Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
— 415 —
ein verdeckten Hengst hat, achtzehen Gülden (monatlich), für Sold und Schaden bezahlt werden.
N. Slg. d. R. A., T. Ii, S. 451.
277. (1570. Reuter-Bestallung) Tit. I: Erstlich sollen die Reuter mit wolgeübten Knechten und Rüstungen, nemlich, woldeckenden Schürtzen, Ermeln, Rucken, Krebs, Hand- und Haupt-Harnische, deren jeder zum wenigsten mit zweyen gerechten Faust-und Feuerschlagenden Büchsen gesast und versehen seyn, ... — Tit. Xxv: . . Dieweil es auch jetzo aufkommet, daß etliche Herrn oder Junckern, ihre Pferd unter die Fahnen schreiben lassen, und doch mit ihrer Person, oder einem oder zweyen Kleppern, die sie vorgeben übrig zu haben, frey und niemand unterworffen seyn wollen, . . . Demnach sollen die Rittmeister keine Herrn und vom Adel unter ihren Reutern gestatten, die nicht gleich andern in das Register geschrieben, und mit Pflichten und Gehorsam verbunden seyn. — Tit. Xxvi: Item, es sollen die Rittmeister, so viel immer möglich, ihre Reuter auß denen vom Adel, und nicht von einspännigen Knechten bewerben ... — Tit. Xxvii. Item, es soll jeder Herr und Juncker von Hauß auß, seine Knecht dermalen bekleiden, damit ihr Leib vor Kalt und Ungewitter beschützt, und die Büchsen wol bedeckt seyn mögen. — Tit. Xxviii. Item, es soll auch ein jeder Herr und Juncker seine Knecht auf die völlige Zeit, und so lang Wir, oder das Heil. Reich sie gebrauchen wird, zu bestellen schuldig seyn.
Ebenda, T. Iii, S. 322 und 324.
278. (Februar 1623. Aus einer Bestallung eines Rittmeisters über 115 Harkebusir Reuter:) . . Undt sollen diese Harkebusirer mit guten Pferden, schußfreien Cursalen, Heubthauben, einem guten Harckebusir-Rohr undt 2 Pistolen in allen versehen sein.
Krause, a. ct. O., Bd. 1, S. 10.
279. (1547. Aus einem Liede über die Schlacht bei Mühlberg:) Die künigischen Husseren griffen die füßknecht an, theten ainander scheren . . .
V. Liliencron, Die histor. Volkslieder der Deutschen vom 13. bis 16. Jahrh. Bd. Iv, S. 422, Strophe 13.
280. (1757. Aus der Schlacht bei Roßbach:) Was vielleicht nie auf einem Schlachtfelde geschehen war, geschah hier; die leichte Reiterei (der Preußen) griff die schwere an und warf sie über den
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh]]
— 34 —
-2-In demselben Frühjahre rückten Fürst Wolfgang und Kurfürst Johann Friedrich im Heere des Schmalkaldischen Bundes gegen den Kaiser in das katholische Süddeutschland hinein. Sie wurden aber durch den hinterlistigen Einfall des Herzogs Moritz von Sachsen gezwungen, in die Heimat zurückzukehren. Während der Kurfürst Moritzens Land eroberte zwang Fürst Wolfgang Aschersleben, das um 1325 widerrechtlich an das Bistum Halberstadt gekommen war (S. 23), zur Huldigung, leider aber nur auf wenige Monate. Denn mit starker Heeresmacht zog nun der Kaiser heran In der Schlacht bei Mühlberg ward Kurfürst Johann Friedrich am 24r. April 1547 geschlagen und gefangen genommen. Sein Kurfürstentum fiel an den Herzog Moritz. Nach tapferer Gegenwehr war Fürst Wolfgang aus der Schlacht entkommen.
Er hatte früher einmal gesagt, „wenn es darauf ankäme, wolle er lieber einem die Stiefel putzen
und auf Land und Leute verzichten, als daß er
sollte eine andere Lehre anerkennen." Hierin wollte
ihn der Herrgott nunmehr beim Worte nehmen .
3. Das Cöthener Fürstentum hatte der Kaiser seinem Oberstallmeister Grasen Ladron überwiesen. Dieser verbrannte Coswig, besetzte Göthen und zog nun ge-
gen Bernburg, wohin sich Fürst Wolfgang zunächst geflüchtet hatte. Es war in der Nacht vor dem Einmärsche der Spanier,
da standen die wackeren
Bürger von Bernburg auf ihrem Marktplatze. Si0-18‘ Wolfgang, Fürst zu Anhalt.
Obgleich sie alle bereit waren, für ihren Fürsten Gut und Blut zu opfern, hatte sich Derselbe doch entschlossen, zur Schonung seiner Untertanen die Stadt zu verlassen. Man erwartete, von einem schmerzgebeugten Manne Abschied nehmen zu müssen. Aber hochaufgerichtet ritt Wolfgang vom Schlosse herab. Als er über den Marktplatz kam, stimmte er, so wird erzählt, das Lutherlied an: „Ein' feste Burg ist unser Gott." Die Bürger vergaßen ihre Abschieds-
tränen und fielen in die herrliche Weise ein, daß hundertstimmig der Marktplatz widerhallte. Als die mächtigen Klänge verrauschten, war es ihnen, als hätten sie nicht einen Abschied, sondern ein Siegesfest erlebt. Der geflüchtete Fürst verbarg sich der Sage nach zunächst, als Müller verkleidet, in der Mühle von Chörau bei Aken. Danach wurde er von seiner Schwestertochter, der Äbtissin von Gernrode, aufgenommen. Auch in einem Gartenhause bei Aschersleben und in der Mühle von Warmsdorf soll er
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Friedrich Johann Friedrich Moritz_von_Sachsen Johann_Friedrich Johann Friedrich Moritz Das_Cöthener_Fürstentum Wolfgang Wolfgang
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
— 93 —
und selbst ein Sieg, den sie ohne Befehl des Heerführers erfochten
hätten, würde nur zur Schande gereichen."
Otton. Frising. Gest. Frid. Iii, 31.
265. (1158.) Schon war das gesamte Heer, sowohl von jenseits als auch von diesseits der Alpen, zusammengekommen.... Alle waren gespannt, in welche Gebiete und gegen welche Völker sie die Kriegsarbeit und der Wille des Fürsten (Kaisers) zuerst rufen werde. Da stellte sich der Kaiser, in welchem sich jugendliche Heiterkeit und königlicher Ernst paarten, sodaß man ihn ebenso fürchten wie lieben mußte, auf einen Platz, von wo aus er von allen gehört werden konnte, und hielt vor der Heerverfammlung etwa folgende Rede: „...Nicht Herrschsucht treibt uns zum Kampfe, sondern die Wildheit der Empörer. Mailand ist es, das euch vom heimischen Herde, aus den Armen eurer Kinder und Frauen wegführt, das durch seine Unehrerbietigkeit und seinen Übermut alle diese Mühsal über euer Haupt gebracht hat.... Wir fügen ihm kein Unrecht zu, wir wehren es ab.... Wohlan nun, ihr alle, strebt dem höchsten Lobe der Ritterschaft nach, und ihr werdet für eure Verdienste und Mühen zu rechter Zeit euren Lohn empfangen.... Mit Gottes Hülfe soll uns die feindliche Stadt nicht lässig, nicht entartet sinden, sondern wir wollen bewahren, was unsere Vorfahren Karl und Otto dem Rechte des Reiches hinzugefügt haben...." Er hatte geendet, und seinen Worten solgte Getöse und Beifalls-zurnf des ganzen Heeres; eine Art göttlicher Begeisterung ergriff die Ritter, und sie riefen dem Geber des Heiles und dem Kaiser Friedrich segnende Wünsche (vota fausta) zu, jeder in seiner heimischen Sprache. Otton. Frising. Gest. Frid. Hi, 27.
266. (1111.) Ganz früh am Morgen griffen die Römer das Heer des Königs (Heinrichs V.) von allen Seiten her an, sodaß, als der Kampf schon einige Zeit gewütet hatte, der König selber seinem Heere zu Hülfe eilen mußte. Bis zur sinkenden Nacht verrichtete er die Taten eines sehr tapferen Ritters und eines ausgezeichneten Anführers und gewann durch Gottes Gnade den Sieg....
Ekkeliardi Ckron. ad a. 1111. Ss. Vi. p. 244 seq.
267. (1155. Friedrich I. griff die Spoletaner an und eroberte nach einer dreistündigen Schlacht ihre Stadt.) In jenem Kampfe war kein gewöhnlicher Krieger (privatus) eifriger als der Fürst (Friedrich I.), kein gemeiner Ritter handhabte die Waffen mit
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg]]
Extrahierte Personennamen: Frid Ernst Karl Karl Otto Friedrich Friedrich Frid Heinrichs_V. Heinrichs_V. Ekkeliardi_Ckron Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich_I.
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
— 151 —
gibt zwar wenig Nutzen, ist jedoch darum gesetzt, daß der Buße des Richters Gewette folge.— 11) Unechte Leute sind ohne Wer-geld. Doch wer ihrer einen tötet oder verwundet oder beraubt,.., und den Frieden an ihnen bricht, über den soll man richten nach Friedensrecht. Sachsensp. Hi, 45 § 1. 4—11.
2. (1024. Konrad, der zum Nachfolger Heinrichs ü. gewählt wurde), war ein Mann aus königlichem Geschlechte und von ausgezeichneter Freiheit, da er sich niemals in irgend eines
Menschen Dienst ergeben hatte.
Sigeberti Chronica ad a. 1024. Ss. Vi p. 356.
3. Ein Herr (baro) von Krenkingen, Herr der Stadt Tungen ..., wollte, als Kaiser Friedrich I. durch seine Stadt zog ..., mit Fleiß nicht vor ihm aufstehen.... Dieser Baron war an seinen Gütern und Besitzungen wie an seinem Leibe so wahrhaft frei, daß er von keinem Fürsten, nicht einmal vom Kaiser sich Nutzung oder Lehen übertragen ließ...; so erkannte er zwar den Kaiser als Herrn an, aber nur, wie der Bischof und der Kleriker, nicht als Herrn seiner Habe. Felix Malleolus, Dialog, de nobil. et rustic. cap. 14.
Göhrum, Ebenbürtig! I, 212 n. 9.
4. (11. Jahrhundert. Von den Eltern des Bischofs Otto von Bamberg, des Apostels der Pommern, heißt es:) Sie waren Freigeborene, ihrem Stande nach den höchsten Fürsten gleich (pares), an Besitz ihnen nicht gleichstehend.
Herbordi Vit. Ottonis Ep. Bab. Hi cap. 32.
5. (10. Jahrh. Bischof Salomo von Konstanz reizte einst die ihm übelwollenden schwäbischen Grafen Perchtold und Erchinger, indem er unter and erm sagte, er besitze Hirten, vor denen sie, wenn sie sie sähen, den Hut ziehen und sich verbeugen wurden. 913 besuchte Konrad I. den Südwesten des Reiches. Von Konstanz ans hatte er sich nach St. Gallen begeben.) Er kehrte zu den Seinigen (nach Konstanz) zurück und rühmte vor Salomo (dem Bischöfe von Konstanz) und allen, nie habe er fröhlicher einem Gastmahle beigewohnt. Da er (die Grafen) Perchtold und Erchinger verstimmt und zornig fand, so erkundigte er sich freundlich nach der Ursache davon. Die Ursache (ihrer Verstimmung) war folgende: Es gab da zwei Hirtenmeister, wilde, rauhe Männer mit langen Bärten, wie man solche nicht selten trifft, und ehrwürdig anzuschauen. Sie hatten auf Befehl (des Bischofs) Tag und Nacht sich bemüht, Wild
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Konrad Konrad Heinrichs Heinrichs Sigeberti_Chronica Friedrich_I. Felix_Malleolus Felix Otto Apostels Ottonis Salomo_von_Konstanz Konrad_I.
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
— 152
Su cjjogen, und brachten nun von der Wildbahn der eine einen ftisch erlegten Bären, der andere einen Hirsch. Als dies über Tische (dem Bischöfe) Salomo von den Dienern leise gemeldet wurde he-
1- bte 9°s?äniter ienen Gebrüdern (Perchtold und Erchinaer)
die als Vornehme (primates) an seinem Tische speisten, die erbeutete» Jagdüere als eigenes Geschenk darbrächten. Es wurde vorgeqeben Männer seren freie Nachbarn. Als die Gebrüder die ehrwürdig aussehenden Männer erblickten?) erhoben sie sich, zogen den Hut ab und dankten den Jägern, indem sie sich ehrerbietig (reverenter) verneigten. Als das der Bischof sah, gedachte er dessen, was er vordem gesagt, und freute sich. Aber jene wurden ihres Irrtumes mne, ließen das Wildbret vor den Bischof bringen und ihm sagen -dem ist, nimm hin; uns. ist genug, verspottet zu sein.
Ekkehardi Iv Cas. 8. Galli. 88. Ii p. 85 (Vgl. (Weistum derbauernschaft zu Großkems im Ober-elsaß von 1384:) Wir sollend auch aller fürsten genoss sin und mögent wiben und mannen on eygen lüt, wo wir wöllent, und sönt (sollen) wir einen zug han mit einem wagen, davor
6 ross syent> und wenn er geladen hat und enweg will, so soll er zu der zweien meier einem gan und sprechen: ich will enweg; so soll denn derselbe meyer ihm nachgan unz für das dorf us und soll de minsten finger in die langwied stossen; mag ei ihn bhan (festhalten), so soll er widerkheren und bliben; mag er ihn aber nit bhan, so mag er faren, war (wohin) er will. Zöpfl, Alterthümer des deutschen Reichs und Rechts Bd. Ii S. 136 f.]
6. (1073. Die sächs. Fürsten riefen ihre Volksgenossen zu-
sammen. Otto von Nordheim redete zu ihnen, um sie zum Aufstande gegen Heinrich Iv. zu reizen:) „ . . . Was euch gehört, die ihr m der Nähe der Burgen wohnt, wird gegen euren Willen in die Festen hmeingeschleppt, . . . , eure Knechte und euer Zugvieh, alles was sie (die Burgmannen) wollen, muß ihnen Dienste leisten; ja auch euch selbst zwingen sie, Lasten, und wären sie noch so widerwärtig, auf euren freien Schultern zu tragen.. . . Wenn er (Heinrichiv.) er ft seine Burgen nach Gutdünken überall in unserm Lande erbaut und sie mit bewaffneten Kriegern und allem, was dazu gehört, er-
") Im Texte heißt es: quibus talibus aspectis.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
Extrahierte Personennamen: Otto Heinrich_Iv Heinrich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
— 153 —
füllt haben wird, dann wird er euer Gut nicht mehr einzeln rauben, sondern alle eure Habe wird er euch auf einmal entreißen, und indem er an die fremden Ankömmlinge eure Güter austeilt, wird er euch, den Freien und Freigeborenen (liberos et ingenuos),
befehlen, Knechte unbekannter Menschen zu sein Knechte, die für
Geld gekauft sind, ertragen ungerechte Befehle ihrer Herren nicht, und ihr, die ihr in der Freih eit geboren seid, wollt gleichmütig die Knechtschaft dulden? ..Bruno, De bell. Saxon. cap. 25.
7. Seinem (des Grafen Adolf von Schaumburg | 1164) Gebote unterstanden die Holsaten, die Stormarner.... Über alle diese übte er das Grafschaftsamt, indem er seinem Volke Recht sprach, Streitigkeiten ausglich und die Unterdrückten aus der Hand der Mächtigern befreite.... Große Mühe wendete er auf die Bändigung der widerstrebenden Holsaten. Denn dieses freie und hartnäckige, dieses bäurische (agrestis) und ungezäbmte Volk verschmähte es, das Joch des Friedens zu tragen. Helmoldi Chronica Slavorum I cap. 67.
8a. Die S ch offen (l. Schöffenbaren) müssen des Grafen Ding, Schöffenbar-(das) unter Königsbanne (gehalten wird), suchen alle 18 Wochen. Setzt man aber ein Ding um Ungericht (Vergehen) an über 14 Nächte nach dem echten Dinge, das sollen sie (auch) suchen, damit das Ungericht gerichtet werde. Hiemit haben sie behalten ihr Eigen dem Richter gegenüber, daß es alles Dinges von ihm ledig ist.
8b. Schöffenbare Leute müssen wohl Urteil finden über jeglichen Mann. Aber über sie muß niemand Urteil finden, das an ihren Leib, an ihre Ehre oder an ihr Erbe gehe,... er sei denn
sschössenbarfrei sind die, die ihr Eigen frei haben, nur daß sie davon Schöffen sein sollen. Glosse3. Sachsensp. 1,3.Gärtner S. 19.]
8c. Des Reiches Dienstmann darf über den schöffenbarfreien Mann weder Urteil finden noch Zeuge sein, wenn es diesem an den Leib, an seine Ehre oder sein Erbe geht. Sachsenspiegel Iii, 19.
9. (1024. Konrads Ii. Erhebung zum Könige.) Über den Ritter,
dem Könige geleisteten Treueeid zu reden, halte ich nicht sür nötig, da der oft wiederkehrende Brauch dafür Zeugnis ablegt, daß alle Bischöfe, Herzoge und die übrigen Fürsten, die ersten Krieger (Ritter, Vasallen), die gewöhnlichen Krieger (Ritter, Vasallen), ja alle Freien,
Sachsenspiegel I, 2 § 2.
ihnen ebenbürtig.
Sachsenspiegel Ii, 12 § 2.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
— 174 —
binden, um es dann wild der vorantrabenden Stute folgen zu lassen. Liudprandi Legatio cap. 23.
52. (1009. Markgraf Guncelin von Meißen lag in ver-
heerender Fehde mit seinen Neffen, den Grafen Herimann und Ekkihard.) Dies gelangte zu den Ohren des Königs (Heinrichs Ii.), und sogleich eilte er nach Merseburg, um diese Vorgänge zu unter» suchen. Als er dort die Aussagen der beiden Grasen (Herimann und Ekkihard) vernommen hatte, maß er die ganze Schuld dem Guncelin bei, weil er ihm (dem Könige) schon früher mehrfach Mißachtung gezeigt hatte.. . . Auch rechnete er es ihm weiter als eine Schuld an, daß er das Gesinde (familias) vieler, die oft schon bei ihm (Heinrich Ii.) darüber Klage geführt hatten, an die Juden verkauft und sich weder um seinen Befehl, sie zurückzugeben, gekümmert, noch auch die viele Leute schädigenden Räubereien abzustellen sich bemüht hatte, die von seiner Gewalt ausgingen.
Thietmari Chron. Vi, 36.
53. (1031). Konrad, von Gottes Gnaden Kaiser der Römer, entbietet dem Herzoge Bernhard, dem Grafen Sigisrid, dem Mark-grasen Bernhard Gruß und Gnade. ... Da wir gehört haben, daß Knechte der Verdener (bischöflichen) Kirche wie das unvernünftige Vieh bisher für irgendwelchen Preis verkauft worden sind, so wundern Wir uns nicht bloß über den gottlosen Brauch, sondern wir verwünschen ihn auch als eine Gott und Menschen verabscheuungswürdige Sache, zumal, da nach der Vorschrift der Kanones die Landgüter und Knechte keiner Kirche anders veräußert werden dürfen, als daß Landgüter gegen gleichgute oder bessere, desgleichen Knechte gegen Knechte vertauscht werden. Deshalb untersagen wir aus kaiserlicher Machtvollkommenheit eine derartige, den Überlieferungen der H. Väter widerstreitende Gewohnheit und gebieten Euch, denen wir die Regierung dieser Lande (in denen die Besitzungen des Bistums Verden lagen,) anvertraut haben, unter Hinweis aus Gottes und auf unsere Gnade, daß, wo derartig verkaufte Knechte unter Euren Knechten ober denen anderer gefunden werden, sie mit Eurer Hülse dem Bischöfe jenes Ortes Wiebergegeben werben, in der Weise, daß der Bischof dem Käufer ebensoviel zurückerstatte, wie jener für bte Knechte gegeben Hat, und dann die Knechte feiner Kirche zurücknehme.
Chuonradi Ii imp.edict. de mancip. eccles. Legesii, p. 38-.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste]]
Extrahierte Personennamen: Liudprandi Legatio Guncelin von_Meißen Heinrichs Heinrichs Heinrich_Ii Heinrich Thietmari_Chron Konrad Konrad Bernhard Bernhard_Gruß Chuonradi
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
— 175 —
54. (1009—1036.) Einstmals kam (Bischof Meinwerk von
Paderborn) nach seinem Hofe Barkhausen, und da er die Treue und Liebe der Knechte gegen den (dortigen) Villicus (Meier) erforschen wollte, so befahl er seinen Reisebegleitern, ihre Pferde über das Getreide, welches in einem Hause (des Gutes) ausgedroschen wurde, laufen zu lassen, indem er sagte, die Knechte würden, falls sie treu wären, sie zurücktreiben, im andern Falle aber über den dem Villicus zugefügten Schaden sich freuen und sie gewähren lassen. Da aber die Knechte herbeieilten, um dem Bischöfe zu dienen (ihm etwa vom Sattel herabzuhelfen), so begannen die Pferde das zum Dreschen bestimmte Getreide zu fressen und zu zertreten. Der Bischof tadelte die Knechte hart wegen ihrer Untreue und Unsorgsamkeit und befahl, sie aufs schärfste mit Ruten zu peitschen. Nachher aber ließ er sie sehr reichlich mit Speise erquicken und ermahnte sie väterlich, ihrem Villicus Treue zu beweisen. Als er im folgenden Jahre wiederkam, verwehrten sie ihm den Zutritts da dankte er ihnen, daß sie ihn so vernachlässigt hätten. Als er dann heimlich durch die obere Tür eingetreten war, hörte er die Hausmutter (die Frau des Villicus) darüber murren, daß die Arbeiter nur eine dürftige Mehlsuppe zur Kost gereicht erhielten. Der Bischof bestimmte in seiner väterlichen Mildherzigkeit, daß den Dienern desselben Hofes zu dem, was sie von dem Villicus erhielten, noch jährlich zwei Schinken gegeben werden sollten. Vit. Meinwerci cap. 147. Ss. Xi p. 137 seq.
55a* (976. Urkunde Kaiser Ottos Ii.) Im Namen der heiligen Freilassung, und unteilbaren Dreieinigkeit. Otto, durch göttliche Gnade Kaiser.
Alle unsere Getreuen, gegenwärtige wie zukünftige, sollen Wissen, daß der edle Herzog der Kärntner, Heinrich, einen ihm eigenhörigen Kleriker, mit Namen Reginboto, uns vorgeführt und gebeten hat, ihn freizulassen. Wir haben ihn angenommen und vor den Augen einiger unserer Getreuen mit unserer Hand den Denar aus seiner Hand geschlagen und ihn von aller Dienstverpflichtung losgemacht. Daher besehlen wir aus königl. und kaiserl. Machtvollkommenheit, daß der schon genannte solches Recht und solche Freiheit genießen soll, wie die übrigen Freigelassenen, die auf dieselbe Weise von den Königen
oder Kaisern die Freiheit empfangen haben, bisher besaßen-----------
Böhmer, Acta n. 16 p. 12 seq.
55b (1024—1026. Urkunde Konrads ü.) In Namen der heiligen und unteilbaren Dreieinigkeit. Konrad, von Gottes Gnaden
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben]]
Extrahierte Personennamen: Barkhausen Meier Meinwerci Ottos Otto Heinrich Heinrich Konrads Konrads Konrad Konrad
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
ihres Mannes Willen (und in diesem Falle auch nur so), daß er es von Rechts wegen dulden darf. Sachsensp. I, § 2 u. 1.
63. (13. Jahrh. Vor der Kirche zu Worms hat Kriemhild die Brunhild schwer beleidigt. Sigfrid ist über seine Gemahlin sehr aufgebracht und droht, sie zu züchtigen. Weiterhin heißt es in dem verhängnisvollen Gespräche zwischen Kriemhild und Hagen, der sich arglistig nach der verwundbaren Stelle an Sigfrids Körper erkundigt:) „Er (Sigfrid) soll des nicht entgelten, hab ich Brunhild was getan. „Das hat mich schon gereuet," sprach das edle Weib,
„Auch hat er so zerbläuet darum meinen Leib;
„Daß ich je verüble, was ihm beschwerte den Mut,
„Das hat wohl gerochen der Degen kühn und gut.*
Der Nibelunge Not. 837 ed. Lachmann. tjhtbcs 04. (13. Jahrh.) Die Sippe Hört im 7. Gliede auf, Elbe zu
nehmen, obwohl der Papst erlaubt Hat, eine im fünften Gliede Verwandte zur Frau zu nehmen. Denn der Papst vermag kein Recht zu setzen, womit er unserm Landrechte oder Lehenrechte Abbruch tun würde. Sachsenspiegel I, 3 § 3.
unfreier 65, Jahrh.) Man sagt, daß alle Wendinnen frei seien.... Das ist jedoch nicht der Fall; denn sie gibt ihre burmede*) ihrem
Herrn, so oft sie einen Mann nimmt Sachsenspiegel Iii, 73 § 3.
Leibzucht. 66. (13. Jahrh.) Wird ein Mann mit Recht (nach Rechts-
spruch) von seinem Weibe geschieden, so behält sie doch ihre Leibzucht, die erihrans einem Eigen gegeben hat. — Leibzucht kann den Frauen niemand brechen, weder nachgeborne Erben, noch der, aus welchen das Gut vererbt, sie verwirken sie denn selber, indem sie etwa Obstbäume abhauen oder Leute, die zu dem Gute geboren sind, wegschaffen. . . . Sachsensp. I, 21 § 2.
Morgen. 67. (13. Jahrh.) Nun vernehmt, was jeglicher Mann von
äq6e' Ritters Art (jeder Ritterbürtige) fernem Weibe möge zur Morgengabe geben. Er mag, wenn er des Morgens mit ihr zu Tische geht, vor dem Essen ihr ohne der Erben Erlaubnis geben: einen Knecht oder eine Magd, die noch nicht volljährig sind, und ein nmzäuntes Haus und feldgehendes Vieh. Alle, die nicht von Ritters Art sind, mögen ihren Weibern zur Morgengabe nichts geben, als das beste Pferd oder Stück Vieh, das sie Haben. Sachsenspiegel I, 20 § 2 u. 8.
*) Eine Heiratsabgabe, s. Grimm, R. A. S. 383 f.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
— 232 —
In dem Hose stehen Rosse mit Zaumzeug, wie es für einen König sich ziemt; da stehen Maulesel, seltsame Kamele, dreißig sanfte und gezähmte Waldesel, schreckliche Leoparden und Löwen, auch ein Luchs an vergoldeter Kette, ein Asse, der mit einer Meerkatze zusammen-gefesselt ist, zwei zu mancherlei Spielen abgerichtete Bären. Ja dort sind auch Vögel, die mit menschlicher Stimme sprechen können, ein
Papagei, ein Rabe, eine Elster, eine Dohle und ein Star______________________
Als der (größere) König diese Geschenke besehen..., sprach er zu dem Gleichnamigen (dem kleineren Könige): „Deine Geschenke sind sehr gut. Damit du aber nicht von uns beschwert werdest, wenn Du soviel schenkst, so sind wir entschlossen, den guten Willen statt der Gaben anzunehmen. Nur dieses schön spielende Bärenpaar nehme ich, und meiner Tochter bringe ich von Dir die Dohle und den Star. . . .* Buodlieb V vs. 165—173 u. 202—207.
27 5. (Frank. Zeit.) Wenn ihnen (wahrscheinlich den Dohlen*)) jemand durch die Öffnungen des Bauers Brocken darbot, so eilten alle schnell mit aufgesperrtem Schnabel herbei und rissen gierig an sich/ was jede (Dohle) erlangen konnte. So wurden sie alle nach kurzer Zeit abgerichtet, ja, wenn ihnen das Türchen (im Bauer) geöffnet ward, so setzten sie sich nun auf die Hand, nahmen, was man ihnen gab, und während sie gefüttert wurden, ließen sie sich mit der Hand streicheln. Alsdann kehrten sie freiwillig und eifrig in ihr Bauer zurück, wo sie dann faßen und mit dem Schnabel das Gefieder ordneten, so fröhlich, daß sie den ganzen Tag nicht schwiegen. Das ist eine köstliche Ergötzlichkeit für das Fräulein, während alten Leuten all dergleichen höchst unangenehm erscheint. — Keinerlei Futter, auch kein Wasser stand in den Häuschen (Bauern) der Stare. Man glaubte, sie durch Hunger zähmen zu müssen, daß sie Futter heischten, welches ihnen durch die Öffnungen (des Bauers) dargereicht wurde.... Wenn die (alten Stare) den jungen nichts gaben, so verließen sie sie und sperrten die Schnäbel auf, wenn man ihnen den Finger hinhielt. Eine kundige Lehrerin, Schwester Staza (Anastasia), wird beauftragt, sie deutsch schwatzen und das Paternoster hersagen zu lehren, bis zu den Worten, „der du bist im Himmel", wobei die Stare dann die letzte Silbe dreimal wiederholen.**) Auch
*) Jedenfalls Sprechvögeln, wie solche oben Sz. 274 aufgeführt werden.
**) »qui es in coelis“, lis lis lis triplicatis steht im Texte.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]