62
C. Länderkunde.
Bemerkenswert sind im Rheinischen Schiefergebirge die Reste vulka-
nischer Tätigkeit. Sie finden sich besonders in der Eifel, wo noch zahl-
reiche, trefflich erhaltene erloschene Vulkane und runde, trichterförmige, oft
von Seen Maaren) erfüllte verstopfte Krater vorhanden sind. Das be-
kannteste Maar ist der Laacher See. An vulkanische Tätigkeit erinnern
auch die vielen Heilquellen, die zur Anlage von Bädern (z. B. Wiesbaden,
Ems, Aachen) Veranlassung gegeben haben. Das Sieger Land und das
Lahntal haben reiche Eisenfundstätten. Am Nordrande liegt das reichste
Steinkohlengebiet Deutschlands.
40. Maar bei Schalkenmehren in der Eifel.
§ 87. c'i Die einzelnen Teile der Hochebene. Der Hnnsrück
zwischen Nahe, Saar, Mosel und Rhein ist ein waldreiches, unfreundliches
Gebirge. An den nach 8 gewandten Ufern der Nahe gedeiht trefflicher
Wein, bei Oberstein (zu Oldenburg gehörig) find Schleifereien für
Achate und andere Halbedelsteine, die von Brasilien und Indien zu-
geführt werden.
§ 88. Die Mosel, d. h. die kleine Maas (Quelle?), berühmt durch
ihre herrlichen Weine, ist gekennzeichnet durch viele fast in sich selbst zurück-
laufende Krümmungen. Die Weingärten liegen deshalb an beiden Ufern.
Der zweitgrößte Ort an der Mosel (vgl. § 71) ist Trier (49) in einer
20 km langen Talmulde, in der sich mehrere Flüsse mit der Mosel vereinigen
und so deren Wassermenge fast verdoppeln. Das milde Klima inmitten rauher
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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1. Togo.
237
Wald gegen lichte Busch- und Baumsavannen zurück. Nordtogo ist ein Land
der Viehzucht (Rinder, Pferde, Esel), doch gibt es auch ertragreiche Ackerbau-
gebiete, die Hirse, Jams, Maniok, Erdnüsse, Bataten und Mais liefern.
b) Klima. Das heiße, durch die zweimalige Zenitairegenzeit feuchte
Klima wirkt bei einer Durchschnittswärme von + 24° erschlaffend und begünstigt
im Küstenland die namentlich dem Europäer gefährlichen Malariafieber \ Im
Hinterlande verschmelzen wegen der Entfernung vom Äquator die beiden
trockenen und feuchten Jahreszeiten zu je einer Trocken- und Regenzeit. Hier
scheint das Klima dem Weißen zuträglicher zu sein (Fig. 140).
141. Kakaosaatbeete unter Ölpalmen.
Mit den Kakaopflanzungen hat man in Kamerun und in Togo recht gute Erfolge erzielt. Die jungen
Pflünzchen werden unter Ölpalmen als Schattenpflanzen gezogen, und bald tragen die dichtbelaubten
Bäumchen Schoten. (Agupflanzung der Deutschen Togogesellschaft.)
e) Wirtschaftliche Bedeutung. Togo, unsere friedlichste Kolonie, hat §
sich wirtschaftlich sehr günstig entwickelt. Sie bedarf schon lange keines Reichs-
Zuschusses mehr und vermag die notwendigen Ausgaben aus ihren Einnahmen zu
bestreiten. Der wirtschaftliche Wert der Besitzung beruht auf ihren Ölpalmen-
Wäldern, ihren Gnmmifchätzen und auf dem landwirtschaftlichen
Betriebe der Eingeborenen. Daher sind die wichtigsten Ausfuhrgegenstände
Palmkerne, Palmöl, Mais, Kautschuk, Baumwolle, Kakao (Bild 141) und Erd-
nüsse. Eingeführt werden n. a. Eisen- und Baumwollwaren. Das Binnenland
scheint für den Baumwollbau wohl geeignet zu sein. Um ihm als Volkskultur
1 mal aria italienisch — schlechte Luft, da man früher irrtümlich annahm, die in Wirk-
Uchkeit von einer Stechmücke übertragene Ansteckung erfolge durch die Luft.
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Extrahierte Ortsnamen: Berlin Polen Deutschland Deutschland Dünkirchen Barcelona
1. Nordafrika.
185
eine Seltenheit ist. Nur das Delta fällt noch in das Gebiet der snbtro-
pischen Winterregen.
Alljährlich aufs neue wieder verjüngt, lockte das ägyptische Niltal schon
in den ältesten Zeiten zum Ackerbau; er ist noch heute die erste Erwerbsquelle
des Landes. Ägypten bringt die reichlichsten Ernten an Baumwolle — es ist
das dritte Baumwollaud der Erde — an Getreide (Weizen, Mais,
Reis), an Südfrüchten, Tabak, Zuckerrohr und Datteln n. a. hervor. Be-
sonders die Erweiterung der Baumwollkultur läßt sich die Regierung in jeder
Weise angelegen sein. Heute sieht man am Nilufer rauchende Fabrikschlote
(Zuckerfabriken, Webereien, Tabakfabriken) über den grünen Sykomoren auf-
ragen. Der bedeutende Handelsverkehr Ägyptens stützt sich sowohl auf den
Reichtum an Erzeugnissen, von denen nach Deutschland namentlich Rohbaum-
wolle und Zigaretten ausgeführt werden, als auch auf die günstige Verkehrslage
113. Der Sueskanal.
und das entwickelte Verkehrsstraßennetz des Landes. Die Eröffnung des Eues-
kauals* (Bild 113) hat Ägypten, das die natürliche Brücke zwischen Asien und
Afrika bildet, die Stellung eines Durchgangslandes für den Verkehr zwischen
Europa und den indisch-ostasiatischen Ländern sowie den unmittelbaren Anschluß
an eine hochbedeutsame Linie des Weltverkehrs verschafft. Die wichtigsten Ver-
kehrsstraßen außer dem Sueskanal sind die Wasserstraße des Nils und
verschiedene Eisenbahnen. Von letztern ist neben der den Kanal begleitenden
Eisenbahn die Nilbahn Kairo —Assnän zu erwähnen, die das nördlichste Stück
der geplanten Kap—kairo-Bahn bilden soll. Der Dampferverkehr auf dem
1 Der Sueskanal (1859 bis 1869 hergestellt) zwischen Port Said am Mittelländischen
Meere und Snes am Roten Meere hat 168 km Länge, durchweg 10,5 m Tiefe, 80 bis 120 m
breite am Spiegel und 30 m an der Sohle. Im Jahre 1910 passierten den Kanal 4533
Schiffe, darunter 2778 englische (= 61,8 o/0) und 635 deutsche (= 15,4 o/0). Die Schiffahrts-
einnahmen betrugen 1910 annähernd 100 Mill. Frcs. (Benutzungsgebühr — seit 1. Januar
1912 — 6,75 Frcs. pro Nettotonne für beladene Post- und Handelsdampfer sowie für Kriegs-
schiffe; Fahrpreis für erwachsene Fahrgäste je 10 Frcs. Deutschlands größtes Passagierschiff,
der „George Washington" des Norddeutschen Lloyd, mit 500 erwachsenen Personen an Bord,
müßte für eine einmalige Durchfahrt durch den Kanal an Gebühren rund 100000 Mark
zahlen.) Eigentümerin des Kanals ist die Sueskanalgesellschaft.
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Extrahierte Ortsnamen: Nordafrika Deutschland Eues- Asien Afrika Europa Kairo Deutschlands Washington
C. Grundzüge
der Wirtschaftsgeographie.
1. Der Handel.
§ 353. I. Aufgabe und Hilfsmittel des Handelsverkehrs. Tie Bedürfnisse der Meu-
schen haben mit dem Fortschritt der Kultur eine ungeheure Steigerung erfahren.
Die vielseitig ineinander greifende Tätigkeit einer großen Anzahl von Menschen
ist heute nötig, allein um den Ansprüchen des einzelnen zu genügen. Schon Nah-
rung und Kleidung des einfachsten Mannes setzen sich aus Stoffen zusammen, die
oft weit entlegenen Ländern entstammen, und der verbreitetste Leuchtstoff, das Pe-
troleum, wird uns zum größten Teil über den Ozean zugeführt. Keius von den
verschiedenen Wirtschaftsgebieten, in welche die Erde von Natnr aus oder durch
staatliche und Zollgrenzen gegliedert ist, vermag alle Bedürfnisse seiner Bewohner
selbst zu befriedigen. Daher müsfen die verschiedenen Völker sich nach Gebieten
umsehen, aus denen sie die dem eigenen Lande sehlenden Erzeugnisse sich verschaffen,
und in denen sie die von ihnen selbst über den eigenen Bedars erzeugten Güter ab-
setzen können. Diesen Güteraustausch der einzelnen Wirtschaftsgebiete
zu vermitteln, ist Ausgabe des Handels. Der Handel entwickelte sich vom
Binnenhandel, der den Austausch von Waren zwischen den einzelnen Teilen
desselben Landes bewirkt, zum Außenhandel, der die Grenzen des Staates über-
schreitet und sich in der Neuzeit zum Welthandel ausgestaltet hat. Mit seinen Ver-
zweigungen reicht der Welthandel in die weitesten Entfernungen und abgelegensten
Winkel der Erde. Er hat anderseits aber anch Gebiete, in denen seine Bahnen in
besonders großer Zahl als in gewaltigen Brennpunkten des Verkehrs sich vereinigen.
Ter Handel bedarf zum Waren- oder Güteraustausch gewisser Hilfsmittel.
Zu ihnen gehören solche, mit denen er die Waren erwirbt und verkauft, und solche,
mit denen er sie bewegt. Die Zahlungen beim Einkauf und Verkauf erfolgen teils
dnrch Tauschwaren, teils durch Edelmetalle in gemünztem Zustande als Geld oder in
nngemünztem Zustande. Nur unkultivierte Völker (Neger) ersetzen das Geld dnrch
sogenannte Geldsurrogate (Kaurimuscheln, Kolanüsse, Matten, Gewebe, Messing-
und Eisendraht, Salzstücke). Eine Einschränkung des Metallbedarfs erfolgt durch
die an Stelle des Geldes gebrauchten Kreditpapiere, wie Banknoten, Wechsel,
Schecks, und die Krediteinrichtungen, welche die gegenseitige Abrechnung von
Schuld und Forderung ohne Barzahlung bewirken (Abrechnungsstellen, Giroverkehr).
Zur Beförderung der Waren an ihren Bestimmungsort bedient sich der Handel der
mannigfaltigsten Verkehrsmittel; unter ihnen sind Eisenbahn und Dampfschiff
am leistungsfähigsten. — Im Dienste des Handels steht auch ein großer Teil des
Personen- und Nachrichtenverkehrs (Telegraph, Telephon, Post).
Ii. Die Handelsgüter des Weltverkehrs.
§ 354. 1. Erzeugnisse der Pflanzenwelt, l») Nahrnngs- und Genußmittel. Unter
allen Welthandelsgütern behauptet das Getreide den ersten Rang, und seinem Werte
nach stellt es gegenwärtig ein Zwölftel des gesamten Welthandels dar. Als Anbau-
gebiete für die Brotfrüchte kommen vor allem die Länder der gemäßigten und fubtro-
pischen Zone in Betracht. Es gibt zurzeit drei große Getreideländer, sogenannte
Kornkammern, auf der Erde: die südeuropäische (Ungarn, Rumänien, Ser-
bien, Bulgarien, Südrußland), die nordamerikanische (Vereinigte Staaten und
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Karl der Groe.
67
Fragestellung forderte, wurde der letzte Merowinger abgesetzt und Pippin 751 zum König gesalbt.
Pippin nahm in seinen Urkunden hinter seinen Namen die Bezeich-nuug Dei gratia rex Francorum aus, um damit auszudrcken, dafj sein Knigtum nicht Menschen verdankt werde.
Zweimal zog Pippin der die Alpen, um dem Papst gegen die Langobarden Hilfe zu bringen; in Rom wurde er zum Patricins er-uanut, mit diesem Amte bernahm er die Pflichten und Rechte eines Schutzherrn der Rmischen Kirche und ihres Gebietes. Das den Langobarden entrissene Land schenkte er dem Papste; es wurde der Kern des Kirchenstaates.
Pippin war ein politischer Kopf ersten Ranges, eine wahre Herrscher-natnr". Die enge Verbindung und wechselseitige Untersttzung der Rmi-schen Kirche und des Frnkischen Knigtums wurde unter seiner Regierung geschaffen. Pippin geno das grte Ansehen unter den Knigen Europas, er stand mit dem Hofe in Konstantinopel in Verkehr, seine Gesandten gingen bis nach Bagdad.
Karl der Groe.
768814.
Die ganze Gre des Karolingischen Hauses kommt in Karl dem Groen zur Erscheinung.
Allgemeine Verhltnisse im westlichen Europa bei Karls Regierungsantritt. Karl Martell und Pippin hatten das Frankenreich wiederhergestellt, seine Grenzen bis zu den Pyrenen ausgedehnt, die ost schon unterworfenen, oft wieder abgefallenen Alamannen, Thringer und Bayern abhngig gemacht.
Auf allen Seiten aber war dies Reich von Feinden umgeben, die, mit wenigen Ausnahmen, zugleich Feinde des christlichen Namens waren; die Kalifen von Cordoba, die heidnischen Awaren und Slawen, die noch nicht bekehrten Sachsen, die an den Normannen einen Rckhalt hatten, waren seine Nachbarn.
Weder die Frankenherrschaft noch der Bestand des Christentums, das rechts vom Rhein noch nicht einmal uerlich durchgefhrt war, noch die Selbstndigkeit des Papstes konnten als gesichert gelten. Vergegenwrtigt man sich, wie rasch das viel ltere morgenlndische Christentum unter mohammedanischer Herrschaft zusammenschwand, so erkennt man, da es der ganzen Kraft einer so gewaltigen Persnlichkeit, wie die Karls war, be-durfte, um in Westeuropa die Anfnge einer christlich-germanischen Kultur zu befestigen.
34. Die Einigung der Germanen des Festlandes. Ort und Zeit der Geburt Karls sowie Erlebnisse seiner Jugend sind uns unbekannt. Anfangs teilte er sich mit feinem Bruder Karlmann in die Herrschaft. Nach Karlmanns Tode (771) regierte Karl allein, während die Kinder seines Bruders von der Nachfolge ausgeschlossen wurden.
5*
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Extrahierte Personennamen: Karl Pippin Pippin Pippin Pippin Pippin Karl Karl Karls Karl_Martell Karl Pippin Karls Karls Karlmann Karlmann Karlmanns Karlmanns Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Rom Europas Konstantinopel Bagdad Europa Karls Cordoba Sachsen Rhein Karls Westeuropa Karls
Karl der Groe.
71
legte die Bistmer Mnster, Osnabrck, Paderborn, Minden, Bremen und Verden an, um die Bekehrung durchzufhren (785). Da sich aber in den nchsten zwanzig Jahren, wenn auch allmhlich immer vereinzelter, Em-pruugeu wiederholten, griff Karl zu dem Mittel, die Sachsen aus ihrer Heimat wegzufhren und im Frankenlande anzusiedeln und die verlassenen Wohnsitze frnkischen Bewohnern anzuweisen. Darauf weisen Ortsnamen wie Sachsenhausen, Sachsenflur, Grosachsen, Hohensachsen und Ltzel-sachsen n. a. in Baden, in Hessen Eichelsachsen und Wildsachsen, im Elsa Sachsenwinkel (bei Neu-Breisach), in Wrttemberg Rentsachsen u. a., Sachsen-hausen bei Frankfurt a. M.; in Bayern Sachsenheim bei Lohr u. a. Mit der Erschpfung des Volkes hrten schlielich die Kriege auf (804).
3. Krieg gegen Tassilo von Bayern. Als dieser, der bereits Pippin und nachher Karl den Lehnseid geschworen hatte, wieder abfiel, wurde er 788 abgesetzt und Bayern in das Frnkische Reich einbezogen; die Herzogswrde wurde abgeschafft und die Einteilung in Grafschaften durchgefhrt.
Alle Deutschen stlich vom Rhein waren nunmehr dem Frankenreich unterworfen.
$ 85. Der Schutz der Grenzen. Gegen die Araber ist Karl 778 zu Felde gezogen; er berschritt die Pyrenen und eroberte den Nord-osten Spaniens. Bei der Rckkehr erlitt die Nachhut seines Heeres im Tale Roneesvalles spr. Roudsesvalljes) durch die Basken eine Niederlage, die der Sage von Roland und seinem Tode zugrunde liegt. Am Ende seiner Regierung stand der Nordosten der Halbinsel zwischen den Pyrenen und dem Ebro als Spanische Mark unter seiner Herrschaft.
Vor allem furchtbar waren die Normannen (Nordmnner", Wi-kinger) oder Dnen, die Bewohner Skandinaviens, Jtlands und der Dnischen Inseln. Als Seeknige" machten ihre kriegs- und beutelustigen Könige auf ihren Meerdrachen" Plnderungszge zur See an allen Ksten des Abendlandes. Karl mute Burgen und Festungswerke an den Ksten zum Schutze gegen sie anlegen und richtete sdlich der Eider die Dnische Mark ein.
Mit den slawischen Obotriten im heutigen Mecklenburg schlo Karl ein Bndnis, Tschechen, Sorben und Wilzen wurden bekmpft, die Sorbische Mark geschaffen.
Das finnisch-mongolische Reitervolk der Awaren in der Donau- und Theiebene hat Karls Sohn Pippin besiegt, der ihren Knigsring, die von einem kreisrunden Erdwall umschlossene Hauptburg, strmte. Karl verleibte das Land als Awarische oder Pannonische Mark ein. Durch Zuzug bayrischer Ansiedler erhielt sie eine germanische Bevlkerung.
36. Aus der inneren Geschichte. Die wirtschaftlichen Verhlt-nisse des Frnkischen Reiches unter den Karolingern unterschieden sich nur wenig von denen der merowingischen Zeit. Der Stand der Freien
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Tassilo_von_Bayern Tassilo Pippin Karl Karl Karl Karl Roland Karl Karl Karl Karls_Sohn_Pippin Karls Pippin Karl
Otto der Groe.
87
graf Gero schuf zwischen Elbe und Oder eine Mark, etwa der heutigen Mark Brandenburg entsprechend. Im Norden stellte er die Mark Schleswig (947) wieder her und machte den Dnenknig zu seinem Vasallen.
Der Christianisierung der Wenden dienten die von Otto gegrn-deten Bistmer Oldenburg (in Wagrien, spter nach Lbeck verlegt), Havelberg, Brandenburg, Meien, Merseburg, Zeitz (spter nach Raum-brg verlegt), die er zuletzt alle dem von ihm gegrndeten Erzbistum Magdeburg unterstellte.
6. Die Verfassung, die Otto dem Reiche gab, befestigte das ber-gewicht des Knigs der die partikularen Gewalten.
Otto schuf sich in den Bischfen Beamte, die ihm unbedingt ge-horchten; er mehrte ihre Einknfte und verlieh ihnen Grafenrechte, aber er verlangte dafr von ihnen, da sie zum Unterhalt des Hofes beitrugen, auf den Reichstagen erschienen, Gepanzerte zu seinem Heere stellten, und duldete nicht, da sich ein Bischof auf seine geistlichen Pflichten zurckzog, sondern forderte unweigerlich ihre Verwaltungsttigkeit. Aus der Zahl der Bischfe ernennt er seinen Kanzler, der im Rat die vornehmste Stelle innehat, denn er leitet die Kanzlei, die den König immer begleitet, besorgt die Ausfertigung der Urkunden und Akten, leistet die Gegen-zeichnuug. In der Kanzlei und der Hofkapelle lernt der König die Geist-lichen kennen, denen er spter wichtige mter anvertraut, und erzieht sie zu seinem Dienste. Der König, umgeben von den Bischfen, regiert das Reich.
Der deutsche König empfngt von nun an bei der Krnung die Huldigung der anwesenden Fürsten, er besucht dann ans dem Knigsum-ritt die wichtigsten Pltze in den deutschen Gauen, lt sich Treue schwren und verleiht Lehen. Die Ertrge des Reichsgutes, die Abgaben der Kirche, die Gewinne aus Bergwerken, der Schlagschatz, die Tribute der unterworfenen Völker bilden seine Einknfte, die Aufgebote der Bischfe und Fürsten neben seinen eigenen Mannen sein Heer. An den hohen Kirchenfesten trgt er die Krone, versammelt die Groen zu Reichstagen, bert mit ihnen, gibt Lehen, macht Schenkungen, verleiht Urkunden, emp-fngt Gesandte. Groe Strecken des ungeheueru Urwaldes, der Deutschland bedeckt, werden vergabt mit der Verpflichtung des Empfngers, Rodungen vorzunehmen und Dorfschaften anzusiedeln.
7. Otto empfngt die Kaiserkrone. Zum zweiten Male in Italien, wurde Otto 962 vom Papste zum Kaiser gekrnt. Mit kurzen Unter-brechuugen blieb er fast ein Jahrzehnt im Sden. Aufstnde der trotzigen Rmer, Kmpfe mit dem byzantinischen Kaiser und den Sarazenen um den Besitz von Unteritalien hielten ihn fest. Es gelang Otto zwar nicht, die Griechen zu vertreiben, doch wurde er von ihnen als Kaiser anerkannt und die griechische Prinzessin Theophano mit seinem Sohne Otto vermhlt.
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Extrahierte Personennamen: Otto Gero Otto Otto Otto Otto Otto Otto Otto
146 Deutsche Geschichte im Mittelalter.
75. Rudolf I. von Habsburg (1273 1291) und Ottokar von Bhmen. 1. Nach dem Tode Richards traten die Fürsten, denen es zusteht, den König zu kren", auf Gehei des Papstes zur Wahl zu-sammeu. Nach langen Verhandlungen lenkten endlich der Burggraf Friedrich Iii. von Nrnberg und Erzbischof Werner von Mainz die Wahl auf jenes Schwager, den Grafen Rudolf von Habsburg. Die Grafen von Habsburg hatten ihr Stammschlo an der Mndung der Ren in die Aare. Sie waren immer kaisertreue Herren gewesen und hatten stattliche Besitzungen auf der Schweizerischen Hochebene, im Ober-elsa und im Breisgan erworben. Rudolf wurde in Frankfurt gewhlt und in Aachen gekrnt; er verfolgte von vornherein das Ziel, seine Haus-macht zu vergrern.
Unmittelbar am Rhein trgt ein Auslufer des nrdlichen Kaiserstuhls die Ruinen der Limburg, wo Rudolf angeblich am 1. Mai 1218 geboren wurde. Kaiser Friedrich Ii. hielt ihn der die Taufe; mit ihm zog Rudolf 1241 nach Italien. Ohne sein Zutun in zahlreiche Fehden mit Nachbarn verwickelt, kmpfte er immer glcklich. Die mit ihm verbndeten Brger der Stadt Straburg besiegten den dortigen Bischof Walter von Geroldseck 1262 bei Hausbergen. Als Rudolf kurz darauf die Grafschaft Kyburg erbte, war er der bedeutendste Landesherr in Schwaben und Hochburgund.
2. Der mchtigste Fürst war damals König Ottokar von Bhmen, der khn und tatkrftig die Zeit des Interregnums benutzt hatte, um fter-reich und Steiermark, die nach dem Aussterben der Babenberger Herren-los waren, sowie Krnten und Kr citri an sich zu bringen. 1273 herrschte er vom Erz- und Riesengebirge bis zum Adriatischeu Meere.
Ottokars Reich, das Deutsche und Slawen umfate, war der erste Ver-such einer greren Reichsbildung im Osten Deutschlands, dem in den folgenden Jahrhunderten mehrere hnliche folgen, die endlich in der Osterreichischen Monarchie ihren Abschlu gefunden haben.
Die Anfnge des Deutschtums in diesen Gebieten gehen bis in die Zeiten Karls des Groen zurck. Durch das Vordringen eines gro-mhrischen Reiches und die Einflle der Magyaren wieder verdrngt, ist die deutsche Kultur im 10. Jahrhundert nach Ottos Sieg aus dem Lechfelde durch seinen Bruder Heinrich von Bayern von nenein donan-abwrts gefhrt worden. Seitdem sterreich zum Herzogtum erhoben und den .Babenbergern bertragen worden war, wurde der Hof zu Wien einer der glnzendsten Frstenhfe Deutschlands. In der Mitte des 13. Jahr-Hunderts aber starben die Babenberger ans.
An ihre Stelle, sie weit an Macht noch berragend, trat Ottokar Ii., König von Bhmen, aus dem Hause der Przemysliden, dem staufischen Hanse mehrfach verwandt.
Ottokar, der sich selbst Hoffnung auf die Krone gemacht hatte, er-kannte Rudolf nicht als König an, ja er legte beim Papst gegen ihn Verwahrung ein, als einen wenig tauglichen Grafen, den der Bettelsack drcket". Da Rudolf aber schon vor seiner Wahl mit den Kurfrsten verabredet hatte, da alles seit Friedrich Ii. abhanden gekommene Reichs-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Rudolf_I._von_Habsburg Rudolf_I. Ottokar_von_Bhmen Ottokar Richards Friedrich_Iii Friedrich Werner_von_Mainz Rudolf_von_Habsburg Rudolf Habsburg Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Friedrich_Ii Friedrich Rudolf Rudolf Walter_von_Geroldseck Rudolf Rudolf Ottokar_von_Bhmen Ottokar Ottokars Karls Ottos Heinrich_von_Bayern Heinrich Ottokar_Ii Ottokar Ottokar Ottokar Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Friedrich_Ii Friedrich
Die Reichsreform unter Maximilian I.
185
Als im Jahre 1486 Maximilian zum rmischen König gewhlt wurde und zugleich der die Forderung einer Trkenhilfe beraten werden sollte, wurden zum ersten Male die Städte zum Besuch des Reichs-tags eingeladen. Hier legte Erzbischof Bertold von Mainz neue Vor-schlge zu einer Reichsreform vor.
Auf dem Reichstag zu Worms 1495 wurden die ersten Beschlsse gefat und im Laufe der nchsten Jahre die Verfassung neu geordnet. Es wurden beschlossen: 1. eine Einteilung des Reiches in zehn Kreise, in denen je ein Kreisoberster fr die Aufrechterhaltimg des ewigen Landfriedens zu formen hatte. Der Sdwesten Deutschlands gehrte zum Oberrheinischen, sterreichischen, Schwbischen und Kur-rheinischen Kreis; 2. ein Reichskammergericht; 3. eine Reichs-steuer, der gemeine Pfennig"; 4. eine Reichsmatrikel zur Auf-stelluug des Reichsheeres; 5. ein Reichsregiment.
Aber nur ein Teil dieser Beschlsse konnte ausgefhrt werden. Die Reichssteuer wurde zwar ausgeschrieben, aber sie kam nur in den Stdten wirklich ein; die Reichsritter erklrten, sie seien verpflichtet und bereit, dem Kaiser in seinen Kriegen in Person Dienste zu leisten, sie knnten deshalb nicht zu gleichem Zwecke auch Geld aufbringen. Die Mittel zur Unterhaltung des Reichskammergerichts, beffen Richter der Kaiser nicht ernennen burfte, fehlten, sie gingen sehr langsam ein, nach mehrfachem Ortswechsel tagte es seit 1693 in Wetzlar. Die Kreisver-faffuitg, an beren Spitze ein Hauptmann stanb, konnte ba nicht wirksam werben, wo bemselbeu Kreise mehrere gleich mchtige Fürsten angehrten und keiner sich dem andern fgen wollte (z. B. im Oberfchsifchen Kreis Brandenburg und Kurfachfeu).
Kaiser Maximilian verbankte das Reich auch eine allgemeine Polizei-orbnung und die Einfhrung der von Franz von Taxis zuerst 1500 eingerichteten, allgemein dem Publikum zugnglichen Post zu Zwecken regelmiger Nachrichtenbermittlung *).
Die Schweizer Eibgenofsenfchaft erklrte, sie fge sich biefer Verfaffimg berhaupt nicht und werbe auch keine Gelbbeitrge leisten. Der Schwabenkrieg", den Maximilian unternahm, um sie zu zwingen, verlief fo unglcklich, ba der Kaiser ihnen ihre tatschliche Unabhngigkeit zugestehen mute. Damit trennten sie sich 1499 frmlich von dem Deutschen Reiche.
Ein entfchiebener Gegner der Verfassung war Maximilian selbst; benn sie hatte alle Gewalt in die Hnbe der Reichsftnbe gelegt und dem Könige nur wenig brig gelassen. Der gemeine Pfennig wrbe von ihnen beschlossen und erhoben, das Reichsheer von ihnen bewilligt und seine Verwenbnng an ihre Vorschriften gebuuben ufw. Am verhatesten war Maximilian das Reichsregiment, das ans zwanzig Mit-
*) Karl V. bertrug 1520 die Post dessen Nachfolger Joh. Bapt. von Taxis fr sein gesamtes Reich. Nach und nach nahmen einzelne Fürsten das Postwesen ihres Landes in eigne Verwaltung, zuerst der Groe Kurfürst 1646. Erst nach Errichtung des Nord-deutschen Bundes 1867 ist die Thurn- und Taxissche Postverwaltung aufgelst worden.
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Extrahierte Personennamen: Maximilian_I. Maximilian Maximilian Bertold_von_Mainz Maximilian Maximilian Franz_von_Taxis Franz Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Karl_V. Karl_V.