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1. Für Präparandenanstalten - S. 89

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa, — 2. Das Deutsche Reich. 89 § 136. Bodenschätze. An Mineralien ist das Flachland ärmer als das Mittelgebirge. Diejenigen Bodenschichten, die Steinkohlen oder Erze ent- halten können, liegen in außerordentlicher Tiefe. Dagegen ist Norddeutsch- land reich an Braunkohlen und Salz. An mehreren Stellen ragt das Gestein des Mutterbodens aus der Schuttbedeckung hervor, wie in den Sandsteinklippen von Helgoland und in 56. Tagebau einer Senftenberger Braunkohlengrube. Durch gewaltige Baggermaschinen werden die Lehm-, Sand- und Tonmassen, die das etwa 20 m mächtige Flöz bedecken, weggeräumt, so daß die Kohle im Tagebau gewonnen werden kann. Riesige Baumstümpfe, die bis 3 m Durchmesser aufweisen und oft noch sehr gut erhalten sind, schälen sich aus der lockeren Kohle, die fast durchweg zu Briketts verarbeitet wird, heraus und geben Zeugnis von den Riesenbäumen der Vorzeit. den Kreidefelsen von Rügen. Hier und da bieten sie den Bewohnern wichtige Mineralien, wie namentlich der „Kalkberg" bei Lüneburg, der eiuen vorzüglichen Gips liefert, und au dessen Fnß eine wichtige Salzquelle entspringt. Die Kalkbrüche bei Rüdersdorf sind von großer Bedeutung für die Bautätigkeit Berlins. § 137. Einteilung. Die Elbe, der wichtigste Strom Niederdeutsch- lauds, zerlegt das Tiesland in das größere Ostelbische und das kleinere Westelbische Flachland.

2. Für Präparandenanstalten - S. 76

1912 - Breslau : Hirt
76 C. Länderkunde, 8 115. Die Flüsse des Harzes haben namentlich im N tiefe Täler ausgewaschen, die nur enge Felsenpforten bilden. Am deutlichsten zeigt das die vom Brocken kommende Bode, deren Bett mehrere hundert Meter tief eingegraben ist. Bei ihrem Austritt aus den: Harz, nahe dem Städtchen Thale, liegt der Bodekessel. Oben auf der Hochfläche, einander gegen- über, erblickt man die Roßtrappe und den Hexentanzplatz. Ähnliche Ver- Hältnisse zeigen die Täler der Ilse und der Oker. Neben ihnen sind die Kalkstein höhlen im Bodetal ein Ziel der Harzbesucher. 49. Die Hermannshöhle bei Rübeland im Harz. Nahe dem Bodeufer im Schöße des marmorartigen Kalkgebirges ist die Tropfsteinhöhle durch ehemalige unterirdische Wasserläufe ausgewaschen und dann durch das kalkhaltige, von der Decke träufelnde Sicker- wasser mit Tropfsteingebilden erfüllt. Die Säulen wachsen sich vom Boden und von der Decke entgegen. Aufgabe. Beschreibe das Bild aus dem Gedächtnis! $ 116. Das rauhe Innere des Gebirges hat Schneehöhen bis zu 4 m. Es bietet außer dem Bergbau durch den Holzreichtum Gelegenheit zur Köhlerei und zur Herstellung von Holzwaren. Die einst blühende Kanarienvogelzucht ist zurückgegangen. Die Haupterwerbsquelle ist gegen- wärtig der Fremdenverkehr, der dem Gebirge im Sommer und Winter viele Erholungsbedürftige und Wanderer zuführt. Aufgabe. Weise nach, daß eine Wasserscheide zwischen Elbe und Weser über die Kuppe des Brockens geht! $ 117. Südöstlich vom Harz liegt ein an Bodenschätzen reiches Berg- baugebiet. Hier sinden sich in der Gegend von Eisleben Lager von Kupfer- erzeu, die seit dem 12. Jahrhundert einen ausgedehnten Bergbau aufkommen

3. Für Präparandenanstalten - S. 194

1912 - Breslau : Hirt
194 erhebt. Hieran schließt sich im N das Kaskaden- gebirge, das in die gletscherrei- chen Seealpen übergeht. In ihnen ist der Mae Kinley (6200m) der höchste Berg Nordamerikas. Auf der Nordwest- lichen Halbinsel Alaska durch- zieht der Jukon dasgoldlandvon Klondike 'klän- tmifj. In dem östlichen Randge- birge, den Rocky Mountains jmaunt'ns^ liegt das Quellgebiet des Missouri mit dem Ratio- nalpark (§311). Im 3 des Hoch- lands fließt der Colorado, des- seit tief einge- schnittenes Tal durch die auswaschende Kraft des Wassers entstanden ist. Südlich von seiner Mündung setzt sich das Mexikanische Hochland an das nördliche Tafelland an. Nach 0 ist ihm eine Küstenebene vorgelagert. Unter den Bergen des Landes gibt es noch tätige Vulkane, darunter den Popocatepetl (ix i. Rauchender Berg, 5500 m). Von den beiden Halb- inseln ist Niederkalifornien im allgemeinen gebirgig, Jükatan flach. Das Land östlich vom Mississippi ist von einem Kettengebirge durch- zogen, das im südlichen Teile den Namen Alleghanies [älligents] trägt. Es sendet zahlreiche Flüsse zum Atlantischen Ozean, die in tief einfchnei- dende Buchten münden. An ihnen entstanden die Weltplätze der Ostküste (§312). Der Hudson (hädß'n) ist 230 km stromaufwärts für Dampfer fahrbar. Das Gebirge ist reich an Steinkohlen, Erzen und Petroleum; seine Städte sind deshalb Sitze der Großindustrie und des Großhandels. In der nach 80 liegenden Küstenebene tritt der Handel gegen den Bodenbau (Plantagen- Wirtschaft) zurück. Im äußersten So liegt die Halbinsel Florida. C. Länderkunde. 105. Die Niagara-Fälle, von der amerikanischen Seite aus auf- genommen. Zwischen Eric- und Ontario-See überwindet das „Donnerwasser" 10» m Höhenunter- schied teils in Stromschnellen, teils durch die 50 m hohen Fälle. Vorn der 300 m breite „Amerikanische Fall", im Hintergrunde der 900 m breite kanadische „Hufeisenfall".

4. Für Seminare - S. 135

1912 - Breslau : Hirt
2. West- und Nordasien. 135 sie wird ihrerseits noch weiter südwärts von einer Steppenzone abgelöst. Die hohe Sommerwärme dieser Gebiete erlaubt den Anbau von Roggen, Weizen, Hafer, Gerste, Buchweizen und Gemüse. Im Waldgebiet Ost- sibiriens reift Sommergetreide bis 65° N. Noch weiter nach N als der Ackerbau ist die Viehzucht möglich, die Fleisch und Butter in steigenden Mengen zur Ausfuhr bringt. Das anbaufähige Land wird auf die neunfache Größe des Deutschen Reiches geschätzt; aber ungeheure Flächen harren noch des Pfluges. Die ganze Küste ist überaus reich an Waltieren, Seehunden und Fischen. Der Hauptreichtum Sibiriens besteht indes vorläufig uoch — außer in Pelztieren — in Holz und vornehmlich in den Erträgnissen des Bergbaus, der im Ural Eisen, Gold und Platin, im Altai silberhaltiges Bleierz, Gold und Silber, im Satanischen Gebirge Graphit, im Jablonoi- Gebirge Silber und Eisen liefert. Ausgedehnte Steinkohlenlager sind im Altai und an anderen Stellen gefunden worden. Sibirien ist, obwohl ein großer Teil der Bodenfläche nie benutzt werden kann, infolge seiner Natur- ausstattung ein Land der Zukunft. d) Verkehr. Für den Seeverkehr haben die Ströme Sibiriens keine Beden- tung, dagegen spielen sie im Binnenverkehr eine große Rolle. Die wichtigste Ver- kehrslinie des Landes, die für die wirtschaftliche Erschließung Sibiriens noch Großes leisten wird, ist die Sibirische Überlandbahn (7800km). Sie führt von Tscheljabinsk am Ural (mit Moskau über Samara an der Wolga verbunden) über Jrkütsk, am Baikäl-See vorbei, über Mandschnria und Charbin nach Wladiwostok. In Charbin entsendet sie eine Zweiglinie nach Port Arthur und Dalni (jetzt Dairen). Heute kaun man von Berlin aus in 13^ Tagen Wladiwostok erreichen. Der Bau einer Bahn, den Amur entlang, ist geplant. (Vgl. Fig. 97.) e) Bewohner und Siedlungen. Seit dreihundert Jahren ist Sibirien rus- si scher Besitz. Eine kleine Kosakenschar führte die Eroberung des Landes aus. Die ersten Ansiedler waren Pelzhändler und politische Verbrecher. Heute besteht die sibirische Bevölkerung zuaus Russen, die teils Nachkommen russischer Ver- bannten —Rußland benutzt Sibirien als Verbannungsland für Verbrecher—, teils freiwillig eingewanderte russische Kolonisten sind. Im 8 haben sich, besonders zu beiden Seiten der Sibirischen Eisenbahn, zahlreiche angesiedelte Russen mit den Mongolen zu dem neurussischen Stamme der Siberiäk vermischt. Die in spärlicher Zahl vertretene Eingeborenenbevölkerung wird von arktischen Natur- Völkern mongolischer Abkuust gebildet, die namentlich im N als Jäger, Fischer und nomadisierende Tierzüchter leben. Unter ihren zahlreichen Stämmen sind die Jakuten nach Zahl, Begabung und Anpassungsfähigkeit am wichtigsten. Die ge- samte Einwohnerzahl beträgt ungefähr 6 Mill. ^ Die größeren Siedlungen liegen an den Flußübergängen des „Sibirischen Trakts", der bis zum Bau der Transsibirischen Bahn wichtigsten Verkehrsstraße Sibiriens (von St. Petersburg und Moskau nach Kjachta und Peking), so To- bölsk (20), ein Ort mit regem Handel und ansehnlicher Industrie, und Omsk (90) am Jrtisch, Tomsk (100), an einer Zweiglinie der Sibirischen Eisenbahn, die größte Stadt Sibiriens (Universität), Jrkütsk (85) an der Oberen Tungnska nicht weit vom Baikäl-See, die vornehmste, verkehrsreichste und industriereichste sibirische Stadt. Weit im 0 an der oberen Lena bildet Jakütsk den Mittelpunkt eines bedeutenden Handels mit Pelzwerk und fossilem Elfenbein.

5. Für Seminare - S. 157

1912 - Breslau : Hirt
5. Südasien. 157 Teil der nach Europa (auch nach Deutschland) und nach China eingeführten Reismengen stammt aus Hinterindien. Die Gebirge sind sehr waldreich. Wirtschaftliche Bedeutung haben besonders die großen Bestände riesiger ^ek- tonien, die wertvolles Tiekholz liefernd Unter den Erzeugnissen des Berg- baus steht Zinn, das sonst seltener vorkommt, an erster Stelle; die Gegenden am Golf von Siam bei Schantabnn und in der jetzt französischen Provinz Battambang bieten Edelsteine, Saphire und Rubine. 93. Malaiisches Dorf auf den Sunda-Jnseln. Die leichten Holz- und Mattenhäuscr sind häufig in langen Reihen am Flußuser aus Pfählen erbaut. Zwischen ihnen liegen an Tauen befestigte Hausboote. Oft werden in wunderlichen Formen die Kähne überbaut, damit sie allen Aufgaben eines Wohnhauses genügen. c) Bevölkerung und Siedlungen. Die Bevölkerung besteht aus Mongolen und auf Maläka aus Malaien. Jene sind Buddhisten, diese Mohammedaner. In den südöstlichen Gebieten liegen zahlreiche eingewanderte Chinesen dem Reisbau ob, in den W drangen Hindus vor. 1. Die Landschaft Barum (auch Burma oder Birma) ist britisch. Rangoon [rangütt] (250) wurde der größte Reishafen der Erde. In Maläka liegen einige britische Kolonien, die Stroits Settlements, „Straßensiedlungen", von denen Sin- gapore (200) am wichtigsten ist. Singapore, die Hafenstadt auf der gleichnamigen ^nsel an der Südspitze Maläkas und an der Meerenge zwischen zwei Ozeanen, besitzt eine Handelslage wie kaum ein anderer Ort der Erde. Es sammelt die reichen Er- zeugnisse der Hinterindischen Inselwelt und übermittelt sie europäischen und chinesi- schen Schiffen. In dem bunten Völkergemisch der Stadt überwiegt das chinesische Element (75 °/o). 1 Bremer Segelschiffe, die „Reisfahrer", führen Reis und Tiekholz um das Kap der Guten Hoffnung unserm Vaterlande zu.

6. Für Seminare - S. 225

1912 - Breslau : Hirt
C. Südamerika. 225 c) Bodenerzeugnisse. In den nördlichen Andenländern ziehen tro- pische Urwälder, in denen Palmen den Hauptbestandteil bilden, die Hänge des Gebirges hoch hinauf Sehr zahlreich sind die immergrünen, lorbeer- artigen Cinchonen oder Fieberrindenbäume sowie Kokasträucher. In Höhen von etwa 3000 m, an der oberen Grenze des Gebirgswaldes, beginnt der Gürtel der alpinen Sträucher und Stauden, dem sich noch die Region des ewigen Schnees anschließt. Am Fuße der Anden gedeihen Kakao (Ecuador ist neben Brasilien der bedeutendste Kakaoproduzent der Erde), Kaffee, Tabak, Zuckerrohr und Kautschuk liefernde Pflanzen; die Hochflächen eignen sich zum Ackerbau Mais, Kartoffeln2) und durch ihre weiten Gras- flnren zur Viehzucht. Der mittlere Teil der Anden ist mit Ausnahme der wohlbenetzten Ostseite waldarm, ja stellenweise Wüste (Atacäma). Das gemäßigte Klima und die reichen Niederschläge des Südwestens gestatten den Anbau von Weizen und von zahlreichen eingeführten Nutzpflanzen, Obst, Futterkräutern, Gemüse. An charakteristischen Tierformen besitzen die Andenländer das Lama, das gleich dem ihm verwandten Kamel als Lasttier verwandt wird, den Kondor und den Kolibri. Zahlreiche Haustiere wurden eingeführt; so hat z. B. in Chile die Schafzucht große Bedeutung erlangt. An den Küsten und auf den Küsteninseln leben zahlreiche Seevögel, deren Dünger im Laufe der Jahrhunderte zu Schichten von oft 40 m Mächtigkeit angewachsen ist (Guano). Das Vikuuja ist jetzt fast ausgerottet. Wichtig sind die südamerikanischen Anden wegen ihres Mineralreichtums. Der Bergbau auf Silber, Zinn, Kupfer, Gold, Salpeter (in der Atacäma- Wüste), der auch die europäischen Ansiedler lockte, bildet wie im W Nord- amerikas vor Bodenbau und Viehzucht die Grundlage für das Wirtschaft- liche Leben der Bevölkerung und ließ die höchstgelegenen menschlichen Sied- lnngen der Erde entstehen. cl) Bewohner. Die ehemals unter spanischer Herrschaft stehenden Andenländer führten zu Anfang des vorigen Jahrhunderts gewaltsam ihre Loslösung vom Mutterlands herbei. Aus dem spanischen Koloniallande bildeten sich Republiken, in denen noch heute die spanische Sprache und die katholische Religion vorherrschen. Unaufhörliche innere Kämpfe haben die Entwicklung der Staaten indes gehemmt; nur Chile erfreut sich eines geordneten Staatswesens und eines blühenden Wirt- schasts- und Geisteslebens. Die Bewohner sind teils Mischlinge, teils Weiße (besonders Kreolen), teils Indianer. Die einstigen Jndianerkulturen sind nur noch in Spuren erhalten. 6) Staaten und Siedlungen. 1. Chile [tsthtle] ist der südlichste und längste, dazu der bestregierte und mächtigste Kordillerenstaat. Den Lebensnerv seines Wirtschaftslebens bildet der Bergbau auf Salpeter und — jedoch in viel geringerem Maße — die Gewinnung von Kupfererzen. Neben den Nachkommen der Spanier spielen die eingewanderten Deutschen, etwa 11000, die durch deutsche Schulen auch das Deutschtum ihrer Kinder bewahren, 1 Das Küstengebiet Colömbias ist wahrscheinlich die Heimat der Kokospalme. 2 Die Andenländer sind die Heimat der Kartoffel, Lennarz, Erdkunde für Seminare. in

7. Für Seminare - S. 245

1912 - Breslau : Hirt
3. Deutsch-Südwestafrika. 245 6. Der deutsche Anteil an der Kalahari im 0. Er besteht aus eiuer Landschaft mit zahlreichen hohen Dünen und mit Kalkpfannen, die vielfach als Wasserstelleu wichtig sind. Im N Südwestafrikas, der schon in das Tropengebiet mit Zenitalregen hineinreicht, werden die Niederschlüge reichlicher; an die Stelle der Strauch- steppe tritt die Buschsteppe. Im Kaokofelde erscheinen zuerst spärlich, dann häufiger Palmen (Dum- und Fächerpalmen), auch der Charakterbaum der afrikanischen Steppe, der Affenbrotbaum, stellt sich ein. Mit der An- Näherung an das Knn^ne- und Okawängo-Gebiet geht die Buschsteppe in eine Parklandschaft mit lichten Wäldern und Galeriewaldstreiseu über. d) Die Tierwelt. Sie ist reich an Arten, jedoch durch rücksichtslosen Jagdbetrieb stark verringert worden. Elefanten, Löwen, Flußpferde, Giraffen und Büffel treten nur noch in den nördlichen Gebieten auf. Dagegen be- völkern Antilope, Springbock und Zebra neben Leopard, Luchs, Hyäne und Schakal die Savannen in großer Zahl. In allen offenen Landschaften lebt der Strauß. Tauben und Hühner, auch Geier sind überall anzutreffen. Fla- mingos, Pelikane und Pinguine kommen zahlreich an der Küste vor, die den genannten Vögeln ihre Guanolager verdankt. Schildkröten, Eidechsen, Schlangen, darunter einige sehr giftige, Bärenpaviane und Bienen finden sich häufig. Die schlimmsten Plagen des Landes sind Wanderheuschrecken und Termiten. Der Fisch- und Robbenreichtum der Küstenströmung wird wegen der Hasenlosigkeit und der starken Brandung nur von Hottentotten in der Walfischbai ausgenutzt. c) Wirtschaftliche Verhältnisse. Die Beschaffenheit der Küste und des § Küstengebietes, ferner die große Trockenheit und der Mangel an kräftigen Wasserläusen erschweren den wirtschaftlichen Aufschwung der Kolonie, die größtenteils eiu hochgelegenes, dürres Steppenland ist. Ausgedehnt und zahlreich sind die Weiden für Rinder im N, für Schafe, Fleisch- und Angora- ziegen im 8. Straußen- und Bienenzucht werden mit gutem Erfolg betrieben. In Gebieten mit reichlicher Bewässerung, z. B. in kleinen Talmulden mit dauern- den Quellen und in Flußbetten, die Grundwasser führen, gedeihen Getreide, Gemüse, Südfrüchte, Tabak, Wein und Dattelpalmen, jedoch nicht in solchen Mengen, daß sie für die Ausfuhr in Betracht kämen. Eine beträchtliche Er- Weiterung der Viehzucht, die bei dem Charakter des Landes stets die vor- nehmste Erwerbsquelle bleiben wird, aber auch eine ansehnliche Vergrößerung der anbaufähigen Bodenfläche ist wohl möglich, wenn durch Anlage von Bohrbrunnen, Staubecken, Schöpfwerken, die schon in größerer Zahl vor- Händen sind, für regelmäßige Befeuchtung Sorge getragen wird (Wasser soll der Boden in genügender Menge enthalten). An Bodensch ätzen werden in Dentsch-Südwest Kupfer, Diamanten, Eisen, Blei und Zinn und Spuren von Gold gefunden. Die größten abbauwürdigen Kupferlager liegen im Otäwi-Gebiete, wo die Otawi-Minen- und Eisenbahn- gesellschaft die geförderten Erze teilweise an Ort und Stelle verhüttet. Diamanten S-bud 146) kommen in dem wüstenhaften Hinterlande der Lüderitzbncht vor.

8. Für Seminare - S. 144

1912 - Breslau : Hirt
144 B. Länderkunde. — I. Asien. Nährquelle fällt der Seefischerei zu, die durch die bedeutende Küsten- Entwicklung und die Nähe der Tiefsee die günstigsten Bedingungen findet Die Viehzucht wird durch die Armut an guten Weiden erschwert; am meisten Wert legt man auf die Pflege der Seidenraupe, dann auf die Ge- flügel- und Pferdezucht. Rinder dienen nur zum Pflügen und als Lasttiere; Milch, Butter und Käse blieben unbekannt. An Mineralien gewinnt man Petroleum, Schwefel, Kupfer, Steinkohlen, Salz und Porzellanerde. Überraschend schnell vollzog sich die Entwicklung Japans vom Ackerbau- zum Großindustriestaat. In der Form des Hausgewerbes werden meist noch die Lack-, Fächer- und Seidenindustrie, die Herstellung von Porzellan- und Metallwaren betrieben. Manche Industrien haben sich die technischen Er- rungeuschafteu des christlichen Abendlandes zunutze gemacht und durch Dampf und Waffer getriebene Maschinen in ihren Dienst gestellt: Baumwollspinnereien, Eisen- und Stahlwarenfabriken, Papierfabriken, die chemische Industrie, der Schiff- und Maschinenbau. Der wirtschaftliche Aufschwung des Reiches, der in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts mit dem Einlaß europäischer Kultur begaun, und die Jusellage des Landes, die namentlich auf den Verkehr mit China, der Union und mit Australien hinweist, waren die Ursache, daß Japan sich im Welt- Handel und Weltverkehr eine achtunggebietende Stellung erringen konnte. Es unterhält regelmäßige Dampferverbindungen mit den Häfen Ost- und Südasiens, Australiens und Amerikas, mit Marseille, Aut- werpeu und London. Sämtliche Welthandelsvölker stehen mit Japan im Schiffsverkehr. — Das Deutsche Reich, dessen Postdampfer Nagasaki, Kobe, Jokohama anlaufen, sendet Industriewaren, wissenschaftliche Instrumente und Bücher nach Japan und holt Seide, Kampfer, Kupfer und Fette von dort. Den größten Anteil am japanischen Handel, der in steigendem Maße Roh- seide, Seiden- und Baumwollwaren, Kupfer, Tee, Papier- und Lackwaren zur Ausfuhr bringt, haben die Briten. Sehr lebhaft ist neben der Küsten- schisfahrt auch der Handel im Innern des Landes. Er wird durch die fortgeschrittene Entwicklung der modernen Verkehrsmittel sehr gefördert. In feinem Heer- und Unterrichtswesen ist Japan europäischem, namentlich deutschem Muster gefolgt. Welche Summe von Kräften die vollständige Um- gestaltnng des gesamten Staats-, Wirtschafts- und Kulturlebens entwickelt hat, zeigte sehr deutlich der siegreiche Krieg mit Rußland. Er verschaffte Japan den Rang einer in die Weltpolitik eingreifenden Großmacht, die, gestützt auf das Bündnis mit England, die Vorherrschaft in Ostasien ausübt. c) Bewohner. Das gesamte Japanische Reich mit Einschluß von Korea zählt auf 675000 qkm sast 70 Mill. Einw. Die Bewohner sind im N bärtige Aino. In der Mitte und im 8 wohnen Japaner, heute das erste Kulturvolk der mongolischen Rasse. Geschickt, fleißig und begabt, verbinden sie mit regem geistigen Streben die Fähigkeit, sich modernem Fortschritt anzupassen. Große i In Tokio besteht eine alte, sehr gut eingerichtete Fischereischule.

9. Für Seminare - S. 254

1912 - Breslau : Hirt
254 B. Länderkunde. — V. Die deutschen Kolonien. und mit der Küste fehlt. Sie werden alle von Dampfern — auch von deutschen — befahren, die eine regelmäßige Verbindung mit den Uferplätzen unterhalten. Der Viktoria-See ist als Eingangspforte zum gesegneten Nil-Sudän von großerbedentnng. 6) Bevölkerung. In Deutfch-Ostafrika erreicht das Verbreitungsgebiet der B äntuneger seine Nordgrenze. Sie treiben meist Ackerbau. Einige Stämme find besonders geschickt in gewerblichen Arbeiten, doch ist die Schmiedekunst (Bild 155) infolge der Einführung billiger Eisenwaren im Rückgang begriffen. Die mächtigsten 135. Ostafrikanische Schmiede. Das Eisen wird aus dem Schwemmsand der Bäche ausgewaschen, dann in niedrigen Lehmöfen verhüttet, auf Schmiedeessen geglüht und mit den einfachsten Eisen- und Steinwerkzeugen zu Speerspitzen, Schwertern, Ketten und Geräten geschickt verarbeitet. Stämme bilden die Wahüma in Ruanda und die hauptsächlich von der Zucht des Buckelrindes lebenden, jetzt friedfertigen W ah ehe. Die Wahüma, die längsten Menschen der Erde (bis zu 2,2 m wurden gemessen, 2 m oft), sind hamitischen Ursprungs, ebenso wahrscheinlich die kriegerischen Mafäi, nomadische Viehzüchter im Gebiete des Kilimandscharo. Die Araber* übten schon sehr früh an der Küste, die ihnen durch die Monsune leicht erreichbar war, eine umfangreiche Handelstätigkeit aus. Sie verbreiteten dort den Islam und gaben durch ihren Verkehr mit den Negern zur Entstehung der bäntu-arabifchen Mischsprache, des Kisuahel, d. i. Sprache der Küstenleute, Veranlassung. Die Küstenbewohner, Suaheli, der Abstammung nach Bäntu, leisten dem Ausländer als Händler und Träger gern Dienste und zeichnen sich durch Zuverlässigkeit aus. Wie Araber, so sind auch Inder an der ostasrika- nischen Küste seit alters ansässig. Als Kaufleute und Bankiers beherrschen sie noch immer einen großen Teil des kolonialen Wirtschaftslebens, wenn auch deutsche Firmen im Großhandel erfolgreich mit ihnen in Wettbewerb treten. 1 Die Araber unternahmen früher kühne Raubzüge von der Küste aus in das Innere des Landes, um Sklaven und Elfenbein aufzukaufen oder zu erbeuten. Das Verbot des Sklaven- Handels führte zu einem blutigen Aufstande der Araber, der durch Wissmann gedämpft wurde.

10. Für Seminare - S. 213

1912 - Breslau : Hirt
A. Nordamerika, 213 ausgreifenden Ästen). Der Holzreichtum des Gebirges entwickelte in Kali- fornien eine gewaltige Holzindustrie und cinen bedeutenden Holzhandel. In den gesegneten Ebenen breiten sich Weizenfelder, Obst- und Pfirsichgärten aus sbild 128). Die Wasserfälle der Flüsse werden wirtschaftlich ausgenutzt und liefern Licht und elektrische Kraft für Fabriken und Eisenbahnen. Die inneren Hochflächen sind größtenteils mit fruchtbarem Schwemmlandboden bedeckt, der jedoch infolge der Regenarmut Wüstenhaft öde erscheint. Wo aber künst- liche Bewässerung angelegt ist, wie am Großen Salzsee, liefert er reiche Erträge an Getreide, Obst und Gemüse und steht an Ergiebigkeit dem Kaliforni- schen Tieflande nicht nach. So kommt es, daß die Mehlausfuhr die Grund- läge für den Überseehandel der Westküste wurde. Auf künstliche Bewässerung ist auch der Laudbau am Ostfuße des Felsengebirges angewiesen. 128. Kalifornische Fruchtebene. Die einst öden Steppentäler Kaliforniens sind durch künstliche Bewässerung größtenteils in herrliche Frucht- gärten verwandelt, die schon heute eine Fläche von 30000 qkm bedecken. Zitronen, Pfirsiche und Aprikosen, aber auch alle Arten von Birnen, Äpfeln und Pflaumen gedeihen hier viel besser als irgendwo sonst in den Vereinigten Staaten. Selbst Oliven werden in neuerer Zeit mit großem Erfolg angebaut. Was dem Hochland des W an Bodenergiebigkeit abgeht, das wird durch seinen Mineralreichtum ersetzt. In der Goldgewinnung wetteifert die Union mit Afrika und Australien, in der Silbererzeugung mit Mexiko. Die gold- reichsten Staaten sind Kalifornien und Colorado. Auch lagern im W große Mengen von Kupfer- und Eisenerzen, Braun- und Steinkohlen und Petroleum. So gehört die Union zu den ersten Produktionsländern der Welt. ^ Aber auch die verhältnismäßig junge Industrie ist schnell gewachsen. Die amerikanische Eisen-, Stahl- und Maschinenindustrie tritt mit der englischen und deutschen in scharfen Wettbewerb. Die Baumwollindustrie
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