I. Europa, — 2. Das Deutsche Reich.
89
§ 136. Bodenschätze. An Mineralien ist das Flachland ärmer als das
Mittelgebirge. Diejenigen Bodenschichten, die Steinkohlen oder Erze ent-
halten können, liegen in außerordentlicher Tiefe. Dagegen ist Norddeutsch-
land reich an Braunkohlen und Salz.
An mehreren Stellen ragt das Gestein des Mutterbodens aus der
Schuttbedeckung hervor, wie in den Sandsteinklippen von Helgoland und in
56. Tagebau einer Senftenberger Braunkohlengrube.
Durch gewaltige Baggermaschinen werden die Lehm-, Sand- und Tonmassen, die das etwa 20 m mächtige
Flöz bedecken, weggeräumt, so daß die Kohle im Tagebau gewonnen werden kann. Riesige Baumstümpfe,
die bis 3 m Durchmesser aufweisen und oft noch sehr gut erhalten sind, schälen sich aus der lockeren Kohle,
die fast durchweg zu Briketts verarbeitet wird, heraus und geben Zeugnis von den Riesenbäumen der Vorzeit.
den Kreidefelsen von Rügen. Hier und da bieten sie den Bewohnern
wichtige Mineralien, wie namentlich der „Kalkberg" bei Lüneburg, der
eiuen vorzüglichen Gips liefert, und au dessen Fnß eine wichtige Salzquelle
entspringt. Die Kalkbrüche bei Rüdersdorf sind von großer Bedeutung
für die Bautätigkeit Berlins.
§ 137. Einteilung. Die Elbe, der wichtigste Strom Niederdeutsch-
lauds, zerlegt das Tiesland in das größere Ostelbische und das kleinere
Westelbische Flachland.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Helgoland Lüneburg Berlins Niederdeutsch- Westelbische_Flachland
76
C. Länderkunde,
8 115. Die Flüsse des Harzes haben namentlich im N tiefe Täler
ausgewaschen, die nur enge Felsenpforten bilden. Am deutlichsten zeigt das
die vom Brocken kommende Bode, deren Bett mehrere hundert Meter tief
eingegraben ist. Bei ihrem Austritt aus den: Harz, nahe dem Städtchen
Thale, liegt der Bodekessel. Oben auf der Hochfläche, einander gegen-
über, erblickt man die Roßtrappe und den Hexentanzplatz. Ähnliche Ver-
Hältnisse zeigen die Täler der Ilse und der Oker. Neben ihnen sind die
Kalkstein höhlen im Bodetal ein Ziel der Harzbesucher.
49. Die Hermannshöhle bei Rübeland im Harz.
Nahe dem Bodeufer im Schöße des marmorartigen Kalkgebirges ist die Tropfsteinhöhle durch ehemalige
unterirdische Wasserläufe ausgewaschen und dann durch das kalkhaltige, von der Decke träufelnde Sicker-
wasser mit Tropfsteingebilden erfüllt. Die Säulen wachsen sich vom Boden und von der Decke entgegen.
Aufgabe. Beschreibe das Bild aus dem Gedächtnis!
$ 116. Das rauhe Innere des Gebirges hat Schneehöhen bis zu
4 m. Es bietet außer dem Bergbau durch den Holzreichtum Gelegenheit
zur Köhlerei und zur Herstellung von Holzwaren. Die einst blühende
Kanarienvogelzucht ist zurückgegangen. Die Haupterwerbsquelle ist gegen-
wärtig der Fremdenverkehr, der dem Gebirge im Sommer und Winter
viele Erholungsbedürftige und Wanderer zuführt.
Aufgabe. Weise nach, daß eine Wasserscheide zwischen Elbe und Weser
über die Kuppe des Brockens geht!
$ 117. Südöstlich vom Harz liegt ein an Bodenschätzen reiches Berg-
baugebiet. Hier sinden sich in der Gegend von Eisleben Lager von Kupfer-
erzeu, die seit dem 12. Jahrhundert einen ausgedehnten Bergbau aufkommen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
194
erhebt. Hieran
schließt sich im N
das Kaskaden-
gebirge, das in
die gletscherrei-
chen Seealpen
übergeht. In
ihnen ist der Mae
Kinley (6200m)
der höchste Berg
Nordamerikas.
Auf der Nordwest-
lichen Halbinsel
Alaska durch-
zieht der Jukon
dasgoldlandvon
Klondike 'klän-
tmifj. In dem
östlichen Randge-
birge, den Rocky
Mountains
jmaunt'ns^ liegt
das Quellgebiet
des Missouri
mit dem Ratio-
nalpark (§311).
Im 3 des Hoch-
lands fließt der
Colorado, des-
seit tief einge-
schnittenes Tal durch die auswaschende Kraft des Wassers entstanden ist.
Südlich von seiner Mündung setzt sich das Mexikanische Hochland an
das nördliche Tafelland an. Nach 0 ist ihm eine Küstenebene vorgelagert.
Unter den Bergen des Landes gibt es noch tätige Vulkane, darunter den
Popocatepetl (ix i. Rauchender Berg, 5500 m). Von den beiden Halb-
inseln ist Niederkalifornien im allgemeinen gebirgig, Jükatan flach.
Das Land östlich vom Mississippi ist von einem Kettengebirge durch-
zogen, das im südlichen Teile den Namen Alleghanies [älligents] trägt.
Es sendet zahlreiche Flüsse zum Atlantischen Ozean, die in tief einfchnei-
dende Buchten münden. An ihnen entstanden die Weltplätze der Ostküste
(§312). Der Hudson (hädß'n) ist 230 km stromaufwärts für Dampfer fahrbar.
Das Gebirge ist reich an Steinkohlen, Erzen und Petroleum; seine Städte
sind deshalb Sitze der Großindustrie und des Großhandels. In der nach
80 liegenden Küstenebene tritt der Handel gegen den Bodenbau (Plantagen-
Wirtschaft) zurück. Im äußersten So liegt die Halbinsel Florida.
C. Länderkunde.
105. Die Niagara-Fälle, von der amerikanischen Seite aus auf-
genommen.
Zwischen Eric- und Ontario-See überwindet das „Donnerwasser" 10» m Höhenunter-
schied teils in Stromschnellen, teils durch die 50 m hohen Fälle. Vorn der 300 m breite
„Amerikanische Fall", im Hintergrunde der 900 m breite kanadische „Hufeisenfall".
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Mae
Kinley C._Länderkunde
2. West- und Nordasien.
135
sie wird ihrerseits noch weiter südwärts von einer Steppenzone abgelöst.
Die hohe Sommerwärme dieser Gebiete erlaubt den Anbau von Roggen,
Weizen, Hafer, Gerste, Buchweizen und Gemüse. Im Waldgebiet Ost-
sibiriens reift Sommergetreide bis 65° N. Noch weiter nach N als der
Ackerbau ist die Viehzucht möglich, die Fleisch und Butter in steigenden
Mengen zur Ausfuhr bringt. Das anbaufähige Land wird auf die neunfache
Größe des Deutschen Reiches geschätzt; aber ungeheure Flächen harren noch
des Pfluges. Die ganze Küste ist überaus reich an Waltieren, Seehunden und
Fischen. Der Hauptreichtum Sibiriens besteht indes vorläufig uoch —
außer in Pelztieren — in Holz und vornehmlich in den Erträgnissen des
Bergbaus, der im Ural Eisen, Gold und Platin, im Altai silberhaltiges
Bleierz, Gold und Silber, im Satanischen Gebirge Graphit, im Jablonoi-
Gebirge Silber und Eisen liefert. Ausgedehnte Steinkohlenlager sind im
Altai und an anderen Stellen gefunden worden. Sibirien ist, obwohl ein
großer Teil der Bodenfläche nie benutzt werden kann, infolge seiner Natur-
ausstattung ein Land der Zukunft.
d) Verkehr. Für den Seeverkehr haben die Ströme Sibiriens keine Beden-
tung, dagegen spielen sie im Binnenverkehr eine große Rolle. Die wichtigste Ver-
kehrslinie des Landes, die für die wirtschaftliche Erschließung Sibiriens noch Großes
leisten wird, ist die Sibirische Überlandbahn (7800km). Sie führt von
Tscheljabinsk am Ural (mit Moskau über Samara an der Wolga verbunden) über
Jrkütsk, am Baikäl-See vorbei, über Mandschnria und Charbin nach Wladiwostok.
In Charbin entsendet sie eine Zweiglinie nach Port Arthur und Dalni (jetzt
Dairen). Heute kaun man von Berlin aus in 13^ Tagen Wladiwostok erreichen.
Der Bau einer Bahn, den Amur entlang, ist geplant. (Vgl. Fig. 97.)
e) Bewohner und Siedlungen. Seit dreihundert Jahren ist Sibirien rus-
si scher Besitz. Eine kleine Kosakenschar führte die Eroberung des Landes aus.
Die ersten Ansiedler waren Pelzhändler und politische Verbrecher. Heute besteht
die sibirische Bevölkerung zuaus Russen, die teils Nachkommen russischer Ver-
bannten —Rußland benutzt Sibirien als Verbannungsland für Verbrecher—, teils
freiwillig eingewanderte russische Kolonisten sind. Im 8 haben sich, besonders
zu beiden Seiten der Sibirischen Eisenbahn, zahlreiche angesiedelte Russen mit
den Mongolen zu dem neurussischen Stamme der Siberiäk vermischt. Die in
spärlicher Zahl vertretene Eingeborenenbevölkerung wird von arktischen Natur-
Völkern mongolischer Abkuust gebildet, die namentlich im N als Jäger, Fischer
und nomadisierende Tierzüchter leben. Unter ihren zahlreichen Stämmen sind die
Jakuten nach Zahl, Begabung und Anpassungsfähigkeit am wichtigsten. Die ge-
samte Einwohnerzahl beträgt ungefähr 6 Mill.
^ Die größeren Siedlungen liegen an den Flußübergängen des „Sibirischen
Trakts", der bis zum Bau der Transsibirischen Bahn wichtigsten Verkehrsstraße
Sibiriens (von St. Petersburg und Moskau nach Kjachta und Peking), so To-
bölsk (20), ein Ort mit regem Handel und ansehnlicher Industrie, und Omsk (90)
am Jrtisch, Tomsk (100), an einer Zweiglinie der Sibirischen Eisenbahn, die
größte Stadt Sibiriens (Universität), Jrkütsk (85) an der Oberen Tungnska nicht
weit vom Baikäl-See, die vornehmste, verkehrsreichste und industriereichste sibirische
Stadt. Weit im 0 an der oberen Lena bildet Jakütsk den Mittelpunkt eines
bedeutenden Handels mit Pelzwerk und fossilem Elfenbein.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
5. Südasien.
157
Teil der nach Europa (auch nach Deutschland) und nach China eingeführten
Reismengen stammt aus Hinterindien. Die Gebirge sind sehr waldreich.
Wirtschaftliche Bedeutung haben besonders die großen Bestände riesiger ^ek-
tonien, die wertvolles Tiekholz liefernd Unter den Erzeugnissen des Berg-
baus steht Zinn, das sonst seltener vorkommt, an erster Stelle; die Gegenden
am Golf von Siam bei Schantabnn und in der jetzt französischen Provinz
Battambang bieten Edelsteine, Saphire und Rubine.
93. Malaiisches Dorf auf den Sunda-Jnseln.
Die leichten Holz- und Mattenhäuscr sind häufig in langen Reihen am Flußuser aus Pfählen erbaut.
Zwischen ihnen liegen an Tauen befestigte Hausboote. Oft werden in wunderlichen Formen die Kähne
überbaut, damit sie allen Aufgaben eines Wohnhauses genügen.
c) Bevölkerung und Siedlungen. Die Bevölkerung besteht aus Mongolen
und auf Maläka aus Malaien. Jene sind Buddhisten, diese Mohammedaner. In
den südöstlichen Gebieten liegen zahlreiche eingewanderte Chinesen dem Reisbau
ob, in den W drangen Hindus vor.
1. Die Landschaft Barum (auch Burma oder Birma) ist britisch. Rangoon
[rangütt] (250) wurde der größte Reishafen der Erde. In Maläka liegen einige
britische Kolonien, die Stroits Settlements, „Straßensiedlungen", von denen Sin-
gapore (200) am wichtigsten ist. Singapore, die Hafenstadt auf der gleichnamigen
^nsel an der Südspitze Maläkas und an der Meerenge zwischen zwei Ozeanen, besitzt
eine Handelslage wie kaum ein anderer Ort der Erde. Es sammelt die reichen Er-
zeugnisse der Hinterindischen Inselwelt und übermittelt sie europäischen und chinesi-
schen Schiffen. In dem bunten Völkergemisch der Stadt überwiegt das chinesische
Element (75 °/o).
1 Bremer Segelschiffe, die „Reisfahrer", führen Reis und Tiekholz um das Kap der
Guten Hoffnung unserm Vaterlande zu.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschland China Hinterindien Burma Birma Rangoon Maläka Maläkas
C. Südamerika.
225
c) Bodenerzeugnisse. In den nördlichen Andenländern ziehen tro-
pische Urwälder, in denen Palmen den Hauptbestandteil bilden, die Hänge
des Gebirges hoch hinauf Sehr zahlreich sind die immergrünen, lorbeer-
artigen Cinchonen oder Fieberrindenbäume sowie Kokasträucher. In Höhen
von etwa 3000 m, an der oberen Grenze des Gebirgswaldes, beginnt der
Gürtel der alpinen Sträucher und Stauden, dem sich noch die Region
des ewigen Schnees anschließt. Am Fuße der Anden gedeihen Kakao
(Ecuador ist neben Brasilien der bedeutendste Kakaoproduzent der Erde),
Kaffee, Tabak, Zuckerrohr und Kautschuk liefernde Pflanzen; die Hochflächen
eignen sich zum Ackerbau Mais, Kartoffeln2) und durch ihre weiten Gras-
flnren zur Viehzucht. Der mittlere Teil der Anden ist mit Ausnahme
der wohlbenetzten Ostseite waldarm, ja stellenweise Wüste (Atacäma). Das
gemäßigte Klima und die reichen Niederschläge des Südwestens gestatten
den Anbau von Weizen und von zahlreichen eingeführten Nutzpflanzen, Obst,
Futterkräutern, Gemüse.
An charakteristischen Tierformen besitzen die Andenländer das Lama,
das gleich dem ihm verwandten Kamel als Lasttier verwandt wird, den
Kondor und den Kolibri. Zahlreiche Haustiere wurden eingeführt; so hat
z. B. in Chile die Schafzucht große Bedeutung erlangt. An den Küsten und
auf den Küsteninseln leben zahlreiche Seevögel, deren Dünger im Laufe der
Jahrhunderte zu Schichten von oft 40 m Mächtigkeit angewachsen ist (Guano).
Das Vikuuja ist jetzt fast ausgerottet.
Wichtig sind die südamerikanischen Anden wegen ihres Mineralreichtums.
Der Bergbau auf Silber, Zinn, Kupfer, Gold, Salpeter (in der Atacäma-
Wüste), der auch die europäischen Ansiedler lockte, bildet wie im W Nord-
amerikas vor Bodenbau und Viehzucht die Grundlage für das Wirtschaft-
liche Leben der Bevölkerung und ließ die höchstgelegenen menschlichen Sied-
lnngen der Erde entstehen.
cl) Bewohner. Die ehemals unter spanischer Herrschaft stehenden Andenländer
führten zu Anfang des vorigen Jahrhunderts gewaltsam ihre Loslösung vom
Mutterlands herbei. Aus dem spanischen Koloniallande bildeten sich Republiken,
in denen noch heute die spanische Sprache und die katholische Religion vorherrschen.
Unaufhörliche innere Kämpfe haben die Entwicklung der Staaten indes gehemmt;
nur Chile erfreut sich eines geordneten Staatswesens und eines blühenden Wirt-
schasts- und Geisteslebens. Die Bewohner sind teils Mischlinge, teils Weiße
(besonders Kreolen), teils Indianer. Die einstigen Jndianerkulturen sind nur
noch in Spuren erhalten.
6) Staaten und Siedlungen.
1. Chile [tsthtle] ist der südlichste und längste, dazu der bestregierte und mächtigste
Kordillerenstaat. Den Lebensnerv seines Wirtschaftslebens bildet der Bergbau auf
Salpeter und — jedoch in viel geringerem Maße — die Gewinnung von Kupfererzen.
Neben den Nachkommen der Spanier spielen die eingewanderten Deutschen, etwa
11000, die durch deutsche Schulen auch das Deutschtum ihrer Kinder bewahren,
1 Das Küstengebiet Colömbias ist wahrscheinlich die Heimat der Kokospalme.
2 Die Andenländer sind die Heimat der Kartoffel,
Lennarz, Erdkunde für Seminare. in
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
3. Deutsch-Südwestafrika.
245
6. Der deutsche Anteil an der Kalahari im 0. Er besteht aus eiuer
Landschaft mit zahlreichen hohen Dünen und mit Kalkpfannen, die vielfach
als Wasserstelleu wichtig sind.
Im N Südwestafrikas, der schon in das Tropengebiet mit Zenitalregen
hineinreicht, werden die Niederschlüge reichlicher; an die Stelle der Strauch-
steppe tritt die Buschsteppe. Im Kaokofelde erscheinen zuerst spärlich, dann
häufiger Palmen (Dum- und Fächerpalmen), auch der Charakterbaum der
afrikanischen Steppe, der Affenbrotbaum, stellt sich ein. Mit der An-
Näherung an das Knn^ne- und Okawängo-Gebiet geht die Buschsteppe in eine
Parklandschaft mit lichten Wäldern und Galeriewaldstreiseu über.
d) Die Tierwelt. Sie ist reich an Arten, jedoch durch rücksichtslosen
Jagdbetrieb stark verringert worden. Elefanten, Löwen, Flußpferde, Giraffen
und Büffel treten nur noch in den nördlichen Gebieten auf. Dagegen be-
völkern Antilope, Springbock und Zebra neben Leopard, Luchs, Hyäne und
Schakal die Savannen in großer Zahl. In allen offenen Landschaften lebt
der Strauß. Tauben und Hühner, auch Geier sind überall anzutreffen. Fla-
mingos, Pelikane und Pinguine kommen zahlreich an der Küste vor, die den
genannten Vögeln ihre Guanolager verdankt. Schildkröten, Eidechsen,
Schlangen, darunter einige sehr giftige, Bärenpaviane und Bienen finden sich
häufig. Die schlimmsten Plagen des Landes sind Wanderheuschrecken und
Termiten. Der Fisch- und Robbenreichtum der Küstenströmung wird wegen
der Hasenlosigkeit und der starken Brandung nur von Hottentotten in der
Walfischbai ausgenutzt.
c) Wirtschaftliche Verhältnisse. Die Beschaffenheit der Küste und des §
Küstengebietes, ferner die große Trockenheit und der Mangel an kräftigen
Wasserläusen erschweren den wirtschaftlichen Aufschwung der Kolonie, die
größtenteils eiu hochgelegenes, dürres Steppenland ist. Ausgedehnt und
zahlreich sind die Weiden für Rinder im N, für Schafe, Fleisch- und Angora-
ziegen im 8. Straußen- und Bienenzucht werden mit gutem Erfolg betrieben.
In Gebieten mit reichlicher Bewässerung, z. B. in kleinen Talmulden mit dauern-
den Quellen und in Flußbetten, die Grundwasser führen, gedeihen Getreide,
Gemüse, Südfrüchte, Tabak, Wein und Dattelpalmen, jedoch nicht in solchen
Mengen, daß sie für die Ausfuhr in Betracht kämen. Eine beträchtliche Er-
Weiterung der Viehzucht, die bei dem Charakter des Landes stets die vor-
nehmste Erwerbsquelle bleiben wird, aber auch eine ansehnliche Vergrößerung
der anbaufähigen Bodenfläche ist wohl möglich, wenn durch Anlage von
Bohrbrunnen, Staubecken, Schöpfwerken, die schon in größerer Zahl vor-
Händen sind, für regelmäßige Befeuchtung Sorge getragen wird (Wasser soll
der Boden in genügender Menge enthalten).
An Bodensch ätzen werden in Dentsch-Südwest Kupfer, Diamanten, Eisen,
Blei und Zinn und Spuren von Gold gefunden. Die größten abbauwürdigen
Kupferlager liegen im Otäwi-Gebiete, wo die Otawi-Minen- und Eisenbahn-
gesellschaft die geförderten Erze teilweise an Ort und Stelle verhüttet. Diamanten
S-bud 146) kommen in dem wüstenhaften Hinterlande der Lüderitzbncht vor.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun]]
144
B. Länderkunde. — I. Asien.
Nährquelle fällt der Seefischerei zu, die durch die bedeutende Küsten-
Entwicklung und die Nähe der Tiefsee die günstigsten Bedingungen findet
Die Viehzucht wird durch die Armut an guten Weiden erschwert; am
meisten Wert legt man auf die Pflege der Seidenraupe, dann auf die Ge-
flügel- und Pferdezucht. Rinder dienen nur zum Pflügen und als Lasttiere;
Milch, Butter und Käse blieben unbekannt. An Mineralien gewinnt
man Petroleum, Schwefel, Kupfer, Steinkohlen, Salz und Porzellanerde.
Überraschend schnell vollzog sich die Entwicklung Japans vom Ackerbau- zum
Großindustriestaat. In der Form des Hausgewerbes werden meist noch
die Lack-, Fächer- und Seidenindustrie, die Herstellung von Porzellan- und
Metallwaren betrieben. Manche Industrien haben sich die technischen Er-
rungeuschafteu des christlichen Abendlandes zunutze gemacht und durch Dampf
und Waffer getriebene Maschinen in ihren Dienst gestellt: Baumwollspinnereien,
Eisen- und Stahlwarenfabriken, Papierfabriken, die chemische Industrie, der
Schiff- und Maschinenbau.
Der wirtschaftliche Aufschwung des Reiches, der in der zweiten Hälfte des
vorigen Jahrhunderts mit dem Einlaß europäischer Kultur begaun, und die
Jusellage des Landes, die namentlich auf den Verkehr mit China, der Union
und mit Australien hinweist, waren die Ursache, daß Japan sich im Welt-
Handel und Weltverkehr eine achtunggebietende Stellung
erringen konnte. Es unterhält regelmäßige Dampferverbindungen mit den
Häfen Ost- und Südasiens, Australiens und Amerikas, mit Marseille, Aut-
werpeu und London. Sämtliche Welthandelsvölker stehen mit Japan im
Schiffsverkehr. — Das Deutsche Reich, dessen Postdampfer Nagasaki, Kobe,
Jokohama anlaufen, sendet Industriewaren, wissenschaftliche Instrumente und
Bücher nach Japan und holt Seide, Kampfer, Kupfer und Fette von dort.
Den größten Anteil am japanischen Handel, der in steigendem Maße Roh-
seide, Seiden- und Baumwollwaren, Kupfer, Tee, Papier- und Lackwaren
zur Ausfuhr bringt, haben die Briten. Sehr lebhaft ist neben der Küsten-
schisfahrt auch der Handel im Innern des Landes. Er wird durch die
fortgeschrittene Entwicklung der modernen Verkehrsmittel sehr gefördert.
In feinem Heer- und Unterrichtswesen ist Japan europäischem, namentlich
deutschem Muster gefolgt. Welche Summe von Kräften die vollständige Um-
gestaltnng des gesamten Staats-, Wirtschafts- und Kulturlebens entwickelt
hat, zeigte sehr deutlich der siegreiche Krieg mit Rußland. Er verschaffte
Japan den Rang einer in die Weltpolitik eingreifenden Großmacht, die,
gestützt auf das Bündnis mit England, die Vorherrschaft in Ostasien
ausübt.
c) Bewohner. Das gesamte Japanische Reich mit Einschluß von Korea
zählt auf 675000 qkm sast 70 Mill. Einw. Die Bewohner sind im N bärtige
Aino. In der Mitte und im 8 wohnen Japaner, heute das erste Kulturvolk
der mongolischen Rasse. Geschickt, fleißig und begabt, verbinden sie mit regem
geistigen Streben die Fähigkeit, sich modernem Fortschritt anzupassen. Große
i In Tokio besteht eine alte, sehr gut eingerichtete Fischereischule.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Japans China Japan Australiens Amerikas Marseille London Japan Japan Japan Japan England Ostasien Korea Tokio
254
B. Länderkunde. — V. Die deutschen Kolonien.
und mit der Küste fehlt. Sie werden alle von Dampfern — auch von deutschen —
befahren, die eine regelmäßige Verbindung mit den Uferplätzen unterhalten. Der
Viktoria-See ist als Eingangspforte zum gesegneten Nil-Sudän von großerbedentnng.
6) Bevölkerung. In Deutfch-Ostafrika erreicht das Verbreitungsgebiet der
B äntuneger seine Nordgrenze. Sie treiben meist Ackerbau. Einige Stämme find
besonders geschickt in gewerblichen Arbeiten, doch ist die Schmiedekunst (Bild 155)
infolge der Einführung billiger Eisenwaren im Rückgang begriffen. Die mächtigsten
135. Ostafrikanische Schmiede.
Das Eisen wird aus dem Schwemmsand der Bäche ausgewaschen, dann in niedrigen Lehmöfen verhüttet,
auf Schmiedeessen geglüht und mit den einfachsten Eisen- und Steinwerkzeugen zu Speerspitzen, Schwertern,
Ketten und Geräten geschickt verarbeitet.
Stämme bilden die Wahüma in Ruanda und die hauptsächlich von der Zucht des
Buckelrindes lebenden, jetzt friedfertigen W ah ehe. Die Wahüma, die längsten
Menschen der Erde (bis zu 2,2 m wurden gemessen, 2 m oft), sind hamitischen Ursprungs,
ebenso wahrscheinlich die kriegerischen Mafäi, nomadische Viehzüchter im Gebiete
des Kilimandscharo. Die Araber* übten schon sehr früh an der Küste, die ihnen
durch die Monsune leicht erreichbar war, eine umfangreiche Handelstätigkeit aus.
Sie verbreiteten dort den Islam und gaben durch ihren Verkehr mit den Negern
zur Entstehung der bäntu-arabifchen Mischsprache, des Kisuahel, d. i. Sprache der
Küstenleute, Veranlassung. Die Küstenbewohner, Suaheli, der Abstammung nach
Bäntu, leisten dem Ausländer als Händler und Träger gern Dienste und zeichnen
sich durch Zuverlässigkeit aus. Wie Araber, so sind auch Inder an der ostasrika-
nischen Küste seit alters ansässig. Als Kaufleute und Bankiers beherrschen sie noch
immer einen großen Teil des kolonialen Wirtschaftslebens, wenn auch deutsche
Firmen im Großhandel erfolgreich mit ihnen in Wettbewerb treten.
1 Die Araber unternahmen früher kühne Raubzüge von der Küste aus in das Innere des
Landes, um Sklaven und Elfenbein aufzukaufen oder zu erbeuten. Das Verbot des Sklaven-
Handels führte zu einem blutigen Aufstande der Araber, der durch Wissmann gedämpft wurde.
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A. Nordamerika,
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ausgreifenden Ästen). Der Holzreichtum des Gebirges entwickelte in Kali-
fornien eine gewaltige Holzindustrie und cinen bedeutenden Holzhandel. In
den gesegneten Ebenen breiten sich Weizenfelder, Obst- und Pfirsichgärten aus
sbild 128). Die Wasserfälle der Flüsse werden wirtschaftlich ausgenutzt und
liefern Licht und elektrische Kraft für Fabriken und Eisenbahnen. Die inneren
Hochflächen sind größtenteils mit fruchtbarem Schwemmlandboden bedeckt,
der jedoch infolge der Regenarmut Wüstenhaft öde erscheint. Wo aber künst-
liche Bewässerung angelegt ist, wie am Großen Salzsee, liefert er reiche Erträge
an Getreide, Obst und Gemüse und steht an Ergiebigkeit dem Kaliforni-
schen Tieflande nicht nach. So kommt es, daß die Mehlausfuhr die Grund-
läge für den Überseehandel der Westküste wurde. Auf künstliche Bewässerung
ist auch der Laudbau am Ostfuße des Felsengebirges angewiesen.
128. Kalifornische Fruchtebene.
Die einst öden Steppentäler Kaliforniens sind durch künstliche Bewässerung größtenteils in herrliche Frucht-
gärten verwandelt, die schon heute eine Fläche von 30000 qkm bedecken. Zitronen, Pfirsiche und Aprikosen,
aber auch alle Arten von Birnen, Äpfeln und Pflaumen gedeihen hier viel besser als irgendwo sonst in den
Vereinigten Staaten. Selbst Oliven werden in neuerer Zeit mit großem Erfolg angebaut.
Was dem Hochland des W an Bodenergiebigkeit abgeht, das wird durch
seinen Mineralreichtum ersetzt. In der Goldgewinnung wetteifert die Union
mit Afrika und Australien, in der Silbererzeugung mit Mexiko. Die gold-
reichsten Staaten sind Kalifornien und Colorado. Auch lagern im W große
Mengen von Kupfer- und Eisenerzen, Braun- und Steinkohlen und Petroleum.
So gehört die Union zu den ersten Produktionsländern der Welt.
^ Aber auch die verhältnismäßig junge Industrie ist schnell gewachsen.
Die amerikanische Eisen-, Stahl- und Maschinenindustrie tritt mit der
englischen und deutschen in scharfen Wettbewerb. Die Baumwollindustrie
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Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Kaliforniens Afrika Australien Mexiko Kalifornien