Autor: Behr, Friedrich, Schwarz, Eduard, Frohnmeyer, Immanuel
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
j. Die (Ebene.
21
B. Die hauptsächlichsten Dodengestalten der Erd-
oberfläche.
1. Die K b e n e.
tz 15. Bei der Betrachtung der verschiedenen Bodengestalten unterscheidet man
einerseits Tiefland und Hochland, jenes höchstens 200 m über dem Meere ge-
legen, dieses aber noch höher ansteigend.^) Andererseits spricht man von ebenem
Land und Bergland: das letztere zeigt einen ziemlichen Unterschied in der Er-
Hebung der einzelnen Punkte, einen Wechsel von Berg und Thal, während in der
Ebene alle Punkte ziemlich gleich hoch sind.
Eine Ansammlung von Bergen heißt ein Gebirge. Die Gebirge aber sind
entweder Mittelgebirge oder Hochgebirge. Unter letzteren versteht man diejenigen,
die eine Höhe von 2500 m und mehr erreichen und mit ewigem Schnee bedeckt sind,
während die Mittelgebirge nicht zu solcher Höhe aufsteigen. Demnach machen wir
Z Abteilungen: I. Ebene; Ii. Bergland (oder Mittelgebirge); Iii. Hochgebirge.
Bei den Ebenen unterscheidet mau wieder je nach ihrer Erhebung über das
Meer Tiefebenen und Hochebenen. Macht die Hochebene die Oberfläche einer
ausgedehnten Bodenerhebung (eines Massengebirges) aus, so heißt sie Plateau
oder Tafelland; liegt sie aber zwischen den höheren Teilen des Gebirges und dem
Tiefland, so wird sie Terrasse, Stufenland genannt.
§ 16. Die Ebene ist ein Land, das sich, so weit das Auge reicht, als weite
Fläche hinzieht. Nirgends ein Berg, nirgends ein Thal; keine Erhebung, an der
das umherirrende Auge einen Ruhepunkt fände. In Süddeutschland möchte man
fragen: „ja, gibt es denn auch solche Länder?" In der That, wer nicht auf der
Ebene lebt, der kann es kaum glauben, daß es solche gibt, kann sich keine Vorstellung
machen, wie einförmig und ermüdend für ihn ein folches Land wäre.
Ist eine folche endlose Ebene schon einförmig genug, wenn sie eine weite
Grasfläche ist, so wird sie noch ermüdender als unabsehbare Sandfläche. Solche
Strecken enthält z. B. Deutschland in seinen nördlichen Gebieten, wo man
durch ganze Länderstrecken in endlosem ödem Sande reist. Zwischen weiten Sand-
flächen erblickt man nur weitläufige magere Kieferngehölze, Heiden und dürftige
Saaten. Langsam schleichen trübe Gewässer durch die Flächen, oder kleine Seen,
zwischen leichtwellige Sandufer eingesenkt, sind über das einförmige Land zerstreut.
Wechselt auch zuweilen in tiefer liegenden Strichen festerer Boden mit befferem
Pflanzenwuchs, so kommen dagegen streckenweise tief mit Flugsand bedeckte, alles
Pflanzenlebens unfähige Flächen vor, die selbst der genügsamen Kieser zu dürre
sind, und wo jeder Wind den im Sommer fast glühend heißen Sand zu Wolken
aufjagt. Düster, fast grau, liegt der Himmel bleischwer über dem Sandmeer, trübe
scheint die Sonne durch die Dunstmasse. Oft bedeckt ganze Sommermonate hindurch
Höhenrauch das Firmament. Wirbelsäulen des Flugsandes stürmen über die Sand-
fläche hin, knietief watet Mensch und Pferd in dem heißen Sande, in Staubwolken
*) Die Höhe über dem Meere wird immer senkrecht über der Meeresfläche gerechnet, die man bis unter
den betreffenden Punkt (Berg, Stadt) verlängert denkt.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Autor: Behr, Friedrich, Schwarz, Eduard, Frohnmeyer, Immanuel
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
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Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Einleitung. B. Die hauptsächlichsten Vodengestalten der
Erdoberfläche.
gehüllt schleicht der
Reisende dahin, und
die drückendste Hitze
ermattet ihn bis zum
Verschmachten.
In diesem nord-
deutschen Sandlande
liegt z. B. Berlin.
Doch ist die Sand-
steppe hier nicht ganz
von Erhebungen ent-
blößt, die namentlich
wenn sie mit schönen
Waldungen bekleidet
sind, eine um so lieb-
lichere Erscheinung in
dem einförmigen Lan-
de bilden. Und auch
ein Fluß, die Spree,
bringt einen wohl-
thueudeu Wechsel in
diese mehr von Men-
schen gemachte, als
von der Natur vor-
bereitete Großstadt.
Noch einförmiger
liegt Bremen, flach
und kahl in der nord-
deutschen Sandwüste.
Rings um Bremen
her ist alles Sand,
Heide, Torfmoor, ein
weites Flachland, mit
seltenen schwachenan-
höhen. An der Weser
hin, die freilich, mit
ihrer baldigen Aus-
müudung ins Meer,
Bremen zu einer
großen Seehandels-
stadt gemacht hat,
zieht sich namentlich
am linken Ufer ein
schmaler Streifen von
fettem Marschboden
hin mit schönem Wies-
wachs, gutem Ge-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Autor: Behr, Friedrich, Schwarz, Eduard, Frohnmeyer, Immanuel
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
}. Die Lbene.
23
müse- und Ackerland und trefflicher Viehzucht. Und da und dort im Lande strecken
sich Waldungen mit mächtigen Eichen, häusig aber schon sehr gelichtet, durch die
sandige Öde hin.
Und dennoch gefällt dem Norddeutschen seine Ebene. Ja, sie ist ihm
eine liebe Heimat, obwohl wir im südwestlichen Deutschland uns in kein „Heim"
finden können, wo keine Berge und Thäler sind. In der freien unbeschränkten Ebene
fühlt sich der darin geborene auch frei. Ihm ist es wohlthuend, über die grenzenlose
Fläche hinschweifen zu können, mitten in einer unendlichen Welt zu sein. Und seine
Phantasie hat einen unbeengten Spielraum. Da träumt er sich denn hinaus in die
weite Ferne, in die entlegenen Länder, auf die Meere. Es erwacht, wo das Ufer
des Meeres nicht ferne ist, der Geist des Verkehrs, des Handels. Bald folgt der
Schnellblick des Vorteils, des Gewinntriebs, der schnelle besonnene Unternehmungs-
geist, die Redefertigkeit. Überdies ist, wo irgend urbarer Boden vorhanden ist, der
Ackerbau ohne alles Hindernis zu betreiben, viel leichter als in bergigen Ländern,
vorausgesetzt, daß es nicht an Wasser sehlt. Wo der Boden umher fest ist, sind
Straßen fehr leicht anzulegen. Geselligkeit vereinigt die Menschen zu heiterem
Lebensgenüsse, da ihnen sür ihr Gemüt nicht schon eine reiche Natur Befriedigung
gewährt. Daher darf es den Süddeutschen nicht wundern, wenn der Norddeutsche
eine kältere, trockenere Seele hat und zugleich einen schärferen Verstand, sowie mehr
Redegewandtheit entwickelt. Diese wird in den Flachländern auch durch die Mund=
art selbst begünstigt, da in ihnen die Sprache sich gleichsam verdünnt und zuspitzt,
wogegen sie in Gebirgsländern wie einen vollen festen Körper bildet. Gerade wie
auch der deutsche Volksstamm in Norddeutschland in seiner Körperbildung eine mehr
lange, hagere Gestalt erhalten hat, während er in den Alpen seinen Gebirgen
ähnlich, stämmig ist.
§ 17. Im südwestlichen Deutschland findet sich nirgends ein solches
weites unerquickliches Flachland. Ebenen zwar sind vorhanden, aber überall sind
sie mit Gebirgen oder Bcrgländern freundlich umschlossen, so daß der Blick nirgends
auf endloser Fläche hinirren muß, und beinahe überall der Boden noch von munteren
Bächen und Flüffen durchzogen wird.
So ist z. B. Mannheim in einer weiten Ebene gelegen. Nach Norden und
nach Süden ist das Land flach, so weit das Auge reicht. Es ist die große Ebene
des Rheinthales, die bei 6 bis 10 Stunden Breite'sich von Mainz bis nach
Basel hinauf ununterbrochen gegen 80 Stunden lang forterstreckt, nur daß sie gegen
Süden allmählich etwas ansteigt, was jedoch unmerklich ist. Nicht nur ist die Rhein-
ebene ungemein fruchtbar und von bedeutenden Flüffen durchströmt, die schon von
Dampfschiffen belebt werden, sondern es ziehen auch auf beiden Seiten des großen
Thales, freundliche waldbedeckte Gebirge hin, im Osten der Odenwald (und weiter
hinauf, nach einer Lücke, der Schwarzwald), im Westen die Hardt (und weiter
aufwärts die Vogeseu), — Gebirge, welche die Seele beim Anblicke schon eine neue
Welt ahnen laffen, und mit ihren emporstrebenden Berghöhen und Kuppen dem
Auge einen wohlthueuden Wechsel und anmutige Ruhepunkte gewähren.
Dennoch macht sich auch hier bereits der Einfluß der Ebene geltend. Die
Pfälzer der Rheinebene find weit mehr ein betriebsames und gewinnver-
ständiges, schnellbesonnenes, redefertiges und vergnügungslustiges Volk als die be=
nachbarten Bergbewohner. Freilich kommt ihnen der herrliche Rheinstrom zu statten,
und zwar gerade da, wo ein großer Nebenfluß in ihn mündet, der Neckar, der hier
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Norddeutschland Deutschland Mannheim Rheinthales Mainz Basel Rhein- Odenwald Schwarzwald Rheinebene Rheinstrom
Autor: Behr, Friedrich, Schwarz, Eduard, Frohnmeyer, Immanuel
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
60 Einleitung. B. Die hauptfächlichsten Bodengeftalten der Erdoberfläche.
dern stärkende Bergluft, in deren frischem Bade die ganze Lebensthätigkeit freier
wird; das Jauchzen der Sennhirten und die Glocken des weidenden Viehes tönen
durch die Lüfte, und Alpenhütten schützen vor den drohenden Wettern.
Diese Bergweiden, die eine Region von etwa 800 m von den Grenzen des
ewigen Schnees hinabwärts bis Zur Baumgrenze einnehmen, sind es, die in der
Schweiz Alpen, im deutschen Hochgebirge Almen, genannt werden, und das
Gebiet der Alpenwirtschaft ausmachen. Sie sind ein kostbarer und sehr gesuchter
Teil des schweizerischen und deutschen Hochgebirgsbodens und nehmen in manchen
Bezirken des Hochgebirgs einen großen Teil der Bodenfläche ein, im Kanton Grau-
bünden sogar die Hälfte, 70 Geviertmeilen oder 3600 qkm.
§ 56. Die Vegetation dieser A l p e n r e g i o n besteht aus ganz
niedrigen, kaum zollhohen Kräutchen, die wegen der beschränkten Vegetationsdauer
in dem kurzen Sommer kaum die Blüten entwickeln, geschweige die Sämlein zur
Reife bringen, aber mit ausdauernden (pereunirenden) Wurzeln begabt sind, aus
deren Stöcken sie jedes Jahr neu hervorsprossen. Es sind die Geschlechter der kleinen,
niedlichen, rasenbildenden, gewürzhaften, und in der reinen durchsichtigen Luft mit
hochfarbigen Blumen geschmückten Alpenpflanzen, auf denen wunderbar glänzende
Schmetterlinge umherflattern: Speik, Enzian, Steinbrech, Ranunkel, Primel, Ver-
gißmeinnicht, Alpenglöckchen (Soldanella), Schafgarbe, Steinklee, Eisenkraut (Verbeua),
Heidelbeere u. s. w., besonders die schöne Alpenrose, die oft ganze Abhänge mit
ihrem Purpur bedeckt. — Auf den höheren Bergtriften haben die Kräuter ein dürres,
mageres, braungelbes Ansehen, aber dennoch gewähren sie wegen ihrer aromatischen
Bestandteile eine vortreffliche Weide und bessere Milch als jene auf den niedrigeren
Alpen. Letztere gewinnen jedoch schon hier und da das Ansehen einer Matte (Wiese),
besonders wenn ein Abhang sich der Mittagsonne zukehrt; doch üppig wie in den
Thälern erscheinen sie nie, weil zu häufig das Gestein durchschimmert. Merkwürdig
ist, wie schnell nach dem Verschwinden des Schnees die Alpenkräuter emporsprießen,
es geschieht in wenigen Tagen; schon unter der Schneedecke grünen sie, und die
reiche Befeuchtung, der Sonnenbrand und die feine Luft treiben sie bei heiterer
Witterung bald zur Blüte.
Die Alpenvegetation nun ist dem Alpenbewohner von dem größten Werte zum
Sümmern des zahlreichen Viehes, die niedrigeren Alpentriften selbst zur Ge-
wiunung von Heu, da die engen Thäler nur sehr wenig Wiesenflächen darbieten.
Denn in dem Besitze von Vieh besteht, beim Mangel an Getreideland, sein ganzer
Reichtuni. Vorzugsweise treibt er Kühe und juuges Rindvieh, weniger Ochsen, eine
bedeutende Anzahl von Schafen und Ziegen, auch Pferde und Schweine auf die
Alpen, wo sie die 4 Sommermonate verbleiben. Mit Rindvieh, Schafen und
Schweinen wird Handel getrieben, oft in sehr entfernte Gegenden; die Kühe und
Ziegen benützt man zur Gewinnung von Käse, der beinahe in die ganze Welt geht,
— der beste kommt aus dem Emmenthal und Simmenthal im Kanton Bern;
weniger wird die Milch auf Butter verwendet, die nicht so großen Vorteil gewährt,
außer in den österreichischen und steyrischen Alpen. — Die meisten Bergweiden ge-
hören einer Gemeinde gemeinschaftlich, viele sind jedoch auch Privateigentum, und
meist ein teures Besitztum.
§ 57. Die Alpen Wirtschaft beginnt im Juni oder Ende Mai, und dauert bis
Ende September. Gegen das Ende des Frühlings, wenn dort oben der Schnee fort ist, ge-
schieht fast eine allgemeine Auswanderung auf die Berge, und das fröhliche Hirtenleben kehrt
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Autor: Behr, Friedrich, Schwarz, Eduard, Frohnmeyer, Immanuel
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Die Alpenströme und Alxenseen.
Die S ch i s f a h r t
wird auf den Seen sehr
lebhaft betrieben, alle
größeren werden mit
Dampfbooten regelmäßig
befahren: sie sind Haupt-
Verkehrs- und Haudels-
straßeu im Alpengebiete.
Die Beschiffung mit an-
deren Booten ist nicht ohne
Gefahr. Der Südwind
(Föhn) wütet zuweilen mit
furchtbarer Gewalt über
die Berggipfel herab und
treibt ungeheure Wellen
auf, die durch ihr kurzes
Aufeinanderfolgen fehr
lästig werden. Auch das
Anprallen des Windes an
die hohen Felsenmauern
gibt durch den plötzlichen
Wechsel in der Richtung
des Sturmes Stöße, die
dem Fahrzeuge den Unter-
gang bringen können, Zu-
mal die felsigen Ufer
oft wenig Landungspunkte
darbieten. Vornehmlich
der Walensee im Kanton
St. Gallen ist gefährlich
durch die furchtbaren
Windstöße von den Chnr-
firsten herab. — Auch
Wasserhosen bilden sich
zuweilen, die selbst Dampf-
schiffe zu Grunde richten
können. Ein Alpensee im
Sturme ist fürchterlich,
und gefahrvoller als das
Meer. Die Schiffer kennen
jedoch ans untrüglichen
Zeichen das Herannahen
eines Sturmes, sie sind
auf ihrer Hut, und vonun-
glücksfällenhörtmanselten.
Diese Seen des
Alpenlandes sind überdies
Lesebuch der Erdkunde,!
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Autor: Behr, Friedrich, Schwarz, Eduard, Frohnmeyer, Immanuel
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
82
Die Alpen.
sehr fischreich, besonders aber wohlthätig dadurch, daß sie die unglaublichen Massen
Schutt und Schlamm aufnehmen, welche die Alpengewässer fortwährend, namentlich
aber bei ihren häufigen Anschwellungen, thalabwärts schleppen.
4. Klirncr und belebte Wcrtur der Atpen.
§ 80. Wenn man die Alpen ersteigt, so durchwandert man alle Klimate
Europas mit ihren eigentümlichen Pflanzenregionen und Tieren. (Vergl. Fig. 8.)
An ihrem südlichen Fuße, z. B. um Nizza amhmittelmeer, herrscht beinahe
ewig ein Frühling. Die mittlere Jahreswärme ist wie in Lissabon und Neapel,
aber die Hitze wird durch die Seewinde und die ans den Alpenthälern herabwehenden
erfrischenden Lüfte gemäßigt. Hier und an den Ufern der südlichen Alpenseen er-
scheint die Region der immergrünen Bäume (1); es ist das Land, wo die
Zitronen blühen, im dunkeln glänzenden Laube die goldene Orange glüht, wo Mandel-,
Granaten- und Feigenbäume unbedeckt den Winter ansdaueru, wo die Weinrebe an
den hohen Ulmen, mit denen die Maisfelder eingefaßt sind, bis auf die Gipfel hinauf-
raukt und in lieblichen Gewinden von Baum zu Baum sich schlingt, wo Oliven-
Haine und Myrtengebüsche, Lorbeerbäume und Pistazien, dunkle Eypressen und
mächtige Platanen, immergrüne Eichen und die hohe Schirmkrone der Pinien, wo
andererseits der blütenreiche Kappernstrauch und der ästige Riesenschilf, Cactusseigen
und Aloe, der Landschaft einen ganz anderen, den südlichen Charakter verleihen.
Selbst bis 1300 m hoch gedeiht in den italienischen Alpenthälern, im Aostathale
z. B., der Weinstock.
Auch am nördlichen Saume des Alpeugebirgs, vorzüglich am Genfer See,
selbst am Züricher See, bei 410 m noch, wächst die Rebe, und etwas südlicher,
am Zuger See, bereits die Kastanie. Ein schmaler Gürtel der Region des W e i n-
st o ck s (2) umkränzt den Rand der Alpen ringsum.
Höher erhebt sich durch das ganze Alpengebirge die W a l d r e g i o n mit
ausgedehntem Getreidebau in den Ebenen und Thäleru (3), unterscheidet sich jedoch
bei ihrer weiten und hohen Erstrecknng in drei Stufen. Die untere Bergregion
(bis 800 m) zeichnet sich aus durch den Nußbaum, durch herrlichen Wuchs aller
Obstbäume, und den üppigsten Getreidebau; hier wohnt daher die Hauptbevölkerung
des Alpenlandes. Die obere Bergregion (bis 1600 m) mit dem eigentlichen Wald-
wüchse macht sich hauptsächlich durch die Buche kenntlich; in der Mitte dieser Region
bleiben bereits die Eichen, Ulmen, Linden u. s. f. zurück; das Gebirge wird wilder,
die Dörfer seltener und kleiner. Der Kornbau hört in der Schweiz bei 1200 m
auf, dagegen beginnt das eigentliche Alpenleben, die Viehzucht, den
Sommer hindurch auf den herrlichen Alpenmatten (8 55 ff.). Auf diesen Höhen
herrscht bereits das Klima von Schweden (um Stockholm). — Die höchste Berg-
regiou (bis 1800 m) ist die Region der dunkeln Nadelwälder mit Tannen, Fichten,
Kiefern, Lärchen und Zirbeln; die Kornfelder sind verschwunden und mit ihnen die
Dörfer, nach oben wird alle Baumvegetation zum niedrigen Gestrüpp, aber Alpen-
rofen und andere herrliche Alpenblumen und kräftige Arzneigewächse bedecken
die Berghänge, auf denen die trefflichsten Sennereien gehalten werden. Es ist das
Klima Lapplands. — Diese Gesamtregion enthält die schroffsten und interessantesten
klimatischen Kontraste, besonders wenn in der Nähe ein tiefes, warmes Thal durch-
zieht; hier magst du dich bereits an köstlichen Trauben laben, während ein Körbchen
mit Erdbeeren deinen Tisch ziert, ja von den hohen Bergen kaum reifgewordene
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Nizza Lissabon Neapel Alpeugebirgs Zuger_See Schweiz Schweden Stockholm Lapplands
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Geschlecht (WdK): koedukativ
4. Klima und belebte llatur der Alpen. 83
Kirschen Herabkommen; die Ernte ist im Thale vorüber, auf den höchsten Höhen
sind die Gerstenfelder noch grün, und auf den Alpenmatten sproßt zwischen herrlichen
Frühlingsalpenblumen das erste Grün hervor; und wenn auf den mittleren Höhen
die Ernte beginnt, sind die Alpengräte und Kolosse bereits wieder in ihr Schnee-
gewand eingehüllt.
Nun beginnt die u n t e r e Alpenregion (4) bis 2000 oder 2300 m.
Hier erscheinen bereits einzelne dauernde Schneeflecke, aber dennoch ist es die Region
der würzigsten Alpenweiden, der Hochalpen, obwohl sie erst Mitte Juli auf
wenige Wochen besucht werden. Es herrscht hier schon das Klima von Island: ein
sehr kurzer Sommer, der Winter hat die Oberhand und beginnt schon im August.
Die obere A l p e n r e g i o n (5) bis zur Schneegrenze (2600 m) kennt
nur noch einzelne Alpenpflanzen, die mit ihren prachtvollen Blüten zwischen
den Flechten hervorwachsen, welche den kahlen Felsen je und je bedecken, wie in
Grönland und Labrador; das Pflanzenleben erstarrt bereits vor dem herrschenden
Eise und der Felsennatur. Hier ist es, wo die Gemse, vom Jäger verfolgt, von
Klippe zu Klippe springt, wo der Bär, der selten gewordene Steinbock haust, das
Murmeltier piept, der Adler und Lämmergeier einsam horstet.
Endlich hüllt die S ch n e e r e g i o n (6) die ganze Schöpfung in ewige Et-
starrung. Nur die schroffen und steilen Riesengipfel bleiben frei von der Schnee-
bedecknng, alles sonst, Schluchten und Abhänge, Rücken und Alpendome, wo sich
nur irgend Schnee halten kann, ist mit großen Schnee- und Eismassen belastet. Hier
vermag die Sonne kein Pflänzchen mehr zu erzeugen, auch alles tierische Leben ist
erstorben. Verirrt sich ein Insekt, auf den Lüften getragen, in diese eisigen Höhen,
so fällt es dem Tode anheim; Gemse, Steinbock, Murmeltier, ja Adler und Bach-
stelze wagen sich kaum noch in die unteren Gegenden. Hier ist das Klima der
Polarzone. Mag auch in den heißesten Monaten der Sonnenstrahl die Schnee- und
Eisdecken etwas erweichen, schon am Nachmittage tritt wieder grimmige Kälte ein,
und was über den Mittag geschmolzen war, gefriert bereits wieder. So dauert
dieser Kampf seit Jahrtausenden fort, und ruht nur im Winter auf längere Zeit,
um im hohen Sommer ebenso erfolglos aufs neue zu beginnen. Die lautlose Grabes-
stille wird nur auf Augenblicke von dem Getöse berstender Felsenmassen oder von
dem Donnern der Lawinen unterbrochen, die von den Steilhängender Fels-
gipfel, oft nur durch einen Laut in Bewegung gefetzt, in die Tiefe rollen, und, durch
den Druck der Luft nicht felten ganze Waldungen, Felsblöcke und Hütten mit fort-
reißend und alles in die ungeheuren Schneemassen fest ballend, häufig ganze Strecken des
Thales samt Wohnungen, Herden und allem bedecken oder fortschleudern und zertrümmern.
Dagegen bietet die Schneeregion geistige Genüsse, von denen der Be-
wohner der Niederuug keinen Begriff hat, — die majestätischen Aussichten auf ihren
Gipfeln. Zwar ohne Führer und Träger mit Stricken, Stangen, Äxten, Lebens-
Mitteln n. s. w. ist ihre Ersteigung gar nicht möglich. Aber, kostet sie auch große
Beschwerden und gefährliche Mühsale — sie eröffnet dem Kinde dieses Planeten eine
neue Welt. Die Überschau der ganzen Alpenschöpfung, über sich den schwarzblauen
Himmel und die in der dünnen Luft nicht mehr glühendstrahlende, nur weißleuchtende
Sonne, zu den Füßen in den Thälern und an den Seen die Städte und Wohnungen
der Menschen, am Rande des Gesichtskreises ferne Meere und Länder, welch ein er-
habener, alle Hoheit der Erde übertreffender Anblick! Doch, das Auge und Angesicht
fühlt einen Schmerz, Lippen und Nase bluten, eisige Kälte und Schwindel, heftiger
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Autor: Behr, Friedrich, Schwarz, Eduard, Frohnmeyer, Immanuel
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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I. Die Schweiz.
nordwärts zum Rhein. Das längste Thal ist das'vielgekrümmte des Donbs, das sich
jedoch nach Frankreich zieht, dann kommen das St. Jmerthal (mit der Suze), das Birs-
thal bis ob Basel, das der Ergolz
in Basel-Land, das Frickthal im
Aargau. Durch Naturschönheit ist
hauptsächlich das Münsterthal, ein
Teil des Birsthals, merkwürdig.
Kein Jura-Thal aber läßt sich an
Größe und Bedeutung mit einem
ansehnlicheren Alpenthale ver-
gleichen.
Sia. 36. ?--chschn». «», b«rn Zur. (s.ttun» d.r Schi«,-»>. Nach Frankreich zu senkt sich
der Jura allmählich ab, und hat auch offene Thalpforten von Frankreich in das
Gebirge, somit in die Schweiz herein; gegen die Alpen zu aber ist er mit einem
Male abgebrochen, hat also seinen Steilabfall nach dem Innern der Schweiz.
Auf den rauhen kahlen Höhen sind meist nur arme Weiden, das Gebirge ist
steinig, felsig; steile Hänge, schmale Thalsohlen lassen wenig urbaren Boden, am
ergiebigsten sind die Abhänge des Steilabfalls nach der Schweizer Seite durch treff-
lichen Wein. Dagegen hat mannigfaltiger lebhafter Gewerbefleiß (hauptsächlich
Uhrenfabrikation in Locle, Lachanxdefonds) in neuerer Zeit eine zahlreiche Be-
völkeruug herbeigezogen. — Die Eingeborenen des Jura sind alt-keltischen
Stammes, aber romanisiert und sprechen ein schwer verständliches Patois in mehreren
Mundarten.
§ 89. Lieblich sind längs des Fußes des Jurawalls die schönen Jura-
Seen, der Neuchateler, Bieler und Murteu-See (alle uahe 434 m über d. M.),
mit ihren Städten und reizenden Landhäusern; sie sind nur durch einen geringen
Rücken von dem Genfer See getrennt, unter sich aber durch die Broye und Zihl
verbunden. Das Großartigste aber sind die Aussichten von den Höhen mit dem
Panorama der ganzen Alpenkette vom Montblanc bis zum Säntis, z. B. auf dem
Weißenstein und der Hasenmatte bei Solothnrn (1280 m und 1450 m), auf dem
Chasseral über dem Bieler See und dem Lkasseron über dem Neuchateler See, beide
1610 m, dem Mont Tendre, Noirmont und der Dole über dem Genfer See,
1600—1700 m.
An dem Jura liegen auch die Städte Solothurn, Ölten und Aaran, sämtlich
von der Aar bespült, welche bald darauf, durch die Reuß und die Limmat ver-
stärkt, bei Brugg, Königsfelden und Windisch (das römische Vinäonissa) den Jura
durchbricht, um zum Rhein zu gelangen. Dort, etwas weiter oben, hat auch die
Limmat den Jura durchbrochen und bildet zwischen den äußersten Gliedern des Jura,
dem Badener Schloßberg und der 860 m hohen Lägeren, das romantische Thälchen
von Baden, dessen Bäder schon von den Römern benützt wurden. Weiter nördlich
hat der Rhein zwischen Jura und Schwarzwald ein enges Querthal durchgerissen
(s. § 42), an dessen Ausgang man reiche Steinsalzlager aufgefunden hat („Schweizer-
Hall"). Weiter westwärts aber, gleichsam vor der Schweiz draußen und mehr
Deutschland verwandt, liegt an der Biegung des Rheins um den Schwarzwald herum
das reiche, gewerbsame und noch nie zerstörte Basel (§ 18), das den Eingang in
die Schweiz aus Nordwesten hütet.
Je weiter nach Nordosten dem Rheine zu, um so mehr löst sich der Jura in
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
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Extrahierte Personennamen: Bieler Windisch
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Frankreich Basel Basel-Land Frankreich Frankreich Schweiz Locle Weißenstein Bieler_See Neuchateler_See Brugg Rhein Badener_Schloßberg Baden Rhein Schwarzwald Deutschland Rheins Schwarzwald Basel Rheine
Autor: Behr, Friedrich, Schwarz, Eduard, Frohnmeyer, Immanuel
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
98
Ii. Das Deutsche Reich.
Es liegt vom Rhein etwa 3u Stunden ab, dagegen befindet es sich hart an
dem Rhein-Rhone-Kanal, der Südfrankreich und das Mittelmeer mit Deutsch-
_______ land und der Nordsee
flüßchen/die Brensch,
mündet. Das berühm-
teste ist jedoch sein
Münster, germani-
scher Bauart, 1015 be-
gönnen und besonders
von Erwin von Stein-
bach (f 1318) geför-
bert, mit dem 142 m
hohen Turme, einem
der höchsten Europas.
Von seiner Plattform
genießt man eine
treffliche Übersicht
des gegenüberliegenden
Schwarzwaldes mit
dem Rheinthale. Noch
großartiger freilich ist
die Uberschau auf
einem der Vorberge
der Vogesen, die nicht
ferne hinter der Stadt
aufsteigen.
_____ __ Die nächst beträcht-
Fabrikstadt Mülhau-
5ig. 39. Jas Münster in Strasburg. sen, auch Qu der Jll
und am Rhein-Uohne-Kanal, 64 000 E. mit den größten Zeugdruckereien der Welt,
deren Fabrikate in die ganze Welt ausgehen. Auch Kolmar (26 000 E.), Gebweiler
(12000 E.), Thann, Münster, Rappoltsweiler sind Sitze der Baumwollsabrikatiou.
Schlettstadt und Bischweier betreiben Tuchfabrikation, Hagenau (13 000 E.)
Hopfenbau. Die kleine Festung Neubreisach am Rhein-Rhone-Kanal.
4/ö der Einwohner von Elsaß-Lothringen sind katholisch (1213 000), Vö
evangelisch (308 000) neben 39 000 Juden.
Das Gebirge des Elsaßes, die Vogesen (Wasgau), ist das Schwestergebirge des
Schwarzwalds (vergl. besonders S. 102), mit seinem breitgewölbten Rücken, seinen rund-
lichen Kuppen oder Belchen, ballons, seinem Aufsteigen von Norden gegen Süden,
seinem Steilabfall gegen das Rheinthal und seiner allmählichen Absenkung nach
Westen. Diese ist aber nicht so sanft, wie die des Schwarzwalds, auch erreichen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Autor: Behr, Friedrich, Schwarz, Eduard, Frohnmeyer, Immanuel
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
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100 Ii. Das Deutsche Reich.
8 97. Reist man von Straßburg weiter ins Innere, so überschreitet man
bald die Vogesen über eingesattelten Gebirgsniedernngen und in Bahneinschnitten,
und kommt über Zabern (Saverne) und die starke Bergfeste Psalzburg am jen-
seitigen Abhange in das Stufenland von Lothringen, das westlich mit dem niedrigen,
aber unwegsamen Argonnenwalde schließt.
Hier findet der Schwabe Gegenden, ganz ähnlich den Gauländern und Hügeln
landschaften seiner Heimat, des inneren Württembergs; nur ist Lothringen etwas
flacher, 200—260 m hoch, mit eingebetteten muldenförmigen Thälern. Die Mosel
entspricht dem Neckar, Metz etwa Cannstatt-Stuttgart.
.Sic}. 41. plan von Metz und Umgebung.
Auch diese fruchtbare Landschaft gehörte in alten Zeiten zum deutschen Reiche,
als Herzogtum Lotharingen, wurde aber seit 1766 ganz französisch; nur im östlichen
Teile wird noch deutsch gesprochen. Im Jahr 1870 wurde etwa der fünfte Teil
des alten Herzogtums wieder mit Deutschland vereinigt.
Unten an der Mosel, in erweiterter trefflicher Thalebene liegt das alte M e tz,
eine Hauptfestung des deutschen Reichs, zugleich reich durch Handel und Fabrikation,
Dampfschiffahrt, Akademie, römische und deutsche Altertümer, 53 000 E. — Weitere
Festungen find Witsch und Diedenhofen (Thionville, 7000 @.); in der Nähe des
letzteren die Eisenwerke von Halingen. Um Metz her liegen die Schlachtfelder von
Colombey, Vionville (Mars-la-Tour), Gravelotte, Noisseville.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Metz Colombey
Extrahierte Ortsnamen: Bahneinschnitten Psalzburg Lothringen Lothringen Deutschland Thionville