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1. Schicksale unseres Volkes, zusammenfassende Darstellung der Zustände unseres Volkes - S. 54

1910 - Cöthen : Schulze
— 54 — Buße an Vieh, das sogenannte Wergeld, beschwichtigt werden, und an der Versöhnung nahm die ganze Sippschaft teil. Die Nachricht des Tacitus über Erbschaft scheint die nachmals als Heer-gewette bräuchliche Vererbung der zum Kriege notwendigen Besitz-Bestattung' ftüfo anzudeuten. — Die Toten wurden verbrannt oder auch begraben. Oft gab man ihnen, wie das namentlich die Gräberfunde dartun, Waffen, Schmucksachen und mancherlei Geräte mit in die Erde. Unter feierlichen Gesängen erwies man dem Verstorbenen die letzte Ehre. Die Bestattung der Toten galt als heilige Pflicht. Die noch heute vorhanbene Sitte des Leichenschmauses erinnert an das alte Totenopfer, das man am Grabe des eben Bestatteten barbrachte, und an welches sich eine Opfer-mahlzeit schloß. — Lebens- Die Germanen wohnten in Dorsschasten und Einzelgehöften. ®ör6täbte gab Städte, aber sie waren nicht in der Weise der römischen angelegt. Auch in den Dörfern war nicht Haus an Haus gebaut, Die Häuser. Indern jebes Gehöft ftanb gesonbert. — Die Häuser würden aus Holzstämmen errichtet, ohne viel Schmuck, nur daß man einige Stellen — es läßt sich nicht ausmachen, ob an den Außenwänben ober im Innern — mit glänzenber Erbe tünchte. Kellerartige Räume schützten gegen harten Winterfrost und dienten zur Aufbewahrung der Feldfrüchte. Hier stand auch der Webstuhl. Das Vorbild der Römer übte Einfluß auf die Bauart z. B. der ala-mannifchen Häuser. Die Dächer, die im Gegensatze zu den römischen flachen Dächern hochgieblig erschienen, wurden mit eindssg ©chilf bedeckt. — In dem einzigen Gemache, welches das ger-©eräte Manische Haus enthielt, stand der Herd. Stühle und Tische bildeten neben Gesäßen aus Ton, zuweilen aus Silber, und neben den großen mit Silber beschlagenen Trinkhörnern das Gerät des iefseni <£>aufe§- — Ungewöhnlich groß erschienen den Römern unsere Väter. Trotzige blaue Augen, rötliches Haar kennzeichneten sie. pflege. Die Frauen waren schön. Besondere Pflege ließ man dem Haare angedeihen. Die Haartracht unterschied die Völkerschaften. Warme Bäder oder das Bad in den Flüssen liebten die Germanen. Neben Schwimmen und Reiten übten sie ihren Körper im Gebrauch der Waffen. Der Schwerttanz machte gewandt und geschmeidig. — Kleldrmg. Die Germanen trugen wahrscheinlich ein hemdartiges Kleidungsstück, Beinkleider, einen enganliegenden Rock und den Mantel

2. Schicksale unseres Volkes, zusammenfassende Darstellung der Zustände unseres Volkes - S. 85

1910 - Cöthen : Schulze
— 85 — ganz an Städten und Burgflecken, wie Erfurt, Würzburg, Bura-burg. Auf seinem Hofgute wohnte der Franke. Ein Holzgatter, das zur Nacht mit Balken und Holzkeilen gesperrt wurde, umschloß das Gehöft. Abgesondert von Ställen, Scheuern und Wirtschaftsräumen erhob sich das Wohnhaus, der hölzerne Saalbau, mit Schindeln gedeckt. Ein großes Gemach, der Saal, von dem aus man in das Gebälk des Dachstuhles sah, erfüllte das Haus. Doch mögen Abschläge als gesonderte Schlafräume gedient haben. ■— In vornehmen Häusern verdeckte man Wände und Fensteröffnungen U^ichwng mit Tevpichen, wie noch im späteren Mittelaller. Um den Tischbe8 Hauses, her, dessen echtdeutschen Namen Beute das salische Gesetzbuch aufbewahrt hat, standen Bänke, die mit Decken belegt wurden. Über den Tisch breitete man ein Laken. Schüsseln aus Edelmetall und aus Holz (s. Ii. Abt. S. 178 Sz. 11) dienten bei der Mahlzeit. Da man keine Gabeln hatte, sondern das ganze Mittelalter hindurch die Speise mit der bloßen Hand zum Munde führte*), so war es unerläßlich, vor dem Essen die Hände in einem Becken zu waschen. Kleine Messer, wie sie nach einem Briefe des Bonifaüus die Sachsenfrauen trugen, mögen auch als Tischgerät gebraucht worden sein. Aus Flaschen goß der Mundschenk Wein in den Becher, um ihn den Speisenden darzureichen. — Auf einem Felle und dem Kopfkissen ruhte der Schläfer und hüllte sich in Betiücher ein. — Feuer wurde entzündet, indem man aus Steinen Funken schlug. — Hoher Wuchs, lichte Hautfarbe, edles Antlitz, Stärke und Körper-Gewandtheit zeichnete die Männer aus, und von mehr als einer?°rver- er . , - ' beschaffen- Frau wird Schönheit gerühmt. — Das blonde Haar wurde sorg- ^trac^t sam gepflegt. Bei den Franken stand es nur den Königen zu, Haupthaar und Bart lang zu tragen. Die Sachsen hatten wallendes Haar, und von den Alamannen ist angedeutet, daß sie den Bart nicht abschoren. Die Langobarden ließen nur die Haare des Vorderhauptes wachsen**), die, in der Mitte über der Stirn gescheitelt, bis zum Munde hinabreichten. Das häufige Vorkommen des Kammes in Gräberfunden beweist, daß man das Haar sorgsam pflegte. — Gern wurde das Bad benutzt, wie denn auf den3)08 ®ab- *) Schultz, Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger, 1879, Bd. I, S. 318 f. **) Noch im 19. Jahrh, sah man solche Haartracht in manchen Orten Anhalts, so z. B. in Hoym.
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