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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 84

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
(Hst. Bangkok, am Menam, 9d?.) und Birma (jetzt englisch) ein. Den süd- lichen Teil bildet die langgestreckte Halbinsel Malaka. 2. Die indischen Inseln liegen zwischen Asien und Australien. Sie bilden vier Gruppen: 1. die großen Sundainseln (Sumatra, Java, Borneo, Celebes), 2. die kleinen Sundainseln, 3. die Molukken oder Gewllrzinseln, 4. die Phi- lippinen. — Alle diese Inseln sind gebirgig, und viele von ihnen besitzen auch thätige Vulkane. (Durch das furchtbare Erdbeben 1883 in der Sundastraße wurden auf Java drei Städte, fünfzig Dörfer und 50 000 Menschen von den Wellen ver- schlnngen.) Die Gipfel der Berge find meistens dicht bewaldet, in den urbar ge- machten Thälern aber baut man Reis, Zuckerrohr, Tabak und ganz besonders Kaffee. — Die Sundainseln sowie die Molukken stehen größtenteils unter holländischer Herr- schast, die Philippinen dagegen sind im Besitze der Spanier. (Hauptort hier Manila aus der Insel Luzon, bekannt durch seine Cigarren.) Am meisten Wert und Bedeu- tung für die Holländer hat die Insel Java. Dieselbe ist etwa fünfmal so groß als Holland und bringt durch ihre Kaffeepflanzungen reichen Gewinn. Der Hauptort ist die Hafenstadt Batavia, früher wegen ihrer ungesunden Lage (in einer Sumpf- gegend) das „Grab der Europäer". Jetzt bewohnen die Europäer die höher gelegenen Vorstädte. 27. (Sljitttt- (Etwas größ. als Europa — 400 M., fast 1js aller Bew. der Erde.) 1. China, das „Reich der Mitte", besteht aus Zentralasien und dem eigent- lichen China mit dem südlichen Teile der Mandschurei. 2. Zentralafien umfaßt das gewaltige Hochland von Hinterasien, das von dem Himalaja, dem Altai, den chinesischen Alpen u. a. höhern Randgebirgen um- geben ist. Infolge seiner großen Regenarmut (wie erklärt sich dieselbe? S. 67) ist das Innere vielfach dürr und zur Wüste geworden. So füllt die Wüste Gobi oder Schamo fast die ganze Mongolei aus, die den nördlichen Teil des Hochlandes ein- nimmt. Der südliche Teil des Hochlandes heißt Tibet, der westliche Ostturkestan (oder die hohe Tatarei). Infolge ihrer Unfruchtbarkeit ist die Hochebene auch nur schwach bewohnt. In der Mongolei ziehen die gelbbraunen Mongolen mit ihren Pferden, zweihöckerigen Kamelen und fettfchwänzigen Schafen von einem magern Weideplatze zum andern. Die Tibetaner bewohnen vorzugsweise nur die fruchtbaren Thäler und ernähren sich teils als Wollweber, teils als Metallarbeiter. 3. Das eigentliche China wird im Süden von den chinesischen Alpen, im Nor- den von dem großen chinesischen Tieslande angefüllt, das vom Hoangho und Iangt- fekiang durchflössen wird. Der gelbe Lehmboden der Tiesebene ist von ulierschöpf- licher Fruchtbarkeit und hat daher eine ungemein dichte Bevölkerung hervorgerufen, besonders an den Mündungen der großen Flüsse. Daselbst ist eine Strecke von mehr als 100 Meilen fast wie mit einer einzigen Stadt bedeckt. Hier sieht man selbst auf dem Waffer kleine Dörfer stromauf und stromab schwimmen. Jede Familie hat einen kleinen Kahn zu ihrer Wohnstätte eingerichtet und zieht aus Flößen einen kleinen Garten hinter sich her. Die übergroße Bevölkerung Chinas zwingt die Bewohner zur denkbar größten Ausnutzung des Bodens. In keinem Lande der Welt wird der Acker so sorgfältig bebaut wie in China. Aber auch in keinem Lande steht der Acker- bauer in so hohem Ausehen wie in China, wo sogar der Kaiser zur Ehre des Acker- baues jährlich auf dem „heiligen Felde" bei Peking eine Furche mit eigener Hand zieht. Die Haupterzeugnisse des Landes sind Reis, Thee und Baumwolle. Durch reichliche Düngung erzielt man in China zwei bis drei Ernten im.jahre. Bleibt aber einmal der Sommerregen aus, dann entsteht (bei der starken Überbevölkerung) sehr große Hungersnot. Alljährlich wandern daher Tausende nach Amerika und Austra-

2. Kursus 2 = Mittlere Stufe - S. 231

1902 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Kursus Ii. Abschnitt V. §§ 145. 146. 231 ist das Land da, wo die von den Gebirgen herabrinnenden Bäche zur Bewässerung benutzt werden können, also besonders in den von den Randgebirgen gebildeten Stufenländern. Hier gedeiht Getreide, Mohn (Opium), Tabak, Baumwolle, auch der Pfirsich (Perfica) hat hier seine Heimat, und es werden vortreffliche Pferde, aber auch Kamele, Schafe und Ziegen gezogen. — Die Luft ist überaus trocken; im Sommer wechselt die starke Hitze des Tags mit großer Kühle der Nacht. — Die Industrie ist wenig entwickelt (Seidenwaren, Schals, Teppiche und Rosenöl). Dem Karawanenhandel dient das zweihöckerige Kamel. Die Bewohner, Perser, Afghanen und Belutschen, sind Mohammedaner; außerdem gibt es hier Parsen (Feueranbeter), die Anhänger der altpersischen Lichtreligion. Politisch zerfällt Iran in eine größere Westhälfte: Persien, und in eine kleinere Osthälfte: Afghanistan (im N.) und Belntschistän (im 3.). 1. Das Persische Reich oder Iran — 1650000 qkm und 9 Millionen Ein- wohner — liegt zwischen dem Kaspischen Meere und dem Persischen Meerbusen. Nur einzelne Teile sind fruchtbar. Im 0. finden sich Wüsten und Salzsteppen. Der Herrscher führt den Titel Schah (Schach). Hauptstadt Teheran (210000 Einwohner) auf feuchtem Salzboden erbaut und daher sehr ungesund, wird im Sommer fast gänzlich verlassen. — Jspahän (80000 Einwohner), Mittelpunkt des inneren Handels. — Tabrls (160000 Einwohner), in Persisch-Armenien unweit des Urmiasees, ist der wichtigste Handelsplatz und Mittelpunkt für den Verkehr zwischen Teheran und Trapezunt d. h. zwischen Persien und Europa. — Schiras liegt in sehr srucht- barer Gegend, im „Rosengarten von Persien" (Früchte und Rosenöl). — Am Kaspischen Meere die Handelsstädte Rescht und Barfcrüsch. — Am Persischen Meerbusen ist Abuschclir der Haupthandelsplatz. 2. Afghanistan — 550000 qkm und 4 Millionen Einwohner — bildet das Übergangsland von Iran und Tnrän nach Indien, wohin das Tal des Kabul, eines Nebenflusses des Indus, führt. Hauptstadt Kabul im X. (60600 Einwohner), Hauptstapelplatz für indische Produkte. — Hcrät im W.; schöne Stadt mit ansehnlichem Handel und Gewerbefleiß. — Kandahar im S. 3. Belntschistän — über 320000 qkm und etwa 400000 Einwohner — enthält zum Teil Sandwüsten ohne Quellen und Flüsse, also auch ohne Vegetation. Die Bewohner sind räuberische Nomaden, welche den Chan von Kelät dem Namen nach als Herrscher anerkennen. Dieser steht unter britischem Schutz und Einfluß. (§ 146.) Türkisch-Äjien. 1800000 qkm; über 17 Millionen Einwohner. Türkisch-Asieu besteht aus 1. Mesopotamien, 2. aus den Besitzungen in Arabien, 3. Syrien, 4. Türkisch-Armenien und 5. Kleinasien nebst den Inseln. 1. Mesopotamien ist das Land des Enphrat und Tigris, welche, bevor sie sich vereinigen, zweimal einander sehr nahe kommen, bei Diarbekr und Bagdad. a) Der nordwestliche Teil dieses Gebiets bis Bagdad ist das Mesopotamien des Altertums, früher durch künstlichste Bewässerung fruchtbar, jetzt eine baumlose dürre Steppe mit glühend heißen Tagen und kühlen Nächten.

3. Kursus 2 = Mittlere Stufe - S. 233

1902 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Kursus Ii. Abschnitt V. § 146. 233 Fig. 89. Kaaba in Mekka. Zu den unabhängigen Gebieten gehören: 1. das wenig bekannte Ncdschd im inneren Arabien, das Reich der kriegerischen Wahabiten, deren Hauptstadt Er-Riäd ist. — 2. Oman am Persischen Meerbusen mit der Handelsstadt Maskat und — 3. Hadramaut, die Küste zwischen Jemen und Maskat. Die Engländer besitzen die Festung Aden (edn) und die den Eingang zum Roten Meere beherrschende Insel Pcrim. Die Halbinsel Sinai liegt zwischen dem Meerbusen von Akabä im 0. und dem von Suez (sues) im W. In dem kahlen öden Granitgebirge des Sinai erhebt sich neben anderen höheren Bergen der Horeb. 3. Syrien mit Palästina ist das östliche Küstenland des Mittelländischen Meeres und stellt ein Kalkplateau dar, welches im 0. durch die syrische Wüste begrenzt wird. — Ein schmaler Küstenstrich im W. des Libanon ist das Phönizien der Alten; die hafenreichen Buchten sind durch den abgelagerten Nilschlamm nnzu- gänglich geworden. Parallel der Küste liegen der Libanon (3100 m) und der Antilibanon mit dem 2800 m hohen Hermön; der im Altertum berühmte Zederwald des Libanon besteht jetzt nur noch aus einigen hundert Stämmen. In dem von beiden Gebirgen gebildeten Längstale stießen der Orontes nach N. dem Mittelmeere zu und der Jordan durch eine Einsenkuug „el Ghör" genannt, nach 8. in das Tote Meer (400 m unter dem Meeresspiegel, die tiefste sichtbare Einsenknng der Erdrinde). Das innere Syrien bis zum Euphrat ist im uörd- licheu Teile eine Steppe, welche sich zur Regenzeit mit Pstanzenwnchs bedeckt; der südliche Teil geht allmählich in die syrische Wüste über. — Der Getreidebau ist in ganz Syrien gering. Weinrebe, Obstbaum, Feige und Dattelpalme gedeihen vorzüglich. Die Bewohner sind arabisch redende Mohammedaner und Christen.

4. Kursus 2 = Mittlere Stufe - S. 232

1902 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
232 Kursus Ii. Abschnitt Y. § 146. b) Der südöstliche Teil, das alte Babylonien, durch Überschwemmungen beider Flüsse fruchtbar und von zahlreichen Kanälen durchzogen, die das Land bewässern, ist ein fruchtbares Kulturland voller Dattelhaine. Am oberen Tigris liegt Mösul (60000 Einwohner), einst berühmt durch die Baum- Wollenstoffe (Musselin). — In der Nähe die Ruinen des alten Ninive, der Königstadt der Assyrer. — Bagdad (180000 Einwohner), von 750—1258 Hauptstadt der arabischen Welt- Herrschaft, unter den Kalifen mit 2 Millionen Einwohnern. — Das alte Babylon lag am Euphrat im 8. von Bagdad; es stellte ein Quadrat von mehreren Meilen Seitenlänge dar; die Fundamente der Stadtmauern sind jetzt noch kenntlich, von dem riesigen Turme, dem Tempel des Sonnengottes Bel, überragt noch heute ein Rest die Ebene. — Basra oder Bässora am Schatt-el-Arab in ungesunder Gegend. durch wilde Beutelust und uneigennützige Gastfreundschaft aus. Zur Türkei gehören nur Gebiete an der Küste: im 0. El Hasa, im W. Hcdschäs, Aslr und Jemen. In Hcdschäs liegen die den Mohammedanern heiligen Stätten: Mekka (60000 Ein- wohner), die Geburtsstadt Mohammeds, iu der Mulde eines wasserarmen Hochtales um den Brunnen Zemzem erbaut; hier das würfelförmige Heiligtum Kaaba (Fig. 89) mit dem abgöttisch verehrten schwarzen Steine. Hierher strömen jährlich viele tausend Pilger aus allen Teilen der Welt, wo Mohammedaner leben, um einem Gebote des Korans zu ge- nügen, und um des Segens teilhaftig zu werden, den die Berührung des schwarzen Steines gewähren soll: Vergebung der Sünden und Eintritt in das Paradies. — Hafenstadt für Mekka ist Dfchidda. — Mrdmu, d. h. die Stadt in einer Palmenebene, ist die Grabstätte des Propheten. Jemen liefert Kaffee (früher aus der Hafenstadt Mokka ausgeführt und danach benannt) und Balsam. — Die Hafenstadt Hodcida führt die Produkte des Terrassenlandes aus. — Im Innern von Jemen liegt Sana, die schönste Stadt Arabiens. 2. Die Halbinsel Arabien ist ein dürres, wasserarmes, isoliert gelegenes Hochland, welches ringsum terassenförmig zum Meere abfällt. Die inneren Hoch- flächen sind großenteils Wüsten mit ein- zelnen Oasen, in denen die Dattelpalme gedeiht. Nur der mittlere, etwas höher gelegene Teil, das Laud Nedschd, ist reicher an Weiden; hier werden die schnellsten und edelsten Rosse gezüchtet. Das einhöckerige Kamel ist in ganz Ära- bien heimisch. — Flüsse fehlen. Das Klima ist heiß und trocken, nur die Küsten und die Terrassen empfangen Regen; auf letzteren gedeiht der Kaffeebaum (Fig. 83), besonders im Lande Jemen. Fig. 88. Kaffeebamn, (Cöffea aräbica.) 3—6 m hoch. Arabien ist das Ursprungsland des Islam (Mohammed f 632). Die Be- wohner sind Fellahs (Feldbauer und Viehzüchter) und Beduinen („Kinder der Wüste"), welche als Nomaden die Wüste durchstreichen; sie zeichnen sich

5. Teil 1 = Untere u. mittlere Stufe - S. 205

1884 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Kursus Ii, Abschnitt V. § 139. 205 Reste desselben zu betrachten sind; in den letzteren ergießen sich der Amn (Oxns), dessen Quellflüsse auf dem Hochlande von Pamir entspringen, und der Sir (Jaxartes), dessen wichtigster Quellfluß Naryn im Tien-schan seinen Ursprung hat. Der größte Teil des Tieflandes ist mit Fels-, Kiesboden oder Flugsand bedeckt. Der kulturfähige Boden liegt an den Flüssen und wird künstlich bewässert. Da heiße Sommer mit kalten Wintern wechseln, so müssen die hier gedeihenden Obstbäume (Pfirsiche und Aprikosen), Feigen und Reben im Winter künstlich ge- schützt werden. Die Luzerne ist allgemeines Futtergewächs. Die Armut des Bodens veranlaßte von jeher die Bewohner (Skythen, Türken, Kirgisen) zu Ein- füllen in die benachbarten Länder. Hauptstadt Taschkent» (100000 Einwohner) und Kükand (35 000 Einwohner) am Syr mit Seiden- und Baumwollenwebereien. — Sllmarkand (Fig. 90) war einst der Sitz Timurs (f 1405). — Omsk (31000 Einwohner) am Jrtisch. Fig. 90, Samarkknd. Die Chanate Chiwa und Buchara mit den gleichnamigen Hauptstädten (Buchara 70000 Einwohner) sind jetzt Rußland tributpflichtig. 3. Sibirien, — 227 000 □9jietlert (12 495 000 □Kilometer) und etwa 4 Mil- lionen Einwohner, — umfaßt nicht nur das sibirische Tiefland, sondern auch einen Teil des Nordrandes vom östlichen Hochasien oder 1l3 des ganzen Kontinents und reicht vom Ural bis zur Tschuktschenhalbinsel, welche von der Beringsstraße begrenzt wird. An der Südgrenze liegen folgende Gebirge: Tien-schan, Altai (zwischen Jrtisch und Ob), das sajauische, Baikal- und das Jablonoigebirge. Ost- sibirien durchzieht als Fortsetzung des letzteren Gebirges in nordöstlicher Richtung das Stanowoigebirge; isoliert liegt das kamtschattische Gebirge; letzteres

6. Teil 1 = Untere u. mittlere Stufe - S. 220

1884 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
220 Kursus Ii. Abschnitt V. § 145. Fig. 108. Echter Muskatnußbaum. (Myrfstica fragrans.) a. Weibliche und b. männliche Blüte, c. Kapsel, d. Längsdurchschnitt der Kapsel, e. Querdurchschnitt des Samens. 6—12 m hoch. Fig. 109. Gewürznelkenbaum. (Caryophyllus aromäticus.) a. Längsdurchschnitt der Knospe, b. Blüte ohne Blumenblätter, c. Blumenblätter, welche beim Aufblühen von den Staubgefäßen gleich einer Mütze abgeworfen werden, d. Beere. 10—12 m hoch. und Salzwüsten im 0.; nur die Gebirge sind waldreich. Die Randgebirge ver- hindern die Bildung größerer Flußgebiete. Einzelne Quellen und Binnengewässer finden sich im Innern, so daß Oasen entstehen konnten. Die Luft ist überaus trocken; im Sommer wechselt die große Hitze des Tages mit großer Kühle in der Nacht. Der üppige Pslanzenwnchs verdankt der künstlichen Bewässerung auf den Stufenländern seine Entstehung; Reis, Getreide, Wein, Mohn, Tabak und Baum- wolle werden angebaut und die vortrefflichsten Pferde, Maultiere, Kamele, Schafe und Ziegen gezogen. Der Bergbau liefert Eisen, Kupfer, Petroleum und Salz; die Industrie ist wenig entwickelt (Seidenwaren, Shawls, Teppiche und Rosenöl). Dem Karawanenhandel dient das zweihöckerige Kamel. Die Bewohner sind mohammedanische Perser, Türken, Afghanen und Be- lntfchen, außerdem Parseu (Feueranbeter), die Anhänger der altpersischen Licht- religion. Eine Bodenerhebung teilt Jrän in eine größere-Westhälfte: Persien und in eine kleinere Osthälfte: Afghanistan (im N.) und Belntschistun (im 8.).

7. Teil 1 = Untere u. mittlere Stufe - S. 226

1884 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
226 Kursus Ii. Abschnitt V. § 146. Fig. 114. Der große und kleine Ararat. Nach Parrot. Die Bevölkerung besteht aus Armeniern (Christen), Türken und Kurden; erstere sind in ihrer Heimat Hirten und Ackerbauer und in der Fremde Kaufleute, Geldwechsler und Dolmetscher. Hauptstadt Erserüm (60000 Einwohner), am westlichen Euphrat. In Kurdistan ist Diarbekr (22 000 Einwohner) am Tigris der wichtigste Ort. Die räuberischen Kurden bewohnen die weidenreichen Gebirge. 5. Kleinasien, Auadoli oder Levante, — 9200 Üümeilen (507 000 li>Kilo- meter) und 7v3 Millionen Einwohner, — bildet „die Kulturbrücke vou Asien nach Europa" und „den Kampfplatz und die Beute der sich hier in Krieg und Handel begegnenden Völker." •— Es stellt ein gegen 1000 in hohes Plateau dar, welches von Randgebirgen eingeschlossen wird; zu letzteren gehören der Antitaurus oder die Ostgrenze Kleinasiens, der bis 3500 in hohe Taurus an der Südküste und das pontische Küstengebirge, die Heimat der Kirsche, im N. Das zentrale Plateau erreicht in dem erloschenen Vulkane Erdschisch oder Argaus (3800 in) seine höchste - Erhebung. — Die Binnenflüsse bewässern die Steppen des zentralen Plateaus. Ins schwarze Meer fließt der hufeisenförmig gebogene und 150 Meilen (1100 □Kilometer) lange Halis (Kisil Jrnmk), welcher durch zertrümmerten roten Sandstein purpurn gefärbt wird und deshalb roter Fluß heißt. Das Klima ist im Innern trocken und au den Küsten feuchter. Trotz der mangelhaften Bodenkultur gedeihen Getreide, Wein, Obst, Feigen und Tabak. In der Landschaft Angora wird die Angoraziege mit langem, seidenartigem Haar gezogen, welches in der gleichnamigen Stadt (38000 Einwohner) zur Anfertigung von Shawls dieut. Die Viehzucht ist überhaupt fehr bedeutend (Schafe und Kamele). Im W. von Angora liegen bei Kjntahia (60000 Einwohner) die reichen M e e r s ch a n m g r n b e n. Smyrna (150000 Einwohner) am ägäischen Meere ist die wichtigste Handelsstadt der Levante (See- und Karawanenhandel); viele Europäer oder Franken. — Im Nw. vom Kap Baba liegt die Ruinenstätte des alten Troja. — Skütari (100000 Einwohner) am Bosporus,

8. Teil 2 = Obere Stufe - S. 235

1885 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Kursus Iii. Abschnitt Iv. §§ 141. 112. 235 eines großen Binnenmeeres, als dessen Reste das kaspische Meer, der Aralsee und viele kleinere salzhaltige Steppenseeen zu betrachten sind, gehört zu den ödesten, trostlosesten Erdstrichen. Im 0. des kaspischen Meeres und im 8. des Amu dehnt sich die große Turkmenenwüste (Karakum- schwarze Wüste) aus, zwischen Amu und Syr die Wüste Kysilkum (rote Wüste) und zwischen Aral- und Kaspisee das wüste Ust-Urt-Plateau. Nur wenige Kulturoasen sind durch künstliche Bewässerung diesen Wüsten- strichen abgewonnen worden. Der Murghab bewässert die Oase Merw in der Tnrkmenenwüste, der Serasschan die Felder von Buchara und der Amu die von Chiwa. Von großer Fruchtbarkeit ist besonders die Oase von Chiwa, in welcher Reis, Weizen, Hirse, Erbsen, Baumwolle und Tabak reiche Erträge liefern; neben den gewöhnlichen Fruchtbäumen gedeihen vortrefflich Aprikosen, Pfirsiche, Gra- naten und Pistazien. Der nördliche Teil des turanischen Tieflandes, die Kirgisensteppe, ist das eigentliche Steppengebiet mit zahlreichen Seeen, unter denen der Balchafch der größte ist. Die Bevölkerung (10 Millionen) dieses 80000 Q.-M. umfassenden Gebietes besteht zum kleineren Teil aus den Tadschiks oder Sarten, den Nachkommen der alten Perser, welche an den Abhängen des Pamirplateaus, in Chiwa und besonders in Buchara Handel und Ackerbau treiben, und den russischen Ansiedlern (60000); den bei weitem größten Teil >• bilden türkische Völker, welche alle fanatische Mohammedaner sind. Die Oase Merw, die Turkmenenwüste und Chiwa bewohnen die wilden, räuberischen Turkmenen, die östlichen Kulturlandschaften die Usbeken. Die Kirgisensteppe durchziehen mit ihren großen Herden von Pferden, Kamelen, Rindern, Schafen und Ziegen die nomadischen Kirgisen, oder wie sie sich selbst nennen, Kasaken. (§ 142.) Ii. Sibirien. Das Tiefland von Westsibirien, welches vom Ob und Jenissei durchströmt wird und bis zum Eismeer reicht, bildet mit dem turanischen Tiefland ein un- trennbares Ganzes. Der südliche Teil ist nur eine Fortsetzung der turanischen Steppe, welche hier wie dort auch von demselben Nomadenvolk, den Kirgisen, bewohnt wird. Zwischen Omsk und Tobolsk zieht sich in einer Breite von 50 Meilen vom Ural zum Altai ein Gebiet, welches infolge reichlicher atmosphärischer' Niederschläge fruchtbar ist und sich zum Ackerbau eignet. Durch diese Ackerbauzone führt als Fortsetzung der Theestraße von Kiachta bis Jekaterinbnrg der „sibirische Trakt"; an dieser Handelsstraße, welche zum Teil die Flüsse (Ob, Jrtisch und Tobol) benutzt, liegen die wichtigsten sibirischen Städte: Jrkutsk, nördlich vom Baikal (Kursus Ii, § 139) an der Angara, Krasnojarsk am Jenissei mit reichen Gold- Wäschereien, Tomsk in einem reichen Goldbezirk, Omsk, Tobolsk (Kursus Ii, § 139) und Jekaterinbnrg. Dieses Gebiet ist von Russen verhältnismäßig dicht bewohnt. Nördlich von dieser Zone liegen Wälder, das Revier der Pelztiere, und am nörd- lichen Eismeer die Tundra (§ 28). Der südöstliche Teil von Westsibirien wird vom Altai und seinen Verzwei- gnngen eingenommen. Infolge des großen Reichtums an Metallen (Gold, Silber, Eisen, Zinn und Blei), welche das Gebirge in seinem Schöße birgt, sind hier zahlreiche

9. Teil 2 = Obere Stufe - S. 250

1885 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
250 Kursus Iii. Abschnitt Iv. § 149. Andchui Mbuicu'-L- se)ieri/< X -lltl/(■/>] ....... tüihut Artjandab Mutsstab 1: 7 500 000. Kilometer riji/ldadal C/uuij Karte 20. Die Aabulstraße und die nordöstlichen Randketten von Afghanistan. und im nördlichen Solimangebirge heißt. In schwer zugänglichen Thälern zwischen Ketten des südlichen Zuges liegen die beiden Hauptorte von Belut- schiftan ftelnt und Ketta. An das Solimangebirge schließt sich im N. der von 0. nach W. streichende Sesid-Kuh. Die Randketten durchbrechen zahlreiche Zuflüsse des Indus, deren enge Thäler jedoch einen nur sehr beschwerlichen Zugang zu dem Hochlaude gewähren. Der bedeutendste unter diesen Zuflüssen ist der zwischen dem Sesid-Knh und den Vorbergen des Hindukusch strömende Kabul; sein Thal benutzt teilweise die Kabulstraße (Karte 20), die wichtigste Karawanen- und Heerstraße, welche vou jeher nicht nur die Verbindung zwischen Indien und Vorderasien, sondern auch mit Europa vermittelt hat. Den beschwerlichsten Abschnitt bildet der Kheiberpatz (Fig. 90), in welchem die Straße die Kheiberberge, einen nordöstlichen Zug des Sesid-Kuh, zwischen hohen, steilen Felswänden, die oft nur für zwei Kamele Raum lassen, überschreitet. Im W. der Kheiberberge erweitert sich das Thal des Flusses um Dschalalabad zu einer größeren, fruchtbaren Ebene, in welcher Zuckerrohr, Baumwolle, Reis, Mais und die europäischen Getreidearten angebaut werden. Im W. hat die Straße noch Berge des Sesid-Kuh zu überschreiten, ehe sie das iranische Hochland erreicht. Wie Peschawar im 0. so beherrscht Knbul diese Straße im W. Kabul ist durch seine Lage eine der wichtigsten Städte Afghanistans. Sie be- herrscht nicht nur die Kabulstraße, sondern auch die beiden von Kandahar und von Turan in dieselbe einmündenden Straßen; die letztere, welche den Hindukusch im Paß von Bamian überschreitet und der Kheiberpaß verbinden das nordwestliche Tiefland mit Indien? auf diesem

10. Teil 2 = Obere Stufe - S. 237

1885 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Kursus Iii. Abschnitt Iv. §§ 143—145 . 237 Einwohner), welche durch einen nur 180 m hohen Paß mit dem Innern in Verbindung steht. Das Innere der Mandschurei stellt im nördlichen Teil zu beiden Seiten des Amur ein mit großen Wäldern bedecktes Bergland dar. In einer Thalerweiterung des Amur liegt die Hauptstadt der russischen Mandschurei Blagowjeschtschensk (4000 Einwohner). Der südliche Teil ist eine fruchtbare, grasreiche Tiefebene, welche von dem bedeutendsten Nebenfluß des Amur, dem Snngari, und seinen zahlreichen Quellflüssen bewässert wird. Am oberen Snngari liegt die neue Hauptstadt Kirin. Mit der zentralen Tiefebene steht in Verbindung die südliche Küstenebene, welche durch einen an die große Mauer sich anschließenden Pallisaden- zäun im W. und 0. eingeschlossen und daher zu China gerechnet wird. Hier liegt die alte Hauptstadt Mukden mit der Kaisergruft der mandschurischen Be- Herrscher Chinas. Fnnghuang vermittelt den Verkehr mit Korea. Die Bewohner der Mandschurei, die Mandschu, haben sich seit der Eroberung Chinas (1644) stark mit den Chinesen vermischt; letztere sind besonders zahlreich in der südlichen Mandschurei; am Amur und in den Hafenplätzen an der Ostküste haben sich auch Russen angesiedelt. (§ 144.) Ii. Korea. (Kursus Ii, § 140, e.) Die ganze Ostküste Koreas durchzieht ein Gebirge, welches wie in der Mand- schnrei steil zum Meere abfällt. Der westliche Teil ist auch gebirgig und enthält nur kleinere Ebenen, welche von zahlreichen Flüssen durchströmt werden, die in die Bucht von Korea oder in das gelbe Meer münden. Hier liegt die Hauptstadt Seul oder Kjöng (150000 Einwohner). Korea gehört zu den am wenigsten bekannten Ländern der Erde; denn es hat bis auf den heutigen Tag seine vollständige Abgeschlossenheit nicht nur den Europäern, sondern auch sogar feiner Schutzmacht China gegenüber aufrecht zu halten gewußt. Deshalb wird Korea von der südlichen Landschaft der Mandschurei durch ein breites unbewohntes Grenzgebiet getrennt; der Grenzverkehr sindet nur an einer Stelle des Pallisadenzannes bei Fnnghuang wenige Monate des Jahres hindurch statt. Für den Handel mit Japan sind vor kurzem zwei Hafenplätze geöffnet worden. Die Bewohner Koreas (12 Millionen) haben trotz der Abgeschlossenheit des Landes von den Chinesen vielfache Einflüsse in Sprache, Religion und Lebensweise erfahren. Sie treiben Ackerbau; die Bodenerzeugnisse bestehen in Reis, Mais, Weizen, Gerste und Hirse; Baumwolle, Tabak und Hanf werden auch angebaut. (§ 145.) Iii. China. (Kursus Ii, § 140, i.) China ist neben Ägypten der älteste Staat der Erde, der in einem noch höheren Grade wie Ägypten aus sich selbst schon in sehr frühen Zeiten eine hohe vielseitige und dazn ganz eigenartige Kultur erzeugt hat. Der überaus fruchtbare Boden des Tieflandes und der an Mineralschätzen reiche Schoß der Berge hat den fleißigen Bewohnern alle zum Leben notwendigen Bedürfnisse in reicher Fülle gewährt und den Verkehr mit der Fremde entbehrlich gemacht. Die Eigenartig- keit der Kultur ist durch die Uuzugäuglichkeit des Landes nicht nur befördert,
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