Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): Jungen
In meinem Verlage ist ferner erschienen:
Sammlung Shakespearescher Stücke für Schulen, herausgegeben von E. Schmid, Direktor der städt. höheren Töchterschule und des städt. Lehrerinnen-Seminars in Potsdam.
Xii Jluulllvjjll V Cjlldgt/ Iöu 1u11ju1 Cidumtuuu.
Shakespeare-Schul-Ausgabe.
I. Julius Caesar, kart. 80 Pf.
Ii. A Midsummer-Nights dream,60pf.
Iii. Themerchant ofvenice,kart. 80pf.
Iv. Macbeth, kart. 80 Pf.
V. Richard Ii., 60 Pf.
Vi. The Tempest, 60 Pf.
Vii. King John, 60 Pf.
Viii. Romeo and Juliet, 60 Pf.
Ix. What you will, 60 Pf.,
X. King Henry Iv (Part. 1®!-) 60 Pf. Xi. As you like it, 60 Pf.
Xii. Coriolanus, 60 Pf.
Xiii. King Lear, kart. 80 Pf.
Luther’s kleiner Katechismus
ausgelegt von
Wilhelm Kahle,
weil. Konsistorialrat, Superintendent der Danziger Stadtdiözese und Pastor an der Ober-Pfarrkirche zu St. Marien in Danzig.
19. Auflage, bearbeitet von Professor E. Kahle,
Direktor des Städt. Gymnasiums in Danzig.
, Kart. 30 Pf.
Herr Geh. Ober-Regierungsrat und Kurator der Universität Halle D. Dr. Schräder urteilt in der 2., mit einem Anhang über die neuen Lehrpläne versehenen Ausgabe der 5. Auflage seiner „Erzie hu ngs- und Unter richt sieh re fit r Gymnasien und Realschulen“ 1893, Seite 342, über das Büchlein wie folgt: „Jedes erlernte Gebot ist deshalb nicht nur durch die passendsten und gleichfalls fest zu erlernenden Bibelsprüche zu unterstützen, sondern auch durch solche biblische Geschichten und geistliche Lieder zu erläutern und zu beleben, welche dem Schüler entweder schon bekannt oder bei dieser Gelegenheit einzuprägen sind.“
Anmerkung: Nach diesen Grundsätzen ist z. B. Luther’s kl. Katechismus von Wilhelm Kahle bearbeitet, welcher sich nicht minder durch seine Einfachheit, als durch seine lebendige Verbindung der einzelnen Momente für die untere Lehrstufe ganz besonders empfiehlt.
Das Reich Gottes
auf Erden, in Geschichten des alten und neuen Testaments.
Mit kurzen Anmerkungen und einem Anhang.
Herausgegeben von Dr. Pli. W. Blech,
erstem Prediger zu St. Trinitatis.
5., von neuem durchgesehene und vermehrte Auflage. 1885. Geb. Mk. 1.
Schulandaehten.
Einige Betrachtungen über die Evangelien des Kirchenjahres und freie Texte
von Dr. H. Claass,
Pfarrer.
Go Seiten; Preis 60 Pfennig,
Sängers Lust und Lehre.
Liederbuch für Schulen mit Regeln und Uebungsbeispielen zur Erlernung des Wissenswertesten der musikalischen Theorie von Fr. Joetze, Kgl. Musikdirektor.
Kart. 1 Mk. 20 Pf.
Ranzig.
Land« und Strandbilder von Danzig und Umgegend.
25 Blatt, Folio, mit 81 Ansichten in Lichtdruck mit Text und eleganter Leinwandmappe. Preis 20 Mark. Emballage u. Porto 80 Pf.
Adolph Scheinest in Danzig.
Königsderg1, Harcungsche Buchdruckerei.
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Extrahierte Personennamen: Julius_Caesar Richard_Ii John Henry_Iv Lear Wilhelm_Kahle Wilhelm Wilhelm_Kahle Wilhelm H._Claass Adolph_Scheinest
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): Jungen
Iii.
7
minius.) I
) Die Julier.
1
Die Tilgendfürsten.
Das Reich der Arsaciden (Parther) von den Sassaniden (Neu-Persern) zerstört, orbis (Zenobia).
der Regierung unter Augusti und Caesares).
Alleinherrscher.
Nicaea.
(Valens von den Westgothen geschlagen.)
oströmische (Arcadius) und in das weströmische (Honorius).
in Südgallien und Spanien (Ataulf. Wallia). in Nord-Afrika (Augustinus, Bischof von Hippo). der Angeln, Sachsen und Jüten in Brittannien.
Bischof Leo I. der Grosse.
letzter römischer Kaiser des Abendlandes, abges. v. Odoaker.
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Extrahierte Personennamen: Zenobia) Nicaea Honorius) Honorius Wallia Leo_I.
29
1793 tmcite Theilung Polens. Preußen erhält außer Danzig und Thorn Großpolen, bcjicti Stern ungefähr die Provinz Posen ist.
171)5 dritte Theilung Polens. Besitznahme des Landes lmks der Weichsel (Neuostpreußen mit der Hauptstadt Warschau. Im tfneben zu Tilsit wieder verloren.) ^ u ,
1797—1840 Friednch Wllhelm Iii. (3. Aug. 17 <0 geb.) Luise Paretz — Napoleon Bonaparte. Dreikaiserschlacht bei Austerlitz in Mähren. Rheinbund (1806). Vereitelung des nordischen Bnnbes unter Preußen. Preußens Neutralität zu Anspach tn Bayeru verletzt. Kriegserklärung an H-rankretch. Niederlage der Preußen bet Saatfeld an der Laale (1806) und ^.ob des Priuzeu Lonis Ferdinand, Niebei'tage in der A, oppel|chhrcht bei Jena (an der Saale in Lachsen-Weiinar Eisenach) und <l u-erstädt (tu der Provinz Sachsen) 1806, (14. Oktober), ^ele Festungen ergeben sich, Äiagdebnrg mit 20 Generälen und 22000 Mann: Spandau, Stettin! Treu bleiben: Danzig, Dolberg, igneisenan und Nettelbecl), Granbenz (Eoitrbiere), Stlbeiberg, Neiße, Kosel, Glatz. — Einzug Napoleons in Berlin ^
1807: Schlacht bei Pr. Eylan in Ostpreußen (7., 8. tfebr.); Benningsen, L'estocq, Prittwitz, — Net). Schlacht bet Frtedland in Ostpreußen (14. Jnni). Friede zu Tilsit in O>tprenßen (9. Juli): Preußen verliert das Laud zwischen Elbe und Rhein und die polnischen Landestheile. — Freiherr v. Ltein. Fürst Hardenberg, Städteordming. Erbnnterthänigkeit aufgehoben. General v. Scharnhorst. Allgenteine Wehrpflicht. Tugendbund. 1810, 10. Jult Tod der Königin Luise.
1812 Feldzug nach Rußland. Sturm vou Smolensk; Schlacht bet Borodino an der Moskwa. Ter Kreml. Brand von Moskau. Die Beresiua. — Iork's Eonvention mit Rußland.
1813—14 der erste Freiheitskrieg.
Lchlachtcnimfrühliugsfcldzngl813: Möckern in Sachsen (5. April), Bicefönig Engen von Iork und Bülow besiegt. Kr. (ßöfsfsicii oder Lühen in Sachsen (2. Mai), das russisch-preußische Heer unter Wittgenstein durch die Franzosen und Rhetnbündner besiegt. Iork, Blücher, Kleist, — General Scharnhorst erhält die Todeswnnde. — Napoleon, Net). j$an|eii in Sachsen (21. Mai), die Preußen und Russen bnrch Napoleon besiegt, woraus Waffeu-stillstanb auf 6 Wocheu.
Tommerfcld;ug 1813: Nr. Leeren bei Berlin (23. August), die Frauzoseu unter Onbinot bnrch die Preußen unter Bülow besiegt. „So flutscht etbäter." Beruabotte. ftapadi (26. Aug.), die Franzosen unter Macbonalb bnrch Blücher besiegt. — „Nun Kinder, habe ich gemtg Franzodt herüber, nun vorwärts." — „Höre Vater Blücher, heute geht's gut." Dcesifen (26., 27. Aug.),
L
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Extrahierte Personennamen: Friednch_Wllhelm Napoleon Ferdinand Glatz Napoleons Hardenberg Bicefönig_Engen_von_Iork Iork Napoleon Napoleon August
Extrahierte Ortsnamen: Polens Danzig Thorn Polens Warschau Tilsit Rheinbund Jena Lachsen-Weiinar_Eisenach Sachsen Spandau Stettin Danzig Dolberg Stlbeiberg Napoleons Berlin Tilsit Rhein Rußland Smolensk Moskwa Moskau Sachsen Sachsen Sachsen Berlin
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Carl Friedrich Herwarth_(Elbarmee Benedek Friedrich_Carls Friedrich Wilhelm Benedek Bismarck Wilhelm Moltke August August August Napoleon Louis August Mae_Mahon August August August Friedrich_Carl_Bazaine Friedrich August Wilhelms_Befehl_Bazaine Wilhelms Wilhelm August Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Wilhelm Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Holstein Lauenburg Liebenau Bonin Schleswig-Holstein Hannover Hessen-Nassau Weitzenburg Gaisberg Verdun Pommern Sachsen Sedan
gesamte preuische Heeresmacht bernahm. In seiner nchsten Umgebung befand sich auer dem Ministerprsidenten Bismarck und Kriegsminister Roon, General Moltke, der an der Spitze des Generalstabes stand und mit Scharfsinn den Feldzugsplan entworfen hatte. Sofort wurde beschlossen, dem Feinde eine Schlacht zu liesern. Von dem preuischen Heere konnte sich an-fangs nur die Armee des Prinzen Friedrich Karl am Kampfe beteiligen. General Herwarth mit der Elbarmee erreichte erst spt den Feind. Die Armee des Kronprinzen aber stand noch weit entfernt und konnte bei dem durch Regeu aufgeweichten Lehmboden erst nach langem, beschwerlichem Marsche auf dem Schlachtfelde eintreffen. So waren die sterreicher beim Beginn der Schlacht doppelt so zahlreich als die Prenen. Dennoch begann König Wilhelm, der Tapferkeit seiner Krieger vertrauend, mit 3. Juli morgens um 8 Uhr den Angriff. Die preuischen Regimenter, gefhrt von dem ritterlichen Prinzen Friedrich Karl, schlugen sich mit Lwenmut und unerschtterlicher Ausdauer, so frchterlich auch die Feinde mit mehr als 700 Kanonen von den gegenber liegenden Hhen her in ihre Reihen hinein feuerten. Todesmutig hielt der General Fransecky in einem Walde der auf ihn ein strmenden sterreichischen bermacht stundenlang stand; aber zu Tausenden sanken seine Tapfern iu dem furchtbaren Kugelregen dahin. Die ganze Heldenschar schien eine Bellte des Todes zu sein.
Schon war die Mittagsstunde vorber, noch Bismarck.
waren keine Vorteile errungen; unentschieden schwankte die Schlacht.
Der Kronprinz bringt Hilfe. Da wurde manch mutiges Prenen-herz voll Unruhe, und mit Spannung schauten der König und seine Generale durch die Fernglser, ob die Armee des Kronprinzen von Prenen noch nicht anrcke. Endlich erschien der ersehnte jugendliche Held, tute der alte Blcher bei Waterloo, zur rechten Stunde. Mit Ungestm warfen sich seine Krieger sofort ans den Feind und faten ihn in der Flanke und im Rcken. Die Anhhen, welche den sterreichern eine so starke Stellung geboten hatten, wurden, in strmendem Anlaufe genommen. Damit war der Kampf entschieden. Unaufhaltsam marschierte jetzt die ganze preuische Schlachtreihe vorwrts. Der König selbst setzte sich an die Spitze der Reiterei, um den Sieg zu vollenden. Mitten iu das heftigste Granatfeuer hinein sprengte der kriegsfreudige Heldengreis. Da redete ihn Graf Bismarck mit den Worten an: Als Major habe ich nicht das Recht, Ew. Majestt ans dem Schlachtfelde einen Rat zu erteilen; als Ministerprsident habe ich aber die Pflicht, Ew. Majestt zu bitten, nicht die a n gen sch e i n li ch e G esa hr an szn sn ch en." Der König entgegnete freundlich: Ich kann doch nicht davon reiten, wenn meine brave Armee im Feuer steht." Etwa gegen 4 Uhr hatten die Preußen den Sieg errungen.
Der ^elbzitfl der Mainarmee. Sddeutschland wurde unterdessen von einem kleinen preuischen Heere, der sogenannten Mainarmee", be-zwnngen. Unter Fhrung des Generals Vogel von Falckenstein verhinderte die Mainarmee lange Zeit die Vereinigung der feindlichen Streitkrfte aus den anderen Bundesstaaten. Dieser General siegte bei Kissingen (in Bayern) der die Bayern, bei Aschasfenbnrg (in Bayern)xber deren Verbndete und besetzte Frauksurt a. M. Unter General von Mantenssel, der an die Stelle Vogel v. Falkensteins getreten war, wurden die sddeutschen Bnndestrilppen aus ihrer Stellung hinter der Tauber bis Wrz-
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Extrahierte Personennamen: Bismarck Roon General_Moltke Friedrich_Karl Friedrich Karl Herwarth König_Wilhelm Wilhelm Friedrich_Karl Friedrich Karl Fransecky Graf_Bismarck
Kronprinz Friedrich Wilhelm.
— 106 —
erstürmten die Stadt sowie den dahinter liegenden Geisberg und schlugen die Franzosen in die Flucht. Bereits zwei Tage daraus (am 6. August) besiegte
er den Marschall Mac Mahon bei dem Dorse Wörth im Elsaß, wo man besonders in den Weinbergen blutig kämpfte. An demselben -Lage wurden durch einen Teil der Steinmetz-schen Armee die Spicherer Höhen, unweit Saarbrücken, erklettert. Trotzdem diese Höhen - sich fast senkrecht erheben, wurden sie doch erstürmt und die Franzosen zum Rückzug gezwungen. Hierauf sammelte sich die französische Ämee teils bei Metz, teils bei Chalons. Der französische Feldherr Bazaine hatte die Absicht, mit seinem Heere nach Chalons zu gehen, um sich dort mit dem verstärkten Heere Mac Mahons zu vereinigen. Diese Vereinigung aber sollte durch die deutschen Heere verhindert werden.
Die Schlachten bei Metz, 1870. (14., w, u- cy n m 16-' 18- August.) Es kam daher bei der ge-wältigen Festung Metz alsbald zu einer Reihe von Schlachten. Am 14. August warf General von Steinmetz dnrch die siegreiche Schlacht bei ooureelles ein französisches Heer bis unter die Mauern von Metz zurück Zwei Tage darauf (am 16. August) errang dann der Prinz Friedrich Karl den wichtigen Sieg bei Mars la Tour und Vionville und zwang die Franzosen zur Umkehr nach Metz. Dem feindlichen Heere drohte jetzt das Schicksal, von den Deutschen völlig umschlossen zu werden. Ein fernerer Kampf im offenen Felde war ihm dann unmöglich gemacht. Dieser Gesahr zu entgehen, bot der Marschall Bazaine alle seine Kräfte auf. Am 18. August stand fein Heer bei Gravelotte (zwischen Metz und Mars la Tour), um sich den Abmarsch in der Richtung auf Paris zu erkämpfen. Wieder nahmen die Franzofen auf Berghöheu eine sehr günstige Stellung ein. Aber keine Schwierigkeit vermochte den König Wilhelm, der an diesem Tage die vereinigte erste und zweite deutsche Armee selbst anführte, vom Kampfe zurück-
zuschrecken. Von einer Höhe aus leitete er die Schlacht, ihm zur Seite General Moltke. Um die Mittagsstunde begann der Riesenkamps. Wie bei Leipzig und Köuiggrätz fochten au 500000 Krieger gegen einander. Ein betäubender Kanonendonner erdröhnte stundenlang ohne Unterbrechung, ohne Entscheidung. Da warfen auf dem linken deutschen Flügel die preußischen Garden und die wackern Sachsen unaufhaltsam den Feind zurück, und als endlich das Gefecht auf dem rechten Flügel noch schwankte, da trafen die treuen Pommern, die erst einen weiten Marsch bis zum Schlachtfelde zurücklegen mußten, ein. Sie eilten, aller Ermüdung vergessend, die Höhen hinan und vertrieben mit
dem Bajonett die Franzosen aus ihrer letzten Stellung. Der große Sieg bei
Gravelotte war erkämpft, und Bazaines ganze Armee wurde jetzt von den
Deutschen wie von einem eisernen Ringe eingeschlossen; sie konnte im Felde
nicht mehr erscheinen. König Wilhelm schrieb nach dem Siege von Gravelotte an seine Gemahlin: „Das war ein neuer Siegestag, dessen Folgen noch nicht zu ermessen sind. Ich danke Gott, daß er uns den Sieg verlieh."
Moltke.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm August Metz Metz August August Metz August Friedrich_Karl Friedrich Karl Marschall_Bazaine August Wilhelm Moltke Wilhelm Moltke
Extrahierte Ortsnamen: Mahon Dorse_Wörth Elsaß Steinmetz-schen Paris Leipzig Sachsen
— 104 —
Österreich Uneinigkeiten, welche zu dem Kriege von 1866 führten. Zn Österreich standen alle mächtigeren deutschen Staaten (Bayern, Württemberg
Baden, Sachsen, Hannover, Kurhessen, Hessen-Darmstadt, Nassau u. ct.); zu Preußen, das sich rüdes mit Italien verbündet hatte, nur Mecklenburg, Oldenburg, Braunschweig, Koburg-Gotha und einige andere Kleinstaaten. '
Die Armeeen. Mit Schnelligkeit ging es über die Österreicher her, deren Hauptmasse unter B enedek in Böhmen stand. Bon drei Seiten brachen (23.-26. Juni) die Preußen hier ein, durch die Lausitz die erste Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl, welcher an seine Truppen die Worte richtete: „Lasset enre Herzen schlagen zu Gott und eure Fäuste auf deu Feind, vou Dresdeu her die „Elbarmee" unter Herwarth von Bittenfeld, _ von Landshut und Glatz aus die „zweit e Armee" unter dem Kronprinzen. Die entgegenstehenden Teile des österreichischen Heeres wurden zurückgeworfen. General Clam-Gallas erlitt von der Elb- und ersten Armee harte Niederlagen. Drei andere österreichische Armeecorps
wurden nach einander geschlagen.
„ . Königgräh, 3. Juli Benedek sammelte das österreichische Heer bei Königgrätz in Böhmen und nahm auf den Hügeln von Sadowa eine feste L-tellnng ein. Unterdessen hatte sich König Wilhelm I. nach dem Kampsplatze begeben, wo er den Oberbefehl über die gesamte preußische Heeresmacht übernahm. — In seiner nächsten Umgebung befand
sich außer dem Ministerpräsidenten Bismarck und Roou der General M o ltke, welcher an der Spitze des Generalstabes stand und mit hohem Scharfsinn den Feldzugsplan entworfen hatte. Sofort wurde beschlossen, dem Feiude eine Schlacht zu
liefern. Von dem preußischen Heere konnte sich
anfangs nur die Armee des Prinzen Friedrich
Karl am Kampfe beteiligen. General Herwarth mit der Elbarmee erreichte erst spät den Feind. Die Armee des Kronprinzen aber stand noch weit entfernt und konnte bei dem durch Regeu aufgeweichten Lehmboden erst nach langem, beschwerlichem Marsche ans dem Schlachtfelde eintreffen. So waren die Österreicher beim Beginn der Schlacht doppelt so zahlreich als die Preußen. Dennoch begann König Wilhelm, der Tapferkeit seiner Krieger vertrauend, am 3. Juli morgens um 8 Uhr deu Angriff. Gegen die Mittagsstunde waren noch keine Vorteile errungen; unentschieden schwankte die Schlacht.
Der Kronprinz bringt Hilfe. Da wurde manch mutiges Prenßen-herz voll Unruhe, und mit Spannung schauten der König und seine Generale durch die Ferngläser, ob die Armee des Kronprinzen Friedrich Wilhelm noch nicht anrücke. Endlich erschien der ersehnte jugendliche Held, wie der alte Blücher bei Waterloo, zur rechten Stunde. Mit Ungestüm warfen sich seine
Krieger sofort auf deu Feind und faßten ihn in der Flanke und im Rücken.
Die Anhöhen, welche den Österreichern eine so starke Stellung geboten hatten, wurden in stürmeudem Anlaufe genommen. Damit war der Kampf entschieden. Unaufhaltsam marschierte jetzt die ganze preußische Schlachtreihe vorwärts. Der König selbst setzte sich an die Spitze der Reiterei, um den Sieg zu vollenden. Mitten in das heftigste Granatfeuer hinein sprengte der kriegsfreudige
Heldengreis. Da hielt ihn Graf Bismarck mit den Worten ein: „ Als Major habe ich nicht das Recht, Ew. Majestät ans dem Schlachtfelde einen Rat zu erteilen; als Ministerpräsident habe ich aber die Pflicht, Ew. Majestät zu bitten, nicht die augenscheinliche
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Karl Friedrich Karl Herwarth_von_Bittenfeld Glatz Clam-Gallas Benedek Wilhelm_I. Bismarck Friedrich
Karl Friedrich Karl Herwarth König_Wilhelm Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Graf_Bismarck
110 Preußens Könige und ihre Zeit.
einem Berge von Toten und Verwundeten, die sie verteidigten, hervorgezogen. Wenn die Kronprinzessin dieses Fahnenband wiedersehen wird, werde ich ihr sagen, sie möge stolz auf mein Regiment sein, wie ich es bin."
Skalitz, 28. Juni. Nach der Schlacht bei Nachod traf Steinmetz die Österreicher bei Skalitz, besiegte sie nach einem heftigen Gefechte und rückte nun bis zur Elbe vor. Sobald sich nun die drei preußischen Haupt-armeeen unter Friedrich Karl, Herwarth von Bittenfeld und dem Kronprinzen einander auf engerem Raum genähert hatten, verließ König Wilhelm Berlin und begab sich, begleitet von Bismarck und dem Chef des Generalstabes von Moltke, sowie dem Kriegsminister von Roon nach dem Kriegsschauplatz, um den Oberbefehl über alle Streitkrüfte zu übernehmen.
85. Die Schlacht bet Königgräü oder Sadowa am 3. Juli 1866.
Beginn der Schlacht. Benedek sammelte das österreichische Heer bei der Festung Königgrätz in Böhmen; er nahm auf den Hügeln von Sadowa eine feste Stellung ein und bereitete einen Entscheidungskampf vor. König Wilhelm langte in Gitschin an, und es wurde beschlossen, dem Feinde bei Königgrätz eine Schlacht zu liefern. Von dem preußischen Heere konnte sich anfangs nur die Armee des Prinzen Friedrich Karl am Kampfe beteiligen. General Herwarth mit der Elbarmee erreichte erst spät den Feind; die Armee des Kronprinzen aber stand noch weit entfernt und konnte bei dem durch Regen ausgeweichten Lehmboden erst nach langem, beschwerlichem Marsche auf dem Schlachtfelde eintreffen. So waren die Österreicher beim Beginn der Schlacht doppelt so zahlreich als die Preußen. Dennoch begann König Wilhelm, der Tapferkeit seiner Krieger vertrauend, am 3. Juli morgens um 8 Uhr den Angriff. Die Preußischen Regimenter, geführt von dem ritterlichen Friedrich Karl, schlugen sich mit Löwenmut und unerschütterlicher Ausdauer, so fürchterlich auch die Feinde mit mehr als 700 Kanonen von den gegenüberliegenden Höhen her in ihre Reihen hineinfeuerten. Todesmutig hielt der General Franfecky in einem Walde der auf ihn einstürmenden österreichischen Übermacht stand; aber zu Tausenden sanken seine Tapfern in dem gräßlichen Kugelregen dahin. Die ganze Heldenschar schien eine Beute des Todes zu sein.
Der König ordnet die Fliehenden. Auf der Höhe bei Sadowa hielt der König, ordnete das Vorgehen der Truppen und begeisterte sie durch seine Anwesenheit. Als einzelne versprengte Truppen in seine Nähe tarnen, rief er ihnen mit donnernder Stimme zu: „Halt, wohin ist in der Schlacht die Front?" Sofort machten die Soldaten kehrt; der König stieg vom Pferde und ordnete die Fliehenden nach der Nummer ihrer Regimenter. Daraus kommandierte er: „Bataillon, marsch! schwang sich in den Sattel und rief: „Nun zeigt, daß ihr brave Pommern seid!"
Der Kronprinz bringt Hilfe. Schon war die Mittagsstunde vorüber, und noch waren keine Vorteile errungen. Da wurde manch mutiges Preußenherz voll Unruhe, und mit Spannung schauten der König und seine Generale durch die Ferngläser, ob die Armee des Kronprinzen noch nicht anrücke. Endlich erschien der ersehnte jugendliche Held in den ersten
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Karl Friedrich Karl Herwarth_von_Bittenfeld Wilhelm Bismarck Moltke Benedek Wilhelm Königgrätz Friedrich_Karl Friedrich Karl Herwarth König_Wilhelm Wilhelm Friedrich_Karl Friedrich Karl Franfecky
Der zweite Befreiungskrieg. 93
enger zusammengezogen. Wellington hatte unweit Brüssel eine vortreffliche Stellung und schrieb an Blücher, daß er willens sei, die Schlacht anzunehmen, wenn Blücher ihu mit zwei Heerhaufen unterstützen wolle. Es war Nacht, als man Blücher diese Meldung brachte. Man weckte ihn. „Nicht mit zwei Heerhausen, sondern mit dem ganzen Heere will ich kommen," sagte er, und schlief dann ruhig weiter. Als er ant anderen Morgen rasch zu Pferde wollte, hielt ihn der Wundarzt zurück, um ihn noch einzureiben. „Ach was," rief er, „noch erst schmieren! Laßt nur sein! Ob ich heute balsamiert oder nnbalsamiert in die andere Welt gehe, wird wohl auf eins herauskommen." Ter Regen, welcher in Strömen herabfloß, war ihm eine gute Vorbedeutung für den Tag. „Siehe da, unser Bundesgenosse von der Katzbach," sprach er zu seinen Kriegern, „da sparen wir dem Könige wieder viel Pulver." — Napoleon war freudig überrascht, als er früh ant 18. Juni das englische Heer vor sich sah. „Ha, nun habe ich sie, diese Engländer!" rief er aus, und ordnete auf der Höhe von Belle-Alliance sein Heer. Aber der durchweichte Boden hinderte jeden Fortschritt; erst um Mittag begann die Schlacht. Von beiden Seiten wurde mit dem ausgezeichnetsten Heldenmute gekämpft. Schon war Wellington aufs äußerste erschöpft. Mit schwerer Besorgnis sagte er: „Ich wollte,
es wäre Nacht, oder die Preußen kämen!" Da donnerten Kanonen von der Seite und im Rücken der Franzosen, und mit inniger Rührung rief Wellington: „Gott fei Dank, ba ist der alte Blücher." — Blücher hatte alles gethan, bett Zug zu beschleunigen; aber btirch unaufhörliche Regengüsse waren Flüsse und Gräben angeschwellt, daß Fußvolk und Reiterei nur mit Mühe vorwärts konnten. Blücher, in lebhafter Sorge, sein Wort zu lösen, ries anbauernb sein „Vorwärts, Kinder!" in die Reihen der Krieger hinein. Sie erlagen fast den Mühseligkeiten und riefen: „Es geht nicht mehr, es ist unmöglich." Da rebete Blücher sie mit tiefster Bewegung und Kraft an: „Kinder, wir müssen vorwärts! Es heißt wohl, es geht nicht, aber es muß gehen; ich habe es ja meinem Bruder Wellington versprochen, hört ihr wohl? Ihr wollt boch nicht, daß ich wortbrüchig
werben soll!" Und so ging es benn vorwärts. Nach 4 Uhr konnten zwei
Brigaben zum Angriff schreiten. Aus beiben Seiten würde aufs tapferste gefochten. Bald waren die Franzosen besiegt, und Napoleon mußte fliehen. In Blüchers Tagesbefehl aber hieß es: „Empfanget meinen Dank, ihr unübertrefflichen Soldaten! So lange es Geschichte giebt, wirb sie euer gebeuten. Auf euch ruht mit Sicherheit das Glück eures Königs und
seines Hauses. Nie wirb Preußen untergehen, wenn eure Söhne und
Enkel euch gleichen."
Zweiter Pariser Frieden. Als nun balb daraus die Verbündeten zum zweiten Male in Paris eingezogen waren, kam es abermals zum Frieden. Napoleon wurde abgesetzt und noch der Insel St. Helena verbannt. Hier ertrug er fein hartes Geschick mit großer Standhaftigkeit. Einige feiner Freunde blieben bei ihm und teilten freiwillig fein Schicksal. Als er, 52 Jahre alt, starb, waren feine letzten Worte: „Ich wünsche, daß meine Asche an den Usern der Seine ruhen möge, inmitten des sranzösi-fchen Volkes, welches ich so sehr geliebt habe." Zwar wurde er auf St. Helena bestattet; aber später (1840) holte man feine Asche nach Paris und setzte sie int Dome der Invaliden feierlich bei.
Der deutsche Bund. Als die Verhandlungen des Wiener Kongresses beenbet waren, würden die europäischen Verhältnisse im allgemeinen tuieber so hergestellt, wie sie vor der französischen Revolution bestauben
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleon Helena Helena
Extrahierte Ortsnamen: Wellington Wellington Wellington Wellington Paris Paris
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Preußens Könige und ihre Zeit.
der Franzosen. König Wilhelm sandte an seine Gemahlin folgende Drahtnachricht: „Welches Glück, dieser neue große Sieg durch Fritz. Preise Gott für seine Gnade. Es soll Viktoria geschossen w erden."
Feindesliebe deö Kronprinzen. In der Schlacht bei Wörth wurde auch der französische General Raoult [ra-uhl] schwer verwundet; sein Major Duhouffet [büuffee] schleppte den auf dem Boden liegenden General unter einen Baum und war entschlossen, ihn nicht zu verlassen. Als die Feinde immer näher rückten, befestigte Duhousset auf Wunsch seines Generals ein Taschentuch an der Spitze seines Degens, worauf beim Anblick der weißen Fahne das Feuern von den Deutschen eingestellt wurde. Bald kam der bayerische General von der Tann heran, erkannte Raoult, an dessen Seite er einst in Afrika gekämpft hatte, und ließ dem Kronprinzen über die Gefangenen Bericht erstatten. Dieser eilte sofort herbei, um dem französischen General seine Teilnahme zu bezeigen. Raonlt sprach, auf Duhouffet zeigend, mit leiser Stimme: „Königliche Hoheit, ich stelle Ihnen meinen Adjutanten vor, der sich geweigert hat, mich im Stich zu lassen." Der Kronprinz aber sprach, zum Major gewendet: „Ich gebe ihnen die Freiheit/' Alsdann ließ er Raonlt auf einem Wagen nach einem nahen Schlöffe bringen, wo derselbe nach einem Monat in den Armen Duhoussets verschied. Letzterer machte indes von der Freiheit keinen Gebrauch, sondern blieb bis zum Ende des Krieges ein Gefangener.
Der Kronprinz und der bayerische Soldat. Nach Beendigung dieser Schlacht traf der Kronprinz einen bayerischen Soldaten, der behaglich speiste. Er klopfte ihm auf die Schulter und sprach: „Guten Tag, Kamerad! Ich freue mich, daß du es dir so gut schmecken läßt und so fröhlich bist nach geschehener Arbeit!" Hierauf entgegnete der Soldat: „Soll ich nicht lustig sein, Königliche Hoheit? Das freut mich, daß wir uns jetzt raufen dürfen, und hat uns keiner drein zu reden." „Ja, ja, ihr habt tüchtig gerauft, ihr Braven," entgegnete der Kronprinz. Als der Bayer hierauf erwiderte: „Hätten Königliche Hoheit uns anno 66 geführt, Sie hätten sehen sollen, wie wir die Preußen verhauen hätten," brach der Kronprinz in ein lautes Lachen aus. ^
Erstürmung der Spicherer Höhen, 6. Zlngnst. An dem ^age von Wörth unternahm General von Steinmetz einen Sturm auf die Höhen von Spicheren (unweit Saarbrücken), wo sich die Franzosen unter General Frossard stark verschanzt hatten. Trotzdem diese Höhen sich ungemein steil erheben, wurden sie von den Deutschen doch erklettert. Als die Preußen in Gefahr standen, von einem steilen Abhange zurückgeworfen zu werden, eilte das neununddreißigste Regiment zur Hilfe herber. Der General Fran?ois stellte sich an ihre Spitze mit dem Ruf: ^Vorwärts, meine braven Neunnnddreißiger," und mit hocherhobenem Degen führte er die kleine Schar gegen die Franzosen. Von fünf Kugeln dui’c^ bohrt, sank er zu Boden und verschied mit den Worten: „Es t]t doch ein schöner Tod auf dem Schlachtfelde; ich sterbe gern, da ich sehe, daß das Gefecht vorwärts geht." Nach vielen Opfern wurde der Feind endlich in die Flucht geschlagen.
89. Die Schlachten bei Metz, 14., 16,18. August 1870
Stellung der Heere. Durch die Niederlagen bei Wörth und Spicheren war die französische Armee in zwei Teile gespalten worden und
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