Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 62

1912 - Breslau : Hirt
62 C. Länderkunde. Bemerkenswert sind im Rheinischen Schiefergebirge die Reste vulka- nischer Tätigkeit. Sie finden sich besonders in der Eifel, wo noch zahl- reiche, trefflich erhaltene erloschene Vulkane und runde, trichterförmige, oft von Seen Maaren) erfüllte verstopfte Krater vorhanden sind. Das be- kannteste Maar ist der Laacher See. An vulkanische Tätigkeit erinnern auch die vielen Heilquellen, die zur Anlage von Bädern (z. B. Wiesbaden, Ems, Aachen) Veranlassung gegeben haben. Das Sieger Land und das Lahntal haben reiche Eisenfundstätten. Am Nordrande liegt das reichste Steinkohlengebiet Deutschlands. 40. Maar bei Schalkenmehren in der Eifel. § 87. c'i Die einzelnen Teile der Hochebene. Der Hnnsrück zwischen Nahe, Saar, Mosel und Rhein ist ein waldreiches, unfreundliches Gebirge. An den nach 8 gewandten Ufern der Nahe gedeiht trefflicher Wein, bei Oberstein (zu Oldenburg gehörig) find Schleifereien für Achate und andere Halbedelsteine, die von Brasilien und Indien zu- geführt werden. § 88. Die Mosel, d. h. die kleine Maas (Quelle?), berühmt durch ihre herrlichen Weine, ist gekennzeichnet durch viele fast in sich selbst zurück- laufende Krümmungen. Die Weingärten liegen deshalb an beiden Ufern. Der zweitgrößte Ort an der Mosel (vgl. § 71) ist Trier (49) in einer 20 km langen Talmulde, in der sich mehrere Flüsse mit der Mosel vereinigen und so deren Wassermenge fast verdoppeln. Das milde Klima inmitten rauher

2. Für Seminare - S. 237

1912 - Breslau : Hirt
1. Togo. 237 Wald gegen lichte Busch- und Baumsavannen zurück. Nordtogo ist ein Land der Viehzucht (Rinder, Pferde, Esel), doch gibt es auch ertragreiche Ackerbau- gebiete, die Hirse, Jams, Maniok, Erdnüsse, Bataten und Mais liefern. b) Klima. Das heiße, durch die zweimalige Zenitairegenzeit feuchte Klima wirkt bei einer Durchschnittswärme von + 24° erschlaffend und begünstigt im Küstenland die namentlich dem Europäer gefährlichen Malariafieber \ Im Hinterlande verschmelzen wegen der Entfernung vom Äquator die beiden trockenen und feuchten Jahreszeiten zu je einer Trocken- und Regenzeit. Hier scheint das Klima dem Weißen zuträglicher zu sein (Fig. 140). 141. Kakaosaatbeete unter Ölpalmen. Mit den Kakaopflanzungen hat man in Kamerun und in Togo recht gute Erfolge erzielt. Die jungen Pflünzchen werden unter Ölpalmen als Schattenpflanzen gezogen, und bald tragen die dichtbelaubten Bäumchen Schoten. (Agupflanzung der Deutschen Togogesellschaft.) e) Wirtschaftliche Bedeutung. Togo, unsere friedlichste Kolonie, hat § sich wirtschaftlich sehr günstig entwickelt. Sie bedarf schon lange keines Reichs- Zuschusses mehr und vermag die notwendigen Ausgaben aus ihren Einnahmen zu bestreiten. Der wirtschaftliche Wert der Besitzung beruht auf ihren Ölpalmen- Wäldern, ihren Gnmmifchätzen und auf dem landwirtschaftlichen Betriebe der Eingeborenen. Daher sind die wichtigsten Ausfuhrgegenstände Palmkerne, Palmöl, Mais, Kautschuk, Baumwolle, Kakao (Bild 141) und Erd- nüsse. Eingeführt werden n. a. Eisen- und Baumwollwaren. Das Binnenland scheint für den Baumwollbau wohl geeignet zu sein. Um ihm als Volkskultur 1 mal aria italienisch — schlechte Luft, da man früher irrtümlich annahm, die in Wirk- Uchkeit von einer Stechmücke übertragene Ansteckung erfolge durch die Luft.

3. Für Seminare - S. 567

1912 - Breslau : Hirt
Die geographischen Naturmaße. Das Loggen. [19] 567 Hat sich nun die Erde so weit nach E bewegt, daß ein bestimmter Punkt, z. B. Berlin, von den Sonnenstrahlen getroffen werden kann, so geht für diesen Ort die Sonne auf. Tritt der Ort nach weiterer Umdrehung unter den Meridian, so kulminiert die Sonne; der Ort hat Mittag. Wendet er sich von der Sonne ab, so sinkt diese immer tiefer, bis ihn die Sonnenstrahlen nicht mehr treffen können; sie geht für ihn unter. Je weiter demnach ein Ort nach E liegt, desto früher muß er sich der Soune nähern, desto früher geht diese auf, desto früher hat der Ort Mittag und Abend. Ebenso erklärt sich der Umschwung des gesamten Fixsternhimmels. Rotationsgeschwindigkeit. Die Erde vollführt eine Umdrehung in der- selben Zeit, in der sich der Sternenhimmel einmal scheinbar um die Erde schwingt, d. i. in 23 Std. 56 Min. 4 Sek. oder 86164 Sek. Ein Punkt des Äquators legt alfo in 1 Sek. D^er U: 86164 = 40070 km: 86 164 = 465,04 m zurück, d. i. das Zwanzigfache der Schnellzugsgeschwindigkeit. In den Polen ist die Geschwindigkeit gleich Null. Vom Äquator zu den Polen nimmt sie mit dem Kosinus der geographischen Breite ab. Punkt Q in Fig. 279 legt in 1 Sek. die Strecke zurück, Punkt B 2 7* * Cos Cd * Tz r: q = 1 : cos cp; folglich beträgt die in 1 Sek. zurückgelegte Strecke -g6lö4-- cf ist gleich der geographischen Breite. Aufgaben: Berechne hiernach die Umdrehungsgeschwindigkeiten einiger bekannten Städte! Erkläre die Ablenkung der periodischen Winde! (Bgl § 378, 2d!) 14. Die geographischen Naturmaße. Das Loggen. § 379. 1. Die geographischen Naturmaße, a) Das älteste geographische Natur- maß in Deutschland ist die deutsche Meile. Sie ist eines Äquator- grades, nach Beffels Berechnung Iii307 m: 15 = 7420,44m. °©eit 400 Jahren in Deutschland in Gebrauch, wird sie seit dem 18. Jahrhundert als geogra- phische Meile bezeichnet. b) Den gleichen Namen legen aber die Engländer der Seemeile zu. Sie ist ursprünglich ein italienisches Maß gewesen und durch die Engländer in der Nautik zu allgemeiner Verwendung gelangt. Sie beträgt den 60. Teil eines mittleren Breitengrades, also eine mittlere Bogenminute. Sie macht etwa \ deutsche Meile aus. Ihren genauen Wert bestimmte Beffel auf Iii 121 m:60 = 1852 m. c) Während sich die Seemeile im Seewesen und unter englischer Herrschaft dauernd behauptet, ist die deutsche Meile durch das französische Meter ver- drängt worden. Von 1793 bis 1798 wurde im Auftrage des Natioualkouveuts zwischen Dünkirchen und Barcelona eine Gradmeffung ausgeführt, daraus der Erdquadrant errechnet und durch Gesetz vom 22. Juni 1799 Ttnnfo^ des gefundenen Wertes als Normalmaß — Meter — eingeführt. Zwar ist der errechnete Wert ein wenig zu klein, nach Beffel 0,08 mm; aber das hat den

4. Für Seminare - S. 185

1912 - Breslau : Hirt
1. Nordafrika. 185 eine Seltenheit ist. Nur das Delta fällt noch in das Gebiet der snbtro- pischen Winterregen. Alljährlich aufs neue wieder verjüngt, lockte das ägyptische Niltal schon in den ältesten Zeiten zum Ackerbau; er ist noch heute die erste Erwerbsquelle des Landes. Ägypten bringt die reichlichsten Ernten an Baumwolle — es ist das dritte Baumwollaud der Erde — an Getreide (Weizen, Mais, Reis), an Südfrüchten, Tabak, Zuckerrohr und Datteln n. a. hervor. Be- sonders die Erweiterung der Baumwollkultur läßt sich die Regierung in jeder Weise angelegen sein. Heute sieht man am Nilufer rauchende Fabrikschlote (Zuckerfabriken, Webereien, Tabakfabriken) über den grünen Sykomoren auf- ragen. Der bedeutende Handelsverkehr Ägyptens stützt sich sowohl auf den Reichtum an Erzeugnissen, von denen nach Deutschland namentlich Rohbaum- wolle und Zigaretten ausgeführt werden, als auch auf die günstige Verkehrslage 113. Der Sueskanal. und das entwickelte Verkehrsstraßennetz des Landes. Die Eröffnung des Eues- kauals* (Bild 113) hat Ägypten, das die natürliche Brücke zwischen Asien und Afrika bildet, die Stellung eines Durchgangslandes für den Verkehr zwischen Europa und den indisch-ostasiatischen Ländern sowie den unmittelbaren Anschluß an eine hochbedeutsame Linie des Weltverkehrs verschafft. Die wichtigsten Ver- kehrsstraßen außer dem Sueskanal sind die Wasserstraße des Nils und verschiedene Eisenbahnen. Von letztern ist neben der den Kanal begleitenden Eisenbahn die Nilbahn Kairo —Assnän zu erwähnen, die das nördlichste Stück der geplanten Kap—kairo-Bahn bilden soll. Der Dampferverkehr auf dem 1 Der Sueskanal (1859 bis 1869 hergestellt) zwischen Port Said am Mittelländischen Meere und Snes am Roten Meere hat 168 km Länge, durchweg 10,5 m Tiefe, 80 bis 120 m breite am Spiegel und 30 m an der Sohle. Im Jahre 1910 passierten den Kanal 4533 Schiffe, darunter 2778 englische (= 61,8 o/0) und 635 deutsche (= 15,4 o/0). Die Schiffahrts- einnahmen betrugen 1910 annähernd 100 Mill. Frcs. (Benutzungsgebühr — seit 1. Januar 1912 — 6,75 Frcs. pro Nettotonne für beladene Post- und Handelsdampfer sowie für Kriegs- schiffe; Fahrpreis für erwachsene Fahrgäste je 10 Frcs. Deutschlands größtes Passagierschiff, der „George Washington" des Norddeutschen Lloyd, mit 500 erwachsenen Personen an Bord, müßte für eine einmalige Durchfahrt durch den Kanal an Gebühren rund 100000 Mark zahlen.) Eigentümerin des Kanals ist die Sueskanalgesellschaft.

5. Für Seminare - S. 532

1912 - Breslau : Hirt
C. Grundzüge der Wirtschaftsgeographie. 1. Der Handel. § 353. I. Aufgabe und Hilfsmittel des Handelsverkehrs. Tie Bedürfnisse der Meu- schen haben mit dem Fortschritt der Kultur eine ungeheure Steigerung erfahren. Die vielseitig ineinander greifende Tätigkeit einer großen Anzahl von Menschen ist heute nötig, allein um den Ansprüchen des einzelnen zu genügen. Schon Nah- rung und Kleidung des einfachsten Mannes setzen sich aus Stoffen zusammen, die oft weit entlegenen Ländern entstammen, und der verbreitetste Leuchtstoff, das Pe- troleum, wird uns zum größten Teil über den Ozean zugeführt. Keius von den verschiedenen Wirtschaftsgebieten, in welche die Erde von Natnr aus oder durch staatliche und Zollgrenzen gegliedert ist, vermag alle Bedürfnisse seiner Bewohner selbst zu befriedigen. Daher müsfen die verschiedenen Völker sich nach Gebieten umsehen, aus denen sie die dem eigenen Lande sehlenden Erzeugnisse sich verschaffen, und in denen sie die von ihnen selbst über den eigenen Bedars erzeugten Güter ab- setzen können. Diesen Güteraustausch der einzelnen Wirtschaftsgebiete zu vermitteln, ist Ausgabe des Handels. Der Handel entwickelte sich vom Binnenhandel, der den Austausch von Waren zwischen den einzelnen Teilen desselben Landes bewirkt, zum Außenhandel, der die Grenzen des Staates über- schreitet und sich in der Neuzeit zum Welthandel ausgestaltet hat. Mit seinen Ver- zweigungen reicht der Welthandel in die weitesten Entfernungen und abgelegensten Winkel der Erde. Er hat anderseits aber anch Gebiete, in denen seine Bahnen in besonders großer Zahl als in gewaltigen Brennpunkten des Verkehrs sich vereinigen. Ter Handel bedarf zum Waren- oder Güteraustausch gewisser Hilfsmittel. Zu ihnen gehören solche, mit denen er die Waren erwirbt und verkauft, und solche, mit denen er sie bewegt. Die Zahlungen beim Einkauf und Verkauf erfolgen teils dnrch Tauschwaren, teils durch Edelmetalle in gemünztem Zustande als Geld oder in nngemünztem Zustande. Nur unkultivierte Völker (Neger) ersetzen das Geld dnrch sogenannte Geldsurrogate (Kaurimuscheln, Kolanüsse, Matten, Gewebe, Messing- und Eisendraht, Salzstücke). Eine Einschränkung des Metallbedarfs erfolgt durch die an Stelle des Geldes gebrauchten Kreditpapiere, wie Banknoten, Wechsel, Schecks, und die Krediteinrichtungen, welche die gegenseitige Abrechnung von Schuld und Forderung ohne Barzahlung bewirken (Abrechnungsstellen, Giroverkehr). Zur Beförderung der Waren an ihren Bestimmungsort bedient sich der Handel der mannigfaltigsten Verkehrsmittel; unter ihnen sind Eisenbahn und Dampfschiff am leistungsfähigsten. — Im Dienste des Handels steht auch ein großer Teil des Personen- und Nachrichtenverkehrs (Telegraph, Telephon, Post). Ii. Die Handelsgüter des Weltverkehrs. § 354. 1. Erzeugnisse der Pflanzenwelt, l») Nahrnngs- und Genußmittel. Unter allen Welthandelsgütern behauptet das Getreide den ersten Rang, und seinem Werte nach stellt es gegenwärtig ein Zwölftel des gesamten Welthandels dar. Als Anbau- gebiete für die Brotfrüchte kommen vor allem die Länder der gemäßigten und fubtro- pischen Zone in Betracht. Es gibt zurzeit drei große Getreideländer, sogenannte Kornkammern, auf der Erde: die südeuropäische (Ungarn, Rumänien, Ser- bien, Bulgarien, Südrußland), die nordamerikanische (Vereinigte Staaten und

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 67

1911 - Breslau : Hirt
Karl der Groe. 67 Fragestellung forderte, wurde der letzte Merowinger abgesetzt und Pippin 751 zum König gesalbt. Pippin nahm in seinen Urkunden hinter seinen Namen die Bezeich-nuug Dei gratia rex Francorum aus, um damit auszudrcken, dafj sein Knigtum nicht Menschen verdankt werde. Zweimal zog Pippin der die Alpen, um dem Papst gegen die Langobarden Hilfe zu bringen; in Rom wurde er zum Patricins er-uanut, mit diesem Amte bernahm er die Pflichten und Rechte eines Schutzherrn der Rmischen Kirche und ihres Gebietes. Das den Langobarden entrissene Land schenkte er dem Papste; es wurde der Kern des Kirchenstaates. Pippin war ein politischer Kopf ersten Ranges, eine wahre Herrscher-natnr". Die enge Verbindung und wechselseitige Untersttzung der Rmi-schen Kirche und des Frnkischen Knigtums wurde unter seiner Regierung geschaffen. Pippin geno das grte Ansehen unter den Knigen Europas, er stand mit dem Hofe in Konstantinopel in Verkehr, seine Gesandten gingen bis nach Bagdad. Karl der Groe. 768814. Die ganze Gre des Karolingischen Hauses kommt in Karl dem Groen zur Erscheinung. Allgemeine Verhltnisse im westlichen Europa bei Karls Regierungsantritt. Karl Martell und Pippin hatten das Frankenreich wiederhergestellt, seine Grenzen bis zu den Pyrenen ausgedehnt, die ost schon unterworfenen, oft wieder abgefallenen Alamannen, Thringer und Bayern abhngig gemacht. Auf allen Seiten aber war dies Reich von Feinden umgeben, die, mit wenigen Ausnahmen, zugleich Feinde des christlichen Namens waren; die Kalifen von Cordoba, die heidnischen Awaren und Slawen, die noch nicht bekehrten Sachsen, die an den Normannen einen Rckhalt hatten, waren seine Nachbarn. Weder die Frankenherrschaft noch der Bestand des Christentums, das rechts vom Rhein noch nicht einmal uerlich durchgefhrt war, noch die Selbstndigkeit des Papstes konnten als gesichert gelten. Vergegenwrtigt man sich, wie rasch das viel ltere morgenlndische Christentum unter mohammedanischer Herrschaft zusammenschwand, so erkennt man, da es der ganzen Kraft einer so gewaltigen Persnlichkeit, wie die Karls war, be-durfte, um in Westeuropa die Anfnge einer christlich-germanischen Kultur zu befestigen. 34. Die Einigung der Germanen des Festlandes. Ort und Zeit der Geburt Karls sowie Erlebnisse seiner Jugend sind uns unbekannt. Anfangs teilte er sich mit feinem Bruder Karlmann in die Herrschaft. Nach Karlmanns Tode (771) regierte Karl allein, während die Kinder seines Bruders von der Nachfolge ausgeschlossen wurden. 5*

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 71

1911 - Breslau : Hirt
Karl der Groe. 71 legte die Bistmer Mnster, Osnabrck, Paderborn, Minden, Bremen und Verden an, um die Bekehrung durchzufhren (785). Da sich aber in den nchsten zwanzig Jahren, wenn auch allmhlich immer vereinzelter, Em-pruugeu wiederholten, griff Karl zu dem Mittel, die Sachsen aus ihrer Heimat wegzufhren und im Frankenlande anzusiedeln und die verlassenen Wohnsitze frnkischen Bewohnern anzuweisen. Darauf weisen Ortsnamen wie Sachsenhausen, Sachsenflur, Grosachsen, Hohensachsen und Ltzel-sachsen n. a. in Baden, in Hessen Eichelsachsen und Wildsachsen, im Elsa Sachsenwinkel (bei Neu-Breisach), in Wrttemberg Rentsachsen u. a., Sachsen-hausen bei Frankfurt a. M.; in Bayern Sachsenheim bei Lohr u. a. Mit der Erschpfung des Volkes hrten schlielich die Kriege auf (804). 3. Krieg gegen Tassilo von Bayern. Als dieser, der bereits Pippin und nachher Karl den Lehnseid geschworen hatte, wieder abfiel, wurde er 788 abgesetzt und Bayern in das Frnkische Reich einbezogen; die Herzogswrde wurde abgeschafft und die Einteilung in Grafschaften durchgefhrt. Alle Deutschen stlich vom Rhein waren nunmehr dem Frankenreich unterworfen. $ 85. Der Schutz der Grenzen. Gegen die Araber ist Karl 778 zu Felde gezogen; er berschritt die Pyrenen und eroberte den Nord-osten Spaniens. Bei der Rckkehr erlitt die Nachhut seines Heeres im Tale Roneesvalles spr. Roudsesvalljes) durch die Basken eine Niederlage, die der Sage von Roland und seinem Tode zugrunde liegt. Am Ende seiner Regierung stand der Nordosten der Halbinsel zwischen den Pyrenen und dem Ebro als Spanische Mark unter seiner Herrschaft. Vor allem furchtbar waren die Normannen (Nordmnner", Wi-kinger) oder Dnen, die Bewohner Skandinaviens, Jtlands und der Dnischen Inseln. Als Seeknige" machten ihre kriegs- und beutelustigen Könige auf ihren Meerdrachen" Plnderungszge zur See an allen Ksten des Abendlandes. Karl mute Burgen und Festungswerke an den Ksten zum Schutze gegen sie anlegen und richtete sdlich der Eider die Dnische Mark ein. Mit den slawischen Obotriten im heutigen Mecklenburg schlo Karl ein Bndnis, Tschechen, Sorben und Wilzen wurden bekmpft, die Sorbische Mark geschaffen. Das finnisch-mongolische Reitervolk der Awaren in der Donau- und Theiebene hat Karls Sohn Pippin besiegt, der ihren Knigsring, die von einem kreisrunden Erdwall umschlossene Hauptburg, strmte. Karl verleibte das Land als Awarische oder Pannonische Mark ein. Durch Zuzug bayrischer Ansiedler erhielt sie eine germanische Bevlkerung. 36. Aus der inneren Geschichte. Die wirtschaftlichen Verhlt-nisse des Frnkischen Reiches unter den Karolingern unterschieden sich nur wenig von denen der merowingischen Zeit. Der Stand der Freien

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 87

1911 - Breslau : Hirt
Otto der Groe. 87 graf Gero schuf zwischen Elbe und Oder eine Mark, etwa der heutigen Mark Brandenburg entsprechend. Im Norden stellte er die Mark Schleswig (947) wieder her und machte den Dnenknig zu seinem Vasallen. Der Christianisierung der Wenden dienten die von Otto gegrn-deten Bistmer Oldenburg (in Wagrien, spter nach Lbeck verlegt), Havelberg, Brandenburg, Meien, Merseburg, Zeitz (spter nach Raum-brg verlegt), die er zuletzt alle dem von ihm gegrndeten Erzbistum Magdeburg unterstellte. 6. Die Verfassung, die Otto dem Reiche gab, befestigte das ber-gewicht des Knigs der die partikularen Gewalten. Otto schuf sich in den Bischfen Beamte, die ihm unbedingt ge-horchten; er mehrte ihre Einknfte und verlieh ihnen Grafenrechte, aber er verlangte dafr von ihnen, da sie zum Unterhalt des Hofes beitrugen, auf den Reichstagen erschienen, Gepanzerte zu seinem Heere stellten, und duldete nicht, da sich ein Bischof auf seine geistlichen Pflichten zurckzog, sondern forderte unweigerlich ihre Verwaltungsttigkeit. Aus der Zahl der Bischfe ernennt er seinen Kanzler, der im Rat die vornehmste Stelle innehat, denn er leitet die Kanzlei, die den König immer begleitet, besorgt die Ausfertigung der Urkunden und Akten, leistet die Gegen-zeichnuug. In der Kanzlei und der Hofkapelle lernt der König die Geist-lichen kennen, denen er spter wichtige mter anvertraut, und erzieht sie zu seinem Dienste. Der König, umgeben von den Bischfen, regiert das Reich. Der deutsche König empfngt von nun an bei der Krnung die Huldigung der anwesenden Fürsten, er besucht dann ans dem Knigsum-ritt die wichtigsten Pltze in den deutschen Gauen, lt sich Treue schwren und verleiht Lehen. Die Ertrge des Reichsgutes, die Abgaben der Kirche, die Gewinne aus Bergwerken, der Schlagschatz, die Tribute der unterworfenen Völker bilden seine Einknfte, die Aufgebote der Bischfe und Fürsten neben seinen eigenen Mannen sein Heer. An den hohen Kirchenfesten trgt er die Krone, versammelt die Groen zu Reichstagen, bert mit ihnen, gibt Lehen, macht Schenkungen, verleiht Urkunden, emp-fngt Gesandte. Groe Strecken des ungeheueru Urwaldes, der Deutschland bedeckt, werden vergabt mit der Verpflichtung des Empfngers, Rodungen vorzunehmen und Dorfschaften anzusiedeln. 7. Otto empfngt die Kaiserkrone. Zum zweiten Male in Italien, wurde Otto 962 vom Papste zum Kaiser gekrnt. Mit kurzen Unter-brechuugen blieb er fast ein Jahrzehnt im Sden. Aufstnde der trotzigen Rmer, Kmpfe mit dem byzantinischen Kaiser und den Sarazenen um den Besitz von Unteritalien hielten ihn fest. Es gelang Otto zwar nicht, die Griechen zu vertreiben, doch wurde er von ihnen als Kaiser anerkannt und die griechische Prinzessin Theophano mit seinem Sohne Otto vermhlt.

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 146

1911 - Breslau : Hirt
146 Deutsche Geschichte im Mittelalter. 75. Rudolf I. von Habsburg (1273 1291) und Ottokar von Bhmen. 1. Nach dem Tode Richards traten die Fürsten, denen es zusteht, den König zu kren", auf Gehei des Papstes zur Wahl zu-sammeu. Nach langen Verhandlungen lenkten endlich der Burggraf Friedrich Iii. von Nrnberg und Erzbischof Werner von Mainz die Wahl auf jenes Schwager, den Grafen Rudolf von Habsburg. Die Grafen von Habsburg hatten ihr Stammschlo an der Mndung der Ren in die Aare. Sie waren immer kaisertreue Herren gewesen und hatten stattliche Besitzungen auf der Schweizerischen Hochebene, im Ober-elsa und im Breisgan erworben. Rudolf wurde in Frankfurt gewhlt und in Aachen gekrnt; er verfolgte von vornherein das Ziel, seine Haus-macht zu vergrern. Unmittelbar am Rhein trgt ein Auslufer des nrdlichen Kaiserstuhls die Ruinen der Limburg, wo Rudolf angeblich am 1. Mai 1218 geboren wurde. Kaiser Friedrich Ii. hielt ihn der die Taufe; mit ihm zog Rudolf 1241 nach Italien. Ohne sein Zutun in zahlreiche Fehden mit Nachbarn verwickelt, kmpfte er immer glcklich. Die mit ihm verbndeten Brger der Stadt Straburg besiegten den dortigen Bischof Walter von Geroldseck 1262 bei Hausbergen. Als Rudolf kurz darauf die Grafschaft Kyburg erbte, war er der bedeutendste Landesherr in Schwaben und Hochburgund. 2. Der mchtigste Fürst war damals König Ottokar von Bhmen, der khn und tatkrftig die Zeit des Interregnums benutzt hatte, um fter-reich und Steiermark, die nach dem Aussterben der Babenberger Herren-los waren, sowie Krnten und Kr citri an sich zu bringen. 1273 herrschte er vom Erz- und Riesengebirge bis zum Adriatischeu Meere. Ottokars Reich, das Deutsche und Slawen umfate, war der erste Ver-such einer greren Reichsbildung im Osten Deutschlands, dem in den folgenden Jahrhunderten mehrere hnliche folgen, die endlich in der Osterreichischen Monarchie ihren Abschlu gefunden haben. Die Anfnge des Deutschtums in diesen Gebieten gehen bis in die Zeiten Karls des Groen zurck. Durch das Vordringen eines gro-mhrischen Reiches und die Einflle der Magyaren wieder verdrngt, ist die deutsche Kultur im 10. Jahrhundert nach Ottos Sieg aus dem Lechfelde durch seinen Bruder Heinrich von Bayern von nenein donan-abwrts gefhrt worden. Seitdem sterreich zum Herzogtum erhoben und den .Babenbergern bertragen worden war, wurde der Hof zu Wien einer der glnzendsten Frstenhfe Deutschlands. In der Mitte des 13. Jahr-Hunderts aber starben die Babenberger ans. An ihre Stelle, sie weit an Macht noch berragend, trat Ottokar Ii., König von Bhmen, aus dem Hause der Przemysliden, dem staufischen Hanse mehrfach verwandt. Ottokar, der sich selbst Hoffnung auf die Krone gemacht hatte, er-kannte Rudolf nicht als König an, ja er legte beim Papst gegen ihn Verwahrung ein, als einen wenig tauglichen Grafen, den der Bettelsack drcket". Da Rudolf aber schon vor seiner Wahl mit den Kurfrsten verabredet hatte, da alles seit Friedrich Ii. abhanden gekommene Reichs-

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 185

1911 - Breslau : Hirt
Die Reichsreform unter Maximilian I. 185 Als im Jahre 1486 Maximilian zum rmischen König gewhlt wurde und zugleich der die Forderung einer Trkenhilfe beraten werden sollte, wurden zum ersten Male die Städte zum Besuch des Reichs-tags eingeladen. Hier legte Erzbischof Bertold von Mainz neue Vor-schlge zu einer Reichsreform vor. Auf dem Reichstag zu Worms 1495 wurden die ersten Beschlsse gefat und im Laufe der nchsten Jahre die Verfassung neu geordnet. Es wurden beschlossen: 1. eine Einteilung des Reiches in zehn Kreise, in denen je ein Kreisoberster fr die Aufrechterhaltimg des ewigen Landfriedens zu formen hatte. Der Sdwesten Deutschlands gehrte zum Oberrheinischen, sterreichischen, Schwbischen und Kur-rheinischen Kreis; 2. ein Reichskammergericht; 3. eine Reichs-steuer, der gemeine Pfennig"; 4. eine Reichsmatrikel zur Auf-stelluug des Reichsheeres; 5. ein Reichsregiment. Aber nur ein Teil dieser Beschlsse konnte ausgefhrt werden. Die Reichssteuer wurde zwar ausgeschrieben, aber sie kam nur in den Stdten wirklich ein; die Reichsritter erklrten, sie seien verpflichtet und bereit, dem Kaiser in seinen Kriegen in Person Dienste zu leisten, sie knnten deshalb nicht zu gleichem Zwecke auch Geld aufbringen. Die Mittel zur Unterhaltung des Reichskammergerichts, beffen Richter der Kaiser nicht ernennen burfte, fehlten, sie gingen sehr langsam ein, nach mehrfachem Ortswechsel tagte es seit 1693 in Wetzlar. Die Kreisver-faffuitg, an beren Spitze ein Hauptmann stanb, konnte ba nicht wirksam werben, wo bemselbeu Kreise mehrere gleich mchtige Fürsten angehrten und keiner sich dem andern fgen wollte (z. B. im Oberfchsifchen Kreis Brandenburg und Kurfachfeu). Kaiser Maximilian verbankte das Reich auch eine allgemeine Polizei-orbnung und die Einfhrung der von Franz von Taxis zuerst 1500 eingerichteten, allgemein dem Publikum zugnglichen Post zu Zwecken regelmiger Nachrichtenbermittlung *). Die Schweizer Eibgenofsenfchaft erklrte, sie fge sich biefer Verfaffimg berhaupt nicht und werbe auch keine Gelbbeitrge leisten. Der Schwabenkrieg", den Maximilian unternahm, um sie zu zwingen, verlief fo unglcklich, ba der Kaiser ihnen ihre tatschliche Unabhngigkeit zugestehen mute. Damit trennten sie sich 1499 frmlich von dem Deutschen Reiche. Ein entfchiebener Gegner der Verfassung war Maximilian selbst; benn sie hatte alle Gewalt in die Hnbe der Reichsftnbe gelegt und dem Könige nur wenig brig gelassen. Der gemeine Pfennig wrbe von ihnen beschlossen und erhoben, das Reichsheer von ihnen bewilligt und seine Verwenbnng an ihre Vorschriften gebuuben ufw. Am verhatesten war Maximilian das Reichsregiment, das ans zwanzig Mit- *) Karl V. bertrug 1520 die Post dessen Nachfolger Joh. Bapt. von Taxis fr sein gesamtes Reich. Nach und nach nahmen einzelne Fürsten das Postwesen ihres Landes in eigne Verwaltung, zuerst der Groe Kurfürst 1646. Erst nach Errichtung des Nord-deutschen Bundes 1867 ist die Thurn- und Taxissche Postverwaltung aufgelst worden.
   bis 10 von 2554 weiter»  »»
2554 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 2554 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 4
1 81
2 98
3 59
4 451
5 104
6 15
7 26
8 30
9 18
10 333
11 62
12 92
13 71
14 20
15 37
16 72
17 1
18 11
19 9
20 41
21 14
22 22
23 41
24 41
25 144
26 478
27 136
28 89
29 112
30 3
31 36
32 7
33 42
34 154
35 44
36 112
37 508
38 33
39 951
40 20
41 35
42 165
43 28
44 4
45 133
46 460
47 251
48 646
49 11

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 14
1 166
2 12
3 67
4 276
5 15
6 9
7 34
8 74
9 523
10 88
11 45
12 9
13 45
14 16
15 46
16 197
17 743
18 10
19 25
20 22
21 14
22 7
23 214
24 8
25 47
26 88
27 10
28 41
29 64
30 18
31 10
32 29
33 9
34 92
35 9
36 707
37 249
38 365
39 59
40 38
41 320
42 30
43 234
44 72
45 163
46 45
47 4
48 17
49 4
50 6
51 37
52 20
53 10
54 135
55 32
56 124
57 73
58 130
59 201
60 190
61 91
62 21
63 57
64 28
65 491
66 84
67 35
68 259
69 84
70 22
71 247
72 704
73 29
74 40
75 77
76 65
77 90
78 57
79 53
80 15
81 6
82 86
83 752
84 4
85 74
86 55
87 94
88 22
89 71
90 14
91 8
92 317
93 1
94 176
95 50
96 27
97 10
98 159
99 12

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1547
1 668
2 399
3 950
4 458
5 792
6 2212
7 1328
8 233
9 1369
10 1068
11 1297
12 1200
13 924
14 1911
15 314
16 621
17 544
18 1382
19 1622
20 382
21 1075
22 393
23 151
24 1874
25 1497
26 700
27 445
28 2056
29 1655
30 879
31 412
32 1753
33 3378
34 1901
35 1101
36 935
37 443
38 644
39 1492
40 1138
41 177
42 1288
43 966
44 1676
45 388
46 1095
47 2038
48 613
49 482
50 1217
51 1389
52 1623
53 520
54 3119
55 836
56 416
57 548
58 803
59 3265
60 706
61 1648
62 955
63 197
64 451
65 1140
66 770
67 1228
68 365
69 41
70 487
71 1141
72 667
73 782
74 422
75 1168
76 776
77 624
78 2157
79 552
80 1210
81 4811
82 250
83 2028
84 1704
85 413
86 1093
87 749
88 650
89 864
90 1075
91 1595
92 350
93 519
94 598
95 2564
96 540
97 646
98 466
99 873
100 2601
101 986
102 1174
103 982
104 993
105 902
106 441
107 886
108 350
109 1715
110 793
111 1002
112 722
113 605
114 725
115 929
116 537
117 440
118 431
119 2523
120 448
121 1443
122 1356
123 691
124 2055
125 870
126 837
127 1228
128 401
129 1235
130 1597
131 2580
132 729
133 2730
134 763
135 751
136 2361
137 818
138 498
139 1519
140 967
141 755
142 1670
143 995
144 500
145 1787
146 411
147 309
148 1052
149 320
150 713
151 1195
152 1671
153 942
154 548
155 1485
156 1564
157 2299
158 596
159 1128
160 1125
161 614
162 330
163 399
164 959
165 875
166 1145
167 335
168 582
169 586
170 722
171 1347
172 815
173 1392
174 840
175 2236
176 1164
177 1877
178 603
179 898
180 1110
181 446
182 1283
183 4656
184 1180
185 361
186 502
187 514
188 2536
189 385
190 271
191 667
192 934
193 2132
194 665
195 1028
196 1404
197 679
198 1050
199 1219