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1. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 121

1909 - Bamberg : Buchner
Napoleon I. 121 15. Der Gang des Wiener Kongresses', sowie Nachrichten der die Unzufriedenheit der Pariser mit Ludwig Xviii. ermutigen Napoleon, im Vertrauen auf seine alten Anhnger und sein altes Glck Elba zu verlassen und in Frankreich zu landen (1. Mrz 1815). Die gegen ihn ausgesandten Truppen (Ney) gehen zu ihm der, und am 20. Mrz hlt er seinen Einzug in Paris. Ludwig Xviii. flieht nach Gent. Napoleon aber wird durch die Monarchen in die Acht erklrt, ein neues Bndnis gegen ihn geschlossen (13. und 25. Mrz) und 1 Million Krieger aufgeboten. Die Entscheidung fllt in Belgien, wo Blcher und Wellington stehen. Napoleon berschreitet im Juni die belgische Grenze und schlgt Blcher vor seiner Vereinigung mit Wellington bei Lianv (16. Juni 1815), während Ney gleichzeitig eine Niederlage bei Quatrebras (16. Juni 1815) erleidet. Sodann greift Napoleon bei 1815 Waterloo (sdlich von Brssel) Wellington an, verliert aber infolge des noch rechtzeitigen Eintreffens von Blcher die Schlacht. Sie war mit der von Borodino die blutig Schlacht der napoleonischen Kriege. Die geschlagene Armee wird von Gneisenan verfolgt und vollstndig zer-sprengt (18. Juni). Napoleon kam ohne Heer nach Paris zurck und dankte am 22. Juni zugunsten Napoleons Ii. ab. Sein zweites Kaisertum hatte nur hundert Tage gedauert. Am 1. Juli stehen die Verbndeten abermzvor Paris. Am 9. Juli kehrt Ludwig Xviii. wieder zurck, und am 10. Juli halten die drei Monarchen, Alexander I., Franz I. und Friedrich Wilhelm Iii., ihren zweiten Einzug in Paris. Napoleon hatte sich nach Rochefort begeben, um nach Amerika zu entkommen. Da dies nicht gelingt, begibt er sich in den Schutz des englischen Admirals Hotham, der ihn auf dem Bellerophon" nach England bringt. Von hier wird er als Kriegsgefangener auf ein einsames Eiland im Atlantischen Ozean, St. Helena, verschickt. Ankunft Napoleons daselbst im Oktober 1815. 1815 1 Derselbe war vielleichtldie glnzendste Gesellschaft, die Wien je in seinen Mauern gesehen hat. Franz ^..machte den liebenswrdigen Gastgeber, was ihn 16 Millionen Gulden kostete. Es ging der vielen Feste wegen das Witzwort: der Kongre tanze, gehe aber nicht voran." Talleyrand spielte die Hauptrolle, wie er auch am 13. Mrz 1815 die schroffe Achtserklrung gegen Napoleons Buonaparte" verfate. Tallevrauds Einflu ist es auch zinns^ib^n. hnfr nni3. dem firmareft pttt schwaches Deutschland hervorging. Alle Mchte, selbst die kleinen mediatisierten (Hohenlohe usw.) waren erschienen. Alle wollten fr sich etwas herausschlagen, und alle suchten Talleyrand auf, der sich den Anschein gab, als sei Frankreich die uneigen-ntzige, weltbeglckende Macht, welche die Kleinen vor Vergewaltigungen und Gebiets-Verlusten beschtzen msse und so allein das Palladium des europischen Gleichgewichts hochhalte. 387

2. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 137

1909 - Bamberg : Buchner
Die sozialen Zustnde in Deutschland am Ende des Mittelalters. 137 Geschtzkugeln den Burgen der Ritter verhngnisvoll wurden. Doch sei dem wie immer: die Ritter wurden im Krieg eigentlich berflssig, und da sie wie die alten Spartiaten die Bewirtschaftung ihrer Gter nicht selbst in die Hand nehmen wollten, sondern eine solche Beschftigung als nicht standes-gem betrachteten, andererseits aber doch Geld brauchten, um in alter Weise standesgem zu leben, so erfllte sie teils Frstenha und Ha der Städte", deren selbstbewute Brger es ihnen an Kleidung, Speise und Trank nicht nur gleich-, sondern auch zuvortaten, teils verlegten sie sich, um der die ntigen Barmittel zu verfgen, aus die Bauernplackerei und den Straenraub ^ (Raubritter, Strauchdiebe). Da der gute Ton, wie er noch zur Hohenstaufenzeit beim Ritterstande geherrscht hatte, unter solchen Umstnden notlitt, ist leicht begreiflich, und die wenigen Ausnahmen besttigen nur die Regel. Fr diese aber ist typisch die (durch Goethe verewigte) Gestalt des Gtz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Da sich der Ritterstand an einem Wendepunkte seiner Entwicklung befinde und, wenn er nicht zu-grnde gehen wollte, andere Bahnen einschlagen mute, dessen waren sich feine besseren Elemente wohl bewut. 3. Noch viel schlimmer stand es aber um den Bauernstand, die Masse des Volkes, den Kern der deutschen Nation. Seine Lage gab zu wirklich ernsten Befrchtungen Anla. Der deutsche Bauer hatte unter der Gterzerstckelung und Hrigkeit (Leibeigenschaft) schwer zu leiden. Seine Alt-vorderen waren viermal reicher und dabei die Bevlkerung noch nicht so zahl-reich gewesen, trotzdem da ein groer Abflu vom Lande in die Stadt stattfand. Bei denen, die auf der heimischen Scholle blieben, war im groen ganzen die alte Breite des Lebens dahin. Das kleine Huslertum hatte angefangen, und in-den Bauerndrfern gab es nun auch Taglhuer. Vor allem litt der Bauer durch feine Unwissenheit, von der ihm niemand half. der die Mittel, wie er seinen Betrieb und dadurch sein Einkommen und seine Lage verbessern knne, klrte ihn niemand auf. Htte auch wohl nicht viel gentzt. Denn der Bauer war strrifch und aberglubisch. Sodann benahm ihm, wo er hrig war, und das waren mit der Zeit sast alle Bauern im Herzen des Reichs geworden, seine Grnndherrschaft durch eine planmig betriebene Ausbeutung fast den Atem. Schon im Jahre 1350 1 So heit es in einer Edelmannslehre" aus dem 15. Jahrhundert: Willst du dich ernhren, du junger Edelmann, so folg du meinen Lehren: sitz auf, trab zum Bann! Halt dich zum grnen Wald, und wann die Kanfleut fahren, so renn sie frisch-weg an, pack jeden bei dem Kragen, erfreu das Herze dein, nimm ihm, was er da habe, spann aus die Pferde sein. Und wenn er noch einen Pfennig hat, so rei ihm die Gurgel ab!" 245

3. Griechische Geschichte von 500 bis zum Tod Alexanders des Großen, Römische Geschichte vom Beginn der Republik bis zur Schlacht bei Aktium - S. 9

1909 - Bamberg : Buchner
Iii. Abschnitt. Griechische Geschichte von den Perserkriegen bis zum Tod Alexanders des Groen. Geschichte der rmischen Republik. I. Griechenland. Kapitel 10. Die Perserkriege. 1. Darius dem Ersten (vergl. Kapitel 3, 9) gehorchten alle Völker vom Indus bis zum Nil, vom Pontus bis zum Persischen Meer-busen. Auch die kleinasiatischen Griechen hatte er sich zinspflichtig gemacht und seinen Satrapen unterstellt. Selbst die Vlkerschaften der thrazischen Kste und die Mazedonier huldigten durch Gewhrung von Erde und Wasser an die zur Huldigungsabnahme geschickten persischen Herolde, sowie durch Absenduug von Geschenken an den Hof nach Susa dem orientalischen Gro-Herrn, dessen Arm jetzt bis Europa reichte. Der Olymp war der Grenzstock des Perserreichs im Westen. Die Aufforderung an die Staaten Griechen-lands, sich gleichfalls zu unterwerfen, war unausbleiblich. Die Weigerung Athens, auf das Gehei des Groherrn hin den Tyrannen Hippias wieder auf den Thron zu berufen, sowie die Hilfeleistung Athens beim Jonischen Aufstand" 1 reizten Darius nur noch mehr zur Unterjochung Athens und Griechenlands. Herr, gedenke der Athener!" soll er tglich durch einen Diener sich haben vorsagen lassen. Sein erster Vorsto gegen Griechland mi-lang jedoch. Die persische Flotte, die unter M ard o ni us gegen Hellas heran-segelte, zerschellte am Ath os (493). Deshalb schritt man nachher, um nicht 1 499 steckten die Jonier das eroberte Sardes in Brand, wurden aber 497 bei Lade geschlagen, und 495 wurde Milet zerstrt. 61

4. Altdeutsches Lesebuch - S. 22

1905 - Bamberg : Buchner
22 Um den Blutenden war der blühende Freund, Der treffliche Degen, treulich bemüht. Er löste den Helm dem lieben Herrn Und besprengt' ihn mit Wasser. Der Wunde sprach: „Nun würd' ich der Wehr und Waffenrüstung Gesamten Besitz meinem Sohne geben, Wenn ein leiblicher Erbe mir verliehen wäre. Dieses Volkes waltet' ich fünfzig Winter. Kein Fürst der Nachbarn nah und fern Wagte mich mehr mit Waffen zu grüßen Im Schrecken der Schlacht. Meine Schicksalszeit Weilt' ich im Wohnsitz und bewahrte das Meine. Nie brach ich den Frieden aus Frevelmut; Kein tückischer Schwur beschwert mich im Tod. Nun hol' aus der Höhle den Hort hervor, Lieber Wiglaf, da der Wurm hier liegt Und schwertwnnd schläft, des Schatzes beraubt. Aber eile dich, daß ich einmal doch Die Geschmeide schaue, den Schmuck der Vorwelt, Und sanfter so vor dem sonnigen Gold Im Lichte der Schätze vom Leben scheide, Von Land und Leuten, die ich lange beherrscht." — Gehorsam dem Wort des wunden Herrn Lief der Held im Harnisch unter der Höhle Dach. Aus dem Finstern funkelte Fülle der Schätze, Glitzerndes Gold, auf den Grund gestreut, Wunder an der Wand bei des Wurmes Lager. Da reihten sich Krüge und reiche Kannen, Ungeschenert seit alten Tagen, Entfallen der flimmernde Flitterbehang. Rüstungen lagen da, rostige Helme, Manch köstlicher Drahtreif kunstvoll gedreht. Hoch überm Horte hing ein Banner Ganz und gar aus Gold gewirkt, Ein Wunderwerk der Webekunst; Glühend hell beglänzt' es die Halle. Da raffte Wiglaf in rascher Wahl Von den schimmernden Schützen die schönsten auf. 130 135 140 145 150 155 180 165

5. Altdeutsches Lesebuch - S. 15

1905 - Bamberg : Buchner
15 14. Einst war ich jung, ging einsame Wege, Da verfehlt' ich den Pfad: Ich wähnte mich reich, als ein Wandrer kam: Des Mannes Last ist der Mann. 15. Glücklich lebt der Kühne, der gerne spendet, Selten ficht Sorge ihn an; Der Feige aber hat Furcht vor allem Und der Geizige wird der Gaben nicht froh. 16. Zwischen falschen Freunden brennt fünf Tage Freundschaft heißer als Feu'r; Am sechsten aber sinkt die Flamme Und alle Liebe erlischt. 17. Nichts Großes braucht man zu geben dem andern, Durch Kleines erlangt man oft Lob; Ein Bissen Brot und des Bechers Neige Warb mir werten Freund. 18. Dem Menschen ziemt mäßige Weisheit, Keiner sei allzu klug; Keiner wisse sein künftiges Schicksal, Sonst drückt ihm Sorge den Sinn. 19. Früh aufstehen mußt du, wenn du dem andern Nach Haupt oder Habe strebst; Der ruhende Wolf erringt keine Beute Noch der säumige Schläfer den Sieg. 20. Früh aufstehen muß, wem Arbeiter mangeln, Selbst nach dem Werke zu sehn; Wer am Morgen noch schläft, wird manches versäumen: Der Hurt'ge hob halb schon den Schatz. 21. Der Frage und Antwort sei fähig der Kluge, Der als weise zu gelten begehrt; Einem vertraue dich, nicht auch dem andern, Was drei wissen, weiß die Welt. 22. Maßvoll wird seine Macht gebrauchen, Wem Überlegung verliehn; Mancher erfährt, wenn er Mutige findet, Daß er selbst nicht der Kühnste im Kampf.

6. Altdeutsches Lesebuch - S. 25

1905 - Bamberg : Buchner
25 Fern und nah die Völker vernehmen. Lieber sterben als leben in Schmach!" Dann hieß er die Kunde nach dem Königshof Der Mannschaft melden, die den Morgen lang Saß und harrte mit sorgendem Herzen, Ob Tod oder Rückkehr dem Teuren bestimmt sei. Ein rascher Bote ritt über den Berg Und meldete treulich die traurige Acare: „Aus der Walstatt liegt beim erlegten Wurm Der gabengütige Gantenherr. Über Beowulf, dem Gebieter, sitzt Der junge Wiglaf, Wichstans Sohn, Der Held beim Helden, und hütet den Toten. Leidvoll hält er die Leichenwache Bei Freund und Feind. Nun befahren H wir Tage des Kriegs, wenn des Königs Tod Franken und Friesen in der Ferne vernehmen. Auch schwöret nicht ans der Schweden Freundschaft! Zu hart und herb ist der Hort bezahlt Mit des Königs Leben, ein leider Kauf! Die Ringe fresse Feuer und Rauch, Hungrige Glut. Keinen Helden soll Ihr Schimmer schmücken, keiner schönen Magd Am Halse hangen das helle Geschmeid! Nein, gramvollen Geistes, goldesberaubt Werden viele gefangen in die Fremde gehn, Da des Landes Lenker das Lachen vergaß, Des Saales Gesang und gesellige Lust. Manche Männerfaust wird den morgenkalten Speer umspannen und kein Spiel von Harfen Ruft mehr die Degen. Nur der dunkle Rabe, Geschäftig schreitend auf erschlagenen Männern, Redet und raunt und rühmt dem Aar, Welchen Fraß er fand, als er früh am Tag Mit dem Wolf in die Wette die Walstatt beraubte." — *) *) Befahren, abgeleitet von Fahr, Fährde, Gefahr (drohendes Uriheil, vgl. ahd. fára, Nachstellung), bedeutet also soviel als Unglück zu gewärtigen haben, fürchten müssen, fürchten.

7. Altdeutsches Lesebuch - S. 73

1905 - Bamberg : Buchner
73 129 Diu junge marcgrävinne nam bi der baut (i6°6) Qiselher den jungen von Burgonden laut: alsam tet ir muoter Günther den küeiien man. si giengen mit den hehlen vil harte vrcelichen dan. 130 Der wirt gie bi Gernöte in einen witen sah (i6°7) riter unde frouwen gesägen da zetal. dö bieg man balde schenken den gesten guoten wiu. ja endorften nimmer beide bag gehandelt sin. 131 Mit lieben engen blicken wart gesehen an (1608) Bündigeres tohter: diu was so wol getan. ja trütes in den sinnen vil manic riter guot. dag kund euch si verdienen: si was vil höhe gemuot. 132 Nach gewonheite so schieden si sich da: (i6io) Qttere unde vrouwen, die giengen anderswä. dö rillte man die tische in dem sale wit, den unkunden gesten man diende berücken sit. 133 Durch der geste liebe hin ze tische gie (i6ii) (|iu edel marcgrävinne. ir tohter si dö lie beliben bi den binden, da si von rehte sag. die geste ir niht ensähen: si muote wserlichen dag. 134 Dö si getrunken beten und geggen über al, (i6i2) wisete man die schienen wider in den sah gemelicher Sprüche wart da niht verdeit: der reite vil dö Volker, ein degen kiiene und gemeit. 135 Do sprach offenlichen der selbe spilman: (1613) ^vii rieh er maregräve, got hat an in getan vil gemediclichen, wan er iu hat gegeben ein wip so rehte schiene, dar zuo ein wünnecltcheg leben. 129, 3 den k. man, zu ergänzen: bi der haut weinen. 130, 2 zetal, nieder. 4 bag gehandelt, bester behandelt, aufgenommen. 131, 1 liep, freundlich, ougen, Genet. Plur. 3 triites = träte si, von ti inten, traten, lieb haben, in den sinnen, in Gedanken. 4 das verstand sie auch zu verdienen, hohe geinuot, höch- geinnot, Hohen, edlen Sinnes, freudig. 132, 1 nach gewonheite, nach Sitte, Brauch. 2 anderswä (anderswo) für anderswar, anderswohin. 133,1—2 Die Ritter speisten ohne die Frauen, von denen nur Gotelint blieb. 3 kint, hier für Jungfrau. 4 ir vou niht abhängig, nichts von ihr. nmote von inneren, mühen, war ihnen unlieb. 134,1 über al, jeder. 2 da geleitete man die Frauen. 3 genielieh, fröhlich, schalkhaft (von gamen, gamel, Fröhlichkeit, Spiel, Spaß), verdeit — verdaget, Verschwiegen. 4 reite — redete. 135, 1 offenlichen, in aller Gegenwart.

8. Altdeutsches Lesebuch - S. 205

1905 - Bamberg : Buchner
205 üg der wilde in staeter ztthte habe. geliheniu zullt und schäme vor gesten mugen wol eine wile erglesten: der sehin nimt dräte üf und abe. 37. Torenregimeut. Dieser und der folgende Spruch werden vielfach ans die Regierung und Um- gebung des Kaisersohnes Heinrich bezogen, der 1235 von seinem Vater ge- fangen genommen wurde und 1242 im Kerker zu Apulien starb. Ich was durch wunder üg gevarn: dö vant ich wunderlichin. dinc. ich vant die stüele leider leere stän, da wisheit, adel und alter gewaltecliche sägen e. 5 Hilf, frouwe maget, hilf, megede harn, den drin noch wider in den rinc, lä sie niht lange ir sedeles irre gäu. ir kumber manecvalter, der tuot mir von herzen we. 10 Eg hat der tumbe riche nü ir drier stuol, ir drier gruog. öwe dag man dem einen an ir drier stat nü nigen muog! des hinket reht und trüret zuht und siechet schäme, dig ist min klage: noch klagte ich gerne. me. 38. Verfall des Reiches und Rechtes. Ich sach hie vor eteswenne den täc, dag unser lop was gemein allen zungen. Swä uns kein laut iender nähe gelac, 5 Avilde, Wildheit, Zügellosigkeit, diu habe, Hafen. 6 gelihen, geliehen, entlehnt, erborgt. geste, Gäste, Fremde. 7 erglesten, erglasten (der glast, Glanz), er- glänzen. 8 dräte, schnell, eilig, im Umdrehen (draejen, drehen), u In einen, zunehmen. 1 dureli wunder, um Wundersames, Neues, Merkwürdiges zu erkunden. 6 maget, Jungfrau (Maria), megede harn, der Jungfrau Sohn (Jesus). 7 den drin, den dreien. rinc, ringförmig stehende oder sitzende Versammlung, Volksver- sammlung, Gerichtsversammlung. 8 irre gäu eines dinges, irre gehen in Bezug, in der Absicht aus etwas; ir sedeles irre gan, ihres Sitzes beraubt sein. 9 kuuiber, Schutt, Unrat, Kummer. 11 gruog, Begrüßung, Ehrung, Ehrenbezeigung, Ehren- bezeichnung, Titulatur. 12 einem nigen, sich vor einem verbeugen. 13 des, deshalb. 1 hie vor eteswenne, einst einmal. 2 zunge, Sprache, Volk, Nation. 3 Savä, wo nur immer, kein — dekein, dehein, irgend ein (nebeln, nebeln, keiner), iender irgend

9. Altdeutsches Lesebuch - S. 11

1905 - Bamberg : Buchner
11 17. Da sagte Loki, der Sohn der Laufey: „Schweige du, Thor, nicht schwatze solches! Bald werden die Thurseu thronen in Asgard, Holst dn dir nicht deinen Hammer wieder." 18. Da schmückten sie Thor mit dem Schleier der Brant Und mit dem breiten Brisingenhalsband. 19. Sie reichten den Ring ihm mit den rasselnden Schlüsseln, Ließen Weiberröcke ihm wallen ums Knie, Zierten die Brust ihm mit breiten Steinen Und krönten den Kopf ihm mit kunstvollem Putz. 20. Da sagte Loki, der Sohn der Laufet): „Als Magd verkleidet werde ich mitgehn, Wir zwei müssen reisen ins Riesenland." 21. Heim trieb man hurtig die gehörnten Böcke Und schirrt' an die Deichsel die schnellen Renner; Die Berge barsten, es brannte die Erde, Thor, Odins Sohn, fuhr ins Thnrsenland. 22. Da sagte Thrym, der Thnrsen Beherrscher: „Steht ans, ihr Riesen, bereitet die Bänke; Nun führt man Freyja zur Frau mir her, Des Njord Tochter aus Noatnn. 23. Es gehn znm Hofe goldgehörnte Kühe, Tiefschwarze Ochsen dem Thnrsen zur Lust; Viel Kleinode hab' ich und köstlichen Schmuck, Nur Freyja allein fehlte mir noch." 24. Der Abend war zeitig Und Bier zum Trünke Einen Ochsen aß Thor Alles Würzwerk auch, Dazu trank Sifs Gatte angebrochen den Thnrsen gebracht; und acht Lachse, das den Weibern bestimmt war, der Tonnen dreie des Mets. Str. 17, V. 1: Laufey, d. h. Saubin je!; der Vater Lokis heißt Farbauti, der gefährlich Schlagende, der Sturmwind. Str. 21, V. 1: Die Böcke „Zahnknisterer" und „Zahnknirscher" ziehen den Wagen Thors, der im Gegensatz zu den anderen Göttern nie reitet, sondern nur geht oder fährt. — V. 4: Thnrsenland — Jotenland, Riesenland, s. Woluspa a, Str. 6, V. 4, Anm. Str. 22, V. 4: Njord, Gott des im Sommer befahrbaren Meeres; der Name seiner Wohnstatt Noatnn bedeutet Schifssstätle. St. 24, V. 5: Sif, Thors Gemahlin; als Verkörperung des vom Gewitter be- fruchteten Ährenseldes trägt sie langes Goldhaar.

10. Altdeutsches Lesebuch - S. 13

1905 - Bamberg : Buchner
32. Er erschlug auch des Thurseu betagte Schwester, Die das Brautgeschenk erbeten hatte; Schläge bekam sie au der Schillinge Statt, Und Hammerhiebe erhielt sie für Ringe. So holte sich Odins Sohn seinen Hammer wieder. Aus den Karvamak, den Sprüchen Hars. Har, d. h. der Hehre, d. i. Odin selbst, der weiseste der Äsen, der Vielgcwanderte und Vielerfahrene, spendet hier aus der Fülle seiner Erkenntnis. So faßte wenigstens der Aufzeichner diese altnordischen Lebensregeln auf, denen er den Gesamtnamen „Hawamal", d. h. Reden des Hehren, gab. Der Forschung zufolge sind in ihnen etwa sechs verschiedene Lehrgedichte verschmolzen. Über diese Spruchweisheit der Edda • urteilt Eugen Mogk: „Es spricht eine gesunde Lebensauffassung und ein tiefer sittlicher Ernst aus den Lehren des Dichters, reiche Erfahrung und vor allem echt germanisches Selbstbewußtsein: Traue niemaud, bevor du ihn nicht erprobt hast; prahle nicht mit deiner Weisheit; sei mäßig in Essen und Trinken; sei gastfrei; auch mit Geschenken geize nicht; sei ein Freund dem Freunde, ein Feind dem Feinde; baue nicht auf Reichtum; das Beste ist ein guter Name: er stirbt nimmer." 1. Noch allen Ausgängen, ehe du eintrittst. Sieh dich sorgsam um, Erkundige sie klug: Denn nimmer kann man genau es wissen, Ob ein Feind nicht sitzt in der Flur. 2. Den Gebern Heil! Ein Gast trat ein, Sagt, wo er sitzen soll; Nicht weilen darf lange, wer seinen Gewinn Auf Schneeschuhen erjagen muß. 3. Feuer bedarf der fernher Gekommene, Dem vor Kälte das Knie erstarrt; Kost bedarf und Kleidung der Mann. Dessen Fuß über Felsen schritt. 4. Wasser bedarf und Willkommengrnß Der Gast und zum Trocknen ein Tuch; Selber erring' er sich rühmlichen Leumund, Will er wieder geladen sein. 5. Witz bedarf, wer weit umherschweift, Daheim hilft man sich leicht; Es wird des Spottes Spielball der Dumme, Wenn er bei Weisen weilt.
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