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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 42

1894 - Dresden : Ehlermann
i8. Jan. 1701 42 Preussische Monarchie. — § 14. Preussens Erhebung zum Königreich. Königstitel auch Sachsen mit Annahme der Krone Polen zustehend; Aussicht des 1692 zur Kurwürde erhobenen Hannoverschen Fürstenhauses auf den englischen Königsthron. Die Anerkennung als „König in Preussen“ erlangt Friedrich vom Kaiser (erst nach längeren Unterhandlungen) 1700 gegen Zusicherung der Unterstützung bei dem Kampfe um Gewinnung des spanischen Erbes (§ 11, V. Urteil Prinz Eugens: „die Minister sind des Henkers wert, die Kaiserl. Maj. solches geraten“). Am 18. Januar 1701 setzt sich Friedrich im Schlosse zu Königsberg, umstanden von den Grossen seines Reiches, selbst die Krone auf und ergreift das Zepter zum Zeichen, „dass er seine königliche Würde keinem auf Erden zu danken, sondern solche vielmehr sich selbst gegeben habe“. Darauf Krönung seiner Gemahlin durch ihn und seine feierliche Salbung in der Schlosskirche. [Am Tage vorher Stiftung des Schwarzen Adlerordens mit der Devise „Suura cuique.“] Urteil Friedrichs des Grossen: „Er sprach dadurch zu seinen Nachfolgern: „„Ich habe euch einen Titel erworben, macht euch dessen würdig; ich habe den Grund zu eurer Grösse gelegt, ihr müsst das Werk vollenden ““ V. Länderzuwachs. Bei dem Tode Wilhelms Iii. von Oranien erbt Friedrich 1702 Mörs (Grafschaft am linken Rheinufer im heutigen Rgbz. Düsseldorf) und Lin gen (Grafschaft am rechten Emsufer in dem heutigen Rgbz. Osnabrück). Das gleichfalls an ihn vererbte Neufchätel und Valeng in (Grafschaft nw. vom Neufchäteler See) wird ihm anfangs von Ludwig Xiv. bestritten, aber 1707 durch die Landstände zugesprochen. Zu gleicher Zeit wird Tecklen-burg (Grafschaft am nw. Abhang des Teutoburger Waldes) durch Kauf erworben. Vi. Fortschritte im Innern, i) Das Gewerbe wird durch Aufnahme von Ausländern (auch Friedrich gleich seinem Vater Schutzherr der Evangelischen) gefördert. 2) Das Heer wird bis auf 40,000 M. vermehrt, eine Art Landsturm (die „Miliz“) aus der Landbevölkerung gebildet. 3) Förderung von Wissenschaft und Kunst, a) 1692 Gründung der Universität Halle. (Der Rechtslehrer Christian Thomas i u s , von der Universität Leipzig durch Engherzigkeit

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 133

1894 - Dresden : Ehlermann
Napoleons Weltherrschaft. — § 43. Der Krieg von 1815. 133 endet nach sechsjähriger Gefangenschaft am 5. Mai 1821 zu 1821 St. Helena. e) Paris ergiebt sich am 3. Juli. Der 2. Pariser Friede (Nov. 1815) beschränkt Frankreich auf die Grenzen von 1790. Saarbrücken und Saarlouis kommen an Preussen. Die geraubten Kunstschätze werden zurückgegeben. Bis zur Zahlung der 700 Millionen Francs Kriegsentschädigung bleibt eine Besatzung unter Wellington in Frankreich. Iv. N eugestaltung Europas. Der Wiener Kongress bestimmt: 1) Österreich erhält Tirol, Steiermark, Icärnthen, Ivrain, Galizien und Mailand zurück, dazu das im Frieden von Campo Formio ihm überlassene Venetien (letztere beide das „Lombardo - venetianische Königreich“ bildend), Dalmatien und Salzburg, giebt aber Belgien und den Breisgau auf. 2) Preussen erhält (vgl. § 45, I.) die Rheinlande mit Jülich, Berg und dem ehemals geistlichen Besitz der Erzbistümer Köln und Trier, das Herzogtum Westfalen, die nördliche Hälfte von Sachsen. Von den polnischen Erwerbungen behält es den Netzedistrikt und einen Teil von Grosspolen (Provinz Posen, s. § 45, Ii.) Es verliert Ostfriesland, Dingen, Hildesheim und Osnabrück an Hannover, erhält aber Lauenburg, das es gegen Schwedisch-Pom-mern an Dänemark (vgl. § 42, Iv. d) abtritt. Die fränkischen Herzogtümer (Ansbach-Bayreuth) bleiben bei Bayern. 3) Holland wird mit Belgien zu einem „Königreich der vereinigten Niederlande“ unter dem Zepter der Oranier vereint. 4) Russland erhält den grössten Teil des Grossherzogtums Warschau als „Königreich Polen“. Krakau wird Freistaat. 5) England erhält das Kap und die Inseln Malta und Helgoland. Die jonischen Inseln werden als Freistaat seiner Schutzherrschaft unterstellt. 6) Norwegen wird als selbständiges Königreich der Krone Schweden zugelegt. 7) Die Schweiz wird durch die Kantone Genf, Wallis, Neufchäte 1 vergrössert und erhält Neutralität zugesichert. Die von Napoleon entthronten Fürsten werden in ihre Herrschaft wieder eingesetzt.

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 105

1894 - Dresden : Ehlermann
Napoleons Weltherrschaft. — § 34. Der dritte Koalitionskrieg. 105 führer werden zu ,,Marschällen“ ernannt. Ein Neuadel wird gestiftet und in die Umgebung des Thrones gezogen. Der Wille Napoleons das oberste Gesetz! Iv. Vicekönigtum. Aus der italienischen Republik wird unter Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Guastallas 1805 ein Königreich Italien. Krönung Napo- 1805 leons mit der ,,eisernen Krone“ zu Mailand. Eugen Beauharnais, Stiefsohn Napoleons, Vicekönig von Italien. V. Folgen. Aufschwung Frankreichs. Anlage von Strassen, Kanälen u. a., Hebung von Gewerbe und Handel, Förderung von Wissenschaft und Kunst (die Kunstschätze im Louvre), Abfassung eines bürgerlichen Gesetzbuches (der code Napoleon, vollendet 1814). § 34- Der dritte Koalitionskrieg. 1805. I. Vorspiel. Neue Spannung zwischen Frankreich und England. Unzufriedenheit mit den ungünstigen Bedingungen des Friedens von Amiens in England. Heftige Pressfehde in beiden Ländern. Malta und das Cap werden trotz der Friedensbestimmungen von den Engländern nicht geräumt. Napoleon besetzt 1803 Hannover, das von dem dort herrschenden adligen Geheimratskollegium trotz des Murrens der Bevölkerung preisgegeben wird, und macht grosse Rüstungen zu einem Seekrieg (Boulogne). Pitt tritt 1804 wieder in das Ministerium, und England schliesst ein Bündnis mit Russland (Alexander I.). 1805 treten Österreich, Schweden (Gustav Iv. Adolf), und nach Ankunft einer russisch - englischen b lotte an der süditalischen Küste auch Neapel bei. Ii. Der Krieg. i) Napoleon gewinnt die süddeutschen Fürsten (Baden, Würtemberg, Bayern, Hessen, Nassau) und zieht den in Bayern einrückenden Österreichern entgegen. Bernadotte nimmt von Hannover aus unter Verletzung der preussischen Neutralität den Weg durch Ansbach und vereinigt sich an der Donau mit dem Napoleonischen Heer und den süddeutschen Verbündeten. Der österreichische Oberbefehlshaber Mack wird, von seinen Waffengenossen abgeschnitten, in der Festung Ulm eingeschlossen und giebt (I7) °kt sich (17. Oktober 1805) mit einem Heere von über 23 000 M. , l8°5n, kriegsgefangen, 2) Wenige Tage (21. Oktober) nach diesem Ysos

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 139

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit der Rückströmung. — § 46. Der deutsche Bund. 139 landsgefühl. Verklingen von Arndts Liede: „Was ist des Deutschen Vaterland?“ Das Preussenlied „Borussia“ (mit der Musik des Italieners Spontini!) § 46. Der deutsche Bund. I. Neueinigung. * Das Bedürfnis nationaler Einigung wird allgemein gefühlt. Unklare Ideale von einem römischen Kaisertum deutscher Nation einerseits, Mangel an Opferwilligkeit im Aufgeben von Sonderrechten andererseits hindern einen starken Neubau. Der Gedanke einer Zweiteilung (Preussen, Österreich) scheitert, ebenso wie der einer Dreiteilung (die beiden Grossmächte und die süddeutschen Mittelstaaten), an der Eifersucht der Mittel - und Kleinstaaten. Nach langen Verhandlungen endlich 1815 (8. Juni) Abschluss einer Bundesakte. „Der (8 Juni) deutsche Bund“ ein Staatenbund (kein Bundesstaat!), 1815 dem 38 Staaten beitreten (Hessen - Homburg tritt erst später als 39. bei; durch Ländervereinigung vermindert sich die Zahl auf 35); Österreich unter Ausschluss seiner jenseits der Leitha gelegenen Länder, Preussen unter Ausschluss seiner Provinzen Posen und Preussen. Zum Bunde gehörig auch der König (Prinzregent) von England für das zum Königreich erhobene Hannover, der König von Holland für Luxemburg, der König von Dänemark für Holstein. „Das deutsche Bunt“ (Ausdruck Jahns). Der Bund ohne starke Centralgewalt, ohne gemeinsames Recht, ohne einheitliches Verkehrsgebiet, ohne Münz-, Mass- und Gewichtseinheit, endlich ohne einheitliche Wehrverfassung! Die einzelnen Staaten stellen nur „Kontingente“ für das (300000 Mann starke) Bundesheer. 3 (später 6) Bundesfestungen werden eingerichtet. Ii. Der Bundestag Leiter des Bundes unter demehren-vorsitz Österreichs. Versammlung der Bundestagsgesandten zu Frankfurt a. M. a) im „Plenum“. Jeder Staat hat mindestens i Stimme, die 6 grössten (Österreich, Preussen, Bayern, Hannover, Sachsen, Würtemberg) je 4, einige Mittelstaaten (Baden, Kurhessen, Hessen-Darmstadt, Holstein und Lauen-burg, Luxemburg und Limburg) je 3, andere (Braunschweig, Mecklenburg-Schwerin und Nassau) je 2, im Ganzen 70. Abstimmung nur über die wichtigsten Angelegenheiten wie Krieg * Deutschland nach Einziehung geistlichen und weltlichen Reichsgebietes ein Land von 39 unabhängigen Staaten.

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 111

1894 - Dresden : Ehlermann
Napoleons Weltherrschaft. — § 35. Preussens Fall. 1795 erworbenen polnischen Landesteile ab, b) erkennt die Napoleonischen Könige auf den europäischen Thronen an, c) zahlt Kriegsentschädigung (anfangs auf 140 Mill. Francs festgesetzt, aber durch allerlei Nachrechnungen bis zur Unerschwinglichkeit gesteigert) und hat d) auf seine Kosten französische Besatzungen in mehreren Festungen zu unterhalten, e) Die Stärke des preussischen Friedensheeres wird auf 42 000 M. festgesetzt..— Preussen somit auf die 4 Provinzen Brandenburg, Pommern, Preussen, Schlesien beschränkt. V. Neuordnungen, i) Aus den westlichen Provinzen Preussens wird ein „Königreich Westfalen“ gebildet, das Napoleons jüngster Bruder Jerome* erhält. Residenz Kassel (der Kurfürst von Hessen wird wegen zweideutiger Haltung abgesetzt, auch der Herzog v. Braunschweig aus dem Lande getrieben). 2) Die polnischen Landesteile werden als ,, Grossherzogtum Warschau“ an den Kurfürsten von Sachsen gegeben, der den Königstitel erhält und dem Rheinbünde beitritt. Vi. Nachspiel. Gustav Iv. von Schweden tritt dem Frieden zu Tilsit nicht bei. Besetzung von Schwedisch-Vorpommern durch die Franzosen. England, dessen Handel durch die von Berlin aus verhängte „Kontinentalsperre“ vernichtet wird, will Dänemark behufs Sicherung gegen Sperrung des Sundes zum Bündnis und zur Auslieferung seiner Flotte zwingen. Treuloser Überfall Kopenhagens; Bombardement der Stadt und Fortführung der dänischen Hotte durch die Engländer. Bund Dänemarks mit Napoleon. Der Krieg spielt sich so nach dem Norden über. Die Russen fallen in Finnland ein; Dänen (durch spanische Hilfstruppen verstärkt) bedrohen Schwedens Westgrenze. Gustav Iv., starrsinnig jede Friedensvermittelung ablehnend, wird 180g von seinen Reichsständen abgesetzt.** Schweden 1809 schliesst Frieden und tritt gegen Rückgabe von Pommern Finnland an Russland ab. Gustavs Iv. Nachfolger Karl Xiii. nimmt den mit Napoleon verfeindeten Marschall Be rnadotte an Sohnes Statt an. * „Immer lustik“. Die Macht des Adels, der teils zu Russland teils zu Frankreich hinneigte, hatte sein Vater Gustav Iii. durch Änderung der Verfassung zu brechen gesucht. Dieser hatte auch den Krieg gegen Frankreich vorbereitet, war aber auf einem Maskenballe durch Ankarström ermordet worden.

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 161

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit erneuter Rückströmung. — § 54. Wiederherstellung d. Bundestags. 101 schreiten Preussens fordert die Nationalversammlung die Centralgewalt zum Kampf gegen Preussen auf. Die gemässigteren Mitglieder treten aus der Versammlung aus; ein „Rumpfparlament“ tagt weiter und wird endlich in Stuttgart, wohin es seinen Sitz verlegt, wegen Begünstigung der Aufstände durch die würtembergische Regierung auseinandergejagt. Die Aufstände werden mit Preussens Hilfe niedergeworfen, der in der Rheinpfalz und Baden durch den Prinzen Wilhelm von Preussen. § 54- Die Wiederherstellung des Bundestages. I Die Union. Nach dem Scheitern der Einigungspläne des deutschen Parlaments sucht Friedrich Wilhelm Iv. durch Vereinbarung mit den Fürsten einen neuen Bund herzustellen. Abschluss des sogenannten Dreikönigsbündnisses (Mai 184g) mit Sachsen und Hannover. 28 Regierungen treten der ,,Union“ bei. Ein Parlament zu Erfurt nimmt (März 1850) den durch v. Rad owitz im Aufträge des Königs vorgelegten Varfassungsentwurf an. Ein Fürstentag zu Berlin (Mai 1850) setzt zwar ein Fürstenkollegium als vorläufige Centralgewalt ein, gelangt aber bei den Gegenbestrebungen der Feinde Preussens nicht zum endgiltigen Abschluss einer Bundesverfassung. Ii. Der Gegenbund. Österreich, der Aufstände inzwischen Herr geworden, sucht unter dem Staatskanzler Fürsten Schwarzenberg Preussen aus dem Sattel zu heben. Bayern und Würtemberg treten auf seine Seite und ziehen auch Sachsen und Hannover von der Union ab. (Sogenannter ,,Vierkönigsbund“ *). Noch im Sommer 1850 Wiedereinberufung des alten Bundestages durch Schwarzenberg. Die Versammlung wird ausser von Gegnern Preussens auch von einzelnen Mitgliedern der Union beschickt. Der Zwiespalt spitzt sich zu durch die Zusammenkunft Kaiser Franz Josephs mit den Königen von Bayern und Würtemberg (Okt. 1850), die bewaffnete Unterstützung der kaiserlichen Politik zusagen. So zwei Heerlager in Deutschland, Zusammenstoss bei der Lage der Dinge in Kurhessen und Schleswig - Holstein unvermeidlich. Iii. Kurhessen. Willkürherrschaft des Kurfürsten und seines Ministers Hassenpflug. Der Landtag, der die Hannover tritt aus Furcht vor Preussen dem Bunde nicht öffentlich bei. Schultz , Neuere und neueste Geschichte. 11 1850

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 136

1894 - Dresden : Ehlermann
136 Zeit der Rückströmung. — § 45. Wiederaufrichtung Preussens. in St. Petersburg; 1813 an Steins Seite in Deutschland, 1818 Professor der Geschichte in Bonn. Von der Reaktion arg verkannt und ausser Thätigkeit gesetzt, tritt er 1840 wieder in sein Amt; 1848 Mitglied des Frankfurter Parlaments, 7 1860 neunzigjährig. Sein Denkmal in Bonn auf dem „alten Zoll“ und auf dem Rugard in Rügen. Prosaschriften: 1806 ,,Geist der Zeit", 1812 „Katechismus für den deutschen Landwehrmann“, 1814 „Der Rhein, Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze“. Von seinen Liedern die bekanntesten: „Was ist des Deutschen Vaterland?“, „Was blasen die Trompeten? Husaren heraus!“, „Der Gott, der Eisen wachsen liess“, „Sind wir vereint zur guten Stunde“. 2) Theodor Körner, Sohn des Freundes Schillers, der Sänger von „Leyer und Schwert“. Viele seiner Lieder gingen, getragen von den Weisen Carl Maria v. Webers, von Mund zu Mund: „Du Schwert an meiner Linken“, „Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?“, „Vater, ich rufe dich“ (über seinen Tod s. § 42, Ii. A.). 3) Heinrich von Kleist, der die Freiheitskriege nicht mehr erlebt (Dichter der vaterländischen Dramen: „Der Prinz von Homburg“ und „Die Hermannsschlacht!“) 4) Max von S che nk e n d o r f: „Freiheit, die ich meine“, „Erhebt euch von der Erde, ihr Schläfer aus der Ruhi“ „In dem wilden Kriegestanze“. 5) Friedrich Rückert. „Geharnischte Sonette“. 6) De la Motte Fouque. „Frisch auf zum fröhlichen Jagen“. 7) Eichendorff s. unten § 52, I. d.j b) Das Wirken von Gelehrten in vaterländischem Sinne. 1808 Fichtes Reden an die deutsche Nation. (Vgl. § 37, Iv.), Schleiermacher u. a. Zweiter Zeitraum (Erster Zeitraum der Neuesten Geschichte). Vom zweiten Pariser Frieden bis zur französischen Februarrevolution. 1815—1848. Erster Abschnitt. Zeit der Rückströmung. Vom Ende der Befreiungskriege bis zur französischen Julirevolution. 1815—1830. § 45. Die Wiederaufrichtung Preussens. I. Preussens Gebiet, von der russischen bis zur französischen Grenze reichend, durchkreuzt und durchschnitten von anderen deutschen Gebietsteilen (Braunschweig, Hannover, Anhalt, thüringische Staaten, Hessen, Nassau u. a.) Zwei getrennte Hälften. Gegen 5100 □ Meilen (600 weniger als vor dem Tilsiter Frieden), über 10 Millionen Einwohner.

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 106

1894 - Dresden : Ehlermann
106 Napoleons Weltherrschaft. — § Z4- Der dritte Koalitionskrieg. grossen Erfolge Napoleons Vernichtung der französischen Flotte durch die Engländer bei Trafalgar (Nelson fällt*). 3) An der Donau werden die Österreicher zurückgedrängt; Murat, der Schwager Napoleons, nimmt Wien ohne Schwertstreich (Leichtgläubigkeit und Ratlosigkeit seiner Verteidiger). Rückzug der Österreicher nach Mähren. Vereinigung mit den 2. Dez. Russen unter Alexander und Kutusow. 4) Am 2. Dezem- 1805 der 1805 (dem Jahrestage der Kaiserkrönung Napoleons) entscheidet die „Dreikaiserschlacht“ von Austerlitz (bei Brünn) durch den Sieg Napoleons den russisch-österreichischen Feldzug. Iii. Friede. Einem demütigenden Waffenstillstand, von Kaiser Franz auf einem Besuche bei Napoleon in dessen Lager abgeschlossen, folgt der Friede zu Pressburg. Österreich tritt Venetien an das Königreich Italien, Tirol und Vorarlberg an Bayern, die vorderösterreichischen Lande (Breisgau) an Würtemberg und Baden ab, wofür es nur das eben erst an den Grossherzog von Toskana** gefallene ehemalige Erzstift Salzburg als Ersatz erhält. 1806 Iv. Folgen. 1) Napoleon bewegt 1806 die ihm verbündeten süddeutschen Fürsten zu einem engeren Anschluss und stiftet einen Bund unter seiner Schutzherrschaft, den „Rheinbund“. 16 Fürsten treten bei (Baden, Würtemberg, Bayern, Hessen - Darmstadt, Hohenzollern , Nassau, Lichtenstein, Frankfurt, Berg u. a.). Die kleineren zwischen den Gebieten derselben liegenden Reichsstände werden ihrer Reichsunmittelbarkeit entkleidet (mediatisiert). Nachdem den Kurfürsten von Bayern und Würtemberg schon beim Friedensschluss mit der Anerkennung voller Souveränität der Königstitel zugestanden worden, nehmen jetzt der Landgraf von Hessen-Darmstadt und der Kurfürst von Baden den grossherzoglichen, der Fürst von Nassau den herzoglichen Titel an. Fürst Primas des Bundes wird der frühere Kurerzkanzler des Reiches Karl von Dalberg (s. o. § 32, V.), dem Frankfurt als Grossherzogtum zufällt. Das neu gebildete Grossherzogtum Berg (aus preussischem und bayrischem Gebiet zusammengesetzt) wird an Murat, den Schwager Napoleons, verliehen. 2) Kaisei * Seine letzten Worte: „England erwartet, dass jedermann seine Schuldigkeit thue“. ** Dieser wird von Bayern durch Würzburg entschädigt. Bayern erhalt dafür später Nürnberg.

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 108

1894 - Dresden : Ehlermann
108 Napoleons Weltherrschaft. — § 35. Preussens Fall. Vergebens sucht Alexander I. von Russland (1805) vor Ausbruch des Krieges die Friedensliebe des Königs zu erschüttern; erst nach der schnöden Verletzung der Neutralität Preussens durch Bernadotte (§ 34, Ii, 1) ist dieser geneigt, dem Bunde gegen Napoleon beizutreten (Freundschaftsbund mit Alexander an der Gruft Friedrichs des Grossen bei Fackelschein!). Der Tag von Austerlitz und die diplomatische Niederlage Haugwitz’ entscheiden verhängnisvoll für Preussen. [Haugwitz, mit einer Drohnote zu Napoleon gesandt, lässt sich durch Talleyrand hinhalten. Als nach der Schlacht bei Austerlitz Preussens Drohungen unwirksam geworden, muss er einen Vertrag schliessen.] Im Vertrage von Schönbrunn schliesst Preussen (1805) ein Bündnis mit Frankreich und erhält Hannover. (Dadurch Verfeindung mit England, das Preussen 1803 die Besetzung Hannovers angeboten hatte.) Es werden ihm Abtretungen auferlegt, die 1806 im Vertrage zu Paris dahin näher bestimmt werden, dass es Ansbach an Bayern, das rechtsrheinische Kleve an das Grossherzogtum Berg, die Grafschaft Valengin an Frankreich abtritt. Ii. Der Krieg gegen Preussen, a) Veranlassung. Erwachen des kriegerischen Geistes in Preussen. Der Reichsfreiherr Karl v. Stein, Leiter der preussischen Finanzen, mahnt den König in einer Denkschrift, eine Änderung seines Kabinets und seiner Politik vorzunehmen; auch die Brüder des Königs wirken in ähnlichem Sinne. Franzosenfeindliche Kundgebungen (Offiziere wetzen ihre Säbel an der Schwelle des französischen Botschatterpalastes u. ä.). Wachsen der Spannung bei Napoleons sich stetig steigernder Verhöhnung Preussens: 1) Der Rheinbund wird auf Preussens Kosten vergrössert (über Ansbach u. a. s. o. I, dazu Elten, Essen, Werden). 2) Das Zustandekommen eines von Napoleon selbst angeregten norddeutschen Bundes unter Preussens Führung wird durch seine Ränke verhindert; 3) Napoleon unterhandelt mit England ohne Preussens Vorwissen über die Zurückgabe Hannovers (!). Der König, zum Äussersten getrieben, stellt ein Ultimatum. Doch schon stehen französische Heere, noch von 1805 her unter Waffen, schlagfertig in Franken, um in Thüringen einzubrechen. b) Die Kriegführung. 1) Etwa 150000 Mann Preussen ziehen (Okt. 1806) unter Führung Ferdinands von Braunschweig (damals 72 jährig) gegen die aus Franken herein-

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 117

1894 - Dresden : Ehlermann
Napoleons Weltherrschaft. — § 38. Niederwerfung Österreichs. 117 Verstärkungen kommen den Geschlagenen unter Eugen Beauharnais, der den zur Unterstützung der Sieger heranziehenden Erzherzog Johann nach anfänglicher Nieder-lage (bei Sacile in Friaul) an der Raab besiegt hat. Die Schlachten bei Wagram auf dem Marchfelde (5. u. 6. Juli) Juli 1809 entscheiden das Schicksal Österreichs durch den Sieg Napoleons Abschluss eines Waffenstillstandes zu Znaim. Iii. Der Kampf in Tirol. Der Aufruf des Kaisers entfacht bei den kaisertreuen Tirolern den Volkskrieg. Männer des Volkes — Andreas Hofer, der Sandwirt von Passeier, Haspinger, Kapuziner, Speckbacher, Wildschütz u. a. — Führer. Die bayrischen Besatzungen werden aus dem Lande geworfen, das Gefecht am Iselberg liefert Innsbruck in die Hände der Tiroler, ein französisches Hilfskorps wird gefangen. Nach den Unglückstagen von Regensburg giebt der österreichische General Chasteler die Hauptstadt preis; Innsbruck wird aber von den heldenmütigen Tirolern wieder gewonnen. Nach dem Waffenstillstand von Znaim, in den die Tiroler nicht einbegriffen, erneutes Vordringen der Franzosen und Rheinbündler. Heldenkampf der Tiroler (,,Sachsenklemme“). Innsbruck wird zum 3. Male genommen. Hofer als „Oberkommandant von Tirol“ in der Hofburg! Der Friedensschluss bewegt bei dem erneuten Einbruch der Franzosen und Verheissung der Amnestie viele zur Waffenstreckung. Hofer, der zuerst sein Kommando niederlegt, dann aber zu neuer Waffenerhebung verleitet wird, entflieht bei der Aussichtslosigkeit längeren Widerstandes ins Gebirge. Durch Verrat (in einer Sennhütte) gefangen, wird er am 20. Febr. 1810 zu Febr. Mantua erschossen. 1810 Iv' Der Friedensschluss. Der Friede zu Wien (Schönbrunn) Oktober 1809 beraubt Österreich Okt. isoo seiner wichtigsten südlichen Provinzen. Friaul, Dalmatien Trient, Krain, Teile von Kärnthen werden für Frankreich eingezogen; Westgalizien kommt an das Grossherzogtum Warschau, Ostgalizien an Russland, Salzburg an Bayern. Der Herzog von Braunschweig, der nur als selbständiger Reichsfürst Frieden schliessen will, entflieht mit seiner tapferen Schar (Totenkopf als Helmschmuck) und schlagt sich glücklich über Braunschweig und Hannover bis komr^esermündun§ durch’ V°n W° 6r nach En§land ent- Österreich auf das Stammland, Böhmen und Ungarn
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