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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 73

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 73 — um der wertvollen Federn willen. Veranlassung dazu gab der Umstand, daß die wilden Strauße infolge der unablässigen Jagd, die man auf sie machte, immer seltener wurden, die Federn also gewaltig im Preise stiegen. 1864 wurden im Kaplande mit zwei gefangenen Straußen die ersten Versuche gemacht. Einen größeren Aufschwung aber nahm die Zucht erst, als es 1869 gelang, durch künstliche Bebrütung der Eier die Zahl der zahmen Strauße erheblich zu vermehren. Gegenwärtig soll ihre Zahl 700000 betragen. Der Preis der Federn ist infolgedessen erheblich zurückgegangen und die Straußenzucht weniger lohnend als früher. Während z. B. 1882 das Kz Federn 172 Mk. kostete, erhält der Züchter heute nur noch 75—80 Mk. dafür. — Wenn die Straußenzucht gedeihen soll, müssen den Tieren möglichst die Bedingungen geschaffen werden, unter denen sie im wilden Zustande leben. Das am besten geeignete Gebiet ist die Karru. Quadratkilo- metergroße Flächen sind hier mit Drahtgittern umzäunt und bieten den Straußen Raum, sich frei umherzutummeln. Alle 6—8 Monate werden den erwachsenen Tieren die für den Verkauf geeigneten Federn „abgepflückt". Man treibt die Vögel einzeln in einen engen Verschlag, damit man vor ihren gefährlichen Schnabelhieben sicher ist, und schneidet die Federn mit einem scharfen Meffer dicht über der Haut ab, so daß die Tiere keinen Schmerz empfinden. Die großen langen Federn, die sogen. Amazonen, sitzen an den Flügeln und am Schwanz. Ihre blendendweiße Farbe bekommen sie allerdings erst durch sorgfältiges Bleichen, denn in natürlichem Zustande haben sie einen gelblichen Ton. Ebenso sind die Federn von Natur glalt und flach. Die Kräuselung erhalten sie erst unter den geschickten Händen der Arbeiterinnen. Der Hauptmarkt für Straußenfedern ist London, wo jährlich für über 20 Mill. Mk. verkauft werden. Einen gewaltigen Reichtum besitzt Südafrika an Bodenschätzen, besonders Gold und Diamanten, in geringerem Maße an Kohlen, Kupfer und Silber. Das meiste Gold liefert Transvaal, wo man zahlreiche Fundstätten erschlossen hat. Weitaus am ergiebigsten sind die bei Johannisburg am Witwatersrand, einem niedrigen, wö. verlaufenden Höhenzuge. Das edle Metall wird fast durchweg bergmännisch aus festem Gestein gewonnen. 1908 belief sich die Golderzeugung in Transvaal auf rund 600 Mill. Mk., mehr als ein Drittel der Gesamtausbeute der Erde (1700 Mill. Mk.). Daneben kommt noch Rhodefia in Betracht (52 Mill. Mk.), während die andern Gebiete nur geringe Mengen liefern. Diamanten sind über ganz Südafrika verbreitet. Man kennt bis jetzt nicht weniger als 90 Fundbezirke. Die Edelsteine finden sich teils in losen Schottermassen, namentlich zu beiden Seiten des Vaalslusses, teils in einem festen, tuff- artigen Ergußgestein. Den ersten Diamanten fand 1867 ein Bur, der beim Verkauf 20000 Mk. daraus löste. Einen zweiten, bedeutend größeren, den man später als den „Stern Südafrikas" bezeichnete, erhandelte er von einem Negerhäuptling für 500 Schafe, 12 Rinder und 2 Pferde im Werte von 5400 Mk. und erhielt dafür auf der Londoner Industrieausstellung 220000 Mk. Geschliffen hatte er einen Wert von 500000 Mk. Die Nachricht von diesen u. a. Funden lockte ganze Scharen von Gräbern herbei. 1870 waren am Vaalslusse 10000 Diamantsucher tätig, die aus den alten Schottermassen die wertvollen Steine auswuschen. Als man dann auch Diamanten in festem Gestein entdeckte, besonders bei Kimberley, ging man zum Bergwerksbetrieb über. Dieser lag anfangs in den Händen kleiner Gesellschaften, die aber nicht über genügende Mittel verfügten, die nötigen Anlagen zu machen. Einen großartigen Aufschwung nahm die Diamantengewinnung erst, als es dem damals in Südafrika mächtigsten Manne, Eecil Rhodes, gelang, mit Hilfe des Hauses Rothschild in London die kleinen Gesellschaften aufzukaufen und zu der großen

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 90

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 90 — Bergbau liefert besonders Meerschaum, die Industrie Teppiche (Smyrna) und Seidenwaren (Brnssa). Den Verkehr besorgen noch größtenteils Kamel- karawanen. Fahrstraßen gibt es nur in geringer Zahl, und die Gesamtlänge der Eisenbahnen beträgt nur 2400 km. Die wichtigsten Linien sind die von dem neu angelegten Hafen Haidar Pascha bei Skutari nach Konia mit Abzweigung nach Angora (Anatolische Bahn) und mehrere Strecken von Smyrna ins Innere. Von großer Bedeutung für die Zukunft des Landes wird die Bagdadbahn werden, die als Fortsetzung der Auatolischeu Bahn nach Bagdad und weiter zum Per- fischen Meerbusen führen soll. Die Bagdadbahtt wird von der Deutschen Bank gebaut, in deren Händen auch der Betrieb der Anatolischen Bahn liegt. 1908 wurde mit dem Bau begonnen, und man ist jetzt am Taurus angelangt, dessen Durchstechung das schwierigste und kostspieligste Stück der ganzen Anlage ist. Doch ist anch in Syrien bereits eine Strecke vom Amanusgebirge über Aleppo bis zum Euphrat (200 km) im Betrieb. Die geplante Linie berührt Adana in der Ebene von Tarsus und zieht von da ö. durch Syrien nach Mosul am Tigris, folgt diesem bis Bagdad, berührt weiterhin Basra und endet bei Koweit am Persischen Busen. Sie wird eine Länge von 2100 km haben; die Kosten hat man auf 200 Mill. Mk. veranschlagt. Da die Bahn auf weite Strecken durch öde, wirtschaftlich wertlose Gegenden führt, ist wohl für lange Zeit auf einen Betriebsgewinn nicht zu rechnen, und die Gesellschaft hat sich darum von der tür- kischen Regierung eine Noheinnahme von jährlich 12300 Mk. auf das km sichern lassen. Doch ist zu erwarten, daß in vielen Gegenden, die die Bahn berührt, neue Kulturoasen entstehen. Banse, ein guter Kenner des Morgenlandes, hält die Anlage der Bahn, im ganzen genommen, wirtschaftlich für verfehlt. „Strategisch ist sie für die Türkei von Be- deutung, da für einen n. Kriegschauplatz jetzt erst ihre mefopotamischen und Teile der syrischen Truppen verwertbar werden. Für den Schnell- und Postverkehr ist sie ebenfalls eine Er- leichterung, kommt aber da vornehmlich den Interessen der Engländer in Indien entgegen. Großer Güterverkehr jedoch, der ja allein das Unternehmen gewinnbringend macht, wird niemals die ganze Bagdadbahn benutzen, sondern höchstens Teilstrecken, um möglichst schnell den billigen Seeweg zu erreichen. Phantasie ist es, daß die Erzeugnisse Mesopotamiens oder gar Indiens durch die Bagdadbahn direkt bis Mittel- und Westeuropa oder auch nur bis Konstantinopel könnten befördert werden". (Vergl. auch S. 99.) Der Handel Kleinasiens ist beträchtlich, läßt sich aber nicht in Zahlen angeben. Über Smyrna, den wichtigsten Hafen, mit dem aber neuerdings Haidar Pascha stark in Wettbewerb tritt, wurden 1906 Waren im Werte von 112 Millionen Mark ausgeführt, darunter besonders Rosinen (28,5 Millionen Mark), Feigen (15), Gerste (14), Knoppern (9), Teppiche (7), Baumwolle (6,6), Opium (5,6). Die Bevölkerung ist sehr ungleichmäßig verteilt. Während im Innern weniger als 10 Menschen aus dem qkm wohnen, steigt die Dichte in den w. Küstenlandschaften stellenweise ans 75—100. Den Hauptbestandteil bilden die Osmanen (7 Mill.), ein Zweig des Türkenvolkes, der sich nach seinem Führer Osman nennt. An den Küsten wohnen viele Griechen (1 Mill.), die Haupt- sächlich den Handel in Händen haben. Daneben gibts noch Armenier, besonders im O., Tscherkessen, Juden usw. 4/5 der Bewohner sind Mohammedaner, 1f6 Christen. Die heutigen Osmanen sind aus einer Verschmelzung der türkischen Eroberer mit

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 34

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 34 — Im Laufe von 1^/z Jahrtausenden ist er mehrmals in Versall geraten und wiederhergestellt worden, bis ihn im 8. Jahrhundert n. Chr. ein arabischer Kalif aus Gründen der Landes- Verteidigung zerstörte. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden von dem öfter- reichischen Ingenieur Negrelli sehr sorgfältige Baupläne ausgearbeitet, die dann nach seinem Tode der Franzose Ferdinand Lesseps erwarb. Nachdem dieser vom Sultan die Erlaubnis zum Bau des Kanals erlangt hatte, gründete er eine Aktiengesellschaft, die die erforderlichen Mittel ausbrachte. Die Ausführung des großen Werkes nahm 10 Jahre in Anspruch (1859—1869) und war mit unsäglichen Schwierigkeiten verbunden. Alles, was zum Bau erforderlich war, Werkzeuge, Maschinen, Kohlen, Eisen, ja selbst die Holzbaracken für die Arbeiter, mußte man aus Europa kommen lassen. Sehr schwierig gestaltete sich in der Wüste die Versorgung der 20—25000 Arbeiter mit Lebensmitteln und Trinkwasser. 1862 waren 1600 Kamele zur Herbeischaffung des Wassers erforderlich, was täglich 6400 Mk. kostete. Um dem Übel abzuhelfen, grub man vom Nil aus einen Kanal, der das nötige Trinkwasser herbeiführte. Unter den Arbeitern forderten schlimme Krankheiten, Typhus und Cholera, viele Opfer. 1869 wurde unter großen Feierlichkeiten, zu denen u. a. auch die Kaiserin Eugenie von Frankreich, der österreichische Kaiser und der Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen erschienen waren, die neue Wasserstraße dem Verkehr übergeben. Der Kanal beginnt bei dem neu angelegten Hafen Port Said am Mittelmeer und endet bei Sues. Er ist 160 km lang und durchschneidet mehrere Seebecken. Er hat jetzt, nachdem er in der letzten Zeit vergrößert worden ist, eine Wassertiefe von 9^—10 m. Die Breite beträgt an der Sohle 60—70, am Wasserspiegel 100—130 m. An mehreren Stellen befinden sich Ausbuchtungen, wo die Schiffe einander ausweichen lönnen. Die Baukosten des Kanals beliefen sich auf 380 Mill. Mk. 1872 wurde zum ersten Male ein Gewinn (1,6 Mill. Mk.) erzielt, der sich trotz der gewaltigen Kosten, die die Instandhaltung des Kanals verschlingen, stetig gesteigert hat und 1911 108 Mill. Mk. betrug. Durch den Sueskanal wird der Weg von Europa zu den Ländern am Indischen Ozean um ein Viertel bis zur Hälfte gekürzt. Das bedeutet bei dem gewalligen Kohlenverbrauch der heutigen Dampfer eine große Ersparnis, die die Zollabgaben weit übertrifft. Diese be- tragen jetzt 9 Franken für die t, bei Ballast führenden Schiffen 6,5, für jeden Reisenden 10 Franken. Ein großes Schiff hat 30—40000 Mk. Abgaben zu zahlen. Segelschiffe nehmen auch heute noch den Weg um Südafrika, da für sie die Fahrt durch das Rote Meer wegen der dort sehr unregelmäßigen Winde und der vielen Klippen zu gefährlich ist. Der Kanal kann Tag und Nacht benutzt werden. Zur Nachtfahrt müssen die Schiffe mit einer elektrischen Leuchtvorrichtung versehen sein. Die Fahrt dauert 15—20 Stunden. 1870 benutzten den Kanal 486 Schisse mit einem Raumgehalt von 437000 t; 1900 war ihre Zahl auf 3441 mit 9,7 Mill. t, 1911 auf 4969 mit 24 Mill. t gestiegen. Darunter waren 3089 engliche (62,3 °/„), 667 deutsche (14,3 %) und 284 holländische (5.8 °/0). Siedlungen. Die Hauptstadt Kairo (660000 E.), die größte Stadt Afrikas, liegt rechts vom Nil, 20 km aufwärts vom Beginn des Deltas, und lehnt sich an den West- abhang des etwa 200 m hohen Mokattamgebirges. Die in der Ebene sich ausbreitende Neustadt gleicht fast in allem einer europäischen Großstadt, während sich die an den Berg- abhängen liegenden älteren Stadtteile noch größienteils ihr morgenländisches Gepräge bewahrt haben. Die Stadt zählt über 400 Moscheen, darunter prächtige Werke arabischer Baukunst aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Kairo, „die Perle des Morgenlandes", „ist im Gegen- fatze zu Alexandrien der volle Orient. Alles, was man sich davon träumt aus den Märchen der „Tausend und Eine Nacht", ist hier Wirklichkeit. Kairo ist eine Wunderstadt mit ihren dichtgedrängten Häusermassm, ihren engen Gassen und vortretenden Hänsern voll wunder-

4. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 96

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 96 — auf fünf Gruppen zurückgeführt. Sie gehören fast alle der Mittelländischen oder Kankasischen Rasse an, haben eine helle Hautfarbe und zeichnen sich durch Schönheit des Körperbaus und der Gesichtsbildung ans. Wie fast alle Hochgebirgsbewohner sind auch die Kaukasusvölker überaus freiheitsliebend und kühne und tapfere Krieger. Über 50 Jahre haben die Russen mit ihnen zu kämpfen gehabt, ehe es ihnen gelang, sie völlig zu be- zwingen. Am hartnäckigsten haben die Tscherkessen, im N-W. des Gebirges, wider- standen, und als sie dann endlich doch unterworfen wurden, wanderten viele aus und ließen sich in andern Teilen Vorderasiens nieder. Ein Teil der Kaukasusvölker bekennt sich äußerlich zum Christentum, andere sind Mohammedaner. Wirtschaftliches. Kaukasien hat unter der Herrschaft der Russen bedeutende Fortschritte gemacht. Die fruchtbaren Gebiete am Rion und der oberen Kura sind gut angebaute Landschaften, die Getreide, Baumwolle, Tabak, Weiu und Seide erzeugen. Im Gebirge und in den Steppen ist die Viehzncht bedeutend. Am wichtigsten aber sind die Bodenschätze. Im S.-W., bei Kutais, gibt es ertragreiche Gruben von Manganeisenstein, die 1906 478000 t im Werte von 19 Mill. Mk. förderten. Die Erze eignen sich besonders zur Stahlbereitung und werden nach Europa und sogar nach Amerika versandt. Auch Kupfer, Kohlen und Steinsalz sind vorhanden. Den weitaus reichsten Ertrag liefern aber die Erdölquellen bei Baku auf der Halbinsel Apscheron. Kaukasien steht unter den Erdöl erzeugenden Ländern an zweiter Stelle. 1910 wurden 9 Mill. t gereinigtes Öl gewonnen gegen 28 Mill. in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. In Hunderten von Quellen, die man durch Tiefbohrungen erschlossen hat, tritt das Erdöl zutage. Es wird teils aus der Tiefe gepumpt, teils sprudelt es empor. Ein 1897 erbohrtes Lager ergab einen Sprudel von t8 m Höhe und lieferte anfangs täglich 131000 t Rohöl, ging aber dann nach 4 Monaten auf 655 t zurück. Das Rohöl ist eine dunkelgrüne Flüssigkeit und wird als Naphtha bezeichnet. Rohrleitungen bringen es in Fabrikanlagen, Raffinerien, wo es gereinigt wird. Die Rückstände, Masud genannt, sind ein ausgezeichneter Heizstoff für Dampfer und Lokomotiven und werden überall in dem kohlenarmen Rußland verwendet. Das Petroleum wird auf eigens dafür erbauten Dampfern verschickt und zwar sowohl von Baku am Kaspischen wie auch von Batum und Poti am Schwarzen Meere, wohin eine Eisenbahn führt. In neuster Zeit hat man mit einem Kostenaufwands von 44 Mill. Mk. eine 900 km lange Rohrleitung nach Batum gelegt, durch die das Öl in die Dampfer am Schwarzen Meere befördert wird. Rußland erzielt mit seiner Ausfuhr an Erdöl und dessen Nebenerzeugnissen eine jährliche Einnahme von über 100 Mill. Mk. Siedlungen. Der Verwaltungsbezirk Kaukasien, der noch zum europäischen Rußland gerechnet wird, umfaßt auch Rnssisch-Armenien und reicht im N. bis zum Flusse Manytsch. Die Hauptsiedlungen liegen natürlich in dem begnnstigteren Südkaukasien. Die Hauptstadt ist Tiflis (190000 E.) an der Kura, am Kreuzungspunkte der Südkaukasischen Bahn und der über den Kaukasus führenden Grusinischen Heerstraße, an die sich die Armenische Eisenbahn anschließt, daher ein wichtiger Handelsplatz. Die Stadt hat eine wundervolle Lage und ist halb modern-europäisch, halb morgenländisch gebaut.

5. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 340

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 340 — erziehen, sie im Landbau zu fördern und zu umfangreicherer Anpflanzung für den Handel wertvoller Gewächse zu veranlassen. Den von Europäern angelegten Pflanzungen kommt die wichtige Aufgabe zu, als Versuchsanstalten zu dienen und als Musterwirtschaften vorbildlich zu wirken. Der Ackerbau wird von den Eingebornen meist noch als Hackbau und ohne Verwendung von Düngemitteln betrieben. Ist ein Ackerstück ausgesogen, so läßt man es einige Jahre brach liegen und nimmt eine andere Fläche in Betrieb. Die deutsche Regierung hat nun in Nuatfchä eine Ackerbauschule gegründet, in der die Neger in allen in Betracht kommenden Zweigen der Landwirtschaft unterrichtet und praktisch angeleitet werden. Leider aber läßt die Tsetsefliege in manchen Landesteilen die Haltung von Zugvieh und damit den Gebrauch des Pfluges und natürlichen Dunges nicht zu, und man muß vielfach künstliche Düngemittel verwenden. Die Bestrebungen der Regierung sind von Erfolg gekrönt; die Erträge der Landwirtschaft nehmen von Jahr zu Jahr zu. Unter den Erzeugnissen des Ackerbaus kommen Jams, Negerkorn, Erdnüsse, Bohnen usw. nur als Nahrungsmittel der Eingebornen in Betracht. Ausgeführt werden besonders Mais und Baumwolle. Von hohem Werte ist ferner die Gewinnung von Palmöl und Palmkernen, Kokosnüssen, Kautschuk und Elfenbein. Mais ist schon seit langem von den Eingebornen für den eignen Bedarf ge- pflanzt worden. Aber erst in den letzten Jahrzehnten hat sein Anbau einen größeren Umfang angenommen, so daß jetzt schon ansehnliche Mengen ausgeführt werden können (1909: 979000, 1910: 290000 Mk.). Auch der Anbau der Baumwolle wird schon seit alters betrieben, besonders in Mitteltogo, das sich am besten dazu eignet. Aber die er- zeugte Sorte war geringwertig, und die Ausfuhr lohnte nicht. Seit 1900 hat man mit andern, bessern Arten Versuche angestellt; man hat zudem des Baumwollbaues kundige Neger aus Amerika herübergeholt, Entkörnungsmaschinen aufgestellt und den Eingebornen einen Mindestpreis für die Baumwolle zugesichert. Die Maßnahmen versprechen einen guten Erfolg und lassen die Hoffnung berechtigt erscheinen, daß Baumwolle in absehbarer Zeit zum wichtigsten Ausfuhrgegenstande des Schutzgebiets werden wird. (A. 1907: 231000, 1910: 456000 Mk.). Einen dauernden, noch sehr steigerungsfähigen Ertrag ver- sprechen die Ölpalmen (S. 41), die sich in großer Zahl in Süd- und Mitteltogo finden. Nur etwa 1i3 der Bestände kann bis jetzt sür die Ausfuhr ausgenutzt werden; die übrigen warten noch der Erschließung durch die Eisenbahn. An zweiter Stelle unter den wild- wachsenden Erzeugnissen des Landes steht der Kautschuk (S. 52). Er wird fast aus- schließlich durch Anzapfung von Schlinggewächsen (Landolphia-Lianen) gewonnen, die in den Urwäldern des Togogebirges massenhaft vorkommen. Da die Schlingpflanzen durch die Anzapfung zugrunde gehen, so muß der Gummiertrag, der bis jetzt noch stetig zuge- nommen hat, mit der Zeit wieder abnehmen, wenn es nicht gelingt, durch Anpflanzung von Gummibäumen einen Ersatz für den Ausfall zu schaffen. Es gibt in Togo nur vier von Deutschen angelegte Pflanzungen von mäßigem Umfange, und ihr Beitrag zur Ausfuhr ist bis jetzt gering (Abb. 65). Am aussichts- reichsten ist der Anbau von Kokospalmen (S. 238) auf dem sandigen, früher ertraglosen Küstenstrich. Im Gebirge hat man mit Kakao- und Kautschukpflanzungen begonnen.

6. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 220

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 220 — Fleisches nach Südafrika und später nach den Philippinen gehabt, und beide aufnahmefähige Gebiete sind ihm bis heute erhalten geblieben, so daß zur Zeit 70 mit Kühlräumen versehene Dampfer, die gegen 5 Mill. Tierkörper aufnehmen können, ständig zwischen Australien, Neuseeland und ihren Bezugsländern unterwegs sind" (Hassert). Bergbau. Australien besitzt einen großen Reichtum an Bodenschätzen. Alle wichtigeren Metalle und auch Kohlen sind in Menge vorhanden. Unter den Erzeugnissen des Bergbaus steht bis jetzt dem Werte nach Gold weitaus an erster Stelle; dann folgen Kohlen, Silber und Silberblei, Kupfer, Zinn und Eisen. Die Gesamtausbeute hat man für die Zeit von 1851—1903 auf 11,74 Milliarden Mk. berechnet. Davon entfielen auf Gold 8619 Mill. (fast ^/z), auf Kohlen 983, auf Silber und Silberblei 805, Kupfer 737, Zinn 412 Mill. Mk. Den bis jetzt höchsten Ertrag an Gold lieferte das Jahr 1903 mit 134 231 kg. Seitdem hat ein beständiger Rückgang bis auf 98 511 kg im Jahre 1910 statt- gefunden. In der Gewinnung von Gold wird Australien nur von Afrika und den Vereinigten Staaten von Nordamerika übertroffen. Schon früh hatte man Spuren des edlen Metalles wahrgenommen, ihnen aber keine größere Bedeutung beigemessen. Erst 1851 wurden in Neu-Südwales, dann in Viktoria größere Funde gemacht, darunter ein gediegener Gold- klumpen von 53 kg Gewicht. Die Kunde davon verbreitete sich mit fabelhafter Ge- schwindigkeit und rief ein wahres Goldfieber hervor. Wie überall, so wird auch in Australien das Gold auf zweierlei Weise gewonnen: aus angeschwemmtem Boden, den sog. Seifen (Ii, S. 100), und in Bergwerken aus festem Gestein. Anfangs beschränkte man sich auf die Ausbeute von Seifen, die einfachere und bequemere Weise. Die goldhaltige Erde wird aufgegraben und dann in feinen Sieben ge- waschen, worauf man aus dem zurückbleibenden Kies die Goldkörner hervorsucht. Der Seifenbetrieb hat großartige Funde zutage gefördert, Goldklumpen von 50 bis 95 kg Ge- wicht im Werte von 100—190000 Mk., hat aber jetzt wegen Erschöpfung der Seifen fast ganz aufgehört. An seine Stelle ist der regelrechte Bergbau getreten, der umfangreiche und kostspielige Anlagen erfordert und mit Maschinen arbeitet. Der Betrieb solcher Berg- werke geht über das Vermögen einzelner hinaus und liegt darum meist in der Hand von Aktiengesellschaften. Der Digger, der Goldgräber der früheren Zeit, der für sich allein nach Gold suchte, ist fast verschwunden. Sämtliche Staaten Australiens enthalten Gold. Bis zum Jahre 1889 hatte Viktoria die größte Ausbeute. In dem genannten Jahre wurde es von Queensland überflügelt, und seit 1898 steht Westaustralien an erster Stelle. Nicht weniger als 19 Goldfelder, die sich über einen Raum von der l1^ fachen Größe Deutschlands verteilen, hat man hier er- schlössen. Mitten in wasserlosen Einöden liegen hier die rasch aufgeblühten, mit allen neu- zeitlichen Einrichtungen versehenen Bergwerksstädte Koolgardie und Kalgoorlie. Eine Eisenbahn verbindet sie mit der Hauptstadt Perth, und das für die Bewohner und die Goldwäschereien so nötige Wasser liefert jetzt eine über 600 km lange, d. h. etwa vom Bodensee bis Hamburg reichende Wasserleitung, die man mit einem Kostenaufwands von 60 Mill. Mk. hergestellt hat. Das Wasser kommt aus den regenreichen Darlingbergen bei Perth, wo es in einem großen Staubecken gesammelt wird. An der Leitungsstrecke liegen 8 Hochbehälter und Pumpwerke, deren gewaltige Maschinen täglich 23 Mill. 1 Wasser durch die Röhren treiben.

7. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 359

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 359 — gewonnen werden. Die Gruben von Tsumeb hatten 1908 eine Belegschaft von 650 schwarzen Arbeitern. Das nötige Wasser wird durch eine 180 km lange Leitung aus einem See herbeigeführt. Die Erze haben meist einen Gehalt von 20—30 °/0. Bei weniger reichhaltigen lohnt der Versand nicht mehr. Um aber auch sie nutzbar zu machen, hat man ein Hüttenwerk erbaut, in dem die Erze ausgeschmolzen werden. Die Kupfergewinnung in unserm Schutzgebiete, die 1910 einen Wert von 5,7 Mill. Mk. hatte, ist von um so größerer Bedeutung, als der Kupferverbrauch infolge des Aufschwungs der Elektrizitätsindustrie ge- waltig zugenommen hat und das Metall deshalb sehr im Preise gestiegen ist. 1911 führte Deutschland 192 Mill. t Rohkupfer im Werte von 208 Mill. Mk. ein, davon 172 Mill. t aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika, die jetzt das Hauptkupferland der Erde sind und das durch Hinaufschrauben der Preise ausnutzen. Eine Steigerung der Kupfer- erzeugung in unsrer Kolonie würde uns also bis zu einem gewissen Grade vom Auslande unabhängig machen. Die ersten Funde von Diamanten wurden 1903 beim Bahnbau von Lüderitzbucht nach Keetmannshoop im Sande der Namib von einem schwarzen Arbeiter gemacht. Dieser zeigte einige glitzernde Steinchen, die er im Sande aufgelesen hatte, dem Bahnmeister Stauch, der sie als Diamanten erkannte, die Sache aber vorläufig geheim hielt und in aller Stille einige Schürffelder belegte. Als dann die Funde bekannt wurden, entwickelte sich ein wahres Diamantenfieber. Kaufleute, Handwerker und Farmer ließen ihre Arbcit im Stich, steckten Schürffelder ab und begannen nach den wertvollen Steinen zu suchen. Viele haben in kurzer Zeit große Reichtümer erworben. Dann guss auch die Regierung ein und machte den Diamantenhandel zum Monopol. Alle Steine müssen an die Regierung abgeliefert werden, die sie nach Berlin sendet, wo sie sie untersuchen und auf ihren Wert prüfen läßt. Die Finder erhalten dann den verdienten Gewinn, während der Verkauf von der Regierung besorgt wird. Die Diamanten finden sich in einem großem Landstrich, der etwa von Sivakopmund bis zum Oranjefluß reicht. Die Steine liegen lose im Wüstenboden, und ihre Gewinnung ist deshalb leicht. Der Sand und Kies wird in Sieben mit Wasser gerüttelt, wobei der feine Sand durchfällt. Die schwereren Bestandteile, vor allem die Diamanten, sammeln sich dann in der Mitte des Siebes und werden, nachdem man die oberen Schichten des gröberen Gesteins abgenommen hat, auf einen Tisch ausgebreitet und durchsucht. Anfangs wurde alle Arbeit mit der Hand verrichtet, jetzt verwendet man meist sinnreich erdachte Maschinen. Die grobe Arbeit liegt den Schwarzen ob, die Weißen besorgen nur das Aus- lesen der Steine. Die in unsrer Kolonie bisher gefundenen Diamanten sind sämtlich klein, der größte und schönste wog nur 17 Karat, etwa 3 g. Die meisten haben nicht einmal die Größe eines Reiskorns; 4—6 gehen auf 1 Karat, und erst 5 Karat wiegen 1 g. Aber die Steine sind wertvoll und haben ein lebhaftes Feuer. 1910 hatte die Ausbeute einen Wert von 27 Mill. Mk. Ein guter Kenner des Schutzgebietes, Dr. P. Rohrbach, schätzt den Diamantenvorrat der bis jetzt untersuchten Felder auf 40—50 Mill. Karat im Werte von mehr als 1000 Mill. Mk. und rechnet auf einen Abbau von 15—20 Jahren. Andere geben noch bedeutend höhere Berechnungen. Der Verkehr vollzieht sich noch größtenteils auf den schwerfälligen Ochsenwag n. Die Fahrt ist aber jetzt auf weite Strecken hin durch Kunststraßen erleichtert. Dazu kommen dann noch Eisenbahnen in einer Gesamtlänge von 2100 km (1912). Von Swakopmund aus führt die Otavibahn (671 km) zu den Kupferbergwerken von Otavi und Tsumeb, eine zweite Linie nach Windhuk (382 km). Eine dritte Linie, die Lüderitzbahn (545 km), verläuft von Lüderitzbucht w. bis Keetmannshoop, und dieses ist jetzt durch die Nord- südbahn (506 km) mit Windhuk verbunden.

8. Griechische Geschichte - S. 37

1896 - Dresden : Höckner
— 37 — geführt?) Die Eupatriden waren die alleinigen Vollbürger und die berufenen Ausleger des geltenden Gewohnheitsrechtes, während die andern Stände nur sehr bescheidene politische Rechte besaßen. Auf die Thesiden folgte in der Königsherrfchast der aus Pylus durch die Dorier vertriebene Nelide Melanthus. Mit dem sagenhaften Opfertode seines Sohnes Kodrus (Verlust von Megaris) gegen die Dorier endigte das Königtum um 1066. 1066. 2. Die Adelsherrschast. 1. Durch die zunehmende Macht des Adels erfuhr das Königtum eine fortschreitende Beschränkung seiner Amtsgewalt. Die Neliden regierten zwar noch lange Zeit weiter, aber nicht mehr als Könige, sondern als lebenslängliche Archonten, welche den Eupatriden verantwortlich waren. 752 wurde zuerst die Lebenslänglichst ihres Amtes (zehnjährig), 713 ihr Vorrecht überhaupt aufgehoben, und seit 683 wurde ein Kollegium 683. von 9 jährlich wechselnden Archonten als oberste Regierungsbehörde ans den Eupatriden gewählt. Damit war die Herrschaft der Eupatriden vollendet. 2. Der Druck der Adelsherrschast und der Staatsleistungen, insbesondere aber der hohe Zinsfuß und die Härte des Schuldrechtes gaben die niederen Stände immer mehr völliger Verarmung preis?) Gegenüber der steten Klage der Bürger- und Bauernschaft über die parteiische Rechtspflege der Eupatriden und über die Unbekanntschaft des Volkes mit den geltenden Rechtsbestimmungen mußte sich endlich der Adel entschließen, 620 den Archonten Drakon mit der Aufzeichnung und Ver- 620. öffentlichnng des Gewohnheitsrechtes zu beauftragen. Indessen je schärfer hierdurch die Strenge desselben hervortrat, desto mehr wuchs die Unzufriedenheit des gedrückten Volkes. 3. Diese Zustände wollte (616?) der ehrgeizige Eupatride Kyl on benutzen, um mit Hilfe von Kriegsleuten seines Schwiegervaters, des Tyrannen Theagenes von Megara (S. 30), sich *) Neben den 3 Ständen erscheinen die 4 altionischen Phylen der Geleontes, Hopletes, Aigikoreis, Argadeis, jede zu 3 Phra-trien von je 30 Geschlechtern. 2) Die wirtschaftliche Notlage war zum großen Teil auch durch den Übergang von der einfachen Naturalwirtschaft zur Geldwirtschaft (beginnende Münzprägung, Anhäufung des Kapitals) bedingt, der sich im 7. Jahrh, infolge der Ausdehnung des hellenischen Handels über das ganze Mittelmeer allmählich vollzog. In Attika kam dazu noch die Konkurrenz des handelsmächtigen Megara, welches durch die Einfuhr billigen pontischen Getreides den kleinen Bauer zu Grunde richtete.

9. Griechische Geschichte - S. 38

1896 - Dresden : Höckner
— 38 — in Athen durch Besetzung der Akropolis der Tyrannis zu be-mächtigen. Aber er wurde vom Adel und dem auf dessen Ruf zusammengeströmten Landvolk belagert, seine erschöpften Anhänger, während er selbst entkam, besonders auf Betrieb des damaligen ersten Archonten, des Alkmäoniden Megakles, zur Übergabe gezwungen und zum Teil an den Altären der Eumeniden treulos erschlagen. Die nächste Folge hiervon war, während die inneren Wirren sich fortsetzten, ein unglücklicher Krieg mit Megara, in welchem die Athener die ihre Häfen beherrschende Insel Salamis verloren. 3. Die Solonische Verfassung. Die Verschlimmerung des wirtschaftlichen Notstandes infolge des megarischen Krieges (Hypothekensteine) und die steigende Gärung der Massen trieb einer offenen Revolution entgegen. Darum gab der Adel dem Drängen der Gemeinde nach und wählte den edlen und uneigennützigen Solon für das Jahr 594. 594/3 zum ersten Archon, indem er ihm die Vollmacht erteilte, die nötigen Maßregeln zur Herstellung des Friedens zu ergreifen sowie Recht und Verfassung einer umfassenden Reform zu unterziehen?) Vor allem entlastete er das Volk dnrch die sogenannte Seisachtheia, d. H. durch Ermäßigung der Zinsen und durch die Bestimmung, daß die Schuldsummen nach dem Nennwert der neuen um 27 % leichteren Münze zu zahlen seien,2) sowie durch Aufhebung der persönlichen Schuldhaft und sicherte den Bestand der Baueruhufeu durch Festsetzung einer gewissen Maximalgrenze für den Grundbesitz des Einzelnen. Darnach setzte er (wohl erst im Laufe mehrerer Jahre) an die Stelle der Geschlechterherrschaft den ersten wirklichen Verfassungsstaat, eine Timokratie, welche die staatlichen Rechte und Pflichten nach dem durchschnittlichen Reinertrag des Grundbesitzes beinaß. Hiernach behielten freilich die Adeligen, aus welchen die große *) Solon, Sohn des Exekestides (geb. 639) aus dem Geschlechte dcr Kodriden, durch Seereisen und kaufmännische Unternehmungen gebildet, selbst ein nicht unvenuögender Mann, hatte das Vertrauen aller Stände durch die (freilich noch nicht dauernde) Wiedereroberung von Salamis (Aufruf in der Elegie „Salamis" trotz strengsten Verbotes), wie durch seinen Anteil an der Vertreibung der Alkmäoniden (Entsühnung dcr Stadt durch den Kreter Epimemdes) und am 1. heiligen Kriege (595—586) der Amphiktyonen gegen die räuberischen Krisäer gewonnen. 2) Solon führte in Athen statt des äginetifchen Münzfußes den cuböischen ein, wodurch das Talent ä 60 Minen von 72 K auf 52,39t (von 6459 R.-M. auf 4715 R.-M.) sank; 100 Drachmen der euböischen Währung --- 73 der äginetifchen.

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 42

1894 - Dresden : Ehlermann
i8. Jan. 1701 42 Preussische Monarchie. — § 14. Preussens Erhebung zum Königreich. Königstitel auch Sachsen mit Annahme der Krone Polen zustehend; Aussicht des 1692 zur Kurwürde erhobenen Hannoverschen Fürstenhauses auf den englischen Königsthron. Die Anerkennung als „König in Preussen“ erlangt Friedrich vom Kaiser (erst nach längeren Unterhandlungen) 1700 gegen Zusicherung der Unterstützung bei dem Kampfe um Gewinnung des spanischen Erbes (§ 11, V. Urteil Prinz Eugens: „die Minister sind des Henkers wert, die Kaiserl. Maj. solches geraten“). Am 18. Januar 1701 setzt sich Friedrich im Schlosse zu Königsberg, umstanden von den Grossen seines Reiches, selbst die Krone auf und ergreift das Zepter zum Zeichen, „dass er seine königliche Würde keinem auf Erden zu danken, sondern solche vielmehr sich selbst gegeben habe“. Darauf Krönung seiner Gemahlin durch ihn und seine feierliche Salbung in der Schlosskirche. [Am Tage vorher Stiftung des Schwarzen Adlerordens mit der Devise „Suura cuique.“] Urteil Friedrichs des Grossen: „Er sprach dadurch zu seinen Nachfolgern: „„Ich habe euch einen Titel erworben, macht euch dessen würdig; ich habe den Grund zu eurer Grösse gelegt, ihr müsst das Werk vollenden ““ V. Länderzuwachs. Bei dem Tode Wilhelms Iii. von Oranien erbt Friedrich 1702 Mörs (Grafschaft am linken Rheinufer im heutigen Rgbz. Düsseldorf) und Lin gen (Grafschaft am rechten Emsufer in dem heutigen Rgbz. Osnabrück). Das gleichfalls an ihn vererbte Neufchätel und Valeng in (Grafschaft nw. vom Neufchäteler See) wird ihm anfangs von Ludwig Xiv. bestritten, aber 1707 durch die Landstände zugesprochen. Zu gleicher Zeit wird Tecklen-burg (Grafschaft am nw. Abhang des Teutoburger Waldes) durch Kauf erworben. Vi. Fortschritte im Innern, i) Das Gewerbe wird durch Aufnahme von Ausländern (auch Friedrich gleich seinem Vater Schutzherr der Evangelischen) gefördert. 2) Das Heer wird bis auf 40,000 M. vermehrt, eine Art Landsturm (die „Miliz“) aus der Landbevölkerung gebildet. 3) Förderung von Wissenschaft und Kunst, a) 1692 Gründung der Universität Halle. (Der Rechtslehrer Christian Thomas i u s , von der Universität Leipzig durch Engherzigkeit
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