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1. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 63

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 63 - Alleinherr des großen römischen Reiches, 30 v. Ehr. Dies dehnte sich aus vom atlantischen Ocean bis zum Euphrat, vom Rhein, der Donau und dem schwarzen Meere bis an die afrikanischen und arabischen Wüsten, und umfaßte so alle Ge- siadeländer des Mittclmeeres, welches, in der Mitte liegend, sie zu einem zusammenhängenden Ganzen vereinigte. So beherrschte Rom 120 Millionen Menschen auf 100,000 Gcviertmeilen Landes. A. Europäische Länder: 1) Hispania umfaßte das heutige Spanien und Portu- gal. Die Halbinsel) welche im Innern ein von Gebirgen theils umgebenes, theils durchzogenes Hochland bildet, wurde von Au- gustus in drei Provinzen eingetheilt, deren eine Lusitania (un- gefähr das jetzige Portugal) hieß. Die Pyrenäen bilden die Gränze gegen Gallien; die Straße von Gades (die Straße von Gibraltar), zwischen den Säulen des Hercules, trennte Hispanien von Afrika. Der berühmteste Fluß war der Jberus (Ebro); nach diesem ergab sich auch die frühere Eintheilung in das diesseitige und jen- seitige Hispanien. Die übrigen Flüsse: Minins (Minho), Durius (Duero), Tagus (Tajo), Anas (Guaoiana), Bactis (Guadalquivir). Städte: Olisipo (Lissabon) an der Mündung des Tajo, Toletum (Toledo) in der Mitte von Hispanien am Tajo, Gades (Cadix) südlich von der Mündung des Guadalquivir, Dertosa (Tortosa) an der Mündung des Ebro, Numantia (zerstört) am Oberduero, Valentin (Valencia) auf der Mitte der Ostküste, Carthago nova (Carthagena) südlich von Valencia, Saguntum nördlich von Valencia, Barcino (Barcelona) am Meere mit- ten zwischen der Mündung des Ebro und den Pyrenäen. Inseln: Die Pityusen, die Balearen: Major (Ma- jorca) und Minor (Minorca). Hispanien war ehemals fruchtbarer als gegenwärtig; an der See ist das Klima herrlich, im Innern drückend. Verderb- lich ist der aus den afrikanischen Wüsten wehende heiße Wind. Die alten Bergwerke, aus welchen die Phönicier und Carthager edle Metalle holten, sind jetzt meist verschüttet. In den Silber- bergwerken bei Neu-Carthago arbeiteten zugleich vierzigtausend Menschen. Die ehemaligen Einwohner lebten, in viele Völker- schaften getrennt, ohne besondere Cultur. Ihre Nahrung bestand in Milch, Fleisch, Eichelbrod und Früchten. Ein alter Ge- schichtschreiber sagt: „Sie sind stolz und ertragen Hunger und Beschwerden ohne Murren." 2) Gallia wurde durch den Rhenus (Rhein) von Ger- manien und durch die Gallische Meerenge (den Canal) von Bri-

2. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 69

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 69 — heißt Odenwald, ein südlicher Schwarzwald) eine Gewäs- serscheide. Von der östlichen Seite der Schweiz laufen die Gebirgszüge der tyroler, kärnthner und krainer Alpen aus, welche sich längs dein adriatischen Meer nach Griechenland zu fortsetzen. Die nord- westliche Seite der Schweiz bildet das Juragebirge, nördlich davon liegt das wasgauische Gebirge oder die Vogesen, deren einer Zweig bei Mainz im Donnersberg, und deren anderer bei Coblenz im Hundsrück endigt. Mitten an der Südseite der Schweiz liegt der Berg St. Gotthard. Die Ostspitze des böhmischen Berglands steht durch das schlesische Gebirge mit den Karpathen in Verbindung. Vom Fuß der Alpen an bis zum Böhmerwald, dem Fich- telgebirge, bis jenseits des Main und bis an den Rhein hat Deutschland die Bodenform der Hochebene; diese besteht aus der bairischen und der schwäbisch-fränkischen Hochebene. Norddeutschland ist eine Tiefebene; zwischen Beiden liegen also die deutschen Mittelgebirge. Flüsse: Die Massenerhebung des Fichtelgebirges bildet eine große Gewässer scheide für das mittlere Deutschland. Der Rhein, am St. Gotthard entspringend, fließt durch den Bo- densee, tritt, nach dem Fall bei Schaffhausen, bei Basel zwi- schen dem Schwarzwald östlich und dem Juragebirge westlich aus der Schweiz und fällt an der holländischen Küste in die See. Die Elbe, auf dem Riesengebirge entspringend, tritt durch eine Oeffnung zwischen dem Erz- und lausitzer Gebirge aus Böhmen heraus, und mündet an der westlichen Seite der Halbinsel Jüt- land in die Nordsee. Die Quelle der Donau ist auf dem Schwarzwald. Dieser größte der in Deutschland entspringenden Ströme fließt unweit der südlichen Spitze von Böhmen vorbei, durch Ungarn und die Türkei, und mündet in das schwarze Meer. Auf der nördlichen Abdachung des Fichtelgebirges entspringt die Saale, auf der östlichen die Eger, auf der südlichen die Naab, auf der westlichen der Main. Flußgebiet des Rheins (Rhenus). Er nimmt vonosten her den Neckar aus der rauhen Alb, den Main vom Fichtelgebirge, die Lahn und die Sieg vom Westerwald, die Ruhr vom Nothhaargebirge, die Lippe vom Teutoburger Walde, von Westen aus dem wasgauischen Gebirge die Mosel auf. 2) Flußgebiet der Donau (Danubius). Sie nimmt von N. auf: die Altmühl, die Naab und den Regen; von S. die Iller, den Lech, die Isar, den Inn, die Ens, die Drau und die Sau.

3. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 141

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 141 — der geübtem Schifffahrt das Menschen verbindende gewor- den. Wegen dieser für die Menschheit so wichtigen Dienstbar- keit des Meeres muß man es nach seiner Beschaffenheit eben so aufmerksam wie das Land kennen zu lernen suchen. Das in allen seinen Theilen zusammenhängende Meer ist das allgemeine Verbindungsmittel der nicht zusammen- hängenden Länder; der Meeresgrund ist nur eine Fortsetzung des trocknen Landes mit Ebenen, Gebirgen und Thälern. Wahrscheinlicher Zusammenhang der Meere mit dem Innern des Erdballs und zwischen sich unter den Erdtheilen hin. Bcstand- theile, Farbe, Leuchten, Geschmack, Durchsichtigkeit, Wärme und Kälte des Meerwassers. Kreislauf des Wassers: Ver- dunstung, atmosphärischer Niederschlag, Quellen. Ströme, die wieder in's Meer sichergießen. Bewegungen des Meers: Ebbe und Fluth (Springfluth und Nip- oder todte Fluth), die Umschwungs strömungen von Osten nach Westen zu bei- den Seiten des Aequators und die Polarströmungen. Ein- fluß derselben auf die Schifffahrt. Strudel. Wellenschlag, Brandung, die hohle See. Productenreichthum im Meere; Salzgewinn. Großer Einfluß des Meeres auf das Klima, auf die Fruchtbarkeit und Wässerung des Landes, auf Menschenthä- tigkeit und Cultur. Das Eis im Meere: Eisfelder, Eis- slarden (kleinere Eisflächen, deren Ausdehnung man erkennen kann), Treibeis, Eisberge oft von dem Umfange einer Meile. Die Endpuncte unserer Kenntniß der beiden Polarmecre. Die besten Jahreszeiten für die Sicherheit der Schifffahrt und deren Verschiedenheit nach den Zonen. Beispiele und Folgen der zunehmenden Geschwindigkeit der Seefahrten; Verkürzung großer Entfernungen. Bewegende Kräfte: Wind, Dampf, Strömungen, Ruder. Wegweiser auf dem Meere: Compaß und Gestirne. Gefahren und Hindernisse bei Seefahrten: Stürme, Klippen, Sandbänke, Meerengen, hef- tige Strömungen, Windstillen, Eis, Wirbelwinde, Wasserhosen. 1) Der atlantische Ocean ist die Brücke zwischen der alten und neuen Welt und deshalb das bekannteste- und befah- renste von allen Meeren. In der Mitte des Meeres zwischen den Wendekreisen ist die Umschwungsströmung, welche sich am Vorgebirge Rochus in zwei Arme theilt, wovon der eine süd- wärts, der andere nordwärts der Ostküste Amerika's entlang fließt; der Golfstrom. Passatwinde. Hauptbusen und Haupt- häsen an den Küsten des alten und neuen Festlandes.

4. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 5

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 5 - zwischen diesen niedrig liegende Land heißt Thal. — Hügel- reihe, Bergkette, Alpen. Schlucht, Höhle. Vorgebirge, Cap, ist eine hohe, in das Meer sich er- streckende Landspitze; Paß, ein schmaler Durchgang durch ein Gebirge. — Abgrund, Schlund. Hohe Berge, deren Schluchten stets mit Schnee und Eis bedeckt sind, nennt man Gletscher. — Lawinen. Schneelinie. Vulcane nennt man nicht nur die feuerspeienden, sondern auch die wasserspeienden Berge; also Feuervulcane, Wasser- vulcane. — Lava. Krater. Insel heißt ein von allen Seiten mit Wasser umgebenes Land. — Halb infei, Erd- oder Landzunge; Isthmus, Erd- oder Landenge. Klippen sind vom Wasser überströmte, felsige Inseln. Sandbänke. * Gebirge: die Alpen, die Karpathen, die Pyrenäen, die Apenninen, das Himalaya-Gebirge, der Taurus, Altai, Ural, Kaukasus, Atlas, das Kong-Gebirge, das Mondgebirge, das Lupata-Gebirge, die Cordilleren. — Der Montblanc, der St. Gotthard, der Dhawala-Giri, der Chimborasio. Wüsten: die Sahara, die libysche, die arabische Wüste, die Wüste Kobi. Landengen: von Panama, von Suez, von Korinth. Vorgebirge: Romania, Comorin, Bon, Guardafui, der guten Hoffnung, Horn, Rochus, Farewell, Finisterre, St. Vin- cent, Matapan, Nordcap. Inseln: die Azoren, Großbritannien, Island, Seeland, Sicilien, Candia, Cypern, Ceylon, die Molukken, die Philippi- nen, Spitzbergen, Japanische, Kurilische, Ale-utische, Canarische Inseln, Madeira, St. Helena, Madagaskar, Grönland, Neu- Georgien, Neujoundland, große und kleine Sunda-Jnseln, große und kleine Antillen, Karaiben, Bahama-Jnseln, Feuerland. Halbinseln: die pyrenäische, skandinavische und apenni- nische Halbinsel, Morea, Jütland, die Krimm, Malacca, Flori- da, Californien, Kamtschatka. Ii. Wasser. Quelle, Bach, Fluß, Strom, Fluß- gebiet. Man kann den Lauf jedes Flusses in drei Thcile theilen: Ober- rhein, Mittelrhein, Niederrhcin. — Kalte und warme Mineralquellen. Bett nennt man die Gränzen, innerhalb deren ein Fluß seinen Lauf fortsetzt. Wasserfall, Mündung, Küstenfluß, Canal, Schleuse. Pfütze, Lache, Sumpf, Weiher, Teich, Landsee, Meer;

5. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 13

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
13 Alte Geschichte. Von den ältesten Zeiten bis auf Odoaker, von 2000 vor Chr. bis 476 nach Chr. Afrika. ^as Festland Afrika enthalt 534,200 Gev.-M. und ist drei- mal größer als Europa. Nordaftika ist in der Mitte ein groß- ßes Tiefland, Südafrika ein großes Hochland. In Nord- afrika liegt die Sandwüste Sahara; steift halb so groß wie Europa, ein wahres Sandmeer, welches seine Wogen, Or- kane und Stürme hat, wodurch oft ganze Karawanen verschlun- gen werden. Das Kameel, das Schiff der Wüste, ist allein geeignet, mit Mannschaft und Waaren ein solches Meer zu durchschneiden, in welchem die fruchtbaren Stellen, die Oasen, gleichsam die Inseln bilden. Die inneren Gegenden des Hoch- lands von Südafrika sind fast ganz unbekannt. Die Anzahl der Einwohner kann man wegen dieser völligen Unbekanntschaft mit dem In- nern des Erdtheils nicht einmal mit Wahrscheinlichkeit angcben. — Ver- gleichung des Küsten umfangs dieses großen Dreiecks mit dem durch viele Meerbusen und Halbinseln gegliederten Europa. Vorgebirge: die nördlichste Spitze ist das Cap Bon, die südlichste das Nadelcap, die westlichste das grüne Vorgebirge, die östlichste das Cap Guardasen. Außer diesen: das Cap Sparte! an der Straße von Gibraltar und das Vorgebirge der guten Hoffnung oder das Cap, nordwestlich vom Na- delcap. Gebirge: der westliche Vorsprung der Nordküste wird durch das Hochgebirgsland des Atlas, der östliche Vorsprung durch das Hochland von Barka gebildet. Mitten durch den Erdtheil von Westen nach Osten zieht sich südlich der großen Wüste entlang ein Gebirgszug mit vielen Hochländern. Er wird von einem großen Fluß durchbrochen. Westlich von diesem Fluß heißt das Gebirgsland Hoch-Sudan, östlich davon Komri- oder Mondgebirge. Zwischen dem Atlas und der

6. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 19

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
- 19 — alles festen Landes aus und wird von ungefähr 500 Millionen Menschen bewohnt. In der Mitte erhebt sich die Mongolei, das größte Hochland der Erde, es enthalt 130,000 Gev.-M. und ist 6 bis 8000 Fuß über der Meeresfläche erhaben. Diese größte Hochebene ist von einem äußerst hohen und kahlen Ge- birgsgürtel eingeschlossen und gleichsam befestigt. Sie wird von eben solchen Gebirgen durchschnitten und enthält unabsehbare Sand- und Steinwüsten, Seen, Flüsse ohne Ausgang, Noma- dcnhorden. Alles dies aber ist nur unvollständig bekannt. Vorgebirge: die nördlichste Spitze ist das Eiscap, die südlichste das Cap Romania, die westlichste das Cap Baba -in Kleinasien, die östlichste das Ostcap an der Behringsstraße. Gebirge und Tiefländer: der Altai oder das Goldge- birge bildet den Nordrand des Hochlandes, der Belur oder das Nebelgebirge den Westrand, das Himalaya-Gebirge oder der Schneesitz den Südrand, der Aün-ling den Ostrand. Die- ses Gebirge ist das höchste der Erde; einer seiner Berge, der Dhawala-Giri oder der weiße Berg ist 6000 F. höher als der 20,000 F. hohe Chimborasso in Südamerika. Ein zweites nicht so großes Hochland ist das persische oder Iran. Rings um das große Hochland breiten sich weite Tief- länder aus: nördlich das sibirische, östlich das chinesische, südlich das indische, westlich das baktrische oder Turan. Westlich von Iran liegt das babylonische Tiefland. Eine nordwestliche Fortsetzung von Iran ist das arm eni sch e Hoch- gebirgsland, aus dessen Mitte der Berg Ararat sich erhebt, auf dem nach der Sage sich die Arche Noah's niedergelassen hat. Der Libanon nördlich von der Landenge von Suez längs dem Mittelmeere. Der Sinai südlich von'der Landenge von Suez. Der Taurus nördlich von der Insel Cypcrn in Kleinasien. Halbinseln: Arabien, Indien, Jndochina an der Südseite; Korea, Kamtschatka an der Ostseite. Klein- asien an der Westseite. Inseln. Im indischen Meere: Ceylon, die Laccadi- ven und die Malediven. Zwischen dem indischen Meere und dem großen Ocean: die großen Sundainseln, die kleinen Sundainseln und die Molukken oder Gewürzinseln. Im groß- ßen Ocean: die Japanischen Inseln, die Kurilen und die Ale-uten. Im Eismeere: Nova Zcmblaund Spitzbergen. Flüsse. Im sibirischen Tiefland: der Ob, der Ieni sei, die Lena. Im chinesischen: der gelbe und der blaue Fluß.

7. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 29

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 29 — Maulthiere und Pferde. Den persischen Königen mußten sie jährlich als Tribut 20,000 Pferde liefern. Früher machte» sie noch nicht die großen Handelsreisen, wie zu unserer Zeit. Zwischen Babylon, Phönicicn und Palästina lag Syrien. Unter den Städten, deren jede ihren kleinen König hatte, ist in alter, wie in neuer, Zeit am bekanntesten Damaskus, berühmt durch Stahlarbcitcn und ausge« breiteten Handel. Europa. 8. 17. Europa enthält 160,000 Gev.-M., gränzt gegen Osten an das fünfmal größere Asten, liegt zwischen dein 36° und 71° nördlicher Breite und wird von ungefähr 235 Millionen Men- schen bewohnt. Dieser Erdtheil hat im Vergleich mit den übri- gen den größten Küstenumfang. Deutschland liegt in der Mitte. Zieht man von dem innern Winkel des biscayischen Meerbusens eine Linie bis an das Nordende des Uralgebirges, von diesem Punct eine zweite Linie bis fast zur Mitte des Kaukasus, und eine dritte Linie von hier bis wieder zum biscayischen Meer- busen, so bildet das von diesen Linien eingcschlossene Dreieck den Stamm des Festlandes von Europa, zu welchem sich die Halbinseln wie Glieder verhalten. Die Bretagne, die jüti- sche und skandinavische Halbinsel werden durch die nordwest- liche Seite des Dreiecks abgeschnitten und gehören dem Ocean an; die Krimm, die griechische und die apenninische Halb- insel erstrecken sich von der Südseite in das Mittelmeer; die pyrenäische Halbinsel wird eben sowohl vom Ocean wie vom Mittelmeer bespült. Eine Linie von der Rhcinmündung bis zum Ausfluß des Dniester scheidet den Stamm von Europa in einen großen nordöstlichen und einen kleinern südwestlichen Theil; jener besteht aus einer Tiefebene (Rußland, Polen, Norddeutschland, Niederlande), dieser aus einem Gebirgslande, dessen Kern die Alpen ausmachcn. Vorgebirge. Die nördlichste Spitze des europäischen Fest- landes ist Nord-Kyn, aber die nördlichste europäische Insel- spitze ist das Nordcap. Die südlichste Spitze ist das Cap Matapan (die Spitze von Tarifa an der Straße von Gibral- tar erstreckt sich noch fünf deutsche Meilen südlicher). Die west- lichste Spitze ist das Cap la Roca, unweit der Mündung des Tajo (südlich davon das Cap St. Vincent, nördlich das Cap Finisterre). Am Kar, einem kleinen Fluß, welcher sich in

8. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 49

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
- 49 — die Männer, im obern die Frauen. Erst zu den Zeiten Aler- ander's baute man die Wohnbäuser größer und bequemer. Die Athener lebten ursprünglich mäßig und einfach, bei Gastinählern waren durch ein Gesetz nur dreißig Gäste erlaubt. Ungemisch- ten Wein zu trinken war verboten. Für einen Archon war dies ein todeswürdiges Verbrechen, auch verlor er, wenn er in einer Weinschenke Wein getrunken hatte, seine Würde. Man lag bei Tische, und stand erst nach Tische beim Trinken auf, welches mit einer Libation begann. Frauen waren von den Gastmählcrn ausgeschlossen. Die Kleidung bestand in einem Unterkleide, dem Chiton, mit Aermeln oder Armlöchern, und einem Obcrkleide, dem Hi- rn ation, welches über die linke Schulter geworfen wurde. Die Fußbekleidung bestand in einer einfachen Sohle, welche über dem Fuße mit Riemen befestigt wurde. Die Leichenbestattung war eine heilige Pflicht. Italien. §. 26. Die apenninische Halbinsel, die mittlere der drei großen Halbinseln Südeuropa's, hat den Namen Italien wahrscheinlich von einem alten König Jtalus; die Griechen nannten sie mit- unter auch Hesperia, d. h. Abendland. Von den Alpen ausgehend, durchzieht das Apennineng ebirge die Halbinsel, dessen westlicher Zweig in das Vorgebirge Zephyrium (Spar- tivento), und dessen östlicher in das Vorgebirge Japygium (Lcuca) ausgeht. Der Vesuv. Die Länge von N. nach S. beträgt 163 M., die mittlere Breite 23 M., der Flächeninhalt 3800 Gev.-M. Gränzen: im N. die Alpen, im O. Jllyrien und das adriatische Meer, im S. das mittelländische Meer, im W. das tyrrhenische Meer und Gallien. Die Gestalt der Halbinsel gleicht der eines Stiefels. Meerbusen: Der ligustische (Genua), der tarentini- sche (Tarent), der tergestinische (Triest). Flüsse: in das adriatische Meer der Athesis (Etsch), der Padus (Po), welcher in seinem Mittellauf von N. den Tici- nus (Tessino) und von S. die Trebia aufnimmt; der Bach Rubi con. In das tyrrhenische Meer: der Arnus (Arno) und der Tibcris (Tiber). Die pomptinischen Sümpfe. Die Luft ist warm, ohne daß die Hitze unerträglich wäre; die höheren Berggipfel der nördlichen Apenninen sind einen groß- Kapp, Settfafccn. 4

9. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 103

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 103 - hohes Gebirge, wie durch einen Felsend am m, miteinander verbunden. Gebirge. Viele Vulcane von allen Arten. Längs des ganzen Westrandes erstrecken sich die Cordilleras, eine mäch- tige Gebirgskette, welche in Südamerika Cordillerasde los Andes, d. h. Kette der Andes oder Kupferberge, genannt wird und. einige Zweige nach Nordost verbreitet; in der Mitte bildet sie die Landenge von Panama und nördlich wie südlich von derselben einige Hochplatten. Der Chimborasso fast am Acquator. Der Schneeberg von So rata unter dem 13. Grade südlicher Breite ist der höchste Berg in Amerika. indem er eine Höhe von 25,000 Fuß hat. Gewässer. Alle größere Gewässer münden sich aus dem Ostrand. 1) Nordamerika: außer dem Bärensee, Sklavensee und Winnipegsee, die Fünfseen (Ober-, Michigan-, Hu- ron-, Eric- und Ontariosce; zwischen den letzteren der große Niagara- Wasserfall) mit dem Loren zfluß; der Mississippi mit den großen Zuflüssen des Missuri und Ohio in den Busen von Meriko. 2) Südamerika: der Orinoco bildet vor seiner Mün- dung ein großes, inselreiches Delta, der Marannon oder Amazonenstroin ist der größte Fluß der Erde, 734 Meilen lang und bei seiner Mündung 15 Meilen breit; er nimmt über 60 Ströme auf, welche der Donau an Größe gleich kommen. Der La Plata oder Silberstrom. Der See Maracaibo an der Nordseite steht mit dem Meer in Verbindung; der See Ti ti ca ca auf der Mitte des Westrandes. — Die Llanos oder Pampas sind weite Steppengegenden. Meere. Die Küsten von Amerika werden von drei Haupt- meeren bespült; sie heißen: 1) das nördliche Eismeer, die wahrscheinliche Gränze im hohen Norden; 2) das große Weltmeer im Westen, mit dem Busen von Kalifornien oder Purpurmeer und dem Busen von Panama; 3) der atlantische O cean mit vier sehr großen Meerbusen: die Baffinsbai (Davidsstraße), die Hudsonsbai (Hud- sonsstraße) und der mexikanische Meerbusen nebst dem Antillenmeer. Vorgebirge. Die wichtigsten sind: 1) das Eiscap, der nördlichste bekannte Punct der Westküste; 2) das Cap Lu-

10. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 104

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 101 — cas, an der Südspitze von Californien; 3) das Cap Blanco, der westlichste Punct von Südamerika; 1) das Cap Horn, der südlichste Punct von Amerika auf einer kleinen Insel südlich vom Feuerland; 5) das Cap Rochus, der östlichste Punct von Südamerika, und 6) das Cap Fa re well, die Südspitze von Grönland, welches Land nach den neuesten Entdeckungen höchst wahrscheinlich nicht mit Amerika zusammenhängt. Inseln. Am Westrand von Norden nach Süden: die Ale-uten, die Königin-Charlotten-Jnsel, die Gallo- pagos-Jnseln, das Feuerland; am Ostrand von Süden nach Norden: die Falklands-Jnseln, Margarita und die West- indischen Inseln. Diese sind: 1) Die kleinen Antillen, Trinidad, Tabago, Martinique, Dominica, St. Christoph. 2) Die großen Antillen, Cuba mit den Städten St. Jago und Havanna; Haiti oder Domingo mit den Städten Domingo und Port au Princc; Portorico und Jamaica. 3) Die Ba- hama-Inseln, von denen Guanahani die merkwürdigste ist. Neufundland vor der Mündung des Lorenzstroms; Island wird mit größerm Rechte zu Amerika als zu Europa gerechnet. Producte. Der Erdtheil hat viele Halbinseln, die größten Seen, die längsten Gebirgsketten, weite Hochebenen und in den Tiefländern die üppigsten Grasflächen. Wie in der Oberfläche des Landes und im Klima die größte Abwechslung statt findet, so zeigt sich auch in den Producten die größte Mannigfaltigkeit. Bom kleinsten Moos in Grönland bis zu der 180 F. hohen Wachspalme, vom Kolibri bis zum Condur, vorn kleinsten Wurme bis zum Alligator, vom Faulthier bis zum reißenden Jaguar und Kuguar, von der Steinkohle bis zu den seltensten Metallen und kostbarsten Edelsteinen finden sich die verschiedenartigsten Ab- stufungen. Kakao, Cochenille, Mais, Kartoffeln, Taback und Vanille. Die Getreidcarten und die nützlichsten Hausthiere wur- den erst von Europa nach Amerika verpflanzt. Der Elephant, das Rhinoccros und das Kameel sind ebenfalls nicht einheimisch, wohl aber das Lama. Die ursprünglichen Einwohner sind die wilden Indianer, welche zur Zeit der Entdeckung durch Columbus theils ohne feste Wohnsitze sich mit Jagd, Fischerei und Krieg beschäftigten, theils in Staaten lebten, wie in Meriko und Peru.
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