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1. Geschichte - S. 90

1913 - Berlin : Oehmigke
— 90 — Noch während von dem Fußvolk der Bürgerschaft dieser letzte Abschluß des Kampfes erzielt wurde, trabte deren Reiterei nach Tempelhof und bemächtigte sich mit leichter Mühe des dortigen Schlosses, wo die Ritter, um zu der beabsichtigten Überrumpelung alle ihre Kräfte zusammenzufassen, nur einige kriegs-untüchtige Knechte zurückgelassen hatten. Einer Besatzung, die dort zurückblieb, wurde am folgenden Tage von Berlin und Cölln reichlicher Proviant und mehrere Wagenlasten Bier zugeführt. So groß die Siegesfreude auch sein mochte, so war der Sieg selbst den Städten doch sehr teuer zu stehen gekommen. Außer einer beträchtlichen Anzahl Kleinbürger und Gewerksgenossen zählten auch viele Angehörige der in beiden Städten ansässigen Geschlechter und Patrizier zu den Toten und Verwundeten. Der Ehre war Genüge geschehen, indem beide Teile ihre Kräfte gemessen hatten. Auf jeder Seite waren schwere Verluste entstanden, und so erklärt es sich denn auch, daß nunmehr die Parteien zu Friedensverhandlungen sehr geneigt erschienen. Die Städte aber wünschten dringend, die gefährliche Nachbarschaft für immer los zu werden. Hierzu bot sich indes kein anderer Ausweg, als die Besitzungen des Ordens anzukaufen. Die Johanniter erklärten sich auch zur Veräußerung bereit, und schon am Freitag, dem 25. September 1435, wurde der Kaufvertrag abgeschlossen, nach welchem der Rat der Städte Berlin und Cölln das Dorf Tempelhof mit dem Rittersitze und allem Zubehör, das Dorf Rixdorf mit der Heide, dem Bruche und den dabei telegenen Wiesen, das Dorf Marienfelde mit der Windmühle und Mariendorf mit dem Hegesee bei Teltow gegen Zahlung von 2439 Schock 40 Groschen (nach heutigem Gelde rund 40 260 M.) mit der Verpflichtung erwarb, die genannten Güter vorn Johanniterorden als Sehen zu empfangen. Drei Tage später quittierte der Ordensmeister Balthasar von Schlieben über den Empfang des Geldes und erteilte gleichzeitig die Belehnung. So kamen die Ordensdörfer Tempelhof, Rixdorf, Mariendorf und Marienfelde in den Besitz der Städte Berlin und Cölln. Dr. E. Brecht (Hie gut Brandenburg alleweg).

2. Geschichte - S. 92

1913 - Berlin : Oehmigke
— 92 — Georg nahm den Schein an, als sei den Angaben des alten Lehnsträgers kein Glauben beizumessen. Er befahl, daß Queiß sich dem Zuge nach Friedersdorf anschließen solle, damit der Schäfer in Gegenwart des Klägers seine Rechtfertigung anbringen könne. Der Alte aber dachte der Drohungen und blieb daheim; er fürchtete eine Falle für seine Person. Trotzdem setzte er seine Bitten an den Bischof wie das Domkapitel fort, nachdem inzwischen noch ein paarmal der rote Hahn auf seinem Dache gekräht hatte. Umsonst, der stolze Bischof ließ ihn jetzt seine Macht fühlen. Energisch wies er ihn ab mit dem Bescheid, er möge ihn nicht länger behelligen. Das entschied. Zwei befreundete Ritter, Nickel von Minkwitz auf Sonnenwalde und Otto von Schlieben auf Schloß Baruth, waren rasch von dem alten Queiß gewonnen, und nun ward geplant, in aller Stille den Bischof auf seinem Schlosse zu Fürstenwalde zu überfallen und auszuheben. Die beiden Ritter hatten ein Fähnlein von 60 Reitern zusammengebracht, als sie eines Tages von Sonnenwalde her ihren Rachezug antraten. Das Glück schien mit ihnen zu sein. Noch ehe sie Fürstenwalde erreichten, hatte sich der Hanse schon auf 400 freiwillige Reiter vergrößert, die sich auf dem 11 Meilen langen Wege angeschlossen hatten. In der Nacht vom 8. zum 9. Juli 1528 stiegen sie still von den Stor-kower Höhen in das Tal hinab, und bald hielt der ganze Trupp im Busch versteckt kampfbereit vor dem Spreetore von Fürstenwalde. Dieses war aber, wie vorauszusehen, geschlossen, und die Ringmauer zu erklimmen, frommte den wackeren Raubgesellen auch wenig. Man ersann eine List. Einige Leute hatten bald ausgekundschaftet, daß in der Vorstadt mehrere Fuhrleute aus Preußen auf der Rückreise von Leipzig nach der Heimat über Nacht ausgespannt hatten. Ein gewandter Diener des Ritters von Schlieben, namens Hermann Schnipperling, ward dazu oübersehen, den hinter Busch und Erlen versteckten Reitern die Tore der Stadt zu öffnen. Durch ein ansehnliches Trinkgeld überredete er die geldgierigen Polen bald, ihn für einen der Ihrigen auszugeben und ihm zu gestatten, sich ihrem Zuge anzuschließen. Als der letzte der kleinen Karawane hielt Schnipperling seinen Einzug in die Stadt. Als er nun des Torwächters ansichtig wurde, der auf der Brücke musternd stand, ritt er dicht heran und bat ihn freundlich, doch den Riemen seines Sattels etwas fester zu schnallen.

3. Geschichte - S. 51

1913 - Berlin : Oehmigke
— 51 — 17. Märkische Junker. Die im Sand und die im Luche: Ihlows, Rochows, Schenken, Buche; die im Busch und die im Felde: Arnim, Rohre, Winterfelde; die im Sumpf und die im Sande: Kröcher, Zieten, Jagow, Brande, Marwitz, Redern, Jtzenplitze, keiner ist der Welt was nütze, alle sind vom selben Holze. Katten, Hacke, Grüben, Goltze, Benste, Königsmark und Schlieben; das ist unsre böse Sieben. Hagen, Erx- und Wartensleben nehmen seliger als geben. Die im Wald und die im Dorfe: Waldows, Burgs- und Holzendorfe, Görtzke, Kanitz, Quitzow, Quaste, Mühen all' auf einem Aste. Die zur Rechten, die zur Linken, alle wollen essen, trinken; die zur Linken, die zur Rechten, alle wollen tapfer fechten, sitzen fest in Sumpf und Heide. Aber trotz dem seidnen Kleide, aber trotz der großen Klunker bleiben's unsre märk'schen Junker. George Hesekiel. 18. Im alten Schlosse zu Kölln an der Spree. Ein „Zügel der alten Freiheit" erhoben sich bald die Mauern der markgräflichen Burg zu Kölln a. d. Spree über die Dächer der Bürgerhäuser in den beiden Schwesterstädten, nachdem der eiserne Friedrich 1448 den Grundstein zu diesem festen Hause gelegt hatte. Im Jahre 1451 konnte das Schloß bezogen werden. Es bildete ein nicht eben weitläufiges, aber hochragendes Gebäude. Zinnen, Fenster und Portale waren mit dem letzten Schmuck 4*

4. Geschichte - S. 81

1913 - Berlin : Oehmigke
— 81 — Den Bürgern darzutun. Da wehten die Fähnlein der Städte von Alt- und Nen-Brandenburg und Frankfurt, von Prenzlan, Bernau, vou Rathenow und Mittenwalde und noch viele andere, und auch die Fahne des Hansabundes flaggte hoch auf der Firste; aber das kurfürstliche Banner hing sehr klein neben einem Schornstein. Also sah das Rathaus auf der langen Brücke dazumal aus, davon jetzt keine Spur mehr ist; man weiß nicht einmal den Fleck genau, wo es gestanden hat. Wilibald Alexis (Der Roland von Berlin). 27. Die Huffiten vor Bernau. Die wohlhabende Stadt Bernau mit ihrem berühmten Bier hatte die Hussiten angezogen, und sie gedachten, sich ihrer im Sturm zu bemächtigen. Doch die Bürger waren auf ihrer Hut. Tie Furcht vor den herannahenden Feinden hatte viele Landbewohner in die mit Mauern, Wällen und Gräben stark bewehrte Stadt getrieben, und diese Flüchtlinge brachten die Schreckenskunde mit: „Die Hussiten kommen!" Alles, was Waffen tragen konnte, machte sich zuni Empfang der ungebetenen, gefürchteten Gäste bereit. Wohl 1200 waffenfähige Männer, die Fremden mit eingerechnet, konnte Bernau bei seiner damaligen verhältnismäßig starken Bevölkerung stellen. Die Tore wurden eiligst verrammelt, die Verteidigungstürme (Lughüuser) und Mauern mit wehrhaften Männern besetzt. So erwartete man den Feind. Auf dem Roten Felde, östlich von der Stadt, hatten die Hussiteu ihr Lager aufgeschlagen. Von hier rückten sie an und nahmen besonders das Mühlen- und Steintor (jetzt Königstor) aufs Korn. Es waren wilde Gestalten, deren Kriegsgeheul die Luft erschütterte. Sie waren in Bärenhäute, Schafpelze und verschiedenartige Panzerrüststücke gekleidet; das Haar hing wild aufgelöst unter Eisenkappen oder Pelzmützen herunter, die mit Hahnenfedern, Flügeln, Pfauenfedern usw. besetzt waren. Nasenschienen und metallene Ohrenklappen gaben den zerhackt erscheinenden Gesichtern ein schreckhaftes Aussehen. Als Waffen fielen besonders die geradegebogenen Sensen und die nach Art der Morgensterne mit Stacheln besetzten Dreschflegel auf. N o h l, Unsere Mark Brandenburg. Ii. Teil. ß

5. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 35

1847 - Berlin : Reimer
35 niedere Volk der großen Städte, obgleich auch ihnen die nöthige Sorgfalt ge- widmet wird. 34. Nahrungszweige. Die meisten Provinzen des Staats können sich, in Betreff deö natürlichen Reichthums, mit vielen anderen deutschen Landen kaum messen. Zwar findet sich in jeder Provinz ein oder der andere Landstrich, dessen reicher Boden die Mühen des Ackerbaues reichlich lohnt, — wie in Preußen die Tilsiter, die Danziger und Elbingcr Niederung; in der Mark das Oder- und Warthe-Bruch und die Ucker-Gegenden; in Pommern der sogen. „Waizacker" (zwischen Stargard und Pyritz) und mehrere Küstengegcnden, na- mentlich in Neu-Vorpommern und Rügen; in Sachsen die Magdeburger Börde, die goldene Aue (Helme-Thal), die Saal- und Unstrut-Gegenden; in Schlesien die Ebene zwischen der Oder und dem Riesengebirge; in Posen der kujavische Waizacker (a. d. oberen Netze) und die Gegenden an der mittleren Warthe; — in Westphalcn die Soester und Warburgcr Börde und die Gegend zwischen Her- ford und Bielefeld; endlich das schöne Rhein-Thal, der Fuß der Vor-Eifel, das Jülicher Land u. s. w.: — allein die größte Fläche des Bodens ist nur mittelmäßig, thcilweis sogar recht dürftig, wie die Sand-, Haide- und Moor- gegenden, welche ansehnliche Theile der Pros. (West-) Preußen, Pommern, Bran- denburg, (Ober-) Schlesien und Posen und des Reg.-Bez. Münster einnehmen, wie die rauhen, steinigen Flächen deö Eichsfeldes, des Sauerlandes, des Huns- rücks, der Eifel u. s. w. — Dennoch liefert die, besonders in den östl. Provinzen (hier am wenigsten in den slavischen Gegenden) mit großer Sorgfalt betriebene Landwirthsch ast Getreide zur Ausfuhr, auch Flachs und Hans; — in den Thälern des Rheins, der Nahe, Mosel, Saar und Ahr geschätzte Weine, und auch in „Thüringens Bergen" veredelt sich die Rebe mehr und mehr. — Die durch Institute verschiedener Art (Haupt- und Landgestüte, Stammschäfereien, Thierschaustellungen re.) geförderte Viehzucht liefert treffliche Pferde (besonders in Preußen), schönes Rindvieh (vorzüglich in den Weichsel- u. a. Fluß-Mar- schen), sehr edle Schafe (namentlich in Sachsen und Schlesien, überhaupt in den östlichen Provinzen mehr als in den westlichen), eine große Zahl von Schweinen (besonders in den Provinzen östlich der Oder, aber auch in Westphalen re.) u. s. w. — Im Allgemeinen leben etwa 60 Prozent der Gesammt-Bcvölkerung von der Landwirthschaft. — Die mineralischen Schätze des Bodens, die der am/ sig betriebene Bergbau fördert, gehören nicht zu den glänzenden. Die Aus- beute an Silber (im Mansfeloischen) ist gering und die an Kupfer nicht bedeutend; doch Eisen und Kohlen sind (wie bedeutungsvoll!) in den meisten Provinzen, wie in Deutschland überhaupt, reichlich vorhanden, namentlich in den Reg.-Bez. Oppeln, Breslau und Merseburg, an der Sieg, Ruhr und Saar re. — Die B e- triebsamkcit der Bewohner ersetzt mehr und mehr die Dürftigkeit der hei- mathlichcn Natur, doch übertreffen die westlichen und südlichen Provinzen in die- ser Beziehung die nordöstlichen; vor allen zeichnen sich der Reg.-Bez. Düsseldorf (Elberfeld, Barmen, Solingen, Ronsdorf, die Ruhr- und Wupper-Gegend über- haupt, Krefeld und Umgegend re.), Theile der Reg.-Bez. Arnsberg, (Schwelm Hagen, Iserlohn rc.), Aachen (Aachen, Burtscheid, Eupen, Malmedy), Magde- burg (Magdeburg, Burg, Neu-Haldensleben), Merseburg (die Saal-Städte), Erfurt (Erfurt, Suhl, Sömmerda, das Eichefeld), Potsdam (Berlin und Um- gegend), Breslau (Breslau, Reichenbach, Frankenstein rc., das Schweidnitzer 3 *

6. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 28

1846 - Berlin : Klemann
28 Alterthum. — Germanen 12—9. Drusus, Stiefsohn des Augustus, dringt in 4 Feld- zügen bis an die Elbe. 3. Marbod mit seinen Markomannen nach Bojohemum. 9 n. Ehr. Der Sieg des Cherusker fürsten Armin ins im tcutoburger Walde befreit Germanien vom Joche der Römer. 14—16. Germanicus, der edle Sohn des Drusus, erkämpft zweifelhafte Siege. Der cheruskische Bund im Westen, unter Arminius, und der markomannische im Osten, unter Marbod und Katualda, zerstören sich selbst. Marbod flieht (19) zu den Römern, Arminius erliegt (21) der Eifer- sucht seiner Verwandten. Sein Andenken lebte in Volks- gesängen. 69. Aufstand der Bataver unter Claudius.civilis. 160—182. Neuer markomannischer Bund, dem Marcus Aureliuö kaum zu widerstehen vermag. 3tes Jahrhundert. Hauptvölker: Franken am Nie- derrhein, Alemannen am Oberrhein, Sachsen und Friesen im Norden, Gothen (seit 274 in Ost- und Westgothen getheilt) im Osten. Außerdem die bedeu- tendsten: Burgunder, Sueven, Heruler. 4tes u. 5tes Jahrh.: Franken, Friesen und Aleman- nen bleiben in ihren Sitzen. Die Sachsen und An- geln plündern die Küsten Britanniens und Galliens und erobern 449 England. Die Burgunder gehen über den Rhein und erhalten 411 Land an der Rhone. Die Sueven gehen mit den Alanen und Vandalen 407 über den Rhein, durch Gallien nach Spanien, die Vandalen 429 unter Geiserich nach Afrika (bis 534). Die Ostgothen 376 von den Hunnen unterdrückt; die Westgothen von den Römern ausgenommen, dann be- drückt, siegen über Valens bei Adrianopel 378. Ala- rich, König der Westgothen, dringt nach Italien vor, nimmt Rom 410. Ataulf und Wallia gründen 416 ein westgothisches Reich in Gallien und Spanien. Nach

7. Für Mittelklassen - S. 35

1887 - Berlin : Gaertner
— 35 — an der Weser liegt die freie Stadt Bremen, am Rhein liegt Köln> und in der Gegend der Rheinmündungen, am Zuider- see, die Stadt Amsterdam. Im germanischen Tieflande liegen drei Königreiche, a. Das Königreich Preußen wird von Rhein, Weser, Elbe, Oder und Weichsel durchströmt und gehört mit dem südlichen und süd- westlichen Teile schon dem deutschen Mittelberglande an. In den Flußniederungen ist der Boden im allgemeinen am frucht- barsten; die Wälder bestehen aus Laub- und Nadelholz. Das Land ist besonders reich an Torfmooren, Stein- und Braun- kohlenlagern, an Stein- und Quellsalz, an Eisen und andern nützlichen Mineralien. Die Bewohner treiben vorwaltend Acker- bau und Viehzucht, Gewerbe und Handel. Der Staat ist in 12 Provinzen geteilt, diese wieder in Regierungsbezirke. /I. Provinz Brandenburg, im Oder- und Elbgebiet, mit der Landes-Hauptstadt Berlin und den Regierungsstädten Pots- dam und Frankfurt. ^2. Prov. Pommern, im Odergebiet, mit Stettin, Stralsund (Gellen) und Köslin. -^3. Prov. Ostpreußen, im Pregelgebiet, mit Königsberg und Gumbinnen. 4. Prov. Westpreußen, im Weichselgebiet, mit Dan zig und Marienwerder. 5. Prov. Posen, im Oder- und Weichselgebiet, mit Posen (Warthe) und Bromberg (Kanal). 6. Prov. Schlesien, im Odergebiet, zum Teil Hochland — mit Breslau, Liegnitz (Katzbach) und Oppeln (Oder). 7. Prov. Sachsen, im Elbgebiet, z. T. Hochland — mit Magde- bürg, Erfurt (Gera) und Merseburg (Saale). 8. Prov. Westfalen, im Weser- und Rheingebiet, zur Hälfte Hochland — mit Münster, Minden (Weser) und Arnsberg (Ruhr). 9. Rheinprovinz, größtenteils Hochland, mit Köln, Aachen, Düsseldorf (Rhein), Koblenz (Rh.), Trier (Mosel) und Sigma- ringen (Donau). 10. Prov. Schleswig-Holstein, im Elbgebiet, mit Schleswig. 11. Prov. Hannover, im Elb- und Wesergebiet, mit Hannover (Leine), Hildesheim, Lüneburg, Osnabrück, Stade und Aurich. 12. Prov. Hessen-Nassau, im Weser- und Rheingebiet, mit Kassel (Fulda) und Wiesbaden. b. Das Königreich Dänemark besteht vorzüglich aus der Halbinsel Jütland und den Inseln Seeland und Fünen. Fern am Polarkreise liegt die Insel Island. Landwirtschaft und Seehandel bilden die Hauptbeschäftigung der Dänen, deren Sprache der deutschen sehr verwandt ist. Hptst. Kopenhagen. c. Das Königreich der Niederlande oder Holland liegt im Gebiet des Niederrheins. Zahlreiche Flußarme und Kanäle durchschneiden das Land, das durch Deiche und Dünen gegen 3*

8. Mittlere und neuere Geschichte - S. 12

1886 - Berlin : Hofmann
12 Zweiter Teil. Das Mittelalter. 102 gebracht. (Schlachten bei Aquä Sextiä im Rhonedelta 102 v. Chr. 101 und auf den Raudischen Gefilden in Oberitalien 101 v. Chr.) Nachdem etwa 55 v. Chr. der große römische Feldherr und Staatsmann Julius Cäsar bei Gelegenheit seiner Unter- werfung Galliens zweimal den Rhein überschritten, ohne jedoch weiter in Deutschland vorzudringen, wurde unter dem Kaiser Augnstus von den Römern der Plan gefaßt, Deutschland dem großen römischen Reiche als Provinz einzuverleiben. Den Ausgangspunkt für diese Eroberungszüge bildeten die römischen Provinzen am linken Rheinufer. 12 12—9 v. Chr. Drusus, der Stiefsohn des Kaisers, drang auf mehreren Zügen in das innere Deutschland vor und gelangte, v.chr. 9ef*üfet auf Befestigungen, die er dort geschickt anlegte (Aliso), sogar bis an die Elbe. Durch einen Unfall (Sage von der Erscheinung einer weisen Frau) verlor er, ohne die Unterwerfung ganz beendet zu haben, das Leben. Sein Nachfolger Tiberius wußte durch Arglist und kluge Benutzung der Uneinigkeit der Deutschen es in der That so weit zu bringen, daß Deutschland gleich einer römischen Provinz verwaltet wurde. Römische Beamte, römische Kaufleute, römische Sitten sogar drangen in unser Vaterland ein. 0 9 nach Chr. Die Schlacht im Teutoburger Walde. n.chr. §((§ aber der von Syrien gekommene Statthalter Varns die Deutschen mit Hochmut und Härte zu behandeln anfing, bildete sich eine Verschwörung der norddeutschen Völkerschaften; an ihre Spitze trat der Fürst der Cherusker Ar min ins, jung an Jahren, aber in römischer Kriegs- und Staatskunst geschult. Er schlug die Römer in den sumpfigen Bezirken nördlich des von Osnabrück nach Minden sich hinziehenden Wiehegebirges: dies ist die bisher allgemein so genannte Schlacht im Teutoburger Walde. Fast die ganze römische Armee wurde vernichtet. Varns tötete sich selbst. Den Arminins aber feierte das deutsche Volk noch in späten Jahrhunderten durch Lieder und Sagen als den Befreier des Vaterlandes. 14 14 —16 nach Chr. Um diese Schande der römischen Waffen zu rächen, zog Germaniens, der Sohn des Drusus, nach Dentsch-n C^ land. Auf seinen drei Zügen erfocht er zwar einige Erfolge, aber eine dauernde Unterjochung Deutschlands erreichte er nicht. Der Kaiser Tiberius ries ihn vorzeitig ab. Der schlimmste Feind der Deutschen war ihr eigener innerer Hader. Das zeigt die Fehde zwischen Arminins und ©egest, der

9. Mittlere und neuere Geschichte - S. 13

1886 - Berlin : Hofmann
§ 3. Stammesgruppen. Völkerwanderung. § 4. Alarich u. d. Westgoten. 13 aus Haß gegen seinen Schwiegersohn Arminins seine eigene Tochter Thusnelda der Gefangenschaft der Römer überlieferte; das zeigt ferner die andere Fehde zwischen Arminius und Marbod, dem Markomannenfürsten, und zuletzt das Ende des großen Befreiers, der von der Hand seiner eigenen Verwandten fiel. Ganze Völker-schasten befehdeten sich und rotteten einander aus. So zeigt schon jene frühe Zeit den durch unsere ganze Geschichte gehenden und erst 1870 dauernd besiegten verhängnisvollen Zug unseres Volkes zum Stammeshader. § 3. Stammesgruppen. Völkerwanderung. Gleichwohl thaten sich allmählich die einzelnen Völkerschaften zu größeren Stammesgruppen zusammen. Wir treffen als solche im Anfang des 3. Jahrhunderts die Goten, die Alemannen, die Franken (am Mittel- und Niederrhein) und die Sachsen (im liukselbischeu Norddeutschland). Im Jahre 375 entstand auf dem ganzen europäischen Konti- 375 nent eine ungeheure Bewegung unter den Völkern, ein Wechseln der Wohnsitze, das man unter dem Namen der Völkerwanderung zusammenzufassen pflegt. Den ersten Anstoß gaben die Hunnen, ein wildes, asiatisches Reitervolk, fremd aller Kultur und von abschreckender Häßlichkeit. Dasselbe drang, aus unbekannten Gründen die Steppen Asiens verlassend, durch die Kaspische Senke („Völker-thor") nach dem Don vor. Die hier wohnenden germanischen Völker wurden teils unterworfen, teils westwärts gedrängt. Die Hunnen aber ließen sich zunächst in den Niederungen der Theiß und an den Karpathen nieder. § 4. Alarich und die Westgoten. Die Westgoten wichen vor den Hunnen über die Donau zurück und wurden von dem römischen Kaiser in seinem Reiche aufgenommen. Aber von ihm und seinen Beamten treulos behandelt (Fritiger), wurden sie gezwungen, die Waffen zu ergreifen, und schlugen den Kaiser bei Adrianopel 378. Herren der Balkan- 378 Halbinsel, durchzogen sie nun plündernd dieselbe, bis sie endlich durch den Kaiser Theodosins den Großen im Norden und Nord-Westen der Halbinsel angesiedelt wurden. Von hier aus unternahmen sie aber unter ihrem jugendlichen Könige Alarich mehrere Streifzüge gegen Italien, auf deren letztem 410 sie Rom eroberten 410

10. Alte Geschichte - S. 100

1886 - Berlin : Hofmann
100 Erster Teil. Das Altertum. § 50. Die wichtigsten Kaiser. I. 31. u. Chr. — 68. n. Chr. Nach dem Siege von 1 Actium vereinigte Oktavian allmählich die ganze Staatsgewalt in 68 sich: er war oberster Gebieter des Heeres, leitete den Senat, war n.chr.auf Lebenszeit Tribun wie Konsul re. Diese Stellung sand ihren äußeren Ausdruck in dem Titel Augustus, d. i. der Erhabene, den er 27 v. Chr. erhielt. Nach außen hatte Angustus vor allem den Schutz der vielfach gefährdeten Grenzen im Auge, doch sind unter ihm auch wichtige Erwerbungen gemacht, z. B. wurde Spanien völlig unterworfen. Seiu Stiefsohn Drusus unternahm vier Züge in das Innere von Deutschland und drang sogar bis zur Elbe vor (die Erscheinung einer Frau). Die Vorteile aber, welche 9 Drusus (f 9 v. Chr.) über die Deutschen erlangte, gingen samt ö- und sonders wieder verloren, als die Deutscheu sich gegen die harten Maßregeln des Statthalters Varus empörten und denselben, angeführt von Arminins, einem Fürsten der Cherusker, in der 9 großen Schlacht am Teutoburger Walde im I. 9 n.chr. n. Chr. vollständig schlugen. Varus gab sich verzweifelnd selbst den Tod. Ein Glück für Augnstns war es, daß die Deutschen ihren Sieg nicht weiter benutzten; — schon hier zeigte sich der verhängnisvolle Einfluß der Uneinigkeit der deutschen Stämme unter einander, die sich in dem ganzen Verlauf unserer Geschichte geltend macht. In seiner Familie hatte Angustus viel Unglück und Kummer; feine ränkesüchtige Gemahlin Livia soll seinen Schwiegersohn und seine Enkel beseitigt haben, um ihren Sohn Tiber in s zum Erben des Kaisertums zu machen; seine Tochter Julia mußte er wegen ihrer Unsittlichkeit verbannen. 68 Das Geschlecht des Angustus saß noch bis 68 n. Chr. auf dem Throne (Tiberius, Caligula, Claudius, Nero). Heillose Schwelgerei und tyrannische Grausamkeit bezeichnen die aus demselben hervorgegangenen Kaiser, von denen besonders Tiberius (trotz des guten Anfangs seiner Regierung) und Nero (Brand von Rom Christenverfolgung) berüchtigt siud. Auch Frauen, jeder Schranke ihres Geschlechts vergessend, beteiligten sich an der Verwilderung und den Greuelthaten dieser Zeit (Messalina, Agrippina, Poppäa). Oz Ii. 68—180 n. Chr. Auf diese schlimmen Kaiser folgte 180 eine Reihe vorwiegend guter. 75 Vespasian (ca. 75) war ein verständiger und ordnungsliebender
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