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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 70

1912 - Breslau : Hirt
70 C. Länderkunde. § 104. Ter Gebirgszug setzt sich links von der Weser nach Nw fort und endet in niederen Höhen in der Nähe der Hase. Parallel mit diesem Zuge verläuft der Teutoburger Wald, der sich fast schnurgerade von der Quell- gegeud der Lippe und Ems bis nahe an die mittlere Ems hinzieht. Bemerkenswert sind für beide Ge- birge die fast bis auf die Sohle reichenden Quertäler, vou denen zwei von der Köln — Mindener Bahn benutzt werden: das eine ist die Westsälische Pforte, an dem an- deren, einem alten Wesertale, liegt in schöner Landschaft Bielefeld (78'-, seit dem Mittelalter bekannt durch feine .Leinwebereien, die neben Spinnerei und Maschinenbau noch jetzt blühen. § 10.',. Das Hügelland zwischen beiden Ketten ist ein fruchtbares Korn- und Flachs- gebiet, der Mittelpunkt der nord- deutschen Garn- und Leinwand- indnstrie. Die lippische Residenz- stadt Detmold liegt in der Nähe der Grotenburg, auf der sich das Hermannsdenkmal erhebt. Im Nw entstand an der Hafe Osnabrück in schöner Umgebung am hügeligeu Eude des Gebirges. Infolge der Eisen lager in der Nähe treibt die Stadt mancherlei Industrie und ist in jüngster Zeit sehr emporge- blüht (1648). Aufgaben. 1. Was füllt beim Vergleich der beiden die Torpfeiler bildenden! Berge auf? 2. Welche Kämpfe fanden in dieser Gegend statt zwischen Germanen und Römern, in den Sachsenkriegen Karls des Großen, im Siebenjährigen Kriege?

2. Für Seminare - S. 18

1912 - Breslau : Hirt
18 A. Allgemeine Erdkunde. — Ii. Die Gesteinshülle. 3. Die Zeitalter der Erdgeschichte. §11. a) Altersbestimmung der Gesteine. In Zeiträumen von unermeßlicher Dauer hat unser Planet, dessen Vorgeschichte mit der Bildung der ersten Erdrinde abschließt, sein heutiges Antlitz erhalten. Jede Schicht der Erdrinde entspricht einem bestimmten Zeitabschnitte, dessen Dauer und Zeitabstand von der Gegenwart, mit andern Worten dessen absolutes Alter wir nicht an- zugebeu vermögen. Wohl aber können wir das relative Alter der Gesteine bestimmen, d. h. feststellen, ob irgendein Gestein srüher oder später als ein anderes gebildet wurde. Bei ungestörter Lagerung übereiuauderruheuder Schichten bereitet eine solche Altersbestimmung keine Schwierigkeiten; die untern müssen eben die zuerst entstandenen, also die altern sein. Um das Alter der aus ihrer ursprünglichen Lage verdrängten Schichten finden zu können, bieten die in ihnen eingeschlossenen versteinerten Tier- und Pflanzen- reste, die Leitfossilien, einen zuverlässigen Fingerzeig. Da die in den völlig ungestört lagernden Erdschichten vorhandenen organischen Reste von unten nach oben ein stetiges Fortschreiten der Lebewesen zu immer größerer Vollkommen- heit des Baues zeigen, so darf man schließen, daß Absatzgesteine mit Versteine- rnngen nur niederer Lebewesen älter sind als solche, die auch höher entwickelte enthalten. Ebenso muß man annehmen, daß Gesteinsschichten, die gleiche oder ähnliche Pflanzen- und Tierformen in den Fossilien aufweisen, gleich- alterig sind. b) Geologische Formationen und Perioden. Gleichzeitig und auf gleiche Weise entstandene Gesteinsschichten mit gleichartigen Leitfossilien, d. h. für diese Schichten bezeichnenden Fossilien, faßt man zu einer Formation, mehrere Formationen zu Formationsgruppen zusammen. Zeitlich entspricht die Formation einer geologischen Periode, die Formationsgrnppe einem geologischen Zeitalter (Fig. 2). Die Geologie unterscheidet in der Geschichte der Erde gewöhnlich vier Formationsgruppen1 (Zeitalter). §12. 1. Die Urzeit der Erde. (Azoisches Zeitalter.) Diesem Zeitalter gehören die gewöhnlich als Urgebirgsgesteine bezeichneten Bildungen, wie Gneis, Glimmer- und Tonschiefer, und die infolge vulkanischer Durchbrüche das Schichtgestein häufig bedeckenden kristallinischen Granitmassen an. Sie bilden das Urgebirge der Erde; es ist in vielen deutschen Ge- birgen, in den Zentralalpen, ja in fast allen Ländern der Erde bloßgelegt. Da Pflanzen- und Tierreste in ihm nicht nachweisbar sind, so erscheint eine Zer- legung in Formationen ausgeschlossen. Es enthält wertvolle Schätze, wie Marmor, Zinn-, Gold- und Silbererze, Graphit und Edelsteine. 1 Die heutige historische Geologie schiebt zwischen Urzeit und paläozoisches Zeitalter noch das archäozoische mit den ersten, wenn auch sehr seltenen und schwer erkennbaren organischen Resten ein. — Die mit „zoisch" (vom griech. zoon = Lebewesen) zusammen- gesetzten Wörter azoisch, paläozoisch, mesozoisch, känozoisch bedeuten Zeitalter ohne Lebe- wesen (Urzeit), Altertum, Mittelalter und Neuzeit der Lebewesen.

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 234

1911 - Breslau : Hirt
234 Aus der Geschichte der Neuzeit. Damals versuchte es Jrgen Wullenwever, Lbeck nochmals die Herrschaft zu verschaffen, er untersttzte einen dnischen Kronprtendenten, um durch ihn in Dnemark groe Handelsprivilegien zu erhalten! aber das Unternehmen scheiterte, Wullenwever wurde hingerichtet, und Lbeck verlor bald darauf auch seine Privilegien in Schweden. In der Mitte des 16. Jahrhunderts waren Dnemark, Schweden und Polen die Herren der Ostsee. Am Ende desselben Jahrhunderts begann der Kampf zwischen Polen und Schweden. Ihre Feindschaft war zugleich dynastisch. Gustavs I. Enkel Sigismund wurde zum König in Polen gewhlt und trat zur katholischen Kirche der; da er sein Versprechen, die protestantische Kirche in Schweden zu schtzen, nicht hielt, wurde er hier abgesetzt und sein Oheim Karl zum Reichsverweser, spter zum König von Schweden erhoben. Karl Ix. ist der Vater Gustavs Ii. Adols, beider Knigtum hatte die Zugehrigkeit zum evangelischen Bekenntnis zur Voraussetzung. Gustav Adolf (16111632) wurde der Grnder der schwedischen Macht. Er eroberte im Kriege mit Rußland Jngermanland und im Kriege mit Polen Livland. Noch stand er mit diesem Gegner im Kampfe, als der deutsche Krieg die Ostseekste erreichte und er sich gentigt sah, in den Kampf einzugreifen. Er trat dann mit den Feinden seiner Feinde in ein Bndnis, es entstand die schwedisch-sranzsische antihabsbnrgische Allianz, der Kampf um die Vorherrschaft am Rhein und der Kampf um die Herrschaft auf der Ostsee wurden schlielich gleichzeitig auf dem Boden des Deutschen Reiches entschieden. 2. Der Krieg. 117. Der Bhmisch-Pflzische Krieg (16181624). Der Dreiigjhrige Krieg begann mit dem bhmischen Aufstande 1618. Die Stellung der bhmischen Protestanten hatte in dem Ma-jesttsbriese, den ihnen Rudolf Ii. 1609 erteilt hatte, ihre gesetzliche Grundlage; es war den Stnden freie Religionsbung zugesichert worden. Die Schlieung der protestantischen Kirche zu Braunau und die Nieder-reiung einer zweiten zu Klostergrab wurde von den Protestanten als eine Verletzung ihrer Privilegien betrachtet. Da die Beschwerden, die sie durch Vermittlung der Statthalterschaft in Prag an Kaiser Matthias ein-gereicht hatten, in ungndigen Formen zurckgewiesen worden waren, be-schlssen die bhmischen Edelleute, vom Grafen Matthias von Thum gefhrt, Gewalt zu gebrauchen. Sie begaben sich am 23. Mai 1618 auf das Prager Schlo und verlangten von den kaiserlichen Statthaltern unter Drohungen Auskunft darber, wer von ihnen an den Kaiser so ungnstig der sie berichtet habe. Als ihnen die Auskunft verweigert wurde, drngten sie die beiden ihnen Verdchtigen, Martinitz und Sla-wata, gegen die Fenster und warfen sie mit Vorbedacht und ber-legung samt dem Geheimschreiber Fabricins 28 Fu tief kopfber in den Burggraben herab. Wunderbarerweise kamen alle drei mit dem Leben davon. Die Folgen der rohen Gewalttat voraussehend, gingen sie weiter,

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. uncounted

1911 - Breslau : Hirt
Pfeifers Lehrbuch der Gefchichtc bersicht der Stoffverteilung fr hhere Lehranstalten Sdwestdeutschlands 1. Teil. Griechische Geschichte bis zum Tode Alexanders des Groden. Rmische Geschichte bis zum Tode des fluguktus. 3.. durchgesehene Auflage. 1911. Mit einem Anhang von 33 Bildern zur Kulturgeschichte und 10 Karten im Text. Kartoniert m. 1.. 2. Teil. Sonderausgabe fr Sfidroeftdeutfcfrland. herausgegeben von Prof. Dr. . v. Vorries unter Mitwirkung von Direktor Prof. Dr. 0. Kienitz. Rmische Kaiserzeit. Deutsche und europische Geschichte bis 1789. 1910. mit einem Anhang von 49 Bildern zur Kulturgeschichte und 14 karten Im Text. Kartoniert m. 2.. 3. Teil. Sonderausgabe fr Sdroeftdeutfcfrland. herausgegeben von Prof. Dr. . v. Borries unter mitwirkung von Direktor Prof. Dr. 0. Kienitz. Das Zeitalter der franzsischen Revolution und Napoleons. Die Zeit vom zroeiten Pariser frieden bis zur Gegenwart. 1910. mit einem Anhang von 25 Bildern zur Kulturgeschichte und 7 karten im Text. Kartoniert m. 1.25. 4. Teil. Die Hauptereignisse der griechischen Geschichte bis zum Tode Alexanders des Grohen und der rmischen Geschichte bis Auguftus. mit 6 karten Im Text und einem kunftgefchichtlichen Anhang von Direktor Professor Dr. Brandt. Gebunden m. 2.. 5. Teil. Sonderausgabe fr Sdroeftdeutfcbland. herausgegeben von Direktor Prof. Dr. O. Kienitz unter mitwirkung von Prof. Dr. . v. Borries. Die Hauptereignisse der rmischen Kaiserzelt. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreiigjhrigen Krieges, mit 35 karten im Text und einem kunstgeschichtlichen Anhang von Direktor Prof. Dr. Brandt. Gebunden m. 3.. 6. Teil. Sonderausgabe fr Sdroeftdeutfcfrland. herausgegeben von Prof. Dr. 6. v. Borries unter mitwirkung von Direktor Prof. Dr. O. Kienitz. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart, mit 17 Karten im Text und einem kunstgeschichtlichen Anhang von Direktor Prof. Dr. Brandt. Gebunden m. 3.. Georg-Eckert-Institut Bs78 Ii | Hl 1(||( 1 051 652 2

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 43

1911 - Breslau : Hirt
Aus der Geschichte des Mittelalters. Die Neuordnung der Mittelmeerwelt in der Zeit vom 5. bis zum 9. Jahrhundert. Die Vlkerwanderung. Der Untergang des Westrmischen Reiches. bersicht"). Die Neuordnung der Mittelmeerwelt und der angrenzenden Gebiete wird herbeigefhrt 1. durch die Germanen, die sich nicht mehr dienend dem Reiche einfgen, fondern die Herrschaft an sich reien, und 2. durch die Mohammedauer. Die einheitliche, geschlossene, von der rmischen Herrschaft zu-sammeugehalteue und von der christlich-antiken Gesittung erfllte Kultur-welt wird zersprengt; es bilden sich zunchst zwei neue Kreise, der eine, der in Rom, der andere, der in Byzanz seinen Mittelpunkt findet. Von beiden scheidet sich drittens die Welt des Islams und stellt sich ihnen in unvershnlichem Gegensatz gegenber. Rumlich ordnen sich die drei Gebiete so, da sich der Westen Europas an Rom anschliet, die Balkanhalbinsel und Kleinasien Byzanz treu bleiben, der Islam den alten Orient, Nordafrika und die Sdspitzen von Europa einnimmt; das erste erweitert sich der die Mitte und den Norden, das zweite der den Osten unseres Erd-teils, der Islam dehnt sich nach den weiten Rumen Zentralasiens hin aus. Rom und Aachen, Konstantinopel, Damaskus, Bagdad und Cord oba sind im 8. Jahrhundert die Hauptstdte der drei Gebiete. Romanen, Germanen und die am weitesten nach Westen wohnenden Slawen sind die Bewohner des rmisch-germanischen Kulturgebietes, die Völker der Balkanhalbinsel und Kleinasiens und spter die Haupt-masse der Slawen die des griechisch-orientalischen, die Semiten und nordafrikanischen Hamiten gehren dem Islam an. Diese im 5. bis 9. Jahrhundert geschaffene Neuordnung der Mittel-meerlnder und Europas erhlt sich in ihren Grundzgen durch das ganze Mittelalter bis zur Gegenwart. *) Die wichtigsten Ereignisse der fnf Jahrhunderte sind etwa: 5. Jahrh.: Zeit der germanischen Wanderung. Grndung des Frankenreichs. 6. Byzantinische Rckeroberung und Ende der germanischen Wanderung. 7. Entstehung und Ausbreitung des Islams. 8. Neuordnung des Frnkischen Reiches durch die Karolinger; Christianisierung der Mitteleuropa bewohnenden Germanen. Stillstand der mohammedanischen Eroberung, Teilung des Kalifats. 9. Christlich-germanisches Universalreich; sein Zerfall in mehrere nach Nationali- tten geschiedene Reiche. Nordgermanische und slawische Wanderung.

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 88

1911 - Breslau : Hirt
88 Deutsche Geschichte im Mittelaller. S 42. Grere Erfolge als Otto hat keiner seiner Nachfolger in Italien erzielt. Die Unsicherheit der deutschen Herrschaft beruhte darauf, da sie auf Ober- und Mittelitalien beschrnkt blieb und sdlich von Rom nicht Fu fassen konnte. Otto I. starb 973 zu Memleben und ist im Dom zu Magdeburg beigesetzt. Alles an Otto lie den gebornen Herrscher erkennen: hohe knigliche Gestalt, rascher Gang, mchtige Brust, groe strahlende Augen, rote Wangen, langes blondes Haar; dabei zierten ihn innerlich groe Eigenschaften: hohe Kraft, ehrfurchtgebietender Ernst, beharrlicher Wille und entschiedene Strenge, verbunden mit Gerechtigkeit und Gromut. War er gegen die Frevler hart, so vergab er den Reuigen. Die Wissen-schaft achtete er, ohne sie selbst zu betreiben. Stolz auf seine deutsche Abkunft, sprach er nur Deutsch; auch trug er stets vaterlndische Kleidung. Otto der Groe war in allen Stcken seinen nchsten Nachfolgern ein Vorbild. Er vereinigte das rmische Kaisertum dauernd mit der deutschen Knigskrone und schuf dadurch das spter so genannte Heilige Rmische Reich Deutscher Nation". Der 2. Februar 962 war nicht minder historisch wie der 25. Dezember 800. Unsterblich war Ottos Werk; wie Karl der Groe dem deutschen Volke den Anfang, hat Otto ihm das weitere Leben bestimmt. Er war der erste deutsche Kaiser, wie sein Vater der erste deutsche König." Wie er, so haben auch seine Nachfolger die Romfahrt unternommen; sie haben die Herzge der groen Stmme unterdrckt und die Macht der Bischfe und Erzbifchfe auf jede Weise gefrdert, weil sie au ihnen treue und zuverlssige Diener hatten. Er tat viel fr Kirchen, Klster und Schulen; auch die Mit-glieder seiner Familie grndeten Klster und beschenkten sie. Erst in dieser Zeit verschwanden die letzten Reste des Heidentums aus dem Sachsenlande. Ein seltenes Schicksal hat der seinen beiden Nachkommen gewaltet, Sohn und Enkel starben in frhen Jahren (Otto Ii. 28 jhrig, Otto Iii. 22 jhrig) und konnten deshalb ihre politischen Entwrfe nicht zur Aus-fhruug bringen. 43. Otto Ii., Otto Iii. und Heinrich Ii. Otto Ii. (973983), der Sohn Ottos und seiner Gemahlin Adelheid, von zierlicher Gestalt, feiner Bildung und heiterem Wesen, ritterlich und tapfer, aber von jugend-lichem Ungestm, war beim Tode seines Vaters 18 Jahre alt. Der König von Westfranken berfiel ihn in Aachen, um ihm Lothringen abzugewinnen; Otto fhrte auf einem Rachezug sein Heer bis vor Paris. Er besiegte die Bhmen und die Dnen. Zuletzt versuchte er Unteritalien zu erobern, aber der griechische Kaiser rief die sizilischen Araber zu Hilfe, und Otto geriet 982 sdlich von Cotrone in einen Hinterhalt der Sarazenen. Er entfloh ans Meer und rettete sich aus einem Rosse schwimmend auf ein griechisches Schiff; Theophano lste ihn aus. Whrend der Rstungen zu einem neuen Zuge nach Unteritalien starb er an den Folgen krper-

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 130

1911 - Breslau : Hirt
130 Deutsche Geschichte im Mittelalter. Italienische, Franzsische, Griechische, Lateinische und Arabische. Gelehrte Werke aus den verschiedensten Gebieten lie er an seinem Hofe vorlesen und besprechen, Werke des klassischen Altertums lie er aus dem Arabischen ins Lateinische bersetzen. Er verstand die Natur zu beobachten, lie seltene Tiere in Tiergrten sammeln und legte als eifriger Jger seine durch eigene Anschauung gewonnenen Kenntnisse vom Leben der Vgel in dem Buche der die Falkenjagd nieder. Er erklrte: Ohne die Wissenschaft wrde das Leben aller freisinnigen Leitung entbehren, und durch sie allein wird das Gefhl unserer Gre im Unglck erhalten?" Er steht nicht nur auf der Hhe seiner Zeit: es regen sich bei ihm geistige Interessen, die erst sehr viel spter unter den Bewohnern des Abendlandes allgemein geworden sind. Wie in seinem Kampfe gegen die Ansprche des Papsttums und in der Schpfung des ersten absoluten Staates, so steht er auch in seiner Bildung in dem Wendepunkte zweier Zeiten, des Mittelalters und der sich schon ankndenden Neuzeit. Um Deutschland hat er sich freilich wenig kmmern knnen; erhielt sich zu-meist in Italien auf. Bei einer seltenen Flle wechselnder Erlebnisse, bald im Glck und bald im Unglck, starb er doch anstecht, ungebrochen, bei der Vielseitigkeit seiner Gaben und Interessen eine immer anziehende Erscheinung. Wie sein Vater lie er sich in Palermo begraben; fern dem deutschen Volke, aber ihm unvergelich, lebte er fr dasselbe noch fort. Kein gleich Ge-waltiger, kein Ebenbrtiger folgte ihm nach. Nach ihm, der des Reiches Herrlichkeit mit hinabgenommen, sehnte sich das deutsche Volk. Die Sage erzhlt, er sitze im Kyffhufer und schlafe, aber er werde einst wieder-kommen und das Reich im alten Glnze wiederherstellen, eine Sage, die erst spter auf Barbarossa bertragen wurde.

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 132

1911 - Breslau : Hirt
132 Deutsche Geschichte im Mittelalter. Von den apnlischen Rittern verrterisch im Stich gelassen, strzte er sich in die dichtesten Reihen der Feinde und suchte den Tod, den er ritterlich kmpfend fand. Sein Leichnam wurde auf ppstlichen Befehl als Ketzerleiche verscharrt. Mnnlich schn, milde und gerecht, war Manfred hochgebildet. Der Hof zu Palermo entfaltete unter ihm von neuem den durch Poesie und Wissenschaft geadelten Glanz der Zeit Friedrichs Ii. Er las griechische und rmische Schriftsteller in der Ursprache und lie den Aristoteles ins Latei-nische bersetzen. Die Universitten von Neapel und Palermo blhten unter ihm auf. Selber von hoher dichterischer Begabung, zog er Dichter und Knstler an seinen Hof. Neue Straen und Hfen, vor allem die Hafenstadt Mansredonia, entstanden durch ihn. Unteritalien und Sizilien gingen an Karl von Anjou der. Der Versuch Konradius, sein Erbe an sich zu bringen, wurde nur ihm selbst verderblich. Konradin war 16 Jahre alt, als er die Heerfahrt nach Italien der den Brenner antrat. Als echter Sohn seines Hauses hatte er bis dahin sein Leben den Wissenschaften und Knsten gewidmet; auch zwei Minnelieder von ihm sind erhalten. Jetzt rief ihn eine hhere Pflicht, sich der Ahnen wrdig zu erweisen. Seine Mutter suchte ihn zurckzuhalten; in Hohenschwangau nahm er von ihr Abschied. Sein Stiefvater Mainhart von Tirol und fein Oheim, Herzog Ludwig von Oberbayern, redeten ihm zu und begleiteten ihn, waren aber die ersten, die ihn im Stich lieen, als sich schon in Verona Schwierigkeiten zeigten. 3000 Deutsche hielten bei ihm aus; treu zu ihm hielt Friedrich von Baden, der Sohn des Markgrafen Hermann Iv., der mit ihm am bay-rischen Hofe erzogen worden war und ein hnliches Geschick zu tragen hatte, denn Ottokar von Bhmen hatte ihm sein mtterliches Erbgut sterreich entrissen. Allmhlich sanden die italienischen Ghibellinen sich ein. Einem Triumph gleich war der Einzug des jugendlichen Staufen in Rom. Er hrte, da die pisanisch-staufische Flotte einen Sieg erfochten hatte. Da brach er kampfesmutig auf. Am 23. August 1268 stand sein Heer zwischen Tagliacozzo und der Felsenstadt Alba dem Heere Karls von Anjou gegenber. Die ungestme Tapferkeit des ersten ghibellinischen Treffens schien den Sieg zu entscheiden. Karls Marschall trug des Knigs Rstung. Er fiel, und es ging das Gercht, Karl sei gefallen. In Sieges-Zuversicht lsten sich die Reihen der Deutschen; sie verfolgten die Flcht-linge und plnderten das Lager. Da brach Karl mit 800 Geharnischten aus dem Hinterhalt, und die Schlacht war verloren. Der Sieger lie die vielen Gefangenen peinigen, verstmmeln und verbrennen. Konradin wurde auf der Flucht verraten und ausgeliefert! Ein gefangener König durfte nicht mit dem Tode bestraft werden, was auch die Sarazenen bei der Gefangennahme Ludwigs Ix. von Frankreich anerkannt hatten. Aber wider alles Kriegsrecht vollzog Karl einen Justizmord. Er klagte Konradin an als Frevler gegen die Kirche, als Emprer und Hochverrter an dem rechtmigen König". Smtliche Richter fprachen ihn frei, auer einem, der dem König gefllig sein wollte. Da sprach Karl aus eigner Macht-

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 145

1911 - Breslau : Hirt
Beginnender Verfall der ppstl. Macht. Aufkoinmen territorialer Herrschaften, 145 Am Ende der Periode scheint endlich der Abschlu einer Reichs-Verfassung zu gelingen. Daneben hren die Fürsten nicht auf, ihre Hausmacht zu er-weitern, und schlielich glckt es den Habsburgeru, durch mehrere vor-teilhafte Ehebndnisse und Erbschaften ihre Hausmacht zu einem Weltreiche zu erweitern. (Bella gerant alii, tu, felix Austria, nube!) Beginnender Verfall der ppstlichen Macht. Aufkommen terri-torialer Herrschaften. Nach dem Untergang der Hohenstaufen fhrt das Papsttum, gesttzt auf Frankreich, nur kurze Zeit die Vorherrschaft im abendlndischen Europa. Gerade der Anspruch, der alle weltlichen Herrscher zu gebieten, zwingt es, sich mit weltlichen Machtfragen zu befassen, und dadurch verweltlicht es. Frankreich ist jetzt an die erste Stelle in Europa getreten, die bis dahin Deutschland innehatte; mit franzsischer Hilfe ist das staufische Knigtum in Unteritalien gestrzt; Ludwig Ix., der Heilige, unternimmt die letzten Kreuzzge. Der Versuch, die ppstliche Gewalt auch gegen die franzsische Krone zu wenden, fhrt im Jahre 1303 die Katastrophe von Anagui und das Ende der ppstlichen Vorherrschast herbei. Wie ehemals der kaiserliche, so stt jetzt der ppstliche Universalismus auf den Widerstand der Nationen. Von 13091377 residieren die Ppste in Avignon und regieren unter dem bestimmenden Einflsse der franzsischen Könige. Der innere Widerspruch, der darin lag, da das Papsttum in Abhngigkeit von Frank-reich war und trotzdem allen andern Nationen gegenber seine Ansprche auf die Weltherrschaft aufrechterhielt, forderte zur Auflehnung gegen das Papst-tum heraus und erweckte hier und da (England, Bhmen) die Idee einer nationalen Kirche. In diese Zeit fllt in Deutschland zunchst das Interregnum, in dem das Knigtum nur dem Namen nach weiter besteht; Fürsten, Ritter und Städte verfolgen eigenschtig, durch keine hhere Gewalt in Schranken gehalten, ihre Interessen. Auch nach ihrer Wiederherstellung gewinnt die knigliche Gewalt ihre frhere Bedeutung nicht wieder. Macht und Ansehen der territorialen Herrschaften, der Fürsten und Städte, steigen. Das Kurfrstenkollegium entwickelt seine bevorzugte Stellung; alle Fürsten, nicht nur die Könige, streben nach Erweiterung ihrer Hausmacht. Der Gegensatz der groen Familien, der Habsburger, Wittels-bacher und Luxemburger, und die wachsende Spannung zwischen den Stnden und ihren einzelnen Vertretern bestimmen den Gang der deutschen Geschichte. Bei dieser Flle lokaler Kmpfe ist die Errichtung und Sicherung des Landfriedens eine der wichtigsten, aber schwierigsten Aufgaben. Die Kolonisation im Osten schreitet rstig fort; den deutschen Einflu dehnt die Hansa der die nordischen Reiche, der Deutsche Ritter-ordeu im Nordosten aus. Vseifer. Geschichte. V. ls.-W..D.) 10

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 189

1911 - Breslau : Hirt
Europische Kmpfe am Ende des 15. und am Anfange des 16. Jahrhunderts. 189 franzsische Heimat knpfte, nur ganz allmhlich, die englisch-fran-zsischen Kriege entspringen aus diesem Verhltnis. Erst als sich die Normannen mit den Angelsachsen verschmolzen hatten, schieden sie sich auch von Frankreich. Das Jahr 1453, in dem die englischen Könige auf allen Besitz in Frankreich verzichteten, bildet einen Abschnitt; die Scheidung der englischen und der franzsischen Nation ist vollendet. In den 450 Jahren von der Schlacht bei Hastings bis zum Ende des Mittelalters besteigen mehrmals neue Dynastien den Thron. Auf Wilhelm und seine mnnlichen Nachkommen folgt 1154 das Haus Anjou-Plantagenet, 1461 " " o?k^er} Nebenlinien des Hauses Plantagenet, 1485 Tudor. Charakteristisch fr die englische Geschichte (verglichen z. B. mit der deutschen) ist, da bei keinem dieser Thronwechsel furchtbare Brgerkriege fehlen. Der Thronbesteigung Heinrichs Ii. (Anjou-Plantagenet) (1154) gehen zwanzigjhrige Brgerkriege voraus, während der Regierung Heinrichs Iv., des ersten Lancasters (13991413), hren die inneren Kriege nicht auf, die Thronbesteigung Heinrichs Vii. Tudor (1485) schliet die dreiigjhrigen blutigen Brgerkriege der Roten und der Weien Rose, der Huser Lancaster und Jork. Im Jahre 1300 wurde Wales von Eduard I. erobert. Sein Sohn Eduard Ii. ist der erste Prinz von Wales"; die Einwanderung in Irland hat begonnen, doch ist die Unterwerfung der Insel ebensowenig gelungen wie die Schottlands, wo seit der Mitte des 14. Jahrhunderts das Haus Stuart herrscht. Fr die innere Geschichte Englands sind die Einrichtungen Wilhelms des Eroberers grundlegend, ihr weiterer Ausbau erfolgt durch die Magna Charta libertatum, die die englischen Groen 1215 dem König Johann ohne Land abntigen. Als der Begrnder des englischen Parlaments gilt Eduard I. (j 1307). Die Versuche einer absolutistischen Regierung führen die Absetzung Richards Ii. 1399 herbei. 94. Entwicklung Italiens seit dem Ausgange der Hohenstaufen. Aus der Flle kleinerer Staatswesen, die nach dem Ausgange der Staufen entstanden waren, hatten sich folgende zu greren Mchten entwickelt. In Oberitalien war die westliche Lombardei im Besitz der Herzge von Savoyen und Piemont; in der stlichen herrschten die Herzge von Mailand; die ehemalige Mark Verona und Friaul hatte Venedig an sich gebracht. In Mittelitalien hatten die Ppste den Kirchenstaat wiederhergestellt. Toskana ist in seiner nrdlichen Halste Gebiet der Stadt Florenz, im Sden von Siena. Die ligurische Kste beherrscht Genua; den Sden bilden die beiden Knigreiche Neapel und Sizilien. Die Verfassungen dieser Gebiete sind sehr verschieden, in Savoyen herrscht eine alte Dynastie; in Mailand haben im 14. Jahrhundert die Visconti, glckliche Truppenfhrer, die Herzogswrde an sich gebracht; nach ihrem Aussterben nehmen die Sforza eine hnliche Stellung ein. Venedig ist eine streng durchgebildete Aristokratie. Zu den Regierenden, den Nobili, gehrt nur, wer in das Goldene Buch" eingetragen ist; aus
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