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sprach: „Zur Ehre des allmächtigen Gottes, nehme ich Dich zum Ritter an und empfange Dich mit Glückwunsch in unserer Genossenschaft. Aber gedenke, wie der Heiland der Welt vor Hannas, dem Hohenpriester für Dich geschlagen und vor Pilatus ist verspottet und gegeißelt und mit Dornen gekrönt worden, vor dem Könige Herodes mit einem Mantel bekleidet und verhöhnt und vor allem Volke an das Kreuz gehängt; an dessen Schmach zu gedenken, bitte ich Dich; dessen Kreuz auf Dich zu nehmen, rate ich dir; dessen Tod zu rächen, vermahne ich Dich."
Nachdem so alles feierlich vollzogen und auch die Messe gelesen war, rannte der neue Ritter unter dem Schalle der Posaunen und Pauken und Trompeten dreimal im Lanzenspiel gegen den Sohn des Königs von Böhmen, und darauf bestand er noch einen Turnierkampf mit blinkenden Schwertern. Auch feierte er mit großen Kosten ein Hoffest drei Tage lang und verteilte dabei an die Anwesenden reiche Geschenke."
Aus einer alten Chronik.
38. Das Turnier zu Nordhausen.
„Als Heinrich der Erlauchte, Markgraf von Meißen, vor seinen Feinden Ruhe bekommen hatte, ließ er einen Hof ausrufen gen Nordhausen in Thüringen. Daselbst ließ er einen großen Garten gar zierlich machen und ließ darin Zelte aufschlagen, in denen waren gar viele schöne Frauen, Ritter und Knechte. Er ließ auch einen Baum machen, der war nicht klein, mit ganz goldenen und silbernen Blättern, und den ließ er dort aufpflanzen. In dem Garten ward in allen Züchten getanzt, und darnach hielten die Grafen, Herren und Ritter, die in großer Zahl dahingekommen waren, ein Turnier. Und fo zwei zusammenrannten und beide sitzen blieben, welcher von ihnen seinen Speer zerbrach, dem gab man ein silbernes Blatt von dem Baume, welcher aber einen vom Pferde herabstach und
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_der_Erlauchte Heinrich
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als hätten wir nicht das Herz zu bekennen, was wir gelehrt haßen, und fürchteten uns, unser Blut daher zu vergießen . . . Hier hast Du meinen Rat und Meinung. Alles erwarte von mir, nur nicht Flucht und Widerruf: fliehen will ich nicht, widerrufen noch viel weniger. So stärke mich dazu der Herr Jesus! Denn ich könnte keins von beiden ohne Gefahr der Frömmigkeit und der Seligkeit vieler thun."
Als Luther dann noch vor der Ladung jenen Beschluß des Reichstages auch durch Spalatin erfuhr, schrieb er an ihn: „Ich will dem Kaiser Karl antworten, so ich allein Widerrufs halber gerufen fei, werde ich nicht kommen. Denn dann ist's ganz dasselbe, als wenn ich schon hingekommen und wieder heimgekehrt wäre. Ich könnte ja ebenso gut hier widerrufen, wenn ich nichts weiter soll als widerrufen. Dagegen, will der Kaiser mich deshalb rufen, daß ich soll umgebracht werden, so werde ich mich erbieten zu kommen. Denn ich werde nicht fliehen und das Wort im Stiche lassen, da es gilt." Nun kam der Reichsherold mit der Vorladung, in der nichts von Widerrufen ftaud. Da war Luther sofort entschlossen, ihm zu folgen.
2. Am 2. April brach Luther auf; ihu begleitete sein Freund, der Professor Amsdorf, ferner ein Student und ein Augustinermönch gemäß der Ordensregel. Sie saßen in einem Planwagen, der nebst den Pferden vom Wittenberger Magistrat geliefert war. Voraus ritt der Reichsherold, kenntlich durch das Reichswappen, das ihm über dem Wappenrock hing. Die Reise ging über Leipzig, Erfurt, Gotha, Eisenach, Hersfeld, Frankfurt. Wie ein triumphierender König zog der Gebannte durch Thüringen. Von weit und breit liefen die Leute herbei, um ihn zu begrüßen und ihm zuzujubeln. Besonders glänzend war sein Empfang in Erfurt, wo ihn die Universität und die Bürgerschaft in feierlichem Zug einholte. Er predigte vor ungeheuren Volksmassen in Erfurt, Gotha und Eisenach. In Weimar sand er ein neues kaiserliches Gesetz ange-
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Der Sandwirt noch in Banden frei, dort stand er fest auf der Bastei, der Mann vom Land Tirol.
Dort soll er niederknieen, er sprach: „Das thu' ich nit!
Will sterben, wie ich stehe, will sterben, wie ich stritt, so wie ich steh' auf dieser Schanz'; es leb' mein guter Kaiser Franz. mit ihm fein Land Tirol!"
Und von der Hand die Binde nimmt ihm der Grenadier;
Andreas Hofer betet
zum letztenmal allhier,
dann ruft er laut: „So trefft mich recht!
Gebt Feuer! — Ach, wie schießt ihr schlecht!
Ade, mein Land Tirol!"
46. Geharnischtes Sonett.
Von Friedrich Rückert.
Was schmiedst du, Schmied? — „Wir schmieden Ketten, Ketten!" — Ach, in die Ketten seid ihr selbst geschlagen!
Was pflügst du, Bauer? — „Das Feld soll Früchte tragen!" — Ja, für den Feind die Saat, für dich die Kletten!
Was zielst du, Schütze? — „Tod dem Hirsch, dem fetten." — Gleich Hirsch und Reh wird man euch selber jagen.
Was strickst du, Fischer? — „Netz dem Fisch, dem zagen." — Aus eurem Todesnetz, wer kann euch retten ?
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Extrahierte Personennamen: Franz Franz Andreas_Hofer Friedrich_Rückert Friedrich Fischer
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4. Die olympischen Spiele. Gleich dem Orakel zu Delphi vereinigten die olympischen Spiele alle Griechen. Sie wurden aller vier Jahre in Olympia an der Westküste des Peloponnes zu Ehren des Zeus abgehalten. Aller Waffenlärm und Streit ruhte. Herolde luden das gesamte Volk der Griechen ein. Aus allen Teilen strömten die festlich geschmückten Scharen herbei. Ein buntes Leben herrschte in dem sonst so stillen Olympia, das jetzt von der Freude und Lust lebensfroher Menschen wiederhallte. Den Höhepunkt des ganzen Festes bildeten die Spiele. Auf hohen Ehrensitzen saßen die Preisrichter im Purpurmantel und Lorberkranz. Die Spieler mußten sich mindestens zehn Monate durch Übungen und Fasten darauf vorbereitet haben. Zuerst traten die Wettläufer auf und jagten nach dem Ziele. Jubelnd ward der Sieger ausgerufen. Dann folgte der Faustkampf, bei dem es nicht an Wunden fehlte. Sodann erschienen die Ringkämpfer und die Weitspringer. Zuletzt zeigten die Speer- und Diskuswerfer ihre Kraft. Der Diskus (verwandt mit Tisch) war eine schwere, runde Metallscheibe. Es gab auch Wagenrennen mit Zwei- und Viergespann. Oft zerschellte beim Umlenken der Wagen, während der Rosselenker weithin in den Sand geschleudert ward. Durch alle diese Spiele und Übungen, die man in der Heimat im Gymnasium ausführte, sollte der Leib gestählt, die Gesundheit gekräftigt, Hand, Fuß, Auge und Geist geübt werden. In den Zwischenzeiten hielten Redner ihre Vorträge, Sänger trugen ihre Lieder und Dichter ihre Werke vor, während Maler und Bildhauer ihre neuesten Kunstwerke ausstellten. Fünf Tage lang währten die Spiele. Jeder Sieger erhielt zunächst einen Palmzweig, am Schlüsse des Festes aber einen Olivenkranz. So einfach dieser Preis war, so hoch ward er geachtet. Im Triumphe zog der Sieger in seine Vaterstadt ein; Dichter feierten seinen Namen in herrlichen Gesängen, er war ebenso berühmt wie ein Feldherr, der eine Schlacht gewonnen hatte.
5. Herkules. Die Griechen verehrten zahlreiche Göttersöhne oder Halbgötter. Der berühmteste aller dieser war der Sonnenheld Herkules, der gleich Simson viele große Thaten vollbrachte. Schon in seiner Wiege erwürgte er zwei Schlangen. Als Jüngling kam er einst an einen Scheideweg. Da erschienen ihm zwei Göttinnen. Die Göttin des Lasters versprach ihm ein Leben voller Freude und Wonne. Die Göttin der Tugend aber verhieß ihm zwar viel Mühe und Gefahr, dafür aber auch Ruhm bei den Göttern und Menschen und ein unsterbliches Leben. Rasch entschlossen stieß der Jüngling das Laster von sich und reichte der Tugend die Hand. Zuerst erwürgte er mit seinen bloßen Händen einen ungeheuren Löwen, dessen Fell gegen jeden Pfeil unverletzbar war. Sein Fell hing er sich als Panzerkleid um und benutzte den Kopf des Löwen als Helm. Hierauf tötete er die neunköpfige lernäifche Schlange oder Hydra, welche ungeheuren Schaden unter den Herden angerichtet hatte. Da ihr sogleich an Stelle des einen abgehauenen Kopfes zwei neue nachwuchsen, so sengte er die Wunde mit einem brennenden Baume. Mit ihrem Gifte aber vergiftete er seine Pfeile. Darnach reinigte er den Stall des Königs Augias, in welchem 30 Jahre lang 3000 Rinder gewesen waren, an einem Tage, indem er einen Fluß hineinleitete. Sodann fing er eine Hirschknh mit goldenen
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