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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 10

1917 - Düsseldorf : Schwann
10 > ft r a , die freunbliche Gttin des Morgenrots und des Frhlings, die unserm Osterfeste ihren Namen geliehen hat. 12. Niedere Gtterwesen. Hochverehrt sinb die schlachten* frohen, jungfrulichen W a l k r e n , b. h. Kampfwhlerinnen. Sie tummeln ihre Rosse in der Luft der der blutigen Walstatt, lenken die Schlacht und tragen die gefallenen Helben sorgsam empor. Schicksalsschwestern, wie die griechischen Parzen, sinb die brei Nomen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie wohnen an einem Quell, der am Fue des groen, den ganzen Welt-bau tragenben Lebensbaumes sprubelt. Fr jeben Neugeborenen spinnen sie einen Lebenssaben. Auch eine Kerze wirb fr ihn ent-znbet; lschen sie diese wieber, so mu der Mensch sterben: das Lebenslicht wirb ihm ausgeblasen." Auf dem Gambe des Wassers wohnen die jungfrulichen Nixen, die durch ihren verlockenben Gesang den Menschen betren und hinabziehen in die Tiefe. Lichte, freunbliche Wesen sinb die zierlichen E l f e n, b. h. die Weien, die bei Monbenfchein auf Walbwiefen tanzen und den Wanberer an sich locken. In den Klften der Erbe wachen der geheimnisvolle Schtze langbrtige Mnnlein, die klugen, zauberischen Zwerge. Ihre Vettern sinb die gutmtigen Kobolbe ober Heinzelmnnchen. Sie machen dem mben Menschen nchtlich die Arbeit fertig; wenn aber jemanb sie neugierig belauert, kommen sie niemals wieber. 13. In der Walhalla. Hoch bro&en in den Wolfen tagt die golbschimmernbe Himmelsburg Walhalla, b. h. Halle der Erschlagenen, empor. Speere bilben ihre Sparren, Schilbe ihr Dach. Sie ist die Sttte, wo die sittenreinen Menschen und besonbers die gefallenen Heiben wieber erwachen, whrenb die Schlechten und die Unfreien in das bunkle Reich der Gttin H e l fommen. Jeben Morgen ziehen die Seligen von Walhalla zu Jagb und Kampf auf die himmlischen Wiesen. Die Götter schauen ihnen zu. Wenn der Tag sich neigt, werben alle Wunben von selber, wie durch Zauberkraft, geheilt. Die Helben vershnen sich durch Hanbfchlag und fetzen sich aus langen Bnken zum festlichen Mahle: mit ihnen die Götter. Die Walkren warten zum Mahle auf. Es gibt saftigen Schinken vom wilben Eber- aus den Hirnschalen erschlagener Feinde und den mchtigen Hrnern von Auerochsen trinkt man dazu den laenben Met. Unter frhlichen Gesprchen wirb gezecht, bis die Helben gestrkt sich von neuem zu Jagb und Kampfspiel erheben. 14. Die Gtterdmmerung". Seit Balbers Tod werben die Götter schlecht; sie verfallen durch Golbgier, woran der Fluch haftet, in Schulb und gehen, wie die Menschen, dem Untergange entgegen. So kommt betin das Weltenbe, die Gtterbrnrnerungdie Sonne verfinstert sich, und die Erbe erbebt. Lofi und die feinblichen

2. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 72

1917 - Düsseldorf : Schwann
72 Schlag? Man wei es nicht. An unbekannter Sttte wurde der teure Leichnam in der Erde gebettet. Von der Volkssage ist der groe Kaiser spter in den Kyffhuser versetzt worden; nach seinem Grabe hat die deutsche Reichsregierung in neuerer Zeit vergeblich forschen lassen. Friedrichs gleichnamiger Sohn, der junge Schwabenherzog, fhrte das deutsche Kreuzheer vor A k k o n. Eine Seuche raffte mit vielen anderen auch ihn hinweg. Zwar gelang den beiden fremden Knigen die Eroberung der Stadt, aber im Zwiespalts kehrten die Kreuzheere heim. Der englische König Richard Lwen herz hatte, so heit es, die deutsche Fahne beschimpft; als er auf dem Rckwege in Pilgerkleidung durch Deutschland zog, fiel er in die Hnde des Herzogs von Osterreich. Er wurde spter auf der Reichs-brg Trifels gefangen gesetzt und erhielt nur gegen hohes Lse-geld die Freiheit. Barbarossas Shne und ihre Zeit. 11901197 118. Heinrich Vi. Den bleichen Lwen", den Hammer der Erde" nannten die Italiener den gefrchteten Mann. Hinter der blassen Stirn wohnte in der Tat ein rcksichtsloser Herrschergeist. Unbeugsam war Heinrichs Wille, hart sein Sinn; mit wuchtigen Schlgen warf er einen Aufstand in dem normannischen Erblande seiner Gemahlin nieder. Noch grer wollte Heinrich die Hohenstaufenmacht gestalten als der Vater; das deutsche Knigtum sollte in seinem Geschlechte fort* erben und das normannische Reich fr immer mit Deutschland ver-Kunden sein. Selbst auf die Eroberung des Morgenlandes war sein Ehrgeiz gerichtet; ein Kreuzzug sollte ihm dazu das Mittel sein. Aber ein schweres Fieber raffte den erst zweiunddreiigjhrigen Herrscher in Sizilien jh dahin; den Trunk kalten Wassers, den Heinrich er-hitzt auf der Jagd zu sich genommen, mute er mit dem Leben bezahlen. Ein kaum dreijhriges Shnlein, das in Palermo geboren war, stand an seiner Totenbahre. -Trauer herrschte in Deutschland der den Verlust des starken Fürsten, der nach den Worten eines Zeitgenossen das deutsche Volk herrlich gemacht hatte vor allen Nationen". Klagend sei Dietrich von Bern, der alte Held, so erzhlte man sich, auf kohl-schwarzem Rosse nchtlicherweile durch die Rebenberge am Rhein geritten. 119. Philipp von Schwaben (Gegenknig.- Otto Iv.). Fr den unmndigen Neffen, der bereits zum deutschen Könige gewhlt 119s1208 war, bernahm Barbarossas jngster Sohn Philipp die Ver-waltung des Reiches. Aber die Hohenstaufenpartei erhob den tat m

3. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 34

1916 - Düsseldorf : Schwann
34 Ihre Heimat waren die Steppenlnder des inneren Asiens; Mangel an Nahrung hatte sie auf die Wanderung getrieben. Sie waren schreckliche Menschen, klein von Gestalt, mit dickem Kopf, vorstehenden Backenknochen und kleinen, tiefliegenden Augen; durch tiefe Ein-schnitte war ihr hliches, braungelbes Gesicht noch mehr entstellt. Ihre Kleidung bestand in Kitteln, die aus Leinwand oder Fellen von Waldmusen zusammengenht waren. Die meiste Zeit brachten sie auf ihren kleinen, hlichen Pferden zu; sie aen, tranken und schliefen auf ihnen. Der Gebrauch des Feuers war ihnen unbekannt. Sie lebten von Krutern, Wurzeln und rohem Fleische; ihre Weiber und Kinder hausten, wie heute das Zigeunervolk, auf schmutzigen Karren. der alles liebten die Hunnen den Krieg. Mit frchterlichem Ge-heul strzten sie sich ohne alle Ordnung auf den Feind, umschwrmten ihn von allen Seiten und schleuderten Lanzen und Pfeile, deren Spitzen von Knochen waren. Wer ihnen auswich, den wuten sie geschickt mit Schlingen zu fangen, die sie ihm um den Hals warfen. Raubend und mordend fielen sie in die Lnder ein. und Schrecken ging vor ihnen her. 2. König Attila. Der gewaltigste Heerknig dieses wilden Volkes war A t t i l a. Sein Name bedeutet Vterchen". In der Nibelungen-sage, die ihn zum zweiten Gemahl der Kriemhilde macht, heit er Etzel. Die Menschen nannten ihn Gottesgeiel", denn wie eine Geiel, eine Zuchtrute des Herrn, traf er die in Unordnung lebenden Völker. In der weiten, grasreichen Ebene von Ungarn, wo seine Hunnen sich niedergelassen hatten, hielt er Hof. Hier hauste er in einem hlzernen Palaste, dessen Hallen und Sle mit Schnitzereien geschmckt waren. Seine Groen lebten in verschwenderischer ppig-feit, er selbst aber a aus hlzernen Geschirren und kleidete sich schmuck-los wie der geringste Hirt. Stets hatte er sein Schwert an der Seite, auch wenn er ruhte; seine Hunnen glaubten, der Kriegsgott selber habe es ihm gesandt. Nie zeigte er sich frhlich; selbst wenn Gesang und Saitenspiel an seiner Tafel ertnten, blickte er finster und ver-schlssen. 3. Die Schlacht auf den atalanischen Feldern. Dieser ge-waltige Mann brach nun an der Spitze vieler Könige und eines gewaltigen Heeres aus Ungarn auf und zog verheerend gegen Westen. Alle Völker sollten ihm Untertan sein. Er kam in die Rheingegenden, zerstrte Trier und Metz und wandte sich dann weiter nach Gallien, dem heutigen Frankreich. Auf den Katalaunischen Feldern, bei dem heutigen Ehalons am tr * Marneflusse, kam es zwischen den Hunnen und den Rmern, zu 1 denen viele deutsche Hilfsvlker gestoen waren, zu einer wilden,

4. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 35

1916 - Düsseldorf : Schwann
35 blutigen Schlacht. Sie dauerte unentschieden von Morgen bis Abend. Attila zog sich erschpft hinter seine Wagen zurck; er lie Pferdesttel und hlzerne Schilde zu einem Scheiterhaufen zusammentrmen und war entschlossen, in den Flammen zu sterben, wenn seine Gegner die Verschanzungen erstrmten. Sie taten es aber nicht, und Attila zog verwstend nach Ungarn zurck. Die Erbitterung der Kmpfenden war so groß gewesen, da nach der Volkssage die Geister der Er-schlagenen noch drei Tage lang in den Lften weiterstritten. 4. Attilas Ende. Im folgenden Jahre brach der Hunnenknig mit neuen Scharen in Oberitalien ein. Schon dachte er daran, gegen Rom zu ziehen. Aber er wagte es nicht, denn der Wrg-engel der Pest erschien in seinem Heere. Der Sage nach bat der Papst persnlich fr die bedrohte Stadt. Attila kehrte nach Ungarn zurck. Hier aber starb er im Jahre darauf eines pltzlichen Todes. In einem goldenen Sarge bestatteten ihn seine trauernden Hunnen in t>er Stille der Nacht; niemand aber wei, wo. Bald zerfiel auch sein groes Reich; die unterworfenen Völker machten sich frei, und die wilden Hunnen zerstreuten sich in den endlosen Steppen am Schwarzen Meere. 15. Bonifatius. 1. Wirksamkeit. Am Rhein und an der Donau wurden die deutschen Völker schon frh mit dem Christentum bekannt. Im Innern Deutschlands fand die christliche Lehre zuerst durch Glaubens-boten aus Irland und Britannien, d. h. England, Verbreitung. Der eigentliche Apostel der Deutschen ist Winfrid oder Bonifatius geworden. Er stammte aus einer adligen Familie in England und trat hier frh in ein Kloster. Im Anfange des achten Jahrhunderts ging er zuerst zu den Friesen an der Nordsee, aber diese Heiden wollten von ihrem Gtterglauben nicht ablassen. Daher begab er sich mit Zustimmung des Papstes zu den Hessen und Thringern. Hier hatte er groen Erfolg; viele von ihnen lieen sich taufen. Bei dem Dorfe Geismar unweit Fritzlar im Hessen-lande stand damals eine mchtige, alte Eiche, die dem Donnergotte geweiht war. Die Heiden glaubten, da jeder, der den Bann ver-letze, von dem Blitze des Gottes niedergeschmettert werde. Da trat Bonifatius heran, legte die Axt an den Baum und hieb ihn um, ohne da ihm ein Leid geschah. Das Volk erkannte daran, da seine Götter keine Macht htten, und lie sich taufen. Aus dem Holze des Baumes errichtete Bonifatius eine kleine Kapelle. Bald war ganz Hessen und Thringen bekehrt, und die Bewohner nahmen mildere Sitten an. Der eifrige Apostel grndete viele Kirchen und stiftete das durch seine Schule berhmte Kloster Fulda. Hier waren bald 3'

5. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 22

1916 - Düsseldorf : Schwann
_ 22 Esar flammte aus einer vornehmen Familie. Sorgfltig enoa ihn feine Mutter Auria, die er sehr lieb hatte. Frh erkannte man ferne groe Begabung. Sie erfllte ihn aber auch mit hohem Selbstgefhl, und ein starker Ehrgeiz beherrschte ihn. Seeruber, die ihn ernst gefangen genommen hatten, forderten ihm 20 Talente, fast Julius Csar. 90 000 Mark, Lsegeld ab. Was," rief er entrstet, fr mich, Julius Csar, nur 20 Talente? Nein, 50 sollt ihr haben?" Bis das Geld herbeigeschafft war, hielten die Ruber ihn in Gefangenschaft, aber er behandelte sie fo, als wenn er ihr Herr und sie seine Sklaven seien. Nicht gern duldete er jemanden der sich. Einst kam er durch ein elendes Dorf. Lieber mchte ich," rief er aus, hier der Erste als in Rom der Zweite fein!" Rafch schwang er sich zu hohen

6. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 14

1916 - Düsseldorf : Schwann
14 Gelehrten jener Zeit, ja des Altertums berhaupt, nmlich den Arist 6 teles. Oft ermahnte Philipp seinen Sohn, die Lehren eines so weisen Mannes gut zu befolgen. Dadurch allein", so sprach er, wirst du dir eine Reue ersparen knnen, wie ich sie der manche Torheiten meines Lebens empfinde." Frh tat sich Alexander auch Alexander er rofje. in allen krperlichen bungen hervor, und mutig schreckte er vor keiner Gefahr zurck. Einmal fhrte man seinem Vater ein prchtiges Streitro vor, damit er es kaufe. Das Tier war aber so wild und strrig, da sich niemand getraute, es zu besteigen. Bitte, lieber Vater," sagte Alexander, la mich doch einmal versuchen, ob ich es reiten kann!" Philipp erlaubte es. Der Prinz fate das Pferd schnell

7. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 16

1916 - Düsseldorf : Schwann
16 3. riegszge durchs Perserreich. Als der Winter nahte, machte er in der Stadt G6rdium Halt. Hier war in einem Tempel ein Wagen des sagenhaften Knigs Midas. Die Riemen an der Deichsel waren beraus kunstvoll verschlungen. Wer diesen gordischen Knoten' lse, so lautete eine alte Prophezeiung, der wrde Asien beherrschen. Alexander lste den Knoten, indem er ihn kurzerhand mit dem Schwerte zerhieb. Auf dem Weiterzuge erkrankte er schwer in der Stadt Tarsus, wo der Apostel Paulus geboren ist; ein ^ltes Bad strzte ihn in ein hitziges Fieber, und alle befrchteten seinen Tod. Sein Leibarzt Philippus reichte ihm schlielich das einzige Mittel, das vielleicht noch wirken konnte. Alexander wollte eben die Medizin einnehmen, als er den Brief eines Freundes erhielt; darin stand geschrieben: Hte dich vor Philippus, denn er soll vom Perser-knige verleitet sein, dich zu vergiften." Alexander vertraute dem Arzte; er gab ihm ruhig den Brief zu lesen und trank im selben Augenblicke die Arznei. Und siehe, der König genas; in drei Tagen stand er wieder an der Spitze seines hocherfreuten Heeres. Bei I s s u s in Syrien, am Strande des Mittelmeeres, erfocht Alexander den zweiten Sieg. Der Perserknig Darms konnte sich Eaurn durch die Flucht retten. Das reiche persische Lager mit dem kostbaren Knigszelte wurde ein Beute des Siegers. Auch die Mutter, die Gemahlin und mehrere Kinder des Darius fielen in seine Hnde. Alexander trstete die Gefangenen und behandelte sie mit solcher Gromut, da auf die Kunde davon der flchtige Darius ausrief: O ihr Götter? Habt ihr beschlossen, mir mein Reich zu nehmen, so gebt es keinem andern, als dem Könige der Mazedonier!" In stolzem Siegeslaufe zog Alexander durch die Lnder an der Meereskste Kleinasiens. Von Palstina kam er nach gypten. Hier entstand am Nilflusse eine wichtige Handelsstadt, die ihm zu Ehren Alexandrien genannt wurde. In einem Tempel, der in der Wste lag, begrten die Priester den König als den Sohn des obersten Gottes; sein Ansehen bei den Vlkern stieg dadurch gewaltig. Er kehrte nach Asien zurck und drang der den Enphrat vor. Bei dem Dorfe Gaugam6la, unweit der Trmmer von Ninive, be-siegte er den Darms in der letzten entfcheidenden Schlacht; Darius floh abermals. Er wrbe auf der Flucht von einem treulosen Statt-Halter gefangen und elenb ums Leben gebracht. Alexanber aber zog als Herrscher in die persische Hauptstabt Susa ein. 4. Alexander als Perserknig. Alexanber fing nun an, sich selbst als Perserknig zu kleiben, hielt einen prchtigen Hof und bevorzugte die vornehmen Perser vor seinen Mazedoniern. Diese sahen das sehr unwillig und dienten dem Könige nicht mehr so gern wie zuvor. Auf einem Aeldzuge, den er nach dem fernen Gewrzlande Indien machte,

8. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 16

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 16 — rten Hufen; die sollst du ins Joch spannen. Hast du mit ihnen dann ein Stück Acker umgepflügt, so gebe ich dir Drachenzähne, damit du sie in die Furchen säest. Aus den Zähnen wachsen geharnischte Männer hervor; sie alle mußt du töten. Dann magst du das Goldene Vlies meinetwegen an dich nehmen — wenn der Feuerdrache es losläßt." Jason erschrak. Aber des Königs Tochter M e d 6 a , eine Zauberin, gab ihm heimlich eine Salbe, die ihn unverletzlich machte. Mutig ging der Held ans Werk. Mitientsetzlichem Schnauben wollten die Tiere ihn zu Boden werfen und zerstampfen. Aber Jason packte sie fest bei den Hörnern und spannte sie ein. Er pflügte den Acker und säete die Drachenzähne. Alsbald wuchsen Eisenmänner daraus hervor. Als sie nun auf Jason losstürmten, warf er einen schweren Stein unter sie; darüber gerieten sie in Streit, so daß er sie leicht überwinden konnte. Der König staunte über Jason und dachte, daß ihn wenigstens der feuerspeiende Drache noch töten werde. Aber Med^a gab dem Helden heimlich eine Flasche mit Zauberwasser; damit besprengte dieser den Drachen, und das Untier schlief sogleich ein. So nahm Jason das Goldene Vlies ohne Gefahr von dem Baume herunter und brachte es wohlbehalten auf das Schiff. § 26. Die Heimkehr. Eilig machten sich die Helden zur Abfahrt bereit. „Ach," jammerte Medea, „nun wird mein Vater doch dahinterkommen, daß ich euch geholfen habe, und mich dann im Zorne töten!" Jason nahm die Zauberin daher mit ins Schiff, und glücklich erreichten alle Griechenland. Mebea wurde Jasons Frau. Aber sie hatte ein hartes Gemüt und tötete schließlich ihre eigenen Kinder. Dann entwich die Zauberin auf einem Drachenwagen durch die Lüfte in ihre Heimat zurück. Der Crojanische Krieg. § 27. Der Raub der Helena. In der Stadt Troja unweit der Küste Kleinasiens herrschte einst P r i a m u s , ein mächtiger und reicher König, der viele Söhne und Töchter hatte. Einer der Söhne hieß P ä, r i s. Dieser weidete einst an den grasreichen Abhängen des nahen Gebirges die Herden feines Vaters. Da erschienen ihm die Göttinnen Hera, Athene und Aphrodite und baten ihn, zu entscheiden, welche von ihnen die schönste sei. Denn sie lagen darüber im Zanke, und das war so gekommen. Zu einem festlichen Mahle waren alle Götter und Göttinnen eingeladen worden außer der bösen Göttin der Zwietracht. Aus Rache hierüber hatte sie unter die Gäste einen goldenen Apfel geworfen, der die Aufschrift trug: „Der Schönsten!" Nun wollte aber jede der drei Göttinnen die schönste sein und deshalb den Apfel haben. Jede suchte daher den Päris für sich zu stimmen: Hera verhieß ihm, wenn er sie die Schönste

9. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 55

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 55 — in Babylon und Susa, und dreitausend Kamele sollen nötig gewesen sein, um die Gold- und Silberschätze aus den Gewölben der Königsburg von Persepolis nach Babylon zu schaffen. § 96. Alexander als Perserkönig. Alexander vermählte sich jetzt mit der Tochter eines persischen Fürsten, der Roxlne; auch begünstigte er die Heirat seiner Soldaten mit Perserinnen und stattete sie reichlich aus. Allmählich konnte man wahrnehmen, daß der König der persischen Hossitte zuneigte. Der Einfluß des Morgenlandes hatte ihn verändert. Die Asiaten waren, wie noch heute, bei ihren Herrschern Prunk und Pracht gewohnt. Um nun den Persern auch äußerlich als Nachfolger ihrer alten Könige zu erscheinen, umgab sich Alexander mit einer glänzenden Hofhaltung, kleidete sich in persische Königstracht und ließ alle, die ihm nahten, vor seinem Throne einen Fußfall tun, wie es am Hofe der Perserkönige üblich war. Entrüstet weigerten sich dessen die freien Mazedonier. ■ Auch sahen sie mit Verdruß, daß Alexander zahlreiche vornehme Perser in seine Umgebung zog und ihnen wichtige Ämter und Ehrenstellen übertrug. Eine Verschwörung, die sie deshalb anzettelten, unterdrückte der ergrimmte König mit blutiger Strenge. Zu einer schlimmen Tat riß ihn der Jähzorn sogar gegen den treuen Klitns hin, der ihm am Granlkns das Leben gerettet hatte. Dieser pries einst bei einem Gelage die Taten des Königs Philipp höher als die Alexanders. Da geriet der Ehrgeizige in Wut; er ergriff einen Speer und durchbohrte den kühnen Sprecher. Der schrecklichen Tat folgte alsbald die heftigste Reue; drei Tage lang saß Alexander, ohne Nahrung zu sich zu nehmen, büßend in seinem verschlossenen Zelte. § 97. Der Zug nach Indien. Ein gewaltiger Tatendrang ließ dem Könige keine Ruhe. Seine Blicke richteten sich auf das alte Goldland Indien, d. h. das jetzige englische Vorderindien?) Er ergänzte sein zusammengeschmolzenes Heer durch Asiaten und drang im Frühjahr 327 in das Indische Tiefland ein. Aber die Regenzeit und die Erschöpfung seiner Soldaten zwangen ihn bald zur Umkehr. Zwölf Siegesaltäre soll das Heer am Endpunkte des Zuges zum Andenken aufgetürmt haben. Auf neu erbauten Schiffen fuhr Alexander den Indus abwärts bis zum Meere. Sein griechischer Admiral segelte dann weiter bis zur Mündung des Euphrats und Tigris. Er selbst zog mit dem Landheere dorthin durch die Sandwüste Gedrosien. Die marschierenden Truppen erduldeten furchtbare Leiden; viele Soldaten starben vor Durst. Alexander trug getreulich alle Qualen mit; man erzählt, er habe einmal einen Trunk Wasser, den ihm ein Soldat im Helme x) Gedicht: Sirtgg, „Alexander."

10. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 3

1914 - Düsseldorf : Schwann
Soldaten stehen. Da stürmten schon die Germanen von 0 allen Seiten herbei und überschütteten sie mit einem Hagel von Geschossen. Hermann selbst war unter den ersten; er gab bald hier, bald dort seine Befehle, feuerte seine Landsleute an und kämpfte wie ein Held. Vergebens suchten die Römer sich durchzuschlagen; drei Tage lang wehrten sie sich wie Verzweifelte. Aber fast das ganze Heer wurde vernichtet; Varus stürzte sich, als er alles verloren sah, in sein Schwert. Die Germanen machten reiche Beute; die Gefangenen opferten sie ihren Göttern?) Wie ein Donnerfchlag wirkte auf den Kaiser Augustus die Nachricht vom Untergänge feines schönen Heeres. Er war untröstlich. „Varus, gib mir meine Legionen wieder!" soll er gerufen haben. In ganz Rom entstand die größte Bestürzung, und man fürchtete schon, die Germanen würden jetzt ins Reich einbrechen. Aber Hermann dachte nicht daran, das zu tun; er war zufrieden, daß der Boden feiner Väter wieder frei war. 3. Hermanns Lebensende. Alle Versuche der Römer, ihre Herrschaft in Germanien wiederherzustellen, mißglückten. Sie nahmen jedoch Hermanns Gemahlin Thusnelda gefangen und führten sie nach Rom. In Ketten mußte sie hier mit ihrem (Böhnchen vor dem Siegeswagen des Feldherrn hergehen. Darüber grämte sich Hermann sehr. Zwölf Jahre lang schirmte er noch mutig sein Land. Aber da brachen innere Zwistigkeiten aus; Hermann wurde beschuldigt, daß er nach der Königswürde strebe, und siel im Alter von 36 Jahren als Opfer eines Meuchelmordes. So elend endete der Befreier seines Vaterlandes. In neuerer Zeit hat Hermann auf einem Berge des Teutoburger Waldes unweit Detmold ein herrliches Denkmal bekommen. Das gewaltige Schwert, das der Befreier Deutschlands in die Höhe hält, trägt die Inschrift: „Deutschlands Einigkeit meine Stärke, Meine Stärke Deutschlands Macht!" 2. Bonifatius. 1. Wirksamkeit. Am Rhein und an der Donau wurden die deutschen Völker schon früh mit dem Christentum bekannt. Im Innern Deutschlands fand die christliche Lehre zuerst durch Glaubensboten aus Irland und Britannien, d. h. England, Verbreitung. Der eigentliche „Apostel der Deutschen" wurde Winfried oder Bonifatius. Er stammte aus einer adligen Familie in Bgl. Lohmehers Wandbild „Die Schlacht im Teutoburger Walde" (Berlin, Troitzsch).
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