TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Der Fudschijama, südwestlich von Tokio (3728 m).
Aus der anmutigen Landschaft Nippons steigt von breiter Grundlage der abgestumpfte Kegel des weithin sichtbaren „heiligen" Berges sanft an. Eine blendend
weiße Schneehaube krönt ihn. Dieser Vulkan, der 1708 den letzten Ausbruch erlebte, wird viel von buddhistischen Pilgerscharen besucht. Im Vordergrunde
eine Vorstadt von Tokio, rechts Schirmtannen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
250
C. Länderkunde,
aller Art bedeckt: mit Getreide, Baum-
wolle, Aprikosen und Pfirsichen, vor
allem aber mit der in regelmäßigen
Reihen gezogenen D a t t e lp alm e, der
„Königin der Oase". So wird die Oase
svon dem ägyptischen Uah — Wohn-
stätte, Rastort) zur „Speisekammer
der hungernden Wüstenstämme".
Im übrigen ist die Pflanzenwelt der
Wüste dürftig und beschränkt sich auf
harte Gräser und Dorngebüsch; auch
die Tierwelt ist nicht reich. Von den
Vögeln spielen die Raubvögel eine
Rolle, unter den Reptilien die Skor-
pione, von Säugetieren kommt außer
Springmäusen eine Fuchsart vor.
Mehr Leben herrscht am Rande der
Wüste, von wo Antilopen, Gazellen und
Strauße hineindringen, denen Löwen,
Panther und Hyänen nachstellen. >
Die Bewohner, etwa 5 Mill.,
leben in den Gebirgen und Oasen.
Manche schweifen als gut berittene
Räuber durch die Wüste (Beduinen)
oder dienen den Reisenden als Führer.
Das Reisen einzelner in der Wüste ist
unmöglich,, darum vereinigen sich die
Reisenden zu größeren Gesellschaften,
Karawanen genannt.
Aufgabe. Womit muß eine Kara-
wane ausgerüstet sein?
§ 401. Eine der wichtigsten
Oasenlandschaften ist Fessän, über
die der früher vielbenutzte Karawanen-
weg von Tripolis zum Tfäd-See geht.
Hier liegt die kleine Stadt Mürfuk,
gegen die Räuber der Wüste mit
einer Lehmmauer umzogen. Alt-
bekannt ist das fast 30 m unter dem
Meeresspiegel gelegene Siwah in
der Libyschen Wüste mit dem schon
von Alexander dem Großen besuchten
Ammonsorakel, dessen Tempel noch
heute steht. Hier wachsen gegen
200000 Dattelpalmen; der jährliche
Versand nach Unterägypten beträgt
80000 Zentner.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde Alexander_dem_Großen Alexander
2. Verbreitung der Pflanzen und Tiere.
107
e) Lebensbedingungen der Tierwelt. Im allgemeinen sind die Tiere
weit weniger als die Pflanzen an bestimmte klimatische Verhältnisse
gebunden, sie vermögen sich auch leichter an eine Änderung des Klimas zu
gewöhnen. Manche entziehen sich dem schädlichen Einfluß einer ihnen nicht
zusagenden Temperatur durch Wanderung; andere überdauern die Kälte-
oder Trockenzeit, indem sie in eine Art Ruhezustand verfallen (Kültestarre
— Winterschlaf; Wärmestarre — Sommerschlaf).
Weit wichtiger als das Klima ist das Vorhandensein hinreichender
Nahrung. In dieser Hinsicht bildet die Pflanzenwelt unmittelbar und
mittelbar die Grundbedingung des tierischen Daseins; denn wenn die Tiere
auch nur zum Teil von Pflanzenkost leben, so nähren sich die fleischfressenden
Tiere vorwiegend von Pflanzenfressern, sinden also nur da ihren Unterhalt,
wo ausreichende Pflanzennahrung vorhanden ist.
Nicht allein das Nahrungsbedürfnis der Tiere schafft zwischen Pflanzen- und
Tierwelt innige Beziehungen; viele Tiere sind auch in ihren Lebensgewohn-
heiten so sehr aus bestimmte Vegetationsformen angewiesen, daß man zwischen
Wald-, Steppen-, Wüsten- und Moorfauna unterscheiden könnte. Die Abhängigkeit
der Tierwelt von ihrer Naturumgebung tritt auch recht deutlich in der Bedeutung
der „Schutzfärbung" für die Erhaltung des tierischen Lebens hervor. „In der
Wüste herrscht ein fahles Gelb, in der Steppe ein Helles Braun, auf Felfeuhalden
Grau, in polareu Gebieten Weiß vor."
d) Einfluß geologischer Entwicklung auf die Verteilung der Pflanzen
und Tiere. Die Verteilung der Pflanzen- und Tierarten auf der Erde ist
jedoch uicht nur abhängig von den jetzigen Gestaltnngs- und klimatischen
Verhältnissen der Erdoberfläche, sondern auch von denen, die in geologischer
Vorzeit bestanden haben. Veränderungen im Bau der Erde, hauptsächlich
in der Verteilung von Wasser und Land, die in mehr oder minder weit
zurückliegenden Erdperioden erfolgten, erklären die Erscheinungen, daß z. B.
jetzt durch Wasser getrennte Gebiete einen einheitlichen floristischen und fan-
nistischen Charakter tragen, oder daß klimatisch übereinstimmende Erdräume
große Verschiedenheiten in Pflanzen- und Tierwelt aufweisen.
So sind die pflanzen- und tiergeographischen Beziehungen zwischen Südeuropa
und Nordafrika aus der Annahme einer früheren, erst in später Erdzeit gelösten Ver-
biudung beider Erdräume herzuleiten; ein gleiches gilt von England und dem euro-
päischen Festlande, von Nordamerika und Nordasien. Die frühe Trennung Mada-
gäskars von Afrika, der alt- und neuweltlichen Tropen gibt sich in der Eigenart
der in diesen Ländern verbreiteten Tiere und Pflanzen zu erkennen. Die Wirkung
klimatischer Veränderungen tritt n. a. in der Übereinstimmung der Hoch-
gebirgsslora und -sauna aller Länder mit derjenigen der arktischen Gebiete hervor.
2. Verbreitung der Pflanzen und Tiere.
a) Verbreitungsmittel. Die Verbreitung der Pflanzen und Tiere erfolgt
aktiv durch Wanderung und paffiv durch Verschleppung. Jene äußert
sich bei den Pflanzen langsam und schrittweise in der Bildung von Wurzel-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Ortsnamen: Südeuropa Nordafrika England Nordamerika Nordasien Afrika
3. Ostasien,
139
Durch seine reichen, meist noch nngehobenen Mineralschätze scheint China
anch zu einem der ersten Großindnstriestaaten der Welt bestimmt zu
.sein. Die Steinkohlenfelder rings um den Golf von Tschili gelten als die
bedentendsten der Erde; reich ist das Land ferner an Eisen- und Kupfer-
erzen fowie an Porzellanerde. In einzelnen Zweigen der Gewerbtätigkeit
haben die Chinesen eine sehr hohe Stufe der Leistungsfähigkeit erreicht; der
chinesische Gewerbfleiß erzeugt ausgezeichnete Seiden- und Baumwollzeuge,
° Porzellanwaren, Schnitzereien, Farben, Papier- und Lackwaren. Meist ist
das Gewerbe noch Hans- und Handindustrie, doch zeigen sich allenthalben
die Anfänge modernen Großbetriebs. Zu keiner Zeit hat die chinesische Re-
gierung den auswärtigen Handel begünstigt. Nur durch Gewalt wurden
die wichtigsten Häfen den seefahrenden Nationen geöffnet. Ganz außerordeut-
lich blüht dagegen der innere Handel, der sich meist der Wasserstraßen
als Verkehrswege bedient. Langsam schreitet der Schienenverkehr fort;
seine Entwicklung wird durch alte Vorurteile und die Abneigung der Chinesen
gegen alle Neuerungen gehemmt. Den Hauptanteil am chinesischen Handel
haben die Engländer. Japan, die Union und das Deutsche Reich folgen
in weitem Abstände, aber mit beträchtlichen Summen. Wir Deutschen be-
dürfen verhältnismäßig wenig Tee und decken unfern Bedarf an Rohseide
meist iu Italien, Frankreich und der Schweiz. Doch gewinnt der deutsche
Anteil an der Küstenschiffahrt in China im Anschluß an unsere Post- und
Frachtdampferlinien immer größere Bedeutung.
c) Bevölkerung. Die Bevölkerung san 400 Mill.) gehört durchweg der mon g o-
lischen Rasse an. Die Volksdichte ist in einigen Küstenbezirken so groß wie in
Belgien. Ans je 4 Bewohner der Erde kommt ein Chinese. Infolge der Über-
völkerung des Landes strömen die Chinesen massenhaft als Lohnarbeiter (Kuli)
in die Küstenländer des Stillen und Indischen Ozeans. — Jahrtausendelang durch
die natürlichen Grenzen von der Berührung mit anderen Kulturländern ferngehalten,
wurden die Chinesen zum größten Kulturvolk der mongolischen Rasse. Ihre durch-
aus eigentümliche Bildung erreichte in langsamem Vorwärtsschreiten früh eine be-
deutende Höhe. Aber sie waren neueruugsseiudlich und nahmen fremde Fort-
schritte nur widerstrebend an. Die Erfolge der durch die Kultur der „westlichen
Barbaren" geförderten, bisher ebenfalls verachteten Japaner im Kriege gegen Ruß-
land brachten neuerdings ein lebhafteres Bedürfnis nach europäischer Bildung und
den Anfang einer Umgestaltung des geistigen und wirtschaftlichen Lebens hervor.
Der Chinese ist ein Verstandesmensch mit wenig Gemüt, fleißig, höflich und
mildtätig, dazu sparsam und bedürfnislos in einem Grade, daß der Wettbewerb
weißer Arbeiter mit ihm unmöglich ist. Er arbeitet das ganze Jahr ohne
Sonntagsunterbrechung; nur im Februar, beim Jahreswechsel der Chinesen, gibt
er sich 14 Tage laug lärmenden Vergnügungen hin. Er berauscht sich nicht an Ge-
tränken, aber ein großer Teil des Volkes wird durch den Körper und Geist zer-
rüttenden Opiumgenuß zugrunde gerichtet (Bild 79).
Die drei in China am meisten verbreiteten Religionen, die Sittenlehre des
K onsutse, die das Schicksal als allwaltend lehrt und die Selbsterkenntnis empfiehlt,
der von Indien eingedrungene Buddhismus und der Taoismns, eine Art Ver-
nunstreligion mit Ahnendienst, sind sämtlich ohne Weiterentwicklung geblieben und
verknöchert. Die Staatsreligion fordert streng die pietätvolle Verehrung der Ahnen
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Ortsnamen: Ostasien China Japan Italien Frankreich Schweiz China Belgien Indischen_Ozeans China Indien
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 6. Italien. 333
Iii. Auswärtigen Besitz hat Italien in Afrika, nämlich Eritrea am Roten § 223.
Meer und Somal-Land. Gegenwärtig sucht es Tripoli innordafrika zu gewinnen.
Iv. Bevölkerung. Die Bewohner Italiens sind Romanen. Sie bilden
ein Volk von ausgeprägtester Eigenart, sprechen eine Sprache und bekennen
sich fast ausnahmslos zu einer Religion, der katholischen. Die Italiener
sind, namentlich im 8, heißblütig und leidenschaftlich, aber auch sparsam
und bescheiden, mäßig und fleißig, gewerb- und handelstüchtig. Farben-
Pracht und Schönheit der Natur weckte in ihnen den Sinn für Kunst, in
der sie Vorbildliches geleistet haben. Im allgemeinen fallen bei den Be-
wohnern trotz geringer Volksbildung schnelle Auffassungskraft und gewandte
Umgangsformen auf. Die Zahl der jährlich Auswandernden beträgt zur-
zeit { Mill.; von ihnen kehrt durchschnittlich nur ein Viertel in die Heimat zurück.
V. Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland. Das Deutsche Reich war § 224.
mit Italien schon im Mittelalter durch das „Römische Kaisertum Deutscher
Nation" verknüpft; das neue Königreich ist seit einem Menschenalter unser
Verbündeter. Durch die Alpenbahnen wurde Italien ein Reiseland
für die Deutschen. Ganz besonders nehmen auch die Handels-
beziehnngen zwischen beiden Ländern zu. Wir kaufen von Italien
in erster Linie Rohseide, dann Südfrüchte verschiedener Art, ferner Hanf,
Marmor, Eier und Schwefel, im ganzen für 275 Mill. Mark (1910), und
liefern an Italien für 325 Mill. Mark hauptsächlich Webstosfe, Leder, Ma-
schmeu, Chemikalien und Eisen. Deutschland ist das Hauptverkehrs-
laud Italiens; ihm folgen unmittelbar England und die Union.
Rückblick auf Italien. § 225.
Italien ist hauptsächlich ein Ackerbauland, das im N Weizen, Mais und Reis,
auf der eigentlichen Halbinsel und den Inseln Südfrüchte, auf Sizilien auch Weizen
erzeugt. Die Halbinsel ist waldarm, aber weithin von Gestrüpp (Macchia) bedeckt. Die
Gebirge sind in den oberen Lagen kahl.
Die Flüsse der Halbinsel sind meist wasserarm, trocknen vielfach ganz aus, schwellen
dagegen in der Regenzeit zu tobenden, schlammreichen Strömen an. Ihre Niederungen
sind Verbreitungsstätten der Malaria, die ganze Landschaften verseucht hat.
Italien ist so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. Es sucht sich daher, um
die beträchtliche Auswanderung nach Amerika einzuschränken, größeren Kolonialbesitz
zu verschaffen.
Wegen seiner landschaftlichen Schönheit, seines milden Klimas im Winter sowie
seines Reichtums an Prachtbauten und Werken der Bildhauerkunst und Malerei ist
der Fremdenbesuch außerordentlich stark.
Die Industrie gelangte infolge Kohlenmangels erst in neuerer Zeit zu kräftigerer
Entwicklung. (Norditalien, Florenz, Rom.)
Groß ist Italiens Bedeutung für den Verkehr. Die Bogenform der patzreichen
Alpen führt die Wege von den Ländern am Außenrand des Gebirges in der Tiefebene
des Po, dem „Vorhof" der Halbinsel, zusammen. Sammelpunkte der Alpenstraßen
sind im W Turin, in der Mitte Mailand, im 0 Bologna. Der Apennin bietet dem Wege-
bau keine großen Hemmnisse, wenn auch die östliche Längsstraße unmittelbar der Küste
folgen muß. Die Richtung der Halbinsel weist den Verkehr nach dem östlichen Mittel-
meer, nach der „Levante", und somit durch den Sueskanal nach Ostasien und Australien.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Ortsnamen: Italien Italien Afrika Eritrea Tripoli Italiens Deutschland Italien Italien Italien Italien Deutschland Italiens England Italien Italien Sizilien Italien Deutsche_Reich Amerika Norditalien Florenz Rom Italiens Turin Mailand Bologna Ostasien Australien
428
B. Länderkunde. — Vi. Europa.
und ein westliches, das der mittlere Main entwässert (Mainbecken). Jenes er-
innert mit seinen weiten Sand- und Heideflächen und seinen weit ausgedehnten
Kiefernwaldungen an die Mark Brandenburg; dieses, ein sanftwelliges Gelände
mit tief eingeschnittenen Flußtälern, ist meist Ackerland, das an den Hängen des
warmen Maintals von Wein- und Fruchtgärten unterbrochen wird. Die beiden
in ihrer Eigenart ganz verschiedenen Landschaften werden größtenteils dnrch
den Mainlauf zu einer Einheit verbunden, die sowohl politisch als anch hin-
sichtlich der Bevölkerung in die Erscheinung tritt. Vermöge seiner Laufrichtung,
die ihn zu einer wichtigen Verbindnngsstraße östlicher und westlicher Gegenden
unseres Vaterlandes, zwischen Donau und Rhein macht, aber auch auf Grund seiner
Wasserfülle und der vorteilhasten Gestaltung seines Laufes für die Schiffahrt er-
scheint der Main als der wichtigste unter den Nebenflüssen des Rheins. Seine auf-
fallenden Richtungsänderungen erklären sich daraus, daß das Gefälle des Flusses dem
geologischen entgegengesetzt ist, insofern in der Richtung stromabwärts immer ältere
Schichten erscheinen; so oft nun ein Wechsel in der Härte der Gesteinsschichten
eintritt, wird der Fluß zum Ausbiegen veranlaßt, bis er nach dem Durchbruch
zwischen Odenwald und Spessart die Rheinebene gewinnt. Der gewundene Lauf
erhöht die wirkliche Länge des Flusses auf das Doppelte der Entfernung zwischen
Quelle und Mündung in Luftlinie. Wird dadurch feine Bedeutung als Bahn des
deutschen Großverkehrs herabgemindert, so bietet er sich dafür als eine um so
wichtigere Straße im örtlichen Verkehr dar.
b) Kulturlandschaft. Die geringe Ergiebigkeit großer Bodenflächen hat
die Bewohner des Regnitzbeckens zur Gewerbtätigkeit geführt, die trotz der
Entfernung von Kohlenfundstätten und trotz geringer Wasserkraft, aber uuter-
stützt durch die Gunst der Verkehrslage, kräftig emporblühte. In den durch
hohe Fruchtbarkeit ausgezeichneten Tälern dagegen findet der Bodenbau eine
sorgfältige Pflege. Er liefert namentlich trefflichen Hopfen für das fehr stark
entwickelte Braugewerbe und um Nürnberg und Fürth auch Tabak. Die Ge-
lande in der Nähe des Mains vom Bamberger Talkessel ab gleichen
einem weiten Garten mit Rebenpflanzungen (Stein- und Leistenwein bei
Würzburg), mit Obsthainen und Gemüsekulturen. Die Gebiete von Bam-
berg, Würzburg und vielen anderen Orten des Maintals gehören zu den
volkreichsten Bezirken des Königreichs Bayern.
§ 285. Iv. Die Bewohner. Das gesegnete Land und der heitere Himmel haben fröh-
liche Menschen mit lebhaftem Geiste erzogen. Das südliche Neckarland wird
vorwiegend von Oberdeutschen, den Schwaben, das nördliche und das Mainland
von den mitteldeutschen Franken bewohnt. Heimatliebe, Gemütstiefe, reiche Phan-
taste, geistige Begabung sind die hervorstechenden Charakterzüge des schwäbischen
Volksstammes; er hat dem deutschen Volke eine Reihe bedeutender Dichter und
drei seiner bedeutendsten Herrscherfamilien (Hohenstaufen, Welfen, Hohenzollern)
geschenkt. Weil die dichte Bevölkerung des Schwabenlandes nicht überall leicht
ihr Brot findet, so stellt das arbeitsame Volk eine beträchtliche Zahl Auswanderer.
Diese halten ihr Deutschtum zähe fest, wie das Beispiel der schwäbischen An-
siedler in Südungarn, „drüben" in Amerika (Union), in Palästina (Bild 72)
und Kleinasien beweist (vgl. § 347). Die Mainfranken, die in der Merowinger-
zeit vom Rheine aus einwanderten, verbinden mit heiterer Gemütsart Arbeitslust,
erfindungsreichen Sinn, Geschick und Schaffenskraft in Industrie und Handel.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Main Mainbecken Brandenburg Donau Rhein Main Rheins Odenwald Rheinebene Nürnberg Mains Würzburg Würzburg Bayern Oberdeutschen Schwaben Mainland Südungarn Amerika Palästina Kleinasien Mainfranken Rheine
102
A. Allgemeine Erdkunde. — V. Die Lufthülle der Erde,
3. Die kalte Zone oder das arktische Klimagebiet. An Raum der kleinste,
reicht dieser Gürtel im 8 nicht an die Kontinente heran, hat aber im N bedeutenden
Anteil an Amerika und Asien. Kurze Dauer und niedrige Wärme des Sommers,
kaum merkliche Schwankungen in den Tagestemperaturen, Trockenheit der Luft und
Armut an Niederschlägen, deren Hauptformen Schnee, Eisnadeln und Nebel bilden,
und dasselbe unveränderte Wintergepräge auch beim Auftauen des Packeises': das
sind die bezeichnendsten klimatischen Erscheinungen der kalten Zone.
d) Klimaschwankungen. Es ist festgestellt worden, daß das Klima einer
Gegend im Laufe der Zeit periodischen Schwankungen unterliegt. Was die
Frage dieser sog. Klimaschwanknngen angeht, so glaubt man eine mit dem
Auftreten der Sonnenflecken zusammenfallende elfjährige Periode, während
welcher Windstärke und Niederschläge mit der Häufigkeit der Sonnenflecken
zunehmen, und eine Periode von fünfunddreißigjähriger Dauer annehmen
zu dürfen. Letztere ist aus dem Wechsel in der Ausdehnung der Gletscher,
den Schwankungen des Wasserspiegels in abflußlosen Seen, aus deu Veräude-
rungen der mittleren Jahreswärme und der Regenhöhe erkannt worden. Man-
cherlei Anzeichen sprechen dafür, daß es außer den genannten noch viel längere,
Jahrhunderte umfassende Perioden gibt. Säkulare Klimaschwankungen
höherer Ordnung, sog. geologische Klimaperioden, sind z.b. die Eiszeiten
und die Zwischeneiszeiten.
e) Wirtschaftliche Bedentnng des Klimas. Das Klima ist für das
gesamte organische Leben und also auch für deu Menschen von größter Be-
dentung. Pflanzen und Tiere sind von ihm abhängig; es bedingt die größere
oder geringere Fruchtbarkeit des Bodens, erleichtert oder erschwert dem Wirt-
schaftenden Menschen seine Tätigkeit und ist von Einfluß auf seine Gesund-
heit und seine geistige Entwicklung.
6. Wettervorhersage.
Das höchste praktische Ziel der Klimatologie ist die Wettervoraussage
oder Wetterprognose. Ihre Hilfsmittel sind die synoptischen Karten, das sind
Darstellungen aller gleichzeitigen Witterungserscheinungen von weiten Gebieten.
Die Angaben für solche Darstellungen werden von den einzelnen Beobach-
tnngswarten, den meteorologischen Stationen, durch den Telegraphen vermittelt.
Die Orte gleichen, auf deu Meeresspiegel reduzierten Luftdrucks sind
durch Linien (Isobaren) verbunden. Die Windrichtung zeigen Pfeile, die
Windstärke die Federn am Pfeilende an. Die Kreise der Beobachtnngsorte
sind je nach der Bewölkung hell gelassen oder ganz oder teilweise geschwärzt.
Die Temperaturgrade finden sich bei den Beobachtungsstellen verzeichnet.
1. Schlechtes Wetter. Der Vergleich einer größeren Anzahl Karten, die
schlechtes Wetter für eine bestimmte Gegend voraussagen, ergibt bei aller
1 Die von der Sonnenstrahlung erzeugte Wärme wird durch das Schmelzen der Eis-
massen verbraucht.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Asien Niederschlägen
113
daß sie keinen dauernden Wohnsitz haben, sofern sie nicht auf Inseln festgebannt
find. Sie betreiben neben der Jagd und der Fischerei als vornehmsten Nahrungs-
zweig die Viehzucht. Als Nomaden oder Weidevölker wechseln sie nach dem Be-
dürfnis ihrer Herden den Aufenthaltsort. Da sie den Ackerbau schon wegen der
Wasserarmut ihrer Wohnsitze nur nebenfächlich und ausschließlich für den notwen-
digsten Bedarf betreiben, so ist ihnen der Pflug noch fremd.
Viele Naturvölker, wie Hottentotten, Neger, Indianer, gelangten .in anbau-
fähigen Gegenden zum Hackbau, der darin besteht, daß mit der Hacke die Humus-
fchicht der Erde oberflächlich bearbeitet wird. Ihr Gebiet wird immer kleiner, soweit
es nicht, wie das der Beduinen, durch Wüsten geschützt ist.
2. Halbkulturvölker. Sie sind meist seßhaft und bebauen den Acker mit
Pflug und Zugtier. In dichter bevölkerten Ländern, z. B. in China, haben sie sogar
Gewerbe und Handel entwickelt.
3. Die Vollkulturvölker. Bei ihnen sind die höheren Formen des Wirtschafts-
lebens, Pflanzenbau, Viehzucht, Gewinnung und Verarbeitung der Rohstoffe, Aus-
tausch der Güter, zur höchsten Entfaltung gelangt. Die meisten europäischen Kultur-
Völker stehen aus der höchsten Stufe wirtschaftlicher Entwicklung, aus der der Welt-
Wirtschaft. Auch auf dem Gebiete geistiger Kultur, in der Pflege von Sitte,
Recht, Kunst, Wissenschaft und Religion, stehen die Vollkulturvölker allen voran.
b) Religion. Die geistige Kultur eines Volkes findet ihren höchsten Aus- § 87.
druck in der Religion. Sie ist auch wie kein anderes geistiges Kulturgut
imstande, Menschen und Menschheitsgruppen miteinander zu verbinden, be-
sonders dann, wenn sich die Anhänger dieser oder jener Religionsform zu
Gemeinschaften zusammengeschlossen haben. Am wenigsten äußert sich diese
Einigungskraft in dem räumlich immer mehr beschränkten Heidentum der
Naturvölker, mehr schon in den südost- und ostasiatifchen Religionen und am
meisten in den monotheistischen Religionen! Islam, Judentum und Christentum.
Die wahre Weltreligion ist „die christliche Lehre mit ihrer alle
Menschen vereinigenden Nächstenliebe". Zu ihr bekennen sich schon
heute 39% der Gesamtbevölkerung der Erde.
c) Menschliches Gemeinschaftsleben. Auch die Form des menschlichen § 88.
Gemeinschaftslebens, der Fortschritt in der Entwicklung staatlicher Einrichtungen
ist ein Gradmesser für den Kulturstand eines Volkes. Völker niedriger Kultur
kennen nur Familien- und Stammesgemeinschaften unter einem gemein-
samen Oberhaupte, stehen also noch am Anfang der Staatenbildung1. Zu einer
eigentlichen Staatenbildung, d. h. zur „Vereinigung einer Menschengruppe
unter eine gemeinsame Leitung, nicht nur gelegentlich zur Abwehr feindlicher
Einfälle, sondern dauernd und zu immer vielseitigeren Zwecken des Gemein-
Wohls", sind nur die ansässigen Völker gelangt.
^ In der Entwicklung der modernen Staaten macht sich das Bestreben geltend, das
Staatsgebiet möglichst abzurunden oder die Grenzen zu vereinfachen fowie die
politische Grenze mit der natürlichen zur Deckung zu bringen, Bald hemmend, bald
' Von Nomaden werden zuweilen Staaten gebildet; sie pflegen jedoch rasch wieder zu
verfallen.
Lennarz, Erdkunde für Seminare. o
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
282
B. Länderkunde, — Vi. Europa,
so die Holz- und Strohwaren-, die Seiden- und Baumwollindustrie. — Zu
einer sehr wichtigen Einnahmequelle für die Alpenländer ist der Fremden-
verkehr geworden.
Ii) Bewohner. Trotz der Vielheit der Völker, Sprachen und Staaten, die
wir im Alpenlaude antreffen, besitzen die Alpenbewohner viele gemeinsame Cha-
rakterzüge. Mühevolle Arbeit im Freien und der Aufenthalt in kräftiger Bergluft
fördern Gesundheit wie körperliche Rüstigkeit' die vielfachen Gefahren, denen sich
168. Gasthaus „Der Bauer in der Au" am Fuße des Hirschberges bei Tegernsee.
der Älpler ausgesetzt sieht, entwickeln Mut und Entschlossenheit, Scharfsinn und
ruhige Überlegung, Frömmigkeit und religiösen Sinn. Freiheitsliebe, Anhänglich-
keit an Heimat und Vaterland werden durch die Lebensverhältnisse und die Natur-
Umgebung bedeutsam genährt. Abgeschlossen von der Außenwelt, hält er treu am
Althergebrachten, an alten Sitten, Gebräuchen und Trachten fest. Deralpenbewohner,
der unter dem Eindruck gewaltiger Wirkungen der Naturkräfte steht, baut seiue
Wohnung (93ilb 168) wie eine kleine Trutzburg, die gegeu Schneestürze, Wind und
Regen schützen soll, aus dem Gesteiu seiner Berge und dem Holz seiner Wälder auf.
Unter dem weit vorragenden, fast flachen, mit Schindeln gedeckten und mit Steinen
beschwerten Dache führen Galerieumgänge rund ums Haus, dessen niedrige, nach
der Sonnenseite gelegenen Wohnräume der Wärme und anheimelnder Behaglichkeit
nicht entbehren. In Tirol und in den Tälern des Südens werden Holz- und Wand-
flächen vielfach durch bildliche Darstellungen meist religiösen Inhaltes belebt. — Die
Siedlungen^ in den Alpen sind, der Enge des Raumes in den Tälern entsprechet,
1 Die deutschen und die italienischen Alpendörser zeigen große Verschiedenheiten:
1. Deutsche Dörfer,
a) Zerstreute Siedlung; viele Einzelhöfe.
b> Stein und Holz als Baumaterial.
c) Meist Haufenhof.
d) Oberdeutsches Bauernhaus.
2. Italienische Dörfer,
aj Geschlossene Siedlung; fast keine Einzel-
höfe.
b) Reiner Steinbau.
o) Einheitshof (Wohnung, Stallung und
Scheune unter einem Dache).
6) Ein dem römischen Stadthause
nachgebildetes Haus.
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Oberdeutsches_Bauernhaus