Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erzählungen aus der Geschichte des Altertums und der deutschen Geschichte - S. 7

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kaapitel V. Alexander der Große. 7 den Gefängniswärter bestochen, so daß Sokrates fliehen konnte. Der aber weigerte sich-. Bis in den Tod wollte er den Gesetzen seiner Vaterstadt treu sein. Endlich kam der Todestag. Man gab ihm den Giftbecher (Schierling) zu trinken. Seine Frau hatte er fortgeschickt, als sie ihm zu viel weinte. Mutig trank er das Gift und ging so lange umher, bis seine Füße kalt wurden. Als er schon ganz matt war, sagte er noch zu seinen Freunden: „Ich bin genesen, nun opfert dem Asklepios einen Hahn." Asklepios war der Gott der Heilkunde. Bald nachher haben die Athener den Tod des edelsten Griechen bereut. Kapitel V. Alexander der Große (gest. 323 v. Chr.). Nördlich von Griechenland lag das Reich Makedonien. Der König dieses Reiches, Philipp, hatte Griechenland erobert. Sein Sohn Alexander war ein besonders ehrgeiziger Jüngling. Er war immer in Sorge, sein Vater möchte ihm in der Welt gar nichts zu tun übrig lassen. Sein Lehrer war der berühmte griechische Philosoph Aristoteles, der den eifrigen Knaben besonders mit den Gesängen Homers zu begeistern verstand. Da stand besonders das Bild des Helden Achilles vor den Augen des Knaben, und er strebte danach, dem Helden ähnlich zu werden. In allen Leibesübungen bildete er sich so aus, daß er bald zu den gewandtesten und stärksten Jünglingen gerechnet werden konnte. Von seiner Gewandtheit legte er einmal eine Probe ab, als sein Vater ein wildes Streitroß kaufen wollte. Niemand konnte es besteigen, und schon wollte König Philipp es fortführen lassen, als Alexander sich ans Werk machte. Er hatte beobachtet, daß das Tier sich vor seinem eigenen Schatten scheute, wenn ein Reiter sich darauf schwang. Deshalb stellte er es so, daß es gegen die Sonne sah und seinen Schatten nicht sehen konnte. Sofort sprang Alexander hinauf und konnte das Roß zum Erstaunen aller einreiten. Als der Vater starb, war Alexander erst 20 Jahr alt. Weil die Griechen ihn nicht fürchteten, sondern von ihm abfielen, zog er gegen sie und hat schließlich die alte blühende Stadt Theben zerstört. Da bekamen die Griechen gewaltigen Respekt vor dem jungen König und waren zum Gehorsam bereit. Nur die Spartaner blieben in ihrer Ecke und taten sich wichtig. Doch kümmerte sich Alexander nicht um sie. Dann hat er alle Griechen aufgeboten und ist mit ihnen gegen die Perser gezogen, um deren weites Reich zu erobern. In schnellern Siegesflug hat er die persische Macht vor sich niedergeworfen, kein Widerstand war vor dem jungen Helden fest genug. Doch brachte seine Verwegenheit ihn mehrmals in Gefahr. So war er einmal ganz erhitzt und aufgeregt in einen klaren kalten Gebirgsbach gesprungen. Da wurde er schwer krank, ein hitziges Fieber ergriff ihn. Sein Arzt Philippus wollte ihm eine Medizin reichen, als ein Brief von einem Feldherrn Alexanders eintraf, in

2. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 28

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
28 I. Griechische Sagen. und Haaren! Dann legte er sich nieder, schlief und schnarchte ans Leibeskraft. Odysseus hätte ihn gern getötet, doch erkannte er noch rechtzeitig, daß sie dann ans der Hohle nicht wieder heraus formten, weil der Stein davor lag. So mußte er voll Entsetzen sehen, wie am Morgen Polyphemos noch Zwei andere Gefährten auffraß. Als dann der Riese mit den Herden fort war, überlegte sich Odyfsens einen Plan zur Rettung. Man fand in der Hohle einen frisch abgehauenen Baumstamm. Den machte sich Odyffens zurecht und versteckte ihn im Mist. Am Abend fraß der Riese wieder zwei der armen Freunde auf. Da trat Odysseus zu ihm und bot ihm den Wein an, den er mitgebracht hatte. Dem Polyphemos schmeckte der Wein außerordentlich, und er trank davon unmäßig. Auch fragte er freundlich nach Odyffens' Namen und bot ihm ein schönes Geschenk an. Odysseus tränte ihm nicht, sagte: „Niemand nennen mich Vater und Mutter." Daraus der Kyklop: „Ich werde den Niemand zuletzt auffressen, das soll mein Gastgeschenk sein." Dann legte sich Polyphemos nieder und schlief ein. Da holten die Griechen den Pfahl hervor, machten die Spitze im Feuer glühend und bohrten sie dem Schlafenden in fein Auge. Rasend vor Schmerz fuhr Polyphemos empor. Doch es war zu spät, sein Auge war zerstört. Nichts konnte ersehen. In alle Ecken stoben die Griechen auseinander, und der Blindgewordene vermochte niemand von ihnen zu finden. Um herauszukommen, ersann Odysseus eine neue List. Er band je drei Schafböcke zusammen, und unter dein Bauch des mittleren mußte sich ein Gefährte verbergen und von den Tieren hinaustragen lassen. Er selbst suchte sich den stärksten Bock aus und ließ sich von diesem schleppen. Vergeblich lastete Polyphemos umher. Alle entkamen. Noch vom Schiff aus ries Odysseus höhnende Worte dem Zyklopen zu, der aber bat seinen Vater Poseidon um Rache, und Poseidon, der gewaltige Meergott, erhörte das Flehen seines Sohnes. § 2. Das Hbenteuer bei Kirke. Auf der Weiterfahrt kam Odysseus zu der Zauberin Kirke. Die verwandelte ihm seine Geführten in Schweine. Doch Odyffens war von Hermes gewarnt worden und hatte zum Schutz eine Blume bekommen, die er bei sich trug. Da konnte ihm der Zauber nichts schaden. Als Kirke ihn auch mit ihrem Stabe berühren wollte, zwang er sie mit dem Schwert, alle seine Genossen in Menschen zurückzuverwandeln. Ebenso mußte sie den übrigen Menschen, die sie zu Tieren verzaubert hatte, ihre Gestalt zurückgeben. Nun lebte Odysseus bei der schönen Zauberin ein Jahr herrlich und in Freuden. Dann zog man weiter. Beim Abschied gab ihm Kirke noch manche Ratschläge mit.

3. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 3

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel I. Heracles. 3 § 3. Die 12 Hrbeiten. Eurystheus trug dem unglücklichen Heracles nacheinander 12 schwere Arbeiten auf. Die erste: Im Walde von Nemea in Argolis hauste ein starker Löwe. Dieser Löwe tat großen Schaden. Heracles betäubte den Löwen mit einem Kenlenschlag und erwürgte ihn dann. Die zweite Aufgabe war uoch schwerer. Bei Lernet in Argolis war ein schlimmer Sumpf. In dem hielt sich eine entsetzliche Wasserschlange aus, die Hydra. Die hatte nenn Köpfe. Heracles hieb einen Kopf ab. Da schossen gleich zwei neue Köpfe an derselben Stelle am Halse hervor. Heracles wußte sich zu helfen. Sein Wagenlenker mußte jedesmal, wenn Heracles einen Kopf abgehauen hatte, mit einer Fackel die Stelle abbrennen. Dann wuchs feilt Kopf wieder. So hat der Held die Bestie allmählich bezwungen. Ju das giftige Blut der Hydra tauchte Heracles feine Pfeile. 3. Aufgabe. Artemis, die Göttin der Jagd, hatte eine unter ihren Hirschkühen, die frei umherlief. Die anderen vier zogen ihren Wagen. Diese eine sollte Heracles sangen. Obwohl sie eherne Beine hatte, brachte sie Heracles doch lebendig dem Eurystheus. 4. Aufgabe. Ebenso fing erden wilden Eber vom Berge Ery-manthos, der nicht weit von Argolis liegt, und brachte das Tier zum König. Der König erschrak bei dessen Anblick dermaßen, daß er in ein großes Faß kroch, das er sich als ein Versteck hatte in die Erde einmauern lassen. 5. Aufgabe. Wenig schön war die fünfte Arbeit. Heracles sollte den Rinderstall des Königs Angias in Elis ansmisten. In dem Stalle waren 2000 Rinder, und den lange gehäuften Mist sollte der Held an einem Tage herausbringen. Der wußte sich aber zu helfen. Er leitete zwei Flüffe durch den Stall, die fpülten den ganzen Dnng an einem Tage heraus. (Noch heute nennt man eine recht schmutzige Stube wohl einen Augiasstall!) 6. Arbeit. Dauu scheuchte Heracles die großen Vögel mit den Hera Ludovisi. Rom. Palazzo Buoncompagni. Nach Originalphotographie.

4. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 5

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel I. Hcraclcs. 5 ganz. Ein anderer Fluß war der schauervolle Styx, vor dem selbst die Götter Furcht hatten. Wenn sie etwas beim Styx geschworen hatten, so wagten sie nicht, ihr Versprechen Zu brechen. Wenn nun ein Mensch starb, so kam seine Seele in dies Land, und der Fährmann Charo n fuhr ihn in dem Totenschifs über den Styx, und der Tote gab ihm dafür eine kleine Münze, die Obolos hieß. Als Heraeles dahin kam, stürzte ihm der Höllenhund, der Kerberos, entgegen. Der hatte 3 Köpfe. Aber der Held packte das Untier beim Kragen und schleppte es vor den König, der angstvoll befahl, den Hund wieder hinunter zu schaffen. Auch das tat Heraeles. § 4. gerades' ferneres Schicksal. Noch viele andere Taten hat Heraeles vollbracht und Abenteuer bestanden, bis er ans einem seiner Züge die schöne Dejaneira kennen lernte. Er gewann sie lieb und wollte sie Heiraten. Aber auch um sie mußte er kämpfen, benn der Flußgott Acheloos wollte sie auch gern zur Frau haben. Aber Heraeles hat ihn besiegt und so bürste er mit Dejaneira bavonziehen. Unterwegs kamen sie an einen tiefen Fluß, über beit der Kentaur Neffos sie tragen wollte. Aber als Dejaneira auf feinem Rücken saß, galoppierte er plötzlich mit ihr fort. Da schoß ihn Heraeles mit seinem vergifteten Pfeil. Nessos sing das Blut, das ihm ans der Witnbe floß, mit einem Tuch auf und gab sterbenb das der Dejaneira. Hcraclcs Farnesc. Neapel. Musco Nazionalc. Marmorkopie t c5 Atheners Elykon nach einem Bronzeoriginal dcs Lysippos.

5. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 29

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Vii. Irrfahrten des Odysseus. 29 § 3. Odytteus in der Unterwelt. Die Weiterfahrt führte die Jrrfahrer dem fernen Westen zu, dahin, wo der Ozean sich ausbreitet. Dort, an den Säulen des Hercules, war ein Eingang in die Unterwelt, ins Totenreich. Wolken und Nebel umhüllten die ganze Gegend, schaurig und öde wehte es von dort her die Menschen an. Hier landete Odysseus und grnb eine Grube, in die er Blut von zwei schwarzen Schafen fließen ließ. Den Göttern brachte er Opfer dar, Honig und Milch, Wein und Wasser; Mehl streute er darauf. Als das Blut der Schafe in die Tiefe floß, zog Odyssens sein Schwert und setzte sich an den Rand der Grnbe. Nicht lange dauerte es, da kamen die Schatten ans der Tiefe und drängten sich an die Grube, um vom Blnt zu trinken. Doch Odysseus wehrte sie zurück, bis der alte blinde Seher Teiresias getrunken hatte. Teiresias trank und bekam Erinnerung und Sprache wieder. (Denn die Toten verlieren die Erinnerung an das Leben, wenn sie vom Totenfluß Lethe getrunken haben.) Als er Odysseus erkannte, entsetzte er sich. Dann aber erzählte er dem fragenden Odysseus von den Dingen auf Erden. So erfuhr Odysseus, daß seine liebe Mutter inzwischen gestorben sei, daß seine treue Gattin Penelope noch immer auf seine Rückkehr harre. Zugleich sagte ihm der Prophet, daß Odysseus von Poseidon verfolgt werde, weil er deffen Sohn Polyphemos geblendet habe. Ganz allein werde er in die Heimat gelangen. Dort müsse er noch einen schweren Kampf mit den fremden Männern kämpfen, die um Penelope freiten. Dann aber werde er noch ein langes, glückliches Leben haben. Dann sah er auch seine Mutter kommen. Die sagte ihm, wie traurig es seinem armen alten Vater gehe. Schmerzvoll wollte der Held seine Mutter umarmen, als der Schatten entwich. Auch die Schatten der gefallenen Helden vor Troja sah er. So kam klagend Achilles und sagte, daß er lieber als ein Tagelöhner auf Erden leben möchte, als hier im Totenreich über Schatten herrschen. Auch Agamemnon erzählte ihm von seinem grauenvollen Geschick. Als aber immer neue Scharen von Schatten ans der Finsternis herauffluteten, packte den Helden jähes Entsetzen, so daß er von dem schreckensvollen Ort in die lebendige Welt zurückeilte. § 4. Die Sirenen. Auf der Weiterfahrt kamen die Jrrfahrer an einer Insel vorbei, auf der drei Jungfrauen saßen, die durch ihren zaubervollen Gesang die Vorüberfahrenden heranzulocken pflegten. Wer ihnen folgte, mußte dort qualvoll vor Hunger sterben. Dem Gesänge lauschend, vergaßen sie für den Leib zu sorgen. Kirke hatte den Odysseus gewarnt. Deshalb hatte er seinen Gefährten die Ohren verschmiert, sich selbst aber ließ er an einen Mastbaum binden und gab den Befehl, ihn trotz aller Befehle oder Bitten nicht zu be-

6. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 34

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
34 I. Griechische Sagen. Dann erfolgte der Ausbruch. Alle wünschten dem Gast fröhliche Heimkehr, und bald segelte das stolze Schiff mit dem lange umhergeirrten Odysseus sicher der Insel Jthaka zu. Als man anlaugte, lag aber Odysseus gerade im sesteu Schlaf. Da legten ihn die Jünglinge sanft ans Gestade und stellten alle Geschenke bei ihm auf, daun fuhren sie leise auf und davou. § 10. Odysseus* Erlebnisse in der I)eimat. 1. Odysseus wird von Athene beraten. Als Odysseus erwachte, glaubte er sich von den Phäaken treulos verlassen mib begann zu klageu. Da trat Athene in Gestalt eines Hirten zu ihm und begann ein Gespräch mit dem Klagenden. Allmählich gelang es Athene, ihn an verschiedenen Erkennungszeichen zu überzeugen, daß er wirklich auf Jthaka fei. Dann beriet sie mit ihm, was er nun anfangen solle. Denn die Herren auf der Insel seien jene Freier, von denen er schon in der Unterwelt gehört habe. Und nun schilderte sie ihm deren schändliches Treiben. Da berührte die Göttin ihn plötzlich mit einem Stabe und verwandelte ihn in einen Bettler. Nachdem die Geschenke der Phäaken in einer Höhle; versteckt worden waren, machte sich Odysseus aus zu dem alten Schweinehirten Eumä os. 2. Odysseus gibt sich seinem Sohne Telemachos zu erkennen. Eurnäos hatte von jeher die sämtlichen zahlreichen Schweine des Odysseus und schon dessen Vaters Schweine gehütet und gepflegt. Er war auch jetzt gerade auf dem großen Gutsvorwerk beschäftigt, als Odysseus eintrat. Sogleich stürzten sich drei große Hunde auf den Bettler, um ihn zu zerreißen. Noch rechtzeitig kam Eumäos herbei und verhütete Schlimmes. Nach guter Sitte beherbergte der Hirt den fremden Bettler, schlachtete ihm ein Ferkel, briet es und setzte ihm Braten und Weiu vor. Aber bald begann der Hirt zu klagen über schlechte Zeiten, denn die Freier verpraßten Hab und Gut seines Herrn und seien schlimmer als Räuber. Dabei zeigte er deutlich, wie er um seinen alten Herrn Odysseus trauerte, und wie sehr er an ihm hing. Doch Odysseus gab sich nicht zu erkennen, sondern sprach nur bestimmt aus, daß der Herr zurückkehren werde in ganz kurzer Zeit. Doch Eumäos wollte das nicht glauben, weil er schon oft von Fremden belogen worden fei. Als sie am andern Tage beim Frühstück saßen, kam ein Jüngling, schon und stattlich gewachsen, in den Hof. Die Hunde sprangen auf ihn zu, leckten ihm die Hände und wedelten mit den Schwänzen vor Freude. Es war Telemachos, der junge Sohn des Odysseus, den dieser einst als kleinen Knaben von etwa einem Jahr zurückgelassen hatte. Nun freute sich

7. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 40

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
40 Ii. Römische Sagen. Die Wölfin ist aber ein heiliges Tier des Mars. So kam es, daß das wilde Tier für diese Menschenkindlein eine merkwürdige Liebe empfand und sie sofort säugte, bis sie satt waren. Da kam gerade ein Hirt des Weges, fand die Kinder, und weil sie ihm gefielen, nahm er sie mit und ließ sie von seiner Frau aufziehen. Sie wurden Romnlns und Remus genannt. Die Brüder wuchsen nun zu kühnen Jünglingen heran, von denen die Herden ihres Pflegevaterv gut geführt und beschirmt wurden. (Sinst gerieten sie in Streit mit Hirten ihres richtigen Großvaters Numitor, und Remus wurde gefangen und vor Numitor geführt. Da kam der wahre Tatbestand an den Tag. Die Brüder erfuhren, daß sie Königssöhne seien. Sie kämpften gegen ihren Oheim und erschlugen ihn. Numitor wurde wieder rechtmäßiger König. 8 Z- Die Erbauung der Stadt Rom. Albalonga erschien den Brüdern bald als zu klein. Sie wollten in der Gegend, wo sie ausgesetzt worden waren, eine neue Stadt gründen. Doch konnten sie sich nicht einigen, nach wem von beiden die Stadt genannt werden sollte. Man kam dahin überein, daß der ihr den Namen geben sollte, dem Zuerst 6 Geier erschienen. Dieses Glück wurde Remus zuteil. Doch gerade teilte er dem Bruder das Zeichen mit, als dem Romnlns 12 Geier erschienen. Unwillig trat Remus sein Vorrecht jetzt an Romnlns ab. Die Stadt wurde Rom genannt. Als aber Romnlns mit einem Pflug die Grenze der Stadt zog, regte der Arger in Remus die Spottlust an, und deshalb meinte er, das, was Romnlns Ltadt neune, sei ein Ding zum Lachen und sprang über den niedrigen Wall. Da brauste der heftige Romnlns auf und erschlug im Zorn seinen Bruder. Kapitel Ii. Römische selben. 1. Horalius Cocles. Einmal mußten die Römer, so hießen die Leute der neuen Stadt Rom, mit einem mächtigen König der Etrusker Krieg führen. Die Etrusker wohnten nördlich von den Römern. Dieser König hieß Porsena. Er besiegte die Römer und wollte über die Tiberbrücke sie verfolgen; da stellte sich ein tapferer Römer an der Brücke auf und wehrte die anstürmenden Feinde so lange ab, bis die Brücke hinter ihm von den Römern abgebrochen worden war. Dann sprang er in den Fluß und kam schwimmend glücklich Zu den Seinen zurück. Dieser Held hieß Horatius Cocles. 2. Mucius Scaevola. Als Porsena dann die Stadt belagerte, faßte ein römischer Jüngling den Entschluß, seine Vaterstadt durch eine mutige Tat von dem mächtigen Feint) zu befreien. Er ging ins feindliche Lager, wie ein Etrusker ver-

8. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. I

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Erdkunde für Mittelschulen Nach den Bestimmungen über die Neuordnung der Mittelschulen in Preußen vom 3. Februar 1910 bearbeitet von A. Gieseler, 6eorg-kclesrt-In8titut Seminarlehrer. internztionsls Schu!buchfö> „chcifjg Braunschweig Ii. Bclndl - Bibliothek- Oberstufe. Klasse Iii und Ii. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile. Zweite Auslage. Mit 4 farbigen Tafeln und zahlreichen Abbildungen, Karten, Skizzen und graphischen Darstellungen. Georg-Eckert-Instltafe für international» Bielefeld und Leipzig. 1912. Schuibuchforschunt Braunschweig Verlag von Velhagen 6c Klasing. Schulbuchbibliotha« Inventarisiert unter Isbi-Sb Jis&L-r

9. Geschichte für sächsische Schulen - S. 5

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
- 5 — I und Hörner ragten erschreckend über den Kops hervor. Drohte dem Lande ein Feind, so wurden die freien, wehrbaren Männer aller Gaue zu den Waffen gerufen. Sie bildeten den Heerbann oder die Landwehr. Von Hof zu Hof erscholl der Aufruf, und alles eilte gerüstet herbei. Vor dem Angriffe ertönten Hörner von Auerochsen, die. Schilde wurden schrecklich dröhnend übereinander geschlagen, und mit einem fürchterlichen Geschrei begann der Kampf. 3» Religion. Der Germane liebte die freie Natur über alles. Ja die Naturkräfte waren ihm nach und nach zu Personen, zu Göttern geworden, die sein Schicksal leiteten und denen er in heiligen Hainen oder auf luftigen Höhen Opfer darbrachte. Wie in der Natur der Frühling mit dem Winter, das Morgenrot mit der Nacht um die Herrschaft ringt, fo dachte man sich auch die Götter in stetem Kampfe: im Kampfe mit den Frostriesen, im Kampfe auch untereinander. Der höchste Gott war Wodan, der Himmelsgott. Ihn stellte man sich einäugig vor, wie der Himmel ja auch nur ein Auge, die Sonne, hat. Auf acht» beinigem Roß, bekleidet mit dem grauen, rotgeränderten Wolkenhut und dem blauen Sturmmantel fährt er durch die Luft. Zwei Raben, feine Boten, und zwei hungrige Wölfe, seine Jagdhunde, begleiten ihn; hinter ihm her saust das wilde Heer. (Sage vom wilden Jäger.) Er thront in der Hunderttorigen Himmelsburg Walhalla, die mit goldenen Schilden und Speerschästen getäfelt ist. Hier ist auch der fröhliche Aufenthaltsort der im Kampfe gefallenen Helden. Sie werden von den Schlachtjungfrauen (Walküren) auf schwarzem Rosse zur Walhalla geführt. Hier empfängt sie Wodan. Ein Sänger begrüßt sie, und die Göttin Iduna reicht ihnen einen Apfel, der sie ewig jung hält. Jeden Tag reitet Wodan mit den Helden zum Kampfe vor das Tor. Am Abend bläst er in sein Horn. Dann Odhin Wodan auf dem Weltthron, heilen im Nu alle Wunden, Mit Erlaubnis des Verlags: Buchhandlung des Waisenhauses, Halle a. S.

10. Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 195

1901 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 195 — begann gleichzeitig der Bau, zu Bünde, auf dem Werder von Rehme und iu der Stadt Enger. Der Baumeister zu Enger, ein Mohr, gewann den Sieg; denn er baute die Kirche ohne Turm. Dadurch war die Kirche zu Enger früher fertig als die andern. In ihr wurden die Gebeine Witte- kinds beigesetzt. 4. Aas Andenken. Die Sachsen haben ihren Helden Wittekind nicht vergessen. Seine Königsburg, die Babylonie, soll der Sage nach in die Tiefe versunken sein. Dort ist der König Wittekiud mit seinen Helden verzaubert und harrt, bis seine Zeit kommt. Die Sage vereint sehr häufig, was im Leben feindlich geschieden, und sie versetzt auch Wittekind gleich dem Kaiser Karl in den Desenberg bei Warburg. Karl der Große im Deseuberge. 3. Hört, Wunder will ich melden aus einer alten Mär! Noch lebt mit seinen Helden Karol der Kaiser hehr. 2. Wohl in dem Desenberge ruht er von Siegen aus, und zanbermächt'ge Zwerge bewachen ihm das Haus. 3. Da ruhn auch in den Hallen die Treuen langgereiht, in trnnknen Schlaf verfallen, von schwerem Bann gefeit. 4. Rings blanke Wehr im Kreise lockt schimmernd wie zum Krieg; sie aber atmen leise und träumen Streit und Sieg. 5. Und Karl am Felsentische, das Haupt vom Arm gestützt, im Antlitz Jugendfrische, inmitten der Halle sitzt. 6. Lang fällt in weißen Wellen hernieder Bart und Haar, mit seinen Heergesellen harrt er schon manches Jahr. 7. Oft ist's, als ob sie spüreu des Lebens neuen Tag; dann geht ein freudig Rühren entlang das Felsgemach. 8. Aufstehu all die Genossen, ergreifen Schild und Speer, doch bleibt der Blick geschlossen, die Seele schlummert schwer. 9. Dem Kaiser nur erhellet sich Aug' und Geist zumal; er ruft, daß laut es gellet: „Sagt, Zwerge, des Jahres Zahl!" 10. Uud horcht, und Dunkel wieder umschattet sein Gesicht: „Legt, Kämpen, legt euch nieder, die Zahl ist uusre uicht!" 11. Mit dumpfem Raffeln gleiten zu Boden Manu an Mann; sie schlafen und warten der Zeiten, die lösen ihren Bann. 13. Und er sitzt wieder am Tische mit weißem Bart und Haar, Der Kaiser, voll Jugendfrische das Antlitz wunderbar. 13*
   bis 10 von 80 weiter»  »»
80 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 80 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 203
1 19
2 81
3 41
4 45
5 1377
6 10
7 438
8 18
9 18
10 135
11 15
12 24
13 25
14 20
15 41
16 581
17 9
18 21
19 370
20 13
21 42
22 20
23 15
24 33
25 26
26 47
27 18
28 158
29 28
30 521
31 2
32 0
33 197
34 40
35 14
36 99
37 877
38 79
39 95
40 7
41 9
42 24
43 61
44 0
45 72
46 47
47 46
48 53
49 8

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 37
2 3
3 1
4 0
5 0
6 0
7 1
8 0
9 2
10 1
11 0
12 2
13 2
14 3
15 0
16 13
17 25
18 0
19 5
20 0
21 3
22 17
23 11
24 4
25 4
26 1
27 1
28 6
29 3
30 0
31 0
32 3
33 0
34 0
35 6
36 0
37 3
38 1
39 8
40 2
41 0
42 3
43 1
44 3
45 9
46 6
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 1
54 14
55 3
56 0
57 2
58 1
59 4
60 0
61 0
62 0
63 1
64 0
65 1
66 8
67 1
68 1
69 0
70 0
71 7
72 0
73 0
74 0
75 6
76 1
77 33
78 1
79 0
80 0
81 0
82 33
83 1
84 1
85 0
86 0
87 10
88 4
89 0
90 0
91 0
92 7
93 0
94 27
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 16
1 6
2 64
3 10
4 24
5 9
6 9
7 2
8 13
9 3
10 14
11 1
12 17
13 10
14 6
15 11
16 2
17 2
18 13
19 22
20 0
21 6
22 14
23 18
24 5
25 4
26 8
27 4
28 2
29 138
30 4
31 11
32 0
33 69
34 8
35 5
36 1
37 9
38 3
39 6
40 2
41 142
42 45
43 39
44 1
45 0
46 7
47 7
48 3
49 2
50 38
51 116
52 13
53 0
54 23
55 2
56 13
57 1
58 9
59 130
60 6
61 4
62 25
63 4
64 16
65 8
66 3
67 7
68 7
69 5
70 1
71 4
72 20
73 3
74 29
75 12
76 0
77 1
78 2
79 1
80 13
81 319
82 15
83 0
84 9
85 32
86 1
87 0
88 0
89 7
90 0
91 41
92 3
93 0
94 1
95 1
96 6
97 21
98 0
99 5
100 75
101 1
102 85
103 2
104 2
105 12
106 15
107 0
108 7
109 1
110 3
111 37
112 192
113 1
114 7
115 20
116 43
117 0
118 5
119 3
120 79
121 73
122 3
123 24
124 13
125 14
126 12
127 15
128 7
129 5
130 0
131 35
132 10
133 5
134 5
135 1
136 53
137 2
138 0
139 2
140 3
141 1
142 32
143 51
144 0
145 26
146 20
147 40
148 2
149 1
150 0
151 14
152 26
153 0
154 3
155 6
156 40
157 16
158 6
159 3
160 0
161 7
162 6
163 4
164 2
165 15
166 14
167 15
168 8
169 44
170 6
171 15
172 100
173 42
174 2
175 30
176 9
177 15
178 0
179 12
180 1
181 30
182 8
183 87
184 2
185 13
186 1
187 2
188 3
189 8
190 126
191 3
192 21
193 3
194 6
195 5
196 90
197 4
198 0
199 43