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jetzt bekannte Höhle der Erde. Sie soll mit allen ihren Seitengängen eine Länge von
200 km haben und reicht mit 5 Stockwerken 105 m unter die Erdoberfläche hinab.
3. Die Mississippi- und die Golsniederung ist eine große Schwemmlandebene
von großer Fruchtbarkeit. Die Küste ist flach, z. T. sumpfig, wird von Haffen und
Nehrungen begleitet und bietet für die Schiffahrt sehr ungünstige Verhältnisse dar.
4. Das Ozarkbergland, zwischen dem untern Missouri und dem Oberlauf des
Roten Flusses, ist im Gegensatz zu den übrigen Teilen des Mississippibeckens ein altes
Faltengebirge, das aber bis auf einen niedrigen Rest zerstört worden ist. Immerhin zeigt
es noch eine recht wechselvolle Gestaltung und erreicht in einzelnen Bergen Höhen von
500—750 m.
5. Die Prärietasel zieht als breiter Landstreisen am Felsengebirge entlang. Sie
bildet eine slachgcwellte Hochebene, die am Fuße des Felsengebirges 1000—1500 m hoch ist und
sich nach O. allmählich bis auf etwa 400 m hinabsenkt. Ihre Unterlage bilden flachlagernde
Schichten der Kreidezeit, die im N. mit Moränenschutt, im S. mit mächtigen Lößschichten
bedeckt sind. Infolge der hier herrschend.« Regenarmut ist der Baumwuchs der Hauptsache
nach auf die Flußufer beschränkt. Sonst ist das Land Steppe, ein ungeheures Grasmeer,
das man hier als Prärie bezeichnet. Unabsehbar dehnen sich diese öden Landstriche aus,
die je nach der Jahreszeit in frischem Grün und prächtigem Blumenschmuck prangen oder
fahl, kahl und verbrannt daliegen. Früher waren die Prärien von zahllosen Herden wilder
Bisons bewohnt. „Reisende haben oft die ganze Steppe schwarz und an 10000, ja bis
zu 200000 beieinander gesehen". Sie waren die Hauptjagdtiere der hier umherstreifenden
Indianer, die sie mit vergifteten Pfeilen erlegten. Jetzt sind die Bisons fast ausgerottet,
und um sie nicht ganz aussterben zu lassen, hat man besondere Schutzgehege für sie angelegt.
Im Gegensatze zu den trockenen Prärien waren die niederschlagsreicheren Landschaften
des oberen Mississippibeck.ns und ö. vom Strom zur Zeit der Entdeckung Amerikas fast
ganz mit Urwald bedeckt. Mit der Zeit ist aber ein großer Teil der Wälder gelichtet und
in Kulturland umgewandelt worden.
Die Appalachen und die Küstenebene. Im Vergleich mit den Kordilleren
sind die Appalachen ein unbedeutendes, niedriges Bergland. Sie haben ungefähr
die Höhe unsrer Mittelgebirge, bedecken aber einen Flächenraum von der doppelten
Größe des Deutschen Reiches. In meist dichtgescharten, gleichgerichteten Ketten
ziehen sie nach N.-O. und nähern sich dabei immer mehr der Küste, an die sie
von Neu-Aork an dicht herantreten. Am höchsten ist die s. Hälfte des Berglandes,
das Alleghany (ellegsni)-Gebirge, in dem einzelne Gipfel 2000 in erreichen.
Es besteht aus geschlossenen, nur hier und da von engen Quertälern durchbrochenen
Faltenzügen, die nach W. hin immer niedriger und flacher werden. Das Ge-
birge gleicht so in seinem Aufbau auffallend dem Schweizer Jura, hat aber eine
völlig andre Zusammensetzung, da es aus sehr alten Gesteinen, Granit, Gneis
und kristallinischen Schiefern, besteht. Für den Verkehr bildet das Alleghany-
gebirge ein großes Hindernis, und die wenigen Bahnen, die es bis jetzt über-
schreiten, haben außergewöhnlich viel Geld gekostet und gehören zu den bedeutendsten
Leistungen der amerikanischen Eisenbahntechnik. Die Nordappalachen sind bedeutend
niedriger und weniger geschlossen, z. T. in einzelne Bergstöcke und Berggruppen
aufgelöst. Die zahlreichen Lücken ermöglichen eine leichte Verbindung mit dem
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
— 56 —
erzeugnisse sind Palmkerne und Palmöl, Kopal, Erdnüsse, Kaffee, Kakao, Gold,
Zinn. Einen großen Wert scheinen die Kupferlager von Katanga am obern Lualaba
zu besitzen, doch wird ihre Ausbeutung erst möglich sein, wenn das Gebiet durch eine
Eisenbahn erschlossen ist. Mit Anpflanzungen, für die sich große Gebiete vorzüglich eignen,
hat man erst einen Anfang gemacht. Doch sind seit 1889 bereits über 13 Mill. Kautschuk-
bäume gepflanzt worden.
Die Hauptsiedeluugen liegen am Kongo. Die wichtigsten sind Boma an der
Mündung, Matadi und Leopoldville am Anfangs- und Endpunkte der Kongobahn,
Stanleyville an den Stanleyfällen und Njaugwe am Oberlauf.
Der Kongostaat hat viel von sich reden gemacht durch die Greueltaten, die Beamte
und Angestellte belgischer Handelsgesellschaften um schnöden Gewinnes willen an den
Eingeborenen verübt haben. Den Negern wurde die Lieferung von Kautschuk auferlegt,
und wenn sie nicht die vorgeschriebene Menge zusammenbrachten oder zusammenbringen
konnten, ging man mit den schlimmsten Martern gegen sie vor. Sie wurden mit der
Nilpferdpeitsche geschlagen, daß sie zusammenbrachen, man hackte ihnen die Hände ab, schoß
sie nieder, vernichtete ihre Pflanzungen, verkaufte Kinder und Weiber in die Sklaverei und
verbrannte ihre Dörfer. Die Belgier haben hier schlimmer gehaust als die arabischen
Sklavenhändler (S. 53). Ganze Gegenden sind entvölkert worden. Die Landschaft
Bolobo, die zu Stanleys Zeiten 40000 E. zählte, hat heute nur noch 7000. Die Handels-
gefellschaften aber konnten Gewinne bis zu 300 °/0 verteilen. Wiederholt ist beim belgischen
Hofe, besonders von England, gegen diese Greueltaten Einspruch erhoben worden, ohne
Erfolg. Doch scheint in der letzten Zeit, seit der Kongostaat belgischer Staatsbesitz geworden
ist, die Lage der Eingeborenen etwas erträglicher geworden zu sein.
Iv. Kochafrika.
1. Das Hochland von Abessinien.
Das Land. Abessinien oder Habesch ist die n. Fortsetzung des Ostafrika-»
nischen Hochlandes, von dem es durch eine breite Senke geschieden wird, worin
der langgestreckte, abflußlose Rudolfsee liegt. Es ist ein gewaltiges Hochland,
das im S. eine Breite von 1000 km hat, nach N. aber allmählich schmäler
wird. Mauerartig steil und geschlossen, gleich einer riesigen Felsenburg, steigt
es an der Ostseite aus niedrigem, wüstenhaftem Vorlande bis über 3000 in
empor. Das Land ist von dieser Seite her fast unzugänglich; nur wenige steile,
beschwerliche Fußpfade führen hinaus. Nach W. und S. hin ist der Abfall
stufenartig, und zahlreiche große Täler erleichtern den Zugang. Das Hochland
bildet keine geschlossene Masse, sondern ist „in eine große Zahl von größeren
und kleineren Klötzen und Tafelstücken zerschnitten und aufgelöst, die wiederum
in Säulen, Pfeiler, Türme, Zacken und Spitzen nach oben auslaufen, nach
unten aber in Stufen zu den Flußtälern abstürzen." Die größeren Flächenstücke
bilden ganze Landschaften, die kleineren Tafelberge, „Amben", ähnlich denen des
Elbsandsteingebirges, mit dem der Aufbau des Landes überhaupt manche
Ähnlichkeit aufweist (Abb. 11). Nur hat alles hier einen viel gewaltigeren,
großartigeren Zuschnitt. Manche Hochflächen erheben sich über 3000 m, und
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Personennamen: Kochafrika
Extrahierte Ortsnamen: Katanga Matadi England Abessinien
Das deutsche Reich.
53
arm: Nogat, der westliche: alte Weichsel, danziger Weichsel,
welche ein fruchtbares Delta umschließen. Nebenflüsse, rechts: Die
Drewenz, Grenzfluß; links: Die Brahe.
Die Pregel wird aus Nominte, Pissa und Inster gebildet, ist
von letzterem an schiffbar und mündet ins frische Haff.
Die Memel tritt schiffbar in Deutschland ein und mündet ins
kurische Haff.
§ 62. Die Donau entspringt auf dem Schwarzwalde aus den
Quellbächen Brege und Brigach und dem, Donauquelle genannten,
Schloßbrunnen zu Donauschingen. Die Donau begleitet die deutschen
Gebirge der Länge nach, zuerst den Jura, dann den bayerischen Wald.
Bei Ulm wird sie schiffbar. Bei Regensburg erreicht sie ihren nörd-
lichsten Punkt. Die Stromentwicklung ist ziemlich einseitig. Auf
deutschem Boden nimmt die Donau von der linken Seite nur unter-
geordnete Nebenflüsse auf, während von rechts die großen Alpenflüsse
ihr in raschem Laufe über die geneigte Hochebene zueilen. Trotz seiner
Große und seines Wasserreichthums ist dieser Strom unter allen deut-
schen Flüssen am wenigsten durch den Verkehr belebt: die Handels-
straßen schneiden vielmehr über den Strom, im Gegensatz zum Rhein,
über welchen dagegen die Heerstraßen schneiden, während Völker- und
Heereszüge dem Laufe der Donau folgen. Nebenflüsse: a) links:
1. Die Wörnitz. 2. Die Altmühl. 3. Die Nab. 4. Die Regen,
d) rechts: 1. Die Iller. 2. Der Lech, die Grenze zwissen Schwa-
den und Bayern. 3. Die Isar. 4. Der Inn, 61 M. lg. (während
die Donau bis Passau nur 51 M. lang ist), mit Salzach. Die Länge
des ganzen Laufes der Donau beträgt 350 Ml. Alle deutschen Ströme
nehmen von rechts den größten Nebenfluß auf.
§ 63. Die Canäle verbinden in Norddeutschland, in der Ebene,
die Stromsysteme der Elbe, Oder und Weichsel; in Süddeutschland
den Rhein mit den Flußgebieten der Donau, Loire und Rhone. Die
Weichsel ist mit der Oder durch den bromberger Canal; die Oder
mit der Elbe in zwei Linien: a) Finow-, Rhin- und Ruppineanal, d)
Friedrich-Wilhelmscanal verknüpft. Die Ostsee ist mit der Nordsee durch
den Eidercanal verbunden. In Süddeutschland verbindet einerseits
der Ludwigscanal, auf dem die Verkehrbewegung 3—4 Mill. Cent-
ner umfaßt, Main und Donau; andrerseits führt vom Rhein bei Straß-
burg der Canal durch den Vogesenpaß von Zubern zur Mosel und
weiter in Frankreich zur Marne und Seine nach Paris. Endlich läuft
von Straßburg der Rhein-Rhone-Canal südwärts durch das Elsaß zum
Doubs, einem Nebenfluß des Rhone.
Seen. Deutschland hat an den beiden großen europäischen Seen-
gruppen theil. a) Alpenseen. Der Bodensee, das schwäbische Meer,
der Kulturmittelpunkt des schwäbischen Landes im Mittelalter, hat be-
deutenden Handel, namentlich mit Korn. Der Chiemsee ist der
größte der bayerischen Seen, der Königssee der schönste, d) Die
Seen der baltischen Platte, mehre hundert, breiten sich durch
Holstein, Mecklenburg, Pommern und Preußen aus. Die grüßen sind:
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Donauquelle Donauschingen Donau Rhein Donau Bayern Donau Donau Norddeutschland Rhein Donau Rhin- Ludwigscanal Main Donau Rhein Frankreich Paris Rhein-Rhone-Canal Deutschland Holstein Mecklenburg Pommern
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tieren. Bei den großen Gütermassen aber, die die Eisenbahnen befördern, würde
das zweimalige Umladen zuviel Zeit und Geld kosten. Die Eisenbahnen um-
geheu die Seen oder haben z. T. neue Wege eingeschlagen. Nur der Bodensee,
der quer zur dortigen Hcmptrichtuug des Verkehrs liegt, hat bedeutenden durch-
gehenden Gütertransport. Nord- und Südufer stehen sogar durch einen Eisen-
bahntrajekt in Verbindung, d. h. durch Schiffe, die zum Übersetzen ganzer Eisen-
bahnzüge dienen. Dagegen ist auf allen Seen der Personenverkehr durch die
Menge der Touristen gewaltig gewachsen.
4. Die großen Seen sind ferner höchst wichtige Länterungs-
an st alten für die Alpengewäffer. In wildem Lause, viel Gerölle mit
sich führend, strömen ihnen diese zu. In den Seen sinken die Schutt- und
Gesteinsmassen zu Boden, das vorher schmutziggraue Wasser klärt sich, und
kristallhell tritt der Fluß an der andern Seite wieder aus dem Becken heraus.
5. Endlich sind die Seen noch dadurch von großem Nutzen,
daß sie deu Wasserstand der aus ihnen heraustretenden Flüsse
regeln; sie sind nicht bloß die Länterungs-, sondern auch die
Regulierungsbecken der Flüsse. Wenn Hochwasser eintritt, uamentlich
zur Zeit der Schneeschmelze, sammeln sie die mächtigen Wasserfluten in ihren
weiten Beckeu, iu denen sie sich über die ganze Oberfläche ausbreiten, so daß
der Wasserstand verhältnismäßig nur wenig erhöht wird. Erst nach und nach
geben sie den Wasservorrat wieder ab. Auf diese Weise verhüten die Seen nicht
nur verheerende Überschwemmungen in den tiefer gelegenen Gebieten, sondern
sie spenden den Flüssen anch dann noch reichlich Wasser, wenn anderwärts
Mangel daran einzutreten Pflegt.
Entstehnug. Über die Entstehung der Alpenseen ist viel gestritten worden. Auch
heute noch gehen die Ansichten darüber z. T. sehr auseinander. Soviel steht indessen fest,
daß uicht alle Seen sich auf dieselbe Weise gebildet haben. Manche sind wohl bei der
Aufrichtung des Gebirges oder später durch Senkung des Bodens entstanden. Man kann
sie als Eintiesungsbecken bezeichnen. Die Entstehung anderer führt man auf Ab-
dämmuug zurück, die durch einen Bergsturz, durch Moränenschutt oder' massenhafte
Flußablagerungen herbeigeführt wurde. Das sind die Abdämmungsbecken oder
Dammseen. Der Umstand, daß die Alpenseen alle in ehemals vergletscherten Gebieten
liegen, hat znr Vermutung geführt, daß viele der erodierenden Kraft der Gletscher, die
sich zur Eiszeit (§ 23c) bis weit in das Alpenvorland hinein erstreckten, ihre Entstehung
verdanken. Die Gletscher sollen die Seebecken ausgehobelt haben. Diese Ansicht wird
u. a. von Penck vertreten. „Es mag auffallend erscheinen", schreibt Neumayr, „daß
die Gletscher gerade da, wo sie aus dem Gebirge heraustreten und au Dicke verlieren,
eine so bedeutende Erosionswirkung ausgeübt haben sollten, daß sie zur Aushöhlung jener
großen Randseen genügt hätte. Trotzdem läßt sich eine gewisse Erklärung dafür geben.
Wo die Gletscher aus den stärker geneigten Alpentälern in das ebene Vorland oder in
die wenig geneigten Haupttäler hinaustraten, wurden sie zu einer plötzlichen Abbieguug
aus ihrer Bewegungsrichtung genötigt, der sie wegen ihrer Schwerbeweglichkeit nicht
nachkommen konnten. So mußte sich das Bestreben entwickeln, die alte, stärker nach
abwärts geneigte Richtung beizubehalten, und die Gletscher mußten daher an
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
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Der See, der das Rheintal ausfüllte, hatte im N. einen Abfluß durch das Rheinische
Schiefergebirge. Das spülende Wasser vertiefte hier allmählich die Rinne, und so sank der
Spiegel des Sees mehr und mehr. „Vermutlich lief er zuerst in seinem s. Teile oberhalb
Straßburgs aus und stand am längsten in seinem n., in der Gegend von Mannheim und
Mainz. Mit dem Sinken des Sees ging auch die Ausbildung einer Hauptrinne in der
Mitte und die Formierung vieler kleiner Rinnen oder Flußtäler zu den Seiten fort, indem
die Gewässer nun nicht mehr von vornherein in den See fielen, sondern längere Wege zu
machen hatten und sich dabei die bequemsten Bahnen aufsuchten. Wir können daher überall
die Quellen der Flüsse als älter, die Mündungsgegenden als jünger bezeichnen, wie auch
der Rhein selber als Fluß in den obern Gegenden dieses Beckens älter ist als in den
untern." (Daniel.)
c. Verkehrsverhältnisse.
Die Oberrheinische Tiefebene ist von jeher für den Verkehr von außer-
ordentlicher Bedeutung gewesen. Sie besitzt zunächst in dem Rheinstrome eine
natürliche Verkehrs st raße, die einen leichten Versand der reichen Er-
zengniffe der Ebene an Wein, Obst, Getreide, Tabak usw. gestattet, sowie die
Zufuhr fremder Produkte erleichtert. Da aber der Rhein erst von Straßbnrg
an schiffbar wird — weiter hinauf ist die Bergfahrt nur bei sehr günstigem
Wasserstande möglich —, so hat man von dieser Stadt an aufwärts eine künstliche
Wasserstraße geschaffen, den R h e i n -R h o n e k a n a l. Bei Mülhausen teilt er sich.
Ein Arm geht nach Basel, der andere führt durch die Burgundische Pforte, eine
tiefe Senkung im Gebirge zwischen Jura und Wasgenwald, nach Frankreich zur
Rhone und verbindet so Mittelmeer und Nordsee miteinander. Es steht also
für den Warenverkehr sowohl nach S. als nach N. der billige Wasserweg zu
Gebote.
Die Ebene hat aber auch eine überaus günstige Lage inmitten der Nachbar-
länder, und sie ist dadurch zu einem Durchgangslande für den Verkehr
geworden. Die Bnrgnndische Pforte bildet das breite Eingangstor nach Süd-
fr an kr eich. In s. Richtung führt die St. Gotthardbahn durch die Schweiz
nach Italien. Das Rheintal von Basel aufwärts leitet zum Donau gebiete
hin. Der Paß von Zabern, w. von Straßburg, gewährt einen bequemen Zugang
nach dem n.frankreich und stellt die kürzeste Verbindung zwischen Süddeutsch-
land und Paris her. Sogar eine Wasserstraße, der Rhein - Marne-Kanal,
sührt hier vom Rheine durch das Gebirge hindurch zur Marne, einem Nebenfluß
der Seine. Straßburg gegenüber zieht eine alte Straße durch den Paß von
Pforzheim über den Schwarzwald zum Neckargebiet. Weiterhin öffnet sich
zur Rheinebene das Neckartal selbst, das nach S. hin wieder Verbindung zur
Donau hin hat. Im n. Teile mündet von O. die große Verkehrsstraße des
Mains (S. 168), und von Frankfurt sührt nach N. durch die Wetteran eine
alte Handelsstraße nach Hessen und weiterhin nach Norddeutschland. Nach N.-W.
aber leitet der Rhein selbst nach Niederdeutschland und zur Nordsee.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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Der Hauptanziehungspunkt Heidelbergs ist die gewaltige Schloßruine, die links von
waldiger Bergeshöhe herabschaut. (G. 91). Ter Blick von hier auf die zu unsern Füßen
liegende Stadt und auf das Neckartal ist großartig, und wer hier einmal gestanden hat,
dem hat sich das herrliche Bild unvergänglich eingeprägt. Die Schloßruine aber ist die
großartigste und schönste von ganz Deutschland. Das gewaltige Bauwerk bildet ein Viereck,
das eigentlich aus vier Schlössern zusammengesetzt ist, die zu verschiedenen Zeiten ent-
standen sind und die Namen der Fürsten tragen, die sie erbaut haben. In der Mitte ist
ein großer Hofraum. Der schönste Teil des Schlosses ist der Otto Heinrichsbau, der auch
am besten erhalten geblieben ist. In einem Kellerraum befindet sich das berühmte Heidel-
berger Faß. Es ist 10 m lang und 8 m hoch und faßt über 1/4 Mill. Flaschen. Zweimal
soll es mit Wein gefüllt gewesen sein. Durch eine Pumpe wurde das kostbare Naß in den
darüber liegenden Saal befördert. — Die Heidelberger Schloßruiue hält die Erinnerung wach
an eine der trübsten Zeiten Deutschlands, wo der französische König Ludwig Xiv. in seinen
schändlichen Raubzügen die Länder am Rhein verheerte. Zu jener Zeit (1689) sank auch
Heidelberg, damals die Hauptstadt der Pfalz, iu Asche, und der französische General Melac
ließ hohnlachend den Hauptturm und die Festungswerke des Schlosses sprengen, die
Gemächer aber ausbrennen. Die Ruinen werden jetzt vor weiterem Verfall sorgfältig
geschützt, und in letzter Zeit ist der Plan entstanden, das Schloß, oder wenigstens einen
Teil, wieder neu aufzubauen. — Heidelberg hat auch eine stark besuchte Universität.
Sie ist die älteste Hochschule Deutschlands und konnte im Jahre 1886 ihr fünfhundert-
jähriges Bestehen feiern. In Heidelberg wurde vou zwei Professoren, Olevianus und
Ursinns, der Heidelberger Katechismus abgefaßt, das Glaubensbekenntnis der reformierten
Kirche.
b) Im Elsaß:
Im S., in der Nähe der Burgundischen Pforte, Mülhausen (94000 E.), die be-
deuteudste Fabrikstadt im Elsaß. Es liegt au der Jll, nicht weit vom Rhein-Rhone-Kanal,
der hier zu zwei großen Hafenbecken erweitert ist. Die Stadt hat große Maschinenfabriken,
Stoffdruckereien, viele Baumwollenspinnereien und Webereien, sowie große Farbenfabriken.
Auch der Handel ist bedeutend. — Weiter abwärts an der Jll liegt Kolmar (39000 E.),
ebenfalls Fabrikstadt. In der Nähe das Lügenfeld, wo Ludwig der Fromme von seinen
Kriegern treulos verlassen wurde.
Die Hauptstadt des Elsaß ist Straßburg (163000 E.) au der untern Jll, etwa
1 Stunde vom Rheine, mit dem es dnrch den Rhein-Marne-Kanal verbunden ist. Der
Name der Stadt weist auf ihre für den Verkehr überaus günstige Lage hin. „Hier
werden die Ufer des Rheins, der auf einer langen Strecke oberhalb und unterhalb dieser
Stelle keine größere Ansiedlnng noch Überbrückung gestattete, fest und erlauben die Anlage
eines gesicherten Ubergangspunktes. Hier gewinnt der Rhein erst einigermaßen ungehinderte
Schissbarkeit, hier münden die schiffbare Jll, die natürliche Fortsetzung des Rheins und
Verbindung mit den oberhalb gelegenen Städten des Elsaß. Im W. aber erniedrigt sich
der Wall des Wasgenwaldes im Paß von Zabern^ so daß die Anlage einer Landstraße,
einer Eisenbahn und sogar einer Wasserstraße (Rhein-Marne-Kanal) möglich war. Der
Zaberner Senke aber entspricht im O. der Paß von Pforzheim, der in das Neckarbecken
führt, und die alte Kinzigstraße mit der Schwarzwaldbahn, die die Verbindung mit der
Süddeutschen Hochfläche vermittelt. So schneiden sich hier also wichtige und große Verkehrs-
linien. Kein Wunder, daß sich Straßburg zum Mittelpunkt des Kriegswesens, der Ver-
waltung und des Handels für einen umfassenden Bezirk emporschwang. Daher wurde
Straßburg eine gewaltige Festung, die Hauptstadt des elsässischeu Landes und
der Handelsmittelpunkt des ganzen Oberrheins. Eine Stadt in solcher Lage mußte
12*
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Otto Ludwig_Xiv Ludwig Melac Kolmar Ludwig Straßburg
— 183
rühmten Bildergalerie und ansehnlichem Kunstgewerbe. Am Main, nicht weit von
Frankfurt, Offcnbach (58000 E.), mit bedeutender Industrie, besonders in feineren Leder-
waren.
e) In Preußen (Provinz Hessen-Nassau):
Am untern Main Frankfurt (320000 E.). Die Stadt ist nicht so alt wie Mainz,
doch reichen ihre Anfänge, die von Sagen umwoben sind, jedenfalls bis in die Zeit Karls
des Großen zurück. (Gedicht von Kopisch: „Die Gründung Frankfurts".) „Der Name
zeigt, daß sich hier eine Furt, d. h. eine Stelle im Flusse vorfand, die den Übergang leicht
ermöglichte. Nach den Franken, in deren Gebiet sie lag, erhielt sie den Namen. Diese
legten Befestigungen an, um den wichtigen Übergang nicht in die Hände der Feinde
kommen zu lassen, und wo schützende Mauern waren, da ließ sich der friedliche Händler
und Handwerker gern nieder. Eine Ortschaft entstand, und schon in der Zeit Ludwigs des
Frommen wird die Ansiedlung ein volkreicher Ort genannt." Die Stadt entwickelte sich
nun rasch. Es erklärt sich dies leicht aus ihrer Lage, die au Gunst der Verhältnisse die
von Mainz noch weit übertrifft. Der Main ist nämlich auf feiuem Unterlaufe so breit
und tief, daß die Schiffe, die den mittleren Rhein befahren, stromaufwärts bis nach Frank-
furt gelangen können. Jnbezug auf die Wasserverbindung liegt die Stadt also fast ebenso
günstig wie Mainz; ihre Schiffe können, da die Entfernung bis zum Rhein nur 40 km
beträgt, fast ebeuso leicht nach Köln oder Mannheim gelangen wie von Mainz aus. Vor
dieser Stadt hat nun Frankfurt noch den Vorzug, daß es zugleich einen natürlichen
Kreuzungspunkt wichtiger Landstraßen bildet, auf denen sich schon im Mittelalter ein
großer Wagenverkehr entwickelte. „Von Frankfurt läuft nach S. die große Straße an den
Abhängen des Oden- und Schwarzwaldes über Darmstadt, Heidelberg, Karlsruhe und
Freiburg bis Basel, nach N. aber der wichtige Verkehrsweg durch die breite Pforte zwischen
dem Taunus und Vogelsberge über Gießen bis Kassel und dann weiter teils nach West-
falen, teils nach den unteren Wesergegenden. Nach W. hin führt der Main zum Rhein.
Die Verbindung mit dem inneren Deutschland aber wird durch zwei Straßen bewerkstelligt.
Die eine, nach N.-O. führende, zieht sich durch das Kinzig- und Fuldatal über Eisenach
nach Leipzig, während die andere den Main entlang nach Aschaffenburg hinläuft und
Bamberg und Nürnberg zum Ziele hat. Nimmt man noch hinzu, daß Frankfurt so
ziemlich im Mittelpunkte des Rheingebietes liegt, und daß Deutschland in früherer Zeit
sich weiter nach W., aber weniger weit nach O. erstreckte, so ist leicht einzusehen, wie
Frankfurt ein Handelsmittelpunkt sowohl zwischen dem deutschen N. und S., als auch
zwischen dem ö. und w. Deutschland werden konnte. Hier strömten von den verschiedensten
Gegenden Deutschlands her, vom Ober- und Niederrhein, aus Franken, Thüringen und
Hessen eine Menge Handelsprodukte zusammen, und von Frankfurt aus konnten sie ebenso
leicht nach allen Teilen Deutschlands hin wieder versendet werden. So erhob sich Frank-
furt sehr frühzeitig zu einem großen Binnenmarkte; schon seit dem 11. Jahrhundert blühte
es als einer der bedeutendsten Meßplätze Europas empor." (Oberländer.)
In neuerer Zeit hat man den bei Frankfurt zusammentreffenden Naturstraßen durch
deu Bau von Eisenbahnen noch bedeutend nachgeholfen. Frankfurt hat das dichteste
Eisenbahnnetz im ganzen Rheingebiete. Einige dieser Bahnen geben auch schon durch ihre
Namen ihre geographische Richtung und Bedeutung zu erkennen, so die Tannnsbahn, die
Main-Neckarbahn und die Main-Weserbahn.
Auch in der Geschichte unseres Volkes spielt Frankfurt eine bedeutende Rolle. Seiner
günstigen Lage halber war es häufig Versammlungsort deutscher Reichstage und Konzilien.
Öfter wurden hier deutsche Kaiser gewählt, z. B. 1152 Friedrich Barbarossa. Durch das
Gesetz der Goldenen Bulle (1356) wurde daun Frankfurt zur Wahlstadt bestimmt. „Die
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Personennamen: Karls Ludwigs Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa
Extrahierte Ortsnamen: Main Frankfurt Offcnbach Main_Frankfurt Mainz Mainz Main Rhein Frank- Mainz Rhein Mannheim Mainz Frankfurt Frankfurt Oden- Darmstadt Heidelberg Karlsruhe Freiburg Basel Taunus Kassel Main_zum_Rhein Deutschland Fuldatal Eisenach Leipzig Main Aschaffenburg Bamberg Frankfurt Rheingebietes Deutschland Frankfurt Deutschland Deutschlands Niederrhein Hessen Frankfurt Deutschlands Europas Frankfurt Frankfurt Frankfurt Frankfurt
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man diesem Übel dadurch abzuhelfen, daß man durch Maschinen frische Luft in den
Tunnel hineintrieb; aber immerhin blieb die Arbeit darin höchst ungesund. Häufig
wurden die Arbeiter ohnmächtig und krank, und viele haben dauernd dort ihre Gesundheit
verloren oder ihr Lebeu gelassen. Ihrer 179 liegen auf dem kleinen Kirchhofe zu
Göfchenen begraben, und nahezu 900 haben größere und kleinere Verletzungen erlitten.
„Groß war daher die Freude, als die von entgegengesetzten Seiten vordringenden Arbeiter
einander so nahe gerückt waren, daß sie ihre Stimmen hörten. Als nur noch eine 2 m
dicke Steinmasse die Scheidewand bildete, fanden sich die Leiter des Tunnelbaues im
Tunnel ein, um dem feierlichen Augenblicke des Durchbruchs beizuwohnen. Als die
Dynamitpatronen ihre Schuldigkeit getan und Rauch und Staub sich etwas verzogen
hatten, da stürzten über die Trümmer die Arbeiter sich gegenseitig in die Arme; da sah
man ergraute Männer Freudentränen darüber weinen, daß das Ziel endlich erreicht war."
Mit der Fertigstellung des großen Tunnels war der schwierigste Teil der Aufgabe
vollendet. Aber auch der Bau der Bahnstrecken im Reuß- und Ticinotale hatte große
Hindernisse zu überwinden. „Da galt es mittelst kühner Brücken tiefe Schluchten und
Fig. \o. Kehrtunnel der 5t. Gotthardbahn bei Massen.
(Nach Partsch, Mitteleuropa.)
Täler zu überschreiten, dann in Galerien, auf hohen Stützmauern, durch zahlreiche
Tunnel die Höhe zu gewinnen und dabei die Lawinenzüge zu vermeiden. Im ganzen
mußten außer dem Haupttunnel noch 9 Viadukte, 48 Brücken und 64 Tunnel mit einer
Gesamtlänge von 27 km erbaut werden, darunter 11 von mehr als 1000 in Länge."
Eine der interessantesten Strecken der Bahn liegt auf der Nordseite bei dem Dorfe
Massen. Von Amsteg an steigt nämlich das Renßtal so steil an, daß es unmöglich war,
die Bahn ihm folgen zu lassen. Man mußte also, um die Höhe zu gewinnen, die Linie
um ein bedeutendes Stück verlängern. Ein Ausweichen in eins der Seitentäler war nn-
möglich, da diese sämtlich sehr eng und steil sind. So kam man zur Anlage sog. „Kehr-
tnnnel", die unsere Fig. 10 veranschaulicht. Die Bahn liegt zunächst noch auf der Sohle
des Tales. Nun aber beginnt eine starke Steigung, die sie nicht zu überwinden vermag.
Sie wird deshalb in einem Tunnel in die w. Bergwand geführt und beschreibt in ihr
einen vollen Umkreis, die punktierte Linie rechts ans nnsrer Figur (Pfaffensprung-Tunnel).
Da sie dabei fortwährend ansteigt, so tritt sie um 35 in höher an der Bergwand wieder
heraus. Nun kann sie dem Tale mit der zulässigen Steigung eine Strecke folgen, bis bei
Massen, wo sie wieder auf die Talsohle kommt, eine neue Steigung beginnt. In einer
großen Schleife wird sie jetzt dreimal bei dem Dorfe vorbeigeführt. Zwei lange Kehr-
tunnel (Wattinger und Leggistein-Tunnel) vermitteln die Wendungen. Auf 5 hohen
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Erster Teil.
Das Deutsche Reich.
(Größe 541000 qkm; Einwohner rund 57 Millionen. Das gesamte
Europa umfaßt 93/4 Mill. qkm mit etwa 390 Mill. Einwohnern.)
Allgemeines.
§ 1. Lage. Das Deutsche Reich liegt fast in der Mitte Europas
und wird darum auch das Herz dieses Erdteiles genannt. Es erstreckt
sich von den Alpen bis zur Nord- und Ostsee. Diese Lage ist für
den Handelsverkehr sehr vorteilhast, da nach allen Seiten hin, zu
Lande und zu Wasser, Verbindungen angeknüpft werden können. Auch
müssen Verkehr und Handel der Nachbarstaaten untereinander zu einem
großen Teile durch das Deutsche Reich gehen. Es eignet sich mithin
seiner Lage nach in vorzüglicher Weise sowohl für den Außen- als
auch Durchgangshandel und hat sich infolgedessen zum dritten Handels-
staate der Erde emporschwingen können.
§ 2. Grenzen. Im Norden grenzt das Deutsche Reich an die
Nord- und Ostsee und an Dänemark, im Osten an Rußland, im
Süden an Österreich und die Schweiz, im Westen an Frankreich,
Belgien und die Niederlande. Nur Österreich und Frankreich sind
durch Gebirgszüge, vor allem durch die Sudeten, Alpen und Vogesen,
von unserem Vaterlande geschieden. Sonst sind die Grenzen offen
und gestatten einen lebhaften Handel. Die natürlichen Grenzhemm-
nisse sind jedoch nicht wesentlich. Eisenbahnen, Flüsse, Kanäle und
Pässe helfen bequeme Verbindungen herstellen.*
§ 3. Assgemeine Aodenöeschaffenheit. Deutschland vereinigt
die verschiedensten Bodenformen in sich: im Süden ein Hochgebirge
und eine Hochebene, im Norden ausgedehnte Flach- und Tiefländer, die
hügelförmige Erhebungen und stellenweise zahlreiche Seen aufweisen,
in der Mitte und im Westen eine Anzahl Mittelgebirge. Von den
Quellen der Oder bis zur Maas erstreckt sich fast ununterbrochen ein
Gebirgszug, der das Deutsche Reich in eine nördliche und eine süd-
liehe Hälfte, Niederdeutschland und Oberdeutschland, zerlegt. Diese
beiden Hälften weisen in der Bodenbeschaffenheit, in den Boden-
* Es könnten vielleicht der Wasgen- und der Böhmerwald als schwierigere
Grenzwälle bezeichnet werden. Doch wird der erstere durch die sogenannte burgundische
Pforte durchbrochen, und der zweite kommt bei der geringen wirtschaftlichen Ent-
Wickelung der anliegenden Grenzgebiete für Handel und Verkehr fast gar nicht in
Betracht.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Ostsee Deutsche_Reich Ostsee Dänemark Schweiz Frankreich Belgien Niederlande Frankreich Deutschland Maas Deutsche_Reich Niederdeutschland Oberdeutschland Böhmerwald
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angrenzenden Landschaften. Er ist das natürliche Band zwischen
Süd- und Norddeutschland, sein Tal zeigt den Weg über die Alpen
nach Italien, und Jll und Mosel verbinden das Deutsche Reich mit
Frankreich. Schon in den frühesten geschichtlichen Zeiten ist der Rhein
eine wichtige Handelsstraße gewesen. Die an seinen Ufern gelegenen
Ortschaften sind größtenteils bereits von den Römern begründet.
7. Der Rhein-Weser-Elbe-Kanal.
Dieser Kanal, dessen Bau schon lange geplant ist, wird wahr-
scheinlich bei Duisburg den Rhein verlassen, in Dortmund an den
Dortmund-Ems-Kanal Anschluß gewinnen und von diesem in Bever-
geren abgezweigt' als Mittellandkanal die Weser kreuzen und
nach einer Strecke von 470 km in einem Zweige in den großen
Hafen zu Magdeburg, in einem anderen Zweige nach Heinrichsberg,
gegenüber Niegripp, in die Elbe geführt werden. Von letztgenanntem
Orte ist aber eine Wasserverbindung durch den Plauer Kanal, die
Havel und Spree über Burg und Brandenburg nach Berlin ermöglicht.
Zweigkanäle sollen von ihm ausgehen nach Essen, Hamm, Osnabrück,
Linden-Hannover, Hildesheim, Peine, Braunschweig. Er wird für
Schiffsgefäße, die 600 t Tragfähigkeit haben, in Aussicht genommen.
Er soll nicht nur Rhein, Ems, Weser und Elbe verbinden, sondern
auch Oder und Weichsel in die große Wasserstraße hineinziehen und
so einen billigen bequemen Schiffahrtsweg von Warschau bis Rotter-
dam bilden helfen.
§ 17. Die deutsche Ilußstraße der Donau und ihre Kauat-
Verbindungen.
1. Die Donau.
Die Donau, der Hauptzufluß des Schwarzen Meeres, gehört
nur im Oberlaufe dem Deutschen Reiche an. Sie entspringt in
Baden auf dem Schwarzwalde in zwei Ouellflüsseu, Brege und
Brigach, die sich unterhalb Donaueschingen vereinigen. Ihr Lauf
geht zunächst nordöstlich über Ulm, Donauwörth, Regensburg, wo-
selbst sie ihren nördlichsten Punkt erreicht, dann wendet sie sich süd-
östlich nach Passau, um hier das Deutsche Reich zu verlassen.
Die Nebenflüsse der Donau auf dieser Strecke sind links:
Wernitz (bei Donauwörth), Altmühl, Naab, Regen (bei Regens-
bürg), rechts: Jller (bei Ulm), Lech (unterhalb Augsburg), Isar
(mit Zuflüssen aus dem Starnberger- und. Ammersee), Inn (bei
Passau, mit Zuflüssen aus dem Chiem- und Tegernsee).
Die Schiffbarkeit der Donau beginnt bei Ulm an der Jller-
münduug und zwar für leichte Ruderschiffe (Ulmer Schachteln), die
Dampfschiffahrt erst bei Donauwörth, nachdem die bayerische Regierung
seit 1838 ansehnliche Summen auf die Verbesserung des Fahrwassers
und Anlage von Häfen verwandt hat.
2. Der Ludwigskanal.
Dieser Kanal ist unter König Ludwig I. zur Verbindung von
Donau und Main erbaut. Er sührt von der Donau bei Kelheim
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]