank Fleisch, krank Geist. Müssiggang der Tugend Untergang. Jung gewohnt, alt gethan. Junge Schlemmer, alte Bettler. Fette Küche, magere Erbschaft. Junge Spieler, alte Bettler. Kurze Abendmahlzeit, lange Lebenszeit. Wie man's treibt, so geht's. Keusche Jugend, Lebensbalsam des Alters. Kurze Lust, lange Reu'. Friede, mit den Menschen, Krieg mit den Lastern. Viel Gesetz, viel Übertretung. Je mehr Gesetz, je weniger Recht. Böser Gewinn, schnell dahin. Befehlen thut's nicht, selbst angreifen thut's. Leid und meid, bist du gescheidt. Wohl- gezogen — nie gelogen. Viel Rühmen's und nichts dahinter. Ein guter Prahler, ein schlechter Zahler. Streng Recht, groß

9. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 58

1843 - Altona : Schlüter
58 Unrecht. Lieber ein Unrecht gelitten, als vor Gericht darüber gestritten. Besser Unrecht leiden, als Unrecht thun. Ein Wort, ein Wort. Deutscher Mann, Ehrenmann. Viel Wort, wenig Herz. Besser spät, als nie. Gut Werkzeug, gut Arbeit. Wie das Geld, so die Waare. Wie der Acker, so das Getreide; wie die Wiese, so die Weide; wie der Herr, so der Knecht; wie der Krieger, so das Gefecht. Wie der Hirt, so die Heerde. Gute Zucht, gute Frucht. Gut Gruß, gut Antwort. Liebe um Liebe. Gut verloren, nichts verloren; Muth verloren, halb ver- loren; Ehre verloren, Alles verloren. Ein Tag des andern Lehrmeister. Kommt Zeit, kommt Rath. So viel Köpfe, so viel Sinne. Besser ein Nachbar an der Hand, als ein Freund über Land. Besser ein Sperling in der Hand, als zehn auf dem Dache. Besser allein, als in böser Gemein. Dreitägiger Gast, eine Überlast. Zum Reiten gehört mehr, als zwei Stiefel. Besser Neider, als Mitlecder. Keine Rosen ohne Dornen. Besser biegen, als brechen. Selbst thut's ganz, Heißen halb, Bitten umsonst. Besser unbegonnen, als unvoll- endet. Kleine Kinder, kleine Sorgen; große Kinder, große Sorgen. Je lieber das Kind, desto schärfer die Ruthe. Eigen- lob, Narrenprob. Gleiche Brüder, gleiche Kappen. Aus den Augen, aus dem Sinn. Wasser mit einem Siebe schöpfen. Einen Mohren weiß waschen. Reinen Mund halten. Sich eine Ruthe binden. Schwarz auf Weiß geben. Sich um ungelegte Eier bekümmern. Heute mir, morgen dir. Heute roth, morgen todt. Ende gut , Alles gut 35. Die Strafe. Der Knecht hat erstochen den edlen Herrn: Der Knecht wäre selber ein Ritter gern. Er hat ihn erstochen im dunkeln Hain Und den Leib versenkt in den tiefen Rhein; Hat angelegt die Rüstung blank, Auf des Herrn Roß sich geschwungen frank. Und als er sprengen will über die Brück', Da stutzet das Roß und bäumt sich zurück. Und als er die goldenen Sporen ihm gab, Da schleudert's ihn wild in die Wogen hinab.

10. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 60

1843 - Altona : Schlüter
60 folgen. Dahero wird es kein Mensch verachten, daß Jemand fromme Sprüche wieder ins Leben einzuführen suchet, wie hie- mit geschieht. 1. Krieg und Brand segnet Gott mit milder Hand. Dieses Sprüchwort stammt gewiß aus einer Zeit, da es mit den Kriegen und Bränden noch eine andere Bewandtnis hatte wie jetzt, d. h. wo im Kriege noch keine Requisitionen und Repartionen gemacht wurden, und der Abgebrannte noch durch keine Brandcasse und M'obelgilde seinen Verlust ersetzt, oft mehr als ersetzt fand. Indeß, wie weit man es auch in der Vervollkommnung und Verallgemeinerung aller solcher Blitz- ableiter gebracht hat und noch bringen wird, die auch an sich nicht zu verwerfen sind, so wird doch jederzeit ein Verhältniß zwischen Gott und dem Frommen bleiben, in welchem dieser, wenn ihm die Flamme des Krieges oder des Heerdes sein irdi- sches Gut nimmt, von der Segenshand Gottes die Entschädi- gung erwartet und den Erfolg hoffet, und wegen dieses bleiben- den Verhältnisses wird auch unser Sprüchwort einen bleibenden Werth behalten. Da ist auch wol kein rechtschaffener Christ durch einen Brand in Armuth versunken und arm geblieben sein Lebelang. 2. Gott giebt uns wol eine Kuh, aber führt sie uns nicht bei den Hörnern zu. Selber auch Etwas zu thun, um seine irdische Wohlfahrt zu gründen, ist die Lehre dieses Sprüchworts. Eine Kuh zu erhalten, darnach strebt der sogenannte kleine Mann auf dem Lande zunächst, sie ist der Anfang seines Aufkommens. Sie deckt mehr als einmal des Tags den Tisch, heißt es von ihr. Wer fleißig arbeitet und treu seinen Verdienst zusammenhegt, der wird zu einem Besitz kommen, welcher mit ihm arbeitet und verdient, von dem an es leichter und schneller aufwärts geht. 3. Unrecht Gut gedeihet nicht und kommt selten an den dritten Erben. Wer immer nur kann, der halte dieses Sprüchwort fest, daß es nicht aus der Sprache des Lebens verschwinde. Allein, was ist dabei zu thun, wenn die Menschen nicht mehr daran glauben? Es macht nichts, brauche du das Wort nur! Die Menschen glauben mehr, als sie vorgeben nicht zu glauben.
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