190
gestrengt, als jetzt. Der Branntwein ist dem Handwerker und
Tagelöhner nicht nöthig. Die Irländer, welche noch vor
wenigen Jahren vielen Branntwein tranken und viel faullenzten,
haben ihn abgelegt und arbeiten jetzt viel fröhlicher und ange-
strengter als sonst, und es findet sich seitdem in Irland weniger
Streit und Zank, weniger Diebstahl und Raub und Todtschlag.
Und so ist es überall: in Amerika, in England, in Deutschland,
wo man dem Branntweintrinken entsagt. Und anders kann es
nicht sein; denn die Geschichte der Zuchthäuser beweist, daß drei
Viertel aller Derer, welche in ihnen ihre Verbrechen büßen,
durch den Branntwein zu dem Verbrechen verleitet sind. Der
Branntwein ist selbst bei der allerhöchsten körperlichen Anstren-
gung, der Anstrengung der Matrosen und Seefahrer auf zer-
brechlichem Schiffe im tobenden Sturme, nicht stärkend und
wohlthätig, sondern schwächend und verderblich. Dieß ist durch
viele Erfahrungen so ausgemacht, daß Schiffe, die keinen Brannt-
wein mit an Bord nehmen, in Amerika wohlfeiler versichert
werden, als die, auf welchen den Seeleuten Branntwein ge-
geben wird."
„Diejenigen, welche den menschlichen Körper am besten
kennen und am besten wissen, was ihm nützt und schadet, das
sind doch wol die Ärzte, und diese erklären fast einstimmig den
Branntwein für ein Gift, ein schwächendes, zum Wahnsinn füh-
rendes, langsam tödtendes Gift. Ja, dieses Gift des Brannt-
weins tobtet jetzt mehr Menschen, als in den Kriegen fallen.
„Von Trunkenschaft sind mehr verdorben, als jemals durch das
Schwert gestorben."
„„Und so bleibet es nun dabei, sagt der Gnomon: Wer
einen Menschen zum Branntweintrinken auffordert, der thut etwas
Bedenkliches, und wer einen Menschen verreizt, sich zu betrinken,
der thut etwas Böses. Merken sich alle Leute das, insonder-
heit alle Schenkwirthe und Ehefrauen.""
„Wenn uns aber die Waffe der Mäßigkeit vor diesem
Feinde nicht schützet, so ist dagegen die Enthaltsamkeit ein
stählerner, fester und undurchdringlicher Schild. Er beschützt
sicher, durch ihn können selbst die schärfsten Pfeile nicht durch-
dringen. Wer diesen Schild trägt, d. h. wer gar keinen Brannt-
wein trinkt, der und nur der ist gesichert vor seinem Gifte und
Verderben. „Gib dem Teufel, sagt das Sprichwort, den kleinen
Finger und er ergreift bald deine Hand, deinen Arm und zieht
dich mit gewaltiger Kraft zu sich herab in die Hölle,"
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil]]
Extrahierte Ortsnamen: Irland Amerika England Deutschland Amerika
361
Er wies die Stärke seiner Hand, da bebte das erschrockne
Land, und dunkel war's um seinen Thron, von dem die schnel-
len Blitze flohn.
Doch Liebe lenkte ihren Gang, daß keiner schadend zu uns
drang, uns zu erinnern, wie so treu und gnädig unser Va-
ter sei.
O preis't ihn, Kinder, und bedenkt, wie gern, wie gern
er Gutes schenkt, wie gern er duldet, trägt und schont, wie
gern er segnet und belohnt.
13. Der sich schlängelnde Blitz.
Unter allen Schlangen ist Eine, ans Erden nicht gezeugt, mit der
an Schnelle keine, an Wuth sich keine vergleicht.
Sic stürzt mit furchtbarer Stimme auf ihren Raub sich los, ver>
tilgt in Einem Grimme den Reuter und sein Roß.
Sic liebt die höchsten Spitzen; nicht Schloß, nicht Riegel kann
vor ihrem Anfall schützen; der Harnisch lockt sic an.
Sic bricht wie dünne Halme den stärksten Baum entzwei; sie kann
das Erz zermalmen, wie dicht und fest cö sei.
Und dieses Ungeheuer hat zweimal nie gedroht; cs stirbt im cig'ncn
Feuer, wie's tödtet, ist es todt.
Schiller.
14. Der Hagelschlag.
Vor wenig Augenblicken stand Alles noch so schön! Ein
Anblick zum Entzücken, vor wenig Augenblicken war unser Feld
zu sehn.
So voll von goldnen Ähren, die Ähren dicht und stark, lieb
Weib und Kind zu nähren, ganz voll von goldnen Ähren, voll
Saft und Kraft und Mark.
Wir sangen Erntelieder und jauchzten schon vorher, da
schlug's der Hagel nieder; verstummet Erntelieder! Ach, unser
Feld ist leer.
Doch zaget nicht, ihr Brüder! Gott nahm uns dieses
Glück: Gott gibt es uns auch wieder, verzaget nicht, ihr Brü-
der! zur andern Zeit zurück.
Denn Leiden, die Gott schicket, sind bloß zu unserm Heit;
für Kummer, der uns drücket, für Leiden, die er schicket, wird
Freude uns zu Theil.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
568
Herrschaft. Hauptort und Sitz der Waldherren ist das alte Schloß
Wohldorf, nicht weit von der Alster.
239. Notizen.
1. Altona die größte und volkreichste Stadt in Holstein, c. 28,000
(Stirn., mit den dazu gehörigen Ortsch. Ottensen und Neumühlen reich-
lich 31,000 Einw.
Im Anfange des 16. Jahrh, siedelten sich zwischen Hamburg und
Ottensen einzelne Familien an. welche sich aller Wahrscheinlichkeit nach
von Ottensen aus erst oben im N. W. der jetzigen Stadt und dann
ant Elbstrande anbauten und so als Gründer der Stadt Altona an-
gesehen werden können. Durch die vorzügliche Lage, besonders
wie es scheint' weil Handwerker hier durch die Stadt Ham-
bürg eine nicht unbedeutende Nahrungsquclle fanden, wurde
der Ort nach und nach ansehnlicher, und als er im Jahre 1547
abbrannte, ersuchte der Hamburger Rath den damaligen Drosten von
Pinnebcrg, daß cs den Abgebrannten nicht verstattet werden sollte, sich
da wieder anzubauen, weil sie den Hamburger Handwerkern ihre Nah-
rung schmälerten. Daher der so natürliche Name: Alto na-Alto
na (bi Hamburg.) Der Ort aber ward schnell wieder erbaut, und als
im I. 1548 in Ottensen eine Kirche errichtet wurde, hier eingepfarrt,
und unter die Gerichtsbarkeit des Ottenser Kirchspielvogts gestellt.
Im I. 1601 ward allen Religionsverwandtcn erlaubt, sich hier
niederzulassen; 1602 war Altona schon ein Flecken und der Pinncbergcr
Landdrostei untergeben; 1616 ward Altona eine Stadt genannt, obgleich
es erst den 23. Äug. 1664 von dem Könige Friedrich 111. mit dem
Stadtrccht begabt und von der Gerichtsbarkeit des Ottenser Vogts befreit
wurde und viele wichtige Privilegien erhielt. Von nun an erweiterte
sich die Stadt immermehr; es wurden Manufacturen, Fabriken und
Waarenlager angelegt. — Mit dem Anfange des I. 1800 aber be-
trafen die Stadt mehrere unglückliche Ereignisse: 1700 wurde sie von
den Schweden gcbrandschatzt; am l.nov. 1711 legte eine Fcucrsbrunst
die Langen- und Breitestraße mit etwa 200 Häusern in Asche; im I.
1713 legte der schwedische General Gras Steenbock bei seinem Ein-
märsche in Holstein der Stadt eine Brandschatzung von 100.000 Thlr.
auf, und als diese nicht herbeigeschafft wurden, gab er den Befehl, die
Stadt an allen Ecken anzuzünden, und am 8.* und 9. Jan. wurden im
Ganzen 1546 Wohnungen durch Fackeln und Pechkränze eingeäschert,
so daß nur 693 Wohnungen zum Theil unversehrt blieben. Durch die
Fürsorge des Königs Friedrich Iv. ward die Stadt aber bald wieder
aufs Neue, und schöner erbaut und mit Freiheiten beschenkt. Glückliche Con-
juncturen und bedeutender Handelsverkehr kamen hinzu, so daß die Stadt
sich bald zusehends erholte. Im I. 1780 ging das erste „Altonacr
Schiff nach den westindischen Colonien. Und jetzt? — — Öffentliche
Gebäude: — Die Haupt- oder Drcifaltigkeitskirchc, in den I. 1742 und
1743 erbaut, die heil. Geistkirche mit dem Ncventlowschcn Armcnstift,
(Kirche der Reformirtcn, der Meunoniten, der Katholiken, Spnagoge
i
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich_Iv Friedrich
574
zugleich Garnisonskirche, 1240 vom Grafen Adolf Iv. erbaut, dessen
Grab auch vor dem Altare — St. Jürgcnskirche — Schloß
— Oberappellationsgericht für die Herzogtümer. — Vom 13.
Dee. 1813, bis zum 22. Jan. 1814 war hier das Hauptquartier des
damaligen Kronprinzen von Schweden mit 6 — 7000 Mann; am 14.
Jan. 1814 Friedensschluß, der die Verbindung zwischen-Dänemark
und Norwegen aufhob. Brunswik, Wilhelmincnhöhc — Vichburg —
Düsternbrook — Holtenau — Knoop u. s. w.
12. Lütjenburg, 1627 rückten hier 11.000 Mann Kaiserliche ein
und plünderten die Stadt. — Umgegend: Salzau — Neuhaus: Gie-
lau — Water-Neversdorf — Pauker — Neudorf: Hasbcrg — je.
13. Oldenburg, eine sehr alte Stadt, und vormals unter dem
Namen Stargard Residenz eines wendischen Fürsten. Oldenburgs
eigenthümliche Lage machte cs im 11. und 12. Jahrh, zum Schauplatz
der blutigsten Kriege, welche zwischen den Dänen, Wenden und Sachsen
geführt wurden. Im 11. Jahrh, wurde es mehrjnals Zerstört, und um
1150 von dem Könige Svend. Die Stadt hatte auf ihrem hohen Walle
ein schönes Schloß, das erst vor wenigen Jahrhunderten verfallen ist;
sic war einer der besuchtesten Ostseehäfen, so daß sie zu Ansang des 14.
Jahrh, ausser einem Schlosse, 4 Kirchen, 3 Capellen, 3 Klöster und 5
Thore gehabt haben soll. Oldenburg blühte etwa noch 100 Jahre fort,
aber nach der Eroberung und Verwüstung der Stadt im I. 1419 durch
den König Erich von Pommern nahm der Wohlstand immer mehr ab,
wozu auch die Versandung des Meerbusens viel beitrug. Dazu kamen
später große Unglücksfälle über dieselbe: im 30jährigen Kriege wurde
sie durch Einquartirung und Contribution hart mitgenommen (18,715 xp
Schaden), 1693 brannte der vierte Theil der Stadt ab; 1694 war eine
große Wafferfluth; am 15. August 1773 wurden Kirche nebst 400 Ge-
bäuden ein Raub der Flammen.-------
14. Heiligen Hafen, auch eine alte Stadt, ehemals größer —
im 15. Jahrh. 11 Straßen. — Im So nun er 1391 brannte die Stadt
dis auf 8 Häuser ab und die Einwohner erhielten darauf für 4 Jahre
die Befreiung von allen Abgaben und Lasten. 1660 zerstörte eine Feu-
ersbrunft die ehemalige große und kleine Wcndtstraße, und 1730 wur-
den außer dem Rathhause wiederum 30 Häuser durchs Feuer vernichtet.
Später litt sic mehrmals durch Überschwemmungen, und der Sage nach
soll auch ein ehemaliges Schloß durch eine Überschwemmung zerstört
worden sein. >715 wurde in der Nähe der Stadt eine Seeschlacht ge-
liefert, in welcher der dänische Admiral Gabel über den schwedischen
Schoutbynacht Grafen Wachtmeister siegte. — In Heiligenhafen's Nähe
sind manche Hünengräber.
15. Neustadt, anfänglich ein aus Fischerhütten bestehender Ort (Nicn-
krempe) und zu Altenkrempe cin gepfarrt, soll im Jahre 1244 von dem Grafen
Gerhard I. zu einer Stadt erhoben worden sein. Viele Unglücksfälle
hinderten das Aufblühen dieser Stadt: Feuersbrüuste (1391,1399,1419,
1425), und eben so viele verheerende Krankheiten, so daß im Jahre
1632 wegen der drückenden Armuth nur 60 Häuser bewohnt wurden.
1644 wurde sie nach tapferer Gegenwehr von den Schweden erobert
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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Extrahierte Personennamen: Adolf Knoop Neuhaus Svend Erich_von_Pommern August Gerhard_I.
116
e. Wohlthätig ist des Feuers Macht,
Wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht. —
Wehe, wenn sie, losgelassen.
Wachsend ohne Widerstand,
Durch die volkbelebten Gassen
Wälz't den ungeheuren Brand. —
Schiller.
Der natürliche Mensch muß sterben, wenn der geistige le-
den soll. Claudius. — Gottes Wort wär' nicht schwer, wenn
der Eigennutz nicht wär'. — Wenn sich die Völker selbst be-
frei'n, da kann die Wohlfahrt nicht gedeih'n. Schiller. —
Wenn ihr reich werden wollt, so denkt ebenso sehr auf das
Sparen, als auf das Gewinnen. Z. Paul. — Wenn die Zeit
von allen Dingen das Kostbarste ist, so ist das Zeitverderben
die allerschändlichste Verschwendung. Dcrs. — Ihr seid heiam*
mernswerthe Wesen, wenn ihr nicht begreift, daß man sich
über das Schicksal erheben kann. Göthe. —
Wenn es dir übel geht, nimm es für gut nur immer;
Wenn du es übel nimmst, so geht es dir noch schlimmer.
Nückert.
Gute Handlungen haben weder vor Gott, noch vor Men-
schen einen Werth, wenn sie nicht aus reinen Absichten geflossen
sind. Schiller. — Die größten Eigenschaften nehmen einen
häßlichen Anstrich, wenn sie von der H o ch tra den heit beglei-
tet sind, und mit einer Verachtung für Andere sich äußern.
Zimmer manu. — Die besten Gefühle haften stärker, wenn
man ihnen nicht erlaubt, sich auszudrücken. —
Wir wissen Etwas nur, in so fern wir es ausdrücken
können. — Unsere Begriffe, unsere Gedanken und Meinungen
gefallen einem Andern nur in so fern, als sie mit seinen Be-
griffen, Gedanken und Meinungen übereinkommen.
Zimmcrmann.
So du Gerechtigkeit vom Himmel hoffest, so erzeig' sie
uns. Schiller. — Wenn jeder Mensch alle Menschen liebte,
so besäße jeder einzelne die Welt. Schiller. — Das Kreuz
wäre ein rechtes Elend, wenn man nicht von ihm aus gen
Himmel sehen könnte.
Kaufe das, was du nicht brauchst, so wirst du bald das
verkaufen müssen, was du brauchst. 3- Paul. — Zeder sei.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
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Extrahierte Personennamen: Schiller Claudius Schiller Schiller Schiller Schiller
184
Das scheint namentlich die jetzige Zeit immer mehr und
mehr zu erkennen; denn von allen Seiten erheben sich die
Stimmen der Edleren gegen diese Feinde des häuslichen und
bürgerlichen Wohles. So heißt es in einem Aufmf aus Al-
tona gegen das Branntweintrinken:
„Ein böser, böser Feind ist nicht nur in der Annäherung
und vor den Thoren, sondern dieser böse Feind hat sich bereits
durch die Thore hindurchgeschlichen, und ist eingedrungen in viele,
ach nur zu viele Wohnungen, und rumort da gar arg, und
schlägt da die Möbeln entzwei und tragt da die Betten zum
Hause hinaus und zerreißt die Kleider und prügelt die Kinder
wol gar zu Krüppeln, und mißhandelt die Frauen, und legt am
Ende dem Hausvater den Strick um den Hals, ihm die Kehle
auf immer zuzuschnüren, oder treibt ihn hinaus in die Elbe,
seinen Durst auf immer zu löschen. Die Kehle, die Alles ver-
schlang, Gesundheit, Kraft, Wohlstand, Ehre, Frieden, schnüret
der Strick zu. Den Durst, der nimmer zu löschen und zu stil-
len war, ob man auch aufgoß vom frühen Morgen bis in die
späte Nacht, löscht der Tod in der Elbe. Und wie heißt denn
dieser Feind, der sich also einschleicht in die Wohnungen und
da solches Verderben stiftet, der Feind, gegen den wir auf-
rufen? — Er heißt: Branntwein!!!"
„Aber ist der Branntwein denn wirklich ein so böser, ge-
fährlicher, verderblicher Feind? Es scheint freilich nicht so. Er
sieht ganz unschuldig aus, so rein und unschuldig, wie das reine,
klare Wasser, das Gott zur Erquickung aller Lebendigen aus der
Erde sprudeln läßt. Aber er lst nicht unschuldig und rein, er
ist ein Meuchelmörder und führt ein brennend Feuer, ein ver-
derbliches Gift mit sich, ob er es Anfangs gar nicht merken läßt,
daß er Feuer und Gift verbirgt. Er scheint heiter zu sein und
zu erheitern, aber, wer ihn in sich aufnimmt, in dem entzündet
er ein Feuer, das furchtbar brennt und nicht zu löschen ist; wer
ihn in sich aufnimmt, in dem wirkt er wie ein langsames Gift, das
allmälig den Muth lähmt, die Kraft bricht, die Gesundheit zer-
stört, den Wohlstand untergräbt, den guten Ruf raubt, den
Frieden des Hauses und den Frieden der Seele vernichtet, und
am Ende die arme betrogene Seele dem nie verlöschenden Feuer
der schrecklichsten Selbstpeinigung Preis gibt."
„Nicht die geringste Übertreibung ist in dieser Darstellung
des gefährlichen Feindes der Menschen, des Branntweins, und
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
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323
durchwaten, das Flüßlein d u r ch sch r e i t e n, den Fluß mußt du
durchschwimmen oder im Nachen durchschneiden, über
Ströme kann nur der gewandte, kräftige Schwimmer gelangen,
dringt der Nachen nur durch des Schiffers kräftige Hand.
Bäume, Balken, Stege, Brücken auf Jochen ruyend oder aus
Pfeilern und Bogen gewölbt, oder an haltbare Tauen und
Ketten schwebend, vermitteln wieder die durch das hinfließende
Wasser getrennte Verbindung der beiderseitigen Ufer. Auf dem
Fließ und Riesel schwimmt kaum ein Blättchen hinab, leicht
landet es wieder an den nahe stehenden Ufern; das Bächlein,
der Bach vermag schon größere Lasten, als Blätter sind, zu
tragen, doch kann der Mensch sie noch nicht als lasttragende
Gehülfen gebrauchen, höchstens wirft er in breite, schnellfließende
Wald- und Gebirgsbäche die dem Walde entnommenen Holzscheite
und läßt sie von ihm aus dem Walde oder dem Gebirge tragen
oder flößen. Gebirgs-Flüßlein tragen nicht bloß Holzscheiten,
sondern auch schon aus Holzstämmen zusammengesetzte Holz-
flöße. — N a chen, K ä h ne, Bö te und S ch i ffe durchschneiden
die Flüsse und Ströme, mit Menschen und Waaren beladen,
durch die Ruder der Schiffer, durch den in den Segeln sich
fangenden Wind, durch die von Dampf bewegten Schau-
felräder der Dampfschiffe fortbewegt oder von Pferden an
Leinen fortgezogen. Doch gebraucht der Mensch das fließende
Wasser auch als kräftigen Arbeitsgehülfen. Betrachte Müh-
lenwerke, Schleif-, Hammer- und andere Wasser-
werke. Auch bewässern die fließenden Gewässer, die den Adern
des menschlichen Leibes zu vergleichen find, Wiesen und Felder,
sie erfrischen Pflanzen, Thiere und Menschen, sie verrichten durch
Tausend und Tausend Räder- und Mühlenwerke dem Menschen
vielerlei Arbeit als kräftige Arbeitsgehülfen; sie tragen seine
Schiffe, sein Holz auf ihrem Rücken von einem Ort zum an-
dern ; aber oft verwüsten sie auch durch Überschwemmungen weite
Strecken, durch Wegspülung, durch Versandung; oft aber lassen
sie auch einen fruchtbaren Niederschlag auf Wiesen und Feldern
zurück.
' Sartorius (Lebensspicgcl).
170. Dcr B 1 ch.
Ein Landmann safl eines Tages an einem Bach, der neben
seiner Wiese dahinfloß, und betrachtete seine weidenden Rinder
21*
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
457
Unter den Motten verdient besonders der Korn wurm namhaft
gemacht zu werden, der an dem in de» Vorrathshäusern aufgespeicher-
ten Getreide oft überaus großen Schaden anrichtet. Der sogenannte
weiße Kornwurm verwandelt sich in eine Schabe, der schwarze in
einen Rüsselkäfer. Beide sind höchst schädliche Thiere, welche in kurzer
Zeet ungeheuren Schaden anrichten und nicht so leicht wieder zu ver-
tilgen sind, wo sie sich einmal eingenistet haben.
Der geneigte Leser nehme durch diese Beschreibung Veranlassung,
die genannten Thiere in Natura kennen zu lernen. Schreiber dieses
sammelt mit Vergnügen für seine Schule, was für's Leben lehrreich
und nützlich ist. nutzbare und auch Giftpflanzen, nützliche und schädliche
Thiere, und liesst mit großem Vergnügen die Wörtlein Gottes im
Buche der Natur, auf daß er ihren Sinn erkenne.
Nach Berge (im Stuttgarter Volksboten 1844).
216. Verhalten gegen Thiere.
Kein Thier ist gleichgültig gegen das Stöhnen eines an-
deren Thieres seiner Gattung ; kein Pferd tritt auf einen leben-
digen Körper, wenn es nicht muß — und Krieger, die verwun-
det auf dem Schlachtfelds gelegen haben, können nicht beschreiben,
wie möglichst behutsam die Pferde selbst im Schlachtgetümmel
über sie hingegangen sind! — Wie oft aber gibt »der Mensch
so manchem Thiere den Tod ohne Noth, oder verursacht ihm
aus Bosheit und Grausamkeit Schmerzen und Leiden.
Der geplagte Mensch kann Vorstellung thun, er kann bit-
ten, kann wenigstens weinen, wenn ihm wehe geschieht, und die
Menschlichkeit müßte ganz von der Erde gewichen sein, wenn
er.seinen Gebieter nicht wenigstens durch Thränen zuweilen er-
weichen sollte. Womit soll aber das übernommene und schmach-
tende Thier über Menschenharte und Grausamkeit klagen? Das
gutmüthige Pferd hat nicht einmal eine klagende Stimme —
seine Leiden müssen erst zahllos gewesen sein, ehe sie an ihm
sichtbar werden. — Wie wird es einst mit der Verantwortung
aussehen, wenn der an den Thieren verübte menschliche Unfug
zur Sprache kommt?
Der treffliche Rechtslehrer Ho mm el sagt: ,,Den geringsten
Wurm, der uns nicht beleidigt hat, ohne Ursache umzubringen
oder zu martern, ist nicht weniger Sünde, als in Jähheit des
Zorns einen Menschen, der uns geschadet hat, zu tödten. —
T'a der Allmächtige für alles Vieh mit besonderer Sorgfalt
wacht und seine unendliche Güte alles, was lebt, beglücken will:
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
der Israeliten), das Gymnasium, die Sternwarte, die Münze, das
Stadt-Krankenhaus, Versorgungsanstalt für schwache Alte und unheil-
bare Kranke — 8 Stadtschulen, 2 große Freischulcn, Waisenhaus, In-
stitute für Knaben und Mädchen höherer Stände, 2 Warteschulen, Sonn-
tagsschulc und — unv.—
240. Die Gräber zu Ottensen.
Erstes
Zu Ottensen auf der Wiese
Ist eine gemeinsame Gruft;
So traurig ist keine wie diese
Wol unter des Himmels Luft.
Darinnen liegt begraben
Ein ganzes Volksgeschlecht,
Väter, Mütter, Brüder, Töchter,
Kinder, Knaben,
Zusammen Herr und Knecht.
Die rufen Weh zum Himmel
Aus ihrer stummen Gruft,
Und wcrden's rufen zum Himmel,
Wenn die Trommct' einst ruft.
Wir haben gewohnt in Frieden
Zu Hamburg in der Stadt,
Bis uns daraus vertrieben
Ein fremder Wüthrich hat.
Er hat uns ausgcstoßen
Im Winter zur Stadt hinaus,
Die hungernden, nackenden, bloßen,
Wo finden wir Dach und Haus?
Zweites
Zu Ottensen an der Mauer
Der Kirch' ist noch ein Grab,
Darin des Lebens Trauer
Ein Held gelegt hat ab.
Geschrieben ist der Namen
Nicht aus den Leichcnstein;
Doch er sammt seinem Samen
Wird nie vergessen sein.
*) Vor einigen Zähren
biet gebracht.
Grab.*)
Wo finden wir Kost und Kleider,
Wir zwanzigtauscnd an Zahl? —
Die andern schleppten sich weiter,
Wir bleiben hier zumal.
Die andern nahmen die Britten
Und andre die Dänen auf;
Wir brachten mit müden Schritten
Bis hierher unsern Lauf.
Wir konnten nicht weiter keuchen,
Erschöpft war unsere Kraft,
Frost, Hunger, Elend und Seuchen,
Sie haben uns hingerafft.
Ein ungeheurer Knäuel,
Zwölfhundert oder mehr;
Es zieht sich über den Gräuel
Ein dünner Nasen her.
Der deckt nun unsre Blöße,
Ein Obdach er uns gab.
Man merkt des Jammers Größe
Nicht an dem kleinen Grab.
Grab.
Von Braunschwcig ist's der Alte,
Karl Wilhelm Ferdinand,
Der vor des Hirnes Spalte
Hier Ruh im Grabe fand.
Der Lorbcerkranz entblättert.
Den auf dem Haupt er trug,
Die Stirn vom Schlag zerschmettert,
Der ihn bei Jena schlug;
auögegraben und auf Hamburger Ge-
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TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_Wilhelm_Ferdinand Karl Wilhelm Ferdinand
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Nun will er gar den ganzen Stamm zerhauen,
Und tröstet dich: "Ich will euch wilde Aste
Zn einem wohlgefugten Haus verbauen.--
Er baue dich zum schönsten der Palläste,
Doch wird dir kein lebendiger Lenz mehr thauen,
Nicht rauschen wirst du mehr im freien Weste.
Nückert.
257. Aufruf (1813).
Frisch auf, mein Volk! die Flammcnzeichcn rauchen,
Hell aus dem Norden bricht der Freiheit Licht.
. Du sollst den Stahl in Fcindesherzen tauchen;
Frisch auf, mein Volk! — die Flammenzeichen rauchen,
Die Saat ist reif; ihr Schnitter, zaudert nicht!
Das höchste Heil, das letzte liegt im Schwerte!
Drück dir den Speer ins treue Herz hinein,
Der Freiheit eine Gasse! — Wasch' die Erde,
Dein deutsches Land mit deinem Blute rein!
Es ist kein Krieg, von dem die Kronen wissen,
Es ist ein Krcuzzug. 's ein hcil'gcr Krieg!
Recht, Sitte, Tugend, Glauben und Gewissen
Hat der Tyrann ans deiner Brust gerissen;
Errette sie mit deiner Freiheit Sieg;
Das Winseln deiner Greise ruft: --Erwache!--
Der Hütte Schutt verflucht die Räuberbrut,
Die Schande deiner Töchter schreit um Rache.
Der Meuchelmord der Söhne schreit nach Blut.
Zerbrich die Pflugschar, laß den Meißel fallen.
Die Leier still, den Webstuhl ruhig stehn!
Verlasse deine Höfe, deine Hallen! —
Vor dessen Antlitz deine Fahnen wallen,
Er will sein Volk in Waffenrüstung sehn.
Denn einen großen Altar sollst du bauen
Zn seiner Freiheit ew'gcn Morgenroth!
Mit deinem Scbwcrt sollst du die Steine hauen,
Der Tempel gründe sich auf Heldentod.
Was weint ihr, Mädchen, warum klagt ihr. Weiber,
Für die der Herr die Schwerter nicht' gestählt;
Wenn wir entzückt die jugendlichen Leiber
Hinwerfen in die Schaarcn eurer Räuber
Daß euch des Kampfes kühne Wollust fehlt? —
Ihr könnt ja froh zu Gottes Altar treten!
Für Wunden gab er zarte Sorgsamkeit,
Gab euch in cuern herzlichen Gebeten
Den schönen, reinen Sieg der Frömmigkeit.
So betet, daß die alte Kraft erwache,
Daß wir dastehn das alte Volk des Siegs!
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TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil]]