Glärnisch Schwyz
Tvdi Flüelen Altdorf
Ilrirotstock
80. Der Vierwaldstäiier See. Wir blicken von Luzern über den vielzackigen See, der die alten vier Waldstätten der Schweizer Eidgenossen-
schaft verbindet, hinüber zur Axenstraße und der schneebedeckten Berggruppe des Tödi und des Urirotstock. 3m Vordergrund erheben sich rechts der
Pilatus und links der durch seine Aussicht berühmte Rigi, hinter dem noch ein Stück vom Zuger See sichtbar ist. Kühnacht <1. vorn), Nltdorf und
Flüelen (r. hinten) und andere aus dem „Tel!" bekannte Orte sind zu erkennen.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
134
C. Länderkunde,
8 209. Die Schweiz, reichlich 40000 qkm (= Schlesien) mit 3,s Mill.
Einwohnern, ist eine Bundesrepublik und besteht aus einzelnen Kantonen.
Im Gebirge liegen fast zwei Drittel des Landes, it. a. folgende Kantone:
Der Kauton Bern umfaßt das „Bester Oberland", d. h. die Beruer
Alpen und den alpinen Teil des Aaregebiets. An der Jungfrau zieht sich
das Tal der Lütschiue Humus mit dem 300 m tief abstürzenden Staub-
bachfall bei Lauterbruuuen. Tie drei Urkantone (Uri, Schwyz und
Uuterwalden) umgeben den Vierwaldftätter See. Sie verbanden sich ums
Jahr 1300, um ihre Freiheit gegen die Übergriffe der Habsburgischen Kaiser
zu schützen (Tellsage). Am Austritt der Reuß solgt Luzern mit der gleich-
namigen Hauptstadt.
Tie rein deutscheu Kautoue im ss. die Karte!) haben lebhafte Industrie,
besonders in Baumwolle, Seide (Zürich) und Eisen iwinterthnr). Die zahl-
reichen Verkehrswege in den ebenen Gebieten und die lebhaften Beziehungen
zu Deutschland begünstigten den Aufschwung. Früher wurde hier die Baum-
wolle auf dem Spinnrad versponnen; dauu kamen die Spinn- und Web-
Maschinen auf, die mit Dampf, Wasser oder Elektrizität angetrieben werden.
Der Kanton Tessin umfaßt das Gebiet des Teffin bis zum Lago
Maggiore. Hier, in der Italienischen Schweiz, herrscht die italienische Sprache.
2. Die Ostalpen.
§ 210. Allgemeines. Die Ostalpen nehmen nach 0 hin an Breite
zu, an Höhe ab. Sie gliedern sich durch eine nördliche und eine südliche
Reihe von Längstälern ss. den Atlas!) in drei Gürtel. Ihr gesamter
Hauptkamm ist niedriger als der der Westalpen, nur der Bernina erhebt
sich noch über 4000 m.
Aufgabe. Welchen Flußgebieten gehören sie an?
^ 211. 1. Der nördliche Gürtel. — Aufgaben. 1. Welche Flusse
liegen mit ihrem Oberlauf im Längstal dieser Kalkalpen? 2. In welchem
Flußgebiet liegen die Bayrischen, die Salzburger, die Österreichischen Alpen?
3. Mit welchem Berge des Wiener Waldes enden die Österreichischen Alpen
an der Donau? (Schlacht 1663.)
2. Der Mittelgürtel wird überstiegen von der Brenn erstraße,
die Deutschland mit Italien verbindet. Von Bergsteigern werden die Ötz-
taler Ferner (Gletscher) im Tal der Ötz besucht, dann folgen nach 0
die Tauern, der längste Zug der Ostalpen mit dem Großglockner
(3800 m), der gleichfalls von mächtigen Gletschern umgeben ist. Die dann
folgenden Bergzüge sind im Sommer schneefrei.
Aufgaben. 1. Welche Städte liegen an den Endpunkten der Brenner-
bahn? 2. Welche drei Flußtäler benutzt die Brennerbahn? 3. Zwischen
welchen Tälern liegen die Tauern?
3. Der Süd gürtel beginnt an der oberen Adda. In ihm liegt die
Ortlergruppe mit dem 3900 m hohen Ortler. Am Abhang dieser Gruppe
führt eine der höchsten Kunststraßen der Alpen über das Stilffer Joch
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Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde
Extrahierte Ortsnamen: Bundesrepublik Schwyz Luzern Deutschland Lago
Maggiore Donau Deutschland Italien
138 C. Länderkunde.
Ter Kanton Neuchätel ^nöschatell^ oder Neuenburg liegt auf dem
unergiebigen Jura; seine Bewohner legten sich daher schon früh auf die
Uhrenfabrikation. Der Kanton Waadt umfaßt die weinreiche Umgebung
des Genfer Sees. Wegen der geschützten Lage und der auch im Winter-
milden Lnft siud die Städte Lausanne losänn) (Universität), Vevey
Iweweh] und Montreux 'mongtrö] besuchte Kurorte.
b) Die Deutsche Schweiz. Der Kautou Bern umfaßt außer dem
Berner Oberland einen Teil der Hochebene. Die Mitte der Schweiz bezeichnet
die Bundeshauptstadt Bern an der Aare. Am Vierwaldstätter See ent-
stand das herrlich gelegene Lnzern, wo die Bahn von Basel her in die Alpen
eintritt. (Gotthardbahn.)
Die Stadt Zürich (190) ist die Hauptstadt des gleichnamigen Kantons,
Universitätssitz und Mittelpunkt der Wollweberei mit 30090 Webstühlen,
auch für Seide und Baumwolle. Im Wiukel zwischen Reuß und Aare
grüßen vom Bergesvorspruug die Ruinen der Habsburg. Basel am
Rheinknie, nahe dem „Burgundischen Tore", treibt Seidenindustrie und
entwickelte sich zur Eingangspforte des Handels und des Fremdenverkehrs.
Es hat eine Universität und große Missiousanstalteu.
§ 214. Die Bewohner der Schweiz gewinnen nur die Halste ihres
Getreidebedarfs im eigenen Lande; zur Bestreitung der Einfuhrkosten waren
sie deshalb ans Gelderwerb angewiesen. Einst beliebte Söldner in aus-
ländischen Heeren, sind sie jetzt ein betriebsames Handels- und Judustrievolk
geworden, dessen Uhren, Webwaren und Molkereierzengnisse (Schweizerkäse,
kondensierte Milch) Welthandelsartikel sind. Die Schweizer sind als Kanflente
weithin in Europa verstreut, stehen aber mit der Heimat in steter Verbindung.
Die Eidgenossenschaft der Urkantone dehnte sich über das ganze
Land ans und sagte sich vom Reiche los; aber erst 1648 wurde die Schweiz
als selbständiger Staat anerkannt. Die einzelnen Kantone haben ihre eigene
Verfassung; die gemeinsamen Angelegenheiten regelt die Bnndesver-
sammlnng in Bern. Jeder wehrfähige Bürger ist Soldat und wird
alljährlich auf einige Wochen in den Waffen geübt. Die meisten Schweizer
gehören der reformierten Kirche an (Calvin und Zwiugli!). Die Urkautone
sind katholisch, die meisten übrigen gemischter Konfession. Auf je 10 Schweizer
kommen 7 Deutschredeude, 2 sprechen Französisch, je einer spricht Italienisch
oder Rätoromanisch'.
Aufgaben. 1. Erkläre die Namen „Deutsche, Französische, Italienische
Schweiz"! 2. Weise nach, daß die Schweiz für den Durchgangsverkehr von
großer Bedeutung ist! 3. Wo ist die Viehzucht, wo der Ackerbau, wo die
Industrie die Hauptbeschäftigung? 4. Nenne die Seen, die wichtigsten Flüsse
des Landes, die am meisten besuchten Gegenden und Städte! 5. Was weißt
du über die Verfassung, die Heereseinrichtung?
2. Der Anteil des Deutschen Reiches. (Siehe § 58—62.)
1 Das Rätoromanische („Ladin", „Romannsch") wird in einigen Tälern Südtirols gespro-
chen und ist eine Tochtersprache des Latein, das hier einst durch die Römer verbreitet wurde.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
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288
B. Länderkunde, — Vi. Europa.
8 199.
Siedlungen. Zürich (200)schwaug sich durch Gunst derlage sin der Fortsetzung
der Linie Genf—bern und an den Straßen zum Rhein, zum Splügeu und nach
Vorarlberg), durch gute Bahnverbindungen, Großgewerbe (Baumwoll- und Seiden-
Weberei) und Handel zur volkreichsten Stadt der Schweiz empor. Durch ihre Lehr-
anstalten wurde die Stadt eine wichtige Pslegstätte des deutsch-schweizerischen Geistes-
lebens. Schaphausen (20), in der Nähe des Rheinfalls ^ (Bild 169), wird von
deutschem Gebiet umschlungen und genießt deshalb manche Begünstigungen im Grenz-
verkehr. Den Mittelpunkt der Spitzen- und Stickereiherstellung bildet St. Gallen
(65), eine aus einem altberübmten Benediktinerkloster hervorgegangene Siedlung.
Sein Bodenseehasen ist Rorsch ach (15). Jenseits des Jura, an der „Rheinpforte",
wurde Basel das „goldene Tor" der Schweiz für Personenverkehr, Ein- und Aus-
fuhr und der erste Handelsplatz des Landes (135). Seidenbandweberei, chemische
Industrie, Wohltätigkeits- und Missionsanstalten haben die Stadt weithin bekannt
gemacht. Am Ansflnß des Rhone aus dem Genfer See entwickelte sich Genf (125)
zum Mittelpunkt des französisch-schweizerischen Geisteslebens und eines emsigen
Gewerbebetriebs (Uhren, Schmuck). Es leitet auch den Handel dnrch die „Rhone-
Pforte" nach dem Mittelmeer. Lausaune (65) ist Bahngabelung am nördlichen
Ufer des durch mildes Klima bevorzugten Genfer Sees. Die bekanntesten Winter-
kurorte am Nordufer des Sees sind Montreux (20) und Vevey (15). Sitz der
Bundesregierung und Universitätsstadt ist Bern (90), die Hauptstadt des gleich-
namigen, volkreichsten Kantons der Schweiz. In Freiburg (20), dem Sitze einer
katholischen Universität, läuft die Sprachgrenze mitten durch die Stadt (Unterstadt
deutsch, Oberstadt französisch).
Den Horizont der Schweizer Hochfläche säumt
als langgestrecktes und fast gleichmäßig hohes
C. Der Schweizer Jura.
Band das typische Faltengebirge des Jura (Bild 170), eine Abzweigung
der Westalpen. Er fällt steil nach der Schweiz, in sanften Wellen nach der
französischen Seite ab. Lange, schmale, parallel streichende Ketten, die durch
Längstäler getrennt sind, setzen ihn zusammen. Daher sind die Übergänge
schwierig. Die Flüffe machen oft weite, gewundene Umwege, ehe sie aus dem
Gebirge austreten, so der Doubs. So bildet der Jura eine wirksame Grenz-
scheide gegen Frankreich. Das Gebirge zeigt alle charakteristischen Erfchei-
nungen eines Kalkgebirges: Reichtum an Höhlen, Armut an Erzen, infolge
der Durchlässigkeit des Bodens eine dürre, dem Anbau feindliche Oberfläche.
Den hohen Rücken, dessen Gipfel überall weit unter der Schneegrenze bleiben,
überziehen nur dürftige Hochweiden. Daher nötigte die Natur zur Gewerb-
tätigkeit, die in und um La Chaux de Fonds (40) sowie in Neuen-
bürg (25) besonders Uhrenfabrikation betreibt.
Y. Wirtschaftsleben. Trotz sorgsamster Pflege des Bodenbaus und der
Viehzucht bringt die Schweiz nicht genug Nahrungsmittel für die dichte
Bevölkerung hervor, und große Mengen von Getreide und Mehl müssen
eingeführt werden. Diese bezahlt der Schweizer mit den Einkünften aus
einer vielseitigen, gewerblichen Tätigkeit. Namentlich werden solche In-
dustriezweige gepflegt, für deren Rohstoffe die Frachtverteuerung nicht allzu-
sehr ins Gewicht fällt, weil sie bei geringem Gewichte einen hohen Wert
1 Unmittelbar am Rheinfall liegt Neuhausen.
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TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Rhein Vorarlberg Rheinfalls Basel Genf Montreux Vevey Schweiz Freiburg Schweiz Frankreich La_Chaux_de_Fonds_( Rheinfall Neuhausen
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. —
2. Die Schweiz.
289
haben. Hervorragendes leistet die Baum Wollindustrie (Stickerei und
Spitzenweberei) von St. Gallen und Appenzell, die Seidenindustrie von
Basel, Zürich, Aargan und Bern, die Uhrenindustrie des Jura und von
Genf, die Juwelierarbeit in Genf, der Maschinenbau in Zürich, Basel,
St. Gallen, die Herstellung von Schokolade im Waadtlande am Genfer See.
Daneben treten bodenständige Gewerbe, wie Holzschnitzerei im Berner
Oberlande. Infolge des fast völligen Mangels an Steinkohlen wird die
Ausnutzung der Wasserkräfte von Jahr zu Jahr gesteigert. So ist die Schweiz
ein hervorragender Industriestaat geworden: 44% der Bevölkerung
leben vom Gewerbe, 33% von der Landwirtschaft. Den Handel begünsti-
gen die Lage an den Verkehrsadern zwischen hochentwickelten Großstaaten, die
Menge der erzeugten eigenartigen Industriewaren, der Umstand, daß die kleine
Eidgenossenschaft keinem Staate politisch gefährlich werden kann, und endlich
der außerordentlich hohe Grad der Volksbildung, die Emsigkeit und Geschick-
lichkeit der Schweizer. Als Binnenland kann die Schweiz keinen selbstäu-
.digen Seehandel treiben1. Ihren Hauptverkehr unterhält sie mit Deutsch-
laud, nach dem hin die Schweiz am besten erschlossen ist. Auf unser Reich
entfällt ein Drittel des gesamten schweizerischen Außenhandels. Im Ausfuhr-
Handel des Deutschen Reiches stand das Land trotz seiner geringen Volks-
zahl 1910 an siebenter Stelle, in der Einfuhr nach Deutschland an dreizehn-
ter Stelle. Wir führen nach der Schweiz Erzeugnisse unserer Web- und
Eisenindustrie sowie Steinkohlen und Mehl aus. Dafür liefert sie uns vor
allem Seidenwaren und Uhren.
Ein Erwerbszweig ist auf der ganzen Erde nicht in gleicher Weise aus-
gebildet wie in der Schweiz: das Land ist wegen seiner Naturschönheiten
das erste Reiseland der Erde geworden. Zurzeit reisen im Jahresdnrch-
schnitt reichlich 1 Million Fremde in die Schweiz. Die Einnahmen aus dem
Fremdenverkehr beziffern sich auf mehr als 100 Mill. Mark jährlich. Darum
sind auch die Verkehrsgelegenheiten vorzüglich geordnet. Die Eisenbahn oder
die Fahrpost führt die Reisenden in alle Gebirgstäler, kühne Bergbahnen
ersteigen viele beträchtliche Höhen, und Lbie Dampfschiffahrt ist auf allen
wichtigeren Seen sehr lebhaft.
Die Dichte des schweizerischen Eisenbahnnetzes (11 km auf 100 qkm)
erreicht trotz der Gebirgsnatnr des Landes die des Deutschen Reiches. Die
Hauptverkehrslinie ist die Gotthardbahn, die mehr als 70% des gesamten
Durchgangsverkehrs bewältigt. Auch die Fortsetzuug der Arlbergbahn
(Paris—zürich) schneidet die Schweiz, und zwar deren nördliches Alpen-
Vorland. Der Verkehr aus Süddeutschland nach Lyon und Marseille nimmt
seinen Weg durch das Schweizer Mittelland über Genf.
Vi. Bevölkerung. _ Dem Zwischen- und Durchgangslande ist die Mischung der § 200
Bevölkerung eigentümlich. Die keltischen Helvetier wurden durch die deutschen
Schwaben vom Bodensee her, durch die romauisierten Burgunder vom Genfer See
her ersetzt. Ein kleiner Rest, die Rätoromanen, blieb in den Tälern des obern
* Die Einfuhr überseeischer Rohstoffe ist durch hohe Bahnfrachten und die Zollpolitik
der Nachbarstaaten erschwert.
Lennarz, Erdkunde für Seminare. iq
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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290
B. Länderkunde. — Vi. Europa.
Rheingebietes und im Engadin (Graubünden) erhalten. Im Kanton Tessin wohnen
Italiener, fast 7<>/g der Gesamtbevölkerung, im westlichen Rhone-und im westlichen
Juragebiet Franzosen 1, 22<>/g. Die Hauptmasse bilden schwäbische Deutsche,
70 0/0, deren Einwirkung auf die Kultur der Gesamtheit ausschlaggebend ist. Aber
auch die Reichsdeutschen sind auf den Gebieten der Literatur und der Erziehung von
den Schweizern beeinflußt worden. Stark ist die Zuwanderung von Ausländern,
die bisher leicht vom Schweizer Volkstum aufgesogen und so ein befruchtendes,
zum Fortschritt drängendes Kulturelement wurden. ■—■ Der kirchlichen Zuge-
hörigkeit nach sind die Schweizer zu fast drei Fünfteln protestantisch, reichlich ein
Drittel ist katholisch. Der Rest gehört andern Religionsgemeinschaften an.
Trotz dieser Unterschiede ist die Bevölkerung politisch ein einheit-
liches Volk, das seit dem Ende des 13. Jahrhunderts dem Auslande gegenüber
fest zufammenhält. Seit 1648 vom Deutschen Reiche losgelöst, bildet es eine „Eid-
genoffenschaft", eine aus 25 Kantonen zusammengesetzte Republik. Jeder Kanton
ist in der Verwaltung seiner inneren Angelegenheiten fast selbständig. Die Kantone
sind meist nach den Hauptorten benannt.
§ 201. Übersicht über die Städte in Tausenden (1910).
1. Französische Schweiz........ Genf. . . 125. Lausanne . 65.
La Chanx de Fonds 40. Neuenburg 25. Montreux . 20.
2. Deutsche Schweizer Hochfläche . . Zürich . . 200. Bern . . . 90.
Lnzern 40. Freiburg. 20. Schaffhausen 20.
3. Oberrheinische Tiefebene..... Basel . . 135.
4. Deutsches Nordostalpenland . . . St. Gallen 65. Chur . . . 15.
5. Italienisches Südalpenland . . . Lugano. . 10.
3. Österreich-Ungarn.
675 000 qkm, fast 52 Mill. E., 76 E. auf 1 qkra.
-|mal so groß wie das D. 3t., | seiner Einwohnerzahl, f so dicht bevölkert.
§ 202. I. Lage und Grenzen. Österreich-Ungarn ist nach Rußland der größte und
nach Rußland und Deutschland der volkreichste Staat Europas. Seine nordsüdliche
Erstreckung im Gradnetz stimmt mit der Frankreichs überein (42" bis 51° N), seine
West- und Ostgrenze sind 17 Längengrade (9°30' bis 26° 30') voneinander ent-
fernt. Der längste Tag des Jahres im südlichsten Teile der Monarchie ist gegen
den im nördlichsten um Stunde kürzer; der Unterschied in der Ortszeit zwischen
dem W und 0 beträgt 68 Minuten. Österreich-Ungarn ist der Binnenstaat unter
den Großmächten Europas; deun kein anderer europäischer Großstaat besitzt eine
verhältnismäßig so kurze Meeresküste s1500 km) wie die Donaumonarchie. Zudem
liegt die Adria, welche die Halbinsel Jstrien und das Küstenland Dalmatien bespült,
nicht nur abseits der großen ozeanischen Verkehrsstraßen, sondern ihre Küsten sind
auch von den ertragreichen Ländern des Innern durch Gebirge von sehr geringer
Wegsamkeit abgesperrt. Endlich münden die schiffbaren Flüsse des Reiches in fremden
Ländern, so auch der größte Strom des Landes, die Donau. Durch diese Verhältnisse
1 Französisch wird gesprochen westlich von der Linie Mt.terrible—bieler See—siders.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Rheingebietes Genf Lausanne Neuenburg Montreux Freiburg Schaffhausen Lugano Deutschland Europas Frankreichs Europas Adria Dalmatien Donau
64
Aus der Geschichte des Mittelalters.
abendlndischen Kirche die Freiheit der Lehre, gerieten aber in die grte Not, da der Langobardenknig Rom bedrohte. In dieser Lage wandten sie sich an die karolingischen Hausmeier des Frnkischen Reiches mit der Bitte um Hilfe, aber zunchst vergeblich.
32. Das Christentum bei den rechtsrheinischen Germanen. In den
ehemals rmischen Gebieten links vom Rheine hatten sich christliche Ge-meinben auch nach der germanischen Besetzung erhalten, aber das ostrheinische Deutschland war noch wenig vom Christentum berhrt. Man hat sich die Rhein- und Donaugegenben noch im 5. und 6. Jahrhundert berwiegend heibnisch zu denken. Wohl zwangen die Könige unterworfene Stmme dazu, sich taufen zu lassen, aber das hatte wieder zur Folge, ba die freien Germanen das Christentum als die frnkische Religion zurckwiesen.
Wirksamer wrbe die iroschottische Mission, die ihren Weg der das gallosrnkische Land auf Anregung der Frankenknige in das Alamannen-land nahm. Vielleicht war die Grndung Fridolins (f 530) in Sckingen das erste Kloster desselben.
Um 600 prebigte der Ire Columba am Sbwestabhange der Vogesen. Dort vertrieben, wanbte er sich nach Bregenz (610); eine Anzahl Columba-kirchen im Algu und der Norbschweiz zeugen von ihm. Sein Schler Gallus grndete 614 St. Gallen, das mit der Reichenau, der Schpfung Pirmins (724), fr die Geschichte des geistigen Lebens irrt Mittelalter die grte Bebeutung gewinnen sollte. Auch Murbach und Maursmnster verdanken der Anregung Pirmins ihre Entstehung, ebenso Schuttern, Hnau, Schwarzach u. a. Gleichzeitig wirkte weiter nrblich Kilian (f 696) von Wrzburg aus. Im 9. Jahrhundert folgte Rabolfzell, und allmhlich fanben die christlichen Glaubensboten auch den Weg in das schwer zugngliche Innere des Schwarzwaldes.
Die grte Bebeutung aber fr das ostrheinische Deutschland erwarb sich Bonifatius als der Apostel der Deutschen". 682 im westlichen Eng-lanb geboren, von Gregor Ii. mit der Mission in Deutschland tieauftragt, erhielt Bonifatius ober Winfried Thringen als Wirkungskreis an-gewiesen. Er suchte die Untersttzung Karl Martells, ba er ohne seinen Schutz und die Furcht vor feiner Strafe heibnifche Gebruche und Gottesdienste nicht bekmpfen knne. Nach seiner Weihe zum Bischof begab er sich nach Hessen, wo er die Donarseiche bei Geismarfllte, und nach Thringen.
Bonifatius war es, der die enge Verbinbung zwischen den frnkischen Fürsten und dem ppstlichen Stuhl, zwischen der frnkischen, spter der bentschen Kirche und der rmischen anknpfte und das Ansehen des Papstes im Abenblanbe fest begrnbete.
Als Erzbischof von Mainz hatte Bonifatius groen Einflu auf die deutschen Verhltnisse. Er schuf in dem Kloster Fulda eine Sttte, die fr Mitteldeutschland hnliche Bebeutung gewann wie St. Gallen ober Reichenau fr den den. Er richtete basselbe wie sein Kloster Hersselb nach dem Vorbilbe des italienischen Klosters Monte Cassino ein und gab den Mnchen die Regel, b. h. die Ordnung des Gottesbienstes und tglichen Lebens, die der heilige Benebikt den Seinen verliehen hat.
Aus einer Missionsreife nach Friesland wrbe er 755 bei Dokkum er-schlagen; in Fulda ist er begraben.
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TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz]]
Extrahierte Personennamen: Columba Gallus Pirmins Kilian Kilian Bonifatius Apostel Gregor_Ii Gregor Bonifatius Winfried_Thringen Winfried Karl_Martells Karl Bonifatius Bonifatius
Extrahierte Ortsnamen: Langobardenknig_Rom Rheine Deutschland Rhein- Sckingen Bregenz Norbschweiz Gallus Reichenau Murbach Schwarzach Wrzburg Deutschland Deutschland Hessen Mainz Fulda Reichenau Friesland Dokkum Fulda
172
Deutsche Geschichte im Mittelalter.
Wirren und Kmpfe im Innern und Verluste an den Grenzen waren die Folgen dieses Znstandes.
Whrend der Hussitenkriege waren die inneren Parteinngen hinter den Leiden durch uere Kriege zurckgetreten. Damals versuchte Siegmund der-gebens, die Parteien zu vershnen und die Reichsverfassung zu reformieren.
In der Mitte des 15. Jahrhunderts brach eine zweite Krisis aus. Auch damals waren die Schweizer beteiligt. Der Kaiser Friedrich Iii., mit Zrich verbndet, erbat sich vom König von Frankreich eine Sldnerschar, die Armagnacs", um die Rechte seines Hauses in der Schweiz wahr-zunehmen. Der Dauphin fhrte sie. Bei St. Jakob an der Birs (bei Basel) kam es zur Schlacht. Obwohl siegreich, zogen sich die ruberischen Horden doch zurck und verwsteten das obere Elsa. Im Frieden verlor das Haus Habsburg feine letzten Besitzungen in der Schweiz (1444).
Im Reiche brachen gleichzeitig an mehreren Stellen Fehden zwischen Fürsten und Stdten aus. Der Erzbischof von Cln suchte Soest, der Markgraf Albrecht Achilles Nrnberg zu unterwerfen, aber nur Friedrich Ii. von Brandenburg hatte Erfolg; er zwang Berlin-Klln zum Gehorsam. Alle andern angegriffenen Städte behaupteten ihre Freiheit; aber die Zeit der grten Macht war doch fr die Städte vorber. Doch fingen auch die Fürsten an, unter den nderungen im wirtschaftlichen Leben der Nation zu leiden. Die Geld Wirtschaft brach sich Bahn, es entstanden in den Stdten groe Vermgen. Die Fürsten aber hatten nur zum Teil feste Geldeinknste. Schon den standesgemen Aufwand auf Reichstagen zu be-streiten, fiel manchen von ihnen schwer; aber am empfindlichsten wurde ihnen dieser Mangel durch das vernderte Kriegswesen Das Aufgebot der Lehus-leute verfiel, weil es militrisch untauglich wurde, und das Sldnerheer forderte groe, stfsige Kapitalien. Geldbewilligungen der Landstnde waren nur gegen Einbuen an landesherrlichem Besitz oder Rechten, geliehenes Geld nur gegen Verpfndungen zu haben.
So fhlte sich auch die frstliche Macht eingeschrnkt, und Fürsten und Städte fingen an, sich miteinander auszushnen.
Gleichzeitig verwstete der Schsische Bruderkrieg zwischen den Ernestinen und Albertinern Mitteldeutschland, der Pflzer Krieg das Land rechts und links des Rheins von Straburg bis Mainz. Whrend des letzteren hofften Markgraf Karl von Baden und sein Bruder, der Bischof Georg von Metz, mit Ulrich von Wrttemberg bei Abwesen-heit des Pfalzgrafen und Kurfrsten Friedrich I. Heidelberg leichthin zu nehmen, als dieser bei Seckenheim 1462 die Gegner berraschte, in schnellem Angriff entscheidend niederwarf und die fhrenden Fürsten ge-fangen nach Heidelberg fhrte, wodurch Friedrich der Siegreiche" un-verhofft schnell den Krieg zu glorreichem Ende brachte. Christian I. von Dnemark wurde Herzog von Holstein; im zweiten Thorner Frieden mute der Deutsche Orden das Weichselland an Polen abtreten. In Bhmen wurde Georg Podiebrad, in Ungarn Matthias Corvinus als König anerkannt, der seine Herrschaft der Schlesien, Mhren und die Lausitz ausdehnte und zuletzt den Kaiser aus Wien vertrieb. Die grte Gefahr aber drohte im Westen durch die burgundische Macht.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz]]
Extrahierte Personennamen: Siegmund_der-gebens Friedrich_Iii Friedrich Jakob Elsa Albrecht_Achilles_Nrnberg Albrecht Friedrich_Ii Friedrich Karl_von_Baden Karl Georg_von_Metz Ulrich_von_Wrttemberg Friedrich_I. Friedrich_der_Siegreiche" Friedrich Christian_I._von_Dnemark Georg_Podiebrad Matthias_Corvinus
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Schweiz Basel Haus_Habsburg Soest Brandenburg Albertinern_Mitteldeutschland Rheins_von_Straburg Mainz Heidelberg Seckenheim Heidelberg Holstein Wien
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Deutsche Geschichte im Mittelalter.
a) Die Schweizer Eidgenossenschaft. Die drei Waldsttten Schwyz, Uri und Unterwalden gehrten zu den Grafschaften des Aargaus und Zrichgaus, die beide an die Grafen von Habsburg gekommen waren, die auch die Vogtei der viele Klster hatten. Daher lag es nahe, da sie ihre Herrschaft als Landgrafen oder Vgte in die wirkliche Landes-hoheit umwandeln wollten, während die freien Leute berechtigt waren, dem entgegenzutreten. 1291 schloffen sie einen Bund und versprachen sich eidlich Beistand gegen jedermann, der ihnen Schaden zufgen wolle. Adolf von Nassau und Heinrich Vii. erkannten ihre Reichsuumittelbarkeit an. Als der Krieg zwischen Ludwig dem Bayern und Friedrich ausbrach, traten sie sofort auf Ludwigs Seite, womit die Losung zum Kampfe zwischen ihnen und Habsburg gegeben war. Herzog Leopold rckte 1315 voll Zuversicht ein; sobald er aber den Engpa zwischen dem gerisee und dem Berg Morgarten betreten hatte, wlzten die Landlente Steine und Baumstmme auf die unten ziehenden geharnischten Reiter, die auf dem steilen, gefrornen Boden ohne festen Halt waren und keinen Wider-stand zu leisten vermochten. 1500 Ritter sollen damals erschlagen worden sein. Darauf erneuerten die Waldsttten den Ewigen Bund, aus dem die Schweizer Eidgenossenschaft hervorgegaugeu ist. Lnzern, Zrich, Glarus, Zug und Bern traten spter bei. 1386 versuchte Leopold Iii. von sterreich diese acht alten Orte" zu unterwerfen, aber er wurde bei Sempach geschlagen und fiel. Sein Sohn, Leopoldiv., erlitt zwei Jahre spter bei Nfels eine vollstndige Niederlage. Hierauf wurde die Freiheit der Schweizer von den Habsbnrgern zunchst nicht wieder beeintrchtigt.
Das stolze Selbstbewutsein der freien Baueru hat manches zur Ge-schichte ihrer Befreiungskmpfe hinzugedichtet. Gleichzeitige Berichte wissen nichts von den Landvgten Geler und Landenberg, auch nichts von dem Schtzen Tell.
b) Der Schwbische Stdtebnnd. Die freien Reichsstdte in Schwaben hatten ebenso wie die zehn kaiserlichen" Städte im Elsa, Colmar, Schlettstadt, Hagenau, Weienburg und einige kleinere und wie die rheinischen Städte einen Bund zu Schutz und Trutz gegen jedermann" geschlossen, der die Vernichtung des mchtigen Adels und die Bildung einer freien, der Schweiz nachgebildeten Eidgenossenschaft bezweckte. Gleichzeitig wollte der niedere Adel seine Lehnsverpflichtungen gegen den hheren aufgehoben wissen. So entbrannte ein Krieg aller gegen alle. Die mchtigsten Groen waren damals in Schwaben die Grafen von Wrttemberg. Wegen Mibrauchs der Landvogtei von deu Stdten beim Kaiser verklagt, war Eberhard der Greiner (Znker) oder Rauschebart (13441392) von diesem zum Frieden gezwungen worden, lebte aber doch ununterbrochen in Fehden. Graf Eberstein und Wolf von Wnnnenstein wollten ihn 1367 in Wildbad gefangennehmen, aber er entkam. Sie gehrten zu den Schleglern oder Martinsvgeln,
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Extrahierte Personennamen: Adolf Adolf Heinrich_Vii Heinrich Ludwig_dem_Bayern Ludwig Friedrich Friedrich Ludwigs Ludwigs Leopold Leopold Leopold_Iii Leopold Eberhard_der_Greiner Wolf_von_Wnnnenstein
Extrahierte Ortsnamen: Schwyz Habsburg Nassau Habsburg Berg_Morgarten Glarus Bern Sempach Landenberg Schwaben Elsa Colmar Hagenau Weienburg Schwaben Wrttemberg Eberstein
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Deutsche Geschichte im Mittelalter.
Gebhard, wurde Bischof von Konstanz, der dritte, Bertold Ii. (+ 1111), ist Begrnder der herzoglichen Linie, wie sie sich nach Krnten nannte. Er wurde zum Herzog von Schwaben erwhlt, verzichtete aber 1098 zugunsten Friedrichs von Staufen. Seine Shne sind Bertold Iii. und Konrad (11221152) Herzog von Zhringen nud Rektor (Statthalter) von Hochburgund". Er verlieh dem 1091 durch Bertold Ii. in unmittelbarer Nhe feiner Stammburg und des Stammesklosters St. Peter, an der Kreuzuug der belebtesten Handelswege gegrndeten Freiburg 1120 Stadtrecht. Konrads Sohn, Bertold Iv., grndete Freiburg in der Schweiz, Bertold V. Bern. Mit ihm erlosch 1218 der herzogliche Zweig des Geschlechts. Die Reichs-lehen zog Kaiser Friedrich Ii. ein; die Hochstifter Bamberg, Bafel und Straburg betrachteten die zhringifchen Kirchenlehen als erledigt; den Eigen-besitz des mchtigen Hanfes teilten die beiden Schwestern Bertolds V.: Anna von Kyburg erhielt die linksrheinischen Besitzungen (in der jetzigen Schweiz); Agnes von Urach die rechtsrheinischen. Die alten Zhringer Herzge find durchweg prchtige Gestalten: an der Seite der Staufer stehend, gleich tchtig wie diese, aber nicht im Zauber hochfliegender Plne befangen, fondern nchterne, praktische Naturen.
62. Otto Iv. und Friedrich Ii. Darauf wurde Otto von den meisten Fürsten anerkannt. Dem Papste erneuerte er die Versprechungen, die er ihm während des Brgerkrieges gemacht hatte; er gab darin die dem Könige im Wormser Konkordat vorbehaltenen Rechte auf. Dies ist der erste groe Verzicht eines deutschen Knigs auf einen Teil seiner Hoheitsrechte gegenber der Kirche.
An der Spitze eines stattlichen Heeres zog er nach Italien, stellte in der Lombardei das während der Brgerkriege schwer erschtterte kuig-liehe Ansehen wieder her und empfing in Rom die Kaiserkrone.
Nach der Krnung aber machte Otto die kaiserlichen Rechte in Mittel-itatieri sehr wider Willen des Papstes geltend; ja er beanspruchte schlielich den Normannenstaat als Lehen des Reiches. Da Innozenz ent-schlssen war, eine Vereinigung von Sizilien und Deutschland in einer Hand niemals wieder zuzulassen, so mute es zwischen ihm und Otto zum Bruche kommen. Der Papst verhngte den Bann und forderte Fürsten und Völker auf, sich vom Kaiser zu trennen.
Von Innozenz aufgerufen, machte jetzt der junge Friedrich feine Rechte auf die deutsche Knigskrone geltend. Er fand die Alpenpsse be-setzt. Von den rauhesten und steilsten Gebirgspsaden Hohenrtiens stieg er der Chur und St. Gallen zum Bodensee hinab, erschien mit sechzig Rittern vor Konstanz und verlangte Einla. Aber drben auf der schwbischen Seite, bei berlingen, stand Otto; seine Quartiermacher waren in Kon-stanz; in drei Stunden konnte er selbst eintreffen. Bischof Konrad schwankte. In seinen Hnden lag das Schicksal des Reichs. Versagte er Friedrich den Einla, dann war die Gewinnung Deutschlands, vielleicht selbst der Rckzug der die Alpen fr diesen nicht mglich. Da ffnete die Fr-sprche des ppstlichen Legaten dem Hohenstaufen die Tore, und damit
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Extrahierte Personennamen: Gebhard Bertold_Ii Friedrichs Bertold_Iii Konrad_( Konrad Bertold_Ii Peter Konrads Bertold_Iv. Bertold_V._Bern Friedrich_Ii Friedrich Schwestern_Bertolds_V. Anna_von_Kyburg Agnes_von_Urach Otto Friedrich_Ii Friedrich Otto Otto Innozenz_ent-schlssen Otto Innozenz Friedrich Friedrich Otto Konrad Konrad Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Konstanz Schwaben Staufen Freiburg Freiburg Schweiz Italien Rom Sizilien Deutschland Hohenrtiens Chur Deutschlands