Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 55

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
2. Einrichtung eines Freistaates und Stndekampf. 55 Brutus, der sie vertrieben hatte, teilnahmen. Die Verschwrung wurde entdeckt, und Brutus lie die Verschwrer, unter ihnen seine eigenen Shne, hinrichten. Auch der Einfall des etruskischen Knigs Porsenna von Clsium soll durch die Tarquinier ver-anlat sein. Dieser besetzte rmisches Gebiet; Rom selbst zu nehmen wurde er aber durch die Heldentat des Hortius Cocles verhindert, der allein die Pfahlbrcke beim Janiculus (S. 50) gegen die Eindringlinge verteidigte. Von weiteren Versuchen, Rom zu erobern, abzustehen, soll er durch den Heldensinn des Mucius Scvola bewogen worden sein, der nach einem mi-glckten Versuch, den König zu ermorden, seine Hand in brennendes Feuer legte, um ihm zu zeigen, welch standhafter Sinn die rmische Jugend beseele. Der letzte Versuch der Tarquinier, die Herrschaft wieder zu gewinnen, wurde durch Brutus abgeschlagen, der selbst in der Schlacht fiel. Die Plebejer waren unter der patrizischen Herrschaft vielfach Der im Nachteil. Das Recht sprach der patrizische Konsul, gegen die esf Auflage von Steuern und Einstellung zum Kriegsdienst stand ihnen kein Rechtsmittel zu Gebote, ihre Ehen mit Patriziern oder Patrizierinnen waren nicht rechtsgltig. Und dazu gerieten die rmeren Plebejer durch die zahlreichen Kriege, bei denen sie ohne Sold ins Feld ziehen muten, in eine uerst bedrngte Lage. Denn während dieser Zeit blieben ihre cker unbestellt oder wurden wohl gar vom Feinde verwstet. War nun der Krieg glcklich gefhrt, so nahmen die Patrizier einen Teil des durch Eroberung gewonnenen Staatslandes (ager pblicus) nach dem Herkommen in Besitz, die Plebejer hatten, so lange die Bevlkerung geringer und Land ausreichend vorhanden war, kein Interesse daran, da ihnen die Mittel zur Bestellung fehlten. Whrend dadurch die Patrizier reich wurden, verarmten die Plebejer immer mehr, und es bildeten sich hnliche Verhltnisse heraus wie in Athen vor Solon. Die armen Plebejer wurden Schuldner der Patrizier und, wenn sie nicht bezahlen konnten, deren Schuldknechte. Diese Schuldknechtschaft war aber sehr hart, und gegen Mihandlungen war bei den patrizischen Richtern kein Recht zu erhalten. Diese Mistnde und das Streben der Plebejer nach Gleichberechtigung riefen einen Stndekampf hervor, der sich durch 2 Jahrhunderte hinzog (bis 300). Als einst ein der Schuldknechtschaft verfallener Centrio von seinem Herrn gemihandelt worden war, verweigerten die Plebejer den Kriegsdienst. Der eine Konsul bewog sie zwar durch Freilassung

2. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 58

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
58 Rmische Geschichte. Erster Zeitraum. Gleich- Nach und nach gelangten die Plebejer auch in den Besitz Tt Wobeier" der ihlten vorenthaltenen Staatsmter. Nachdem eben jener Patriziern Canulejus durchgesetzt hatte, da ein Konsul Plebejer sein 367 drfe, setzten 367 die Gesetze des Licinius Stolo und des Se.rtius, die nach zehnjhrigem Kampfe durchgingen, fest, ein Konsul zum mindesten msse Plebejer sein. 366 wurde denn auch als erster plebejischer Konsul ebeu jener Se.rtius erwhlt. Nun wurden auch bald die brigen mter den Plebejern zu-gnglich. So die Diktatur, die Zensur (das Amt fr Ein-schtzung zur Steuer, Aushebung zum Heeresdienst, Senatoren-whl und Aufsicht der die Sitten), die Prtur (das Richteramt), 3oo bis endlich 300 mit dem Zugestndnis der Priestermter die Plebejer vllige Gleichberechtigung mit den Patriziern er-reicht hatten. Schulden. Auch der Not der Plebejer wurde gesteuert. Durch die Gesetze etsf eben jener Licinius Stolo und Sextius wurde eine hnliche Schuldenerleichterung herbeigefhrt, wie sie Solon mit seiner Seis-achtheiaj (S. 11) fr Athen bewirkt hatte. Zugleich wurde ver-ordnet, da kein Wirger mefir als 500 Morgen Staatsland besitzen Joffe. Die Schnldhaft war schon durch die Zwlftafel-gesetzgebung beschrnkt worden, spter wurde sie gnzlich aufgehoben. 3. Kmpfe um die Kerrschaft der Italien. Die quer und Volsker waren Nachbarn und Feinde Roms (vgl. Coriolan S. 56 f.). Von den brigen Jtalikern (S. 51) waren die hervorragendstell: 1. die Urubrer, 2. die Sabiner (zum Teil in den Abruzzen). Aus diesen erwuchsen 3. die Samniter (Sa-biniter), ein tapferes Bergvolk, das den Rmern oft gefhrlich wurde, und 4. die Bewohner der mittelitalischen Kantone, unter denen die Marser in spterer Zeit eine Rolle spielten. Ferner im westlichen Unteritalien: 5. die Kampner, 6. die Lukner und 7. die Bruttier; im stlichen Unteritalien: 8. die Aplier. In der vom Arno durchflossenen Landschaft saen die Ktrnsker, ein Volk von groer Kunstfertigkeit in Erz- und Ton-arbeiten (etruskische Vasen) und eigenartigen Religionsgebruchen (Eingeweideschau). Sie Hattert einen Bund von 12 Stdten, unter denen Veji, Tarquln, Clusium bemerkenswert sind. Oberitalien wurde den Etruskern von den Galliern (Kelten) abgenommen, einem lebhaften, tapferen, aber unstten und un= ruhigen Volke. Bewohner Italiens Etrnsker Gallier

3. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 59

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
3. Kmpfe um die Herrschaft der Italien. 59 Auerdem hatten an den Ksten Unteritaliens die Griechen Griechen zahlreiche Niederlassungen, die man unter dem Namen Gro-griechenkand zusammenfate. Hier lag das wegen seiner Schwelgerei bekannte (Sybaris, hier Cum, wo in einer Grotte die berhmte Sibylle ihre Weissagungen verkndete, hier auch die Altstadt (Palapolis"), aus der spter eine Neustadt", das heutige Neapel, entstand. I. Rom war zur Knigszeit Vorort des latinischen Bundes Kriege: gewesen. Dies Verhltnis lockerte sich bei Einrichtung des Frei- L latitterte staates, und die Latiner muten erst besiegt werden, ehe der ewige Bund" mit ihnen erneuert wurde. Ferner hatte Rom mit den Nachbarvlkern, den quern, quer den Volskern (S. 56) u. a., vielfach Kmpfe zu bestehen, und 93ol'5tei zum fteren mute zur Fhrung des Krieges ein Diktator er-nannt werden. Ein solcher war unter anderen Cincinntus, den man vom Pflug zur bernahme des Diktatoramtes abrief, ein Zeichen der bescheidenen Sitten jener Zeit. Ii. Schon mit Porsenna (S. 55) begann der Krieg gegen die ii. Gegen Etrusker, der auch spter oft erneuert wurde. 477 zog das Ge- btctru5!er schlecht der Fabier allein gegen Veji zu Felde, fiel aber an der Eremera bis auf einen, der dann das berhmte Geschlecht fort- Cremera pflanzte. Um 396 fiel Veji, angeblich nach zehnjhriger Belagerung, Neji 396 ein Verdienst des Diktators Frius Camlllus, der durch einen unterirdischen Gang in die Stadt eingedrungen sein und das Opfer, das der Oberpriester eben im Begriff war irrt Namen Vejis darzubringen, fr Rom vollzogen haben soll. Er soll dann als erster Triumphator mit 4 weien Rossen in Rom eingezogen sein. Mit der Eroberung Vejis war Rom Herrin des sdlichen Etrurien geworden, wo es sofort zur Sicherung seines Besitzes mehrere Militrkolonien anlegte. Iii. Nicht lange darauf fielen die Gallier in Etrurien ein. in. Gegen Als diese Elsium belagerten, baten die Clusmer Rom um Hlfe. bte aiilcr Drei rmische Gesandte, die der die begehrte Hlfsleistung unterhandeln sollten, griffen in den Kampf ein. Nunmehr wandten sich die Gallier gegen Rom und brachten den Rmern am 18. Juli 390 an der Itia eine vernichtende Niederlage bei. Es 390 war ein Unglckstag", der noch lange als solcher im Andenken ^d?rama" der Rmer geblieben ist. Ein Teil der Rmer flchtete nach Veji, ein Teil rettete sich auf das Kapital. Nur achtzig Senatoren blieben in der Stadt und erwarteten, mit dem Amtsgewande an-

4. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 60

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
60 Rmische Geschichte. Erster Zeitraum. getan, in den Vorhallen ihrer Huser den Tod. Anfnglich hielten die Gallier die unbeweglich dort Sitzenden fr Bildsulen; als sie aber merkten, da sie lebende Wesen vor sich hatten, hieben sie die ehrwrdigen Greise erbarmungslos nieder. Das Kapitol zu er-strmen, gelang ihnen nicht. Als sie es durch einen nchtlichen berfall zu nehmen suchten, wurde die Besatzung durch die Wachsamkeit der Gnse, die man zu Ehren der Juno hielt, ge-rettet, durch deren Geschnatter wurde Mnlius geweckt, der die hinaufklimmenden Gallier in den Abgrund stie, eine Rettungs-tat, von der er den Beinamen Capitolinus" erhielt. Der Besatzung wurde darauf von dem gallischen Brennus (Heer-fhret) freier Abzug gegen Zahlung eines Lsegeldes gewhrt. Als man daran ging, das Geld abzuwgen, bedienten sich die Gallier falschen Gewichtes, und als die Rmer sich darber be-klagten, warf der Brennus noch sein Schwert in die Wagschale und sagte: Weh den Besiegten (Vae victis)! Spter erzhlte man. in diesem Augenblick sei Camillus, der, obwohl verbannt, in der Not zum Diktator ernannt worden war, mit einem Heere ein-getroffen, habe den Brennus geschlagen und ihm das Lsegeld abgenommen. Er sollte dann auch das Volk, das aus dem zer-strten Rom nach Veji auswandern wollte, zum Bleiben in der Vaterstadt bewogen haben. Iv. Kriege Iv. Durch den Ausgleich der Stnde, der sich, nachdem das samnitmt Konsulamt durch die Plebejer gewonnen war. vollzog (S. 55), bete erstarkte Rom immer mehr, zumal es durch militrische Reformen tintmtrfrieg ^ch waffentchtig machte (Bildung der Legion. Aufstellung in 3 Treffen). Schon suchte man seinen Beistand. So rief Cpua, eine Stadt in Kampnien. die Hlfe der Rmer an. als es von den benachbarten Samnitern bedrngt wurde. Dieser Umstand fhrte 3 lange und wechselvolle Kriege mit diesem tapferen Volke herbei, die sich von 343290 hinzogen. 1. Erster 1. Im ersten Kriege, von dem uns nur die Sage berichtet, Rriefl siegten die Rmer mit Hlfe ihrer latinischen Bundesgenossen. 2. fiatin er* 2. Fr die geleistete Bundeshlfe verlangten indessen die Latiner vllige Gleichstellung mit den rmischen Brgern, so da selbst ein Konsul immer aus ihnen gewhlt werden sollte. Dies wollten die Rmer nicht zugestehen, und so muten die Bundes-genossen niedergeworfen werden. Der Aufstand war um so gefhr-licher, als die Rmer auch nach Kampanien. das mit den La-tinern gemeinschaftliche Sache machte, ziehen muten. Als das Kriegsglck zu schwanken begann, bannte es der Kriegstribun

5. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 61

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
61 Aerius Wus auf die Seite der Rmer, indem er sich vom Ober- Todesweih priester feierlich den unterirdischen Gttern weihen lie und dann, $eusws sich in die Reihen der Feinde strzend, den Heldentod starb. Den Aufstand warf nieder der strenge Manlius Torqutus, dessen Befehle (imperia Manlina) sprichwrtlich wurden, da er seinen eigenen Sohn, der wider sein Gebot sich in einen Einzelkampf nyt dem Feinde eingelassen hatte, hinrichten lie. Die Latiner wurden hart bestraft und ihrer Selbstndigkeit beraubt. nttum erhielt eine Militrkolonie. Mit den Schiffsschnbeln der Antiaten wurde die Rednerbhne auf dem Forum zu Rom geziert, wovon diese den Namen rostra" (Schiffsschnbel) erhielt. 3. Im zweiten Kriege wurde das rmische Heer unter den 3. ^"^tec beiden Konsuln 321 von dem tapferen Samniterfhrer Gavius Pontius in den kaudinischen Engpssen*) eingeschlossen. Die Konsuln schlssen einen Vertrag, der zwar dem Heere freien Abzug gewhrte, aber die schimpfliche Demtigung auferlegte, da es unter einem von Lanzen gebildeten Joch hergehen mute. Der Senat, ob dieser Schmach ergrimmt, verwarf den Vertrag und berantwortete beide Konsuln dem Pontius, der aber ihre An-nhme verweigerte. Der Krieg breitete sich nun weit aus, und es nahmen an ihm nicht nur die Bewohner der mittelitalischen Kantone teil, sondern auch die Etrusker. Auch hier hatte Rom treffliche Feldherrn, den Diktator Paplrius Cursor und dessen Reiter-obersten Fabius Rullianus, der dem Schicksal des jngeren Man-Uus bei gleichem Ungehorsam nur auf Frbitte des Volkes entging, sich aber spter durch siegreiches Vordringen in Etrurien auszeichnete. 4. Im 3. Kriege, an dem auch Umbrer und Gallier teil- 4. Dritter nahmen, erfolgte die Entscheidung durch Fabius Rullianus 295 in der Schlacht bei Sentlnum in Umbrien, wo der Konsul Decius Mus gleich seinem Vater die Todesweihe verlangte und den Heldentod starb. Nachdem schon im 2. Kriege Rom von Kompanien Besitz ergriffen hatte und von den mittelitalischen Kantonen die Waffen gestreckt waren, unterwarfen sich endlich 290 die Samniter, deren 290 Fhrer Gavius Pontius hingerichtet wurde. Vis 280 wurden auch die senonischen Gallier und die Etrusker unterworfen. Die Lukaner und Brttier hatten sich gleichfalls bereits Rom unterworfen, die Griechenstdte schlssen sich meist freiwillig Rom an auer Tarent. *) Von der Samniterstadt Cadium so genannt.

6. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 62

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
62 Rmische Geschichte. Erster Zeitraum. V. Der V. Die Tarentiner sahen mit Besorgnis auf die Fortschritte Pyr?hus* der Rmer. Zwischen ihnen und Rom bestand ein alter Vertrag, und Tarent nqch dem kein rmisches Kriegsschiff das lacinische Vorgebirge umschiffen durfte. Als nun trotzdem eines Tages ein kleines rmisches Geschwader im Hafen von Tarent vor Anker ging, fiel der Pbel, der in Tarent die Herrschaft in Hnden hatte, wtend der die Schiffe her und zerstrte sie teilweise. Der rmische Gesandte, der von den Tarentinern Genugtuung forderte, wurde in der Volksversammlung verhhnt und zuletzt sogar beschimpft. So war Hioms Khre verpfndet. Ein zehnjhriger Krieg 282-272 gegen Tarent war die Folge (282272). Garent, eine reiche und ppige Handelsstadt, deren Brger des Waffendienstes lngst entwhnt waren, rief angesichts des drohenden Krieges, wie es schon frher geschehen war, einen griechischen Sldnerfhrer herbei. Pyrrhus von Epirus, ein ritterlicher, tchtiger, aber unftter und abenteuerlustiger Heer-280 fhret aus der Familie Alexanders des Groen, landete 280 befflranea mit 22 500 Fusoldaten, 3000 Reitern und 20 Elefanten in Tarent. Bei Heraklea an der ftfte des tarentischen Meerbusens standen sich 280 die mazedonische Phalanx und die rmische Legion einander gegenber. Pyrrhus siegte vermge feiner tchtigen Reiterei und feiner Elefanten, die den Rmern noch unbekannt waren und daher lukanifche Cchfen" genannt wurden. Die Folge des Sieges war der Anschlu der meisten fditalifchen Bundesgenossen Roms an Pyrrhus. Dieser aber Cineas in sandte als Unterhndler den Redner Cineas nach Rom, der die Rmer zu einem Vertrage bewegen sollte. Seiner Geschicklichkeit gelang es in der Tat, den Senat dem Vertrage gnstig zu stimmen. Da erschien der greise, schon blinde Senator Appius Claudius, der sich wegen feiner Altersschwche in einer Snfte in die Kurie tragen lie, und mahnte in eindringlicher Rede die wankenden Gemter an die bisher von den Rmern berall bewiesene Nationaltugend der Standhaftigkeit. Nunmehr wurde Cineas mit dem Bescheide entlassen, Rom knne nicht mit einem Feinde unterhandeln, der noch auf dem Boden Italiens stehe. Pyrrhus Auch der Versuch des Pyrrhus, durch einen Zug in die b Rom Roms die Stadt zur bergabe zu bewegen, scheiterte an der Festigkeit der Brger. Die Rmer hatten Pyrrhus immer neue Heere entgegenzustellen, so da dieser staunend fragte: Kmpfe ich denn mit einer Hydra?" Cineas aber meldete an Pyrrhus, Rom fei ihm wie eine Stadt der Götter und der Senat

7. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 63

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
3. Stampfe um die Herrschaft der Italien. 63 wie ein Rat von Knigen erschienen. Noch einmal wollte Pyrrhus, der an dem Ausgang seines Unternehmens zu verzweifeln anfing, Rom auf friedlichem Wege gewinnen und suchte den von Rom zur Auswechselung der Gefangenen abgesandten Fabrlcius Luscinus zu bestechen. Dieser wies jedoch jegliches Geschenk zurck. Darauf fhrte ihn Pyrrhus bei einer Unterredung vor einen Vorhang, hinter dem ein Riesenelefant verborgen war. Auf einen Wink des Pyrrhus fiel der Vorhang, und Fabricius fhlte seinen Hals pltzlich von dem Rssel des Ungetms um-schlungen. Indessen der unerschtterliche Mann hatte nur eine Antwort: So wenig mich gestern dein Gold gelockt hat, so wenig schreckt mich heute dein Elefant". In der Hoffnung, da die rmischen Gefangenen vielleicht ihre Mitbrger zum Frieden bewegen mchten, entlie Pyrrhus diese auf kurze Zeit in die Heimat, obwohl er selbst an deren Rckkehr zweifelte. Kaum war indessen die festgesetzte Zeit verstrichen, als smtliche Gefangene ohne Ausnahme sich bei Pyrrhus wieder einstellten. 279 gelang es Pyrrhus noch einmal, einen Sieg davon zu Schlacht bei J3 V- t f T . ar ,' l. r , Senium tragen. Es war dies bet Asculum tn Apulten, aber er mute selbst eingestehen: Noch ein solcher Sieg, und ich bin verloren". Jetzt sollte er auch die Hochherzigkeit rmischer Gesinnung kennen lernen. Sein Arzt erbot sich den Rmern, ihn, ihren Hauptfeind, zu vergiften. Diese aber, weit entfernt, das schndliche Anerbieten anzunehmen, lieferten den Arzt an Pyrrhus aus, der in Bewunderung dieses Edelmutes die rmischen Gefangenen ohne Lsegeld freilie. Darauf ging Pyrrhus, von Syrakus gegen die Karthager .Pyrrhus zu Hlfe gerufen, unter Zurcklassung einer Besatzung in Tarent, m ot,'I,en nach Sizilien. Allein er erntete dort nur Mierfolge und kehrte 275 nach Italien zurck. Hier wurde er auf einem Zuge nach Kompanien 275 noch Sieg der auf samnitischem Gebiet bei Benevent von den Rmern, die Beneven? inzwischen die abgefallenen Bundesgenossen gezchtet hatten, unter 275 ihrem Konsul (Turins Denttus angegriffen und geschlagen. Wiederum verlie Pyrrhus Italien und begab sich nach Griechen-land, wo er zu Argos in einem Straenkampfe durch den Stein-rourf eines Weibes den Tod fand. Seine in Tarent zurckgelassene Besatzung ergab sich 272 den Rmern. Die auf- 272 stndischen Bundesgenossen wrben nunmehr ertbgltig unterworfen, ^^inter Nachdem balb barauf auch die Picenter im Osten Mittel- gtc| italiens und die allentfner im Sdosten der Halbinsel in

8. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 64

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Rmische Geschichte. Zweiter Zeitraum. Botmigkeit gebracht waren, war Italien bis zum nrdlichen Apennin römisch. Ergebnis Das durch Waffengewalt Errungene wurde durch weise Staats- mnner zu einem einigen Reich unter Roms Szepter verschmolzen. Allmhlich durchdrang die einzelnen Glieder des neuen Reichs das Gefhl nationaler Einheit, und die Männer der Toga" begannen voll Selbstgefhl auf die Nichtrmer herabzuschauen. Der In all diesen ueren und inneren Stampfen hatte sich der * Volkse* rmische Volkscharakter voll entwickelt. Sein Grundzug war die charakter stiebe, die den einzelnen befhigte, jedes Opfer, auch das des Lebens, dem Vaterlande zu bringen, wie dies uns der Opfertod eines Decius zeigt, Gehorsam gegen die Gesetze, Kapferkeit und militrische Jucht waren daher die ersten Gebote eines jeden Rmers. Ein Manlius Torqutus lie seinen eigenen Sohn hinrichten, weil er gegen das Gebot militrischen Gehorsams fehlte, indem er trotz des Vaters Verbot den Feind angegriffen hatte (S. 61), und der Reiteroberst Fbius Rullinus entging bei gleichem Vergehen nur auf Frbitte des Volkes gleicher Strafe durch seinen Diktator Papirius Cursor, obwohl auch er gleich dem jngeren Manlius gesiegt hatte (S. 61). Ferner zeichneten den Altrmer aus fromme Ehrfurcht, die nicht nur den Gttern, sondern auch den Eltern erwiesen wurde, Ilnve-stechtichkeit (Fabricius), Grene (des Pyrrhus Gefangene), Gengsamkeit (der Diktator Dentatus wurde von sabinischen Ab-gesandten getroffen, wie er in seiner Htte ein einfaches Mahl auf hlzernem Teller verzehrte), endlich Gerechtigkeit und Charakterfestigkeit (Appius Claudius). Zweiter Zeitraum. Grndung des rmischen Weltreiches. 264133 v. Chr. Krster Abschnitt. Der Kampf mit den Puniern. 264201 (146) v. Chr. / 4 Der erste pnnische Krieg. Karthago, im 9. Jahrhundert von flchtigen Aristokraten aus Tyrus, der Sage nach unter Fhrung der Knigstochter Dido, an einer beraus gnstigen Stelle der Bucht von Tunis

9. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 65

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
4. Der erste punische Krieg. 65 gegrndet, war durch Handel und Gewerbe zu hoher Blte ge-langt. Es hatte sich das afrikanische Vinnenland untertnig gemacht, mit den Stdten am Nordrande Afrikas Bundesgenossenschaft geschlossen und zahlreiche Kolonien in Spanien, Sar-dinien, Korsika, auf den Balearen und Sizilien gegrndet. Die Leitung der Regierung lag in den Hnden des Senats; an der Spitze des Staates standen zwei Richter, die Suffeten". Die Karthager, von den Rmern wegen ihrer phnizischen Ab-stammung Punier" (Poeni) genannt, waren ein Volk von groer Betriebsamkeit, Zhigkeit und groem Unternehmungsgeist. Die Bevlkerung Karthagos bestand aus Grokaufleuten, kleineren Geschftstreibenden, Handwerkern und Sklaven; die Unterschiede zwischen arm und reich waren sehr schroff. Das Streben der Karthager nach der Herrschaft der die Inseln des westlichen Mittelmeeres mute notwendig zu einem Zusammensto mit der aufsteigenden Gromacht Rom führen, besonders in dem Italien benachbarten Sizilien, dessen Westen nach langen Kmpfen mit den Griechen in der Hand der Karthager geblieben war. Die beiden Gegner waren sehr ungleich in ihren Kriegsmitteln. Karthago war stark durch seine See-, Rom durch seine Landmacht. Karthago besa eine tchtige Reiterei und Elefanten, in Rom berragte das Fuvolk die Reiterei. Der Rmer zog selbst ins Feld, das karthagische Heer bestand aus Sldnern. Ein zgelloser Haufe von Sldnern, die sich selbst Mamer- an;ng tftttt" (Shne des Mars") nannten, hatte sich, aus syrakusanischem jm ftm9e Dienst entlassen, in Messana festgesetzt und nach treuloser Er-mordung der mnnlichen Einwohner sich zu Herren der Stadt gemacht. Von Hiero, dem Tyrannen von Syrakus, bedrngt. erhielten sie von Karthago auf ihre Bitte eine Besatzung; ein Teil dieser jedoch, mit der punischen Herrschaft unzufrieden, wandte sich an Rom. Obwohl man dort Bedenken trug, eine solche Raub* bnde zu untersttzen, lag es doch zu sehr im Interesse der Stadt, Messana nicht in fremder Hand zu lassen, als da sie nicht eingreifen sollte. Die Rmer verleiteten daher die punische Besatzung mit List zum Abzge und schickten, als Messana zugleich von den Karthagern und Hiero belagert wurde, ein Heer, das die belagerte Stadt entsetzte. Hiero schlo in richtiger Erkenntnis seiner Vorteile in Bndnis mit den Rmern; zwischen Rom und Karthago aber tntbrannte ein Krieg, der erste punische, der von 264241 dauerte. I. Die Rmer waren im Landkriege glcklich und eroberten Krieg Ulgrigent, den Hauptsttzpunkt Karthagos. Doch war der Erfolg Schultz. Gesch. fr Iv. 5

10. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 66

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Rmische Geschichte. Zweiter Zeitraum. nicht nachhaltig, da sie zur See den Karthagern nicht gewachsen waren. Sie entschlossen sich daher zum Flottenbau. In 60 Tagen waren 100 Fnfruderer hergestellt, die sie nach dem Muster eines gestrandeten karthagischen Schiffes erbauten. Auf diesen Schiffen befestigte man an einem Mste Enterbrcken, vermge deren bei einem Zusammentreffen die Mannschaft leicht auf das feindliche Schiff bersteigen konnte. Dadurch wurde der Seekrieg in einen 260 Landkrieg verwandelt, und so gelang es 260 dem Flottenbefehls-fdaajs* Haber Duilius, bei Mika an der Nordkste Siziliens einen Sieg der die karthagische Flotte davonzutragen. ii. Der Ii. Durch solchen Erfolg ermutigt, vermehrten die Rmer ^Afrika" nunmehr ihre Flotte bis auf 330 Schiffe. Mit dieser trugen sie Seeschlacht 256 bei Lknomus an der Sdkste Siziliens in einer planmig Ewomus durchgefhrten Seeschlacht einen glnzenden Sieg davon, worauf 266 sie nach Afrika bersetzten. Atllius Regulus, der durch den Abfall der karthagischen Bundesgenossen und eine Erhebung der Numidier Untersttzung erhielt, rckte vor Karthago und brachte die Stadt in uerste Bedrngnis, so da die Karthager schon Friedensunterhandlungen anknpften. Indessen die harten Be-dingungen, die Rom stellte, waren fr sie unannehmbar. Sie verharrten daher im Kriege und riefen zu ihrer Hlfe griechische Sldner herbei. Deren Fhrer, der Lazedmonier Tanthlppus, flte ihnen Mut ein und unterwies sie in zweckmigem Ge-brauch ihrer Reiterei und ihrer Elefanten. So gelang es den 2:5 Karthagern 255, die Rmer bei Tun es zu schlagen und Regulus selbst gefangen zu nehmen. Nur ein kleiner Rest des rmischen Heeres konnte 254 von der rmischen Flotte aufgenommen werden -auf der Rckfahrt scheiterte aber diese. Iii. Zweiter Iii. Eine neuerbaute rmische Flotte nahm 254 Panvrmus scher (Palermo) auf Sizilien, das man seitdem besetzt hielt./ Ein Ver-254-241 such der Karthager, es wiederzugewinnen, milang; 250 wurden Rmischer sie hier von Ccllius Metellus zu Lande vollstndig ge-P^nomius schlagen, so da sie, an einem glcklichen Ausgange des Krieges verzweifelnd, zu unterhandeln begannen. Der gefangene Regulus soll nach Rom geschickt worden sein, aber, obwohl kriegsgefangen, den Frieden widerraten haben*). *) Die Erzhlung von den Martern, denen er infolgedessen bei den Karthagern ausgesetzt gewesen sein soll (mit abgeschnittenen Augenlidern sei er der Sonne ausgesetzt und in einem mit Ngeln ausgespickten Fasse einen Berg herabgerollt worden), ist von rmischem Punierhah, erfunden.
   bis 10 von 451 weiter»  »»
451 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 451 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 5
2 22
3 6
4 65
5 3
6 7
7 4
8 5
9 1
10 182
11 11
12 5
13 3
14 14
15 0
16 6
17 0
18 1
19 4
20 112
21 3
22 3
23 123
24 5
25 17
26 48
27 27
28 11
29 5
30 0
31 30
32 0
33 2
34 23
35 6
36 21
37 52
38 0
39 34
40 1
41 3
42 25
43 1
44 4
45 31
46 37
47 39
48 29
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 16
1 26
2 39
3 52
4 84
5 16
6 11
7 54
8 33
9 95
10 16
11 9
12 30
13 27
14 72
15 19
16 126
17 314
18 23
19 7
20 74
21 21
22 14
23 86
24 2
25 91
26 29
27 40
28 21
29 16
30 48
31 36
32 10
33 31
34 32
35 31
36 85
37 162
38 19
39 29
40 14
41 143
42 22
43 120
44 27
45 90
46 28
47 7
48 9
49 9
50 2
51 5
52 51
53 28
54 18
55 198
56 78
57 2
58 14
59 50
60 18
61 32
62 1
63 95
64 30
65 94
66 24
67 16
68 128
69 25
70 20
71 89
72 86
73 15
74 52
75 8
76 34
77 26
78 23
79 3
80 11
81 47
82 21
83 68
84 3
85 57
86 82
87 16
88 41
89 51
90 60
91 9
92 308
93 6
94 51
95 33
96 31
97 7
98 278
99 7

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 1
2 4
3 4
4 2
5 12
6 2
7 9
8 4
9 10
10 18
11 0
12 4
13 0
14 1
15 14
16 22
17 1
18 19
19 16
20 0
21 1
22 2
23 0
24 3
25 3
26 16
27 81
28 0
29 1
30 12
31 9
32 0
33 55
34 1
35 2
36 0
37 4
38 0
39 28
40 18
41 0
42 1
43 7
44 6
45 4
46 1
47 1
48 2
49 16
50 3
51 4
52 12
53 4
54 27
55 33
56 8
57 0
58 5
59 49
60 6
61 0
62 33
63 17
64 12
65 3
66 0
67 1
68 2
69 0
70 0
71 17
72 0
73 4
74 6
75 9
76 0
77 8
78 2
79 3
80 27
81 16
82 7
83 0
84 0
85 27
86 1
87 0
88 2
89 1
90 2
91 21
92 0
93 2
94 7
95 0
96 3
97 26
98 6
99 8
100 20
101 0
102 2
103 9
104 0
105 0
106 3
107 0
108 3
109 3
110 1
111 0
112 2
113 0
114 2
115 1
116 2
117 0
118 2
119 1
120 0
121 14
122 0
123 1
124 4
125 1
126 4
127 26
128 0
129 7
130 3
131 16
132 10
133 0
134 5
135 0
136 24
137 0
138 4
139 3
140 12
141 0
142 4
143 12
144 5
145 23
146 53
147 0
148 11
149 6
150 9
151 15
152 3
153 1
154 3
155 24
156 6
157 5
158 14
159 2
160 1
161 14
162 60
163 82
164 1
165 7
166 32
167 1
168 1
169 0
170 2
171 15
172 4
173 15
174 0
175 40
176 7
177 101
178 3
179 9
180 1
181 5
182 63
183 25
184 10
185 0
186 3
187 9
188 8
189 3
190 1
191 12
192 16
193 0
194 7
195 0
196 1
197 12
198 3
199 7