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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichtsbilder - S. 102

1903 - Berlin : Süsserott
Sohn Heinrich gegen ihn empörte. Der unnatürliche Sohn lockte den Vater auf eine Burg, nahm ihn treulos gefangen und zwang ihn, öffentlich dem Throne zu entsagen. Der alte Kaiser entfloh zwar der Gefangenschaft nnb entkam nach Lüttich, boch brach ihm vor Kummer das Herz. 1106. 10. Heinrichs Bestattung. — Selbst den Toten ließ man nicht in Rnhe. Zweimal wurde er auf Befehl des Papstes wieder aus dem Grabe gerissen. Fünf Jahre lang stand die Leiche des Kaisers an nngeweihter Stätte über der Erde. Ein fremder Mönch, der eben von einer Pilgerreise nach Jerusalem zurückgekommen war, weilte Tag und Nacht am Sarge und betete für die Seele des Kaisers. Endlich hob der Papst den Bann auf, und die Gebeine des Toten wurden in Speier feierlich beigesetzt. 11. Heinrich V., der ungeratene Sohn Heinrichs Iv., führte keine glückliche Regierung. Er starb 1125 ohne Kinder. Mit ihm erlosch das fränkische Kaiserhaus. 17. Der Wendeufürst Gottschalk. 1. Gottschnlks Jugend. — Zur Zeit der fränkischen Kaiser unternahm ein wenbischer Fürst den kühnen Versuch, die Herzen seines Volkes für die Sache Christi zu gewinnen. Das war Gottschalk, der Sohn des Obotritenfürsten Udo. Er war von seinem Vater dem Michaeliskloster in Lüneburg zur Erziehung übergeben worden und hatte hier bei seiner Taufe den Namen Gottschalk angenommen. Auf die Nachricht, daß sein Vater vou einem Sachsen ermorbet sei, entfloh er voll Ingrimm ans dem Kloster. Er wollte den Tod seines Vaters an den Sachsen rächen und stellte sich an die Spitze einer wendischen Raubschar, welche die sächsischen Gaue verwüstete. Bei einem solchen Streifzuge fiel er in die Gefangenschaft des Herzogs Bernhard vou Sachsen. Hier schlug ihm das Gewissen über die begangenen Missetaten, er suchte nnb fand Versöhnung. Unter dem Versprechen künftiger Treue ward er vom Herzog freigelassen. Die Wenden wollten jedoch nichts von einem Herrn wissen, der seinen Frieden mit den Sachsen gemacht hatte, und Gottschalk mußte außer Landes flüchten. 2. Gottschalks Ziele und Erfolge. — Nachbem Gottschalk längere Zeit int Auslande gelebt und sich als Feldherr in dänischen Diensten großen Kriegsrtthm erworben hatte, kehrte er nach Mecklenburg zurück. Hier bestieg er mit Hülfe der Dänen und Sachsen bett väterlichen Thron. Sein Ziel war die Errichtung eines wenbischen Einheitsstaates, der alle wenbifchen Völker an der Ostsee umfassen sollte. Zugleich sollte überall die christliche Lehre herrschen, der er selber von Herzen ergeben war. In biefen Bestrebungen wurde er durch den Erzbischof Adalbert vou Bremen unterstützt. Gottschalk stiftete zwei Bistümer, Ratzeburg und Meckleu-burg, baute zahlreiche Kirchen und Kapellen und zog Priester ins Laub. Er würde selbst Missionar seines Volkes und hielt in wenbischer Sprache geistliche Erntahnungsreben. So schien das wenbische Volk balb ein christliches werben zu sollen. 3. Der Umschwung. — Gottschalk sollte das Ziel, welches ihm so nahe winkte, nicht erreichen. Statt der erhofften Erfolge trat ein grauenvoller Umschwung der Dinge ein. Nur äußerlich hatten sich die Wenden dem Joche Christi gefügt. Mit der wachsenden Zahl der Kirchen und geistlichen Stiftungen steigerten sich auch die kirchlichen Abgaben zu einer drückenden Höhe. Dies beförderte den Ausbruch einer im stillen schon lange vorbereiteten Verschwörung, welche die Wiederausrottung des

2. Geschichtsbilder - S. 103

1903 - Berlin : Süsserott
-l — 103 — Christentums bezweckte. Die Zeitverhältnisse waren einer solchen Absicht günstig. Der gefürchtete Wendenfeind, Herzog Bernhard, war gestorben. Das deutsche Reich befand sich während der Minderjährigkeit Heinrichs Iv. im Zustande der Zerrüttung. Gottschalks Ermordung. 4. Das Jahr 1066. — Im Jahre 1066 wurde Adalbert von Bremen von den deutschen Fürsten seiner Würden entsetzt. Sein Sturz führte auch das Verderben seines Schützlings Gotischalk herbei. Am 7. Juni begann von Rethre aus der Losbruch des Aufruhrs. Das erste Opfer desselben war Gottschalk selber. Er wurde an diesem Tage zu Leuzen am Altare ermordet, mit ihm fielen zahlreiche Christen. Im ganzen Lande floß das Christenblut in Strömen. Auch der greise Bischof Johannes vou Mecklenburg erlitt den Märtyrertod. Er wurde am 10. November mit einer großen Schar von Gefangenen unter vielen Mißhandlungen nach Rethre vor das Bild des Radegast geschleppt und dem Götzen geopfert. Gottfchalks Gemahlin ward schimpflich aus dem Lande gejagt. Im ganzen Wendenlande sank das Kreuz Christi zu Boden. Hundert Jahre vergingen, ehe es wiederaufgerichtet wurde. 18. Der erste Kreuzzug. 1096—1099. 1. Veranlassung. — Seit den Zeiten Konstantins unternahmen viele Christen Wallfahrten nach dem heiligen Lande, um die Stätten zu besuchen, wo der Heiland gelebt und gelitten hatte. Man nannte diese frommen Wanderer Pilger. Ihre Zahl mehrte sich zusehends. Man glaubte, die Vergebung seiner Sünden zu erlaugeu, wertn man am Grabe des

3. Das Mittelalter - S. 91

1891 - Berlin : Grote
Die Erneuerung der kaiserlichen Macht rc. 91 Heinrich Vi. diesen rettenden Glücksfall aus, indem er durch immer erneutes Hinausschieben der Freilassung Richard zu schweren Zu-gestäudnissen zwang und die Verschworenen der Freiheit des Handelns vollends beraubte. Außer einem kaum erschwinglichen Lösegeld (Bedrückung Englands — Sage vom Sänger Blondel) wurde Richard die Anerkennung der kaiserlichen Lehnshoheit auferlegt, während er zur völligen Preisgebung der Welfen nicht zu bewegen war, obgleich sowohl Philipp Ii. von Frankreich wie sein treuloser Bruder Johann den Kaiser zu weiterer Erstreckung der Haft zu bestimmen trachteten. Erst als der junge Welfe Heinrich durch die heimliche Ehe mit der Philipp von Frankreich zugedachten Base des Kaisers, Agnes, der Tochter des Rheinpfalzgrafen Konrad, den Zorn Heinrichs Vi. entwaffnete, kam es zu einer allgemeinen Verständigung. Richard wurde (Februar 1194) sreigelassen, Heinrich der Löwe, der zu Tilleda (am Kyffhäuser) mit dem Kaiser zusammentraf, gab seine ehrgeizigen Pläne auf (f 1195 zu Brauuschweig; Grabmal im S. Blasiusdom); sein Sohn Heinrich, der mit nach Italien zog, erhielt die Aussicht auf die Nachfolge in der Pfalz; sein Bruder Otto (uachmals Otto Iv.) blieb Geisel für das englische Lösegeld; die Fürsten kehrten zum Gehorsam zurück. Nun endlich konnte sich der Kaiser, dessen Gemahlin der bedrängte und um Frieden werbende Tankred freigelassen hatte, zur 13. Eroberung des sizilisch-normannischen Reichs 122 wenden, das nach dem Tode Tankreds (f Februar 1194), dem der 1d ®br=ng seines Sohnes Roger (Gatte der Irene) vorangegangen war, unter dem unmündigen Wilhelm Iii. vollends wehrlos war. Der Zer- Es. störnng Salernos (§ 121) folgte die Einnahme Messinas und Weihnachten 1195 die Krönung Heinrichs in Palermo. Eine gleich darauf entdeckte Verschwörung wurde milde bestraft. Der Besitz des berühmten Schatzes der normannischen Könige (150 Maultierladungen) machte Heinrich hinfort alles möglich. Das Ideal der Weltherrschaft ging schnell der Verwirklichung entgegen. Während in Sizilien unter Konstanze als @tau= Regentin unter dem Schein nationaler Ordnung thatsächlich deutsche sbeiu Herrschaft eingeführt wurde, befand sich auch Italien fast ganz in fthaft. Heinrichs Gewalt, der durch den Bund mit Genua und Pifa die See beherrschte. Frankreich und England folgten seiner Politik, Aragonien, ja Kastilien waren durch ihn bedroht, mehr noch das griechische Reich, als er die Tochter des durch Alexios entthronten

4. Von Augustus bis zur Reformation - S. 50

1892 - Berlin : Nicolai
50 Sieg seiner «Sache. Sein zweiter Nachfolger, Urban Ii., setzte den Kampf gegen Heinrich fort; an Rudolfs Stelle trat Hermann von Salm als Gegenkönig auf, gelangte aber zu keiner Macht und trat daher vom Kampfe zurück. Der Krieg gegen die Söhne. Schon kehrten friedliche Zustände in das Reich zurück, da trat Heinrichs ältester, zu seinem Nachfolger bestimmter Sohn Konrad zur päpstlichen Partei über. Er bereute jedoch seinen Abfall und suchte sich mit dem Vater zu versöhnen; starb jedoch schon 1101. In diesem Kampfe hatte der Kaiser Italien verloren, aber in Deutschland gelangte er zu immer größerer Macht. Alles sehnte sich hier nach Frieden, als dessen Förderer man den König betrachtete. Gegen seine Gegner zeigte sich Heinrich versöhnlich; so gab er'dem jungen Wels Bayern. An Stelle Konrads ließ er seinen Sohn Heinrich zum Nachfolger wählen und ihn schwören, daß er sich bei Lebzeiten seines Vaters nicht in die Regierung mischen wollte. Durch ganz Deutschland wurde der Reichsfriede verkündet. Der Wohlstand hob sich, Dörfer wie Städte blühten auf. Da erhob sich der junge Heinrich gegen den Vater, ausgestachelt von der päpstlichen Partei; die Bischöfe gingen zu ihm über, während die Städte treu zum Kaiser standen. So entbrannte der verderbliche Bürgerkrieg aufs neue. Der Kaiser suchte dem Kampse auszuweichen. Da begann der Sohn ein tückisches Ränkespiel; er unterwarf sich scheinbar, ließ den Vater aber gefangen nehmen, als dieser sein Heer entlassen hatte. In Ingelheim zwang er ihn, ein Sündenbekenntnis zu verlesen und auf den Thron zu verzichten; trotzdem gab er ihm die versprochene Freiheit nicht. Auch vom Banne wurde der Kaiser nicht gelöst. Als aber über diesen Verrat eine allgemeine Entrüstung sich geltend machte, entfloh der Gefangene zum Bifchofe Otbert von Lüttich. Hier sammelte sich ein zahlreicher Anhang um ihn. Seine Sache nahm eine 1106 günstige Wendung. Da aber starb Heinrich Iv., erst 56 Jahre alt. In den Städten, im Volke überhaupt, machte sich große Trauer über den Tod des geliebten Kaisers kund. Heinrich hatte sich oft übereilt und unbesonnen gezeigt, aber in späteren Jahren wurde er besonnener und erwies sich als Meister in der Staatskunst, war auch stets geneigt, sich mit dem Gegner zu versöhnen. Er hat mutig für die Unabhängigkeit Deutschlands von der obersten geistlichen Macht gestritten und schwer gelitten. Die Kirche zeigte sich auch lange gegen den Toten unversöhnlich. Nachdem seine Leiche auf dem ungeweihten Boden einer Maasinfel gestanden, wurde sie nach Speier gebracht und in eine Kapelle gesetzt. Aber der Bischof belegte nun den Dom mit dem Interdikte, d. h. er verbot den Gottesdienst darin. Endlich (1111) wurde der Bann gelöst, und nun fand die feierliche Bestattung statt. i ii25 Heinrich V. Heinrich hatte im Bunde mit der päpstlichen Partei den Vater bekämpft; diejenigen irrten aber, welche meinten, aitch als König

5. Abriß der Kirchengeschichte für Gymnasien - S. 31

1879 - Berlin : Decker
das Licht so vielen großen und mächtigen Völkern aus-aina das saeculum obscurum genannt. . Unter den zu der lettischen Völkerfamrüe gehorrgen Kienen erlangte der Missionseifer des Bischofs Adalbert von Prag, des Freundes Ottos Iii., nur den Märtyrertod (997), Erst seit 1209 wirkte unter ihnen der Cifterziensermönch Christran aus dem pommerscheu Kloster Oliva mit Erfolg, Auf 1°"-Veron ostung ,,edc I-sich ein Zweig des Ordens der deutschen Ritter 1228 tm Kulmerlaud an und legte damit den Grund zu dem ^rdemo- staat Preußen. . e Das 11. Jahrhundert brachte die Mysion unter den germanischen Völkern zum Abschluß. Schweden wurde durch Olas Schooskönig 1008, Norwegen durch Olaf den Heiligen christliches Land. Von Skandinavien siedelte das Christenthum um das Jahr 1000 nach Island über. Isländische Auswanderer gründeten aus der Ostküste Grönlands ein blühendes Bisthum, welches, 300 Dörfer umfassend, von 16 Bischöfen nach einander regiert, seit 1408 durch eine Eisumwalluug unzugänglich, aus der Kunde Europas auf Jahrhunderte verschwand. , c>orts S. 51.) 26. Die Oberherrlichkeit, welche bisher das Kaise^ ®gf thum über Kirche und Papst behauptet hatte, machte noch einmal unter Heinrich Iu. auf der Synode zu Sntri 1046 auf das glänzendste sich geltend. Mit Papst Gregor Vii. beginnt die Periode des Kampfes zwischen beiden Weltmächten, aus welchem nach zwei Jahrhunderten die päpstliche Kirche als Siegerin hervorging, um an diesem Siege sich zu verderben. . Hildebrand, als Papst Gregor Vii. (1073 85), eines Handwerkers Sohn, Italiener, Mönch in dem französischen Kloster Clugny, welches durch strenge Erneuerung der Benedietiner-Regel vom Ansang des 10. Jahrhunderts an für die Reform des Mönchswesens und Hebung des kirchlichen Geistes mächtigen Einfluß übte, stand seit 1049 allen Päpsten als Vertrauter und Rathgeber zur Seite, bis er es an der Zeit hielt, persönlich den Stuhl Petri zu besteigen. Seine mit eiserner Festigkeit und schonungsloser Consequeuz, im Glauben an sem gutes Recht verfolgten und mit unerhörtem Erfolg ge-'" krönten Pläne galten zunächst der Befreiung des Papstthums von der weltlichen Macht, zu welchem Zweck er 1^,schon unter Nieolans Ii. 1059 die Papstwahl durch Uebertragung an das Cardinalseollegium dem Einflüsse des römischen Adels und des kaiserlichen Hofes entzogen

6. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 56

1901 - Berlin : Rentel
— 56 — ihr Gebet verrichtet hatte, besuchte sie die Kranken und Schwachen der Nachbarschaft. Sie förderte die Gründung von Klöstern, um durch dieselben auf die rohen Sitten der Volksmenge veredelnd einzuwirken. Heinrich sagte bei seinem Tode: „Wahrlich, keinem Manne ward je ein so frommes und treues Weib gegeben, als du bist." — Als ihre Söhne nach des Vaters-Tode in Streit gerieten, ruhte sie nicht eher, bis eine Versöhnung zu stände kam. Förderung der Bildung. Auf Mathildens Wunsch hatte Heinrich I. zu Quedlinburg ein stattliches Kloster bauen lassen. Diese Stätte war die erste Bildungsanstalt, welche das Sachsenvolk seiner Königin verdankte. Die hohe Frau wollte, daß die Edelfräulein in der Töchterschule dieses Klosters gottessürchtig und in allerlei nützlichen Handarbeiten erzogen würden. In ihrem eigenen Hause war die Königin der Klosterschule ein Vorbild, indem sie ihre Dienerinnen unterwies und den Psalter lesen lehrte. In diesem Stifte entschlief die Königin in hohem Alter und wurde daselbst neben ihrem Gemahl bestattet. Ihre Enkelin Mathilde, die Tochter Ottos des Großen, war die erste Äbtissin in Quedlinburg und wirkte durch ihre hohe Bildung sehr segensreich. Unter ihrer Leitung ist manches Edelfräulein erzogen worden. Auch erhielten solche Knaben, die sich dem geistlichen Stande widmen wollten, hier oft den ersten Unterricht: denn es war überhaupt in jener Zeit Sitte, daß die Büblein von „klngen Mägden" und Frauen „die Buchstaben und den Psalter" lernten. 47. Otto I., der Große. 936—973. Ottos Krönung. Als Heinrich I. gestorben war, wurde dessen Sohn Otto I. von den deutschen Fürsten zum Könige gewählt. Zu Aachen fand die Krönung statt. Nach alter Sitte dienten ihm die Herzöge persönlich und versahen die Erzämter. Der Erzkämmerer sorgte für Wohnung und Bewirtung der Festgäste; der Erztruchs.eß setzte die Speisen auf den Königstisch; der Erz mund schenk schenkte den Wein ein, und der Erz-marschall sorgte für das Obdach der Rosse. Kämpfe im Reich. Mit den Großen des Reiches und selbst mit eigenen Verwandten hatte er schwere Kämpfe zu führen. Sein jüngerer Bruder Heinrich lehnte sich wiederholt gegen ihn auf und erhielt zweimal auf Fürbitten der Mutter Mathilde Verzeihung. Als er sich nochmals bei einer Verschwörung gegen den König beteiligte, wurde der Plan entdeckt; die anderen Verschwörer traf die Strafe der Hinrichtung, während Heinrich entfloh. Als er sich später vor Otto niederwarf und um Verzeihung bat, hob der König ihn gerührt ans, verzieh ihm und schenkte ihm außerdem das Herzogtum Bayern. Krieg gegen die Wenden. Zu Ottos Zeit hatten sich die Wenden wider die Herrschaft der Deutschen empört und die Feste Brennabnrg zurückerobert. Da schickte der König den Sachsenherzog Hermann Billung und den Markgrafen Gero gegen die Feinde. Erst nach vielen Kämpfen gelang es, den Widerstand zu dämpfen. Schlacht auf dem Lechfelde bei Augsburg. 955. Die Ungarn sielen von neuem in Deutschland ein. Sie drohten übermütig, daß ihre Rosse die deutschen Ströme austrinken sollten. Auf dieses rohe Volk bezog sich damals in Deutschland das Wort: „Kleiner Huf und kleines Roß, Krummer Säbel, spitz Geschoß — Blitzesschnell und sattelfest: Schirm uns, Herr, vor dieser Pest."

7. Das Mittelalter - S. 54

1880 - Berlin : Gaertner
54 Das deutsche Reich: 870—1270. Entfernung der Adelheide und der Gefangennahme seines Vetters Heinrich, der aus Neid sich mit Böhmen und Polen verbunden hatte, gab ei Otto auch das dadurch freigewordene Baiern, welches um das Heizogthuui Karn then, die Oberpfalz und Oesterreich, sowie durch Schenkungen an Passau und Salzburg verkleinert wurde. 978 Bei einem Aufenthalte in Aachen 978 durch hintertückischen Ueberfall des französischen Königs Lothar, des Schwiegersohnes der Adelheide, zur Flucht genöthigt (Der Adler auf der Kaiserpfalz), führte er die einmüthigen Fürsten bis auf den Montmartre, wurde aber durch den Winter zur Rückkehr gezwungen und sicherte nach zwei Jahren im Frieden Lothringen dem Reiche. ln Rom verdrängte er die nationale Partei der Crescentier. In Unteritalien plünderten, unbehindert durch die Griechen, die aegyptischen 982 Fatimiden. Unterstützt von einheimischen Fürsten besiegte er 982 die Griechen bei C. Kolonne. Aber die mit ihnen verbundenen Sarn-cenen überfielen und vernichteten sein Heer im Siegesräusche. Er rettete sich auf dem Schiffe eines jüdischen Steuerpächters. 98o Aut dem Reichstage zu Verona 983 sollte die Vereinigung Deutschlands und Italiens durchgeführt und durch übermässige Rüstungen der ganze Süden gewonnen werden. Unterdessen brachen die Dänen ins Land, die Wenden zerstörten die Bisthümer und zündeten Hamburg au. 15 Jahre hindurch vermochte man rechts von der Elbe keine dauernden Eroberungen zu machen. Mit dieser Kunde sank der Kaiser (wie alt?) ins Grab (in der Vorhalle der Peterskirche). Gleich nach der Krönung seines 3jährigen Sohnes Otto zu Aachen kam die Trauerbotschaft in Deutschland an. 95. Otto Iii. 983—1002. Heinrich, aus der Haft entlassen, bemächtigte sich, im Vertrauen auf den allgemeinen Hass gegen die Griechin, des Kindes und trat als König auf. Doch machte der Reichskanzler Willigis von Mainz, der am Erbrechte festhielt, ihm die Fürsten abtrünnig, übergab das Kind der Mutter und dem sich demütigenden Heinrich, der nicht, wie bisher, der Zänker, sondern der Friedfertige hiess, Baiern. Adelheide wurde Regentin Italiens. Die Erziehung des sehr fähigen Knaben, der drei Sprachen als seine Muttersprache redete (welche?), leiteten Bernward, später Bischof von Hildesheim (Die eherne Thür), der wunderliche Meinwerk, später Bischof von Paderborn, bald auch der Franzose Gerbert, der wegen der zu Barcelona (wo?) gewonnenen Kenntnisse als Schwarzkünstler galt. 996 Zu dem ersten Zuge nach Italien 996, dem Lande seiner Sehnsucht, leisteten Otto (wie alt?) bereitwillig die Stämme Heeresfolge. Seitdem verweilte er nur noch vorübergehend zweimal in Deutschland. Der aufrührerische Crescentius wurde zur Anerkennung der Wahl desersten deutschen Papstes Gregor V., eines Urenkels des grossen Otto, gezwungen 997 und im folgenden Jahre wegen neuer Papstwahl auf der erstürmten Engelsburg enthauptet. Der Märtyrertod des ihm innig befreundeten Prager Bischofs Adalbert unter den heidnischen Preussen (997) und die allgemeine Furcht vor dem Weitende veranlassten den Kaiser zur Pilgerfahrt und zur Gründung des Erzbisthums Gnesen (Die Oeffnung der Gruft Karls!). Zum grossen Schaden Deutschlands nährte Gerbert, als Silvester Ii.

8. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 32

1879 - Berlin : Nicolai
32 den auch Gregor als rechtmäßigen König anerkannte, nachdem erben Bann gegen Heinrich erneut hatte, zeigte Heinrich mehr Kraft, als man ihm zugetraut hatte. In brei Schlachten stritt er mit dem Gegenkaiser; in der brüten wurde er zwar besiegt, allein Rubolf verlor im Kampfe die rechte Hand. „Dies ist die Hand", soll er im Sterben ausgerufen haben, „mit der ich Heinrich, meinem Könige, Treue geschworen habe." Jetzt gewann Heinrich die Dfcerhanb; ein zweiter Gegenkönig konnte gegen ihn nichts ausrichten; balb war er wieber Herr in Deutschland. Nun aber drängte es ihn, Rache an dem verhaßten Papste zu nehmen. Er zog über die Alpen, erklärte den]eiben sür abgesetzt, ließ einen neuen wühlen und empfing von diesem in Rom die Kaiserkrone. Gregor, der sich in die Engelsburg geflüchtet hatte, entging der Gefangenschaft nur durch die Hülfe der Normannen. Er starb zu Salerno in der Verbannung. War er aber auch selbst im Kampfe unterlegen, so hatte er doch die Kirche zu einer bisher nicht gekannten Höhe der Macht erhoben. t Heinrich im Kriege mit seinen Söhnen. Sein Hod. Nach dem Siege über den Papst schien der Kaiser endlich aller feiner Feinde Herr zu fein, allein das schwerste Herzeleid war ihm noch vorbehalten. Denn feine eigenen Söhne ließen sich bethören, gegen ihn die Fahne der Empörung zu erheben. Hinterlistig nahm Heinrich, der jüngere, ihn gefangen und zwang ihn, der Krone zu entsagen. Aber der Vater entfloh und fand bei den treuen Städten am Rhein Aufnahme und Unterstützung. Schon drohete "der entsetzliche Bürgerkrieg von Neuem 1106. auszubrechen, ba starb zu feinem und des Reiches Glück der tief gebeugte Kaiser. Noch im Sarge verfolgte ihn der Fluch der Kirche; denn, weil er im Banne gestorben war, versagten die Priester ihm die Beerdigung in geweihter Erde. Fünf Jahre lang stand der Sarg in einer ungeweihten Seitenkapelle des Domes zu Speier, da erst wurde der Bann aufgehoben, und nun fand Heinrich endlich Ruhe neben dem Vater und Großvater. Schwer hatte er in feiner Jugend durch Leichtsinn, Ueftermuth und Zweideutigkeit gefehlt; aber das Unglück hatte ihn geläutert; er war im Alter großmüthig und ein Vater der Armen und Bedrängten, daher klagte das Volk aufrichtig bei feinem Tode. Nun würde Heinrich V. allgemein anerkannt. Als König vertheibigte er die Rechte der Krone ebenso entfchieben

9. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 79

1879 - Berlin : Nicolai
79 vollen Frieden. Er starb früh; ein Jahr nach ihm sank der letzte ms». Sproß des anhaltinischen Herrscherhauses ins Grab. Die öairischen Markgrafen und der fatsche Watdewar. Da zog Kaiser Ludwig der Baier das Land wieder zum Reiche ein und gab.es mit Zustimmung der Fürsten seinem Sohne Ludwig dem Aelteren. — Nun kam eine Zeit schlimmer Zerrüttung über die Mark. Die Einwohner hatten kein rechtes Zutrauen zu dem fretnbert Fürsten, der auch in dem rauhen Lande nicht recht heimisch wurde. Der Adel fühlte sich verletzt, als er Aemter und Ehrenstellen an seine bairischen Ritter vergab. Einen erbitterten Gegner aber hatte Ludwig an dem Papste. Den Markgrafen traf der Bann und sein Land das Jnterdict. Da verstummte aus Jahre der Gesang in den Kirchen und der Klang der Glocken. Auf den Ruf des Papstes fielen die Nachbarn in das Land ein, um ein Stück nach dem andern an sich zu reißen. Der Bischof von Lebus rief wilde polnische Schaaren in das Land, welche die Neumark schrecklich verheerten. Als sich unglückliche Bewohner dieses Landes nach Berlin flüchteten, erregte das von Mitleid ergriffene Volk einen Aufstand. Der Probst von Bernau, der für den Mitanstifter solcher Greuel gehalten wurde, ward von demselben erschlagen. Am schlimmsten wurde die Lage des Markgrafen, als nach dem Tode feines Vaters Karl Iv. den deutschen Thron bestieg. Dieser strebte selbst nach dem Besitze der Mark. Die Verwirrung in derselben war schon zu einer verderblichen Höhe gestiegen, als die Nachricht sich verbreitete, Markgraf Waldemar lebe noch und sei gekommen, um sein Land von allem Unheil zu befreien. An dem Hofe -des Erzbifchofs von Magdeburg war ein greiser Pilger erschienen. Er fei, sagte dieser, der Markgraf Waldemar. Um für eine Schuld zu büßen, habe er beschlossen, nach dem heiligen Lande zu pilgern und, um diesen Entschluß ungehindert ausführen zu können, aussprengen lassen, er sei gestorben. Aber der Leib eines andern liege in Chorin begraben. Jetzt jedoch, da er von dem Elende seines Landes gehört, sei er wieder gekommen, um es Zu erretten. Art einem Siegelringe wollte ihn der Erzbischof erkennen, alte Leute an feinen Reden und Gesichtszügen. Karl Iv. rief ein Gericht von Fürsten zusammen, welche ihn für den ächten Waldemar erklärten. Nun erkannte ihn auch der ränkevolle Kaiser an und belehnte ihn auss Neue mit der Mark. In Folge davon glaubten auch die meisten

10. Geschichtsbilder für die Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 29

1896 - Berlin : Rentel
rang den Sieg. Später nahm er wirklich das Christentum an und ließ sich zu Reims in Frankreich taufen. Nachdem Chlodwig einen großen Teil Galliens unterworfen hatte, machte er Paris zu seiner Residenz. Durch Mord und Ränke räumte er seine Verwandten aus dem Wege und vereinigte alle Stämme der Frauken unter seiner Herrschaft. Z>ie Kausmeier. Chlodwigs Nachfolger waren grausame Herrscher und sanken durch ihre Laster so tief, daß sie untüchtige Regenten wurden. Es kam soweit, daß sie ihrem Hansmeier, der Vorsteher des Königlichen Haus- und Hofwesens war, die Regierung überließen. Ein berühmter Hausmeier war Karl Martell (der Hammer), der bei Tours und Poitiers die Araber schlug und aus diese Weise die Ausbreitung des umhaut-medanischeu Glaubens iu Europa verhinderte. Karls Sohn, Pipin der Kleine, entsetzte sogar den König Childerich des Thrones und ließ sich zum Könige der Franken wühlen. Obgleich Pipin nur der Kleine hieß, besaß er doch große Kraft. Bei einer Tierhetze sprang er einst im Angesichte seiner Franken von seinem Sitze herab und schlug einem Löwen, der einem Büffel auf dem Nacken saß, mit einem Hiebe den Kopf ab, so daß das Schwert noch tief in den Hals des Büffels fuhr. — Die späteren Könige aus Pipius Geschlecht sind die Karolinger. 17. Donisatius. f 755. Bonifatins kommt nach Deutschland. Unter allen Heidenbekehrern, welche das deutsche Land lehrend und predigend durchzogen haben, war Winfried oder Bonifatins, ein Mönch aus England, der unermüdlichste. Er widmete seine Kraft den Friesen, Thüringern und Hessen; unter diesen Volksstämmen lehrte und predigte er und taufte auch viele Tausende. Wonifatins fallt die Donnereiche. Diejenigen Hessen, welche sich vom Heidentume lossagten, rieten dem Bonisatins, er möchte die große Eiche, welche dem Donnergott Thor geheiligt war, zerstören. Dieser Baum stand bei Geismar (nördlich von Kassel), und dahin begab sich nun Bonifatins mit einer Anzahl Getreuer. Mit fester Hand legte er die Axt an den Baum, während eine Menge Heiden ringsumher stand. Man meinte, Thors ^orn würde den Verwegenen treffen. Als der Baum schon stark
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