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1. Geschichte - S. 79

1913 - Berlin : Oehmigke
— 79 - 26. Das alte Berliner Rathaus. Das Rathaus der vereinigten Städte Berlin und Kölln war ein hohes und stattliches Gebäude. Wie man weiß, führte die kurze Brücke, welche „die lange" heißt, ihren Namen damals mit mehr Recht. Sie verband Kölln und Berlin; aber da, wo sie heut an der Burgstraße endet, berührte sie vorerst eine morastige Insel, über die sie hinweg nach einem nun verschwundenen Spreearm führte, der durch die jetzige Heiligegeiststraße floß. Über diesen hinweg berührte ihr anderes Ende erst das eigentliche Berlin. Also war es gewiß eine lange Brücke. Mitten auf der langen Brücke nun, wo die Sümpfe und Weideplätze fürs Vieh waren und wo unten die Färber ihr Wesen trieben, da stand das gemeinschaftliche Rathaus. In der Hast aufgeführt, weil man's bedurfte, als die Städte sich vereinigten, war es nicht so fest und von dicken Steinen, als die großen Rathäuser in andern reichen Städten. Darum dauerte es auch nicht über das Mittel* alter hinaus, und es ist keine Spur davon übrig geblieben. Kaum die Untermauern und ein Teil des Erdgeschosses waren von Stein, und wo's war, waren's nur Backsteine. Das andere ruhte auf Pfahlwerk, und die Obergeschosse waren alle Fachwerk. Aber zur Zeit, wo beide Städte dieses Rathaus zu gemeinsamer Ehr' und Nutzen aufführten, baute man in Fachwerk nicht minder kühn und lustig als in Stein und Mörtel. Da fand man dieselben Formen in den himmelhohen hölzernen Häusern wieder, über die wir in den gotischen Baudenkmälern der Vorzeit aus Sandstein und Marmor staunen. Ja, die Laune erging sich noch wunderlicher und bunter in dem gefügigen Holze, da der Stein strengere Gesetze und Regeln vorschreibt. Die überragenden oberen Geschosse mit wunderbar geschnitzten Balkenköpfen, die ausgebauten Ecktürmchen und Söller, wodurch die engen Straßen oft ganz überdacht wurden: davon war nicht der Mangel an Raum allein der Grund; es war ebenso oft die Laune des Baumeisters, der im Himmel an Spielraum gewinnen wollte, was ihm auf Erden zu schmal zugemessen war. Diese Bauten waren auch gar nicht so gefährlich, wie man meint. Schaut euch doch um in den vielen hölzernen Städten unseres lieben Deutschlands. Drei-, vier-, fünfhunbert Jahre hat ein solches Holzhaus auf dem Rücken; freilich ist der Nerv kernige Eiche. Es krümmt sich auch wohl vom

2. Geschichte - S. 6

1913 - Berlin : Oehmigke
— 6 — deutend genug, um mit den Schilderungen ihres Glanzes und ihres Unterganges die Welt zu füllen. Diese Beschreibungen zeitgenössischer Schriftsteller, wie auch die Beschreibung von Vineta ober Julin, die beibe dasselbe sind, beziehen sich auf wenbische Handels- und Küstenstäbte. Es ist inbessen wahrscheinlich, daß die Binnenstäb te wenig bavon verschieben waren, wenn auch vielleicht etwas geringer. An Handel waren sie gewiß unbedeutender, aber bafür stauben sie dem deutschen Leben und seinem Einfluß näher. Wenden wir uns nunmehr der Frage zu: Wie lebten die Wenden in ihren Dörfern und Städten, wie kleideten und wie beschäftigten sie sich? Neben der Führung der Waffen, die Sache jebes Freien war, gab es mannigfach gegliebertes Leben. Die Ausschmückungen bet Tempel, wie sie von den alten Schriftstellern bei* Wenbenzeit vielfach beschrieben werben, lassen keinen Zweifel barübet, daß die Wenben eine Art von Kunst, wenigstens von Knnsthanbwetk kannten nnb übten. Sie schnitzten ihre Götzenbilder in Holz obet verfertigten sie aus Etz und Gold. Sie bemalten ihre Tempel und färbten das Schnitzwerk, das die Kirchen zierte. Den Schiffbau kannten sie, wie die kühnen Seetäuberzüge der Ranen zur Genüge beweisen. Ihr Haus- und Kriegsgerät war mannigfacher Art. Sie sonnten den Haken zur Beackerung und die Sichel, um das Korn zu schneiden. Die feineren Wollenzeuge, so berichten die Chronisten, kamen aus Sachsen. Aber eben aus dieser Anführung geht hervor, daß die minder seinen im Lande selbst bereitet wurden. Einheimische Arbeit war auch die Leinwand, in welche das Volk sich kleidete, und wovon es zu Segeln und Zelten große Mengen gebrauchte. Es ist also wohl nicht zu bezweifeln, daß der Webstuhl im Wendenlande bekannt war, und daß die Hände, die den Flachs und den Hanf dem Erdboden abgewannen, ihn auch zu verarbeiten verstanden. Die Hauptbeschäftigungen blieben freilich Jagd und Fischerei, baneben die Bienenzucht. Die Honigerträge waren reich und wichtig, weil aus ihnen der Met gewonnen würde; Bier würde aus Gerste gebraut. Die Fische würden frisch ober eingesalzen gegessen; benn man benutzte die Solquellen und wußte das Salz aus ihnen zu gewinnen. Vieles spricht bafür, daß sie selbst Bergbau trieben und das Eisen aus dem Erze zu schmelzen verstanden. Noch ein Wort über die nationale Kleidung der Wenden.

3. Geschichte - S. 82

1913 - Berlin : Oehmigke
— 82 — Zunächst traten Pfeil und Bogen intätigkeit; bald aber wurden Sturmleitern herbeigeschafft und an die Mauer gelegt. Wie Me Katzen klommen die wilden Gesellen hinauf und beeeilten sich, die Mauer zu ersteigen. Doch so weit kam's nicht. Gar manche Leiter wurde durch herabgeworfene Steine zertrümmert und brach mit den Emporsteigenden zusammen. Diejenigen, die den Rand der Mauer erreichten, wurden mit wuchtigen Schlägen empfangen und zurückgeworfen. Doch das wichtigste Verteidigungsmittel der Bernauer war der heiße Brei. Kinder und Frauen, sowie alle, die nicht mit der Waffe in der Hand kämpfen konnten, schleppten in Töpfen und Krügen, Bütten und Kesseln aus den vielen Brauhäusern der Stadt heiße Biertreber, Seihe, Schlempe, kochendes Wasser usw. an die Mauer. Hier gelangten die Gefäße mit ihrem heißen Inhalt, von Hand zu Hand gehend, bis oben hinauf und wurden den heißdurstigen Sturmläufern auf die Köpfe gegossen. Das war wirksamer als Pfeil und Spieß: denn die siedende Masse drang durch alle Öffnungen, die der Panzer irgendwo ließ. Auch manche Frau und Jungfrau goß eigenhändig ihren bereiteten Brei den anklimmenden Böhmen auf den Kopf. Nach längerem Ringen, und als viele der tollkühnen Stürmer mit verbrühtem Schädel da unten lagen, wurde der Angriff schwächer, und dann riefen weitschallende Horntöne den Feind von der Mauer zurück. Die Hussiten zogen ab in ihr Säger, die Verteidiger schöpften Atem. „Was nun?" fo fragten sich die Bernauer. War jede Gefahr vorüber? Wohl nicht. Von den Warttürmen fah man deutlich, wie der Feind in seinem Lager hantierte. Kein Zeichen verriet, daß er an Abzug dachte. Am Abend berief der Bürgermeister-Hermann Lütcke die übrigen Bürgermeister und die Ratsherren zu einer Besprechung. Alle meinten, daß der Feind am nächsten Tage den Sturm wahrscheinlich erneuern werde und es dann übel für die Stadt ablaufen könne. Da trat von den Ratsherren der angesehene Brauer Bütten vor und machte den Vorschlag, die Hussiten in ihrem Lager mit Bier zu betäuben und dann .zu überfallen. Sein Plan, den er genau auseinandersetzte, fand Beifall. In aller Frühe des nächsten Morgens führten Bürger, die sich freiwillig dazu erboten hatten, einige Wagen mit Bier, dem einschläfernde und betäubende Stoffe, z. B. Mohnsaft, beigemischt waren, zum Berliner Tore hinaus. Auf Umwegen

4. Geschichte - S. 117

1913 - Berlin : Oehmigke
— 117 — dickes Buch auf, betete leise einige darin enthaltene Gebete, sah sich dann wie verlegen überall im Zimmer um, ergriff die Zange und riß damit einen starken Nagel aus dem Gebälk der Tür. Diesen Nagel tauchte er bis zur Hälfte in die blasensprühende Flüssigkeit der Phiole und hielt ihn einige Minuten hinein, während seine Augen fast aus den Höhlen hervortraten und nur die zuckenden Lippen bewiesen, daß der Alchymist inbrünstig bete. Da erglänzte das Auge des Kurfürsten in hoher Freude. Der halbe Nagel war, als Thurueisser ihn wieder aus der Flüssigkeit zog, zu Gold geworden. Begierig ergriff der Kurfürst eine Feile, machte einen Einschnitt in das Gold und rieb es auf dem Probierstein, der zu diesem Zwecke schon bereit lag. „Bei Gott! es ist gutes, reines Gold!" „Was tut Ihr, gnädiger Herr? Ihr habt gesprochen, habt das geheimnisvolle Wirken der Natur durch den Ruf der Leidenschaft gestört! O, daß uns das geschehen mußte! Seht, seht, der Inhalt der Phiole fließt in die Kohlen, vergebens ist jahrelange Mühe und Arbeit!" Betroffen stand der Kurfürst da! Der Vorwurf seines Lehrers war zu gerecht, als daß er etwas hätte darauf erwidern können. Zweifelnd wog er den Nagel in der Hand; zweifelnd sah er auf die leere Phiole und sorglich auf das Quadrat im Fenster, aus dem der Stern sich schon entfernte. „ Zürnt mir nicht, Leonhard! Die Freude übermannte mich; aber standet Ihr früher in meiner Gunst, so wird Euch von heute an mein unumschränktes Vertrauen, meine Freundschaft! Tröstet Euch! Ihr wißt, nicht schnöde Gewinnsucht trieb mich an, den Stein der Weisen zu finden; aber ist es möglich, Gold zu machen, so ist auch mehr möglich, und dieses mehr muß ich ergründen, es koste, was es wolle. Morgen sehen wir uns wieder. Zwar nicht wieder die Goldtinktur sei Gegenstand unserer Forschungen, denn Astaroth kehrt erst nach einem Jahre wieder. Aber bereitet die Retorten zum Lebenselexier. Wir studieren morgen zusammen. Gute Nacht, Leonhard, gute Nacht!" — Und der Kurfürst ging. Als auf der Straße die Hufschläge der Rosse sich verloren hatten und nur der Schnee noch pfiff und knisterte, stand Thurueisser, zufrieden lächelnd, bei feiner Frau, der er erzählte, daß ihn der Kurfürst zufrieden verlassen und den

5. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 5

1847 - Berlin : Reimer
5 17. Kreise, welche durch die Theilungspunkte der Meridiane, parallel mit dem Aequator, beschrieben werden, heißen Paralle- len, Parallel- oder Breitenkreise. Dergleichen sind durch jeden beliebigen Punkt denkbar. — Wendekreise oder Tropen, 2 32°ootn Aequator: nördlicher Wendekreis oder Wende- kreis des Krebses, — südlicher oder Wendekreis des Steinbocks.— Polarkreise, 66^" vom Aequator: Nördlicher oder arktischer Polarkreis, — südlicher oder antarktischer Polarkreis. 18. Die Parallelkreise werden immer kleiner, je weiter sie vom Aequator abstehen; daher verkleinern sich die Längengrade von 15 Meilen bis 0, während die Breitengrade immer — 15 M. sind. Zweiter Abschnitt. Vorläufige Erläuterungen aus der physikalischen Geographie. I. Erde, Wasser, Luft. 1. Die Erdkugel besteht aus drei verschiedenen, aber gleich we- sentlichen Stoffen: Erde, Wasser, Luft. 2. Erde oder Land, der festeste und härteste derselben, bildet den Kern der Erdkugel, und besteht aus verschiedenen Körpern, die sämmtlich gewisse charakteristische Eigenschaften haben. 4. Das Wasser ist ein tropfbar-stüssiger Körper, und ver- ändert gesetzmäßig und unaufhörlich seinen Ort und seine Form. 4. Die Luft ist elastisch-flüssig, und füllt alle Räume aus, die nicht von anderen Körpern eingenommen werden. 5. Die Luft umgiebt den festen Erdkern auf allen Seiten in einem Umkreise von 8 bis 10 Meilen; diese Lufthülle der Erde wird Luftkreis genannt. 6. Das Wasser stellt sich in verschiedenen Formen dar: ent- weder im Zusammenhänge, als Ozean oder Weltmeer; — oder durch weite Landflächen umschlossen, als Land- oder Bin- nengewässer; — oder es schwebt, in Gestalt von Wolken, in den unteren Theilen des Luftkreises, von wo es dann als Nieder- schlag auf den Boden zurückfällt. 7. Der untere mit Wolken mehr oder minder angefüllte Theil des Luftkreises wird Dunstkreis oder Atmosphäre genannt.

6. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 80

1847 - Berlin : Reimer
80 sind, im Vergleich mit dem kaspischen See, sehr unbedeutend (Neu- siedler, Platten-See, trasimenischer oder See von Perugia, See von Celano oder Fucino). — Flußseen sind vorzugsweise in der Mitte des Erdtheils sehr häufig, namentlich um das baltische Meer und um die oberen Stufenlander der Rhone, des Rheins, der linken Po- und der oberen rechten Donau-Zuflüsse. — Aehnlichkcit des euro- päischen und amerikanischen Wassernetzes. Rhein und Maas, Po und Etsch erinnern an die asiatischen Zwillingsflüsse. — Parallelität der europäischen Flüsse in mehreren größeren Gruppen. — Verschie- dene Mündungsformen. — Iv. Räumliche Verhältnisse der Unebenheiten Europa's. 22. Uebersicht. Die kontinentale Hauptmasse des Erdtheils gehört vorzugsweise der Form des Tieflandes an; alle Halbinseln dagegen, mit Ausnahme der jütischen und holländischen, sind größ- tentheils mit Gebirgen angefüllt. — Die größte Fläche des europäischen Tieflandes nimmt zusam- menhängend den Nordosten des Erdtheils ein; der Südwesten be- steht dagegen größtentheils aus Gebirgsland. — Diese massenartige Vertheilung beider Formen erinnert an die ähnliche in Afrika; aber das gebirgige südwestliche Europa ist nicht ohne Tiefländer, sondern durch solche mehrfach gesondert und zerspalten. — 23. Das Ti efland von N.o.-Europa ist als die Fort- setzung der Steppenflächen Sibiriens und Turan's anzusehen. Von den ersteren wird es durch den Ural geschieden. Es reicht vom schwarzen bis zum arktischen, baltischen und deutschen Meere; die jütische und holländische Halbinsel gehören ihm an, die skandinavische und die taurische sind ihm benachbart. Eine Linie von der Dnjestr- bis zur Rhein-Mündung bildet im Allgemeinen seine Grenze gegen das Gebirgsland Südwest-Europa's. — Seine größte 'Ausdehnung von W. nach O. — 500 Meilen; in der Richtung von N. nach S. ist seine Breite im O. am be- deutendsten, — 300 Meilen; sie nimmt westwärts allmählig ab, und beträgt unter dem Mer. des Dollart nur noch 15 Meilen. Der Lauf der Weichsel trennt den östlichen, größeren Theil — die sarmatische oder slavische Ebene — von dem westlichen, kleineren — der germanischen Ebene. 24. Südwest-Europa. Ueb er sicht. Nimmt man vorläu- fig auf die Halbinseln keine Rücksicht, und verbindet die Garonne- Quelle mit den Donau- und Rhein-Mündungen und diese letzteren

7. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 7

1847 - Berlin : Reimer
7 Punkte eines und desselben Meridians auch nur an 2 Tagen des Jahres gleichzeitig Morgen und Abend haben, und die Zeit-Diffe- renz für die Momente des Sonnenauf- und Sonnenuntergangs muß nothwendig mit der Polhöhe und mit der Entfernung der Erde von den Aequinoctial-Punkten wachsen. 28. Die Sonne geht aus dem nämlichen Grunde für alle außer dem Aequator liegenden Punkte nur zur Zeit der Aequinoctien im wahren Osten u. Westen auf und unter. — Die Morgen- und Abendweiten wachsen daher ebenfalls mit der Polhöhe und der Näherung der Erde an die Solstitial-Punkte. 29. Die Bewohner der verschiedenen Erdgegenden l werden Ohn- oder Zweischattige, — Einschattige oder Umschat- tige genannt, je nach der verschiedenen Art, wie sie ihren Schat- ten werfen. Iv. Erwärmung der Erde. 30. Die Erde wird von der Sonne erwärmt. 31. Steht die Sonne im Zenith eines Punktes, oder treffen ihre Strahlen denselben senkrecht, so erzeugen sie am meisten Wärme; je schräger sie aber einfallen, desto weniger Wärme wird von ihnen erzeugt. — Daher die Eintheilung der Erdoberfläche in eine heiße, zwei gemäßigte, (nördliche, südliche) und zwei kalte (nördliche, südliche) Zonen oder Erdgürtel. Zwischen den Tropen ist nämlich kein Punkt denkbar, welcher während eines Jahres die Sonne zur Mittagszeit nicht einmal im Zenith hätte, und die Sonnenstrahlen treffen die heiße Zone ab- wechselnd in Winkeln von .90 bis 43°. Die Gegenden zwischen den Tropen und Polarkreisen werden dagegen unter Winkeln ge- troffen, welche kleiner als 90° und größer als 0° sein müssen. Kein Punkt jenseit der Polarkreise kann endlich unter einem Winkel be- schienen werden, der größer wäre als 47°. (Die Größe des Ein- fallswinkels für einen gewissen Punkt ist zur Zeit der Aequinoctien — der Ergänzung seiner geograph. Breite zu 90°, — zur Zeit d. Solstitien 23^° größer oder geringer). 32. Vermöge der Stellung der Erdaxe zur Ekliptik ist die Sonnenwärme für Punkte gleicher geographischer Breite im Laufe des Jahres eben so wenig unveränderlich, als die Tageslänge, da- her die Entstehung verschiedener Jahreszeiten, deren Natur und Dauer durch die geographische Breite bedingt werden. In der heißen Zone geringe, und kaum bemerkbare, in den kalten sehr bedeutende und plötzliche Erwärmungs-Differenzen;

8. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 21

1847 - Berlin : Reimer
21 fließenden Gewässer gebildet, obgleich sie, nur in geringerein Grade, dieselben Mängel haben. 6. Die Thiere und Pflanzen zeigen dieselbe Unausgebil- detheit und Einförmigkeit, zugleich dieselbe Sonderbarkeit und Ei- genthümlichkeit der Formen, welche die Oberflachenbildung dieses Kontinents auszeichnet. Mangel an einheimischen Hausthieren, Getreidearten und eßbaren Früchten; die durch Kolonisation einge- führten gedeihen. 7. Klima. Ganz Neu-Holland gehört der Zone des Re- gens an, und den Regionen des veränderlichen Niederschlags und des ewigen Schnee's fallen nur sehr geringe Gebiete zu. Sein Klima ist, das unbekannte Innere vielleicht ausgenommen, vor- herrschend ozeanisch.— Zwei Klimagürtel: a) ein tropischer, der auf der W.-Küste bis 22, auf der O.-Küste bis 26"S.b. reicht, charakterisirt durch tropische Pflanzenformen (Palmen) und im Nor- den durch zwei Jahreszeiten; die Regenzeit fällt zwischen den Ok- tober und April. Im S. des Wendekreises zeigt sich indeß schon ein Wechsel von vier Jahreszeiten, welcher b) den subtropischen Klimagürtel charakterisirt, innerhalb dessen, an geschützten Stellen, bis 340 S.b. noch tropische Gewächse, und außerdem (kultivirt) Edelsrüchte und Obst- und Getreidearten Vorkommen. An der Ost- Küste zwei trockene Jahreszeiten: Sommer (Dezember bis März) und Winter (Juni bis September), und zwei regnerische: Frühling und Herbst. Schnee fällt nur im Winter bei mindestens 2000' absol. Höhe, ohne liegen zu bleiben. — Die Süd-Küsten und Ban Diemcnsland gehören einem dritten, kälteren und feuchteren Klima- gürtel an, charakterisirt durch Mangel dauernden Schnee's und Ge- deihen des Weinstocks und europ. Getreidearten. Ii. Die australischen Inseln. 8. Die australischen Inseln zerfallen in hohe oder gebir- gige und in niedrige. Die ersteren zeigen sämmtlich vulkanische Erscheinungen, die kleineren unter ihnen sind von ausschließlich vulkanischer Natur; — die niedrigen sind unbedeutend und von neuerer Bildung. 9. Zu den hohen Inseln von nicht ausschließlich vulkani- scher Natur gehört die ganze inner-australische Inselreihe und Neu-Seeland. Sie haben alle eine längliche Gestalt. In ihrer Umgebung Korallenriffe und niedrige Inselchen. Ihre Gebirge sind sehr unbekannt. Neu-Guinea hat nahe an der Küste Gipfel von 8000 bis 9000' Höhe.

9. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 29

1847 - Berlin : Reimer
29 b. den Pensylvania-Kanal, aus dem Ohio (bei Pittsburg) zum Susquehannah (bei Columbia); der höchste Lheil dieser Straße durch eine Eisenbahn überschritten wird. c. der Erie-Kanal führt aus dem Erie-See zum Hudson (nach Albany). 6. Eine Schifffahrtslinie von New-Haven am Long-Jsland- Sund zum St. Lorenz, mittelst des Connecticut und mehrerer anderer schiffbarer Flußstrecken und Kanäle. Unvollendet. e. Der Miami-Kanal zwischen dem W.^Ende des Erie-See's und Cincinnati am Ohio; unvollendet. f. Der Ohio-Kanal aus dem Ohio (bei Portsmouth) zum Erie-See. Viele andere, sehr wichtige, aber kürzere künstliche Schiff- fahrtslinien. — 28. Wodurch unterscheiden sich Nord- und Süd-Amerika von einander und vom australischen Kontinent, in Betreff der Formen, der Vertheilung und der Naturbeschaffenheit ihrer Hoch- und Tief- länder und Gewässer? V. Klima und organische Natur. 29. Amerika gehört acht verschiedenen Klimagürteln an; es reicht durch vier Zonen; nur die südliche des ewigen Schnee's fehlt. — Die Region des ewigen Schnee's ist dagegen in allen Breiten anzutreffen. Der nördlichen Zone des ewigen Schnee's gehören nur geringe Räume an. Die nördlichezone des veränderlichen Niederschlags umfaßt den größten Theil von Nord-Amerika; die südliche be- schränkt sich auf das schmale Süd-Ende Süd-Amerika's. Das Klima des Regens nimmt dagegen eine Zone von 83 bis 88 Breitengraden ein, wird aber dennoch durch die horizontale Gestalt Alnerika's in seiner Ausdehnung bedeutend geschmälert; es herrscht in Süd-Amerika eben so vor, wie das des veränderlichen Niederschlags in Nord-Amerika. 30. In der nördlichen Zone des veränderlichen Nie- derschlags unterscheiden wir folgende Klimagürtel: a. Klimag. der Moose und Beeren. — Aequat.-Gr.: eine Linie, welche die West-Küste unter 60° B. schneidet, und über den Sklaven-See zur Lorenz-Mdg. geht. Allgemeiner Charakter der Vegetation: Im N. statt des Rasens eine Moosdecke, statt der Bäume strauchartige, beerentragende Gewächse und Krüppelholz;

10. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 51

1847 - Berlin : Reimer
51 nur die Mala-Diven und Lakka-Diven, so wie die kleinen Korallen- Eilnnde, welche den hohen Inseln vorliegen. 24. Rückblick. Asien steht, wie in Ansehung seiner horizon- talen Dimensionen, ebenso in Bezug auf die Form seiner Uneben- heiten, in der Mitte zwischen Amerika und Afrika, denn wir finden die vorherrschende Bildungsweise der Gebirge des einen wie des anderen Erdtheils (Kelten- und Plateau-Form) in Asien vereint. Asien übertrifft Amerika nicht allein in der horizontalen, son- dern auch in der vertikalen Ausdehnung seiner Gebirge, man mag nun die Erhebung der Hauptgebirgsmaffen, oder die der gesonder- ten Gebirgsglieder beider Erdtheile vergleichen. In Amerika haben wir eine, in Asien drei Vulkan-Reihen kennen gelernt. Die eine asiatische folgt, wie die amerikanische, im Allgemeinen der Richtung der Meridiane, die beiden andern streichen in der der Breitenkreise. Iv. Die Wasser-Systeme und unteren Stufenländer Asiens. 25. Die chinesischen Tiefebenen bilden den entschieden- sten Gegensatz zu den kahlen, wüsten Scheitelflächen des Hochlan- des, an dessen Ost-Fuße sie, wie Gärten, fruchtbar, angebaut, als wellenförmige, von unzähligen künstlichen und natürlichen Wasser- adern befeuchtete Fruchtfelder ausgebreitet sind. Nur in der Ebene des Yan-tse-Kiang sind Seen, Teiche und Sümpfe nicht selten. Die hydrographischen Verhältnisse der! beiden chinesischen Ströme liegen noch im Dunkel. Man weiß, daß sie auf dem inneren Hoch- lande entspringen und das chinesische Alpenland in wilden Wasser- fällen durchrauschen, bevor sie die Tiefebenen gewinnen. In ihrem Delta-Lande sind sie durch den 120 Mln. langen Kaiser-Kanal mit einander verbunden. 26. Hindustan; — Ganges und Indus. — Die wasser- reichen Ströme Ganges und Dzang-bo-tsiu entspringen, ein- ander benachbart, im Himalaya, jener an dem S.-, dieser an dem N.-Gehänge. Der Ganges durchbricht nur die südlichen Hima- laya-Ketten, strömt dann durch waldige und hüglige Landschaften in sein stromabwärts allmählig ebener und niedriger werdendes un- teres Stufenland. Der Dzang-bo-tsiu dagegen bildet ein be- deutendes Längenthal im N. des Himalaya, durchbricht dann, als Brahmaputra, die ganze Breite des Gebirgs, tritt in die Ebene, und vereinigt in den fruchtbaren Marschgegenden von Ben- 4*
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