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1. Der Krieg mit dem Kaisertum - S. 17

1904 - Berlin : Paetel
— 17 — Minister noch das Urteil eines Franzosen. Ein höherer Offizier der französischen Armee, Fürst Georges Bibesco, schreibt:1) „Das französische Kabinett mußte fühlen, daß es mit seinen Forderungen zu weit gegangen war, und daß es Frankreich und Europa gegenüber eine schwere Verantwortlichkeit übernehmen hieß, wenn man an Preußen auf eine so gerechtfertigte Weigerung den Krieg erklärte. Andererseits war es zu weit gegangen, um zurückweichen zu können. Man ließ daher die Depeschen des Grafen Benedetti dazwischen treten, von welchen man ein so großes Aufsehen machte und welche den Krieg unvermeidlich werden ließen." — England erbot sich, zwischen den beiden Parteien zu vermitteln. Darauf antwortete Bismarck am 18. Juli: . . Se. Majestät hat mir befohlen, Ew. Excellenz zu erklären, wie dankbar er das freundschaftliche und humane Bestreben, von zwei Nationen das Unglück eines für die Wohlfahrt von ganz Europa verderblichen Krieges abzuwenden, anerkenne, und wie Seine, niemandem besser als der Regierung Ihrer Majestät der Königin von Großbritannien bekannte aufrichtige Friedensliebe Ihn immer geneigt mache, Sich keiner Verhandlung zu entziehen, welche auf einer für die Ehre und das National- *) Vgl. „Feldzug von 1870", 2. Aufl. Übersetzt von G. S. Leipzig (Barth) 1877. $ourner, Der deulsch-französische Krieg. 2

2. Der Krieg mit dem Kaisertum - S. 19

1904 - Berlin : Paetel
Ereignisse bis ;ur Überschreitung der französischen Grenze. 'Äenzwifchen war König Wilhelm von Ems in seine W|I Residenz zurückgekehrt. Über seine Ankunft in Potsdam am 15. Juli erzählt sehr anziehend aus eigener Anschauung der Sohn des Kriegsministers von Roon:1) „Der Kronprinz, die Minister Bismarck und Moltke reisten ihm bis Brandenburg entgegen, um über die Lage Vortrag zu halten und Befehle zu empfangen. Inzwischen sammelten sich auf dem Perron des damaligen provisorischen Potsdamer Bahnhofes diejenigen Personen, welche den Monarchen bei seiner Heimkehr offiziell zu l) Vgl. „Denkwürdigkeiten aus dem Leben des General-Feld-marschalls, Kriegsministers Grafen von Roon" Breslau (Trewendt)

3. Der Krieg mit dem Kaisertum - S. 21

1904 - Berlin : Paetel
— 21 — in der Mitte desselben, unter dem historischen Kronleuchter/) eine kurze Beratung. Um den König waren Bismarck, Roon und Moltke gruppiert, Thile in der Nähe des ersteren; der Kronprinz, halb seitwärts neben dem Könige, stand da wie ein flammender Kriegsgott, das Urbild des teutonischen Zornes, mit zurückgeworfenem Haupte und drohend erhobener Rechten. Die meisten der dort gewechselten Worte blieben freilich unhörbar für die ferner Stehenden; doch zuweilen vernahm man Roons so besonders tiefe und dröhnende Stimme: »Ja wohl, Majestät!« — »das hat keine Schwierigkeiten« — »es ist alles vorbereitet, Majestät!« — und nun sah man den Kronprinzen leuchtenden Auges hinauseilen zu der brausenden Menge da draußen, welche seinen Zuruf: »Die Mobilmachung der Armee ist befohlen!« mit Tausenden von Stimmen weiter fortpflanzte." — Von dem Jubel und der Opferwilligkeit, mit der man diese Nachricht, auch außerhalb Preußens, beantwortete, folgen hier nur einige Beispiele. Aus Hamburg wurde unter dem 18. Juli gemeldet: „Die Bürgerschaft bewilligte heute 1 Million Mark anstatt der vom Senat verlangten 500 000 Mark und schloß mit einem donnernden Hoch auf den König Wilhelm." *) Dieser Kronleuchter befindet sich jetzt im Hohenzollern-Museum in Berlin.

4. Der Krieg mit dem Kaisertum - S. V

1904 - Berlin : Paetel
Inhalt. «Bett» I. Uorgcschichte* 1. Schreiben Bismarcks vom 29. Juli 1870 über die Stellung der französischen Regierung zu Deutschland 1864, 1866 und seitdem. 2. Aus einer militärischen Denkschrift Moltkes vom 8. August 1866. 3. Nachricht von der Kandidatur des Prinzen Leopold von Hohenzollern für den spanischen Thron. 4. Erzählung Bismarcks über seine erste Auffassung von dieser Kandidatur. 5. Aus der Rede des französischen Ministers, Herzogs von Gramont vom 6. Juli. 6. Aus Graf Beuedettis Depeschenwechsel mit dem Pariser Ministerium. 7. Erzählung Bismarcks über die Wirkung der berühmten Emser Depesche. 8. Schreiben Bismarcks vom 18. Juli über den französischen Kriegsvorwand. 9. Urteil eines Franzosen. 10. Bismarcks Antwort auf den englischen Vermittelungsantrag ....................................1—18 Ii. Ereignisse bis zur Überschreitung der französischen Grenze. 1. Gras von Roons Bericht über die Ankunft König Wilhelms in Potsdam und den Mobilmachungsbefehl. 2. Zeitungsnachrichten über die begeisterte Aufnahme dieses Besehles. 3. Die Thronrede des Königs vom 19. Juli und Napoleons Proklamation vom 23.

5. Der Krieg mit dem Kaisertum - S. 30

1904 - Berlin : Paetel
f — 30 — Kriege die Interessen Württembergs dem ritterlichen Sinne Ew. Majestät an. Karl Rex." Auch die übrigen süddeutschen Staaten schlossen sich in ähnlicher Weise an. — Unterdessen vollzog sich die Mobilmachung in bewundernswerter Ordnung. In den erwähnten „Denkwürdigkeiten" aus dem Leben des Kriegsministers von Roon wird erzählt: „Häufig hat Roon es damals und später ausgesprochen, daß die nach dieser denkwürdigen Nacht (vom 15. zum 16. Juli) folgenden 14 Tage für sein Ressorts fast die sorg- und arbeitslosesten seines Dienstlebens gewesen seien. Und in der That: die Mobilmachungsmaschine arbeitete so musterhaft sicher und so völlig ohne Reibungen, daß Roon und seine Bureaus in der ganzen Mobilmachungsperiode auch nicht eine Anfrage der Generalkommandos oder anderer Instanzen zu beantworten hatten; und das, obwohl der Mobilmachungsbefehl so völlig ohne alle Vorbereitungen erlassen worden, und obwohl viele gerade der höchstgestellten Generale und Offiziere des Generalstabes sich in jener Hochsommerperiode noch auf Urlaub, zum Teil sogar im Auslande, befanden." Demgegenüber vergleiche man folgende Depeschen an das Kriegsministerium in Paris: ') Amtsbereich.

6. Der Krieg mit dem Kaisertum - S. 4

1904 - Berlin : Paetel
— 4 — Aufschub des Bruches zu gute kam. Aus diesem Grunde schwieg ich über die gemachten Zumutungen und verhandelte dilatorisch über dieselben^) ohne meinerseits jemals auch nur ein Versprechen zu machen . . . Ich habe den Eindruck, daß nur die definitive Überzeugung, es sei mit uns keine Grenzerweiterung Frankreichs zu erreichen, den Kaiser zu dem Entschlüsse geführt hat, eine solche gegen uns zu erstreben . . / Daß man in Preußen die Möglichkeit eines feindlichen Zusammenstoßes mit Frankreich längst sehr wohl erwogen hatte, das beweisen unter anderem die verschiedenen Denkschriften des Generals von Moltke, die sich mit dieser Möglichkeit vom militärischen Gesichtspunkt aus befaßten?) Die erste dieser Arbeiten wurde schon 1857 geschrieben. In der am 8. August 1866 an den Ministerpräsidenten Grafen von Bismarck gerichteten Denkschrift heißt es einleitend: „Es ist offenbar von größter Wichtigkeit, so bald wie möglich zu einem definitiven Abschluß mit Österreich zu gelangen, um gegen Osten und Westen freie Hand zu haben, wenn unsere Nachbarn die Frucht eines siegreichen Feldzuges uns zu verkümmern suchen sollten. Bei den l) Ließ sie in der Schwebe. 3) Vgl. Moltkes militärische Werke. I. Militärische Korrespondenz. Dritter Teil. Herausgegeben vom Großen Generalstabe. Abteilung für Kriegsgeschichte. Berlin (Mittler) 1896.

7. Der Krieg mit dem Kaisertum - S. 6

1904 - Berlin : Paetel
schwer zu finden; er wurde, seitdem man es in Paris auf den Krieg mit Preußen abgesehen hatte, künstlich gesucht in dem Namen Hohenzollern, welcher an sich für Frankreich nichts Bedrohlicheres hatte als jeder andere deutsche Name. Im Gegenteil konnte man in Spanien sowohl als in Deutschland annehmen, daß der Prinz Leopold wegen seiner persönlichen und Familienbeziehungen in Paris eher persona grata1) sein werde als mancher andere deutsche Prinz. Ich erinnere mich, daß ich in der Nacht nach der Schlacht von Sedan in tiefer Finsternis mit einer Anzahl unserer Offiziere nach der Rundfahrt des Königs um Sedan auf dem Wege nach Donchery ritt und auf Befragen, ich weiß nicht welches Begleiters, die Vorbereitung zu diesem Kriege besprach und dabei erwähnte, daß ich geglaubt hätte, der Prinz Leopold werde dem Kaiser Napoleon kein unerwünschter Nachbar in Spanien sein und seinen Weg nach Madrid über Paris nehmen, um dort die Fühlung mit der kaiserlich französischen Politik zu gewinnen, die zu den Vorbedingungen gehörte, unter denen er Spanien zu regieren gehabt haben würde. Ich sagte: wir wären vielmehr berechtigt gewesen zu der Besorgnis vor einem engeren Verständnisse zwischen der spanischen und der französischen Krone als zu der Hoffnung auf Herstellung *) Begünstigt.

8. Der Krieg mit dem Kaisertum - S. 7

1904 - Berlin : Paetel
einer spanisch-deutschen und antifranzösischen Konstellation nach Art Karls V.; ein König von Spanien könne eben nur spanische Politik treiben, und der Prinz wäre Spanier geworden durch Übernahme der Krone des Landes. Zu meiner Verwunderung erfolgte aus der Finsternis hinter mir eine lebhafte Erwiderung des Prinzen von Hohenzollern, von dessen Anwesenheit ich keine Ahnung gehabt hatte; er protestierte lebhaft gegen die Möglichkeit, bei ihm französische Sympathien vorauszusetzen." Anders legte man die Kandidatur des Prinzen Leopold für den spanischen Königsthron in Frankreich aus. Ant 6. Juli antwortete der französische Minister des Auswärtigen, Herzog von Gramont, auf die feierliche Anfrage eines Abgeordneten unter allgemeinem Beifall. „Wir glauben nicht, daß die Achtung vor den Rechten eines Nachbarvolkes (Spanien) uns zu dulden verpflichtet, daß eine fremde Macht einen ihrer Prinzen auf den Thron Karls V. setzt und dadurch zu ihrem Vorteil das gegenwärtige Gleichgewicht der Mächte Europas stört und die Interessen und die Ehre Frankreichs gefährdet." Ant 7. Juli wurde Graf Benedetti durch den Herzog von Gramont von Wildbad nach Ems beordert; am 9. Juli wurde er zuerst bei König Wilhelm, der zur *) Hier: Verbindung.

9. Der Krieg mit dem Kaisertum - S. 8

1904 - Berlin : Paetel
Kur in Ems weilte, in Audienz empfangen. Während der nun beginnenden Verhandlungen, in denen der König bei der Ansicht beharrte, Prinz Leopold habe in der Frage selbst zu entscheiden, traf am Abend des 12. Juli vom Herzog von Gramont das nachstehende Telegramm an Benedetti ein: „Wir haben eben durch den spanischen Gesandten die Nachricht von dem Verzicht des hohenzollernschen Prinzen empfangen. Um diesem Verzicht eine volle Wirkung zu geben, erscheint es indessen nötig, daß der König von Preußen sich anschließt und uns die Versicherung giebt, auch zu keiner anderen Zeit die Kandidatur gutheißen zu wollen. Die Erregung der Gemüter ist hier trotz des erfolgten Rücktritts nach wie vor so groß, daß wir nicht wissen, wie wir ihrer Herr werden sollen. Gestalten Sie dies Telegramm so um, daß es sich zur Mitteilung an den König eignet." Am folgenden Tage berichtete Graf Benedetti nach Paris: J) . . Zu früher Stunde war ich auf der Brunnenpromenade, um mich Sr. Majestät dem Könige zu nähern und Ihre Befehle auszuführen. Ich teilte ihm den Ihnen durch den spanischen Gesandten, Herrn *) Die folgende Übersetzung ist Th. Fontanes Werk: „Der Krieg gegen Frankreich 1870—1871" (Berlin, R. v. Decker, 1875) entlehnt.

10. Der Krieg mit dem Kaisertum - S. 9

1904 - Berlin : Paetel
Olozaga, zuerst gemeldeten Verzicht des Prinzen mit, zugleich hinzufügend, daß dieser Verzicht keinen Wert für uns habe, wenn er nicht durch Se. Majestät gebilligt, anerkannt würde, und daß wir außerdem versichert sein müßten, daß ein späteres Zurückkommen auf das eben aufgegebene Projekt seinerseits nicht erlaubt werden würde. Der König, ebenso erstaunt über den Schritt des Prinzen von Hohenzollern wie über den Auftrag, dessen ich mich zu entledigen hatte, antwortete mir, daß er den Entschluß des Prinzen Leopold noch nicht kenne, und daß er schon deshalb mir weder Aufschlüsse geben noch zu der weiteren Erklärung, die ich fordere, mich berechtigen könne. Ich erwiderte, daß der Verzicht des Prinzen nicht zweifelhaft sei, daß wir jedoch bis zur Bestätigung der Nachricht die Frage annahmeweise behandeln und auch in diesem Augenblick schon feststellen könnten, daß Se. Majestät vorkommenden Falls gewillt sei, jeden neuen Versuch, auf diese Kombination zurückzukommen, kraft seiner Autorität zu hindern. »So fordern Sie denn,« entgegnete der König, rein Michbinden ohne Ende und für alle Fälle; ich kann darauf nicht eingehen.« . . . Ich suchte nunmehr meinerseits mich über diese Punkte zu verbreiten, der König lehnte aber so entschieden ab, daß ich mich unschwer überzeugen konnte, es werde
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