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1. Vaterländische Geschichte - S. 89

1909 - Nürnberg : Korn
ausgedehnt. Ter Friede hatte erst wenige Jahre gedauert, da brach schon wieder ein neuer Krieg (3.) cm*; Napoleon, der unterdessen Kaiser biv Franzosen geworden war, kämpfte gegen die Verbündeten England, Österreich und Rußland. Maximilian von Bayern stellte sich nach langem Zaudern aus die Seite Frankreichs. Tie Österreicher beseiten Baveru, wurden aber durch Napoleon rasch vertrieben, und in der Dreikaiserschlacht (die Kaiser von Frankreich, Österreich, Rußland waren in der Schlacht) bei Austerlitz 1805 erlitten die Russen und Österreicher eme vollständige Niederlage. Im folgenden Frieden zu Preßburg 1805 erhielt Bayern wieder eine bedeutende Vergrößerung seines Gebiets durch Tirol und Vorarlberg, die Markgrafschaft Burgau, das Fürstentum Ansbach und die Städte Augsburg und Lindau. Gleichzeitig nahmen auch der Kurfürst von Bayern und der Herzog von Württemberg den Königstitel an. Ein Herold rief in den Straßen Münchens am Neujahrstage 1806 Bayern als Königreich und Maximilian Joseph I. als König aus. Napoleon weilte zu dieser Zeit gerade in München. Des Königs erste Tochter sollte Napoleons Stiefsohn, den König von Italien, heiraten. Die Hochzeit faud auch bald darauf statt. Wie sah es zu jener Zeit in unserm Vaterlande aus? Ter Adel war noch frei von Lasten und Abgaben und hatte im Laufe der Zeit manche Vorrechte erworben. So erteilte ihm Albrecht V. die „Edelmannsfreiheit". Wer dieselbe besaß, dessen Untergebene waren von den allgemeinen Frondiensten befreit, mußten dafür aber ihrem Herrn dienen, der sie oft sehr bedrückte. Eiu solcher Edelmann durfte auch die Jagd überall, selbst auf dem Boden der freien Bauern ausüben; dem Bauern wurde das Recht zu jageu vollständig entzogen. Tas Rittertum war völlig verschwunden. Ein schwacher Abglanz -er ritterlichen Turniere blieb noch einige Zeit erhalten: das Ringelrennen, bei welchem ein Reiter im Galopp mit einem Wurfspieß eine Scheibe oder einen aufgesteckten hölzernen Kopf zu treffen hatte. Tie Edelleute zogen mit Vorliebe an die Höfe der Fürsten, wo manche von ihnen als Staatsmänner ihrem Vaterlande große Dienste leisteten; viele andere freilich sahen mit Hochmut aus Bürger nub Bauern hernieder. Eine Anzahl alter Adelsgeschlechter erloschen, andere verarmten. Die Verarmung hätte sicher noch weiter überhand genommen, wenn ihnen nicht die Erlaubnis erteilt worden wäre, Fideikommisse (spr. Fide-ii) zu gründen, das sind Besitzungen, die nicht veräußert werden dürfen, und die immer an den ältesten Sohn, den Stammhalter, ungeteilt übergehen. Wenige Adelige beschäftigten sich ausschließlich mit der Bewirtschaftung ihrer Güter, weit mehr traten, bei dein zunehmenden Ansehen, in das der Soldatenstand gelangte, als Offiziere in das Heer ein.

2. Vaterländische Geschichte - S. 95

1909 - Nürnberg : Korn
die unaufhörlichen Angriffe der Kosaken lichteten die Reihen. Napoleon eilte auf einem Schlitten den Trümmern seines Heeres voraus nach Paris. Bayern hatte zu die)ent Felbzuge 30000 Mann gestellt. Nur etwa 3000 sahen ihre Heimat roieber. • Den: Anbeuten der Gefallenen ließ spater König Ludwig einen Obelisken in München errichten. „Auch sie starben für des Vaterlanbs Befreiung", sagt uns eine Inschrift baran. Mit dem Rückzug Napoleons aus Rußlaub begauu in Deutschland angefacht bnrch Preußen und Österreich, jene mächtige Erhebung des ganzen Volkes, die unter dem Namen der Freiheitskriege bekannt ist. Auch Bayern blieb nicht zurück. Der eifrigste Förberer des Freiheitsgebankens war Kronprinz Ludwig; am 8. Oktober 1813 kehrte Bayern im Vertrage zu Rieb zu seinen beutscheu Brüberu zurück und wendete Napoleon den Rücken. Wieber staub nun ein ganzes Volk zornentflammt gegen den Eroberer. Das ganze beut)che Volk war es, ein weit zahlreicheres, als bamals die Tiroler. Jünglinge, Männer, Greise eilten zu den Fahnen; alle waren bereit, zu siegen ober zu sterben. Die Völkerschlacht bei Leipzig am 16., 18. und 19. Oktober 1813 brach Napoleons Macht. Zwar konnten die Bayern an die)ent Ehrentage des deutschen Volks nicht teilnehmen; aber bet bayerische General Wrebe versuchte kurze Zeit beimach, dem fliehenbett französischen Heere bei Hauau bett Rückzug abzuschueibeu. Die Zahl bet Bayern war zu gering, als daß dieser kühne Gebauke gelingen konnte. Nun zogen die Verbüubeteu nach Frankreich. Die Bayern leisteten mehrmals Erstaunliches an Tapferkeit. So bet Brienne (spr. Bri-erm) und an der Aube (spr. Ohb), einem Nebenfluß der Seine (spr. Sahn). Schon im Frühling 1814 zogen die Deutschen in Paris ein. Napoleon mußte der Krone entsagen und sich mit der kleinen Insel Elba, nahe der Westküste Mittelitaliens, begnügen. Bayern einigte sich mit Österreich babitt, beiß es au basselbe Tirol, Salzburg und das Jrmviertel wiebet abtrat, bafür aber Würzburg mit Gebiet, Aschaffeuburg und die Rhein-pfalz erhielt. Wähtenb ein Kongreß (eine Versammlung) der Fürsten und bet Vertreter der Nationen in Wien tagte, bet die europäischen Verhältnisse orbnen wollte, war Napoleon plötzlich wieber nach Frankreich gekommen (1815) uttb hatte in ganz kurzer Zeit ein Heer ausgerüstet. Bei Waterloo, nicht weit von Brüssel, griff er das englische Heer au. Schon neigte sich der Sieg auf seine Seite. Da erschien in der höchsten Not das durch schlechte Wege ausgehaltene Heer des preußischen Felbmatschalls Blücher. Nun war Napoleon verloren. Sein Heer würde vvllstänbig besiegt. Zum zweitenmal würde Paris eingenommen. Napoleon versuchte zu fliehen, würde aber gefangen genommen uttb auf die einsame Felfettinsel St. Helena

3. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 103

1890 - Nürnberg : Korn
§ 95. Napoleons Rückkehr und Untergang. 103 drängte Napoleon zunächst das Heer Blüchers zurück, dann schlug er auch die Armee Schwarzenbergs, worauf eine kurze Waffenruhe folgte. Nach vergeblichen Friedensunterhandlungen ward aber der Krieg von den Verbündeten energisch weitergeführt, die nun Sieg auf Sieg erfochten und Paris besetzten. Jetzt ward Napoleon durch Beschluß des Senats abgesetzt und von den Verbündeten nach Elba verwiesen. König Ludwig Xviii. (1814—1824), ein Bruder des hingerichteten Königs, bestieg nun den französischen Thron und unterzeichnete den ersten Pariser Frieden 1814, in welchem Frankreich die Grenzen von 1792 und die geraubten Kunstschätze behielt und keine Kontribution zahlte. § 95. Napoleons Rückkehr und Untergang. Um die verwirrten Zustünde Europas wieder zu ordueu, wurde am 1. Novemb er 1814 ein Kongreß zu Wieu eröffnet, auf welchem isu ganz Europa vertreten war. Weil man sich aber hier wegen der zukünftigen Verfassung Deutschlands und wegen der sächsischen und polnischen Frage nicht einigen konnte, und weil man ferner in Frankreich mit der Bourbouischeu Regierung unzufrieden war: so kehrte der von allem genau unterrichtete Kaiser plötzlich von der Insel Elba nach Frankreich zurück 1. März 1815 und wurde dort mit Jubel1815 empfangen. Die Nachricht von dieser Rückkehr stellte die Einigkeit ans dem Kongresse rasch her, und es ward nun die deutsche Buudes-akte, wodurch Deutschland ein Staatenbund aus 39 souveränen Staaten wurde, und die Kongreßsch lnßakt e unterzeichnet. Territorialbestimmungen: 1) Österreich erhielt die Lombardei, Venetien, die illyrischen Provinzen, Galizien; Tirol, Salzburg und das Jnnviertel. 2) Preußen bekam für die an das „Königreich" Hannover und an Bayern abgetretenen Gebiete die größere Hälfte von Sachsen, schwedisch Pommern, Jülich und Berg, die ehemaligen Kurstaaten Trier und Cöln und von seinen früheren Gebieten Preußen und Posen. 3) Bayern erhielt Würzburg und Afchaffenburg für die an Österreich abgetretenen Länder und bekam die Pfalz links vom Rhein zurück. Es wurde die dritte deutsche Macht. 4) Ru ßland erhielt den größten Teil des Großherzogtums Warschau als Königreich Polen. 5) Holland und Belgien wurden zum Königreich der Niederlande vereinigt. 6) Die Schweiz wurde als neutraler Freistaatenbund erklärt. 7) In Spanien, Portugal und in den meisten italienischen Staaten wurden die früheren Zustände wieder hergestellt. Eugen Beauharnais erhielt Eichstätt mit dem Titel eines Herzogs von Leuchtenberg. Napoleon machte zwar die friedlichsten Versprechungen. Aber die Mächte glaubteu den Worten Des Ruhestörers nicht und schickten ihre Heere abermals gegen Frankreich. Um die Vereinigung der Nordarmee unter Wellington und Blücher zu hindern, warf sich Napoleon auf letzteren und drängte ihn am 16. Inni 1815 bei Ligny noch ms hartem Kampfe zurück. Dann griff er am 18. Juni 1815 bei Waterloo auch Wellington an. Dieser schlug aber die furchtbarsten Angriffe des übermächtigen Gegners mit bewunderungswürdiger Zähigkeit zurück, bis endlich Blücher im Rücken des Feindes erschien und den Sieg entschied. Das französische Heer ergriff die Flucht und eilte auf Paris zu.

4. Grundriß der Weltgeschichte - S. 207

1885 - Nürnberg : Korn
3. Periode, seit 1517. Ii. Abschnitt, 1789 — 1815. 207 2. Napoleons Kaisertum, 1804—1814 (1815). Neue royalistische Verschwörungen wurden entdeckt und die Schuldigen (wie Pichegrn, aber auch der unschuldige bourbouische Herzog von Enghien) hingerichtet (1804) und der in die Verschwörung 1804 verwickelte General Moreau nach Amerika verbannt. Hierauf n. Chr. ließ sich Napoleon vom Senate zum erblichen Kaiser der ^ap”tedn Franzosen (2. Dez. 1804) und (1805) auch zum König der, Fran-von Italien erklären. Ein glänzender Hofstaat wurde gebil- zosen. det, der frühere Bischof Talleyr and wurde einer der Minister, Napoleons Stiefsohn Engen Beauharnais Vicekönig von Italien. 3. Mit den Gewaltschritten Napoleons unzufrieden, stiftete England (unter dem Minister William „Pitt) mit Rußland (Kaiser Alexander I., 1801—1825), Österreich und Schweden die dritte Koalition (1805) und erklärte an Frankreich den Krieg. Bei Trafalgar in Spanien vernichtete der Engländer Nelson die spanisch-französische Flotte (21. Okt. 1805). Nelson starb hier als ruhmgekrönter Held. Inzwischen hatte sich Napoleon,„verbündet mit Bayern, Baden und Württemberg, rasch gegen Österreich gewendet; die Österreicher Besatzung von Ulm (unter General Mack) mußte kapitulieren (1805), Mu- 1805 rat besetzte Wien und Napoleon besiegte die vereinigten oster-reichisch-russischen Heere in der Dreikaiserschlacht bei Auster- } litz in Mähren (1805, 2. Dezember). Im Preßburger Frie- Austerlitz, den (26. Dez. 1805) wurden Bayern und Württemberg als Preß-Konigreiche erklärt und Bayern durch Tirol, Ausbach und J^ger Augsburg, Württemberg durch Österreicher Gebiete in Schwa- e* beu vergrößert. Zum König von Neapel machte Napoleon seinen Bruder Joseph, Holland gab er als Königreich seinem Bruder Lndwig, das Herzogtum Cleve und Berg seinem Schwager Murat; Venetien kam zum Königreich Italien. 4. Um _ Deutschland ganz unter seine Botmäßigkeit zu bringen, vereinigte Napoleon 16 deutsche Fürsten, darunter die von Bayern, Württemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Berg (die drei letzteren als Großherzoge), Nassau (diesen als Herzog), zu dem Rheinbünde unter Napoleons Protektion (1806). Durch 1806 Unterordnung (Mediatisierung) vieler kleiner Fürsten unter die Oberhoheit der größeren Fürsten nahm die Macht der Bundes- bund. Mitglieder bedeutend zu. Die nächste Folge des Rheinbundes Auflösung war die Auflösung des deutschen Reiches (6. Aug. 1806); des Kaiser Franz Ii. entsagte der deutschen Kaiserwürde und behielt als Franz I. (1804—1835) nur den Titel „Kaiser von Öfter-reich", den er schon 1804 angenommen hatte. 5. Noch in demselben Jahre (1806) erklärte der König

5. Grundriß der Weltgeschichte - S. 263

1885 - Nürnberg : Korn
Iii. Abschnitt, seit 1506. 263 so großes Vermögen, daß Könige _ und Fürsten sie beneiden konnten. Nicht minder reich war die Familie Welser, welche wie die Familie Fugger (seit 1503) Handelsniederlassungen in Lissabon und Antwerpen, ja selbst in Ost- und Westindien hatte. — Im Jahre 1524 begann in Augsburg die Reformation; 1530 und 1555 wurden die für die Reformation wichtigen Augsburger Reichstage abgehalten. Zur Zeit des Beginns des auch für Augsburg so verderblichen dreißigjährigen Krieges baute Elias Holl das stattliche Augsburger Rathaus. Die Stadt Augsburg blieb, auch als durch Entdeckung des Seewegs nach Ostindien der Binnenhandel an Bedeutung verlor, der wichtigste Geld- und Wechfelplatz für Süddeutschland. Im Jahre 1803 wurde das Bistum, 1805 die Stadt Augsburg an Bayern übergeben. C. Das Königreich Bayern seit 1806. § 11. Die Könige Maximilian I. Joseph (1806—1825) und Ludwig I. (1825—1848). 1. Kurfürst Maximilian Iv. führte seit Beginn des Jahres 1806als I. den Titel „König von Bayern". Die Toch- ter des Königs Augusta Amalia vermählte sich mit dem Vicekönig Eugen von Italien, dem Stiefsohne Napoleons I.; auch trat Bayern mit fünfzehn anderen deutschen Staaten dem unter Napoleons Protektorate stehenden Rheinbünde bei (1806) und versprach zugleich, ein Kontingent von 30 000 Mann unter den Oberbefehl Napoleons zu stellen. So mußten denn bayrische Truppen sich an allen den Kriegen beteiligen, welche Napoleon in den nächsten Jahren führte, m gegen die Preußen und Russen (im Jahre 1807), wie gegen die Österreicher und Tiroler (1809). Die Österreicher drangen nach Bayern ein, wurden aber von Napoleon bei Abensberg, Eckmühl und Regensburg und bei Wagram unweit Wien besiegt (1809). Vor dem Aufstande der Tiroler mußten die Bayern weichen und konnten erst nach schweren Kämpfen (unter General Wrede) Tirol wieder nehmen. Im Wiener (Schönbrunner) Frieden erhielt Bayern Bayreuth und Salzburg. Im russischen Feldzug kämpften die Bayern siegreich bei Polozk ct. d. Düna (unter General Der oy, der hier siel). Von den 36 000 Kriegern, welche Bayern, dem Kaiser Napoleon zu diesem Feldzuge stellen mußte, blieben über 30 000 Mann auf den Schlacht- und Schneefeldern Rußlands, kaum 2000 kehrten nach Bayern zurück. — Noch vor der Schlacht bei Leipzig trennte sich Bayern von Napoleon

6. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 124

1819 - Nürnberg : Campe
Europa. ia4 Holz, Getreide, Glas u. s. f., hingegen geht auch noch weiter viel Geld aus Teutschland für Seide, Seidenzeuge, Mode- und Galanteriewaaren, Tuck, und eine Menge Dinge dre wir auch im Lande haben könnten, nur nicht immer so fein und so gut. Eures Vaters Rock ist von englischem Tuch; er könnte aber auch von teutschem seyn; Karls neue Weste ist englisches Baumwollenzeuch, und sächsisches wäre doch im Grunde eben so gut; eure Mutter hat ein ostindi- sches Shawl das ko Gulden gekostet hat; da doch ein im Lande gewirktes kaum auf ein Drittel dieses Preises gekom- men wäre. — Deswegen klagen auch unsere Fabrikanten so sehr über Mangel an Absatz und preisen den Bauersmann glücklich der seinen Roggen und Weizen, seinen Hanf, Flachs, Taback, sein Obst und sein Gartengewächse, seine Kartof- feln und sein Heu zu jeder Zeit ohne Mühe verkaufen oder es unter sein Vieh verfüttern kann. Wer sind denn nun aber die Regenten welche die glück- lichen teutschen Bundesstaaten beherrschen? — Es sind ein Kaiser und fünf Könige, ein Kurfürst, dann sechs Großher- zoge und viele Herzoge und Fürsten. Ihre Staaten heißen: Das Kaiserthum Oesterreich. Das Königreich,Preußen. Das Königreich Barern. Das Königreich Würtemberg. Das Königreich Sachsen. Das Königreich Hannover. Das Kurfürstenthum Hessen. Das Großherzogthum Hessen. Das Großherzogthum Baden. Das Großherzogthum Luxemburg. Das Großherzogthum Mecklenburg. Das Großherzogthum Sachsen Weimar.

7. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 201

1910 - Nürnberg : Korn
201 hin mit Bayern vereinigt bleiben, die südlichen Teile kamen an Italien und Istrien; für diesen Verlust erhielt jedoch Bayern reichen Ersatz durch das Fürstentum Regensburg und die Mark- grasschaft Bayreuth sowie die Fürstentümer Salzburg und Berchtesgaden. In dem Feldzuge Napoleons gegen Rußland im Jahre 1812 teilten die Bayern das Unglück der großen Armee. Bon den 30000 Kriegern, welche Bayern nach Rußland gesendet hatte, sahen nur etwa 2000 die Heimat wieder. Mit der Niederlage des französischen Heeres aus den Eis- feldern Rußlands waren nun auch die Bande gelöst, welche die Fürsten und Völker Deutschlands an Napoleon bisher gefesselt hatten. Preußen erklärte Frankreich den Krieg und Österreich und Rußland verbanden sich mit Preußen. Am 8. Oktober 1813 trat auch Maximilian durch den Vertrag zu Ried auf die Seite der Verbündeten. Zwar kämpften die Bayern in der großen Leip- ziger Schlacht nicht mit; aber bei Hanau stellten sie sich den fliehenden Franzosen entgegen; doch Napoleon erzwang sich, wenn- gleich nach schwerem Kampfe (31. Oktober) und unter neuem, sehr bedeutendem Verluste, den Weg zum Rhein. Die Verbündeten drangen siegreich vor und am 31. Mai 1814 zogen sie in Paris ein. Als zu Paris mit Frankreich Friede geschlossen war, kam Bayern mit Österreich überein, daß an Österreich Tirol und Salzburg zurückfallen, Bayern dagegen Würzburg, Aschaffenburg und die Pfalz erhalten sollte. Die Kriege hatten ein Ende; aber es gab viel zu tun, damit in den Landesteilen, die zu Bayern gekommen waren, die gleiche Ordnung und Verwaltung sei wie in den bisher schon zu Bayern gehörigen Gebieten. Schon 1808 hob Maximilian die Leibeigenschaft in Bayern auf; nun verbesserte er das Gerichts- wesen und erstrebte eine gleichmäßigere und gerechtere Besteuerung der Staatsbürger. Am 26. Mai 1818 gab er dem Lande die Verfassung und erklärte: „Bayern! seht in der Verfassung die Grundzüge eines Königs, welcher das Glück seines Herzens und den Ruhm seines Thrones nur von dem Glücke des Vaterlandes und von der Liebe seines Volkes empfangen will." Seitdem ist Bayern ein konstitutioneller Staat. Maximilian erwarb sich durch Herzensgüte die Liebe seiner Untertanen. Am 13. Oktober 1825 starb er und ward wie ein Vater vom ganzen Volke auss tiefste betrauert. Zum Teil nach Preger. 132. Ludwig I. (1825-1848). Ludwig I. wurde den 25. August 1786 zu Straßburg geboren. Seine Eltern mußten beim Ausbruch der französischen

8. Kompendium der deutschen Geschichte - S. 311

1819 - Nürnberg : Monath und Kußler
bis auf unsere Tage. zu bey Austerlitz, vorzüglich gegen die Russen, welche mit einer großen Armee zur Stüze des Bundesgenossen vorgedrungen waren. Vergeblich hatte der Erzherzog Karl in Italien mit Überlegenheit gefochten, verge- bens eilte er zur Rettung der Erbstaatcn bis in die Nahe Wiens zurück; K. Franz Ii. des vielen über seine Länder verbreiteten Unglücks müde, suchte Frieden und erhielt ihn zu Preß bürg, durch Aufopferung von Ve- nedig, Tyrol im weitesten Sinne des Worts, und sei- ner schwäbischen Bcsizungen. Die Russen sich selbst überlassen giengen des Wegs zurück, ans welchem sie herbey gekommen waren; und K. Napoleon theilte nun die Lorbeeren mit seinen Bundesgenossen als unum- schränkter Gebieter. Der Drang der Umstände hatte den Kurfürsten von Pfalzbaiern zum tbatigeu Gehilfen in diesem kurzen Kriege gemacht, und Maximilian Joseph I. erhielt für die Theilnehmung nicht blos den Titel König von Baicru mit völliger Souveränität seiner Staaten, son- dern zugleich ganz Tyrol nebst dem größer« Theil der österreichischen Vorlande, die Reste von Passau, Eich- städt, und einige andere kleinere Bezirke. Und ob er gleich das Fürstenthum Würz bürg als Entschädigung an den Erzherzog Ferdinand abtrat, dessen salz- burgische Lande mit Oesterreich vereinigt wurden, auch das Herzogthum Berg dem Prinzen Joachim überließ, so wurde er doch durch den Zuwachs des Fürstenthums Ansbach, und der Reichsstädte Augsburg und Nürnberg für diesen Verlust entschädigt, und er trat mit 1805 26. Dec.

9. Kompendium der deutschen Geschichte - S. 329

1819 - Nürnberg : Monath und Kußler
bis auf unsere Tage. 329 liches Toscana wieder in Besiz genommen hat. Durch freundschaftlichen Vergleich mit Baiern tauschte es das nördliche Tyrol gegen das herrenlose Würzburg und Aschaffenburg aus; und für die Abtretung eines Theils vom Lande ob der Ens und des Hcrzogthnms Salzburg sollte Baiern anderweitige an seine Staaten gränzende Entschädigung erhalten. Es hat sie sehr unvollständig erhalten, und jenseit des Rheins. Die wichtigen Gegenstände der innern Verhältniße Deutschlands, des allgemeinen deutschenbundes, von welchem jeder Fürst mit Beybehaltung seiner Souveräni- tät Mitglied ist, der künftigen Lage der mediatisirten Fürsten, der zu errichtenden Landstände in jedem einzel- nen Staate rc. sollte nun ferner durch den Kongreß in das Reine gebracht werden. Die Schwierigkeiten hausten sich aber von allen Seiten so sehr, daß man froh war, als Napoleon durch seine Wiedererscheinung in Frankreich I8i5 die weitern Verhandlungen unterbrach. Seine ans das Neue erwachsene Kraft erforderte nochmals allgemeines Entgegenwirken. In den Niederlanden überraschte seine Schnelligkeit die nicht in vereinigter Bereitschaft stehen- den Gegner. Weichen mußten die Preußen bey hartnàk- 1815 kigem Widerstande, mit Mühe hielt Wellington durch *6.^un. seine Feldhcrrntalente das Treffen bey Waterloo den i3.Iun. langen Tag hindurch im Gleichgewichte gegen die Ueber- macht, bis Blüchers Erscheinung die Wagschale für die Verbündeten zum Sinken brachte. Gänzliche Zer- streuung der Franzosen war die Folge der hartnäckigen Schlacht. Napoleon giebt sich selbst in die Hände der 12. Jul. Eng-

10. Theil 2 - S. 268

1821 - Nürnberg : Campe
ten die Kurwürde. — Hessen-Darmstabt bekam das Herzogthum Westphalen, das sonst zum Erzbisthum Cöln gehört hatte. — Baden wurde durch das Hoch- stift Constanz, durch Theile von den Hochstiftern Speier, Straßburg und Basel, und durch die Städte Heidel- berg und Mannheim und mehrere Reichsstädte sehr vergrößert, und erlangte zugleich die Kurwürde. Große, ungeheure Veränderungen, viel größer als durch den westphälichen Frieden, wurden also durch den Luneviller in dem erschütterten teutschen Reiche hervor- gebracht. Der sechste Theil davon, mit 4 Millionen Einwohnern, war ganz davon losgerissen worden; zwei der ältesten Erzbisthümer und eine Menge Bisthümer und andere Stifter waren aufgehoben; vier neue Kur- fürsten traten an die Stelle der abgcgangenen; von ein und fünfzig Reichsstädten waren nicht mehr als sechs stbrig; Hamburg, Lübek, Bremen, Frankfurt, Nürnberg, Augsburg. — Mit Wehmuth sahen Va- terlandsfreunde den nahen völligen Umsturz des morschen Reichsgebäudes vor Augen, und wirklich war es nach einer tausendjährigen Existenz in wenigen Jahren nicht mehr. Nach dem Frieden zu Luneville, kam auch zwischen Frankreich und England der Friede zu Am ien s zu Stan- de, der aber, so wie jener, nur von kurzer Dauer war. 27. Dritter österreichisch - französischer Krieg. Schlachten bei Ulm und Austerliz. Preß- burger Friede. (2- 1805.) Nur vier Jahre sollte die mit so großen Opfer« er- kaufte Waffenruhe bestehen. Im Jahre 1304 hatte sich
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