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1. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 74

1843 - Altona : Schlüter
74 Gott schätzt nicht, was du Gut's, nur wie du es gethan; Er schaut die Früchte nicht, nur Kern und Wurzel an. „Gott nur siehet dasherz." Drum eben, weil Gott nur das Herz sieht, Sorge, daß wir doch auch etwas Erträgliches sehn! 6. Gott richt't, wo Niemand spricht. Menschlichem Blicke vielleicht entgehest du, thuend das Unrecht, Aber den Himmlischen birgt selbst dein Gedanke sich nicht. Lucia n. 7. Ein Gott und Ein Gebot. Hätten wir alle Einen Glauben, Gott und den gemeinen Nutz vor Augen, Guten Frieden und recht Gericht, Einerlei Elle, Maß und Gewicht, Eine Münze und gutes Geld: So stünd' es wohl in aller Welt! 6. Sich kennen, ist Viel kennen; Gott kennen, ist Alles kennen. Wer Gott finden will, muß sich selber verlieren. Auf die Frage: woher er wisse, daß ein Gott sei? ant- wortete ein Araber sehr schon: „Ich weiß es eben so, wie ich aus den Fußtapfen im Sande erkenne, ob ein Mensch oder ein Thier darüber gegangen ist." 9. Gottesfurcht ist eben die Weisheit. Gottesfurcht sündiget nicht. Mensch, o scheue die Götter und fürchte sie; dieses nur wehret So in der That als im Wort, frevles Beginnen dir ab. Thcognis. 10. Predigt hören, versäumet nicht. Der unvergleichliche, früher in allen weltlichen Geschäften vortrefflich befundene weise Einsiedler Klaus von der Flün, verschmähte auch die einfältigste Predigt nicht, denn, sprach er: „der Bronn des Lebens, gehe er durch Gold oder Blei, führt immer die heilreichen Wasser. Der Hammer Gottes wort schlägt auf der Herzen Stein: Oft aber will der Stein des Hammers Hammer sein. 40. Fortsetzung. 11. Arbeit gewinnt allezeit Etwas. Arbeit hat allezeit Vorrath. Arbeit ist für Armuth gut. Wo Arbeit das Haus

2. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 332

1843 - Altona : Schlüter
332 einigen Stellen aber hat der Thon so sehr das Übergewicht, daß die Beimischung des Sandes unbedeutend ist, wie z. B. im Lande Oldenburg und in einem großen Theile der Probstei. Überhaupt aber kann als Regel angenommen werden, daß der Boden dieser Landstrecke um so schwerer, thonhaltiger sei, je näher er dem Meere, hingegen um so weniger schwer, je naher er der mittleren Landstrecke liegt. — Doch bleibt sich der Boden nicht lange gleich. Die Tiefe der Ackererde ist sehr verschieden, \—I| Fuß. Als Unterboden findet sich häufig Sand, wie in der Probstei; anderswo liegt zwischen der Ackererde und dein Sande entweder eine Schichte Lehm, wie z. B. auf der Insel Fehmern. oder Mergel, wie im Lande Angeln, in Schleswig oder Kalkerde, wie hin und wieder im Amte Cis- mar. Auf die oberen Erdschichten, die den Boden und Unterboden Holsteins ausmachen, folgt bis zu einer noch nicht ergründete» Tiefe Sand. Bei Gelegenheit einiger Versuche zur Verbesserung der Oldes- loer Saline ist 129 Fuß tief gegraben, ohne durch den Sand gekom- men zu sein. 5. Ein Boden von so verschiedener Beschaffenheit muß natürlich auch in Ansehung dessen, was er hervorbringt oder hervorzubringen vermag, sehr verschieden sein. Diese Verschie- denheit offenbart sich zuerst in der verschiedenen Bekleidung, womit der Boden in seinem natürlichen Zustande überzogen ist, und die theils aus Haidekraut, theils aus Gras- besteht. Auf einem großen Theile der mittleren Landstrecke ist der Boden mit Haidekraut wie mit einem dichten Teppich über- zogen. Dieser Theil macht die verrufenen Haid strecken aus, deren Flächeninhalt gegen 14 O-Meilen beträgt. Die Ämter Rendsburg, Segeberg, Neumünster und die Herrschaft Pinne- berg haben am meisten Haide, doch sind diese Haidstrecken sehr häufig durch Acker-, Gras- und Wiesenland von bald größerem, bald geringerem Umfange unterbrochen. Sind diese Haidegegen- den auch schon jetzt nicht ohne Nutzen, so zeigt doch die Erfah- rung, daß sie größtenteils zu etwas Besserem fähig gemacht werden können, indem man durch die fortschreitende Cultur von Jahr zu Jahr diesen öden Strecken immer mehr Weide- und Getreideland abzugewinnen sucht. Am culturfähigsten sind die sogenannten Lehmhaiden. Die nicht culturfähigen Sandhaiden könnten aber sehr gut zur Nadelholzzucht benutzt werden; denn daß Birken, Eschen, Tannen, Fichten und besonders Kie- fern hier sehr gut fortkommen, lehrt der Anblick so mancher

3. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 371

1843 - Altona : Schlüter
371 derselben beschäftigt, so wie die Lieferung von Dornen auch dem Landmann Verdienst und Beschäftigung verschafft. Dessenungeachtet ist der ganze Betrieb nur gering gegen das, was er sein könnte, wenn man eine salzreichere Quelle finden würde, weshalb ein solcher Fund ein wahrer Segen für das Land wäre." Gnom. 190. Glasbereitung. Lieber Wilhelm! Schon in einem ftüheren Briefe habe ich Dir gemeldet, daß wir mit unserem Lehrer manchmal die Werkstätten der Hand- werker und Künstler besuchen, um uns mit den Beschäftigungen dieser Leute bekannt zu machen. Wie angenehm und nützlich solche Besuche für uns sind, brauche ich Dw gewiß nicht erst zu sagen. In der verflossenen Woche machten wir zu unserer Freude einen größeren Ausflug nach einer 4 Stunden von hier gelegenen Glashütte, was mir besonders darum äußerst lieb war, weil ich schon längst den Wunsch hatte, durch eigene Anschauung mich über die Bereitung des Glases gründlich belehren zu kön- nen. Wol hatte ich gehört und gelesen, wie phönizische Schif- fer es so ganz ungesucht erfunden und die Egypter die Kunst des Glasmachens weiter ausgebildet hatten, aber mit eigenen Augen sehen — das sollte ich jetzt. Der Eigenthümer der be- suchten Glashütte bewies sich sehr gefällig und war auch so gütig, uns bei Allem, was er uns zeigte, die nöthigen Aufklä- rungen mitzutheilen, damit wir genaue Kunde von der Bereitung des Glases erhalten möchten. Ich öffnete, wie Du Dir denken kannst, Augen und Ohren, um Nichts zu übersehen, noch zu überhören, und glaube nun auch im Stande zu sein. Dir die Art und Weise des Glasmachens, wenigstens der Hauptsache nach, beschreiben zu können. Daß Dir eine solche Beschreibung willkommen sein wird, weiß ich aus Deiner großen Theilnahme an Gegenständen der Gewerbkunde. So vernimm nun, was ich in jener Glashütte gelernt habe! Man erhält Glas, wenn man Kieselerde (Sand, Quarz, Feuerstein u. s. w.) durch Schmelzen innigst mit L aug en salz verbindet. Soll das Glas Farbe bekommen, so fügt man der Mischung noch verkalkte metallische Theile, z. B. Kobalt, Blei- 24*

4. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 595

1843 - Altona : Schlüter
595 Süd-Deutschland umfaßt: 1. Zum Kaiserthum Österreich gehörig: a. Das Königreich Böhmen, ein Kcsselland, reich an Mineralien — Silber, Zinn, Eisen, Steinkohlen, Granaten und Mineralwassern.— Acker-, Obst-, Wein- und Bergbau. Fabrikflciß. Einw. kath. Religion. Städte: Prag, Hptst. — Joh. Huß — Hieronymus — Anfang des 30jährigen Krieges. — R c i ch c n b a ch. berühmt durch ihre Industrie (Tuch). — Joachimsthal, Silbcrbcrgwerk. — Badcörtcr: Karlsbad — Töplitz; — Mineralquellen: Marienbad — Franz cusbrunn. b. Die Grafschaft Mähren. — Einw. Katholiken. —■. Getreide-, Wein- und Fruchtbau — Elsen — viele Manufakturen. —• Brünn, Hptst. — Olmütz. — Austerlitz. Schlacht 1805. — Im N. von Mähren das österr. Hcrzogthum Schlesien —: Troppau. e. Das Erzhcrzogthum Österreich, mit fröhlichen, körperkräs- tigcn deutschen (kathol.) Bew. — Acker-, Wein- und Bergbau — Cd scn, Blei, Steinsalz und Steinkohlen — Gewerbflciß. 1. Land unter (östl.) der Ens oder Nicdcr-Östcrr.— Wien, an der Donau, 330,000 Einw., Residenz, Hptst. des ganzen Staats, mit 34 Vorstädten, Fabriken, die über 60,000 Menschen beschäftigen. Lustschloß: Schön- brunn. -7- Baden, mit warmen Bädern. 2. Land ob der Ens oder Obcr-Öfterr. — Gold-, Silber- und Bleibergwerke —. Linz — wichtige Wollsabr. — Salzburg. d. Das Herzogthum Steyermark, mit einem tapfern, gewandten, ernsten Hirten- und Landbauervolke, durchgehcnds katholisch. — Minc- ralrcichthum außerordentlich groß an Eisen, Salz, Steinkohlen. — Grätz, Hptst. —Leoben, Bergstadt. Zwischen den Bergstädten Eisen- erz und Vordcrnbcrg liegt der 1000 I. schon bearbeitete Erzbcrg, der ganz aus Eisenstein besteht und wovon jährlich I Mill. Cent, verar- beitet werden. e. Das Königreich Jllyrien, wie Steyermark Gcbirgsland — zum Theil schon italienischer Natur—, außer Wein: Feigen, Südfrüchte, Öliven und Seide. — Eisen, Blei, Quecksilber. — Klagen fürt, Handel. — Jdria, reiche Quecksilbcrgruben. — Villach, Hauptnicderlagc von Eisen, Blei und Stahl. — Triest, Freihafen, Scehandcl. — s. Die gefürstete G rasschaft Tyrol, ein völliges Alpenland — die rbäthischen und tyroler Alpen mit dem Gr. Glöckner und Ort- ler. — Bew. meist Deutsche, voll Muth und Vaterlandsliebe, einfach in ihren Sitten, frei und offen, eifrige Katholiken. — Ackerbau, Vieh- zucht, Kunstfleiß, Eisen, Kupfer, Blei und Salz. — Innsbruck, Hptst. — Hall, Salzwcrk.— Kufstein, mit der Fclsensestung Geroldstein.— Trient oder Trident. Kirchcnversamml. 1545 — 1562. Hier be- ginnt italienische Sprache und Lebensweise. 2. Das Königreich Baiern, die Mitte des deutschenplateau's.— Einw. größtenteils katholisch — 120ou0o Protestanten. — Ackerbau, Viehzucht, Wein-, Hopfen- und Bergbau, Bierbrauereien, a. Kreis Ob crbatertt —: München, Hpt.- und Residenzst., eine der schönsten Städte Deutscht. — Landsberg, in dessen Nähe das Lcchfeld, 38*

5. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 599

1843 - Altona : Schlüter
599 13. Neuß-Greiz, alt. Linie — : Greiz, Hpt.. und Ncsidcuzst. 14. Neuß-Schlciz und Neuß - Lobcnstein - Ebcrsdorf — : Schleiz, Hpt- und Rcsidenzst.— Lobenstein. — Ebersdorf.— Gera, Hptst. eines Fürstenth., beiten gemcinschaftl. 15 und 16. Die Fürstenthümer Schwarzburg, Einw. luth. Landwirthschaft und Bergbau. — 15 Schwarzburg-Sonderst)ausen, westliche Hälfte der beiden Landstrecken — : Gondershausen, Hptst. u. Residenz, im nördl. Theile. 16. Schwarzburg-Nudo l stadt, östl. Hälfte der beiden Landstrek- kcn —: Rudolstadt. Hptst., Residenz, im südlichen Theile. —Franken- hausen, im nördlichen Tbeile, Salzwcrk und Soolbad, — Kpfs- häuser, Berg (Kaiser Friedrich Barbarossa). Die h essischen Staa ten, das Fürstenthum Waldcck, das Hzglh. Nassau und die freie Stadt Frankfurt, westlich von den vorigen: 17. Das Kurfürstenthum Hessen — (Hessen-Cassel) —, der nördliche Theil, Einw. meist evangel. — Ackerbau, Viehzucht, Bergbau, Lcinweberei. — a. Niederhessen, mit der Grafschaft Schaumburg —: Cassel, Hptst. und Residenz, Fabrst. In der Nahe Wilhclmshöhe, Lustschloß und Park. —Rinteln: Bcrgschloßruinc ©$ a um bürg. — In der Nähe das durch sein Schwefelbad bekannte Dorf Ncnndorf. d. Obcrhessen —: Marburg, Univers. c. Fulda — :Fulda, Grab des hl.bonifacius.— Schmalkalden» am Thüringer Walde, Salzwcrk, Eisenhütten, Schmalkald. Bund 1531. ü. Hanau —: Hanau, Schlacht 1813. Nahe dabei der Bade- ort Wilhelmsbad. 18. Das Grosihcrzogthum Hessen—hessen - Darm- stadt —, getrennte Landstriche. Einw. meist evangel. — Viehzucht, Ackerbau. Obst- und Weinbau, Fabrikfleiß, Bergbau. a. Starkenburg, am rechten Nhcinufcr, der südl. Theil —: Darmstadt, Hpt.- und Rcsidenzst. — Offenbach, Fabrik- und Handelsstadt. I). Oberhesscn, der nördl. Theil —: Gießen, Univcrs. — Friedbcrg — c. Rheinhcsscn, am linken Rheinufcr —: Mainz, starke Bun. dessestunz, Rheinschiffsahrt. — Worms, Rheinschifff., Weinbau, Reichstag 1521. — Ober- und Nieder.ingelheim, einst Resi- denz Karls d. Gr. — Nierenstein — Oppenheim (Wein).

6. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 602

1843 - Altona : Schlüter
602 (J. Preuß.-Sachsen, mit dem Harz und Thüringer Wald. - Reg.bcz.magdeburg—: Mag deburg, Fest., Fabr., Handel. (Tilly in Magdeburg). —Burg, Tuchsabr. — Stendal, Tabacksbau, Tuchsabr. — Halberstadt. Fabr. —Ascherste- ll cn, Steinbrüche. —Quedlinburg, Klopstocks Geburtsort.— W e ruin g ero de, am Harz. - Reg.dez. Merseburg — : Merseburg, in der Nähe Lützen, Schlachten 1632 und 1813, letztere beim Dorfe Großgör- schen. — Weißenfcls, Naumburg, Fabr., Weinbau. In der Nahe Pforta (Schulpforte), die Fürstcnschule. — Halle, Universa Waisenhaus mit Franke's Statue, Salzwerke. — Eis- leben, Luther's Geburts- und Sterbeort.—Mansfeld. —Tor- gau, Fest., Handel. Schiffbau. — Stolbcrg, am Harz, Berg- bau. — Wittenberg, Luthers Denkmal. In der Schloßkirche ruhen Friedrich der Weise, Luther und Mclanchthon. - Reg. Bez. Erfurt—:Erfurt, Festung.— Nordhausen, ehe- mals freie Reichsstadt, Fabr. und Handel. — Hciligeustadt, Fabr. — Mühlhausen, chem. freie Reichsstadt. — Suhl oder Suhl«, Bergstadt im Thüringer Walde, Eiscnfabr. v. Wcstphalen, im nördlichen Theile eben, im S. gebirgig. - Reg. Bez. Münster—: Münster, Fabr.,Handel, Friede 1618.— Waren dors, Fabrik. — Bocholt, Fabr., Eisenwerke. - Reg. Bez. Minden—: Minden, Fest. — Bielefeld, Leinwand- fabrik. — Paderborn, viel Ackerbau. - Reg.bez.arnsberg —:Arnsbcrg. — Lippstadt, zum Theil zu Lippe-Detmold.— H amm, Bleichen, Leinwandhandel. — Soest, in sruchtb. Gegend, Getrcidchandcl. — Dortmund, chem. Rcichsst., Fabr. —Schwel in, Fabr., Mineralquellen. — Iserlo h n, bedeutende Fabr. Stalaktitenhöhlc in der Nähe.—- Siegen, Bergbau, Eisenwerke. —- s. Die Rheinprovinz, im S- gebirgig, theilwcisc dürres Sand- und Haidcland, im Ganzen aber fruchtbar —: Wein, Obst, Ge- treide, Flachs, Taback —; Eisen, Blei, Galmei, Steinkohlen re. Jülich - Cleve - Berg. - Reg. Bez. Dü sseldorf—: Düsseldorf, Park,Kunstakademie, Realschule, Fabr., Handel, Eisenbahn nach: Elberfeld, an der Wupper, Handel und sehr bedeutende Fabriken, mexikanischer Bergwerks-- und überseeischer Handelsvcrcin. Fast unmittelbar von Elberfeld aus ziehen sich das Wuppcrthal hinauf: Barmen, Gemarkt und Wupperthal, ungemein lebhaf- ter Gcwerbflciß, Fabr. —> Sclingen, Eisen, und Stahl- hammer. — Crefcld, bedeutende Fabrikst. —• Duisburg.— Essen. — Mühlheim. — Wesel, Schifffahrt, Fabr. — Cle- ve, Thiergarten mit einem Gesundbrunnen. — Emmerich, Grenzstadt.

7. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 80

1843 - Altona : Schlüter
80 c. Unrecht Gut thut nicht gut. Böser Gewinn fährt bald dahin. Unrechter Gewinn ist Schab und Schin. Ein ungerechter Heller frißt einen Thaler. Unrecht Gut gedeihet nicht. Unrecht Gut kommt selten an den dritten Erben. Rech- ter Reichthum kam nie um. Nicht, wer sich Vieles eignete, nennest du Wahrhaft gesegnet; würdiger heißet dir Ein Mann des Segens, wer, was Götter Sendeten, weise genießt und dankbar; Auch harte Armuth wohl zu erdulden weiß, Und mehr als Tod heilloses Verbrechen scheut. Horaz. Doch ungerechter Reichthum, der auch Frevlern wird, Fleucht von dem Hause, wo er kurze Zeit geblüht. Euripidcs. Nicht frommt Habe durch Raub; viel bester ja, wenn fie-ein Gott gibt. Wenn mit den Händen auch Einer gewaltsam Güter errafft hat, Oder als Beute gewonnen durch Zungengefecht, — Stürzet ihn leicht der Unsterblichen Arm und eö schwinden die Güter Solchem Mann, und es deihet ihm wenige Zeit nur der Reichthum. ________ Hesiodos. Lieber begnüge dich, fromm und mit wenigen Gütern zu leben, Als Reichthums dich zu freu'n, welchen dir Frevel erwarb. Bei der Gerechtigkeit wohnet auch jegliche Tugend; Gut ist Zeder, o Mensch, welcher Gerechtigkeit übt. Theognis. 17. Arm ist nicht, wer wenig hat, sondern wer viel begehrt, — und bedarf, sagt Salomo. Wer viel begehrt, dem mangelt viel. Wer nichts begehrt, dem geht nichts ab. Natur. begehrt wenig, Wahn viel. Der Wahn allein macht reich oder arm. Arm ist nimmer ein Mann, der deß, was er brauchet, Ge- ________________________________ nüg' hat. Horaz. Gold, Silber und Edelgestein' entbehren, ist nicht Armuth. Wer Reichthum nicht begehrt, mag reich genannt werden auf Erden; hingegen arm derjenig' ist, der Viel begehrt zu aller Frist.

8. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 320

1843 - Altona : Schlüter
320 gewöhnlich ins Gelbe fallende Farbe, sondern auch einen moorich- ten und halbsalzen Geschmack hat. Wer nicht daran gewöhnt, dem bekommt es selten gut. Zn den andern Marschdistricten bedient man sich des Fluß- und Regenwassers. Letzteres wird von den Wohlhabenden erst durch einen Sand- oder Tropfstein geläutert. So in Glückstadt und der Umgegend. Auch fehlt es Holstein nicht an einigen besonderen Quellen, z. B. an Quellen, die wenigstens zu einer Zeit als Heilquellen im Rufe standen. So sind bei Bramstedt drei verschiedene Mineralquellen, die ungefähr z Stunde östlich vom Flecken liegen. Die merkwürdigste ist die sogenannte Schwefelquelle, die zu drei verschiedenen Zeiten, 1681, 1761 und 1809 auf kurze Zeit in wunderthätigcn Ruf kam. Die zweite Quelle ist der sogenannte Stahlbrunnen, dessen eisenhaltiges Wasser einige Heilkraft besitzen soll; die dritte ist eine Salzquelle, die von mineralischen Theilen größtentheils Kochsalz enthält. Die wichtigsten unter den hiesigen Mineralquellen sind die Oldesloer Salzquellen, deren erste Spur man in dem Moore auf dem Gute Tralau findet, woselbst vor reichlich 100 Zähren auch eine Saline war. Rund herum in jenem Moore ist das Wasser salzig. Der hauptsächlichste Sammelplatz aller Salzquellen ist aber nahe bei Oldesloe, in dem Winkel, der durch den Zusammenfluß der Beste und Trave gebildet wird. Zm Ganzen ist der Gehalt dieser Salzquellen nur schwach, indem die stärkste Soole der Saline in 100 T Wasser nur circa 2£ T Salz enthält. Sicherlich ist die Quelle viel stärker, wenn sie so eben das Salzlager verlassen hat, weshalb man auch durch Bohrversuche Quellen von stärkerer Soole zu finden hofft. Die Entdeckung dieser Quellen fällt in das 12. Jahrhundert. Der Sage nach soll Heinrich der Löwe, der damals unter andern auch über das jetzige Lüneburg regierte, aus Furcht, daß durch die Benutzung dieser entdeckten Salzquelle dem Absätze des Lüneburger Salzes ein zu großer Abbruch geschehe, selbige zer- stört haben. Aber wie? 166. Entstehung der Quellen. Zum Himmel steigen, vom Himmel Sinken im ewigen Wechsel die Wasser der künftigen Quelle. Regenschauer im Frühling, im Sommer des hohen Gewitters Dicht herstürzcnde Fluth und die weinenden Wolken des Herbstes Senden des Quells Urstoff in den Schoost der waldigen Berge. Auf den wolkenberührenden Alpen verweilet der Winter Ewig. Erstarrt liegt er im tiefen eisernen Schlafe Weit hinübergestreckt auf ihren unnahbaren Felshöhn.

9. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 367

1843 - Altona : Schlüter
367 welche Pflanzen und Thiere durchdringt. Diese werden darum organische, belebte Erdkörper, die Gesteine aber un- organische oder leblose Erdkörper genannt. Sie sind an keine bestimmte Zeit gebunden, Pflanzen und Thieren dagegen ist eine bestimmte Zeit ihres Lebens und Bestehens gegeben, in der sie verschiedene Veränderungen erleiden. Das Wesen der Gesteine ist nur Gestalt; das Wesen der Pflan- zen ist schon Leben, ein entwickeltes Lebensgebilde; das Wesen der Thiere aber ein vollständig entwickeltes Lebensgcbilde mit einem Lcbensgefühl oder mit Seele. 188. Holstein's Mineralien sind eben nicht besonderer und wcrtbvollcr Art. Sand von verschie- dener Art und Farbe bildet als Hauptmineral die eigentliche Masse des Landes. Auch Thonerde und Mergel ist fast überall vorhanden — Bau- und Zicgellehin und Töpfert hon. Bei Bostcdt, einem Dorfe 1 Meile südöstlich von Neumünster, wird Walkerthon für die Neumünsterschcn Tuchfabriken gegraben. An feineren Thonarten fehlt es aber ganz. Viel seltener als Thonerde ist hier die Kalkerdc; doch wird sie hin und wieder — im Amte Cismar und Neinfcld, bei Itzehoe und Plön — im Unterbodcn in Schichten von verschiedener Große so reich- lich gefunden, daß sie mehrere Kalkbrennereien im Laude beschäftigt. Im Jahre 1780 entdeckte man bei Osterhof unweit Itzehoe eine Erd- kalkschichte von 600 Fuß Länge. 40 Fuß Breite und über 20 Fuß Tiefe. Da diese Kalkerde häufig mit kleinen niürben Muscheln gemengt ist, so deutet dieß auf ihren Ursprung hin, daß sie nämlich aus Schalthiercn entstanden sei, die in jener frühern Zeit, als das Land noch Meeres- grund war, hier ihre Wohnung oder ihre Bank hatten. Als sich nach- her das Land über's Meer erhob und diese Muschelschalen in den Sand vergraben wurden: so mußten sie in dieser Lage nothwendig nach und nach verwittern und sich in Kalkerdc verwandeln. Noch jetzt fin- den sich solche Muschelbänke an unserer Westküste, und die Muschel- schalen liegen hier stellenweise in solcher Menge, daß sie in ganzen Schiffsladungen für die Kalkbrennereien abgeholt werden. (Muschel- kalk.) Von größerer Bedeutung ist der Gpps oder sogenannte Sege- bergcr Kalk vom Gypsfclsen bei Segeberg; er gehört zur schuppig- körnigen Art, und ist theils weiß, theils rauchgrau. Der Gppsstein wird unten im Berge losgebrochen oder gesprengt und fadcnweise auf. geschichtet; darauf wird das Material in drc im Jahre 1820 erbaute Gypömühle gebracht, wo cs erst in Brennöfen mürbe gebrannt und zuletzt auf der Muhle gemahlen und in Tonnen geschlagen wird. Jähr- lich werden ungefähr 200 Faden von gebrochenem Gpps verarbeitet und daraus 6000 Tonnen gemahlner Gpps oder Segeberger Kalk gewonnen. Im Jahre 1841 ist der Preis auf 4 $ 4 st für die Tonne herabgesetzt.

10. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 368

1843 - Altona : Schlüter
368 Seit einiger Zeit wird auch der bisher unbenutzte Abfall von Gyps« steinen gemahlen und als Düngungsmittel verkauft, à Tonne zu 3 £ 4 st. Der reine Ertrag dieses Gypsfelscns für die Staatskasse ist 6 —7000 Ndthlr. jährlich. Außer dem Gppfe finden sich auch noch andere Gebirgsarten, doch nur als Geschiebe: Granit in mannigfaltigen Abänderungen, so auch Gneuß, Glimmerschiefer, verschiedene Porphyre, Jaspis, Quarze, Sand- steine, Kalksteine, Hornsteine, Schiefer, Marmor u. f. w. liegen hier iu und auf der Erde unter einander gemischt, zum Theil auch in Blöcken. Die Felsblöckc und Steingcröllc, welche sich über den ganzen mittleren und östlichen Theil des Landes verbreiten, geben dffs trefflichste Material zum Straßen- und Chaussecbau, wie zu Fundamenten für Gebäude. Bei Siclbcck im Eutinsschcn findet man als Merkwürdigkeit ein Tuftsteinlagcr. An Salzen hat Holstein nur das hiesige Küchcnsalz aus den Salzquellen bei Oldesloe. Es ist ein gutes Salz, aber weniger weiß, als das Lüneburger, Von den brennbaren Mineralien gibt es hier nur Bern- stein und Torf. Bernstein findet man hier theils im Untcrboden z. B. beim Mcrgelgrabcn, hälifigcr aber am Strande der Westsce auf den Dithmarsischen Sandbänken; am Strande der Ostsee wird er nur selten gefunden. Die Farbe des hiesige» Bernsteins ist fast immer weißlich oder dunkclgclb, schwarze Stücke sind selten. — Torf ver- schiedener Art gewinnt man theils durch Stechen, theils aus der halb- flüssigen Moorcrdc durch Stechen, Pressen und Bachern. Man unter- scheidet schweren und leichten Torf; jener ist hart, enthält viel Erdharz, Erdpech und Erdöl, zum Theil auch Schwefel; dieser ist lose, von Heller Farbe und enthält wenig Erdpcch. Zu den schwerern Torfarteu gehört vor allen der sogenannte Pechtorf, der unter andern bei Ncumünstcr gegraben wird, mit vielem Erdöl durchdrungen ist, einen glänzenden Bruch hat, mit einer blauen Flamme brennt, aber einen stinkenden Geriich verbreitet. Der leichteste ist der sogenannte Papiertorf, der aus über einander liegenden dünnen Schichten von Wurzeln, Stengeln und Blätter» von mancherlei Pflanzen besteht, nichts Erdpcchartigcs hat und wenig Flamme gibt. - In mehreren Gegenden, namentlich im Amte Rendsburg und der Umgegend wird auch der Torf verkohlt. Fast ganz arm ist Holstein an Metallen. Nur Sumpf- und Moorerz findet sich im mittleren Landstriche. Dis vor Kurzem blieb cö unbenutzt; jetzt wird die Verschmelzung desselben auf der Karlshütte bei Rendsburg ausgeführt. Es gibt ein ziemlich gutes Eisen. Doch hat manches andere Land noch andere Güter im Schoße seiner Erde verborgen — Gold und Silber, Elsen und Kupfer und edle Gesteine. Auch die Schätze der Tiefe weiß der Mensch zu finden und zum Lebcnsbcdarf und Lebensgenuß z» benutzen. Freilich hat der Geist des Menschen, als er die Schatzkammer der Tiefe geöffnet, aus dieser nicht bloß die heilbringenden Güter, sondern zugleich auch die Gifte und die Greuel der Abgötterei des Geizes, der eitlen Prunksucht und des zerstörenden Wuchers hervorgebracht. Der Geiz ist der größte Götzendienst — Zukehr zur Creator.
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