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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 103

1894 - Dresden : Ehlermann
Napoleons Weltherrschaft. — § 32. Der zweite Koalitionskrieg. 103 [Die Österreicher, unter Melas bereits zweimal siegreich, werden durch erneuten Angriff der Franzosen aufs Haupt geschlagen und der Frucht ihrer Siege (Genua kurz vorher eingenommen) beraubt. Der aus Egypten eben heimgekehrte General Desaix, dessen Eingreifen den Sieg erringen half, fällt in der Schlacht (sein Denkmal von Canova im Hospiz des grossen St. Bernhard)]. Auf deutschem Boden dringt Moreau siegreich bis nach Bayern vor und nötigt (Dezember 1800) durch den Sieg bei Hohenlinden (östlich von München) Österreich zum Abschluss eines Friedens. V. Friede mit Österreich und dem Reich. 1s01. Friede zu Luneville. Unter Festhalten der Bestimmungen des Friedens von Campo Formio werden als Grenzen Frankreichs der Rhein (!) und die Etsch in ihrem südwärts gerichteten Lauf festgesetzt. Die italienische (ehemals cis-alpinische) Republik, zu deren Präsidenten Napoleon sich wählen lässt, wird von Österreich anerkannt. Die durch Abtretung des linken Rheinufers geschädigten deutschen Fürsten sollen durch rechtsrheinisches Gebiet unter Einziehung geistlicher Besitztümer und Aufhebung der Reichsunmittelbarkeit freier Reichsstädte entschädigt werden. Eine Reichsdeputation setzt die Entschädigungen fest. 1803. Reichsdeputationshauptschluss. Preussen erhält an Bistümern Hildesheim, Paderborn und ein Drittel von Münster, Erfurt mit dem Eichsfeld, an Abteien Quedlinburg, Elten, Essen, Werden, an Reichsstädten Nordhausen, Mühlhausen, Goslar. Ähnliche Entschädigungen erhalten die übrigen Reichsfürsten. Viele werden aus Reichsunmittelbaren reichsmittelbar. [Von geistlichen Gebieten bleibt nur das Erzbistum Mainz in beschränktem Umfange bestehen (Aschaffenburg, Regensburg, Wetzlar), von Reichsstädten Frankfurt, Nürnberg, Augsburg und die Hansastädte Bremen, Hamburg, Lübeck. Der Kurfürst von Mainz (Fürst Karl von Dalberg) wird Kurerzkanzler des Reichs; zu Kurfürstentümern werden erhoben Baden, Würtemberg, Hessen - Kassel und Salzburg, mit dessen ehemalig geistlichem Gebiet der Grossherzog von Toskana für Abtretung seines Gebietes (Königreich Etrurien!) entschädigt wird.] Vi. Räumung Egyptens. Die Franzosen in Egypten (anfangs unter Kleber, nach dessen Ermordung unter Menou) werden durch England zur Räumung des Landes gezwungen. Friedensbedürfnis Englands bei Beeinträchtigung des Handels durch die Fortdauer des Kriegs. Pitt tritt zurück. Vii. Friede mit England. 1802 Friede zu Amiens. Malta soll an den Johanniterorden, Egypten an die Pforte

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 106

1894 - Dresden : Ehlermann
106 Napoleons Weltherrschaft. — § Z4- Der dritte Koalitionskrieg. grossen Erfolge Napoleons Vernichtung der französischen Flotte durch die Engländer bei Trafalgar (Nelson fällt*). 3) An der Donau werden die Österreicher zurückgedrängt; Murat, der Schwager Napoleons, nimmt Wien ohne Schwertstreich (Leichtgläubigkeit und Ratlosigkeit seiner Verteidiger). Rückzug der Österreicher nach Mähren. Vereinigung mit den 2. Dez. Russen unter Alexander und Kutusow. 4) Am 2. Dezem- 1805 der 1805 (dem Jahrestage der Kaiserkrönung Napoleons) entscheidet die „Dreikaiserschlacht“ von Austerlitz (bei Brünn) durch den Sieg Napoleons den russisch-österreichischen Feldzug. Iii. Friede. Einem demütigenden Waffenstillstand, von Kaiser Franz auf einem Besuche bei Napoleon in dessen Lager abgeschlossen, folgt der Friede zu Pressburg. Österreich tritt Venetien an das Königreich Italien, Tirol und Vorarlberg an Bayern, die vorderösterreichischen Lande (Breisgau) an Würtemberg und Baden ab, wofür es nur das eben erst an den Grossherzog von Toskana** gefallene ehemalige Erzstift Salzburg als Ersatz erhält. 1806 Iv. Folgen. 1) Napoleon bewegt 1806 die ihm verbündeten süddeutschen Fürsten zu einem engeren Anschluss und stiftet einen Bund unter seiner Schutzherrschaft, den „Rheinbund“. 16 Fürsten treten bei (Baden, Würtemberg, Bayern, Hessen - Darmstadt, Hohenzollern , Nassau, Lichtenstein, Frankfurt, Berg u. a.). Die kleineren zwischen den Gebieten derselben liegenden Reichsstände werden ihrer Reichsunmittelbarkeit entkleidet (mediatisiert). Nachdem den Kurfürsten von Bayern und Würtemberg schon beim Friedensschluss mit der Anerkennung voller Souveränität der Königstitel zugestanden worden, nehmen jetzt der Landgraf von Hessen-Darmstadt und der Kurfürst von Baden den grossherzoglichen, der Fürst von Nassau den herzoglichen Titel an. Fürst Primas des Bundes wird der frühere Kurerzkanzler des Reiches Karl von Dalberg (s. o. § 32, V.), dem Frankfurt als Grossherzogtum zufällt. Das neu gebildete Grossherzogtum Berg (aus preussischem und bayrischem Gebiet zusammengesetzt) wird an Murat, den Schwager Napoleons, verliehen. 2) Kaisei * Seine letzten Worte: „England erwartet, dass jedermann seine Schuldigkeit thue“. ** Dieser wird von Bayern durch Würzburg entschädigt. Bayern erhalt dafür später Nürnberg.

3. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 220

1886 - Dresden : Höckner
220 Suit un^ ^ Schlaffheit der adligen Regierung erleichterten (Kapi-1803 tulation von Suhlingen 2. Juli 1803), nichts erreicht hatte, so sammelte er 1805 bei Bonlogne ein gewaltiges Heer zum Angriff auf England und gewann auch Spanien. Angesichts dieser Gefahren trat William Pitt wieder ins Ministerium und brachte die dritte Koalition mit sterreich und Rußland zu stnde, während Friedrich Wilhelm in. von Preußen aus Friedensliebe den Beitritt ablehnte, die sddeutschen Staaten, vor allem Bayern, zum Anschlu an Frankreich bereit standen. 2. In Sddeutschland gingen die sterreicher unter Mack zunchst bis Ulm vor, um hier die Russen zu erwarten; den Hauptsto sollte Erzherzog Karl in Italien führen. In-dem aber Napoleon von Norden und Westen der Stuttgart und Wrzburg vorrckte, Baden und Wrttemberg zum An-schln brachte und sich mit den Bayern vereinigte, umging er 17. die sterreicher und zwang sie am 17. Oktober zur Kap itu-1805 *a^on von Ulm. Die Freude der den Sieg wurde zwar 20 durch die vernichtende Niederlage der sranzsisch-spanischen Flotte Oktbr. bei Kap Trafalgar (Nelson f) am 20. Oktober gedmpft, aber er gab den Franzosen ganz Sddeutschland in die Hnde, gefhrdete selbst Wien und ntigte den Erzherzog Karl trotz seines Sieges bei Caldiero an der Etsch (Oktober) zum Rckzge aus Italien. 3. Auer stnde die Gegner aufzuhalten, wichen die fter-reicher und Russen lngs der Donau durch Nieder-sterreich unter Gefechten nach Mhren zurck und berlieen auch Wien den Franzosen (13. Novbr.). Obwohl nun die nahe bevorstehende Ankunft starker Zuzge aus Bhmen, Ungarn und Rußland, 2 wie die Haltung Preuens (f. S. 221) die Verbndeten dringend Dec'br. mahnte, die Entscheidung hinauszuschieben, so wagten sie doch am 1805 2. December 1805 die Dreikaiserschlacht von Austerlitz, die ihr Heer vernichtete und den Krieg beendete. 4. Denn verstimmt der den bermut der Russen schlo 27 Kaiser Franz am 6. December den Waffenstillstand von Decbr.znaym und am 27. December den Frieden von Preburg. Er trat Venezien an Italien, Tirol mit Vorarlberg an Bayern, die orberfterreichifchen Lande an Wrttemberg und Baden ab, erkannte die Erhebung der Kurfrsten von Bayern und Wrttem-berg zu Knigen an und gab die Reichsritterschaft preis. Dafr erhielt er nur Berchtesgaden und Salzburg, dessen Kurfürst Wrzburg von Bayern empfing. Von Schnbrunn aus ent-

4. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 211

1886 - Dresden : Höckner
211 5. Trotzdem trennte sich sterreich (Minister Thngut) jetzt von Preußen und schlo, um die alten Eroberungsplne Josephs Il ^3a'n< zu verwirklichen, am 3. Jan. 1795 ein geheimes Bndnis mit 1795 Rußland, in welchem die beiden Mchte sich verbanden, den Rest Polens unter sich zu teilen und an Preußen nur ein kleines Stck zu berlassen, wenn es den geplanten Umgestaltungen zu-stimme, im Weigerungsfalle es gemeinsam zu bekriegen. Dadurch mjss gefhrlichste bedroht und des Rheinkrieges lngst mde, willigte Preußen nach dem Vorgange Toscanas und Spaniens in den Sonderfrieden von Basel mit Frankreich am 5. April April 1795, sicherte dann ganz Norddeutschland durch eine Demar- 1795 kationslinie, gab aber das linke Rheinufer thatschlich preis und schdigte sein Ansehen aufs schwerste. Seinem Beispiele folgten rasch die kleineren norddeutschen Staaten. 6. Nunmehr beschlossen sterreich, Preußen und Rußland die dritte Teilung Polens am 24. Oktober 1795. Rußland 1795 erhielt etwa 2000 ?-Meilen, sterreich das sogenannte West-galizien mit Krakau, Preußen Neu - Ostpreuen mit Warschau. Somit ansehnlich vergrert, wurde es doch zu zwei Fnfteln slawisch und wirkte zwar segensreich fr die verkommenen pol-nifchen Lande, war aber auer stnde, sie innerlich mit sich zu verschmelzen. 4. Das Direktorium und Napoleon Lonaparte. 1795-1799. a) Der erste Koalitionskrieg bis zum Frieden von Campo Formio 1797. 1. Die Hauptlast des festlndischen Krieges fiel nun auf sterreich, das jetzt von England durch Subsidien untersttzt wurde. 1795 wurde Jourdan, der bis an die Lahn vorgedrungen 1795 war, von Clersayt auf das linke Rheinufer zurckgeworfen und Pichegru zur Aufhebung der Belagerung von Mainz gezwungen. 1796 schlug Erzherzog Karl den General Jourdan bei Wetzlar 1796 (15. Juni), wurde dann zwar durch Moreau, der der den Schwarz-wald kam, in der Flanke gefat und bis in die Oberpfalz zurck-gedrngt, siegte aber der den ihm folgenden Jourdan glnzend bei Amberg (August) und Wrzburg (September), ntigte dadurch auch Moreau zu dem meisterhaft vollbrachten Rckzge der den Schwarzwald und befreite so ganz Sddeutschland. 14*

5. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 81

1876 - Dresden : Schönfeld
Großherzogthum Baden. 81 Tabak und Cigarren, Wagen, Möbel. In Oberhessen treibt man Lein- meberei und Strohflechterei. Der Odenwald liefert Holzwaaren. Für den Handel ist Mainz der Hauptort; in Darmstadt ist eine Bank. 3 Provinzen. 1) Provinz Starkenburg, östlich vom Rhein. Darmstadt, 37,000 E-, Residenz, Fabrik von Chemikalien, Maschinenbau, 2 Banken, Technische Hochschule. Osfenbach, Fl., 30,000 C., wichtige Fabri- ken. Trebur, alte kaiserl. Pfalz, viele Reichstage. Gr. Gerau, im Mittel- punkt der häufig wiederkehrenden Erderschütterungen im Rheinthal. 2) Provinz Rheinhessen, westl-vom Rhein. Mainz, Fl., 54.000 E., (1871) starke Festung, Hauptmärkte für Wein- und Getreidehandel, Holzflößerei, Fabriken, besonders in Leder (Schuhmacherei für den Export) und feinen Mö- beln. Guttenberg und Fischart geb. Bingen, Fi., 6000 E. Worms, Fl, 14,500 E., Lutherdenkmal. Freihafen. Lederfabr■, Weinhandel. 3) Provinz Oberhessen. Gießen, Fl., 12,000 E. Universität. § 113. 2. Growerpglhmn Süden. 274 Qm. und 1,461,000 E. 5320 E. auf 1 Qm. Baden liegt langhingestreckt am obern Rhein vom Bodensee bis über den Neckar und reicht nordöstl. bis ins Mainthal. Die Bevöl- kerung besteht im So. aus Schwaben, im Rheinthal südl. von der Murg aus Allemanen, im N. aus Franken. 2/3 der Bevölkerung sind katholisch, 1/3 protestantisch. 2 Universitäten befinden sich zu Heidel- berg und Freiburg, 1 Kunstschule und Polytechnikum in Karlsruhe. Der Bergbau liefert Eisen und Zink. Es gibt 2 Salinen und wichtige Mineralquellen (Baden). Der Ackerbau blüht, und man ge- winnt über den Bedarf. Die wichtigsten Produkte außer Getreide sind: Wein (Markgräfler, Affenthaler); Tabak (der beste deutsche bei Mannheim); Hanf zwischen Freiburg und Rastatt, Hopfen (bei Schwetzingen gleich dem besten bayerischen), Krapp, Obst, selbst Kasta- nien und Mandeln in den warmen südlichen Thälern. Viel Wald. Viehzucht, namentlich Rindviehzucht wird auf den Bergweiden ge- trieben. Industrie. Baden ist kein Fabrikstaat wie Sachsen; doch gibt es Fabriken in Tabak, Tuch, Baumwolle; auch hat Baden die größte Rübenzuckerfabrik.deutschlands zu Waghäusel. Berühmt ist die Lack- lederfabrik von Weinheim an der Bergstraße. Pforzheim ist in Deutsch- land der Hauptsitz für Fabrication von Gold- und Silberwaaren. Im Schwarzwalde sabricirt man Uhren, Spieldosen, Holzwaaren re. Haupt- orte sind: Pforzheim und Lahr. Der Handel umfaßt die Landesprodukte. Der Hauptplatz ist Mannheim. § 114. _ 11. Kreise: Mannheim, Karlsruhe, Heidelberg, Baden, Lörrach, Offenburg, Freiburg, Mosbach, Waldshut, Constanz und Villingen. , Wertheim an der Mündung der Tauber in den Main, 2 sürstl. Schlösser. Heidelberg, Fi. 22,000 E., Universität, .,die ländlich schönste der deutschen Städte"; Ruine des Schlosses. Mannheim, Fl. 46,000 E., erste Handelsstadt, neben Köln und Coblenz die bedeutendste am Rhein, Freihafen. Bruchsal, 10,000 E., ehemals Residenz der Bischöfe von Speier. Breiten, Melan- chthon, geb. 1497. Karlsruhe, Residenz, 1715 gegründet, 44,000 E. Kunst- Ruge, Geographie, 6. Aufl. 6

6. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 162

1898 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 162 — Der Reichsdeputations-Hauptschlutz 1803. 1. Demütigung vor Napoleon; schmachvolle Selbster- niedrigung; kein Nationalgefühl; kein Gemeinsinn. 2. Bruch mit dem Hergebrachten: Säkularisationen und Mediatisierungen; Anfang einer gesunden Entwicklung. Die Zeit der Herrschaft Napoleons über Deutschland. Napoleon unterwirft sich Deut sch land 1805—1807. 1805 Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. — Trafalgar. Friede zu Preßburg. Tirol kommt an Bayern. 1806 Bayern und Württemberg werden Königreiche. Rheinbund. Auflösung des deutschen Reichs. Schlacht bei Jena und Auerstädt. Sachsen wird Königreich. 1807 Schlachten bei Preußisch-Eylau und Friedland; Friede zu Tilsit (Preußen tritt die linkselbischen Länder ^Entstehung des Königreichs Westfalens und den Gewinn aus der 2. und 3. Teilung Polens ab). Die Kontinentalsperre. Napoleon verdankt diese Erfolge: 1. seiner Feldherrnkunst; 2. seinen diplomatischen Künsten; 3. der Uneinigkeit Deutschlands. Um eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen, war die Niederwerfung Deutschlands nötig: die alten schlechten Zustände mußten völlig beseitigt werden, besonders in Preußen, ehe dieses Land an die Spitze Deutschlands treten konnte.

7. Die Alpen und Süddeutschland - S. 183

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 183 rühmten Bildergalerie und ansehnlichem Kunstgewerbe. Am Main, nicht weit von Frankfurt, Offcnbach (58000 E.), mit bedeutender Industrie, besonders in feineren Leder- waren. e) In Preußen (Provinz Hessen-Nassau): Am untern Main Frankfurt (320000 E.). Die Stadt ist nicht so alt wie Mainz, doch reichen ihre Anfänge, die von Sagen umwoben sind, jedenfalls bis in die Zeit Karls des Großen zurück. (Gedicht von Kopisch: „Die Gründung Frankfurts".) „Der Name zeigt, daß sich hier eine Furt, d. h. eine Stelle im Flusse vorfand, die den Übergang leicht ermöglichte. Nach den Franken, in deren Gebiet sie lag, erhielt sie den Namen. Diese legten Befestigungen an, um den wichtigen Übergang nicht in die Hände der Feinde kommen zu lassen, und wo schützende Mauern waren, da ließ sich der friedliche Händler und Handwerker gern nieder. Eine Ortschaft entstand, und schon in der Zeit Ludwigs des Frommen wird die Ansiedlung ein volkreicher Ort genannt." Die Stadt entwickelte sich nun rasch. Es erklärt sich dies leicht aus ihrer Lage, die au Gunst der Verhältnisse die von Mainz noch weit übertrifft. Der Main ist nämlich auf feiuem Unterlaufe so breit und tief, daß die Schiffe, die den mittleren Rhein befahren, stromaufwärts bis nach Frank- furt gelangen können. Jnbezug auf die Wasserverbindung liegt die Stadt also fast ebenso günstig wie Mainz; ihre Schiffe können, da die Entfernung bis zum Rhein nur 40 km beträgt, fast ebeuso leicht nach Köln oder Mannheim gelangen wie von Mainz aus. Vor dieser Stadt hat nun Frankfurt noch den Vorzug, daß es zugleich einen natürlichen Kreuzungspunkt wichtiger Landstraßen bildet, auf denen sich schon im Mittelalter ein großer Wagenverkehr entwickelte. „Von Frankfurt läuft nach S. die große Straße an den Abhängen des Oden- und Schwarzwaldes über Darmstadt, Heidelberg, Karlsruhe und Freiburg bis Basel, nach N. aber der wichtige Verkehrsweg durch die breite Pforte zwischen dem Taunus und Vogelsberge über Gießen bis Kassel und dann weiter teils nach West- falen, teils nach den unteren Wesergegenden. Nach W. hin führt der Main zum Rhein. Die Verbindung mit dem inneren Deutschland aber wird durch zwei Straßen bewerkstelligt. Die eine, nach N.-O. führende, zieht sich durch das Kinzig- und Fuldatal über Eisenach nach Leipzig, während die andere den Main entlang nach Aschaffenburg hinläuft und Bamberg und Nürnberg zum Ziele hat. Nimmt man noch hinzu, daß Frankfurt so ziemlich im Mittelpunkte des Rheingebietes liegt, und daß Deutschland in früherer Zeit sich weiter nach W., aber weniger weit nach O. erstreckte, so ist leicht einzusehen, wie Frankfurt ein Handelsmittelpunkt sowohl zwischen dem deutschen N. und S., als auch zwischen dem ö. und w. Deutschland werden konnte. Hier strömten von den verschiedensten Gegenden Deutschlands her, vom Ober- und Niederrhein, aus Franken, Thüringen und Hessen eine Menge Handelsprodukte zusammen, und von Frankfurt aus konnten sie ebenso leicht nach allen Teilen Deutschlands hin wieder versendet werden. So erhob sich Frank- furt sehr frühzeitig zu einem großen Binnenmarkte; schon seit dem 11. Jahrhundert blühte es als einer der bedeutendsten Meßplätze Europas empor." (Oberländer.) In neuerer Zeit hat man den bei Frankfurt zusammentreffenden Naturstraßen durch deu Bau von Eisenbahnen noch bedeutend nachgeholfen. Frankfurt hat das dichteste Eisenbahnnetz im ganzen Rheingebiete. Einige dieser Bahnen geben auch schon durch ihre Namen ihre geographische Richtung und Bedeutung zu erkennen, so die Tannnsbahn, die Main-Neckarbahn und die Main-Weserbahn. Auch in der Geschichte unseres Volkes spielt Frankfurt eine bedeutende Rolle. Seiner günstigen Lage halber war es häufig Versammlungsort deutscher Reichstage und Konzilien. Öfter wurden hier deutsche Kaiser gewählt, z. B. 1152 Friedrich Barbarossa. Durch das Gesetz der Goldenen Bulle (1356) wurde daun Frankfurt zur Wahlstadt bestimmt. „Die

8. Die Alpen und Süddeutschland - S. 203

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 203 — Das Klima ist mit Ausnahme der Schwarzwaldgebiete sehr mild. Am Bodensee und im Rheintale ist der Boden sehr fruchtbar. Die Bewohner gehören größtenteils dem alemannischen Volksstamme an und sind zu 2/g katholisch. In der Rheinebene und im Neckarbergland wird vorzugsweise Ackerbau getrieben. Bedeutend ist der Wein-, Hanf- und Hopfenbau. Der Schwarzwald liefert reichen Holz- ertrag. Unter den Industrien sind am wichtigsten die Uhrenfabrikation, die Holzschnitzerei und die Strohhntflechterei. Mannheim treibt bedeutenden Handel. Städte: am Bodensee: Konstanz — im Schwarzwald: Furtwangen und Baden- Baden — im Neckarbergland: Pforzheim — in der Ebene: Freiburg, Offenburg, Kehl, Rastatt, Karlsruhe, Mannheim — im Neckartal: Heidelbergs d. Das Großherzogtum Hessen. 8000 qkm, H/10 Mill. E., 146 auf 1 qkm. Es besteht aus zwei Teilen, die durch preußisches Gebiet voneinander getrennt sind. Der Hauptteil umfaßt den n. Teil der Oberrheinischen Tiefebene, fast den ganzen Oden- wald und die n. Ausläufer des Pfälzer Berglandes. Das kleinere Stück, Ober Hessen genannt, wird von der Provinz Hefsen-Nassan eingeschlossen und umfaßt das unwirtliche Gebiet des Vogelberges und die sehr fruchtbare Wetterau. Mit Ausnahme des Vogels- berges und einiger Teile des Odenwaldes hat Hessen ein sehr mildes Klima und meist sehr fruchtbaren Boden. Die Bevölkerung ist zu s/4 evangelisch und lebt hauptsächlich vom Acker-, Obst- und Weinbau. Städte: am Rhein: Worms, Mainz, Bingen — am Fuße des Odenwaldes: Darmstadt — am Main: Offenbach — in Oberhessen: Nauheim (Wetterau) und Gießen (a. d. Lahu). e. Das Reichsland Elsaß-Lothringen. 15000 qkm, 17/10 Mill. E., 118 auf 1 qkm. Das Elsaß umfaßt die f. Hälfte der linksrheinischen Ebene und den Ostabhang des Wasgenwaldes, Lothringen den nö. Teil der Lothringischen Hochebene. Das Klima ist in der Rheinebene sehr mild, im Wasgenwalde rauh, in Lothringen ziemlich mild. In der Rheinebene wird vorzugsweise Ackerbau getrieben, daneben auch starke Industrie (Baumwollenweberei). In Lothringen Eisenindustrie, Glas- und Porzellan- sabrikation, Salzgewinnung. Die Bevölkerung ist vorwiegend deutsch (zu 5/6), zu einem kleineren Teile frauzöfisch l1^), stark 3/4 der Bewohner sind katholisch, die übrigen evangelisch. Städte: In der Rheinebene an der Jll: Mühlhausen, Kolmar, Schlettstadt, Straßburg — im n. Wasgenwald: Zabern, Wörth und Weißenburg — in Lothringen an der Mosel: Metz und Dudenhofen.

9. Erzählungen aus der Geschichte der neueren Zeit - S. 87

1887 - Dresden : Höckner
— 87 — hergestellt und bald gab -es wieder Fürsten, Herzöge, Grafen rc. in Frankreich, welche ihre Würde dem neuen Kaisertume verdankten. Die Masse des Volkes aber wurde für den neuen Kaiser besonders auch durch den militärischen Ruhm gewonnen, den Napoleon besaß und immer zu vermehren trachtete. Die Gelegenheit dazu blieb nicht aus. Nachdem er 1805 sich zu Mailand noch zum König von Italien hatte krönen lassen, brach der Krieg mit England, Österreich und Rußland von neuem aus. Zwar wurde die französische Flotte abermals vom englischen Admiral Nelson (f) am Kap Trafalgar vernichtet, aber Napoleon, im Bunde mit Bayern und Württemberg, schlug das österreichisch-russische Heer in der entscheidenden Dreikaiserschlacht bei Austerlitz und zwang darnach Österreich zu dem demütigenden Frieden von Preßburg. Bayern und Württemberg wurden zum Lohne für ihre Bundesgenossenschaft mit Frankreich durch österreichische Länder vergrößert und zu Königreichen erhoben. Jetzt begann Napoleon auch seine Familie mit Ländern und Kronen zu versorgen. Seinem Bruder Joseph schenkte er das Königreich Neapel, seinen Bruder Ludwig erhob er zum Könige von Holland und seinen Schwager Murat zum Großherzog von Berg. Darnach ordnete er die Verhältnisse des Deutschen Reiches nach seinem Belieben: 16 deutsche Fürsten trennte er durch den Rheinbund (1806) vorn Deutschen Reiche los und stellte sie unter seinen Schutz. Unter solchen Umständen gelüstete es den Kaiser Franz Ii. nicht länger, die deutsche Krone zu tragen. Ant 6. August 1806 legte er die Kaiserkrone nieder und nannte sich nur noch „Kaiser von Österreich". So war auch der letzte Schatten des heiligen römischen Reiches Deutscher Nation schmählich vernichtet. —

10. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 431

1894 - Dresden : Jacobi
431 tine berliefert. Da die Neulinge nicht in der kunstgemen bisherigen Weise, in Reih und Glied, zu kmpfen verstanden, so entwickelte sich durch ihr vereinzeltes, hartnckiges Angreifen eine neue Gefechtsweise, das Einzel-oder Tirailleurgefecht. Im Jahre 1794 siegte Jourdan mit diesen Truppen der die fter-reicher bei Fleurus in Belgien, worauf die sterreicher die Niederlande den Franzosen berlieen. Von hier aus drangen diese im folgenden Winter nach Holland vor, vereinigten auch dies Land mit Frankreich unter dem Namen batavische Republik". Die reichen Niederlande halfen den ver-armten Franzosen bald auf. Am Mittelrhein hatten die Preußen im Jahre 1794 noch zweimal tapfer gegen die Franzosen gefochten (in der ersten Schlacht hatte sich der Husarenoberst Blcher so hervorgethan, da man Groes von ihm hoffen durfte), doch feinen groen Erfolg erzielt und waren deshalb bis nach Mainz zurckgegangen. Als im Frhjahr der alte Zwiespalt zwischen sterreich und Preußen aufs neue hervorbrach und fr letzteres an der Weichfel eine bessere Beute winkte, die anderenfalls Rußland und sterreich allein erhalten htte, schlo Preußen im April 1795 den Frieden zu Basel. In demselben trat es alle Besitzungen links vom Rhein (welche?) an Frank-reich ab, erkannte den Rhein als natrliche Grenze und die Republik an; fr seine Verluste wurden ihm sptere Entschdigungen durch geistliche Lnder in Aussicht gestellt. Dem Frieden der Preußen schlssen sich alle Lnder nrdlich der bewaffneten Demarkationslinie, die von Elberfeld nach dem Main und Neckar bis Wimpfen reichte, an; die Lnder sdlich der-selben fhrten den Krieg bis 1797 ohne Glck fort. Im Jahre 1795 ruhte der Kampf; nur 2 franzsische Heere drangen in Sddeutschland ein, wurden jedoch beide von den sterreichern besiegt und der den Rhein zurckgetrieben. Im folgenden Jahre wurde der Krieg wieder mit Energie aufgenommen. Jourdan und Moreau berschreiten den Rhein, um bis Wien vorzudringen, werden aber durch die beiden Schlachten bei Amberg und Wrzburg zum Rckzge gezwungen. Jourdans Heer ist durch den tapferen Erzherzog Karl fast aufgelst; Moreau entkommt glck-lich durch seinen meisterhaften Rckzug durch das Hllenthal" im Schwarz-Walde aus die linke Rheinseite. Glcklicher war der dritte Feldherr der Franzosen, der jugendliche General Napoleon, in Italien. Napoleon Bonaparte, geb. 1769 zu Ajaeeio auf Corfika, war von kleiner Gestalt, dabei wohlbeleibt. Aus seinen groen, unheimlich rollenden Augen leuchtete Energie und Hrte, zuweilen Tcke und Bosheit" hervor. Sein Vater war Edelmann und Beisitzer des Gerichtshofes zu Ajaccio; feine Familie*) war aus Florenz in Ajaccio eingewandert. *) Stammtafel: Carlo Bonaparte verm. mit Ltitia Ramolini 1,1 I I t Sofepl), König Napoleon. Lncian. Ludwig, König Karoline, Jerome, von Spanien | von Holland Gemahlin v. König von 18081818. Napoleon Ii., 1806-1810. Murat, Westfalen König von Rom, spter Herzog v. Reichsstadt f 1832. Louis Napo leon Iii. König von 18081813. Neapel 18081815.
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