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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 80

1876 - Dresden : Schönfeld
80 Das deutsche Reich. bedeckt x/3 des Landes. Die Industrie ist namhaft: Glashütten, Porzel- lanfabr, viele Eisenwerke, Sonneberger Holzwaaren (Nürnberger Spiel- waaren) sind weit verbreitet; der Handel mit diesen Landeserzeugnissen geht zumal nach Amerika. Meiningen, Fl, 9000 E., Residenz. Hildburghausen, Fl, bis 1826 Residenz der jetzt in Altenburg regierenden Linie, 5000 Einw. Sonneberg, 6800 E., Schieferbrüche, Holzschnitzereien. 7 u. 8. Fürftenthümer Schwarzburg-Rudolstadt und Sondershausen. Die Fürftenthümer bestehen aus 2 Herrschaften, von denen die obere am Thüringerwalde, die untere in der preußischen Provinz Sachsen liegt. Jedes Fürstenthum hat an beiden Herrschaften Antheil. Die östlichen Theile bilden Rudolstadt, die westlichen Sondershausen. Bei ungleicher Theilung der Herrschaften liegt die Hauptstadt jedesmal in dem größeren Gebiete. (Die beiden Städte am Gebirge endigen auf —stadt, die auf der Hochebene auf —hausen.) In der obern Herrschaft liefert der Bergbau Eisen, Blei; in der untern Herrschaft treibt man Ackerbau. Der Waldbestand ist bedeu- tend. Die Industrie überwiegt in der obern Herrschaft. a) Schwarzburg-Rudolstadt, 17 Qm. und 75,500 E. Rudolstadt, Fl, 7000 E., in der oberen Herrschaft. Frankenhausen, 5000 E., in der untern Herrschaft. Wollhandel. Kyffhäuser, Ruine. L>) Schwarzburg-Sondershausen, 16 Qm. und 67,000 E. Sondershausen, in reizender Lage am Zusammenfluß von Wipper und Bebra, 6000 E., in oer untern Herrschaft. Bank. Arnstadt, 8600 E., in der obern Herrschaft, die älteste und bedeutendste Stadt im Schwarzburgi- schen, mittelalterliche Architektur. Fabriken, Getreidehandel. Süddeutsche Staaten. § 112. I. düto|ljcrjo0fljmu Hessen. 139 Qm. und 852,000 Einw. 6117 auf 1 Qm. Das Großherzogthum besteht aus 2 Stücken, welche durch preuß. Gebiet, die Umgebung von Frankfurt, von einander getrennt sind. Das nördliche Stück, Oberhessen, ist fast ganz vom Vogelsgebirge erfüllt; das südliche, vom Rhein durchströmt, bildet den nördlichsten Theil der gesegneten oberrhein. Ebene. Die Bevölkerung ist im Rheinthal doppelt so dicht als in Oberhessen am Vogelsgebirge. In 40 Jahren sind 145,000 Menschen ausgewandert. 2/3 der Bevölkerung sind pro- testantisch, kaum katholisch. Die Hälfte der Bewohner lebt vom Ackerbau, die Hälfte von Industrie. Die Produkte des Bergbaues sind Braunkohlen, Eisen, Kupfer, Graphit, Kochsalz. Ackerbau. Die Hälfte des Bodens ist Ackerland; ausgedehnter Obst- und Weinbau (Scharlachberger, Liebfrauenmilch, Laubenheimer re.) findet in der Rheinebene statt, Waldwirthschaft und Viehzucht besonders in Oberhessen. Die Hauptsitze der lebhaften Industrie sind: Mainz, Offenbach und Darmstadt. Die Erzeugnisse sind Papiermachewaaren, Bijouterien,

2. Mittel- und Norddeutschland - S. 84

1906 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
- 84 — hat in seiner Umgebung große Braunkohlenlager, die eine lebhafte Industrie hervor- gerufen haben. Bedeutend ist n. a. die Fabrikation von Schuhwaren. Zwei Stunden nw. das Dorf Roßbach, wo Friedrich der Große am 5. November 1757 die Franzosen und die deutsche Reichsarmee besiegte. Merseburg (19000 E.), die Hauptstadt des gleichnamigen preußischen Regierungsbezirks, hat ebenfalls mancherlei Industrie und war früher der Sitz eines Bischofs und eine Zeitlang Residenz eines sächsischen Fürstentums, woran noch der Dom und das stattliche, jetzt als Regierungsgebäude dienende Schloß er- innern. Schlacht 933. Halle (174000 E.), die größte Stadt a. d. Saale, verdankt ihr Emporkommen verschiedenen günstigen Umständen. Zunächst kommt in Betracht ihre Lage an einem schiffbaren Flusse und an dem Schnittpunkte mehrerer Straßen, die hier, wo die Saale zwischen festen Ufern dahinfließt, leicht den Fluß überschreiten konnten. Nicht weniger als sieben Bahnlinien laufen jetzt in Halle zusammen. Den Grund zur ersten Ansiedlnng gab aber nicht die Lage, sondern die Entdeckung wertvoller Salz- quellen. Der Gehalt der Sole ist so stark, daß Gradierwerke überflüssig sind. Gegen 10000 t Salz werden jährlich hier gewonnen. Die Salinenarbeiter, „Halloren" genannt, bildeten früher eine besondere Zunft, die sich streng von den andern Bewohnern der Stadt abgesondert hielt. Sie haben bis heute noch manche besonderen Sitten und Gebräuche bewahrt und besitzen auch noch einige Vorrechte. So überreichen sie zu Neujahr durch einige Abgesandte dem Könige ein Geschenk, das aus einer großen Schlackwurst und Soleiern, die in eine Salzpyramide gestellt sind, besteht, und beim Regierungswechsel dürfen sie an der Huldigung teilnehmen und erhalten von dem neuen Herrscher eine Fahne und ein Pferd aus dem königlichen Marstall. — Neben der Salzgewinnung ist das Vor- kommen von Braunkohlen (S. 81) für Halle von großer Bedeutung geworden. Ihm verdankt die Stadt ihre lebhafte Industrie, die außer der Gewinnung und dem Versand der Kohlen häuptsächlich in der Herstellung von Solaröl und Paraffin (S. 81) und in Zuckerfabrikation besteht. Endlich hat auch die vom Kurfürsten Friedrich Iii. 1694 ge- stiftete Universität zum Aufblühen der Stadt beigetragen. Besonderen Ruhm hat Halle erlangt durch die großartigen Wohltätigkeitsanstalten August Hermann Franckes, der von 1693—1727 als Prediger und Professor in der Stadt wirkte. Seine erste Stiftung war ein Waisenhaus. Nach und nach kamen noch verschiedene Schulen, eine Apotheke, eine Buchhandlung mit Druckerei, eine Bibelanstalt, ein Missionshaus usw. hinzu. Die Anstalten bilden einen eigenen Stadtteil und legen, wie die Schöpfungen von Bodelschwinghs bei Bielefeld (S. 68), ein beredtes Zeugnis ab für die Kraft christ- lichen Glaubens und christlicher Nächstenliebe. Wie der Thüringer Wald, so ist auch die Thüringer Hochebene politisch sehr zersplittert. Der größere n. Teil gehört zur preußischen Provinz Sachsen: das Eichsfeld (Heiligenstadt), das Land zu beiden Seiten der Unstrut und der untern Gera (Mühlhausen, Langensalza, Freyburg, Erfurt), die Goldene Au (Nordhau)en, Sanger- haufen , Artern) und die Saale von Köfen an abwärts (Köfen, Naumburg, Weißenfels, Merseburg, Halle). Vom preußischen Gebiete umschlossen wird der Hauptteil des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen a. d. Wipper (Sondershausen) und kleinere Gebiete von Schwarzburg-Rudolstadt (Frankenhausen), S.-Weimar-Eisenach und S.-Koburg-Gotha. Auf dem s. Abschnitte der Hochebene liegen Teile des Großherzogstums S.-Weimar-Eisenach (Eisenach, Weimar, Apolda, Jena), der Herzogtümer S.-Koburg-Gotha (Gotha), S.-Meinigen (Saalfeld), S.-Alten- bürg und der Fürstentümer Schwarzbnrg-Rudolstadt (Rudolstadt) und Schwarz- bnrg-Sondershansen.

3. Das Deutsche Reich - S. 3

1903 - Dresden : Huhle
— 3 Strumpfwirkerei), Jena ist die Thüringer Universität. 2. Herzogtum Sachsen- Altenbnrg; die Hauptstadt ist durch den Prinzenraub 1455 bekannt. Die Bewohner des Ländchens sind tüchtige Landwirte u. haben noch manche alte wendische Sitte erhalten. 3. Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha; Gotha ist berühmt durch Cervelatwurstsabriken. 4. Herzogtum Sachsen- Meiningen, liegt fast ganz im Gebirge, treibt Bergbau (Schiefer, Eisen, Porzellanerde) n. Gewerbe (Sonneberg). Ferner gehören zu Thüringen zwei Fürstentümer Schwarzburg u. zwei Fürstentümer Reuß (Gera wird seines Handels wegen Klein-Leipzig genannt). Ein Teil gehört endlich zur preußischen Prov. Sachsen (Erfurt, Suhl, Eisleben mit dem längsten unterirdischen Baue der Erde, einem 31 km langen Stollen, der die Bergwässer zur Saale führt). Von der Prov. Sachsen umschlossen wird das Herzogtum Anhalt. Der größere Teil ist Ebene, der kleinere liegt am Harz. Der fruchtbare Boden ermöglicht eine ergiebige Landwirtschaft mit Zuckergewinnung u. Brannt- Weinbrennerei. Hauptstadt ist Dessau. Nördl. vom Thüringerwald wird die Grenze des Elbgebietes vom Harz fortgesetzt. Er sendet die Bode zur Saale. Der Harz ist das nördlichste Gebirge Deutschlands, u. da er sich aus der Ebene erhebt, erscheint er von allen Seiten als Gebirge, obwohl er eine im W 600, im 0 400 m hohe Platte bildet, auf der sich die sanft gewölbte, mit mächtigen Felsblöcken übersäte Granitkuppe des Brockens bis über 1140 m erhebt. Der Name bedeutet Wald (Hart), der Oberharz trägt dichte Fichtenwälder, den Unterharz bedeckt Laubgehölz. Die Hauptmasse des Ge- birges bildet Grauwacke, die Silbergänge enthält u. mehrfach vom Granit durchbrochen wird. Die Besiedlung des Harzes wurde durch seinen Erz- reichtum verursacht: der Oberharz bietet Silber (Goslar wurde schon von Heinrich I. befestigt), der Unterharz Eisen, der Ostabhang Kupfer. Gleich- wohl ist die Bevölkerung nur gering, die Bergstädtchen bleiben klein; die Täler des Thüringerwaldes fehlen, die Hochfläche ist rauh. Daher ist auf dem Oberharz kein Feldbau möglich, selbst die Viehzucht ist wenig ver- breitet. Die duftigen Bergkräuter werden bei der Bereitung des beliebten Harzkäses verwertet. Am Brocken liegt das Brockenfeld, ein umfangreiches Moor, das im Sommer die Wasseradern speist. Hier hat die Bode ihre Quelle, deren Granittal die Schönheiten des Unterharzes vereinigt. In ihrem Tale liegen die wunderbaren Kalktusshöhleu (Baumann-, Biels-) mit säulenartigen Tropfsteinbildungen. Senkrechte Granitwände steigen am User der Bode bis über 200 m auf. Die Roßtrappe zeigt auf ihrem riesigen Felsgipfel einen Ungeheuern Roßhuf eingedrückt. Seitwärts erhebt sich 400 m hoch eine Felsenhochfläche: der Hexentanzplatz. Der Brocken ist der Versammlungsort der Hexen in der Walpurgisnacht. Die Natur- schönheiten des Harzes ziehen bedeutenden Fremdenverkehr an (Blanken- bürg ist beliebter Kurort), der eine wichtige Erwerbsquelle bildet. Andere Nahrungszweige sind Holzschnitzerei u. Vogelzucht. Die Kauarienvögel, denen allerhand Weisen beigebracht werden, sind ein einträglicher Handelsartikel. „ Vom Harz aus zieht sich in die weite norddeutsche Ebene hinein die Luneburger Heide, ein Höhenrücken von durchschnittlich 100—130 m Höhe, ähnlich einer riesigen Sandwelle auf dem alten Meeresboden der Ebene. Kölker, Kleine Erdkunde, 2, Deutschland. 2

4. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 556

1842 - Dresden : Schmidt
556 Europa. bis auf 10,000 Katholiken und 1,400 Juden, evangeli- schen Glaubens. Die Geistesbildung der Bewohner, gehoben durch gute Landschulen und durch die trefflichen Bil- dungsanstalten zu Jena, Weimar und Eisenach, giebt der allgemeinen deutschen nichts nach. Die Staatsform ist monarchisch, durch Landstände beschrankt. Die Staats- einkünfte betragen 1,350,000 Rthlr. Das Kontin- gent ist 2,0!0 Mann stark und der Groß herzog hat mit den übrigen herzoglich und großherzoglich sächsischen Häu- sern in der engern Bundesversammlung eine Gesammtstim- me, in der weitern eine Einzelstimme. Das Ganze zerfallt in 2 Provinzen, Weimar und Eisenach. !. Provinz oder Furltenthum Weimar. Weimar, als der Haupttheil, liegt an der Saale und Ilm; der Neustädter Kreis an der Elster und Orla; Allstedt an der Unstrut, und Ilmenau am thüringer Wald. — Gr enze n: Altenburg, Schwarzburg, preuß. Sachsen und Reuß. Der Boden ist mehr hügelig als bergig; nur Ilmenau ist reiner Gebirgsboden. Die Frucht- barkeit wird durch trefflichen Anbau unterstützt. An Pro- dukten aus allen drei Naturreichen ist kein Mangel, doch ist Landwirthschaft Hauptsache, obgleich die Industrie keines- weges zurückgeblieben ist. Die Provinz Weimar zerfällt wieder in 2 Theile, nämlich in den A. Weimar-Jen aer Kreis, mit den Städten: Weimar, die Haupt- und Residenzstadt in einem frucht- baren Thale an der Ilm; 11,500 E. Die Umgebungen sind schön, die Stadt nicht regelmäßig, doch mit großen und geschmackvollen Gebäuden. Zu merken ist das Schloß, die Karlsburg genannt, und die Stadtkirche. Uebrigens hat Weimar ein Gymnasium, ein Seminar, eine Realschule, treffliche Sammlungen, ein sehr gutes Schauspielhaus , im Schlosse eine Bibliothek von 130,000 Bänden, eine Zeichen- und Malerakademie, ein Industrie-Comptoir und geograph. Institut und geschickte Künstler und Handwerker. In den Jahren von 111b — 1813 verdiente Weimar wohl mit Recht den Namen des deutschen Athens. Zu den Anlagen gehört der schöne Park, das Webig, das i Stunde entfernte

5. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 594

1842 - Dresden : Schmidt
594 Europa. 27° 29' bis 31° 33 O. L., besteht diese Provinz aus zwei größeren Stücken, die kaum 1 Meile breit zusammenhangen und mehreren kleineren, vereinzelt liegenden Theilen, z. B. den Kreisen Schleusingen und Ziegenrück. Die Grenzen sind: g. N. Hannover und Brandenburg, g. W. Hannover und Braunschweig, g. S. die Lander der Herzoge von Sachsen, Schwarzburg, Kurhessen und g. O- das Königr. Sachsen und Brandenburg. In der Provinz liegen folgende fremden Herrschern gehörige Besitzungen: Änhalt, das braunschweig. Amt Calvörde, ein Theil der schwarzburgischen Unterherrschaft und die weimar. Aemter Oldisleben und Allstedt. Größe: 469 m M. mit 1,583,990 E., und diese sind, die Juden und französischen Ansiedler ausgenommen, nach Abstam- mung und Sprache alle echt deutschen Ursprungs. Auch ihr Charakter ist deutsch, d. h. ernst, ehrlich, offen, arbeitsam, erfinderisch, in Künsten und Wissenschaften das Oberflächliche verachtend, tapfer und dem Regentenhause getreu. Im N. herrscht das Plattdeutsche vor, in den südlichen Gegenden das Thüringische und Oberdeutsche. Der größte Theil der Einwohner ist evangelischer Religion, doch giebt es auch einige Striche katholischer Bevölkerung, z. B. das Eichsseld, theilweise die Umgegend von Erfurt und in den größern Städten finden sich überall kathol. Gemeinden, z. B. in Magdeburg, Halle rc., besonders in Erfurt. Erwerbsquellen: Der Boden ist im äußersten Norden Sandland; dann aber kommen die herrlichsten Acker- lande Magdeburgs und Thüringens. Nur das Eichsfeld ist weniger fruchtbar. Ueberall lebendige Betriebsamkeit und reichlicher Ertrag in allen Gewerbszweigen, im Landbau, der Viehzucht, im Berg- und Hüttenwesen, in Salinen und den mannichfaltigsten Fabrr. und Manufakturen. Stark ist die Ausfuhr an Getreide, Flachs, Obst, Anis, Waid, Kümmel; an Leinwand, Wollenwaaren, Stärke, Leder, Stahl- waaren, Salz, chem. Präparaten, Mastvieh rc., während die Einfuhr sich auf die südlichen Produkte und die feinern Galanteriewaaren bezieht. Hochberühmt sind die Unter- richtsanstalten, von der Universität zu Halle, den Ge- lehrtenschulen zu Pforte, Roßleben rc. bis zur niedrigsten Dorfschule hinab. Eintheilung: Diese Provinz hat ihren Namen von dem 1814 vom Königreiche Sachsen an Preußen abgetretenen

6. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 562

1842 - Dresden : Schmidt
562 Europa. die Ru hl, ein langes Fabrikdorf, dem größten Theile nach gothaisch, dem kleinern weimarisch; 1,900 E- Messer und kurze Eisenwaaren, Pfeifenköpfe rc. Das Gebirgsdorf Zu tenberga; 250 Ew. Zn der Nähe ist an der Stelle der ersten christlichen Kirche Thüringens ein steinerner Cande- laber errichtet 1811. 28) Das Herzogthum Sachsen < Altenburg. Auch dieses Herzogthum besteht aus zwei Hauptthei- len und einigen kleinern Stücken. Der östliche Theil liegt an der Pleiße, umgeben von dem Königreiche Sachsen, Preu- ßen, Weimar und den reußischen Landen. Der westliche Theil lagert an der Saale und ist umgrenzt von Wei- mar, Schwarzburg - Rudolstadt, Meiningen und den reußi- schen Landen. Der Flächeninhalt beträgt 23 □ M. mit 122,000 Ew., lutherischer Religion. Ein Theil sind wendischen Stammes, haben sich unvermischt erhalten, zwar die deutsche Sprache angenommen, aber in Tracht und Sitten sind sie nicht von der alten Weise abgewichen. Brav- heit, Religiosität und heiterer Sinn zeigen sich als Grund- charakter der altenburger Bauern. Der Boden des ei- gentlich altenburger Landes gehört zu den fruchtbarsten in Deutschland, weßhalb auch die hiesigen Landleute in hohem Wohlstände leben. Produkte sind: Mineralien, Holz, Getreide, Vieh. Das Fabrikwesen ist nur auf die größern Orte beschränkt, doch werden alle Gewerbe gut betrieben. Für die Geistesbildung ist durchweg sehr gut gesorgt. Die Staatsform ist, wie in Weimar, monarchisch, durch Landstände beschränkt. Die Staatseinkünfte werden auf 250,000 Rthlr. angeschlagen und das Bundeskon- tingent ist auf 980 Mann festgestellt. Mit den übrigen Ernestinischen Häusern hat der Herzog in der Bundesver- sammlung eine Gesammtstimme und in der weitern eine Einzelstimme. Städte: Alten bürg, die Haupt- und Residenzstadt, nicht weit von der Pleiße; 15,1)00 E. Fräuleinstift, Armenhaus, Loge, Gymnasium, Seminar; Fabrr. in Wolle und Baum- wolle und bedeutender Handel, besonders mit Vieh und Getreide. Schöner Spaziergang auf dem Teichdamme. Vor der Stadt auf einem Felsen .liegt das Residenzschloß,

7. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 567

1842 - Dresden : Schmidt
Schwarzbmg. 567s Lobenstein-Ebersdorf. Auf 21 lh M. leben hier 70.000 E. deutschen Stammes und luth. Glaubens. Nah- rungszweige: Viehzucht, Bergbau und Kunstfleiß; der Ackerbau ist nur um Gera von Bedeutung. Kontingent: 522 Mann. Die Staatseinkünfte von Schleiz betra- gen 100,000 Rthlr., die von Lobenstein 180,000 Gulden. a) Die Linie Schleiz, mit der hübsch gebauten Haupt- und Residenzst. gl. N. an der Wiesenthal; 5,000 (f. Schloß, Lyceum; Fabriken in Tuch, Wolle und Leder. Tanna; 1,400 E. Hohenleuben, der Köstritzer Neben- linie unter Schleizer Hoheit gehörig; 1,500 E. b) Die Linie Lobenstein-Ebersdorf mit den Städten: Lob enstein, an der Lemnitz; 4,000 E. Schloß; Tuch, Leinwand, Leder; Bier. Ebersdorf, Flecken mit 1,200 E. Schönes Residenzschloß des Fürsten. Herrenhu- tergemcinde von 450 Seelen. Lustschloß Bellevue. Hirschberg, an der Saale; 1,600 E. Fabrr. Wurz- bach; 1,000 E. Der jüngern Linie gemeinschaftlich ge- hört die Herrschaft Gera, mit der größten Stadt der reu- ßischen Lande, Gera, an der Elster; 10,000 E- Die Stadt ist gut gebaut, hat Gymnasium, Seminar, ein schönes Rath- haus, mancherlei Fabrr. und treibt ansehnlichen Handel. Nahe liegt das Bergschloß Osterstein. Saalburg; 1.000 E. Holz- und Ochsenhandel. Heinrichshall, Saline. Tinz, Dorf mit Schloß. Cuba, Dorf mit Steingutfabr. Das Dorf Köstritz, der Köstritzer Neben- linie gehörig, hat ein Schloß mit Garten und ist durch sein köstliches Bier bekannt. Die Fürstenthürn er Schwarzburg. Die Lander der beiden Fürsten von Schwarzburg lie- gen in 2 Hälften getrennt. Der südliche Theil oder die Oberherrschaft liegt an der Nordseite des thüringer Waldes zwischen den herzogl. sächsischen Ländern; der nörd- liche Theil oder die Unterherrschast breitet sich südlich vom Harze aus und ist fast ganz von preuß. Gebiete um- geben. Jede Linie hat ihr Gebiet in beiden Theilen. Die Bewohner sind germanischen Stammes, lutherischen Glaubens und thüringer Mundart. Für geistige Bil- dung ist auf alle Weise zweckmäßig gesorgt. Der Bo-

8. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 559

1842 - Dresden : Schmidt
Kob urg-Gotha. 559 vor bn Rhön; 2,500 E. Wichtige Garnspinnerei und Leinweberei. Lstheimer Zwergkirschen, die fast wild auf, schießen. Unfern die Ruinen des Schlosses Lichtend erg. Helmershausen; 700 E. Zwei Schlösser. An der Nordseite liegt die 2,300' hohe Geba. 27) Das Herzogthum Sachsen - Koburg - Gotha. Es gehören dazu zwei ganz getrennt liegende Fürsten- thümer und einige Nebentheile. Die Lage ist zwischen 50 und 51° N. B. und 28 und 29° O. L. Der südliche Theil, das Fürstenth. Koburg, wird begrenzt oon Meiningen und Baiern; der nördliche, das Fürstenth. Gotha, hat zu Grenznachbarn Preußen, Sondershausen, Weimar, Kurhessen und Meiningen. Die Größe beträgt 36 Q 9jí. mit 140,000 E- In beiden Fürftenrhümern herrscht die Lutherische Religion vor. Der Katholiken und Juden sind wenig. Die Geistes- bildung wird unterstützt durch die den Ernestinischen Hau- sern gemeinsame Univ. Jena, durch zwei ausgezeichnete Gym- nasien, zwei Seminare und gute Landschulen. Besonders im Gotbaischen sind schon seit langen Jahren für das Volks- schulwesen die zweckmäßigsten Einrichtungen getroffen. Die Staats form ist wie in Weimar Die Staatsein- künfte belaufen sich auf 670,000 Rthlr.; doch ist auch die Schuldenlast nicht gering. Zu den Bundeskriegen wird ein Ko nlingent von Ni6 Mann gestellt. Der Herzog hat mit den übrigen Fürsten der Ernestinischen Linie in der engern Ver- sammlung einegesammtstimme, in der weitern eine Einzel- stimme. Der Boden ist meist bergig, nur zum kleinern Theil eben, doch so weit es sich thun laßt, überall gut angebaut. Am gebirgigsten ist der südl. Theil des Fürstenthums Go- tha, welcher vom thüringer Walde überlagert wird. Die Produkte sind die gewöhnlichen deutschen. In den Ebe- nen: Getreide, Flachs, Anis, Kümmel rc. Holz ist jedoch Hauptprodukt. Das Mineralreich liefert Eisen, Kupfer, Marmor, Gips, Salz, Torf, Porzellanerden. Die Indu- strie ist besonders im Gothaischen bedeutend, weniger im Koburgischen. Ein arbeitsames Volk haust in dem Gebir- ge und schafft eine Menge Eisenwaaren, Papier, Holzwaa-

9. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 563

1842 - Dresden : Schmidt
Meiningen. 568 aus welchem Kunz von Kauffungen 1455 die Prinzen Ernst und Albert raubte. Unfern liegt das schöne Landgut Lö- bichau. Schmölla, an der Sprottau; 3,600 E. Tuch und Leder. Lucka, an der Schnauder; 1,200 E. Tuch und Leder. Ronneburg; 5,000 E. Gesundbrunnen; Felsenschloß; Getreidehandel. Meuselwitz, an der Schnauder; 1,600 E. Gößnitz; 1,500 E. Langen- leuba; 2,000 E. Halb königl. sächsisch. Ei se n b erg; 4,800 E. Schloß, Sternwarte, Porzellanfabr. Kahla hat eine Saalbrücke und 2,800 E- Nahe befindet sich die Leuch- tenburg, ein festes Bergschloß, jetzt Zucht-und Irrenhaus. Orlamünde mit seiner Borstadt Naschhausen, an der Mündung der Orla; 1,200 E. Ruinen der ehemaligen Burg gl. N. Roda; 2,100 E. Schloß. Hummels- hain, Dorf mit Jagdschloß. 29) Das Hcrzogthum Sachsen-Meiningen-Hild- burghausen. Das Ländchen zieht sich in einem Halbkreise längs der Südwestseite des thüringer Waldes hin und ist dem größten Theile nach von der Werra durchströmt. Umgeben ist es von Weimar-Eisenach, Koburg - Gotha, Heyneberg (Suhl und Schmalkalden), Schwarzburg, Altenburg und Reuß. Die Größe wird angegeben zu 43 □ 9r. und die Einwohner- zahl ist auf 147,000 Seelen berechnet. Die Bewohner sind, bis auf etwa 1,000 Juden und 600 Katholiken, Germanen mit thüring. und fränkischer Mundart und der luth. Kirche zugehörig. Für ihre Geistesbildung sorgen: die Univ. Jena und gute Gelehrten- und Volksschulen. Ein Theil des thüringer Waldes und ein Theil des Rhöngebirges über- lagert das Land, deßhalb ist der Boden nur von mittel- mäßiger Fruchtbarkeit. Ackerbau kann nur in den Thälern betrieben werden; Hauptnahrungszweig ist Viehzucht, Bergbau und Kunstfleiß. Dieser ist am lebhaftesten auf dem thüringer Walde, wo die Bergwerksprodukte und das Holz auf die mannichfaltigste Weise verarbeitet und in den Handel gebracht werden. Die Staatsform ist wie in Sachsen-Altenburg. An Einkünften hat das Land 530,000 Rthlr., welche zum Theil dazu verwendet werden, 36*

10. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 566

1842 - Dresden : Schmidt
566 Europa. Di e reußischen Fürstenthümer. Die Länder der Fürsten Neuß bestehen aus zwei sehr ungleichen und getrennten Theilen. Sie liegen im Voigt- lande, nördlich von Franken, zwischen 50° 20' bis 51° N. B. und 29° 11' bis 30° 2' O. L. Vertheilt sind sie unter drei regirende Häuser: Reuß-Greiz, die ältere Linie, Reuß-Schleitz und Reuß-Lobenftein-Ebersdorf, die jüngere Linie. Die Herrschaft Gera ist beiden jüngern Linien gemeinschaftlich. Der größere Theil schließt sich an das Ostende des thüringer Waldes und ist von Weimar, dem Königr. Sachsen, Baiern, Meiningen und Rudolstadt umgeben. Der kleinere liegt zwischen dem Herzogth. Sach- sen, Altenburg und Weimar. Die Bewohner sind deut- schen Stammes, lutherischen Glaubens, ein fleißiges Völk- chen im Land, und Bergbau, im Handel und Fabrikwesen. Für wissenschaftlichen Unterricht ist gut gesorgt. Beide Li- nien haben zusammen mit Hohenzollern, Liechtenstein, Schaumburg-Lippe, Lippe-Detmold und Waldeck in der Bundesversammlung eine Gesammtstimme; in der weitern Versammlung hat jede Hauptlinie eine Einzelstimme. 30) Das Fürstenthum Reuß (altere Linie). Es begreift das Haus Greiz; liegt an der Saale und weißen Elster, und hat auf 7 M. 30,000 E. Der Boden ist im Ganzen bergig, doch in den Thälern gut angebaut. Staatseinkünfte: 70,000 Rthlr. Bun- deskontingent: 223 Mann. Verfassung: durch Landstände, welche den drei Fürsten gemein sind, beschränkt. Städte: Greiz, Residenzstadt in einem schönen Thale an der Elfter; 6,600 E. 2 Schlösser mit Garten, latein. Schule, Seminar; starke Fabrr. in Wolle. Zeulenrode; 5,000e. Eisenhämmer; Fabrr. in Wollenzeugen und Uhren. Burgk, Schloß an der Saale mit nahen wichtigen Eisenwerken. 31) und 32) Die Fürstenthümer Reuß (jün- gere Linie). Sie begreifen die souverainen Häuser Schleiz und
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TM Hauptwörter (200)200

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