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1. Badische Sagen - S. 36

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
buntem Geroirre. Ls find stattliche Reiter in goldgesticktem Jagdrocke, mit wallender Feder auf dem Hute. lbnen folgt eine Schar von Treibern, umkreist von den lechzenden Hunden. Unaufhaltsam eilen sie dabin auf der Spur des Edelwildes, des Sechzebnenders, dem es beute gilt. ln roindesschneller flucht durchbricht der Hirsch das Dickicht, fast schon haben ibn die blutgierigen Rüden erreicht; sie kläffen, sie bellen, sie beizen ibn zu Tode. Noch ist er zroar allen voran. Das mächtige Geroeib liegt auf dem schlanken Rücken, um seinen rasenden Laus nicht zu bemmen. kaum berührt er den Boden. Aufgeschreckt ist der ganze Wald, gestört die träumerische Rube, und scheu flattern die Vogel auf. Der Specht läßt sein Hämmern, des pinken Schlag verstummt, die Raben und Doblen auf den höchsten Wipfeln der Tannen rufen ihr heiseres Rab! Rab! und folgen kreisend des Markgrafen Jagd. Sie kennen ihn roobl, den kühnen Jäger und stolzen Weidmann. Er jagt durch den weiten Forst immer auf der Spur des Hirsches. Endlich wird das edle Tier, umzingelt von Hunden, die Beute der Jäger. Dun ertönt laut und lang ein Jagdhorn, und alles eilt zum Sammelplatz, um sich am Mahle zu stärken und zu erfrischen. 3. Bei dem Mahle bemerkte die Markgräfin plötzlich, datz sie ihren kostbaren Fächer verloren habe. Da eilten die Herren nach allen Richtungen, um den Fächer zu suchen. Markgraf Karl ist so glücklich, ihn an einem moosbewachsenen Baumstumpfe zu finden. Müde von der Jagd nahm er den mit der Feder des fluechahnes geschmückten Hut ab und lieh sich zum Sitzen nieder. Dann sah er sich um. Den Platz kennt er roobl. Eine kleine Jüaldroiese roar es, umgeben von hoben, mächtigen Eichen und dichtem Unterholz, ln der Mitte stand

2. Badische Sagen - S. 39

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
warum ein Markgraf mitten im lüalde ein Rloster bauen lieh. i. war an einem hellen, schönen Herbsttage. Der Jdald Bsg färbte sich schon bunt; aber dennoch war es warm |«8|| wie im Sommer, flus der Burg hohenbaden ritten zwei Reiter. Jeder hatte ein blinkendes Waldhorn vor dem Munde und entlockte ihm wohlklingende Töne, die durch den Wald und über die höhe schallten. Und hinter den Bläsern drein kam ein langer Zug von Reitern. Es waren wohl an die hundert, alle prächtig gekleidet und ausgerüstet zur )agd mit Armbrust, Weidmesser und Jagdspietz. Inmitten des Zuges aber ritt auf einem stolzen Rappen ein hoher Herr, gar mild und freundlich dreinschauend. €r trug einen gestickten und von Gold durchwirkten Jagdroch, und an der Seite Hing ein silbernes Hifthorn. Das war der Markgraf Jakob von hohenbaden, der mit seinem Jagdgefolge ausritt, um im Waldgebirge zu jagen. Bald hallte der Wald vom Jagdgetöse wieder. Die Hunde bellten; die Treiber, mit dicken Knütteln und verrosteten Jagd-spietzen bewaffnet, lärmten und schrieen und dazwischen klang der muntere Ton des Hifthorns. Das wild sauste heran und floh vor den lärmenden Treibern. Da lief und rannte es wild durcheinander: Wolfe und Füchse in grotzer Zahl, auch Hirsche mit stattlichem Geweih, zierliche Rehe und anderes Waldgetier. Dun schwirrten die Sehnen der Armbrüste, die Bolze und Spieße sausten nach dem aufgescheuchten wild.

3. Badische Sagen - S. 43

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
Walter von Geroldeeck. 1. itter Diebold von Lützelhardt trug schon lange einen heimlichen Groll gegen seinen verwandten, den Burgherrn Walter von hohengeroldseck im herzen. Dieser ! hatte ihn nämlich bei einem Ritterspiele vom Rosse geworfen, und bald darnach war Walter in einer ungerechten Streitsache des Ritters zum Schiedsrichter berufen worden und nutzte so gegen ihn sprechen. 2. Die Kinzig nimmt am Reiherwald mit scharfem Bogen Aufenthalt; von felsabsturz und Gischtgebraus ruht sie im Tannenschatten aus. Und wo sie so gemächlich tut, der Biber gern am Ufer ruht, der Stamm und Rst gefügfam sägt und in den flutz zum Bauen trägt. — Die Frühlingszeit war aufgetan. Herr Walter steht am Ufer an, leise, geschützt von starkem holz, auf seinem Bogen harrt der Bolz.

4. Badische Sagen - S. 65

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
Rosses, und es deuchte ihm, als ob er nie sicherer und bequemer in einem Sattel gesessen hätte. Sobald der Löwe den Ritter auf seinem Rücken fühlte, erhob er sich wie mit Flügeln in die Lüfte und im Du war unter ihnen der Ort verschwunden, wo der Ritter bisher wie ein Lasttier gequält worden war. Pfeilschnell ging es dahin über Berg und Meer und in kurzem war dem Ritter nicht mehr bange auf dem ungewöhnlichen Reitgaul, fest schloß er seine füfje um die weichen Lenden des Löwen, während er die Hand um die wallende Mähne schlang und sich derselben als eines Zügels bediente. Kayser. Sagen. 5

5. Badische Sagen - S. 67

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
fi\5 er nun um sich blickte, sab er weit unter sich in der Morgendämmerung einen schwanen Streifen, der sich ibm bald als einen weitbin ausgedehnten Wald zu erkennen gab. Zugleich senkte sich auch der Plug des Löwen immer tiefer. Bald erkannte der Ritter die Zinnen einer Burg, die sich auf steilen, von Tannen umwachsenen Felsen erhob. Dortbin nabm der Löwe seinen flug. hell und frisch blickt fiuno um sich, als ibn der Löwe vor dem Tore seiner wohlbekannten Burg niedersetzte und dann verschwand. 5*

6. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 93

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
93 92. Sibirien. Sibirien nimmt den ganzen Norden Asiens ein, ist größer als Europa, hat aber nur etwa (5 Mill. Einwohner. Man stellt sich dieses Land gewöhnlich als eine schauerliche, von Schnee und Eis starrende Einöde vor. Ja Wirklichkeit ist dies jedoch nur für den nördlichen Teil Sibiriens jutr« ffenb. Hier breiten sich endlose Moore aus, die mit Flechten und Moosen bedeckt und 9 Monate des Jahres zugefroren sind. Renntiere bewohnen diese unwirtliche Gegend. Die ungeheuern Tannen- waldungen Mittelsibiriens dienen dem Zobel, dem Hermelin und -anderen Pelztieren zum Aufenthalt. Der Ackerboden des südlichen Sibiriens eignet sich vortresflich zum Anbau von Getreide und Kartoffeln. Die Gebirge, welche die Südgrenze Sibiriens bilden, z. B. der Altar (d. i. Goldgebirge) enthalten Gold und Silber. — Die sibirischen Flüsse Ob, Jen ls ser und Lena zeichnen sich durch großen Fischreichtum aus. Im langgesirrckten und sehr tiefen Baikalsee leben Seehunde, die sonst nur in den kälteren Meeren angetroffen werden Die eingeborenen Völker ernähren sich meist durch Jagd, Fischfang und Renntierzucht; in den Städten wohnen eingewanderte Europäer (Russen); in den zahlreichen Bergwerken arbeiten russische Sträflinge. Der russischen Regierung dient Sibirien als Verbannungsplatz für Staatsverbrecher. Die Leichtbestraften dürfen sich in einem Dorfe oder einer Stadt ansiedeln, einen bestimmten llmfreis aber nicht überschreiten; andere erhalten in einer abgelegenen Gegend Ackerland und haben dafür gewisse Steuern, namentlich ^elzwerk, an die Regierung abzuliefern; die Schwerbestraften müssen in den Berg- werken arbeiten und sterben gewöhnlich schon nach wenigen Jahren. Die große sibirische Karawanenstraße führt von Kasan, a.d. Wolga, über die Städte Tobolsk, Tomsk, Irkutsk nach Kiachta und der chinesischen Grenzstadt Maimatschrn, den Haupthandelsplätzen für Pelzwaren und Thee, und weiterhin an die Küäe des großen Ozeans. Jetzt führt auch eine 7600 km lange Eisenbahn von W. nach ©. durch Sibirien. Die Halbinsel Kamtschatka ist von hohen, vulkanischen Gebirgen Lurchzogen, in, u. 93. Turan. Turan (West-Turkestan) ist eine Steppe mit einzelnen fruchtbaren Landschaften und breitet sich an den Binnenflüssen Amu und Syr aus, die in den Aralsee münden. Halbwilde mohammedanische Reitervölker, z. B. die Turkmenen, schweifen in den Steppen umher. Das ganze Tiefland von Turan war früher vom Meere bedeckt, so daß das kaspische Meer und der Aralsee als Reste desselben zu betrachten sind. Nördlich vorn Aralsee ist die Steppe der Airgisen, des reichsten Hirtenvolkes Asiens. Sie sind gewandte Reiter, wohnen in Filzzelten und ziehen mit ihren Schafen, Rindern, «Ziegen und Trampeltieren von A)eide zu N)eide. (Wunder- oder Nomadenvolk.) Der größte Teil Turans ist jetzt von Rußland unterworfen oder unter .russischen Schutz gestellt. Die Russen haben vom kaspischen Meere bis an die 7

7. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 99

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
99 Lie schönste und größte Stadt Afrikas und die Residenz des Khedive. In der Nähe stehen die berühmten, aus mächtigen Kalkstein-Quadern erbauten Pyramiden, die den alten Königsgeschlechtern als Grabstätten dienten. iu, 138. Die bedeutendste Stadt Unterägyptens und die erste Handelsstadt Afrikas ist Alexandria, am Mlttelmeer (231), von Alexander dem Großen angelegt. Bei Port Said, am Mittelmeer, beginnt der Suezkanal, welcher bei der Stadt Suez in den arabischen Meerbusen einmündet. Zu Ägypten gehört jetzt auch wieder Nubien, am Zusammenfluß des weißen und blauen Nil, und ein Teil des östlichen Sudan. 98. Sie Staaken der Gerberei. Der Nordrand Afrikas heißt die Berberci und umfaßt die Länder Tripolis, Tunis, Algier und Marokko. a. Tripolis steht unter türkischer Oberherrschaft. Bon der Haupt- stadt Tripolis aus führt eine wichtige Karawanenstraße durch die Oase Fes san und die Wüste Sahara an den Tsadsee. b. Tunis wird von einem Bey regiert, der unter französischem Schutze steht. Unweit der Hauptstadt Tunis (135), sind die Trümmer der Stadt Karthago, deren Schiffe einst das Mittelmeer beherrschten. Iii, 159—164. c. Algier ist seit 1830 Frankreich unterworfen. Die kriegerischen Beduinenstämme haben sich indes schon oft gegen die Fremdherrschaft empört. Das Land ist sehr fruchtbar. Man erntet Reis, Baumwolle, Zuckerrohr, Tabak, Wein, Oliven, Zitronen, Orangen. In neuester Zeit wird aus Algier sehr viel frühes Gemüse über Marseille und Genua Nach Frankreich und Deutschland ausgeführt. Die Hauptstadt Algier (83) liegt auf einer Anhöhe am Mittel- meer und hat das Aussehen einer europäischen Stadt. Andere größere Städte sind : O r a n und C o n st a n t i n e. <1. Das Kaiserreich Marokko ist ein fruchtbares, gewerbreiches Land, das von einem Sultan regiert wird. Die mohammedanischen Bewohner sind geschickt in der Herstellung von Leder- und Tuchwaren. Die beiden Hauptstädte heißen Fes und Marokko. An der Nordküste besitzen die Spanier einige feste Plätze. 99. Die Sahara. Südlich von der Bcrberei breitet sich die Sahara, die größte Wüste der Erde, aus. Sie reicht vom atlantischen Ozean bis an den Nil und ist 10mal so groß als Deutschland. Ihr östlicher Teil heißt libysche Wüste. So weit das Auge reicht, überschaut es eine trostlose Öde. Der Boden ist hauptsächlich mit Flugsand bedeckt, den der Wind wellenartig

8. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 105

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
105 A. Nordamerika. 106. Grönland. Grönland, eine dänische Kolonie, ist ein Hochland, welches im Innern mit Schnee und Eis bedeckt ist. Die hohe Ostküste steigt fast senkrecht aus dem Meere empor; die flache und buchtenreiche Westküste ist von den kleinen, gelblichen Eskimo bewohnt, welche in leichten Booten Jagd auf den Seehund machen, von dem sie hauptsächlich leben. Ihr 'einziges Haustier ist der Hund, den sie als Zugtier an den Schlitten spannen. Sie sind größtenteils zum (Christentum bekehrt. Während des kurzen Sommers stellen sich an der grönländischen Aüste europäische und amerikanische Mischer ein, um Walfische, Walrosse und Seehunde zu fangen. Ils, ^8. 107. Britisch Nordamerika. Britisch Nordamerika hat fast die Größe Europas, aber nur 5 Mill. Bewohner. Das Klima ist rauh und kalt. In den Seen und Flüssen wohnt der Biber; in den ungeheuern Laub- und Nadel- waldungen leben Bären, Marder und Füchse, welchen die Indianer und Eskimo nachstellen. Die wichtigste Provinz ist das getreidereiche Kanada, wo sich viele Franzosen und Engländer niedergelassen haben. Quebec (quibok), am steilen Ufer dis St Lorenzstroms, ist eine befestigte Stadt mit lebhafter Industrie. Montreal (217), die erste Handelsstadt des Landes für Ge- treide und Pelzwaren, besitzt eine Universität. Die Insel Neufundland ist bekannt durch ihre Steinkohlenlager und den ergiebigen Stockfischfang, der an ihrer Küste betrieben wird. 108. Die Union oder die Vereinigten Staaten von Nordamerika. 9 Mill. qkm — 1 Europa — 17 Dtschl.; 70 Mill. Einw. Dieses jetzt so blühende Land war noch vor 200 Jahren eine Wildnis, in welcher nur Jndianerhorden umherschweiften. Es umfaßt gegenwärtig 45 Staaten und 5 Territorien; letztere zählen weniger als 60000 amerik. Bürger im Alter von über 25 Jahren. Die einzelnen Staaten verwalten sich selbständig; die gemeinsamen Angelegenheiten aber werden von dem Kongreß, d. h den Abgeordneten des ganzen Landes, beraten. Die vollziehende Gewalt hat der Präsident, der auf 4 Jahre gewählt wird. Die Bewohner sind meistens Nachkommen eingewan- derter Europäer. Im Süden der Union leben viele Neger, im Westen Chinesen, in den Gebieten am Felsengebirge Indianer. Der Boden ist überaus fruchtbar; im N. wird hauptsächlich Getreide, Flachs, Hanf und, Tabak, im S. Zuckerrohr, Reis und Baumwolle gepflanzt. Die zum Ackerbau benutzten Ländereien heißen im N. Farmen, im S. Plan- lagen (Z — sch). Der Reichtum des Landes an Steinkohlen, Erdöl, Eisen

9. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 78

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
; ■■ . ! - -- ■ ■ n r~ ’v ■ • ■■---7--ppp-1—. -----j — 78 — 79. Das Kaiserreich Rußland. 5,4 Mill. tjirm; 106 Mill. Einw. Das europäische Rußland nimmt über die Hälfte von Europa ein und ist etwa zehmal so groß als Deutschland. Das ganze Land bildet eine große Tiefebene, welche von O. nach W. von zwei unbedeutenden Höhenzügen, dem uralisch-baltischen und dem uralisch-karpatischen Landrücken, durchzogen wird. Die Ebene ist im Osten vom Uralgebirge, im Süden vom Kau- kasus, im Westen von den Karpaten umsäumt. Durch die weiten Niederungen dieses Landes fließen gewaltige Ströme, die sich ihres ruhigen Laufes wegen vortrefflich zur Schiffahrt eignen. Der Ural und die Wolga, der größte europäische Fluß^ münden in das kaspische Meer, der Don in das asowsche Meer, der Dnjepr, der Dnjestr und die Donau ins schwarze Meer, die Weichsel und der Njemen in die Ostsee, die Düna in den Busen von Riga, die Newa, der Abfluß des Onega- und Ladogasees, in den finnischen Meerbusen, die Dwina ins weiße Meer, die P e t s ch o r a ins nördliche Eismeer. Die russischen Seen und Flüsse stehen vielfach durch Kanäle mit einander in Verbindung. Rußland hat im allgemeinen sehr heiße Sommer und überaus strenge Winter.*) Die nördlichen Gebiete dieses ungeheuren Landes ent- halten öde, unfruchtbare Torfmoore, welche von Renntieren bewohnt und jährlich 8—9 Monate mit Schnee und Eis bedeckt sind. In der Mitte Rußlands liegen die fruchtbarsten und am besten angebauten Gegenden, reich an Getreide, Hanf und Flachs. Die großen Wälder Westrußlands bergen Wölfe, Bären und Auerochsen. In den grasreichen Steppen Südrußlands ziehen Nomadenvölker (z. B. Kirgisen und Kalmüken) mit Pferden, Rindern, Schafen und Kamelen umher. An der Küste des schwarzen Meeres gedeihen Wein und Südfrüchte. Die russischen Ge- wässer sind außerordentlich fischreich, und die Bergwerke des Ural liefern Platin, Gold, Silber und Edelsteine, nr, \z. Rußland ist von verschiedenen Völkerschaften bewohnt. Die eigent- lichen Russen gehören zu den Slaven und bekennen sich zur griechisch- katholischen Airche. Sie sind gutmütig, tapfer und arbeitsam, aber auch roh, trunksüchtig und abergläubisch. Die Volksbildung steht auf so niederer Stufe, daß 3u aller Russen weder lesen noch schreiben können. Zu den slavischen Völkern Rußlands gehören auch die Kosaken, welche besonders am Don leben und als gewandte Reiter dein Kaiser oder Zaren vom t5.—60. Lebensjahre Kriegsdienste leisten. Sie erhalten dafür Acker- und Weide- land, das Fisch- und Iagdrecht. In Westrußland leben die römisch-katholischen polen, in den Mstseegegenden viele Deutsche, welche größtenteils der prote- stantischen Kirche angehören. Der Zar ist unumschränkter Gebieter und nennt sich „Selbst- herrscher aller Reußen." Die kaiserlichen Prinzen heißen Großfürsten. Das ganze russische Reich (in Europa und Asien) ist der zweit? *) Landklima.

10. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 111

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
111 A n stralie u. Mit den Inseln 9 Will, qkm = 16 Dtschl. = 9/io Europa; 6 Mill. Einw. 122. Äugemeines. Australien (d. h. Südland), der kleinste Erdteil, liegt auf der östlichen Halbkugel, südlich vom Äquator. Unter allen Erdteilen ist es am weitesten von Europa abgelegen. Das australische Festland wurde erst im Jahre 1606 von den Holländern entdeckt, die ihm den Namen Neu- Holland gaben. Der berühmte Weltumsegler Cook (kuk) durchforschte den neuentdeckten Kontinent näher und nahm ihn für England in Besitz. Im Jahre 1851 fand man daselbst reiche Goldlager, und nun strömten Tausende aus allen Weltteilen herbei, um sich Reichtum zu erwerben. - Australien besteht aus dem Festlande und zahllosen Inselgruppen, von welchen viele auf der westlichen Halbkugel liegen, und zwar in demjenigen Teile des großen Ozeans, den man Südsee heißt. 123. Das australische Festland. Das Festland zeigt, wie Afrika und Südamerika, eine geringe Gliederung. Unter den Meerbusen dringt allein der Golf von Car- pentaria an der Nordküste tiefer in den Erdteil ein. Das Innere besteht aus sandigen oder lehmigen Hochebenen, die größtenteils Wüsten sind und viele Seen und Sümpfe enthalten. Höhere Gebirge finden sich nur un der Ostküste. Sie liefern reiche Mineral- schätze, namentlich Steinkohlen und Gold. An Wasser ist auf dem ganzen Festlande großer Mangel. Die wenigen Flüsse trocknen in der regenlosen Jahreszeit fast ganz aus; manche erreichen niemals das Meer, sondern verlieren sich im Sande. Der einzige bedeutende Strom ist der Murray (ruürrell). Da fast durch die Mitte Australiens der südl. Wendekreis zieht, gehört der nördl. Teil dieses Erdteils der heißen Zone an, in welcher eine trockene und eine nasse Jahreszeit wechseln; der Süden dagegen liegt in der gemäßigten Zone und hat deshalb vier Jahreszeiten sowie ein für Europäer sehr zuträgliches Klima. Der Pflanzenwuchs weist verschiedene Eigentümlichkeiten auf. Die Blätter vieler Bäume sind lederartig, steif und senkrecht gestellt, so daß sie nur wenig Schatten geben. Manche Bäume haben gar keine Blätter, sondern nur schachtelhalmartige Zweige. Ebenso eigentümlich ist auch die Tierwelt, deren hauptsächlichste Vertreter der nicht bellende australische Hund (Dingo), das Känguruh, das Schnabeltier, der Emu oder neuholländische Strauß und der schwarze Schwan sind. Durch die Einführung unserer Kulturpflanzen, Haustiere und Singvögel nahm der Ackerbau einen raschen Aufschwung. Die Schaf- und Rinderzucht ist bereits auf eine so hohe Stufe gebracht, daß Wolle und Fleisch in Menge nach Europa ausgeführt werden.
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