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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in mittleren Schulen, insbesondere für Militäranwärter- und Kapitulantenschulen - S. 104

1915 - Breslau : Hirt
104 B. Lrandenburgisch-preutzische Geschichte. hergestellt sein wird, nächstes Jahr dürfen keine Spuren von dem Kriege mehr übrig sein, . . . wenn ich dem Staat in meinem Leben noch einen Dienst erweisen kann, so ist es der, ihm aus seiner Zerrüttung wieder emporzuhelfen." Furchtbar waren allerdings die Verwüstungen, von denen weite Gebiete des Landes betroffen waren, erschrecklich war die Verarmung der Bevölkerung. Eine halbe Million Menschen, das war fast der achte Teil der Bewohner, war dahingerafft, ganze Städte waren verbrannt, ehedem blühende Dorfschaften völlig vom Erdboden verschwunden. In Berlin lebte nur noch ein Drittel der früheren Bevölkerung. Es war „eine unermeßliche Arbeit", wie der König sagte, die es zu leisten galt, hier wieder Wandel zu schaffen. Der dringendsten Not des Augenblicks zu steuern, ließ der König die Kriegskasse, die am Schlüsse des $eldzuges immer noch 60 Millionen Mark barg, an die Provinzen verteilen; Saatkorn wurde geliefert, 35000 Militärpferde wurden zur Verfügung gestellt, Steuern erlassen oder auf den denkbar geringsten Stand herabgesetzt. 30 000 Inländer wurden aus dem Heere entlassen, um ihre Kräfte in der Landwirtschaft auszunutzen. Die im Umlauf befindlichen minderwertigen Münzen wurden eingezogen und durch vollwertige ersetzt. Der Adel, der in dem Kriege große Opfer an Menschen und Gütern gebracht hatte — von der Familie von Kleist waren allein 59 Mitglieder auf den Schlachtfeldern geblieben —, erfreute sich bei diesen Maßnahmen der besonderen (Teilnahme und Sortierung des Königs. b) Vermehrung der Bevölkerung. Nach diesen ersten erfolgreichen versuchen zur Heilung der Kriegswunden setzte dann eine planmäßige Einwirkung auf die Hebung der gesamten Volkswirtschaft ein. Da galt es in erster Linie, den Bevölkerungsverlust zu ersetzen. Landwirte, Handwerker, Künstler, (Belehrte und Kapitalisten fanden in Preußen freundliche Aufnahme. So ist es erklärlich, daß beim Tode Friedrichs ein Zünfte! der Bewohner Einwanderer oder deren Abkömmlinge waren, daß der Bevölkerungszuwachs in den Jahren von 1765 bis 1786 weit über die Hälfte auf den Zuzug von auswärts zurückzuführen ist. Um ein körperlich und geistig hochstehendes Geschlecht heranzuziehen, legte der König hohen Idert auf Ehen zwischen Einheimischen und Fremden. c) Landwirtschaft. Ais vornehmste Grundlage der Wohlfahrt seines Landes sah der König die Landwirtschaft an. Der Ackerbau war ihm „die erste der Künste, ohne die es keine Kaufleute, Könige, Poeten und Philosophen gibt". Kein $uß breit Boden sollte unbenutzt bleiben, und die Bebauung sollte so gestaltet werden, daß die höchsten Erträgnisse erzielt würden. So drang der König auf die Trockenlegung weiter Brüche und Sümpfe an der Warthe, Netze und Havel. „Hier habe ich mitten im Frieden eine Provinz gewonnen !" konnte er gelegentlich einer Besichtigungsreise ausrufen. Die Felder, die oft ohne Zugang regellos durcheinander lagen, wurden neu eingeteilt, die wiesen durch den Bau von Berieselungsanlagen ertragreicher gemacht und die Forsten einer planmäßigen Bewirtschaftung unterworfen. Auf seinen Domänen ging der König mit der Einführung neuer Gewächse, der Kartoffel, des Hopfens und besserer Kleearten vor. Doch mußte oft geradezu Gewalt angewandt werden, die argwöhnischen Bauern zur Nachahmung zu bringen. Wenn er sich auch nicht entschließen konnte, die (Erbuntertänigkeit der Bauern aufzuheben — sie schienen ihm noch nicht reif dafür; zudem wollte der König die Vorrechte des Adels schützen —, so suchte er doch ihr Los möglichst zu erleichtern. Die „grausamen Hofdienste", die die Bauern ihren Gutsherren zu

2. Quellenbuch für den Geschichtsunterricht in Seminaren - S. 288

1903 - Breslau : Hirt
Alsdann eröffnete uns Seine Majestät Dero Willensmeinung wegen der Gärtner, die hin und wieder angesetzt werden sollen, und wollten, daß solches vorzüglich um und bei Berlin, z. B. hinter dem Garten der Akademie, im Wege nach Tempelhof und Lichtenberg, wo noch viel unbebautes Sandland wäre, geschehen solle. „Diese Leute sollen aber," sagte der König, „nicht kleine Gürten haben, sondern man soll ihnen soviel Land anweisen, daß jeder einen großen Garten besonders zur Pflegung und Zucht von Obstbäumen bekommt, damit sie Obst zum Trocknen erhalten und Gartenfrüchte ziehen können. Die Bäume sollen ihnen gegeben werden, und sie müssen schon tragbar sein. Das Gartenland würden sie wohl mit Straßenkot von Berlin und besonders mit dem Schlamm und der Erde aus dem zu räumenden Faulen Graben düngen und brauchbar machen können." Wir zeigten dem Könige an, daß schon ein Plan angefertigt worden sei, hundert dergleichen Gärtnerfamilien an dem Wege neben dem Jnvalidenhause, gegen den Wedding ans dem daselbst befindlichen, teils schon kultivierten, teils noch uuangebauten Sandlande anzusetzen. Seine Majestät mißbilligten dies nicht und erwiderten: „Das ist mir einerlei, wenn nur die ledigen und sandigen Plätze nm Berlin herum bebauet werden und die Leute Land genug bekommen. Es sind da noch so manche Stellen, die ich unmöglich so lassen kann, sie haben mich oft traurig gemacht, wenn ich sie passieren mußte. Daß man das trockene Obst noch immer aus Sachsen kauft und, wie man mir sagt, zum Bedürfnis kaufen muß, ist mir gar nicht lieb. Man muß, _ meine Herren, besorgt sein, den Obstbau auf dem Lande und bei deu Ämtern allgemeiner zu machen, denn das Geld muß man, soviel als möglich, zu behalten suchen." Weiter erkundigte sich der König nach dem Etablissement bei Mühlenbeck, den Revuekosten von diesem Jahre und befahl Leute auszumitteln, die Mergel aufsuchten, den man, wie Sie glaubten, bei Rüdersdorf finden müsse. Schließlich erwähnte Seine Majestät Verschiedenes vom schlesischen Bergbau, von der Beförderung des Steinkohlentransports und dem Gebrauch dieser Kohlen bei Bleichereien, Ziegeleien und Kalkbrennereien; auch sollte man die Kobaltbergwerke vorzüglich zu betreiben suchen und im Winter sowohl von dem, was geschehen, als was noch geschehen solle. Bericht erstatten. „Sie sehen, meine Herren," sagte der Monarch, „ich habe mich ein wenig vorbereitet, nm Ihnen das Nützliche und Nötige für meine Hauptprovinzen anzuzeigen. Ich hoffe von Ihrer Sorgfalt balbige Erfüllung meiner Erwartungen irnb daß Sie mir im künftigen Jahre manche angenehme Anzeige machen werben. An meiner Unterstützung soll es nie fehlen, aber Sie müssen mir auch die Quellen nicht versiegen lassen, woraus es geschehen kann." Wir versicherten Seiner Majestät, daß alles Mögliche von uns angewandt werden solle, um diese landesväterlichen Absichten in die tätige Wirksamkeit zu bringen. _ Hierauf gingen Seine Majestät nebst uns zur Tafel. Während des Speifens waren Dieselben besonders gnädig und munter, scherzten zum öfter» und entließen uns darauf, die wir entzückt über die gnädige Aufnahme waren.

3. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 149

1905 - Breslau : Hirt
90. Iii. Die Zeit von 1740 bis 1789. 149 Rostock. Dann trat er in preuische Dienste. Friedrich Ii. erhob ihn in den Grafenstand und ernannte ihn zum Feldmarschall. Im ersten Schlesischen Kriege siegte er bei Mollwitz. 1757 stet er in der Schlacht bei Prag. Friedrich Wilhelm von Seydlitz^) ist Rheinlnder von Geburt. Seine Heimat ist Kalkar bei Kleve. Bei Kolin deckte er den Rckzug, er entschied die Siege bei Robach und Zorndorf. Bei Kunersdorf rief ihn der Befehl des Knigs von seiner Stellung, wodurch die Schlacht verloren giug. In den letzten Jahren des Krieges war er bei dem Heere des Prinzen Heinrich und tat sich besonders in der Schlacht bei Freiberg hervor. Er hatte groe Begabung zur Fhrung der Reiterei. 1773 starb er zu Namslau im Regierungsbezirke Breslau im Alter von 72 Jahren. Ans sterreichischer Seite war der bedeutendste Feldherr Graf Leopold von Daun. Das Stammschlo dieser Familie liegt in dem Stdtchen Daun in der Eisel. Ihr Stammbaum geht hinauf bis ins 8. Jahrhundert. Im Jahre 1853 ist das alte Geschlecht nach tausendjhrigem Bestnde ausgestorben. Daun siegte bei Kolin, Hochkirch und Maxen. Er war zu bedchtig und ntzte seine Siege nicht aus. 90. Friedrichs Staatsverwaltung. 1. Landwirtschaft. Friedrichs grte Sorge nach dem Kriege war, die Wunden, die dieser dem Lande geschlagen hatte, zu heilen. Er schickte den Bauern Saatkorn, stellte ihnen die entbehrlichen Militrpferde zur Verfgung und beurlaubte eine Anzahl Soldaten, um den Landleuten zu helfen, die verdeten Felder wieder zu bestellen. Viele Millionen Mark hat er fr Ackerbau und Gewerbe verwandt. Aus Spanien wurden Schafe eingefhrt, die Bienenzucht wurde als lohnende Nebenbeschs-tigung den Bauern empfohlen. Den Klee, der damals im Osten noch wenig bekannt war, empfahl Friedrich als nahrhaftes Viehfntter. Die sumpfigen Gegenden an der Oder lie er austrocknen und gewann da-durch 60000 Hektar Ackerland. Zur Hebung des Ackerbaues lie Friedrich Wrttemberger und Hessen kommen, die Viehzucht durch Hollnder, Gartenbau und Obstzucht durch Pflzer verbessern, fr den Seidenbau gewann er Italiener. 2. Sorge fr die neuen Provinzen. In dem eroberten Schlesien lie er ^ mehrere hundert Drfer anlegen und fnfzehn ansehnliche Städte auf knigliche Kosten wieder ausbauen. In den Gebirgsgegenden entwickelte sich eine groartige Leinwandindustrie. Auch fr Westpreuen und Posen, die ihm durch die Teilung Polens zufielen, sorgte der König in gleicher Weise. Drfer und Städte, Kirchen und Schulen wurden neu *) Vgl. Fontane: Seydlitz.

4. Geschichte - S. 66

1908 - Breslau : Hirt
66 30. Friedrich Ii., der Große. 2. In dem Siebenjährigen Kriege hatte Preußen furchtbar gelitten. Aberder große König sorgte nach dem Frieden für schnelle Heilung der Schäden durch die allergrößte Sparsamkeit und durch vortreffliche Verordnungen, von deren Ausführung er sich auf seinen alljährlichen Reisen durch den Staat selbst überzeugte. Bald nach dem Friedensschluß öffnete er seine Kornmagazine und gab den Landleuten Saatgetreide, auch verschenkte er die nach der Abrüstung übrig gewordenen Pferde. Verarmten Landstrichen erließ er auf einige Zeit die Steuern. 3. Sorge für die Landwirtschaft und den Bauernstand. Wie sein Vater rief er viele Ansiedler in verödete Gegenden und verfuhr dabei in planmäßiger Weise. Aus Hessen und Württemberg, wo der Getreidebau in Blüte stand, rief er Ackerbauer, aus Holland Viehzüchter und aus der Pfalz Leute, die den Obstbau verstanden. Er siedelte sie da an, wo sie ihrer eigenartigen Beschäftigung nachgehen konnten. Die sumpfigen Gegenden an der Oder, der Warthe und der Netze legte er trocken. Etwa dreihundert neue blühende Dörfer gründete er in jenen früher verödeten Gegenden und konnte voll Freude ausrufen: „Da habe ich mitten im Frieden eine ganze Provinz gewonnen." Nach seinem Ausspruche sollte keine Handbreit Boden im Lande unbenutzt bleiben. — Er empfahl den Anbau neuer Futterkräuter, so den des Klees und der Lupine, vor allem führte er den Anbau der Kartoffel ein, da wo man sich sträubte, mit Gewalt. Auch der Viehzucht wandte er seine Aufmerksamkeit zu. Er führte das spanische Edelschaf ein und kaufte viele tausend Stück Rindvieh, die er an arme, aber fleißige Landwirte verschenkte. Auch empfahl er die Fisch- und Bienenzucht. — Seine Domänen machte er zu Musterwirtschaften. Durch sie wurde ein besseres Wirtschaftsverfahren im ganzen Lande bekannt, z. B. der Fruchtwechsel und die Stallfütterung. — Eifrige Förderung erfuhr die Forstwirtschaft durch den König. — Auch er schützte die Bauern vor schlechter Behandlung durch Gutsherren und Beamte und gründete viele Landschulen. 4. Den Adel, der im Siebenjährigen Kriege außerordentliche Opfer an Gut und Blut gebracht hatte, und der darum sehr verschuldet war, unterstützte er, indem er die Landschaftsverbände gründete, die dem hilfsbedürftigen Rittergutsbesitzer für geringe Zinsen Kapitale liehen. Die Offizier- und höheren Beamtenstellen gab er gern an Adelige. 5. Dem Bürgerstande half er auf durch Einführung neuer Erwerbszweige, wie der Porzellanfabrikation, der Spitzenklöppelei u. a., und durch Hebung der Leinen-, Seiden-, Sammet- und Baumwollenindustrie. Tüchtige und tatkräftige Bürger unterstützte er bei der Anlage neuer Werkstätten und Fabriken mit Geld. Der König legte auch selbst Fabriken an, die er später an die Leiter derselben, die sich bewährt hatten, verschenkte. Auch zog er Einwanderer in die Städte, die Gewerbszweige trieben, die in seinem Lande noch fehlten. Das Hüttenwesen nahm namentlich in Schlesien durch den Grafen von Reden einen hohen Aufschwung. Zur Belebung , des Handels gründete er die Königliche Bank, die für billige Zinsen dem |i

5. Handbuch der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 232

1894 - Breslau : Goerlich
408 — tml Trm el' Prunkgebäude aufführen muß, indes seine nutzbare a rs renn er' °ft eine§ Ieeren Höflichkeitsbriefes wegen, als Bote ausgeschickt wird, indes vielleicht seine sterbende Mutter nach ihm verlanat- Tnllz 7u frmm mub- um einige Heller Zins zu meuu er nach vollbrachtem Erntetag noch die Nacht über seines Herren Hof bewachen mnß wenn er acht Weilen fahren muß, um einige Scheffel Magazinkorn noch vier Meilen weiter zu schaffen; wenn er auf der Frone bleiben soll, während Lem l !ir®nnt*" (Se^tere§ ist am 18. März 1790 wirklich vorgekommen.) Herzog Karl Eugen von Württemberg ließ durch Bauern im Frondienst Seeen auf Bergen ausgraben, um Hirsche darin zu hetzen; derselbe Fürst ließ, so oft em Soldat desertierte, wohl 2000 Bauern behufs deffen Wiedereinfangung über stunden lang auf den angewiesenen Posten wachen. Ein Bild von der Belastung der Bauer,, mit Steuern mag folgende Auf-zcchlung der Abgaben liefern, welche die böhmischen Bauern zur Zeit Maria Theresias zu liefern hatten: Staub- oder Maßgeld bei Ablieferung des Rins* S? « P. Jta ?nb Tabakzehnten, Waggeld für den von den Bauern gebauten a ' Gebühr für jeden nach der Stadt fahrenden Wagen, der mit Obst Eßbaren, Geschirr oder Häckerling beladen war; Salzzins, Sporteln an den Orts-Ferertagsgelder zu einem Geschenk für die Beamten, Heiduckengelder für die herrschaftliche Schloßwache, Geflügelzins, Finderzehnte und ferner Psand-burgschaft, damit der Bauer nicht entweiche, Abgabe für Heiratsbewilligung, Abgabe für die Quittungen, Verköstigung der auf Bauernexekutionen ausgesandten Beam en, Verpflichtung, die Abgaben in der vom gnädigen Herrn bestimmten Mnnzsorte zu zahlen. Em Reisetag des Königs wird uns folgendermaßen geschildert (Evers, Brandenburgisch-Preußische Geschichte): Am 23. Juli früh um 5 Uhr fuhr er in feinern Reisewagen von Potsdam nach Fehrbellin, um einen Blick auf die Kolomeen zu werfen, die er im Rhinlnch hatte anlegen lassen. General Graf Goerz begleitete ihn. Wohin der König kam, überall sah er den Landmann bei der Ernte beschäftigt. Mit Freude erfüllte den König der Anblick der mit Luzerne, rotem Klee und anderen Futterkräutern bestellten Äcker vornehmlich aber der Kartoffelfeld er. Die Julisonne brannte heiß auf des Königs Wagen; da war es ihm doch ein ^.absal, daß hier und da bereits die auf seine Anordnung an den Wegen gepflanzten Obstbäume, Pappeln und Rüstern Schatten spendeten. Seine Reise ging durch verschiedene Dörfer. Manche derselben waren durch die Wollspinnereien, welche infolge der verbesserten Schafzucht sehr in Aufnahme gekommen waren, bedeutend in ihrem Wohlstände gehoben. Bisweilen drängte sich em Bäuerlein an den Wagen, um ihm eine Bittschrift zu überreichen. Friedrich ließ dann halten und sie durch seinen Begleiter in Empfang nehmen; der Bittsteller konnte überzeugt sein, daß er in Kürze Antwort erhalten werde. ^n Protzen stand der alte General von Ziethen vor dem Edelhofe. Der König ließ halten, stieg aus, um den alten Helden zu ehren und umarmte ihn. Nachdem er sich eine Weile mit ihm angelegentlichst unterhalten hatte, ging die Fahrt weiter. Wo neue Pferde vor den Wagen gespannt wurden, verließ der König denselben, sprach mit diesem oder jenem, besichtigte auch wohl die in den meisten Dörfern gepflanzten Maulbeerbäume. Hier und da warf Friedrich einen

6. Quellenbuch für den Geschichtsunterricht in Seminaren - S. 288

1904 - Breslau : Hirt
288 Alsdann erffnete uns Seine Majestt Dero Willensmeinung wegen der Grtner, die hin und wieder angesetzt werden sollen, und wollten, da solches vorzglich um und bei Berlin, z. B. hinter dem Garten der Akademie, im Wege nach Tempelhof und Lichtenberg, wo noch viel unbebautes Sandland wre, geschehen solle. Diese Leute sollen aber," sagte der König, nicht kleine Grten haben, sondern man soll ihnen soviel Land anweisen, da jeder einen groen Garten besonders zur Pflegung und Zucht von Obstbumen bekommt, damit sie Obst zum Trocknen erhalten und Gartenfrnchte ziehen knnen. Die Bume sollen ihnen gegeben werden, und sie mssen schon trag-bar sein. Das Gartenland wrden sie wohl mit Straenkot von Berlin und besonders mit dem Schlamm und der Erde aus dem zu rumenden Faulen Graben dngen und brauchbar machen knnen." Wir zeigten dem Könige an, da schon ein Plan angefertigt worden sei, hundert dergleichen Grtnerfamilien an dem Wege neben dem Jnvalidenhause, gegen den Wedding ans dem daselbst befindlichen, teils schon kultivierten, teils noch nnangebauten Sandlande anzusehen. Seine Majestt mibilligten dies nicht und erwiderten^ Das ist mir einerlei, wenn nur die ledigen und sandigen Pltze um Berlin herum bebauet werden und die Leute Land genug bekommen. Es sind da noch so manche Stellen, die ich unmglich so lassen kann, sie haben mich oft traurig gemacht, wenn ich sie passieren mute. Da man das trockene Obst noch immer ans Sachsen kauft und, wie man mir sagt, zum Bedrfnis kaufen mu, ist mir gar nicht lieb. Man mu, meine Herren, besorgt sein, den Obstbm: auf dem Lande uttd bei den Amtern allgemeiner zu macheu, denn das Geld mu man, soviel als mglich, zu behalten suchen." Weiter erkundigte sich der König nach dem Etablissement bei Mhlenbeck, den Revnekosten von diesem Jahre und befahl Leute anszumittelu, die Mergel aufsuchten, den man, wie Sie glaubten, bei Rdersdorf finden msse. Schlielich erwhnte Seine Majestt Verschiedenes vom schlesischen Bergbau, von der Befrderung des Steinkohlentransports und dem Gebrauch dieser Kohleu bei Bleichereien, Ziegeleien und Kalkbrennereien; auch sollte man die Kobaltbergwerke vorzglich zu betreibe suche und im Winter sowohl von dem, was geschehen, als was noch geschehen solle, Bericht erstatten. Sie sehen, meine Herren," sagte der Monarch, ich habe mich ein wenig vorbereitet, um Ihnen das Ntzliche und Ntige fr meine Hauptprovinzen anzuzeigen. Ich hoffe von Ihrer Sorgfalt baldige Erfllung meiner Cr-Wartungen und da Sie mir im knftigen Jahre manche angenehme Anzeige machen werden. An meiner Untersttzung soll es nie fehlen, aber Sie mssen mir auch die Quellen nicht versiegen lassen, woraus es geschehen kann." Wir versicherten Seiner Majestt, da alles Mgliche von uns angewandt werden solle, um diese landesvterlichen Absichten in die ttige Wirksamkeit zu bringen. Hierauf gingen Seine Majestt nebst uns zur Tafel. Whrend des Speisens waren Dieselben besonders gndig und munter, scherzten zum fter und entlieen uns darauf, die wir entzckt der die gndige Aufnahme waren.
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