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1. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 15

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
von 4000 bis 560 v. Chr. 15 siedelten Griechen unglücklich und verlor durch einen Aufstand des Heeres sein Leben. Der Feldherr Amasis (gest. 525), den das Heer zum Kö- nige ausrief, war zwar von niedriger Abkunft, aber des Glückes würdig, das ihn auf den Thron erhob. Friedensliebe, Gerech- tigkeitssinn, Ordnung und Thätigkeit in allen Zweigen der Staats- verfassung , besonders aber die Beförderung des Handels und Verkehrs machten, daß daö Laud unter ihm seine höchste Blüthe erreichte. Doch gegen das Ende seiner Regierung drohte seinem Reiche der Untergang. Er selbst erlebte zwar den Einfall der Perser nicht mehr; aber unter seinem Sohne Psammeuit ward Aegypten durch Cambyses erobert und zu einer persischen Provinz gemacht 525 v. Chr. In Aegypten herrschten fortwährend meist erbliche Könige, Pharaonen genannt, welche in der frühesten Zeit wahrschein- lich aus der Priesterkaste, später aus der Kriegerkaste genommen wurden. Die Verwaltung des Staates knüpfte sich an die, dem Sesostris beigelegte Eintheilung des Landes in Nomen oder Tempel-Distrikte. Das Volk zerfiel in erbliche Kasten oder Stände. Die erste und wichtigste war die Priesterkaste. Sie war über ganz Aegypten verbreitet, und jeder Haupttempel hatte seine eigene Priesterfamilie, der daö umliegende Tempelgebiet gehörte. Als Erzieher und Rathgeber der Könige, so wie überhaupt als die erblichen Inhaber der Staatsämter und aller wissenschaftlichen Kenntnisse, übten die Priester den größten Einfluß im Staate. Dieser Kaste zunächst stand die der Krieger, welche aber nicht ein stehendes Heer von Söldlingen bildeten, sondern von ihrem Grundeigenthum lebten, das sie entweder selbst bauten oder durch Landleute bauen ließen. Die dritte Kaste war die der Acker- bauer, und auf diese folgte die Kaste der Gewerbtreibenden, zu welcher auch die Kaufleute gehörten, dann die der Nilschiffer, der Schweinehirten und zuletzt, als sich Aegypten dem Aus- lande nicht mehr versperrte, die der Dollmetscher, welche von den auf Psammetichs Geheiß in der griechischen Sprache un- terrichteten Aegyptiern abstammten. Aus keiner Kaste konnte man in eine andere übergehen. Das Schriftsyftem der Aegyptier bestand aus drei Schrift- arten: der demotischen oder Volköschrift, der hieratischen oder

2. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 339

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
von 1500 bis 1648 n. Ehr. 339 Kriege in Frankreich Theil und unterstützte die katholische Partei gegen Heinrich von Navarra. In dem Frieden zu Veröln6 (1598) gaben sich Spanier und Franzosen Alles heraus, was sie seit 1595 erobert hatten. Ohngeachtet der Ungeheuern Summen, welche aus den spani- schen und portugiesischen Colonieen und den seit 1564 eroberten Philippinen stoffen, war durch die vielen Kriege und den Bau des Escurials der Staatsschatz doch so erschöpft, daß Philipp Ii. bei seinem Tode (13. Septbr. 1598) eine Schuldenlast von 140 Mill. Ducaten hinterließ. Von nun an sank die Macht Spaniens immer tiefer. Unter Philipp Iii. (41621), dem blinden Werkzeuge seines Ministers, des Herzogs von Lerma, erlitt Spanien durch die völlige Vertreibung der Moriskos, der geschicktesten und fleißigsten Unter- thanen, einen unersetzlichen Verlust. Und wenn auch unter Phi- lipp Iv. (1621—1665) der Herzog von Olivarez den Acker- bau zu fördern bemüht war, so wurden doch Bevölkerung und Einkünfte nicht nur im erneuten Kampfe mit den Niederländern, sondern auch durch Spaniens Theilnahme am dreißigjährigen und mantuanischen Erbfolgckriege geopfert. Die Forderung ungewohn- ter Steuern trieb die Eatalonier (1640) und die Neapolitaner (letztere unter dem Fischer Masaniello 1647- zu einem Auf- stande, und der Krieg gegen Frankreich konnte, da im I. 1655 auch die Engländer feindlich gegen Spanien auftraten, aus Er- schöpfung der Staatskräfte im pyrenäischen Frieden (1659) nur dadurch beendigt werden, daß Spanien Roussillon, Perpignan, Conflans, Monaco und einen Theil der Niederlande an Frank- reich, Jamaica und Dünkirchen an England abtrat. Auch Portu- gal, das sich im I. 1640 von der spanischen Herrschaft losgerissen hatte, mußte im Frieden zu Madrid (1668) für unabhängig anerkannt werden. Schon unter Kaiser Karl V. erhielten die spanischen Be- sitzungen in Amerika eine zweckmäßige Verfassung. In Meriko und Peru, später auch in Reugranada und am Plata wurden Vicekönige, in den kleinern Gebieten Gobernadores und Capitanes eingesetzt. Für die Justiz wurden zu Meriko und Lima und später noch an an- dern Orten Gerichtshöfe (Auvienciaö), welche dem Vicekönige zugleich 22*

3. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 483

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
463 bis auf die neuesten Zeiten. unabhängig erklärten. Sie bilden einen Föderativstaat aus 13 Provinzen, von welchen die wichtigste B u e n o s - A y r e s ist. Seit 1825 führte die Republik einen Krieg mit Brasilien über den Besitz von Montevideo oder Banda oriental, welches jedoch im Frieden von 1828 für unabhängig erklärt wurde und sich als Republik Uruguay nannte. Bei dem allgemeinen Auf- stande in Südamerika erklärte sich auch das bis zum 1. 1767 von den Jesuiten regierte Paraguay für unabhängig (1811), stand aber unter der unumschränkten Herrschaft des Di-. F-r ancia bis zu dessen am 5. Nov. 1857 erfolgten Tode. Chile, eine ehe- malige Provinz von Peru, erkämpfte sich die Unabhängigkeit mit Hilfe des General San Martin, welcher mit einem Heere von den Plata-Provinzen aus in Chile eindrang und die Spanier besiegte (1817 u. 18). Eben derselbe entriß, unterstützt von einer chilesischen Flotte unter dem Engländer Cochrane, den Spa- niern Lima, die Hauptstadt von Peru (Juli 1821). Doch aber- mals bemächtigten sich derselben die Spanier, bis Bolivar mit columbischen Truppen dem bedrängten Lande zu Hilfe kam, wofür er den Titel eines Befreiers erhielt und zum Diktator ernannt wurde (März 1824). Der columbische General Sucre schlug hierauf die Spanier bei Ayacucho (8.Dec.d.j.) fo entscheidend, daß ihnen nur Callao blieb, welches Rodil im I. 1826 räumen mußte. Im folgenden Jahre entzog sich Peru der Aufsicht Boli- var's, gerieth dadurch in einen Krieg mit Columbia, welcher durch den Frieden vom 22. Sept. 1829 wieder beendigt wurde. Im I. 1836 trennte sich Peru in zwei besondere Staaten, in Süd- und Nord-Peru. Südperu nahm den Präsidenten von Bolkvia, den General Santa Cruz, zum Protector an. Jede der beiden Republiken hat einen Congreß als gesetzgebenden Körper und einen Präsidenten an der Spitze. Sechs Provinzen Oberperu's trennten sich am 6. Aug. 1825 von den andern und erklärten sich für einen selbstständigen Frei- staat, welcher den Namen Bolivia annahm und von Bolivar die Verfassung einer Centralrepublik erhielt. Den Sitz der Regie- rung, an deren Spitze General Sucre gestellt wurde, verlegte man nach Chuquisaca, und seitdem Santa Cruz die Präsidenten- würde annahm (Mai 1829), erfreut sich Bolivia des besten Gedeihens. 31*

4. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 22

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
22 Erste Periode Die Ursachen der Nebel nicht in sich, sondern in der Unvoll- kommenheit seiner schmucklosen Regierungsform suchend, foderte das Volk einen sichtbaren König um 1090 v. Ehr. Der Prophet Samuel wählte dazu den tapfern, von Gestalt sehr schönen Saul aus dem Stamme Benjamin, welcher mehrere glückliche Kriege, besonders gegen die Philister führte. Weil er aber dem Worte des Herrn nicht gehorchte und unumschränkt herrschen wollte, so salbte Samuel den David, einen jungen Hirten ausdemstamme Inda, zum Könige. Nach einer unglücklichen Schlacht gegen die Philister machte ihm Saul durch Selbstmord Platz. Unter Dav id's Regierung von 1055—1015 v. Ehr. erlangte das hebräische Reich seine höchste Blüthe. Als glücklicher Ero- berer erweiterte er die Grenzen seines Reiches vom Mittelmeere bis zum Euphrat, schützte dieselben durch die Errichtung eines stehenden Heeres und erhob Jerusalem zur Königsstadt und zum Sitze der Bundeslade. Er bereitete den Tempelbau vor, hob Künste und Wissenschaften, beförderte Handel und Gewerbe und befestigte die Nationalreligion durch Einführung eines prächtigen Gottesdienstes. Die von ihm gedichteten Psalmen wirken noch jetzt, wie vor drei Jahrtausenden, tröstend, rührend, belehrend und erhebend auf das Gemüth des Lesers ein. Mancherlei Familien- kummer, hervorgerufen durch häusliche Mißverhältnisse, trübte ihm die Tage seines Alters. Er starb 1015 v. Ehr. Auf ihn folgte sein Sohn, Salomon der Weise (von 1015 975 v. Ehr.). Dieser erbaute den prächtigen Tempel, schloß mit den Phöniciern und Agyptiern ein Handelsbünduiß, legte aber durch seine verschwenderische Regierung und durch die Gestattung des Götzendienstes den Grund zum Verfalle des Reiches. Nach Salomons Tod 975 v. Ehr. blieben nur die beiden Stämme Juda und Benjamin seinem despotisch gesinnten Sohne Roboam treu und bildeten das Reich Juda. Die übrigen zehn Stämme, welche abfielen und den Jeroboam zu ihrem Kö- nige wählten, machten das Reich Israel aus. Jerusalem blieb die Hauptstadt des Reiches Juda, die Hauptstadt des Reiches Israel war anfangs Sichern, dann Thirza und endlich Samaria. Zwischen beiden Reichen herrschten fast ununterbrochen Strei- tigkeiten und Kämpfe, welche die Nation zerrütteten und sich nur

5. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 8

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
8 Erste Periode. Sein Sohn Phra orteö von 657 bis 635 v.chr. verfolgte nicht denselben Geist, sondern drang eroberungssüchtig nach Ober- Asien bis zum Halys vor, wurde aber von dein Affyrer Saoö- duchin gefangen genommen und hingerichtet. Cyarares (von 635—595 v. Ehr.) zog, um seinen Vater zu rächen, gegen Assyrien und schloß Ninive ein; wurde aber von den Scythen, welche verheerend durch Medien zogen, gezwungen, die Belagerung aufzuheben. Kaum aber hatte er von diesen nichts mehr zu befürchten, zog er abermals inverbindung mit dem Chal- däer Nabopalassar gegen Ninive und zerstörte das assyrische Reich. Mit der Landschaft Assyrien, die nun eine Provinz Me- diens wurde, nicht zufrieden, erweiterte er sein Reich bis zum Flusse Halys. Den Krieg mit dem lydischen Könige Alyattes beendigte eine eingetretene, vom Milesier Thales vorhergesagte Sonnenfinsterniß 590 v. Ehr. Auf ihn folgte sein Sohn Astyages, ein friedliebender Fürst, mit welchem sich die Reihe der einheimischen Könige schloß. Me- dien wurde eine Provinz von Persien unter Cyrus um 560 vor Christus. iv. Uhöriieier und Carthager. Das älteste, Schifffahrt und Handel treibende Volk waren die Phönicier, welche an der bergigen Küste des Mittelmeeres zwischen Syrien und Palästina wohnten. Da der Boden ihres Ländchens zum Theil sandig und gebirgig war, so konnte Vieh- zucht und Ackerbau fast gar nicht getrieben werden j aber die Ufer boten Fische, und der Fischfang führte zu Schiffbau, der cedern- reiche Libanon lieferte Holz zu demselben, und die Küsten waren mit vielen, durch die Natur selbst gesicherten Häfen besetzt. Die- sem Winke der Natur folgend, wurden sie nach und nach ein see- fahrendes Volk, welches zuerst aus Noth Seeräuberei trieb, spä- ter aber den sicherern und sreudigerern Gewinn durch Tauschhan- del dem gefahrvollem Gewinn durch Seeräuberei vorzog und sich zum Welthandel erhob. Sie erfanden die Bearbeitung der Wolle, und ein Zufall führte sie auf das Färben mit Purpur und auf die Bereitung des Glases. Sie verfertigten auch mannigfaltige künstliche Arbei--

6. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 24

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
24 Erste Periode. gen ging in eine förmliche Empörung gegen die Syrer über. Matthatias, ein frommer Priester aus dem Geschlechte der Hasmonäer, entflammt von heiligem Eifer für den Glauben feiner Väter, zerstörte den griechischen Götterdienst und strafte die- jenigen Inden, welche von Jehova abgefallen waren (167). Seine Söhne, Judas Makkabi (Hammer), Jonathan und Si- mon, setzten den Kampf glücklichfort (v. 166—135), und Johan- nes Hyrkanus (von 135 bis 106), des letztem Sohn und Nachfolger in der Hohenpriester- und Ethnarchen-Würde, behaup- tete nicht nur die errungene Freiheit, sondern eroberte auch Sa- marla und Jdumäa. Sein ältester Sohn und Nachfolger, der grausame Aristobulus, nahm im Jahr 105 den Königstitel an. Unter seinem Bruder und Nachfolger Alexander Jannäoö (104—77) brachen, vorzüglich Durch die Umtriebe der beiden Re- ligionösekten der Pharisäer und Sadducäer, innere Unruhen aus. Kurz vor seinem Tode trennte er, dem Wunsche der Pharisäer gemäß, die Hohepriesterwürde von der königlichen Gewalt und übertrug jene seinem Sohne H y rka n, diese überfeiner Gemahlin Alexandra. Sein jüngerer Sohn, Aristo bul Ii., war übergangen worden, und entriß deßhalb seiner Müller das Staatöruder und kämpfte gegen seinen Bruder. Da eroberte Pompejuö, welcher damals bei Gelegenheit des Mithridatischen Krieges sich in Asten auf- hielt, Jerusalem, entschied den Bruderstreit und ernannte denhyr- kan zum Hohenpriester und Fürsten 64 v. Ehr. Dieser war aber ganz der Spielball des römisch-gesinnten Jdumäers Anti pater, und wurde zuletzt, 80 Jahre alt, mit vier Andern, den letzten Sprossendes hasmouäischen Hauses durch Herodes, des Anti- paters Sohn, ermordet 32 v. Ehr. Herodes, welcher durch die Gunst des Augustus in den Besitz von ganz Palästina gekommen war, regierte zwar mit Thätigkeit und Weltklugheit, blieb aber dennoch wegen seiner Habsucht und ^Grausamkeit fortwährend den Juden verhaßt. Unter seiner Negierung wurde Christus geboren.

7. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 10

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
10 Erste Periode Daß die Phönicier den Handel so glücklich betrieben, dazu trug besonders auch die Beschaffenheit ihrer Verfassung bei. Die ganze Küste, ungefähr fünf- und zwanzig Meilen lang und drei bis vier Meilen breit, war mit Städten, Flecken und Dörfern be- deckt, zwischen denen Gärten und Meiereien lagen. Das ganze Land war in sechs bis acht Stadtgebiete abgetheilt, von denen je- des durch einen erblichen König an der Spitze eines Magistrates fast auf republikanische Weise regiert wurde. Das Haupt dieser Republiken war in den ältesten Zeiten von etwa 1500 bis 1000 v. Ehr. Sidon, in den spätern Zeiten Tyrus, mit denen die übrigen bald in größerer bald in geringerer Anzahl und bei vor- handenen Gefahren von außen bisweilen alle in einem Bündnisse standen. Lange blieben sie von den asiatischen Eroberern verschont, bis Salmanaffar um 717 v. Ehr. alle phönizischen Städte, Ty- rus ausgenommen, eroberte. Nebukadnezar bezwang auch diese Stadt nach einer dreizehnjährigen Belagerung (um 572 v. Ehr.), fand sie aber leer, weil die Tyrier alle ihre Habe auf eine nahe Insel geflüchtet hatten, wo sie Neu-Tyrus erbauten. Im Jahre 538 v. Ehr. wurde ganz Phönicien durch Cyruö den Persern un- tetthan und nie mehr völlig frei. Alerander der Große eroberte Phönicien und nach einer siebenmonatlichen Belagerung auch Neu- Tyrus (332 v. Ehr.), und der Welthandel zog sich hierauf von der phönicischen Küste nach der neuerbauten Stadt Alexandria hin. Phöniciens Geist und Ruhm verjüngten sich in Carthago, dessen Gründung und ersten Schicksale in das fabelhafte Gewand der Sage gehüllt sind. Dido, die Schwester des geizigen und grau- samen Pygmalion, soll an der Spitze unzufriedener Tyrier um 880 v. Ehr. an der, bereits mit andern phönicischen Pflanzstädten be- setzten Nordküste Afrika'ö sich niedergelassen und Carthago erbaut haben. Im Laufe einiger Jahrhunderte wurden die Carthager Herrn eines großen Theiles von Afrika und vieler auswärtigen Besitzun- gen. Mehrere altphönicische Küstenstädte, wie Utika, Adrumetum und andere, hatten sich ihnen angeschlossen. Vermöge eines Ver- trages mit Cyrene siel das ganze für den Handel ins innere Afrika so wichtige Land zwischen den Syrten an Carthago. In

8. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 26

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
26 Zweite Periode ihn zur Bestrafung vor den König führte. Dieser, über vie auf- fallende Aehnlichkeit des Knaben mit seiner Tochter Mandane nicht minder betroffen, als erstaunt über dessen freimüthige Ver- theidigung und geistreiche Antworten, ließ nach des Knaben Ge- burt und Erziehungsweife forschen. Dabei enthüllte sich ihm das ganze Geheimniß. Astyages übergab nun, da er die Träume er- füllt glaubte, den Cyrns seinen Eltern zur Erziehung, strafte aber den Harpagus, weis er seine Befehle in Betreff des Cyruö nicht vollzogen hatte, auf eine unmenschlich grausame Weise. Er ließ nämlich den Sohn desselben tobten und den Vater von dem zube- reiteteu Fleische des eigenen Kindes essen. Das tiefgekränkte Va- terherz gelobte Rache; Harpagus reizte den Cyrus, als dieser bei deil Persern zu einem muthvollen und vielversprechenden Manne herangereist war, die Perser mit seinem Beistände von dem Joche der Meder zu befreien und den alten König zu entthronen. Cyrus machte den Stammältesten seines Volkes den Abstand der Unterwürfigkeit von freier Selbstherrschaft auf eine naive Weise begreiflich, ließ sich zum Oberhaupte aller persischen Stämme wäh- len, stürzte durch die Schlacht bei Pasargada seinen Großvater vom Throne und vereinigte so Perser und Meder unter seinem Zepter um 560 v. Ehr. Nun unteriochte er Vorderasien, besiegte die Lydier, eroberte ihre Hauptstadt Sardes und nahm den reichen König Erösus um 550 v. Ehr. gefangen. Zum Tode verurtheilt, erkannte dieser erst auf dem Scheiterhaufen die Wahrheit der Worte des weisen Solon: Niemand sey vor dem Tode glücklich zu preisen. Doch Cyrus, des Wechsels menschlichen Glückes eingedenk, schenkte ibm das Leben. Auch die Griechen in Kleinasien und die Phönieier mußten sich unterwerfen; Babylon ward durch Abgrabung des durchströmenden Euphrats erobert (536). So hatte Cyrus ein Reich, das sich vom Mittelmeere bis beinahe an die Grenzen von Indien erstreckte, gegründet und Alles besiegt, nur nicht seine Ero- berungssucht. Darum kehrte er seine Waffen gegen die Skythen, wie man im Alterthum die wenig bekannten Nomadenvolker Mittel- Asiens nannte, verlor aber im Kampfe gegen die Massiageten Schlacht und Leben im Jahre 529. Ihre Königin To inyriö tauchte, so erzählt warnend die Sage, des Unersättlichen Haupt

9. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 12

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
itz Erste Periode v. Chr.). Die Carthager bemächtigten sich nun wieder aller ih- rer sicilianischen Besitzungen, geriethen aber nun mit den Römern in einen Kampf, welcher erst mit dem Untergange Earthago's sich endigte. v. Aegypten. Aegypten verdankt seine Fruchtbarkeit und zum Theil auch seine Entstehung dem Nilstrome. Dieser kommt aus Aethiopien, betritt, in Katarakten niederstürzend, bei Syene Aegypten und durchfließt in gerader Richtung von Süden nach Norden biöker- kasuros ein zwei bis vier Meilen breites Thal, welches gegen We- sten von hochliegenden Sandwüsten, gegen Osten von Granit-, Sand- und Kalkstein-Gebirgen eingeschlossen ist. Bei Kerkasu- roö theilt sich der Strom in zwei Hauptarme und ergießt sich, vormals in sieben, jetzt nur in zwei Mündungen in das Mittel- meer. Das Land zwischen den beiden äußersten Armen wird we- gen seiner Gestalt (//) das Delta genannt. Besonders merkwür- dig und für das Land höchst wichtig sind die jährlichen regel- mäßigen Ueberschwemmungen dieses Flusses, welche mit dem Neu- monde nach dem Sommer-Solstitium beginnen und hundert Tage strömen, bis das Wasser nach gleichfalls hundert Tagen wieder in das Flußbeet zurücktritt. Durch diese Ueberschwemmungen wird das Land bewässert und mittelst des zurückbleibenden Schlammes bedüngt. Deßhalb suchte man das Wasser überall hin durch Ca- näle zu verbreiten, welche durch Schleusen geöffnet und geschlossen werden konnten. Zu den Erzeugnissen des Landes gehörten vor- nehmlich Getreide, Gartengewächse, die Papyrusstaude, aus deren zarten Fäden man Schreibpapier verfertigte, und Flachs. An Holz und Metallen war Mangel. Desto mannigfaliiger war die Thierwelt. Außer den gewöhnlichen Thieren, die sich hier sehr stark vermehren, gibt es den Krokodil, das Flußpferd, den Ich- neumon, Ibis, Strauö und andere. Man theilte zur Zeit der Römer das Land in Oberägypten mit der Hauptstadt Thebä, in Mit- telägypten mit der Hauptstadt Memphis und in Unter- er gyp ten mit dem fruchtbaren Delta, von welchem in der äl- tcrn Zeit Sais, später Alerandria die Hauptstadt war. In den Sandwüsten gegen Westen lagen einige quellenreiche Flecken, Oasen genannt.

10. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 14

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
I 14 Erste Periode Von dieser Zeit an fehlt es an einer fortlaufenden Regen- tengeschichte. Die Pharaonen suchten sich der priesterlichen Vor- mundschaft zu entziehen und verlegten daher ihre Residenz in die Städte des fruchtbaren Delta nach Sais, Bubastus rc. rc., wo- durch Mittel- und Oberägypten geschwächt wurde. Da fiel um 770 v. Ehr. ein äthiopischer Priesterfürst Sabacon mit einer Heeresmacht in Oberägypten ein, eroberte das ganze Land und beherrschte es fünfzig Jahre als ein milder und gebildeter Fürst. Ihm folgten sein Sohn und Enkel. Als aber die Aethio- pier, aus welchem Grunde ist ungewiß, wieder abgezogen waren, bemächtigte sich S eth os, der Oberpriester deöphtha zu Memphis, der Alleinherrschaft. Er suchte sich diese dadurch zu sichern, daß er der Kriegerkaste ihr steuerfreies Eigenthum entriß. Als daher um 700 v. Ehr. der Assyrier Sanherib in Aegypten er'ndrang, und die Soldatenkaste den Dienst versagte, wurde Aegypten nur dadurch gerettet, daß eine im Heere der Assyrer ausgebrochene Pest sie zur Flucht zwang. Diese große Gefahr mag zu Bewaffnungen geführt haben, die den Sturz der hierarchischen Staatsverwaltung erleichterten und die Einsetzung der Dodekarchen, eines unter der Oberleitung des Priester-Collegiums zu Memphis regierenden Staats-Direk- toriums, begünstigten. Einer dieser Fürsten, Psammetich, wel- cher zu seinem Antheile das Delta mit der Hauptstadt Sais er- halten hatte, machte mit Hilfe griechischer und carischer Miethsol- daten der Dodekarchie ein Ende und gründete die Saitische Dynastie um 656 v. Chr. Er gestattete den Griechen, sich in Aegypten anzubauen, öffnete ihnen und andern Handelsvölkern seine Häfen und hielt sich sogar eine griechische Leibwache. Dar- über aufgebracht, wanderte der größte Theil der Kriegerkaste nach Meroe aus. Sein Sohn Rech o (617—601 v. Chr.) verfolgte die Regierungs- Grundsätze seines Vaters. Er begünstigte die Griechen, suchte Schifffahrt und Handel zu befördern, vorzüglich durch Erbauung eines Canals, welcher den arabischen Meerbusen mit dem Mittel- meere verbinden sollte. Sein Sohn Psammis (geft. 595) un- ternahm einen Feldzug nach Aethiopien, und A pries (geft. 570) plünderte zwar Phönicien, war aber gegen die in Cyrene ange-
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