1881 -
Danzig
: Boenig
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Literatur
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
159
Schiffahrt ist der Rhone-Rhein-Kanal, der sich bei Straßburg mit der
Jll verbindet.
Lothringen, nordwestlich vom Elsaß bis in das Mofelgebiet
sich erstreckend, ist ein von tiefen Thälern durchschnittenes, fruchtbares
Berg- und Hügelland. Es liefert reichlich Getreide, Hanf und Flachs,
Wein, Gemüse und Obst, Steinkohlen und Eisen und besitzt ausge-
zeichnete Salz- und Mineralquellen. Die Mosel und die Saar sind
die Hauptwasserstraßen Lothringens.
Die Hauptstadt von Elsaß ist Straßburg, eine starke Festung
und bedeutende Handelsstadt. Sie ist der Sitz des kaiserlichen Statt-
halters von Elsaß-Lothringen, eines katholischen Bischofs und einer
Hochschule. Straßburg liegt am Jll, etwa eine halbe Stunde vom
Rheine, mit welchem es durch einen schiffbaren Kanal verbunden ist.
Die größte Merkwürdigkeit Straßburgs ist das weltberühmte Münster,
nächst dem Dome zu Köln das herrlichste Denkmal deutscher Bau-
kunst. mit einem 153 m hohen Turme. — Die bedeutendste Fabrik-
stadt im Elsaß ist Mühlhausen an der Jll. Es liefert Seiden-,
Baumwollen- und Wollenzeuge und besitzt großartige Zeugdruckereien,
Färbereien und Bleichen. — Fast in der Mitte zwischen Straßburg
und Mühlhausen liegt in einer sehr schönen Gegend Colmar, die
Hauptstadt des Bezirks Ober-Elsaß. — Die Hauptstadt von Lothringen,
Sitz eines katholischen Bischofs, ist die altertümliche Stadt und starke
Festung Metz, an der Mosel, über welche hier 14 Brücken führen.
Unter den Kirchen der Stadt zeichnet sich der großartige Dom aus.
Metz besitzt bedeutende gewerbliche Anstalten: zahlreiche Gerbereien,
Glasmalereien, Waffen-, Leinwand-, Flanell-, Hut- und Blumen-
sabriken. Von den Bewohnern des Reichslandes bekennen sich etwa
3/5 zur katholischen, % zur evangelischen und etwa V6 zur jüdischen
Religion. Nach Hästers u. a.
236. Deutschland über alles.
Deutschland, Deutschland über alles,
über alles in der Welt,
wenn es stets zum Schutz und Trutze
brüderlich zusammenhält;
von der Maas bis an die Memel,
von der Etsch bis an den Belt, —
Deutschland, Deutschland über alles,
über alles in der Welt!
Deutsche Frauen, deutsche Treue,
deutscher Wein und deutscher Sang
sollen in der Welt behalten
ihren alten schönen Klang,
uns zu edler That begeistern
unser ganzes Leben lang!
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- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Literatur
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162
Das Reich besteht aus vielen Kronländern und zerfällt in zwei
Reichshälften, die das Flüßchen Leitha von einander trennt. Die-
selben haben einen Kaiser und bilden ein Heer, aber in den meisten
Stücken ist die Verwaltung getrennt. Diesseits der Leitha sind die
deutsch-slawischen Länder, jenseits die Länder der ungarischen
Krone.
Die wichtigsten Kronländer sind: Ober- und Rieder-Öster-
reich mit den Hauptstädten Linz und Wien, Böhmen mit der
Hauptstadt Prag, Mähren mit den Städten Brünn und Olmütz,
Tyrol mit Innsbruck und Trient, Salzburg mit Salzburg,
Steiermark mit Graz, Kärnthen mit Klagenfurth, Krain
mit Laibach, Kroatien und Slawonien mit Agram, Istrien
mit Triest, Dalmatien mit Zara, Ungarn mit der Doppel-
hauptstadt Ofen-Pesth, Galizien mit Krakau, Siebenbürgen
mit Klausenburg, Hermannstadt und Kronstadt. — Die
Residenz des Kaisers ist Wien.
3. Das Königreich der Niederlande oder Holland mit der
Residenz Haag und der Hauptstadt Amsterdam liegt an der Nord-
See in dem Mündungslande des Rheines, der Maas und der Schelde.
Es ist ein kleines, dicht bevölkertes, reiches Land und grenzt an
Deutschland und Belgien. Die Küste ist sehr flach und durch mächtige
Dämme gegen die Meeresflut geschützt worden. Auch die Flußufer
zeigen diesen Schutz. Das Land ist durch Fleiß und Ausdauer dem
Meere abgerungen und in einen blühenden Garten verwandelt worden.
4. Das Königreich Belgien liegt südlich von Holland zwischen
Frankreich, Deutschland, Holland und der Nordsee. Es hat die dichteste
Bevölkerung in Europa. Die Belgier sind katholisch und sprechen
meist französisch. Das Land ist eine fruchtbare Tiefebene; Maas und
Schelde bewässern es. Die regste Fabrikthätigkeit herrscht. Die Haupt-
und Residenzstadt ist Brüssel. Andere große Städte sind Gent,
Brügge, Antwerpen und Lüttich.
5. Das Königreich Dänemark umfaßt das nördliche Jütland,
die dänische Inselgruppe Seeland, Fünen u. a., Island, die
Schafinseln (Far-Or), Grönland u. a. Das eigentliche Däne-
mark hat fruchtbares Tiefland mit schönen Feldern, Wiesen und
Buchenwäldern. Die Flüsse sind klein, aber viele Busen der Nord-
und Ostsee schneiden ins Land. Die Dänen sind ein fleißiges, ge-
bildetes und wohlhabendes Volk von deutschem Stamme und evange-
lisch. Die Hauptstadt ist Kopenhagen.
6. Die Königreiche Schweden und Norwegen sind zwei ge-
trennte Reiche unter einem Könige. Schweden nimmt den östlichen,
Norwegen den westlichen Teil der skandinavischen Halbinsel ein.
An Fläche übertreffen sie Deutschland, an Volkszahl haben sie etwa
'/7. Das Eismeer, die Nord- und Ostsee mit dem bottnischen Busen
bespülen die Küsten. Ein wild zerrissenes Gebirge, die.kjölen, durch-
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142
hin bis an die Grenze Polens und Posens und von Galizien
und dem österreichischen Schlesien bis an die Provinz Branden-
burg und zerfällt^in die Regierungsbezirke Breslau, Oppeln
und Liegnitz. Sie bildet eine weite, muldenförmige Ebene,
welche die Oder von Süden nach Norden durchströmt. Das
Thal. des Flusses gehört zu den fruchtbarsten Gegenden des
preußischen Staates. Hier ist der Hauptsitz des Ackerbaues, der
Schafzucht und des Runkelrübenbaues. An den Ufern der Oder lie-
gen auch die größten und reichsten Städte der Provinz: die frühere
Festung Kosel, ferner Oppeln und Brieg, dann die könig-
liche Residenzstadt Breslau mit ihren zahlreichen Türmen und
in Niederschlesien das feste Glogau. — Die schlesische Ebene
ist auf drei Seiten von einem Hügellande umgeben. Während
sie sich im Norden, wohin die Oder ihren Lauf richtet, in das
norddeutsche Tiefland öffnet, wird gegen Westen und Süden das
Hügelland noch von mächtigen Hochgebirgen überragt. Das sind
im Süden Zweige des karpathischen Waldg ebirges und im
Westen der Sudetenzug mit dem Riesen g ebirge, aus dem
die Schneekoppe sich hoch bis in die Wolken emporhebt. Von
den Bergen stürzen sich eine Menge kleiner Flüsse: die Glatzer
Neiße, die Weistritz, die Katzbach mit der wütenden
Neiße, der Bober, in reißender Schnelligkeit in die Ebene,
der Oder zu. Im Frühjahr und Herbst und nach starken Regen-
güssen treten sie häufig über ihre Ufer und richten durch Über-
schwemmung große Verheerungen an. — Aber nicht allein Flüsse,
auch kalte und warme Quellen dringen aus den Felsen hervor.
An den berühmten Schwefelquellen zu Warmbrunn und Lan-
det und dem Gesundheitsbrunnen zu S a lzbrun n sammeln sich
alljährlich Tausende von Menschen, um Genesung zu suchen.
Doch noch größere Schätze hält das Gebirge tief in seinem In-
nern verborgen. Auf dem rechten Oderufer in Oberschlesien liegt
ein Steinkohlengebirge von so ungeheurer Ausdehnung und uner-
reichbarer Tiefe, wie es ganz Deutschland sonst nicht aufzuweisen
hat. Der Mittelpunkt des Bergbaues und Hüttenwesens ist
Beuthen, wo auf engem Raume 80 Hochöfen, über 30 Zink-
hütten, viele Steinkohlengruben, Walzwerke und Eisengießereien
zusammengedrängt sind. Während sonst die ganze Gegend am
rechten Odernfer in Oberschlesien mit Sandflächen, Mooren und
Kieferwaldungen bedeckt ist und nur einen geringen Kornertrag
gewährt, ist dies Gebiet wegen des unerschöpflichen Reichtums
an Mineralien eine Perle des Landes geworden. Auch in Nieder-
schlesien sind die Berge nicht weniger reich an Steinkohlen. Bei
Waldenburg in der Mitte des Berglandes erhebt sich das
Lager zur größten Stärke. Die Stadt ist voller Fabriken, die
ganze Umgebung ist mit Dörfern übersäet, die engen Thäler mit
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— 165
die Alpen geschieden. — Die ganze Halbinsel wird von den breiten,
nicht allzu hohen Apenninen durchzogen. Zwischen dem nördlichen
Apennin und den Alpen liegt die fruchtbare, dicht bevölkerte lom-
bardische oder Po-Tiefebene, das Paradies Italiens. Zwei
Ernten, Weizen und Mais, gedeihen hier in einem Jahre. Die Inseln
sind gebirgig; auf Sizilien erhebt sich zur Höhe der Alpengipfel der
feuerspeiende Ätna. — Oberitalien wird von dem schiffbaren Po,
mit zahlreichen Nebenflüssen, bewässert, in Mittel- und Unteritalien
sind Arno und Tiber die wichtigsten Flüsse.
Die Hauptstädte Italiens sind nach einander gewesen: Turin,
Florenz, Rom. Die größte Stadt Oberitaliens ist Mailand
mit einem herrlichen Dome von Marmor. Wichtige Festungen sind
Verona und Mantua. Andere große, durch ihre herrliche Lage
ausgezeichnete Städte sind Neapel mit dem unfern drohenden feuer-
speienden Berge Vesuv, Venedig, Genua und Palermo, die
Hauptstadt Siziliens.
11. Die Balkanhalbinsel liegt im Südosten Europas und
hat bis zur Donau die Größe des deutschen Reiches, doch kaum
die Hälfte seiner Bewohner. Die Halbinsel ist durchweg gebirgig;
das Hauptgebirge ist der Balkan, der westlich in loser Ver-
bindung mit den Alpen steht und nach Osten zieht. Die vielen
Flüsse haben nur einen kurzen Lauf und sind nicht schiffbar; der
größte ist die Maritza, welche in das ägäifche Meer mündet. — Die
Natur ist überall willig, Korn, Obst und Wein in Fülle zu geben, aber
die Menschen sind träge und durch lange Knechtschaft unter den Türken
entartet. Die Mehrzahl der Bewohner gehört der griechischen Kirche
an; die bisherigen Herren des Landes, die Türken, sind Muhamedaner.
Die Türkei unter dem Sultan in Konstantinopel hat
bisher den nördlichen großen Teil der Halbinsel besessen. Mit den
asiatischen und afrikanischen Besitzungen ist es ein Reich von der
Volkszahl Deutschlands; aber es ist ein in der Auflösung begriffener
Staat, von dem ein Glied nach dem andern abfällt. Rumänien,
nördlich von der Donau mit der Hauptstadt Bukarest, Serbien
mit der Hauptstadt Belgrad, Montenegro mit Zetinje, Bul-
garien mit Sofia haben sich die Unabhängigkeit erkämpft, während
Bosnien von Österreich in Besitz genommen ist.
Der südliche Teil der Balkanhalbinsel nebst den Zykladen und
jonischen Inseln bilden jetzt das christliche Königreich Griechen-
land mit der Hauptstadt Athen.
12. Das Kaisertum Rußland. Dieses Riesenreich umfaßt den
Osten Europas und den Norden Asiens. An Volkszahl hat es etwa
doppelt so viel als Deutschland. Das europäische Rußland, welches
an Schweden, Deutschland, Österreich, Rumänien, das schwarze
Meer, die Ostsee und das Eismeer grenzt, hat auf einem Flächen-
raume von 90,000 Ouadratmeilen 60 Millionen Bewohner. Es ist
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151
Herren Hausen mit großartigen Gartenanlagen und berühm-
ten Wasserkünsten. — Die altertümliche Stadt Hildesheim
liegt in einer sehr fruchtbaren Gegend, ist der Sitz des Bischofs
der Diöcese Hildesheim und hat einen ehrwürdigen Dom mit
einer vergoldeten Kuppel. Am Harz liegen: Goslar, am erz-
reichen Rammelsberge — Klausthal und Zellerfeld, aut
einer fast 625 m hohen Hochebene des Oberharzes, mit einer
Bergakademie, und Göttingen, eine berühmte Universitätsstadt.
Die Stadt Osnabrück, Sitz des Bischofs von Osnabrück, ist
geschichtlich bekannt durch den hier abgeschlossenen „westfälischen
Frieden." Emden, am Ausfluß der Ems in den Dollart,
treibt Seehandel und Heringssischerei. In der Nähe liegen die
Inseln Borkum und Norderney, letztere mit einem besuchten
Seebade. Lüneburg, Harburg und Stade sind lebhafte
Handelsstädte. Celle liegt am südlichen Rande der großen
„Lüneburger Heide", welche sich von Celle bis Lüneburg
und von der Aller bis zur Elbe hinzieht. Nach Hästers.
324. Die Provinz Schleswig-Holstein.
320 Qm.; 1,000,000 Einw.
Da, wo die Elbe das Meer erreicht, streckt Deutsch-
land, als hebe es seinen Arm nach Norden, eine Halbinsel
ins Meer hinaus und teilt durch sie die Wassermasse, die
seine Nordküste bespült, in zwei Hälften, in die Nord- und
Ostsee. Die südliche Hälfte dieser Halbinsel ist die Pro-
vinz Schlesw'ig-Holstein, die nördliche die dänische
Provinz Jütland. Ausser dem Festlande gehören zur Pro-
vinz Schleswig-Holstein aber auch noch mehrere Inseln:
Fehmarn und Alsen in der Ostsee — Röm, Sylt, Föhr
und die Halligen in der Nordsee.
Die Oberfläche des Bodens in Schleswig-Holstein ist
eine Tiefebene mit nur unbedeutenden Erhöhungen. Da-
gegen ist das Land reich an Gewässern, an kleinen Flüssen,
Landseen und Meeresbuchten. Von den Flüssen ergiefsen
sich die Tr ave in die Ostsee, die Stör in die Elbe und
die Eider in die Nordsee. Die Eider, der grösste Fluss
der Provinz und zugleich der Grenzfluss zwischen Schles-
wig und Holstein, ist durch einen Kanal mit der Kieler
Meeresbucht verbunden, so dass man durch die Eider
und durch diese Kunstwasserstrasse aus der Nordsee in die
Ostsee fahren kann. — Der bedeutendste unter den Land-
seen ist der von malerischen Ufern umgebene Plöner See,
dessen Umfang fünf Meilen und dessen Fläche eine Quadrat-
meile beträgt. — Die Ostsee bildet mehrere tief ins Land
dringende Buchten, von denen der Kieler, Eckernförder
1880 -
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: Axt
- Autor: Krüger, Carl Adolf
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34
Ii. Teil. Erdbeschreibung. D. Mittel-Europa.
vielen Jnselchen in den Lagunen erbaut; statt der Straßen hat die Stadt Kanäle; der
Markusplatz ist berühmt. Pàdua. Verona. Mantua. Cremona (Geigen), d) Emilia:
Bologna (bolonja), Univ.; Parma; Piacenza (piatschcnza); Modena; Ravenna;
Carrara, am Meere, hat große Marmorbrüche. — 2) Mittelitalien: a) Die Marken, mit
der Hauptstadt Ancona, b) Umbrien: Hauptstadt Perugia (perudscha). c) Toskana: Haupt-
stadt Florenz am Arno; Livorno; Pisa. Zu Toskana gehört auch die Insel Elba, wo
Napoleon I. eine Zeitlang lebte, ä) Der ehemalige Kirchenstaat: Nom an der Tiber ist
die Hauptstadt des Königreichs, hat 280 000 Einwohner und heißt auch die „ewige Stadt."
Hier ist der Sitz des Papstes (Residenz der Vatikan). Die in Kreuzform gebaute Peterskirche
ist die berühmteste Kirche der Welt. Die Katakomben unter der Stadt sind unterirdische Gänge
und Gewölbe, welche von den ersten Christen als Zufluchts- und Begräbnisstätten angelegt
wurden. Der Vatikan und Qnirinal sind Paläste; die Engelsbnrg ist eine Citadelle. Alter-
tümer sind: das Kolosseum, das Pantheon, das Kapitolium, die Trajaussänle. Die Stadt
besitzt viele Kunstschätze und ist die wichtigste Bildungsstätte der Maler und Bildhauer. Zu
Mittelitalien gehörtauch die kleine Republik San Marino (62 qkm). — 3) Unteritalien:
a) Neapel oder das vormalige Königreich beider Sicilien ist reich an Südfrüchten, feinen
Weinen (Lacrimar Christi) rc. Zu den Plagen gehören: Die Ausbrüche des Vesuv und Ätna,
der Sirokko, die Erdbeben und Skorpione. Städte: Neapel am Vesuv, hat eine reizende
Lage; die Lazzaroni bilden den ärmsten Teil der Bevölkerung. Die Städte Pompeji und
H er cnlanum, welche einst durch den Vesuv verschüttet wurden, werden wieder auögcgraben.
Gaöta, Salerno, Tarent, d) Die Insel Sicilien mit Palermo. Städte: Catania
am Ätna; Messina, o) Die Insel Sardinien, mit der Stadt Caliari (kaljari).
Nördliche Staaten der Balkanhalbinsel. 1) Das Fürstentum Rumänien, hat
über 121 000 qkm, etwa 6 Mill. Einw., liegt auf dem linken Donauufer und besteht aus
der Moldau mit der Hauptstadt Jassy und der Walachei mit der Hauptstadt Bukarest
(bukarescht). — 2) Das Fürstentum Bulgarien (fast 98 Ooo qkm — 4 Mill. Einw.) mit
der Hauptstadt Sofia. 8) Das Fürstentum Serbien (fast 44 000 qkm — l1/« Mill. E.)
mit der Festung Belgrad an der Donau. 4) Bosnien und die Herzegowina (fast
72000 qkm — 1% Mill. Einw.) mit der Hauptstadt Serajewo. 5) Das Fürstentum
Montenegro (fast 5000 qkm —190 Ooo Einw.) mit der Hauptstadt Cettigne ( tschettinje).
Die europäische Türkei ist ein Kaisertum, hat 192 Ooo qkm und 6 Mill. Einw.
Sie ist von Asien nur durch die Straße der Dardanellen und den Bosporus (2 km breit)
getrennt. Das Klima ist mild und weniger heiß als in Italien. Der Boden ist außer-
ordentlich fruchtbar, aber nicht fleißig angebaut. Die merkwürdigsten Produkte sind: Pferde,
Kamele, Wölfe und Bären, Seidenraupen — Baumwolle, Mais, Reis, Südfrüchte, Tabak
— Meerschaum. Die Türken bekennen sich zur muhamedanischen Religion und sind leiden-
schaftliche Tabak- und Opiumraucher. Der Landesherr heißt Sultan, der erste Minister
Großvezier, der Ministerrat Divan, die Kirche Moschee, die heilige Schrift Koran, der
oberste Geistliche Mufti, die Geistlichen überhaupt nennt man Ulema. Provinzen: Rum-,
Ili oder Romanie», Macedonie», Thessalien, Albanien, Ost-Rumelien. Städte: Kon-
stantinopel (Stambul), in den ältesten Zeiten Byzanz genannt, hat über 600 000 E., liegt
am Bosporus in herrlicher Lage; Pera,ugalatà und Skutari sind Vorstädte; das Serail (seraj)
ist die frühere Residenz des Sultans nd bildet einen Stadtteil für sich. Adriano pel,
an der Maritza. Philipoppel. Gallipoli. Salonichi (das alte Thessalonich). Zur
Türkei gehört auch die große Insel Kreta.
Das Königreich Griechenland enthält über 50 000 qkm und 1^ Mill. Einw. Es ist
der südlichste Teil der Balkanhalbinsel. Das Land ist äußerst uneben, aber sehr fruchtbar und
hat ein mildes Klima; in den südlichen Gegenden herrscht fast ewiger Frühling. Produkte
wie in der Türkei. Die Bewohner sind griechisch- und römisch-katholisch. Während Griechen-
land im Altertum der Sitz der höchsten Geistesbildung war, ist gegenwärtig die Schul-
bildung nur dürftig. — Städte: Athen, hat 50 000 Einw., ist die berühmteste Stadt des
Altertums, besitzt eine Universität, prächtige Altertümer, z. B. Tempel, Statuen rc.
Korinth und Patras, am Golf von Korinth, Handel mit kleinen Rosinen (Korinthen).
Nauplia, Festung. Die 3 letztenstädte liegen auf derhablinsel Morea oder dcmpeloponncs.
Unter den Inseln merken wir außer den 7 jonischen: Euböa oder Negroponte, Tinos,
Naxia, Paros. Die Städte Corfà und Zante auf den gleichnamigen Inseln.
v. Mittel-Europa.
Die Republik Frankreich, über 500 000 qkm, 40 Mill. Einw. Das Klima im
Norden ist wie in Norddeutschland, im Süden sehr mild, so daß Südfriichte gedeihen. Die
1880 -
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- Autor: Krüger, Carl Adolf
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Ii. Teil. Erdbeschreibung. Deutsche Länder Österreichs.
lieben in hohem Maße die Reinlichkeit und haben großes Wohlgefallen an Blumen. Das
Land hat auch ausländische Besitzungen, z. B. Jawa, Sumatra, Borneo, die Molukken rc. —
Städte: Amsterdam, am Zuidersee (seuder-), ist die Hauptstadt mit 290 000 Einw., auf
Pfählen erbaut und wird von vielen Kanälen durchschnitten. Man pflegt zu sagen: „Amsterdam
ist aus Heringsköpfen gebaut", was darauf hindeutet, daß die Stadt durch den Heringsfang zu
ihrer Größe gekommen ist. Haag, Residenzstadt. Harlem treibt bedeutende Blumenzucht.
Rotterdam, große Handelsstadt. Utrecht, Universität. Nymwegen, Friede 1678.
Mastricht. Luxemburg. Leyden, die älteste holländische Stadt.
Das Königreich Belgien mit 29 455 qkm und 6 Mill. Einw., ist kleiner als
die Provinz Brandenburg. Die Maas und Schelde bewässern das Land. Im Südosten
liegen die Ardennen. Das Klima ist wie in Holland. Produkte: In den Ebenen liefert
der Ackerbau reichliche Ernten. In dem Hügel- und Berglande werden Steinkohlen und
Eisen massenhaft gewonnen. Die feinen Brüsseler Spitzen gelten als unübertroffen. Die
Bewohner sind teils Vlämen, theils Walonen und sprechen meist französisch. — Städte:
Brüssel, ist die Residenz, hat 183 000 Einw., besitzt eine Universität und zahlreiche Spitzen«
fabriken. In der Nähe liegt Waterloo, Schlacht 1815. Gent, an der Schelde, Brügge.
Ostende, Hafen und Bad. Antwerpen, an der Schelde, Schiffswerften. Namur
(namür), Lüttich an der Maas, große Kanonengießerei. Ligny (linji), Schlacht 1815.
Spaa, Gesundbrunnen.
Die österreichisch-ungarische Monarchie hat über 600 000 qkm, 38 Mill. Einw.
Lage: Österreich wird von Deutschland, Polen, Rumänien, Italien und der Schweiz
begrenzt. Der Boden ist größtenteils gebirgig. In Mähren, Böhmen und Galizien be-
finden sich große Ebenen. Ungarn ist eine fast ununterbrochene ebene Fläche. Die Ge-
birge sind: Die Alpen in Tyrol, Steyermark, Jllyrien und dem Erzherzogtum Österreich.
Wir merken darin die Ortlesspitze und den Großglockner. Ferner sind zu erwähnen: Die
Karparthen, Sudeten, das sächsische Erzgebirge, der Böhmerwald und das mährische Gebirge.
— Hauptflüsse: Die Donau mit der March, Theiß (links), Drau, Sau (rechts). Seeen:
Der Zirknitzer See in Jllyrien, der Platten- und Neusiedlersee in Ungarn, Klima: Im
Süden sind trockene und heiße Sommer; die Alpenländer haben eine gemäßigte und häufig
nasse Witterung. Produkte: Esel und Maultiere, Ziegen und Schafe, besonders in den
Alpen und Galizien; der Fasan in Böhmen; die Seidenraupe in Tyrol, der Blutegel
und die Biene in Ungarn. Außerdem merken wir die Gemse, den Bären, Wolf und Luchs;
— Südfrüchte, Baumwolle, Wein (Ungarn), Getreide, Obst, Holz; — Gold, Kupfer und
Salpeter in Ungarn, Silber in Siebenbürgen, Salz in Galizien, Eisen in Steiermark,
Quecksilber in Krain, Zinn, Mineralquellen und Kohlen in Böhmen. Die Bevölkerung
besteht aus Germanen, Slaven, Romanen, Magyaren, (Ungarn), Juden, Armeniern und
Zigeunern. Der Religion nach sind die Bewohner römisch- und griechisch-katholisch, pro-
testantisch, jüdisch rc. Dermonarch führt den Titel: Kaiser von Österreich, König von Ungarn.
Deutsche Länder Österreichs.
1) Das Erzherzogtum Österreich mit dem Herzogtum Salzburg. Städte:
Wien an der Donau ist die Hauptstadt mit 1 Mill. Einwohner. Wir merken die kaiserliche
Hofburg, die St. Stephanskirche mit hohem Turm Der Prater ist ein parkähnlicher Lust-
garten, wo man das bewegte Wiener Volksleben sieht. Wagram, Schlacht 1809. Linz an
der Donau, Ischl (im Salzkammergut), Salzwerke. In Salzburg merken wir: Hal-
lein, Salzwerke. Ga st ein, Bad. Salzburg, eine im italienischen Stil erbaute Stadt in
reizender Lage, Mozarts Geburtsort.
2) Das Herzogtum Steiermark. Graz, Hauptstadt, Mariazell, berühmter
Wallfahrtsort im Gebirge.
3) Das ehemalige Königreich Jllyrien besteht aus drei Kronländern: a) Das
Herzogtum Kärnthen, mit der Hauptstadt Klagenfurt, 5) Das Herzogtum Krain,
mit der Hauptstadt Laibach, südlich dieser Stadt liegt am Dorf Zirkni tz der Zirknitzer
See, durch dessen zerklüfteten Boden das Wasser in gewissen Zeiträumen ab- und zufließt,
so daß man auf dem Grunde des Seees zu Zeiten pflügen und jagen, wieder zu anderer
Zeit fischen kann. Jd r ia hat ein berühmtes Quecksilberbergwerk. Adels derg mit der
Katharinen- und Magdalenengrotte in der Nähe, c) Das illyrische Küstenland: Triest,
erste Seehandelsstadt, Österreichs stärkste Seidenfabrikation.
4) Die gefürstete Grafschaft Tyrol und Vorarlberg. Innsbruck. Hauptstadt
Univ. Meran, klimatischer Kurort. Trient an der Etsch, Kirchenversammlung 1545—63.
3) Das Königreich Böhmen. Prag, an der Moldau, Hauptstadt mit Universität,
1880 -
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- Autor: Krüger, Carl Adolf
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37
Nicht deutsche Länder Österreichs. Das deutsche Reich.
Schloß auf dem Hradschin. Bäder: Carlsbad, Teplitz, Marienbad. Schlachtörter: Colliu
(1757), Chotusitz (1742-, Königgrätz, Nachod, Skalitz, Trantenau (1866).
6) Die Markgrafschaft Mähren. Brünn, Hauptstadt. Ol mütz, Austerlitz (1805).
Troppau, Hauptstadt von österreichisch Schlesien. Nikolsburg, Friede 1866.
Nicht deutsche Länder Oesterreichs.
1) Das Königreich Galizien mit Lodomerien und der Bukowina. Lemberg,
Hauptstadt Krakau an der Weichsel. Wiliezka und Bochnia (bei Krakau) mit großem
Steinsalzbergwerk, in welches man durch 5 untereinanderliegende Stockwerke hinabsteigt.
Czernowitz, Hauptstadt der Bukowina.
2) Das Königreich Ungarn und die Woiwodschaft Serbien mit dem Temeser Banat.
Ofen und Pesth, an der Donau, Hauptstädte. Preßburg, Krementz, Goldgruben.
Tokay, mit berühmten Wein, Temesvar (temeschar), Festung inmitten von Sümpfen,
Maria-Theresienstadt.
3) Die Königreiche Kroatien und Slavonien südlich der Drau, die Heimat der
wandernden „Kroaten" und „Slovaken." Agram und Esseg, Hauptstädte.
4) Die Militärstrenze. Die Festungen Pcterwardein und Semlin.
3) Das Königreich Dalmatien am adriatischen Meer. Zara, Hauptstadt und Festung.
6) Das Großfürstentum Siebenbürgen. Herrmannstadt, Hauptstadt und Uni-
versität. Klausenburg, Universität, Sternwarte. Kronstadt.
Das Fürstentum Liechtenstein, fast 180 qkm, 8000 kathol. Einw. Hauptstadt
Vaduz, 1000 Einw. Das Ländchen wird von Tyrol, Voralbergund der Schweiz umschlossen.
Das deutsche Reich.
Allgemeines.
Deutschland liegt in der Mitte Europas. An seiner Spitze steht der König (Wilhelm)
von Preußen, welcher zugleich erblicher deutscher Kaiser ist. Die gesetzgebende Gewalt ist
der Reichstag mit dem Bundesrat. Das Reichskanzleramt bildet die oberste Behörde.
Größe, Einwohner. Deutschland enthält auf etwa 550 000 qkm gegen 43 Mill.
Einw., fast durchweg deutscher Abkunft; ungefähr 2/s sind evangelisch und */-, katholisch.
Grenzen: Die Ostsee, Dänemark und die Nordsee im Norden, Rußland und
Österreich im Osten, Österreich und die Schweiz im Süden, Holland, Belgien und
Frankreich im Westen.
Staaten: A. Norddeutschland. 1)Das Königreichpreußen mit der Haupt-
stadt Berlin. Alte Provinzen. Ostpreußen mit den Regierungsbezirken Königsberg
und Gumbinnen; Westpreußen mit den Regierungsbezirken Danzig und Marien-
werder ; Pommern mit den Regierungsbezirken Köslin, Stettin und Stralsund;
Posen mit den Regierungsbezirken Posen und Bromberg; Brandenburg mit den
Regierungsbezirken Potsdam und Frankfurtao.; Schlesien mit den Regierungs-
bezirken Oppeln, Breslau und Liegmtz; Sachsen mit den Regierungsbezirken Magde-
burg, Merseburg, Erfurt; Westfalen mit den Regierungsbezirken Minden, Münster,
Arnsberg; die Rheinprovinz und Hohcnzollern mit den Regierungsbezirken
Düsseldorf, Köln, Koblenz, Trier, Aachen. Neue Provinzen: Schleswig-Hol-
stein und Lauenburg mit dem Regierungsbezirk Schleswig; Hannover und das
Jahdeaebiet mit deu Landdrosteien Hannover. Hildesheim. Lüneburg, Stade, Osna-
brück und Anrieh; H esse n - N a ssau mit den Regierungsbezirkenkassel und Wiesbaden.
21 Daskönigreich Sachsen (Dresden). 3)Thüringen: a) Die drei sächsischen
Herzogtümer: Sachsen-Altenbnrg, Sachsen - Meiningen - Hildburghausen, Sachsen-
Cobnrg-Gotha. b) Das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. c) Die Fürsten-
tümer Schwatzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen. ä) Die Jürsten-
tümer Reuß jüngere und ältere Linie. 4) Die Großherzogtümer Mecklen-
burg-Schwerin und M.-Strelitz. 5) Das Großherzvgtum Oldenburg.
6) Das Herzogtum Braunschwera. 7) Das Herzogtum Anhalt. 8) Das
Fürstentum Waldeck. 9) Die Fürstentümer Livpe-Detmold und Lippe-
Schaumburg. 10) Die freien Städte Hamburg, Lübeck und Bremen. B. Süd-
deutschland. 1) Das Königreich Bayern (München). 2) Das Königreich
Württemberg (Stuttgart). 3) Das Großherzogtum Baden (Karlsruhe.)
4) Das Großherzogtum Hessen (Darmstadt). 5) Das Reichsland Elsaß-
Lothringen (Metz, Straßburg).
1880 -
Danzig
: Axt
- Autor: Krüger, Carl Adolf
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
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Neue Provinzen. Das Königreich Sachsen.
12. Die Provinz Hessen Nassau, zwischen Main und Rhein und zu Leiden Seiten
der Fulda. 15 900 qkm. 1 */» Will. Einw. — Gebirge: Der Taunus ist reich an Mineral-
quellen ; an seinen Abhängen zum Rheinstrom sind die vortrefflichsten Weinberge. Am Fuße
des Gebirges, zwischen Mainz und Bingen, liegt der Rheingau, in welchem die Wein-
gärten von früh bis spät von der Sonne beschienen werden. Hier gedeihen die berühmten
Weinsorten: Hoch- und Rüdesheimer, Johannisberger, Geisenheimer rc. Der große und
kleine Feldberg, sowie der Altkönig sind die bedeutendsten Höhen des Taunus. Diese 3
Berge sind die Wetterpropheten der ganzen Gegend. Hat z. B. der Feldberg seine Nebel-
kappe aufgesetzt, so erwartet man Regen. — Der Westerwald ist rauh und unwirtbar. Im
Sommer freilich sieht man Ackerland, Wiesen und saftiges Gebölz; beginnt aber im Winter
der Schneefall, so ist der Wanderer nicht seines Lebens sicher. Oft muß sich der Landwirt
durch den Schnee einen Gang graben, um zu dem Viehstalle zu gelangen. Die Kirschen
brauchen, wie der Volkswitz sagt, auf dem Westerwald zwei Jahre zur Reise; im ersten
Jahre werden sie ans einer Seite1 rot, im zweiten Jahre auf der andern. Auf offenem
Felde kommt keinobstbanm fort. Derwesterwäldler ist genügsam und zufrieden.—Flüsse:
Die Weser, Werra und Fulda, der Rhein, Main und die Lahn. Die Bewohner sind Deutsche
und der Religion nach protestantisch, reformiert und katholisch. — Regierungsstädte: Kassel
und Wiesbaden. Bäder: Ems, Soden, Schlangenbad, Niederselters, Wiesbaden, Homburg.
Städte: Kassel, an der Fulda, 53 000 Einw. in der Nähe das Lustschloß Wilhelms-
höhe, M arburg, Univ., H ersfeld, an der Fulda, Fulda, an der Fulda. Schmal-
kalden. Hanau. Wiesbaden. Frankfurt am Main, 103 000 Einw., Münze.
Ii. Das Königreich Sachsen, auf beiden Seiten der Elbe, hat 15 900 qkm,
3 Mill. Einw., größtenteils protestantisch; das Königshaus ist katholisch. Gebirge: In
dem Erzgebirge hat der Bergbau und das Klöppelwesen eine große Bedeutung. Auch
viele Holzwaren werden hier bereitet. Der felsige Boden und das rauhe Klima in den
höchsten Gegenden sind ein Hindernis des Landbaues. Die Kartoffeln vertreten bei den
Armen meist die Stelle des Brotes; denn der Getreidebau ist zu unbedeutend. Die Erz-
gebirger sind arbeitsam und genügsam. Sie wandern im Frühjahr vielfach mit Blechwaren,
Spitzen, Bändern rc. in ferne Gegenden und kehren zum Winter heim. Im Winter fällt
der Schnee im Erzgebirge oft haushoch, so daß die Bewohner, um ins Freie zu gelangen,
den Schnee erst wegschaufeln müssen. — Die sächsische Schweiz ist reich an Naturschön-
heiten. Auf der Elbe ist große Schiffahrt. Produkte: Silber, Kupfer, Zinn, Eisen,
Steinkohlen, Porzellan,Spitzen. Die vier Kr eisdirektionen heißen: Dresden, Leipzig,Zwickau,
Bautzen. Dresden auf beiden Elbufern, 197 000 Einw., Hauptstadt, reich an Kunstschätzen.
König st ein, Bergfestnng. Meißen, Porzellanfabrik. Freiberg, Bergakademie. Leipzig
an der weißen Elster und Pleiße, ist der Mittelpunkt des deutschen Buchhandels. Sitz des
deutschen Reichshandelsgerichts, Univ., Schlacht 1813. Zwickau, an der Mulde. Chemnitz.
G l a u ch au, P l a u en, im Voigtlande. A n n a b er g, Spitzenklöppelei. Bautzen, an der Spree,
Schlacht, 1813, Herrn Hut, Hauptsitz der Brüdergemeinde. Zittau, große Webereien.
Iii. Thüringen. Das höchste Gebirge ist der Thüringerwald. In demselben sind
viele Schmelz- und Eisenhütten, Draht- und Blechhämmer. Auch giebt es Glashütten, in
welchen aus Kiesel und Asche das Glas geschmolzen wird. Im Walde bereitet der Köhler die
Holzkohle in den Meilern. Allerhand Spielwaren, die hier' verfertigt werden, wandern in
die weite Welt. Die Dörfer und Städte des Thüringerwaldes sind mit herrlichen Obst-
waldungen umgeben. Unter den gastlichen Bewohnern hört man überall Sang und Klang.
a) Die 3 sächsischen Herzogtümer .'Sachsen-Altenb urg.s.-Meininge n-Hildburg-
hausen, S.-Coburg-Gotha (zusammen gegen 6000 qkm. Hauptstädte: Alten bürg,
Meiningen. Coburg, Hildburghausen, Gotha.
b) Das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, über 3600 qkm, be-
steht aus zwei größeren und zwei kleinern zerstreut liegenden Stücken. — Gebirge: Der
Thüringerwald und das Rhöngcbirge. Flüsse: Die Saale und Unstrut. Weimar,
18 000 Einw., an der Ilm, Hauptstadt. Jena, an der Saale, Univ., Schlacht 1806. Eise-
nach, dabei die Wartburg.
o) Die Fürstentümer: Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzbnrg-Souders-
hausen, zusammen 1800 qkm. Hauptstädte: Rudolstadt und Sondershausen.
In Schwarzbnrg-Rudolstadt liegt der Berg Kyffhäuser.
ll) Die Fürstentümer: Reuß jüngere und ältere Linie zusammen über 1100 qkm.
Greiz an der Elster. Schlei;. Lobenstein. Gera.
1879 -
Danzig
: Bertling
- Autor: Krüger, Carl A.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Welt
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Wein, Baumwolle, Rosinen. Athen, 50000 E. Hptst. Unih katholisch datras. Nanplia. Religion messt griechisch-
« europäische Türkei, Kaiserthum, 192000 qkm
6 Mill. E. — Seidenraupen, Südfrüchte, Baumwolle. Sultan Konstantinopel, Hptst., 1 Mill. E. Das goldene Horn ist ein Meerbusen im Nordeu der Stadt. Adrian ovel P h i l i p p o p e l. G a l l i p o l i. S a l o n i ch i.
20. Nördliche Staaten der Balkanhalbinsel. 1) Fürstenthum Rumänien, 121200 qkm, 5 Mill. E. — Bukarest (bukarescht) Hauptstadt. Jassy. 2) Fürstenthum Bnlg ari en, 9^ 88o qkm, 4 Mill. E. — Sofia, Hauptst. 3) Fürstenthum Serbien, 43 5o5 qkm, l£ Mill. E. 4) Bosnien und die Herzegowina, 71325 qkm, 1{ Mill. E. — Serajewo, Hauptst. 5) Fürstenthum Montenegro, 4400 qkm, 190000 E. — Cettigne (tschettinje), Hauptst.
21. Oesterreichisch-ungarische Monarchie, Kaiserthnm, 624 Om qkm, 38 Mill. E. — Ackerban, Viehzucht, Wem, Berg- und Seidenbau. Bewohner: Magyaren (Ungarn), Slaven, Dentsche, Griechen, Armenier, Zigenuer. — Römisch und griechisch-katholisch, protestantisch.
Teutsche Länder Oesterreichs.
a) Erzherzogth. Oesterreich mit Salzburg. Wien a. d. Donau, 1 Mill. Eiuw. — Linz a. d. Douau. Salzburg. Gastein, Bad. 9 9
b) Erzherzogth. Steiermark. Gratz, Univ.
c) Das ehemalige Königreich Jllyrien hat 3 Kronländer: aa) Das Herzogthum Kärnthen mit der Hauptst. Klageu-surt. bb) Das Herzogthum Krain mit der Hauptst. Laibach. Adelsberg, Höhlen. Jdria, Qnecksilbergrnben. Dorszirk nitz mit dem Zirknitzer See. cc) Das illyrische Küstenland mit riest, Seehandelsstadt.
ä) Grafschaft Tyrol und Vorarlberg. Innsbruck, Hptst. Trient a. d. Etsch, Kirchenversammluug 1545—63.
o) Königr. Böhmen. Prag, a. d. Moldau, Uuiv. Leit, m e r i tz. — Bäder: Marienbad, Karlsbad, Teplitz. Schlacht-örter: Prag, Lowositz, Collin, Cnlm, Nachod, Trantenan, Ska-litz, Schweinschädel, Königgrätz 2c.
f) Markgrafschaft Mähre». Brünn, Hptst. O l m ü tz. Nicht deutsche Länder Oesterreichs.
a) Königreich (Galizien lind Grvfzherzogth. Krakau. Lemberg, Hptst. Krakau a. b.- Weichsel. Wieliczka, Steinsalzbergwerk.