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1. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 36

1893 - Altona : Uflacker
— 36 — jetzt die städtische Steuerkasse, das Schulbureau u. s. w. unter- gebracht sind. Bevor das Gebäude als Kaserne diente, wurden hier Münzen geprägt. Neben demselben liegt der sog. Münzmarkt, wo täglich Märkte abgehalten werden. — Der Osterteil ist besonders reich an Gotteshäusern. An der Ostseite der kleinen Freiheit, nahe der Reichenstraße, liegt die reformierte, an der Westseite der großen Freiheit be- finden sich die katholische und die Mennonitenkirche. Das bedeutendste Gotteshaus im Osterteil ist die Haupt- kirche, die älteste lutherische Kirche unserer Stadt, westlich von der großen Prinzenstraße belegen. Ihr Turm ist 62 m hoch. An der Altonaer Hochstraße, da, wo sich diese von der Breitenstraße abzweigt, liegt die Synagoge der Israeliten- gemeinde. Der Eingang ist an der kleinen Papagoyenstraße. Diese hat ihren Namen davon erhalten, daß hier in früheren Zeiten der Platz war, wo inan alljährlich beim Schützensest nach einem hölzernen Vogel schoß, der Papagoy (niederdeutsche Form des Wortes Papagei) genannt wurde. — Besonders hervorzuheben ist das Rathaus auf dem Rathausmarkt, wo die Versammlungen der Behörden, welche die Stadt zu ver- walten haben, stattfinden. Die höchste Behörde der Stadt ist der Magistrat. Dieser besteht aus dem Oberbürgermeister, dem zweiten Bürgermeister und sieben Senatoren. Er ist die Obrigkeit der ganzen Stadt und hat darauf zu achten, daß die bestehenden Gesetze befolgt werden. Mit dem Magistrat gemeinsam verwalten die Stadtverordneten die innern Gemeindeangelegenheiten. Das alte Rathaus brannte 1713 im großen Schwedenbrande nieder, und 1716 wurde das jetzige Rathaus erbaut. Vom Rathausmarkt aus gehen wir an dem nördlich der Königstraße belegenen alten Juden- kirchhof vorüber nach der Blücherstraße, an deren Ostseite die Herberge zur Heimat und die Augen- und Ohrenklinik liegen.

2. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 29

1843 - Altona : Schlüter
29 Drei Paar und Einer. Du haft zwei Ohren und einen Mund; Willst du's beklagen? Gar Vieles sollst du hören, und — Wenig darauf sagen. Du hast zwei Augen und einen Mund, Mach dir's zu eigen; Gar Manches sollst du sehen, und — Manches verschweigen. Du hast zwei Hände und einen Mund; Lern es ermessen! Zwei sind da zur Arbeit, und — Einer zum Essen. Rücke rt. 10. ». Das Leben des Christen ist Gottesdienst. Die Worte der Bibel sind göttlich. Die Lüfte des Fleisches sollen bekämpft werden. Die Wiedergeburt der Menschen ist nothwendig. Die Freuden der Sinnlichkeit sind kurz. Die Stunde der Versuchung soll bewähren. Das Gebet des Frommen wird erhört. Die Gesinnungen des Herzens adeln. Die Lehre Jesu ist von Gott. Das Leben des Erlösers ist göttlich. Der Tod des Heilandes ist erlösend. — Des Vaters Strafe ist die rechte Liebe. Des Herrn Auge macht die Pferde fett. Des Glückes Gewalt hat Mondsgeftalt. Unrecht Gut wuchert nicht, Gottes Wort trüget nicht. Der Schlaf ist ein Bruder des Todes. Absicht ist die Seele der That. Der Wille ist des Werkes Seele. Der Him- mel ist die Heimath der Seligen. Kühnheit ist Verachtung der Gefahr. Begnadigung ist Erlassung der Strafe. Demuth ist die Anerkennung eigener Unvollkommenheit. Geduld ist die willige Ertragung der Unannehmlichkeiten. Ungerechtigkeit ist die Verletzung der Rechte Anderer. Sparsamkeit ist die Ver- meidung unnöthiger Ausgaben. Fröhlichkeit ist der Ausdruck der Freude. — Müssiggang ist aller Laster Anfang. Ein Jeder ist seines Glückes Schmied. Ein Mensch ist des «andern Engel. • Ein Mensch ist des andem Teufel. Das Gewissen ist des

3. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 33

1843 - Altona : Schlüter
33 ‘ein Schmetterling. Der Lügner wird ein Dieb. Die Hoffnung wurde zu Wasser. Der Leib zerfällt in Staub. Die Kälte verwandelt das Wasser in Eis. Das Wasser gefriert zu Eis. Die Wärme verwandelt das Eis in Wasser. Das Eis schmilzt zu Wasser. — Auch der Gerechteste bleibt ein sündiger Mensch. Recht muß Recht bleiben. Bleibe fromm und halte dich recht. — Der Gute nennt den Guten seinen Freund. Der Lehrer nennt den trägen Knaben einen schlechten Schüler. Man nannte Frie- drich Ii. den Großen. Die Soldaten nannten Napoleon den kleinen Korporal. Ein Esel heißt den andern einen Sackträger. Kein Esel sollte den andern einen Langohr schelten. — Man nennt Johannes, Zachariä Sohn, den Täufer. Wir nennen Christum unsern Erlöser. Wir heißen Zudas einen Verräther. — Zudas wird der Verräther genannt. Mancher wird ein Lügner genannt. Mancher wird ein Betrüger geheißen. Mancher wird ein Ver- läumder gescholten. — Der Edle betrachtet den Edlen als sei- nen Freund; er erkennt ihn als seinen Bekannten; er sieht ihn an als seinen Bruder. Diesen hab' ich stets als einen braven Mann gekannt. Man hat sein Schweigen als Zustimmung ausgelegt. Man schilderte mir die Gegend als ein Paradies. — Gerechtigkeit erscheint oft als Härte. Mein Nachbar gilt als ein reicher Mann. Man schildert ihn als hart. Ich erkannte ihn stets als brav. —• Der Reiche wird oft arm. Der Arme bleibt oft arm. Rache bleibt nicht ungerächt. Gefahr macht oft kühn. Arznei allein macht nicht gesund. Der Trauernde weint sich die Augen roth. Der Fleißige arbeitet sich müde. Der Regen macht die Pflanzen frisch. Des Herrn Auge macht die Pferde fett. Gottesfurcht macht den Menschen weise. Der Glaube macht den Christen selig. — Der Richter erkannte den Angeklagten für unschuldig. Jakob achtete seinen Sohn Joseph für verloren. Joseph fand eine Prüfung seiner Brüder für nöthig. — Jesus preist die geistlich Armen selig. Er fand sei- nen Freund Lazarus todt. Der Gute fühlt sich glücklich. Der Vater weiß alle seine Kinder versorgt. Der Kranke glaubte sich gesund. Der Gefangene träumte sich frei. Der Angeklagte bekannte sich schuldig. Der Genügsame sieht sein Glück gesi- chert. — Jesus sah Maria weinen. Der Blinde sieht nicht die Sonne scheinen ; er sieht nicht die Blumen blühen. Der Taube hört nicht die Menschen reden; er hört nicht die Vögel singen. Der Kranke fühlte seine Kraft entschwinden, sein Herz schlagen. Die Eltern fanden Jesum im Tempel sitzen. 3

4. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 35

1843 - Altona : Schlüter
35 schütten, schützen, schwärzen, schwenken, schwinden, schwören, segnen, sehen, sengen, senden, senken, setzen, sichern, sichten, sieben, sieden, siegeln, singen, sonnen, spalten, spannen, speisen, spiegeln, spielen, spießen, spinnen, spitzen, splittern, spornen, sprechen, spülen, spüren, spulen, stählen, stehlen, stempeln, stärken, stechen, stecken, stehlen, stei» gern. stellen, steuern, sticken, stiften, stillen, stimmen, stören, stoßen, strafen, strecken, streichen, streuen, stricken, striegeln, stürmen, stürzen, stützen, stutzen, suchen, sühnen, tadeln, täuschen, tanzen, tauchen, tau- fen, tauschen, theilen, thürmen, tödten, tränken, träumen, tragen, treffen, treiben, trennen, treten, trinken, trocknen, trösten, trüben, trügen, tummeln, üben, verbessern, verbergen, verdrehen, verbittern, verbrämen, verderben, verdichten, verdicken, verdünnen, vereiteln, vergiften, verglasen, vergüten, vermählen, vcrläumden, wägen, wäh- len, wälzen, wagen, walken, walzen, warnen, warten, waschen, wässern, weben, wechseln, wecken, weichen, erweichen, weiden, weißen, weiten, wenden, werben, werfen, wetzen, wichsen, wickeln, wiegen, winden, wirken, wischen, wissen, wollen, wittern, wölben, wünschen, würdigen, würgen, würzen, zählen, zähmen, zäumen, zäunen, zahlen, zeichnen, zerren, ziehen, zieren, zimmern, züchtigen, zügeln, zünden, zwicken, zwängen, zwingen. 13. Der Wohlthätige erbarmet sich des Nothleidenden. Der Eitle rühmt sich seiner That. Der Arme schämt sich seines Kleides. Der Redliche gedenket seines Versprechens. Der Ge- sunde freut sich seines Lebens; er enthält sich aller Klagen. —- Jeder warte seines Amtes. Jeder gedenke seiner Pflicht. Der Mensch bedarf der göttlichen Offenbarung. Auch der Größte und Edelste bedarf des Rathes und Beistandes. Die Wahrheit bedarf keiner Verbesserung. Man kann des Guten nicht zu viel thun. Gedenke des erlittenen Unrechts nicht mehr. Der Arbeiter ist seines Lohnes werth. Eine Liebe ist der andern werth. Einen ungetreuen Knecht entläßt man seines Dienstes. Rühme dich des Guten nie; man würde deiner lachen. — Gedenke meiner und unser; ich werde deiner, seiner, ihrer, eurer in Liebe gedenken! Ich werde mich des angenehmen Beisam- menseins noch oft erinnern. — Der Mann ist aller Ehren werth, der alle Ding zum Besten kehrt. Zur Übung. Des Undanks achten, der Hülfe bedürfen, des Beistandes begehren, des Rathes entbehren, der Liebe ermangeln, des Edlen gedenken, des Guten erwähnen —: 3*

5. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 58

1843 - Altona : Schlüter
58 Unrecht. Lieber ein Unrecht gelitten, als vor Gericht darüber gestritten. Besser Unrecht leiden, als Unrecht thun. Ein Wort, ein Wort. Deutscher Mann, Ehrenmann. Viel Wort, wenig Herz. Besser spät, als nie. Gut Werkzeug, gut Arbeit. Wie das Geld, so die Waare. Wie der Acker, so das Getreide; wie die Wiese, so die Weide; wie der Herr, so der Knecht; wie der Krieger, so das Gefecht. Wie der Hirt, so die Heerde. Gute Zucht, gute Frucht. Gut Gruß, gut Antwort. Liebe um Liebe. Gut verloren, nichts verloren; Muth verloren, halb ver- loren; Ehre verloren, Alles verloren. Ein Tag des andern Lehrmeister. Kommt Zeit, kommt Rath. So viel Köpfe, so viel Sinne. Besser ein Nachbar an der Hand, als ein Freund über Land. Besser ein Sperling in der Hand, als zehn auf dem Dache. Besser allein, als in böser Gemein. Dreitägiger Gast, eine Überlast. Zum Reiten gehört mehr, als zwei Stiefel. Besser Neider, als Mitlecder. Keine Rosen ohne Dornen. Besser biegen, als brechen. Selbst thut's ganz, Heißen halb, Bitten umsonst. Besser unbegonnen, als unvoll- endet. Kleine Kinder, kleine Sorgen; große Kinder, große Sorgen. Je lieber das Kind, desto schärfer die Ruthe. Eigen- lob, Narrenprob. Gleiche Brüder, gleiche Kappen. Aus den Augen, aus dem Sinn. Wasser mit einem Siebe schöpfen. Einen Mohren weiß waschen. Reinen Mund halten. Sich eine Ruthe binden. Schwarz auf Weiß geben. Sich um ungelegte Eier bekümmern. Heute mir, morgen dir. Heute roth, morgen todt. Ende gut , Alles gut 35. Die Strafe. Der Knecht hat erstochen den edlen Herrn: Der Knecht wäre selber ein Ritter gern. Er hat ihn erstochen im dunkeln Hain Und den Leib versenkt in den tiefen Rhein; Hat angelegt die Rüstung blank, Auf des Herrn Roß sich geschwungen frank. Und als er sprengen will über die Brück', Da stutzet das Roß und bäumt sich zurück. Und als er die goldenen Sporen ihm gab, Da schleudert's ihn wild in die Wogen hinab.

6. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 69

1843 - Altona : Schlüter
69 sich das Sprichwort darin wohlthätig, daß es den Witz nährt, den Verstand übt, das Urtheil wetzt, das Gemüth erhellt, die Phantasie beschäftigt und den Scharfsinn ergötzt. — Es erstreckt seinen Einfluß auf alle Stände: die Fürsten und Herren lehrt es Milde; den Richtern empfiehlt es das rechte Recht, dem Adel Tugend, den Magisträten Maß und Wachsamkeit; die Gelehrten erheitert, die Ungelehrten belehrt es; die Trägen wer- den von ihm gespornt, während es die Hastigen zügelt. Den Unglücklichen ist es oft sein bester Trost nächst der Schrift und dem Worte des Herrn, denn es meint es durchaus ehrlich, und läßt sich freundlich auch zum geringen Manne herab. Wer ihrer recht viele im Kopfe hat, der hat ungefähr das, was den Reichen eine große Sammlung von Büchern sein mag; denn es ist nicht leicht ein irgend bedeutender Zustand des menschlichen Lebens und Treibens, über welchen das Sprichwort nicht irgend einen guten Rath, Trost oder Wohlklang gäbe. Zu rechter Zeit und Statt vernommen, blitzt es oft so lebendig durch Herz und Seele, daß darin ein Licht entzündet wird, bei welchem man den rechten Weg mir Sicherheit erkennen kann. Wahrlich, es ist fast kein Sprichwort, über welches sich nicht schier ein ganzer Aufsatz, ja selbst ein Buch schreiben ließe, so Vieles fasten sie in sich, so reich sind sie an Sinn. — In Summa: es ist auf dem Wege des Lebens ein kluger, heiterer Gefährte, der uns treu bleibt in Leid und Freude, der uns nir- gends im Stich läßt, weder im Scherz noch im Ernst. Zwar pflegen die Gelehrten das Sprichwort nur höhnisch über die Achseln anzusehen und es "trivial" zu schimpfen; es macht sich aber wenig daraus und erwidert darauf nur: "die Gelehrten, die Verkehrten." — Dafür steht es aber bei allen Völkern in desto größerem Ansehen^ Der Chinese nennt die Sprichwörter „ D e n k spr ü ch e der Weisen;" der I t a- l i en e r: "Volks-Schule;" der S p a n i e r: „S e e l e n - M e- "dicin;" der Morgenländer: „die Blume der Sprache;" der Deutsche: "Sprachschatz" und "dieweisheit auf der G a sse." Daß die Kenntniß der Sprichwörter von jeher für hoch- wichtig gehalten wurde, dafür zeugt genügend, daß die größesten Geister sich mit ihnen beschäftigt und ihrer in ihren Schriften gebraucht haben: Salomo, der weise König der Hebräer — die überhaupt einen besonders hohen Werth auf sie legten — sammelte

7. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 70

1843 - Altona : Schlüter
70 sie von Jugend auf mit großer Sorgfalt, um, wie er sagt, "zu erkennen Weisheit und Zucht, zu verstehen die Rede des Verstandes, zu empfangen die Zucht der Klugheit, Gerechtigkeit, Recht und Richtigkeit, zu geben den Albernen Witz und den Jünglingen Erkenntniß und Nachdenken." (Sprüchw. 1, 2—4.) Es wird von ihm gesagt, wie er 3000 Sprüche geredet habe ' und seiner Lieder seien Tausend und fünf gewesen! (1 Buch der Kön. 4, 32.) Die Sprichwörter im Reden und Schreiben bündig und richtig, mit Geschmack und Erfolg, zu rechter Zeit und Statt zu gebrauchen, ist nicht eben leicht. Wie nicht gemeine Kunst dazu gehört, den Edelstein mit Geschmack in einen Ring zu fassen, so ist auch nicht eben Jeder im Stande, das Sprich- wort im Reden geschickt anzubringen. Man muß Verstand haben, den Verstand desselben zu fassen, und Gefühl, um der Schönheit seines Inhalts und Ausdrucks inne zu werden. Wer die Sprichwörter zum täglichen Brot machen wollte, dem wür- den sie arg mitspielen, und ihn zum Allerweltsnarren machen. Sie wollen Schrift und Rede nur kräftigen und beleben. Also mögen wir vorsichtig sein im Gebrauch, denn fast jedes Sprich- wort hat sein Gegenwort, wodurch jenes entweder bedingt oder für gewisse Fälle gar aufgehoben wird. Man hat zum S ch w c i- gen wol so schöne, Helle Sprichwörter, als zum Reden. Gleich beim ersten Überblick wird jeder Denkende Sprich- wörtern begegnen, welche ihm sanft thun, und anderen, welche ihm ein Jucken verursachen, daß er sich krauen oder wol gar kratzen muß; durch jene wie diese wird er auf eine eben so überraschende als unterhaltende Weise sich selber kennen ler- nen, sowol von der guten als von der schwachen oder schlimmen Seite. Wo man ein Sprichwort nicht alsbald recht versteht, oder bezweifelt', da bezeichne man es nur mit einem Fragezeichen; späterhin dann es näher ansehend, wird man schon dahinter kommen, was es eigentlich will. Ist man nun mit dem Ganzen bekannt geworden, so nehme man's zu Luter Stunde — wo nichts Besseres eben zu thun ist oder die Lust und Laune dazu ankommt — wieder zur Hand, mache sich's bequem, schaue hier und da hinein; was gilts, es wird sich schon etwas finden, was der gegenwärtigen Stimmung zusagt, angenehm beschäftigt, anregt, überrascht und festhält. Geht uns was im Kopfe herum, liegt

8. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 74

1843 - Altona : Schlüter
74 Gott schätzt nicht, was du Gut's, nur wie du es gethan; Er schaut die Früchte nicht, nur Kern und Wurzel an. „Gott nur siehet dasherz." Drum eben, weil Gott nur das Herz sieht, Sorge, daß wir doch auch etwas Erträgliches sehn! 6. Gott richt't, wo Niemand spricht. Menschlichem Blicke vielleicht entgehest du, thuend das Unrecht, Aber den Himmlischen birgt selbst dein Gedanke sich nicht. Lucia n. 7. Ein Gott und Ein Gebot. Hätten wir alle Einen Glauben, Gott und den gemeinen Nutz vor Augen, Guten Frieden und recht Gericht, Einerlei Elle, Maß und Gewicht, Eine Münze und gutes Geld: So stünd' es wohl in aller Welt! 6. Sich kennen, ist Viel kennen; Gott kennen, ist Alles kennen. Wer Gott finden will, muß sich selber verlieren. Auf die Frage: woher er wisse, daß ein Gott sei? ant- wortete ein Araber sehr schon: „Ich weiß es eben so, wie ich aus den Fußtapfen im Sande erkenne, ob ein Mensch oder ein Thier darüber gegangen ist." 9. Gottesfurcht ist eben die Weisheit. Gottesfurcht sündiget nicht. Mensch, o scheue die Götter und fürchte sie; dieses nur wehret So in der That als im Wort, frevles Beginnen dir ab. Thcognis. 10. Predigt hören, versäumet nicht. Der unvergleichliche, früher in allen weltlichen Geschäften vortrefflich befundene weise Einsiedler Klaus von der Flün, verschmähte auch die einfältigste Predigt nicht, denn, sprach er: „der Bronn des Lebens, gehe er durch Gold oder Blei, führt immer die heilreichen Wasser. Der Hammer Gottes wort schlägt auf der Herzen Stein: Oft aber will der Stein des Hammers Hammer sein. 40. Fortsetzung. 11. Arbeit gewinnt allezeit Etwas. Arbeit hat allezeit Vorrath. Arbeit ist für Armuth gut. Wo Arbeit das Haus

9. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 79

1843 - Altona : Schlüter
79 Der Weise, was er hat im Kasten oder Schrein, Weil er's verlieren kann, hält er es nicht für sein. 16. a. Wer Geld liebt, wird Geldes nimmer satt. Der Geiz ist eine Wurzel alles Übels. Kein Gut hilft für den Geiz. Dem Geiz ist Nichts genug , der Natur wenig. Dem Geiz ist Nichts zu viel. Des Geizes Grund ist ohne Schlund. Geiz wächst mit dem Gelde. Geiz ist ein Hausunglück. Geiz ist die größte Armuth. Der Geiz ist seine eigne Stiefmutter. Der Geiz sammelt sich arm, die Milde gibt sich reich. Der Geizige ist Keinem gut, ihm selber der Ärgste. Zieh einen festen Kreis um deine Wünsche! Der Geiz'ge darbet ewig und der Neid Wird mag'rer, wie sein Nachbar fetter wird. Horaz. Der Geizhals scharrt und kratzt zum zeitlichen Gewinn; Ach, daß wir uns nicht so um ewigen bemühn! Der Geizige hat nur zwei Hände: eine zum Nehmen, die andere zum Behalten. Zum Geben hat er keine Hand. — Der Baier sagt vom Geizhalse: „Er hatte die Hand zu, als er auf die Welt kam!" Ein Geiziger hat sich bloß deßhalb aufgehangen, weil ihm geträumt, er habe einen Gulden verzecht. — Ein Anderer machte, imangesicht des Todes noch schnell sein Testament, in welchen: er — sich selbst zum Universal-Erben seines gesammten Ver- mögens einsetzte. Ich halte, daß der Geiz ein' solche Freude bringt. Als wenn der Durstige viel Salz mit Wasser trinkt. b. Gut macht Übermuth, Armuth macht Demuth. Wie Einem wächst das Gut, so wächst ihm der Muth. Groß Gut will starken Muth. „Groß Gut,, große Sorge. Gut macht Muth, Muth macht Übermuth, Übermuth thut selten gut. Gut macht Muth, Muth macht Hochmuth, Hochmuth macht Armuth, Armuth wehe thut, Wehthun macht wieder gut: Das sind der Welt Läuf', in ihrem Kreis und Reif!

10. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 101

1843 - Altona : Schlüter
101 nur den Müttern schuldig gewesen sind; und wie sehr überhaupt die Vollkommenheit und das Glück der Menschheit sich auf Frauenverstand und Frauentugend gründet. — (Die Weiber sind es, welche bei allen Nationen zuerst feinere und edlere Sitten eingeführt haben. Zschokke- — d. Es ist ein großer Segen, gute Eltern zu haben. — Die beste Art, auf seiner Hut zu sein, ist: nie Unrecht thun. Tugendhaft sein, und es nicht wissen, nicht an ausgeübte edle Thaten denken bis an die Schwelle des ewigen Lebens, und demüthig sein, das ist Tugend. Lavater. — Eine schöne Menschenseele finden, ist Gewinn; ein schönerer Gewinn ist, sie erhalten, und der schönste und schwerste, sie, die schon verloren war, zu retten. Herder. — Blicke auf ein anderes Leben zu richten, nach dem Tode ein besseres Dasein nicht bloß zu erwarten, sondern auch bei der Vorstellung desselben von Zeit zu Zeit absichtlich verweilen, ist uns natürlich, und unter gewissen Umständen sogar Bedürfniß. Reinhard. — Welche Ungereimt- heit, beim Herannahen des Todes zu zittern. Möser. — Zm Herzen kündet es laut sich an: „Zu was Besserm sind wir geboren." Voß. — Widerspenstigkeit. Wer nachgibt mit Bescheidenheit, Fährt wohl; doch Widerspenstigkeit Hat sich nichts Gutes zu versprechen; Was sich nicht biegen läßt, — muß brechen. Triller. 51. a. Von den Tagen, die wir mißbraucht haben, kehrt nichts zurück. — Wahrheit ist die Pforte, die zum Himmel führt. — liniere Worte können Funken werden, die wider unsern Willen zünden, Pfeile, die auf das Gefährlichste verwunden, und Dolche, die andern das Herz durchbohren. Reinhard. — Es gibt Gei- ßer, die in des Menschen Brust sich ihren Wohnsitz nehmen. Herder. — Es gibt nichts Gutes auf Erden, das nicht auf irgend eine Art Übel angewendet würde. Reinhard. — Die Befriedigung seiner Wünsche ist dem Selbstsüchtigen der letzte Zweck, dem Alles unterworfen werden muß. Ders. — Unsicher,
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