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1. Für Präparandenanstalten - S. 269

1912 - Breslau : Hirt
Signalstation Funkspruchstation Christuskirche (im Bau) Gouvernementsschule ö © Arkona-Jnsel Gouvernements-Dienstgebäude Kap Jäschke Tsingtau-Bucht Bahnhos Bezirksamt 138. Panorama von ?sint>^au (nach der amtlichen Denkschrift). Vom Gouvernementshügel aus überblickt man die günstig gelegene Kiautschou-Bucht, an der Tsingtau sich z» einer sauberen, modern eingerichteten Stadt entwickelt hat. Der tiefe Hafen gehört zu den besten an Chinas Ostküste. ö s &■ s g) §. 3 K) 05 Co

2. Für Präparandenanstalten - S. uncounted

1912 - Breslau : Hirt
Der Fudschijama, südwestlich von Tokio (3728 m). Aus der anmutigen Landschaft Nippons steigt von breiter Grundlage der abgestumpfte Kegel des weithin sichtbaren „heiligen" Berges sanft an. Eine blendend weiße Schneehaube krönt ihn. Dieser Vulkan, der 1708 den letzten Ausbruch erlebte, wird viel von buddhistischen Pilgerscharen besucht. Im Vordergrunde eine Vorstadt von Tokio, rechts Schirmtannen.

3. Für Präparandenanstalten - S. 250

1912 - Breslau : Hirt
250 C. Länderkunde, aller Art bedeckt: mit Getreide, Baum- wolle, Aprikosen und Pfirsichen, vor allem aber mit der in regelmäßigen Reihen gezogenen D a t t e lp alm e, der „Königin der Oase". So wird die Oase svon dem ägyptischen Uah — Wohn- stätte, Rastort) zur „Speisekammer der hungernden Wüstenstämme". Im übrigen ist die Pflanzenwelt der Wüste dürftig und beschränkt sich auf harte Gräser und Dorngebüsch; auch die Tierwelt ist nicht reich. Von den Vögeln spielen die Raubvögel eine Rolle, unter den Reptilien die Skor- pione, von Säugetieren kommt außer Springmäusen eine Fuchsart vor. Mehr Leben herrscht am Rande der Wüste, von wo Antilopen, Gazellen und Strauße hineindringen, denen Löwen, Panther und Hyänen nachstellen. > Die Bewohner, etwa 5 Mill., leben in den Gebirgen und Oasen. Manche schweifen als gut berittene Räuber durch die Wüste (Beduinen) oder dienen den Reisenden als Führer. Das Reisen einzelner in der Wüste ist unmöglich,, darum vereinigen sich die Reisenden zu größeren Gesellschaften, Karawanen genannt. Aufgabe. Womit muß eine Kara- wane ausgerüstet sein? § 401. Eine der wichtigsten Oasenlandschaften ist Fessän, über die der früher vielbenutzte Karawanen- weg von Tripolis zum Tfäd-See geht. Hier liegt die kleine Stadt Mürfuk, gegen die Räuber der Wüste mit einer Lehmmauer umzogen. Alt- bekannt ist das fast 30 m unter dem Meeresspiegel gelegene Siwah in der Libyschen Wüste mit dem schon von Alexander dem Großen besuchten Ammonsorakel, dessen Tempel noch heute steht. Hier wachsen gegen 200000 Dattelpalmen; der jährliche Versand nach Unterägypten beträgt 80000 Zentner.

4. Für Seminare - S. 107

1912 - Breslau : Hirt
2. Verbreitung der Pflanzen und Tiere. 107 e) Lebensbedingungen der Tierwelt. Im allgemeinen sind die Tiere weit weniger als die Pflanzen an bestimmte klimatische Verhältnisse gebunden, sie vermögen sich auch leichter an eine Änderung des Klimas zu gewöhnen. Manche entziehen sich dem schädlichen Einfluß einer ihnen nicht zusagenden Temperatur durch Wanderung; andere überdauern die Kälte- oder Trockenzeit, indem sie in eine Art Ruhezustand verfallen (Kültestarre — Winterschlaf; Wärmestarre — Sommerschlaf). Weit wichtiger als das Klima ist das Vorhandensein hinreichender Nahrung. In dieser Hinsicht bildet die Pflanzenwelt unmittelbar und mittelbar die Grundbedingung des tierischen Daseins; denn wenn die Tiere auch nur zum Teil von Pflanzenkost leben, so nähren sich die fleischfressenden Tiere vorwiegend von Pflanzenfressern, sinden also nur da ihren Unterhalt, wo ausreichende Pflanzennahrung vorhanden ist. Nicht allein das Nahrungsbedürfnis der Tiere schafft zwischen Pflanzen- und Tierwelt innige Beziehungen; viele Tiere sind auch in ihren Lebensgewohn- heiten so sehr aus bestimmte Vegetationsformen angewiesen, daß man zwischen Wald-, Steppen-, Wüsten- und Moorfauna unterscheiden könnte. Die Abhängigkeit der Tierwelt von ihrer Naturumgebung tritt auch recht deutlich in der Bedeutung der „Schutzfärbung" für die Erhaltung des tierischen Lebens hervor. „In der Wüste herrscht ein fahles Gelb, in der Steppe ein Helles Braun, auf Felfeuhalden Grau, in polareu Gebieten Weiß vor." d) Einfluß geologischer Entwicklung auf die Verteilung der Pflanzen und Tiere. Die Verteilung der Pflanzen- und Tierarten auf der Erde ist jedoch uicht nur abhängig von den jetzigen Gestaltnngs- und klimatischen Verhältnissen der Erdoberfläche, sondern auch von denen, die in geologischer Vorzeit bestanden haben. Veränderungen im Bau der Erde, hauptsächlich in der Verteilung von Wasser und Land, die in mehr oder minder weit zurückliegenden Erdperioden erfolgten, erklären die Erscheinungen, daß z. B. jetzt durch Wasser getrennte Gebiete einen einheitlichen floristischen und fan- nistischen Charakter tragen, oder daß klimatisch übereinstimmende Erdräume große Verschiedenheiten in Pflanzen- und Tierwelt aufweisen. So sind die pflanzen- und tiergeographischen Beziehungen zwischen Südeuropa und Nordafrika aus der Annahme einer früheren, erst in später Erdzeit gelösten Ver- biudung beider Erdräume herzuleiten; ein gleiches gilt von England und dem euro- päischen Festlande, von Nordamerika und Nordasien. Die frühe Trennung Mada- gäskars von Afrika, der alt- und neuweltlichen Tropen gibt sich in der Eigenart der in diesen Ländern verbreiteten Tiere und Pflanzen zu erkennen. Die Wirkung klimatischer Veränderungen tritt n. a. in der Übereinstimmung der Hoch- gebirgsslora und -sauna aller Länder mit derjenigen der arktischen Gebiete hervor. 2. Verbreitung der Pflanzen und Tiere. a) Verbreitungsmittel. Die Verbreitung der Pflanzen und Tiere erfolgt aktiv durch Wanderung und paffiv durch Verschleppung. Jene äußert sich bei den Pflanzen langsam und schrittweise in der Bildung von Wurzel-

5. Für Seminare - S. 139

1912 - Breslau : Hirt
3. Ostasien, 139 Durch seine reichen, meist noch nngehobenen Mineralschätze scheint China anch zu einem der ersten Großindnstriestaaten der Welt bestimmt zu .sein. Die Steinkohlenfelder rings um den Golf von Tschili gelten als die bedentendsten der Erde; reich ist das Land ferner an Eisen- und Kupfer- erzen fowie an Porzellanerde. In einzelnen Zweigen der Gewerbtätigkeit haben die Chinesen eine sehr hohe Stufe der Leistungsfähigkeit erreicht; der chinesische Gewerbfleiß erzeugt ausgezeichnete Seiden- und Baumwollzeuge, ° Porzellanwaren, Schnitzereien, Farben, Papier- und Lackwaren. Meist ist das Gewerbe noch Hans- und Handindustrie, doch zeigen sich allenthalben die Anfänge modernen Großbetriebs. Zu keiner Zeit hat die chinesische Re- gierung den auswärtigen Handel begünstigt. Nur durch Gewalt wurden die wichtigsten Häfen den seefahrenden Nationen geöffnet. Ganz außerordeut- lich blüht dagegen der innere Handel, der sich meist der Wasserstraßen als Verkehrswege bedient. Langsam schreitet der Schienenverkehr fort; seine Entwicklung wird durch alte Vorurteile und die Abneigung der Chinesen gegen alle Neuerungen gehemmt. Den Hauptanteil am chinesischen Handel haben die Engländer. Japan, die Union und das Deutsche Reich folgen in weitem Abstände, aber mit beträchtlichen Summen. Wir Deutschen be- dürfen verhältnismäßig wenig Tee und decken unfern Bedarf an Rohseide meist iu Italien, Frankreich und der Schweiz. Doch gewinnt der deutsche Anteil an der Küstenschiffahrt in China im Anschluß an unsere Post- und Frachtdampferlinien immer größere Bedeutung. c) Bevölkerung. Die Bevölkerung san 400 Mill.) gehört durchweg der mon g o- lischen Rasse an. Die Volksdichte ist in einigen Küstenbezirken so groß wie in Belgien. Ans je 4 Bewohner der Erde kommt ein Chinese. Infolge der Über- völkerung des Landes strömen die Chinesen massenhaft als Lohnarbeiter (Kuli) in die Küstenländer des Stillen und Indischen Ozeans. — Jahrtausendelang durch die natürlichen Grenzen von der Berührung mit anderen Kulturländern ferngehalten, wurden die Chinesen zum größten Kulturvolk der mongolischen Rasse. Ihre durch- aus eigentümliche Bildung erreichte in langsamem Vorwärtsschreiten früh eine be- deutende Höhe. Aber sie waren neueruugsseiudlich und nahmen fremde Fort- schritte nur widerstrebend an. Die Erfolge der durch die Kultur der „westlichen Barbaren" geförderten, bisher ebenfalls verachteten Japaner im Kriege gegen Ruß- land brachten neuerdings ein lebhafteres Bedürfnis nach europäischer Bildung und den Anfang einer Umgestaltung des geistigen und wirtschaftlichen Lebens hervor. Der Chinese ist ein Verstandesmensch mit wenig Gemüt, fleißig, höflich und mildtätig, dazu sparsam und bedürfnislos in einem Grade, daß der Wettbewerb weißer Arbeiter mit ihm unmöglich ist. Er arbeitet das ganze Jahr ohne Sonntagsunterbrechung; nur im Februar, beim Jahreswechsel der Chinesen, gibt er sich 14 Tage laug lärmenden Vergnügungen hin. Er berauscht sich nicht an Ge- tränken, aber ein großer Teil des Volkes wird durch den Körper und Geist zer- rüttenden Opiumgenuß zugrunde gerichtet (Bild 79). Die drei in China am meisten verbreiteten Religionen, die Sittenlehre des K onsutse, die das Schicksal als allwaltend lehrt und die Selbsterkenntnis empfiehlt, der von Indien eingedrungene Buddhismus und der Taoismns, eine Art Ver- nunstreligion mit Ahnendienst, sind sämtlich ohne Weiterentwicklung geblieben und verknöchert. Die Staatsreligion fordert streng die pietätvolle Verehrung der Ahnen

6. Für Seminare - S. 333

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 6. Italien. 333 Iii. Auswärtigen Besitz hat Italien in Afrika, nämlich Eritrea am Roten § 223. Meer und Somal-Land. Gegenwärtig sucht es Tripoli innordafrika zu gewinnen. Iv. Bevölkerung. Die Bewohner Italiens sind Romanen. Sie bilden ein Volk von ausgeprägtester Eigenart, sprechen eine Sprache und bekennen sich fast ausnahmslos zu einer Religion, der katholischen. Die Italiener sind, namentlich im 8, heißblütig und leidenschaftlich, aber auch sparsam und bescheiden, mäßig und fleißig, gewerb- und handelstüchtig. Farben- Pracht und Schönheit der Natur weckte in ihnen den Sinn für Kunst, in der sie Vorbildliches geleistet haben. Im allgemeinen fallen bei den Be- wohnern trotz geringer Volksbildung schnelle Auffassungskraft und gewandte Umgangsformen auf. Die Zahl der jährlich Auswandernden beträgt zur- zeit { Mill.; von ihnen kehrt durchschnittlich nur ein Viertel in die Heimat zurück. V. Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland. Das Deutsche Reich war § 224. mit Italien schon im Mittelalter durch das „Römische Kaisertum Deutscher Nation" verknüpft; das neue Königreich ist seit einem Menschenalter unser Verbündeter. Durch die Alpenbahnen wurde Italien ein Reiseland für die Deutschen. Ganz besonders nehmen auch die Handels- beziehnngen zwischen beiden Ländern zu. Wir kaufen von Italien in erster Linie Rohseide, dann Südfrüchte verschiedener Art, ferner Hanf, Marmor, Eier und Schwefel, im ganzen für 275 Mill. Mark (1910), und liefern an Italien für 325 Mill. Mark hauptsächlich Webstosfe, Leder, Ma- schmeu, Chemikalien und Eisen. Deutschland ist das Hauptverkehrs- laud Italiens; ihm folgen unmittelbar England und die Union. Rückblick auf Italien. § 225. Italien ist hauptsächlich ein Ackerbauland, das im N Weizen, Mais und Reis, auf der eigentlichen Halbinsel und den Inseln Südfrüchte, auf Sizilien auch Weizen erzeugt. Die Halbinsel ist waldarm, aber weithin von Gestrüpp (Macchia) bedeckt. Die Gebirge sind in den oberen Lagen kahl. Die Flüsse der Halbinsel sind meist wasserarm, trocknen vielfach ganz aus, schwellen dagegen in der Regenzeit zu tobenden, schlammreichen Strömen an. Ihre Niederungen sind Verbreitungsstätten der Malaria, die ganze Landschaften verseucht hat. Italien ist so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. Es sucht sich daher, um die beträchtliche Auswanderung nach Amerika einzuschränken, größeren Kolonialbesitz zu verschaffen. Wegen seiner landschaftlichen Schönheit, seines milden Klimas im Winter sowie seines Reichtums an Prachtbauten und Werken der Bildhauerkunst und Malerei ist der Fremdenbesuch außerordentlich stark. Die Industrie gelangte infolge Kohlenmangels erst in neuerer Zeit zu kräftigerer Entwicklung. (Norditalien, Florenz, Rom.) Groß ist Italiens Bedeutung für den Verkehr. Die Bogenform der patzreichen Alpen führt die Wege von den Ländern am Außenrand des Gebirges in der Tiefebene des Po, dem „Vorhof" der Halbinsel, zusammen. Sammelpunkte der Alpenstraßen sind im W Turin, in der Mitte Mailand, im 0 Bologna. Der Apennin bietet dem Wege- bau keine großen Hemmnisse, wenn auch die östliche Längsstraße unmittelbar der Küste folgen muß. Die Richtung der Halbinsel weist den Verkehr nach dem östlichen Mittel- meer, nach der „Levante", und somit durch den Sueskanal nach Ostasien und Australien.

7. Für Seminare - S. 428

1912 - Breslau : Hirt
428 B. Länderkunde. — Vi. Europa. und ein westliches, das der mittlere Main entwässert (Mainbecken). Jenes er- innert mit seinen weiten Sand- und Heideflächen und seinen weit ausgedehnten Kiefernwaldungen an die Mark Brandenburg; dieses, ein sanftwelliges Gelände mit tief eingeschnittenen Flußtälern, ist meist Ackerland, das an den Hängen des warmen Maintals von Wein- und Fruchtgärten unterbrochen wird. Die beiden in ihrer Eigenart ganz verschiedenen Landschaften werden größtenteils dnrch den Mainlauf zu einer Einheit verbunden, die sowohl politisch als anch hin- sichtlich der Bevölkerung in die Erscheinung tritt. Vermöge seiner Laufrichtung, die ihn zu einer wichtigen Verbindnngsstraße östlicher und westlicher Gegenden unseres Vaterlandes, zwischen Donau und Rhein macht, aber auch auf Grund seiner Wasserfülle und der vorteilhasten Gestaltung seines Laufes für die Schiffahrt er- scheint der Main als der wichtigste unter den Nebenflüssen des Rheins. Seine auf- fallenden Richtungsänderungen erklären sich daraus, daß das Gefälle des Flusses dem geologischen entgegengesetzt ist, insofern in der Richtung stromabwärts immer ältere Schichten erscheinen; so oft nun ein Wechsel in der Härte der Gesteinsschichten eintritt, wird der Fluß zum Ausbiegen veranlaßt, bis er nach dem Durchbruch zwischen Odenwald und Spessart die Rheinebene gewinnt. Der gewundene Lauf erhöht die wirkliche Länge des Flusses auf das Doppelte der Entfernung zwischen Quelle und Mündung in Luftlinie. Wird dadurch feine Bedeutung als Bahn des deutschen Großverkehrs herabgemindert, so bietet er sich dafür als eine um so wichtigere Straße im örtlichen Verkehr dar. b) Kulturlandschaft. Die geringe Ergiebigkeit großer Bodenflächen hat die Bewohner des Regnitzbeckens zur Gewerbtätigkeit geführt, die trotz der Entfernung von Kohlenfundstätten und trotz geringer Wasserkraft, aber uuter- stützt durch die Gunst der Verkehrslage, kräftig emporblühte. In den durch hohe Fruchtbarkeit ausgezeichneten Tälern dagegen findet der Bodenbau eine sorgfältige Pflege. Er liefert namentlich trefflichen Hopfen für das fehr stark entwickelte Braugewerbe und um Nürnberg und Fürth auch Tabak. Die Ge- lande in der Nähe des Mains vom Bamberger Talkessel ab gleichen einem weiten Garten mit Rebenpflanzungen (Stein- und Leistenwein bei Würzburg), mit Obsthainen und Gemüsekulturen. Die Gebiete von Bam- berg, Würzburg und vielen anderen Orten des Maintals gehören zu den volkreichsten Bezirken des Königreichs Bayern. § 285. Iv. Die Bewohner. Das gesegnete Land und der heitere Himmel haben fröh- liche Menschen mit lebhaftem Geiste erzogen. Das südliche Neckarland wird vorwiegend von Oberdeutschen, den Schwaben, das nördliche und das Mainland von den mitteldeutschen Franken bewohnt. Heimatliebe, Gemütstiefe, reiche Phan- taste, geistige Begabung sind die hervorstechenden Charakterzüge des schwäbischen Volksstammes; er hat dem deutschen Volke eine Reihe bedeutender Dichter und drei seiner bedeutendsten Herrscherfamilien (Hohenstaufen, Welfen, Hohenzollern) geschenkt. Weil die dichte Bevölkerung des Schwabenlandes nicht überall leicht ihr Brot findet, so stellt das arbeitsame Volk eine beträchtliche Zahl Auswanderer. Diese halten ihr Deutschtum zähe fest, wie das Beispiel der schwäbischen An- siedler in Südungarn, „drüben" in Amerika (Union), in Palästina (Bild 72) und Kleinasien beweist (vgl. § 347). Die Mainfranken, die in der Merowinger- zeit vom Rheine aus einwanderten, verbinden mit heiterer Gemütsart Arbeitslust, erfindungsreichen Sinn, Geschick und Schaffenskraft in Industrie und Handel.

8. Für Seminare - S. 102

1912 - Breslau : Hirt
102 A. Allgemeine Erdkunde. — V. Die Lufthülle der Erde, 3. Die kalte Zone oder das arktische Klimagebiet. An Raum der kleinste, reicht dieser Gürtel im 8 nicht an die Kontinente heran, hat aber im N bedeutenden Anteil an Amerika und Asien. Kurze Dauer und niedrige Wärme des Sommers, kaum merkliche Schwankungen in den Tagestemperaturen, Trockenheit der Luft und Armut an Niederschlägen, deren Hauptformen Schnee, Eisnadeln und Nebel bilden, und dasselbe unveränderte Wintergepräge auch beim Auftauen des Packeises': das sind die bezeichnendsten klimatischen Erscheinungen der kalten Zone. d) Klimaschwankungen. Es ist festgestellt worden, daß das Klima einer Gegend im Laufe der Zeit periodischen Schwankungen unterliegt. Was die Frage dieser sog. Klimaschwanknngen angeht, so glaubt man eine mit dem Auftreten der Sonnenflecken zusammenfallende elfjährige Periode, während welcher Windstärke und Niederschläge mit der Häufigkeit der Sonnenflecken zunehmen, und eine Periode von fünfunddreißigjähriger Dauer annehmen zu dürfen. Letztere ist aus dem Wechsel in der Ausdehnung der Gletscher, den Schwankungen des Wasserspiegels in abflußlosen Seen, aus deu Veräude- rungen der mittleren Jahreswärme und der Regenhöhe erkannt worden. Man- cherlei Anzeichen sprechen dafür, daß es außer den genannten noch viel längere, Jahrhunderte umfassende Perioden gibt. Säkulare Klimaschwankungen höherer Ordnung, sog. geologische Klimaperioden, sind z.b. die Eiszeiten und die Zwischeneiszeiten. e) Wirtschaftliche Bedentnng des Klimas. Das Klima ist für das gesamte organische Leben und also auch für deu Menschen von größter Be- dentung. Pflanzen und Tiere sind von ihm abhängig; es bedingt die größere oder geringere Fruchtbarkeit des Bodens, erleichtert oder erschwert dem Wirt- schaftenden Menschen seine Tätigkeit und ist von Einfluß auf seine Gesund- heit und seine geistige Entwicklung. 6. Wettervorhersage. Das höchste praktische Ziel der Klimatologie ist die Wettervoraussage oder Wetterprognose. Ihre Hilfsmittel sind die synoptischen Karten, das sind Darstellungen aller gleichzeitigen Witterungserscheinungen von weiten Gebieten. Die Angaben für solche Darstellungen werden von den einzelnen Beobach- tnngswarten, den meteorologischen Stationen, durch den Telegraphen vermittelt. Die Orte gleichen, auf deu Meeresspiegel reduzierten Luftdrucks sind durch Linien (Isobaren) verbunden. Die Windrichtung zeigen Pfeile, die Windstärke die Federn am Pfeilende an. Die Kreise der Beobachtnngsorte sind je nach der Bewölkung hell gelassen oder ganz oder teilweise geschwärzt. Die Temperaturgrade finden sich bei den Beobachtungsstellen verzeichnet. 1. Schlechtes Wetter. Der Vergleich einer größeren Anzahl Karten, die schlechtes Wetter für eine bestimmte Gegend voraussagen, ergibt bei aller 1 Die von der Sonnenstrahlung erzeugte Wärme wird durch das Schmelzen der Eis- massen verbraucht.

9. Für Seminare - S. 113

1912 - Breslau : Hirt
113 daß sie keinen dauernden Wohnsitz haben, sofern sie nicht auf Inseln festgebannt find. Sie betreiben neben der Jagd und der Fischerei als vornehmsten Nahrungs- zweig die Viehzucht. Als Nomaden oder Weidevölker wechseln sie nach dem Be- dürfnis ihrer Herden den Aufenthaltsort. Da sie den Ackerbau schon wegen der Wasserarmut ihrer Wohnsitze nur nebenfächlich und ausschließlich für den notwen- digsten Bedarf betreiben, so ist ihnen der Pflug noch fremd. Viele Naturvölker, wie Hottentotten, Neger, Indianer, gelangten .in anbau- fähigen Gegenden zum Hackbau, der darin besteht, daß mit der Hacke die Humus- fchicht der Erde oberflächlich bearbeitet wird. Ihr Gebiet wird immer kleiner, soweit es nicht, wie das der Beduinen, durch Wüsten geschützt ist. 2. Halbkulturvölker. Sie sind meist seßhaft und bebauen den Acker mit Pflug und Zugtier. In dichter bevölkerten Ländern, z. B. in China, haben sie sogar Gewerbe und Handel entwickelt. 3. Die Vollkulturvölker. Bei ihnen sind die höheren Formen des Wirtschafts- lebens, Pflanzenbau, Viehzucht, Gewinnung und Verarbeitung der Rohstoffe, Aus- tausch der Güter, zur höchsten Entfaltung gelangt. Die meisten europäischen Kultur- Völker stehen aus der höchsten Stufe wirtschaftlicher Entwicklung, aus der der Welt- Wirtschaft. Auch auf dem Gebiete geistiger Kultur, in der Pflege von Sitte, Recht, Kunst, Wissenschaft und Religion, stehen die Vollkulturvölker allen voran. b) Religion. Die geistige Kultur eines Volkes findet ihren höchsten Aus- § 87. druck in der Religion. Sie ist auch wie kein anderes geistiges Kulturgut imstande, Menschen und Menschheitsgruppen miteinander zu verbinden, be- sonders dann, wenn sich die Anhänger dieser oder jener Religionsform zu Gemeinschaften zusammengeschlossen haben. Am wenigsten äußert sich diese Einigungskraft in dem räumlich immer mehr beschränkten Heidentum der Naturvölker, mehr schon in den südost- und ostasiatifchen Religionen und am meisten in den monotheistischen Religionen! Islam, Judentum und Christentum. Die wahre Weltreligion ist „die christliche Lehre mit ihrer alle Menschen vereinigenden Nächstenliebe". Zu ihr bekennen sich schon heute 39% der Gesamtbevölkerung der Erde. c) Menschliches Gemeinschaftsleben. Auch die Form des menschlichen § 88. Gemeinschaftslebens, der Fortschritt in der Entwicklung staatlicher Einrichtungen ist ein Gradmesser für den Kulturstand eines Volkes. Völker niedriger Kultur kennen nur Familien- und Stammesgemeinschaften unter einem gemein- samen Oberhaupte, stehen also noch am Anfang der Staatenbildung1. Zu einer eigentlichen Staatenbildung, d. h. zur „Vereinigung einer Menschengruppe unter eine gemeinsame Leitung, nicht nur gelegentlich zur Abwehr feindlicher Einfälle, sondern dauernd und zu immer vielseitigeren Zwecken des Gemein- Wohls", sind nur die ansässigen Völker gelangt. ^ In der Entwicklung der modernen Staaten macht sich das Bestreben geltend, das Staatsgebiet möglichst abzurunden oder die Grenzen zu vereinfachen fowie die politische Grenze mit der natürlichen zur Deckung zu bringen, Bald hemmend, bald ' Von Nomaden werden zuweilen Staaten gebildet; sie pflegen jedoch rasch wieder zu verfallen. Lennarz, Erdkunde für Seminare. o

10. Für Seminare - S. 282

1912 - Breslau : Hirt
282 B. Länderkunde, — Vi. Europa, so die Holz- und Strohwaren-, die Seiden- und Baumwollindustrie. — Zu einer sehr wichtigen Einnahmequelle für die Alpenländer ist der Fremden- verkehr geworden. Ii) Bewohner. Trotz der Vielheit der Völker, Sprachen und Staaten, die wir im Alpenlaude antreffen, besitzen die Alpenbewohner viele gemeinsame Cha- rakterzüge. Mühevolle Arbeit im Freien und der Aufenthalt in kräftiger Bergluft fördern Gesundheit wie körperliche Rüstigkeit' die vielfachen Gefahren, denen sich 168. Gasthaus „Der Bauer in der Au" am Fuße des Hirschberges bei Tegernsee. der Älpler ausgesetzt sieht, entwickeln Mut und Entschlossenheit, Scharfsinn und ruhige Überlegung, Frömmigkeit und religiösen Sinn. Freiheitsliebe, Anhänglich- keit an Heimat und Vaterland werden durch die Lebensverhältnisse und die Natur- Umgebung bedeutsam genährt. Abgeschlossen von der Außenwelt, hält er treu am Althergebrachten, an alten Sitten, Gebräuchen und Trachten fest. Deralpenbewohner, der unter dem Eindruck gewaltiger Wirkungen der Naturkräfte steht, baut seiue Wohnung (93ilb 168) wie eine kleine Trutzburg, die gegeu Schneestürze, Wind und Regen schützen soll, aus dem Gesteiu seiner Berge und dem Holz seiner Wälder auf. Unter dem weit vorragenden, fast flachen, mit Schindeln gedeckten und mit Steinen beschwerten Dache führen Galerieumgänge rund ums Haus, dessen niedrige, nach der Sonnenseite gelegenen Wohnräume der Wärme und anheimelnder Behaglichkeit nicht entbehren. In Tirol und in den Tälern des Südens werden Holz- und Wand- flächen vielfach durch bildliche Darstellungen meist religiösen Inhaltes belebt. — Die Siedlungen^ in den Alpen sind, der Enge des Raumes in den Tälern entsprechet, 1 Die deutschen und die italienischen Alpendörser zeigen große Verschiedenheiten: 1. Deutsche Dörfer, a) Zerstreute Siedlung; viele Einzelhöfe. b> Stein und Holz als Baumaterial. c) Meist Haufenhof. d) Oberdeutsches Bauernhaus. 2. Italienische Dörfer, aj Geschlossene Siedlung; fast keine Einzel- höfe. b) Reiner Steinbau. o) Einheitshof (Wohnung, Stallung und Scheune unter einem Dache). 6) Ein dem römischen Stadthause nachgebildetes Haus.
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