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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 56

1893 - Altona : Uflacker
— 56 — Höhenrücken. Auf dem Rücken des genannten Höhenzuges liegt der Schießstand der Altonaer Garnison. Der ganze Rücken des Höhenzuges besteht aus Sand und Grand (Bahrenfelder Grandgruben) und ist infolgedessen unfrucht- bar. Er trägt daher nur das braune Heidekraut und spar- liches Gras. Nordwestlich von dem Höhenzug, östlich von der Chaussee, die von Bahrenfeld über Lurup nach Schene- feld führt, erhebt sich ein Hügel, auf dem die sogenannten „Bahrenfelder Tannen" liegen, ein Gehölz, das aus Kiefern und Fichten besteht. Weil diese Bäume statt der Blätter Nadeln tragen, bezeichnet man sie als Nadelbäume und ein Gehölz oder einen Wald aus solchen als Nadelgehölz oder Nadelwald. Südwestlich von den Bahrenfelder Tannen, westlich von der Chaussee, liegt der große Exercierplatz der Altonaer Garnison. 19. Stadt und Dorf. Jetzt haben wir das ganze Gebiet, das zu der Stadt Altona gehört, kennen gelernt. Ein solches Stadtgebiet nennt man das Weichbild der Stadt*.) Weil wir in Altona wohnen, nennen wir diese Stadt unsern Wohnort. Die meisten von euch sind hiergeboren; fürfolcheistaltona auch der Geburts- ort, die Vaterstadt. Große Wohnorte, wie Altona, heißen Städte, Wohnorte mit einer geringen Zahl von Häusern und Bewohnern, wie Ovelgönne, Othmarschen und Bahrenfeld, sind Dörfer. Nach der Volkszählung von 1890 hat die Stadt Altona (mit Ottensen) im ganzen 139 521 Einwohner, von denen auf die alten Stadtteile und den Hafen zusammen *) Nach Weigand ist das Wort Weichbild zusammengesetzt aus dem mittelniederländischen wik d, h. Stadt, bewohnter Ort (vgl. Schles- wig), und Bild. Es bedeutet also ursprünglich Ortsbild, Ortszeichen, woraus die Bedeutung Ortsgebiet, Stadtgebiet leicht hervorgehen konnte. Nach andern ist an „geweihte Bilder", Heiligenbilder zu denken, mit denen man in älteren Zeiten die Grenzen des Stadt- gebiets zu bezeichnen Pflegte.

2. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 59

1893 - Altona : Uflacker
— 59 — Diesseit des Baches dehnte sich ein kahler Höhenrücken aus, der Heuberg genannt, über welchen die Hauptstraße von Hamburg nach Ottensen führte, deren Richtung wir heute in dem Straßenzug Reeperbahn—langereihe (St. Pauli) und Neichenstraße—rathausmarkt—königstraße (Altona) erkennen. Dieser Weg überschritt beim heutigen Nobisthor den Grenz- dach. Weiter südlich konnte man auf einem am hohen Elb- ufer entlang führenden Wege nach der „Neuen Mühle" (Neumühlen) gelangen. — Wie Altona entstanden ist, darüber erzählt eine hamburgische Sage folgendes. Kinners, kamt mal all tohop, ick will ju wat vertelleu, van Alt'na, nn wo dat togahn is, dat Alt'na in de Welt steiht, nämli dörch unse Hamborger Börger, süns war dar min Lewdag keen Stadt Henkamen. Dat sünd nn all mannige hunnert Jahr her, dar seten insmals so'n twinti edder dörti Hamborgers upn Boomhns, eten un drunken wat Godes un wörn vergnög tosamen, luter rike Kooplüd, van de grötsten, un so'n lütten leegen Lischen- schalen (Licentiat) is dar ok mank wesen. As se nu dar so sitt un sick wat vertellt, kamt se up unse gode Stadt to spreken, wo grot un mächtig dat se is, un dat't man een Hamborg in de Welt givt, un dat för'n riken Hamborger Koopmann nix to dühr un nix to veel un to grot is, he kann't doch maken un ntföhrn; denn warum uich? Gottloff, he Hütt 't ja, he kann't ok dohn! Nu lach de lütte Lischenschat, un brüht (neckt) de Kooplüd, un will dat nich wahr Hebben, bitt de Kooplüd dull ward und vermeht sick hoch, un makt en Wett mit em üm veele dusend Dahler, dat se utsöhrn wöllt, wat he jüm angewen deh, he schull't man seggen, wat't ok wör. Dar segg de meschante Lischenschat, un lach darbi ganz spitsch: „Wohlan, so erbauet eine Stadt, die unserm Hamburg ähnlich werde!" der Nonnen. Daher wurde es später nach dem stillen Alsterthal vor Eppendorf verlegt. Der Name Herwardeshude wurde auf die Gegend des Klosters an der Alster übertragen, wo er sich noch heute in der Form Harvestehude findet.

3. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 60

1893 - Altona : Uflacker
— 60 — As nu mit eens de Kooplüd heel verbaaßt und bickenboomstill dar sitt, uu keener deiht sin Mund up, dar segg he: „Seht ihr nun, was ihr für Prahlhänse seid?" nn lach noch spittiger un segg: „De Wett is wuuu!" Abers he hätt sie doch ver- speelt. Denn wat de öllste war van de Kooplüd, de vermünnert sick tovörst un segg: „Wi sprek woll grot, abers wi mak't ok wahr, wat wi versprek, wi sünd de Kerls darto! De Stadt wollt wi baun, so sicher un wiß, as wi Hamborger Börger sünd, un morgen kann't losgahn, wenn du uns an- givst, wonehmhen wi se selten schöllt." „Mi eendohnt," segg de Lischenschat, lat en Weesenjung (Waisenknabe) darüm lopen." „Is woll," spröken de Kooplüd, „so schallt wesen!" Annern Namiddags kregen se'n lütten blauen Weesenjung up, un güngen mit em buteu Millerndoor. Dar bunn se em de Ogen fast to mit'n siden Dook, as wenn he'n Los ut de Lotterie trecken schull, un spröken to em: „Nu loop gau to, lütt Jung, jümmers grad ut, so dull as du 't kauust, un wonehm dat du heusallst, dar schall't wesen, dar schall de neie Stadt stahu." De Jung denk, dat is'n kürigen Spaß, heev de Been in de Höch und ueiht fix ut, de Kooplüd un de Lischenschat so Peerd achterem. Dat güng en lütte Tid so fort, de Jung löp hastig to un greep sick an. Darna abers fangt he an to denken un denk bi sick: Wenn ick man de lütte Brügg drapen doh, över de ohle Au, dat ick nich bito kam un in de Bek fall un verdrink int Water as'n junge Katt! löpt also 'n bitten sinniger, un weet nich, dat he all heröver kamen is; darto treck em dat fcharpe Loopen in de Been, de Sweet löpt van em dahl in den Sand, un hiemen un quiemen deiht he as'n ohl Bedelminfch. Also gefallt ein de Spaß so övel, dat he man noch so hen slunker, un jümmers denk he ünner sin verbunn'n Ogen: Wenn ick arme Jung man nich in't Water fall, un teuer in'n Sand, as in de Au edder gar in de grote Elv, und darüm behr he mit eens, as wenn he'n Stock edder Steen mank de Föt kreeg, un slög dahl up den Sand, un schree so

4. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 61

1893 - Altona : Uflacker
— 61 — bull, as he man kunn: „Dar ligg ick nu un heff Arm un Veen braken!" As nu de Kooplüd düt sehn doht, verfährn se sick und röpen ut: „Dat is all to nah bi unse Stadt, dat geiht nich god, dat is all to nah!" Abers de meschante Lischenschat lach all wedder und segg: „Eendohnt, all to wiet edder all to nah! Wort is Wort! Wonehm de Jung henfallt, dar schall't ja wesen! Hier ist die Stätte, hier müßt ihr eure neue Stadt bauen oder eure Wette bezahlen und euch Prahl- häufe schelten lassen vor der ganzen Welt!" Dar müssen se em Recht geven, abers grausam verdreetli süud se wesen, un den lütten Jung, de noch jümmers up de Eer leeg uu ween, den kregen se np de Been, un wil gar nix an em braken wär, so geven se em en paar dannige Klapps an de Ohren, un knuffen und stötten em hen un her un spröken: „Dumme Jung, kunnst du nich beter lopen Hebben?" Darna abers hefft de Kooplüd ehr Wort wahr mak un sünd forts ansungen, de Stadt to bauen. Achterna dar hefft se sick sülvst Spiker 'nog hensett, und mannig Een denk still bi sick: Na, nu frag ick den Düwel na unsen Tollen! Ünnen an de Elv warn dartomal all fit ohlen Tiden twe bitt dre Stieg Hüs för de Fischers und Schippers; abers baben wär nix as idel Vehweid un Sand, darup se de Stadt baut hefft, un wonehm de dumme Jung henfulleu is, dar steiht nu dat Rathus. — Un de lütte Lischenschat müß sin Wett voll betahlen, abers he harr doch sin Spaß darbi un vertell den Snack an alle Lüd un segg van de neie Stadt: „Is se all to nah, so schall se ok Altona heten!" Des- halven is se so döfft, un Altona is ehr Nam' bleven. Dar segg nu woll towilen so'n wittsnutigen Bökerminschen, dat düsse Nam' nich van all to nah Herköm, sünnern van de ohle Au, de dartomal an de Grenz bi'n Hamborger Barg lopen deh. Dat is abers nich an dem, un min Geschich is wahr und wiß; denn wenn de riken Hamborger Kooplüd nich mit ehr Hann'n dar mank wesen wär'n, so gäv't dar noch nix

5. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 62

1893 - Altona : Uflacker
— 62 — anners as'n ohl Fischerdorp. Dat is so klar as wat! Un wenn de neimod'sche Snack wahr war, so muß die Stadt ja Ohlenau heten un min Lewdag nich Altona. So un nich anners hefft unse Vöröllern dat verteilt, dat Alt'na to Weg kamen is, un darbi bliev ick. Un de ohle Wands- beker Scholmeister plegg to seggen: „Gott stüert de Hamborger Böm, dat se nich in'n Heven waßt, un darum hett he Alt'na in de Welt sett." Un ick segg: „Man to, lat leven!" Abers nu Kinners, en Buddel Wien her! Auf Hamburgs Wohl- ergehu laßt kein Glas müßig stehn! Hamborg schall leven, Gott segen Hamborg, een, twe, dre. Hoch! 21. Geschichtliche Nachrichten über die Anfänge Altonas.*) Im 16. Jahrhundert lebte auf Grevenhof, einer Elb- insel, die noch gegenwärtig unter diesem Namen bekannt ist und südlich von Steinmarder liegt, ein Fischer, Namens Joachim v. Lohe. Der Grevenhof erstreckte sich damals von allen Elbinseln am weitsten nach Norden und hatte bei Sturm- fluten von der Gewalt des Wassers besonders viel zu leiden. Durch eine solche Sturmflut wurde die Insel, die mit zur Grafschaft Schauenburg gehörte, in mehrere Stücke zerrissen, und Joachim v. Lohe verlor dabei Haus und Hos. Daher verließ er die gefährliche Insel und richtete an den Grafen das Gesuch, sich auf dem festländischen Teil der Grafschaft anbauen zu dürfen. Er erhielt die Erlaubnis, nicht weit von der Stelle, wo der Weg nach der „Neuen Mühle" (S. 59) den Grenzbach überschritt, da wo sich jetzt der von der Breiten- straße, kleinen Elbstraße und Seestermannstraße begrenzte Häuserblock befindet, ein Haus zu bauen und darin eine öffentliche Schenke zu halten und gewöhnliches Bier (Rotbier) *) Nach den akteumäßigeu Feststellungen vr. Richard Ehrenbergs in dessen Werk: Altona unter Schauenburgischer Herrschaft, Heft I.

6. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 332

1843 - Altona : Schlüter
332 einigen Stellen aber hat der Thon so sehr das Übergewicht, daß die Beimischung des Sandes unbedeutend ist, wie z. B. im Lande Oldenburg und in einem großen Theile der Probstei. Überhaupt aber kann als Regel angenommen werden, daß der Boden dieser Landstrecke um so schwerer, thonhaltiger sei, je näher er dem Meere, hingegen um so weniger schwer, je naher er der mittleren Landstrecke liegt. — Doch bleibt sich der Boden nicht lange gleich. Die Tiefe der Ackererde ist sehr verschieden, \—I| Fuß. Als Unterboden findet sich häufig Sand, wie in der Probstei; anderswo liegt zwischen der Ackererde und dein Sande entweder eine Schichte Lehm, wie z. B. auf der Insel Fehmern. oder Mergel, wie im Lande Angeln, in Schleswig oder Kalkerde, wie hin und wieder im Amte Cis- mar. Auf die oberen Erdschichten, die den Boden und Unterboden Holsteins ausmachen, folgt bis zu einer noch nicht ergründete» Tiefe Sand. Bei Gelegenheit einiger Versuche zur Verbesserung der Oldes- loer Saline ist 129 Fuß tief gegraben, ohne durch den Sand gekom- men zu sein. 5. Ein Boden von so verschiedener Beschaffenheit muß natürlich auch in Ansehung dessen, was er hervorbringt oder hervorzubringen vermag, sehr verschieden sein. Diese Verschie- denheit offenbart sich zuerst in der verschiedenen Bekleidung, womit der Boden in seinem natürlichen Zustande überzogen ist, und die theils aus Haidekraut, theils aus Gras- besteht. Auf einem großen Theile der mittleren Landstrecke ist der Boden mit Haidekraut wie mit einem dichten Teppich über- zogen. Dieser Theil macht die verrufenen Haid strecken aus, deren Flächeninhalt gegen 14 O-Meilen beträgt. Die Ämter Rendsburg, Segeberg, Neumünster und die Herrschaft Pinne- berg haben am meisten Haide, doch sind diese Haidstrecken sehr häufig durch Acker-, Gras- und Wiesenland von bald größerem, bald geringerem Umfange unterbrochen. Sind diese Haidegegen- den auch schon jetzt nicht ohne Nutzen, so zeigt doch die Erfah- rung, daß sie größtenteils zu etwas Besserem fähig gemacht werden können, indem man durch die fortschreitende Cultur von Jahr zu Jahr diesen öden Strecken immer mehr Weide- und Getreideland abzugewinnen sucht. Am culturfähigsten sind die sogenannten Lehmhaiden. Die nicht culturfähigen Sandhaiden könnten aber sehr gut zur Nadelholzzucht benutzt werden; denn daß Birken, Eschen, Tannen, Fichten und besonders Kie- fern hier sehr gut fortkommen, lehrt der Anblick so mancher

7. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 335

1843 - Altona : Schlüter
335 die zum Kornbau wenig tauglich sind. So die Halligen, die zur Saat- und Emdtezeit Überschwemmungen ausgesetzt sind; aber auch in der eingedeichten Marsch sind solche Strecken, die ihrer nied- rigen Lage wegen zu sehr der Feuchtigkeit ausgesetzt und schwer zu entwässern sind, oder auf welcher die Ackererde so wenig tief geht, daß man zur Saat nicht gehörig pflügen kann, ohne unfruchtbare Erde aufzupflügen. Aus diesen Ursachen wird das Land in der Wilster-Marsch und hin und wieder in Dithmarschen u. s. w. bloß oder hauptsächlich zur Weide oder Heugewinnung benutzt. — Dieß sind jedoch nur Ausnahmen; denn im Gan- zen übertrifft die Marsch an Fruchtbarkeit auch den besten Bo- den der andern Distrikte. So rechnet man in der leichten Marsch — z. B. in Dithmarschen ■— bei Weizen im Durch- schnitt auf 11- bis Ilfältige, und bei der Gerste auf vierzehn bis sechszehnfältige Frucht; in der schweren Marsch aber gibt eine Tonne Weizen zwölf- bis sechszehnfältigen Ertrag. Zn der fernsten Vorzeit hatte Holsteins Boden wol ein anderes Kleid; denn nach den Schilderungen alter Schriftsteller war selbiger einst über und über mit Waldungen bedeckt; so erwähnen sie des Waldes Zsanho, der den ganzen Landstrich zwischen der Trave und der Schlei (bei Schleswig) bedeckte. In der Mitte des 16. Jahrhunderts war die jetzt nackte Dith- marsische Geest ein zusammenhängender Wald, der in seiner Breite von ungefähr Hohenwestedt bis Meldorf ging; noch in der Mitte des 17. Jahrhunderts war das hohe Elbufer, selbst die Berge bei Blankenese waren mit großen Eichen bewachsen, und noch zu Anfang des 18. Jahrhunderts war die Mitte Holsteins, wo- durch die Heerstraße geht, sehr bewaldet. Auch die Marsch und die Inseln der Nordsee hatten in früheren Zeiten Waldungen; das beweisen die Baumwurzeln und Baumstämme, die man hier nicht selten mehre Fuß tief in der Erde findet. Jetzt ist die ganze Westseite nicht nur größtentheils unbewaldet, sondern zum Theil auch bäum leer. In Dithmarschen sind zwar in neueren Zeiten nicht unbeträchtliche Baumpflanzungen angelegt worden, aber für's Ganze betragen sie doch nicht viel und ist Alles erst im Entstehen. Am meisten in Hinsicht der Baumzucht ist in der Kremper- und Wilster- Marjch geschehen; hier hat man häufig die Wege mit Weiden und Eschen bepflanzt und Obstgärten angelegt. Doch gibt's in keinem Holsteinischen Marschdistrikt ein Gehölz oder einen

8. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 337

1843 - Altona : Schlüter
337 jetzt vorhandenen nicht sehr alt sind. Die ältesten sind zu Ende des 16. Jahrhunderts in der Herrschaft Breitenburg angelegt worden; die übrigen, z. B. in der Grafschaft Nanzau und bei Kcllinghusen, sind jünger; die neuesten sind bloß Anlagen, meistens auf Haidestrcckcn, wie z. B. im Amte Scgebcrg und Ncumünstcr. Fichten und Kiefern machen den Hauprbestand dieser Nadclholzwälder aus; Tannen sind seltener. Nach Kuß (Naturbeschreibung d. Hcrzogth.) 177. Ansicht von Holstein. Die Marsch ist eine — im Ganzen fast baumlose — Ebene: hier also kein Wald, kein Hain, häufig kein Baum, kein Busch; kein Berg, kein Hügel, kein Thal, kein Wechsel von Höhen und Tiefen, von Gehölz und freiem Felde. Es fehlt der Marsch also an Vielem, was man allgemein zu den Erfordernissen einer schönen Gegend rechnet. Dessenungeachtet ist der Anblick der Marsch im Sommer höchst erfreuend, wiewol nicht alles, was dazu beiträgt, der Natur gebührt. Das herrliche Grün der Felder, gegen welches das der Geestwiesen matt ist; das stark gedrängte Korn, das zum Theil nicht gemäht werden kann, son- dern mit der Sichel geschnitten werden muß; die Rappsaat- felder mit ihren gelben Blüthen; das große, kraftvolle Vieh, das bis an den Bauch im Grase geht; dazu das allenthalben sicht- bare Gepräge der Wohlhabenheit: die großen massiven Häuser, die Menge von Dörfern, Kirchen, Mühlen und Wohnungen, womit die Marsch übersäet ist — das Alles muß gefallen. Die Wilster- und Kremper-Marsch insonderheit, unter allen Marschdistricten die schönsten, erhalten noch einen Zuwachs an Reiz durch die vielen Allee'n von Bäumen, womit große Stre- cken Weges bepflanzt sind. — Da aber das Auge in der Marsch immer auf der nämlichen Fläche bleibt und immer ähn- liche Gegenstände vor sich sieht, so fühlt man bald die große Einförmigkeit, zumal wenn man an die Abwechselungen der Na- turscenen mannigfaltigerer Gegenden gewöhnt ist. Die mittlere Landstrecke bietet für's Auge wenig Angenehmes dar; sehr häufig erblickt man hier nichts als Sand- felder und Sandhügel, traurige, mit Haidekraut bewachsene, weitgestreckte Ebenen, schwarze Moorgründe, einen höchst dürf- tigen Pflanzenwuchs und nur selten ein Gehölz. Doch hat der westliche Theil dieser Landstrecke hin und wieder Gegenden, denen man Reize nicht absprechen kann, wie z? B. bei Itzehoe und Kellinghusen. 22

9. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 385

1843 - Altona : Schlüter
385 Zweck, als den Straßen, öffentlichen Plätzen und Gärten zur Zierde zu dienen, so die holländische Linde, die Roßkastanie, die italienische Pappel und die Akazie; andere, wie Tannen, Fichten und Kiefern wer- den ihres Holzes halber cultivirt, und noch andere ihrer Früchte wegen, namentlich unsere Obstbäume mit ihrem Kern-und Steinobst. Birnen und Äpfel machen den größten Theil des hiesigen Obstes aus; Kirschen und Pflaumen werden zwar auch reichlich, doch nicht in solcher Menge gezogen. Nach den Verzeichnissen der hiesigen Baumschulen wachsen hier reichlich 100 Arten Äpfel — worunter die Gravensteiner, die Prinzäpfel, die Borstorfcr und die Pisong die vorzüglichsten sind — und gegen 40 Sorten Birnen. Im westlichen Landstriche wird die Obstzucht wol am stärksten betrieben. Dithmarschen hat viele und gute Obstgärten, so auch die Wilstcr-, Hasclaucr- und Hascldorfcr- Marsch. Auch an der Ostseite wird viel Obst gebaut, weniger auf der mittleren Landstrecke. Zm Ganzen aber sieht der Landmann mehr auf die Menge der Obstbäume und des Obstes, als auf gute Art. 196. Das Segnen der Früchte. Eine uralte Sitte in der katholischen Kirche ist das Seg- nen der Früchte. Die Landleute bringen die Erstlinge aus ihren Gärten in die Klöster und lassen den Segen darüber sprechen, in der Meinung: ihr Dankgebet zu Gott möge nicht hinreichend sein. Nach größeren Landgütern ruft man den Geistlichen her- bei Das Gebet, welches dieser spricht, ist folgendes: „Herr, segne diese Früchte und verleihe, daß Alle, welche in Deinem Namen sie genießen werden, davon Heil an Leib und Seele erlangen mögen, durch Christum unsern Herrn. Amen!" Hiernach werden die Früchte mit Weihwasser besprengt. — Verschieden davon ist das Segnen der Feldfrüchte und Wein- berge, womit Prozessionen verbunden sind, ähnlich wie der festliche Zug bei den protestantischen Glaubensgenossen, wenn sie den Erndte- kranz gewunden haben und ihre Feldmarken durchziehen, dabei in ernster Freudigkeit singend: „Die Felder sind nun alle leer, die Scheunen aber voll." Das Alles sind uralte Gebräuche, und ehrwürdige, denn sie erheben Herz und Geist zu dem, der die Welt mit ihren reichen Gaben schuf, die er in Gärten, Feld und Wald alljähr- lich seinen Kindern bescheert, und das Fest der Erndte wird zum Fest der Bescheerung für die ganze Menschheit. — Wem Gott nicht allgegenwärtig ist, wer im Glauben an ihn wankt, 25

10. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 241

1843 - Altona : Schlüter
241 Er aber sagte: Was treibet ihr auch mit mir? — Nein, ich bleibe eures Gleichen; darum seid und bleibet ihr meine Brüder Kein Unterofsizierrock und kein Orden, sondern ein wohl- wollendes Herz voll Gottesfurcht macht zum Eh- renmann." So redete er und umarmte Alle nach der Reihe, da sie sich heimbegaben; und sie dankten ihm, denn er sei der wahre Stifter ihres irdischen und ewigen Glücks und sie nann- ten ihn Vater. Aus Zschokke's Goldmachcrdorf. V ; ,'y - ' ' ..... 134. ? ? ? --------------- — — — Das Amt eines Bauervogt's im Dorfe ist ein gar wichtiges und einflußreiches für die ganze Commüne, und das um so mehr, je gewissenhafter und treuer es verwaltet wird. — — — Der vor Allen gottesfürchtige, biedere und ein- sichtsvolle Mann sei Vogt des Dorfes. — — — Er bete, denke, sorge und wache für jedes Einzelnen und des Ganzen Bestes. — — — — — — — — — — — — — — — Aber verträgt sich ein solches Amt mit einer Krug- und Zechwirthschaft-------------? muß es nicht vielmehr die Aufsicht über die im Dorfe befindlichen Krügereien führen — ? — — — — Gelegenheit macht Diebe — — — — — — Ziegenbock — — — Gärtner — — 135. Wodurch mag sich hauptsächlich die Armuth vermehren? Zn den Dorfskrügen, besonders bei den Krugwirthschaft treibenden Bauervögten kann man an Sonn- und Festtagen und Sonnabend-Abenden — an Sonnabend-Abenden?! — fast alle künftigen Rekruten der Armenhäuser versammelt finden. Erst sieht der habsüchtige Wirth zu, daß er das Zechgelag unter den Dienstboten in Gang bringt, hat dazu gewöhnlich einige ge- dungene Anhänger, sogenannte Freischlucker, die da anpurren müssen, und dann geht's los: der verdiente Lohn aus der Tasche, das Kleid vom Leibe, so daß Schuster, Schneider und Flick- frau beim Abgänge des Knechts leer ausgehen, und Schulden gemacht sind schon auf Rechnung des neuen Jahres. 16
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