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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Besonderer Theil - S. 48

1856 - Eßlingen : Weychardt
48 Erste Abtheilung. Europa. gegen O. lagern sich den Uralpen die Kalkalpen vor. Die südlichen Kalk- alpen bestehen vorherrschend aus Jura- und Kreidekalk; doch treten zwischen diesen Gebilden öfters Granit, Gneus und Glimmerschiefer hervor; im südlichen Tyrol bildet der rothe Porphyr in Verbindung von Dolomit die Berge, welche das Eisackthal einschließen, die Umgebungen von Botzen und den Anfang des Thales von St. Pellegrin. Die südlichen Kalkalpen beginnen erst am östlichen Ufer des Orta Sees und ziehen von hier nach No. und Ono. bis zum Ende der julischen Alpen durch 6 — 7 Längengrade. An ihrem westlichen Anfangspunkt sind sie nur 2 — 3 Stunden breit, aber gegen O. hin wächst ihre Breite schnell und mag vom rechten Drauufer in Kärnthen bis Fiume oder bis zur Südspitze Istriens 30 — 40 Stunden betragen. Auch ihre Höhe nimmt gegen O. zu. Vom Orta- bis zum Como See bilden sie nur Berge von 1,800' — 3,000'. Vom östlichen Ufer des Como Sees an er- heben sie sich bis zu 7000 und 8000', im Terglou 9,294', in der Steiner Alp 10,274'; dagegen sind die julischen Alpen wieder niedriger, nur 5—6,000', der Monte mag- giore in Istrien nur 4,410' und der Kleck 6,500' hoch. Große Querthäler durch- brechen die südlichen Kalkalpen und laufen in 8 —10 Stunden lange Seen aus, wie der Orta, der Lago maggiore, der Como, Jseo, Jdrio und Garda See, Seen, welche ansehnliche Flüsse in die Fluren Oberitaliens aussenden. Sie liegen am Ausgange der Querthäler 6 — 700' hoch und bezeichnen den Fuß des Alpenlandes auf der Südseite. Eine Menge von Querspalten und Klüften, welche an vielen Orten wahre Höhlen bilden, die entweder durch ihre Größe oder ihre Tropfstein- gestalten sich auszeichnen, zerreißen die Kalkalpen. Die Zerklüftung ist besonders in den karnischen und julischen Alpen ausgezeichnet. Hier liegt die Ädelsberger Höhle in Krain, die größte aller bekannten Höhlen, voll prächtiger Tropfsteingestalten; hier liegt der merkwürdige Zirknitzer See; hier insbesondere verschwinden Bäche und Flüsse Plötzlich in Schlünden, um in meilenweiter Entfernung wieder hervorzubrechen. 14. Dem ganzen Saume der Alpen vom Monte Viso bis zum adriatischen Meere ist ein 800 —1,700' hohes Hügelland vorgelagert, welches den Uebergang zum Tieflande bildet. Der üppigste und reichste Pflanzenwuchs, die höchste Frucht- barkeit, die prächtigsten Kastanien- und Laubholzwälder, goldene Saaten, treffliche Weine, Oel- und Maulbeerbäume, eine kühlende Alpenlust, luftige Höhen mit den herrlichsten Aussichten, unmuthige Thälchen mit lebendigen Bächen, kurz alle land- schaftlichen Reize charakterisiren dasselbe. 15. Die Uralpen sind auf der Südwest-, West- und Nordseite vom Mittelmeere an bis zur österreichischen Ebene ununterbrochen von den westlichen und nörd- lichen Kalkalpen umgürtet. Ihre Breite und Höhe ist so außerordentlich, daß, wenn man die Alpen von N., Nw. oder W. betrachtet, die hohen Kalkalpen sich überall dem Blicke zeigen und die Uralpen dergestalt verdecken, daß nur an wenigen Stellen einzelne und zwar die höchsten Hörner und Gruppen herüberschaucn. Den Uralpen zunächst streichen die höchsten, 8,000'— 13,000' hohen Kalkalpen; auf ihrer äußern, gegen die Ebene gerichteten Streichungslinie haben sie eine Höhe von 4 — 7,000', und stufen hier nicht allmählig hinab, sondern enden mit sehr steilen Wänden. Dieses 360 Stunden lange und 8 —15 Stunden breite Kalkgebilde besteht aus Uebergangs - und sekundären Gesteinen, worunter besonders Grauwackenschiefer und ältere Sandsteine, Thonschiefer, Liaskalk und Mergelschiefer, Jurakalk, Gvps und Steinsalz, Kreide und Quadersandstein auftreten. Die westlichen und nördlichen Kalkalpen sind nach allen Richtungen von sehr vielen'thälern durchschnitten, und stellen eine unübersehbare Menge von Gebirgsrücken und hohen Hörnern dar, welche zum Theil in unwandelbare Schneemäntel gehüllt. zum Theil mit den ausgedehn- testen Gletschern belastet sind, die bis in die fruchtbaren Thäler hinabreichen. 16. Die Südgrenze der nördlichen Kalkalpen ist durch eine Menge von Längen- thälern, welche das Kalksteingebilde von den Uralpen scheiden, und die Nordgrenze durch eine Menge von kleineren und größeren Seen ausgezeichnet, die, wie an der Südseite der Alpen, am Ausgange der Querthäler liegen und auch hier den Fuß des eigentlichen Gebirges bezeichnen. Es sind dieß die schweizerischen, bairischen und österreichischen Seen, die 1 —6 Stunden lang und l/h — 1 Stunde breit sind, und 1,080—1,780' an Höhe haben. Ausnahmen hiervon machen der Tegernsee in Baiern, 2,254', und der Bourgetsee bei Chambery in Savoyen, 672' hoch. Die Ufer dieser Seen bestehen meist aus schrecklich zerrissenen, furchtbaren, 5 — 6000' über die See- fläche erhabenen Kalkfelsen, deren nackte, steile, 2 — 3000' hohe Wände senkrecht aus den dunkelgrünen Fluthen emporsteigen. Noch schauerlicher werden diese Seen durch

2. Besonderer Theil - S. 13

1856 - Eßlingen : Weychardt
13 Die geognostische Beschaffenheit. 4. Das Diluvium und Alluvium bedeckt große Strecken der Tiefländer. Mehr oder weniger verbreitet kommt es auch in den Gebirgö- ländern und auf den Hochebenen vor. 3) 5. Die neptunischen Gesteine der Gebirge sind an vielen Punkten von vulkanischen Gebirgsarten durchbrochen. Auch in einigen Tiefebenen erheben sich vulkanische Massen in inselsörmiger Gestalt. Die meisten der aus vulkanischen Gesteinen zusammengesetzten Berge sind aber keine thätigen Feuer- essen^;'nur an verhältnißmäßig wenigen Orten finden sich thätige Vul- kane 5). 6. Europa gehört 2 Erschütterungskreisen an: der Erdbebenzone des mittelländischen Meeres«) und dem isländischen Erschüt- tvetcn auch in den Schuttebeuen der Tiefländer zu Tage, entweder nur an einzelnen Punkten, wie im deutschen Tieflande, oder in sehr großer Ausdehnung, wie im französischen, noch mehr aber im östlichen Tieflande Rußlands. s) Eine merkwürdige Erscheinung aus der Bildungsepoche des Diluviums sind die erratischen Blöcke oder Findlinge. Dieß sind große, oft ungeheure Fels- blöcke von Urgebirgsartcn in solchen Gegenden, wo entweder gar keine Gesteine, oder nur solche von anderer Beschaffenheit zu Tage kommen. Man findet sie auf den schweizerischen Hochebenen, sowie am Südabhange und in den innern Thälern des schweizerischen Jura. Sie sind in Bezirke oder Zonen abgetheilt, welche den Aus- mündungen der großen Alpenthller entsprechen; ihre Beschaffenheit ist dieselbe, wie die der Felsmasscn in den penninischen und schweizerischen Alpen. Erratische Blöcke bedecken aber auch die tertiären Gesteine der englischen Ostküste, die deutsche Tief- ebene, die Inseln des dänischen Archipelagus und das slavische Tiefland in großer Anzahl, und nirgends trifft man dieselben Gesteine in den benachbarten Gebirgen anstehend. Dagegen hat man gefunden, daß die Verbreitung dieser Blöcke in einem großen Halbkreise stattgefunden bat, dessen Mittelpunkt Skandinavien ist. Der mineralogische Charakter dieser Blöcke zeigt nämlich, daß die im nördlichen Rußland verbreiteten Blöcke von Finnland und von der Umgegend des Onegasees, die in Polen, im deutschen und dänischen Tieslande theils ans Finnland, theils aus Schweden, die an der englischen Ostküste aus Norwegen abstammen. Ein merkwür- diges Gebilde jetziger Zeit sind die Gletscher in den Alpen, in den Pyrenäen, im skandinavischen Gebirge und in Island. '9 Vulkanische Gesteine verschiedenen Alters finden sich vom südlichen Frankreich an durch das deutsche Mittelgebirgsland und die Karpathen verbreitet. Es sind Basalt, Trachyt, Diorit, Tuffe, glasige und pechsteinartige Massen, die größtentheils sekundäre Gebirgsarten durchbrochen haben. Man findet sie auch auf der griechischen Halbinsel sin Albanien, Livadien, auf Moreaj, auf einem Theil der Kykladen, im lombardischen Tieflande und in den Hügeln des italienischen Sub- apennins, wo sich viele, theils ausgebrannte, theils nur periodisch erloschene Krater erheben, die zum Theil mit Seen von großer Tiefe ansgefüllt sind; ferner auf der Ostkülte von Sicilien, auf der Westseite von Sardinien, am Ostende der Pyrenäen, an den Westendeu des andalusischcn und castilianischen Scheidcgebirges, im mittleren und nördlichen England, im südlichen Schottland, an manchen Punkten Irlands, auf den Hebriden, Orkaden und Shetlands Inseln. Durchaus vulkanischer Natur sind die Liparen, die kampanischen und pontinischen Inseln, die Färöer, Island, Jan Mayen und die Bäreninsel. 9 Thätige Centralvulkane sind: der Aetna 10,260' und der Schlamm- vulkan Maccaluba auf Sicilien; die liparischen Inseln mit dem ewig thätigen Fcnel:- schlund Monte Schicciola auf Stromboli 2,175'; der Vesuv in Neapel 3,637'; die phlegräischen Felder mit dem 1338 erhobenen Monte Nnovo bei Puzzuoli in Neapel; die mit 7 thätigen und vielen rauchenden Feuerbergen besetzte Insel Island, wor- unter der Oeraefe Jökull 5,927' und der Hekla 5033'; der Esk Mount ans Jan Mayen 1500'. 1 c) Die Erdbebenzone des Mittelmeeres erstreckt sich von den Azoren im W. bis zum Meridian der Straße von Ormus im O.; hier steht sie mit den Erdbebenzonen von Inner- und Südasien in Verbindung. Ihre Länge von W. nach beträgt gegen 1000 Meilen. Die Mitte derselben wird größtentheils vom Mittel-

3. Besonderer Theil - S. 18

1856 - Eßlingen : Weychardt
18 Erste Abtheilung. Europa. Seine, Loire und Garonne, bei dem Don unddnjepr, der Wolga und dem Ural, wenn man bei den beiden letzteren Strömen keine Rücksicht aus ihren Unterlauf nimmt. 10. Der mittlere Wasserstand der Ströme ist von der mittlern Regenmenge abhängig. Derselbe hat in den letzten 50 Jah- ren bei dem Rhein, der Elbe und Oder, wie auch bei den französischen und russischen Strömen bedeutend abgenommen. Die Zeiten der Anschwellung sind nicht sowohl vom Maximum der Regenmenge, als vielmehr von der Zeit des Frostes und der Schneeschmelze abhängig. Die Ströme Deutschlands und des nördlichen Rußlands haben z. B. den höchsten Wasserstand theils am Ende des Winters, theils im Frühlinge, indem die alsdann eintretende Schneeschmelze ihn noch zu erhöhen strebt. Die Ströme aber, welche dem Alpenlande entquellen und Zuflüsse aus demselben aufnehmen, wie z. B. der Rhein und die Donau, haben noch eine zweite Anschwellungsepoche, welche dann eintritt, wenn in den Alpen die Schneeschmelze stattfindet, nämlich im höchsten Sommer. 11. Die größeren Ströme Europas, so wie viele ihrer Zuflüsse, sind schiffbar und tragen öfters schon im Mittel- lauf bedeutende Lasten. Für Verkehr und Handel sind besonders die deutschen, französischen, russischen und britischen Ströme von Wichtigkeit. Vermöge der vielen günstig gebildeten Tragplätze konnten auch in den Ge- bieten dieser Ströme Kanäle angelegt werden, durch welche die bedeutendsten Stromsysteme und die entgegengesetztesten Meeresbecken in nahe Berührung gebracht worden sind. Die meisten und größten Kanäle finden sich in Groß- britanien, in den Niederlanden, in Belgien, in Frankreich, Deutschland, Rußland und Italien. 12. Europa ist sehr reich an größeren und kleineren Seen. Sie sind sehr ungleich vertheilt. Die meisten Seen liegen im Innern oder am Nord-, Süd- und Ostfuß der Alpen/) in dem skandinavischen Gebirge Norwegens und Schwedens/) in den um die Ostsee gelagerten Provinzen Rußlands/) in Preußen/) Pommern, Brandenburg, Mecklenburg/) Lauenburg und Hol- stein, in Schottlands und in Irland/) Einige Seen finden sich auch aus der griechischen^) und italienischen Halbinsel/) §. 10. Das Klima. 1. 0,gz Procente des europäischen Areals liegen in der gemäßigt en Zone; in den südlichen Gegenden der drei südlichen Halbinseln geht sie 1 2 * 4 5 * * 8 1) Genfer Se e 9,2 Q.m. N e u f ch a t e l e r S e e 4,2 Q.m. B 0 d en S e e 9,5 o J. Chiemsee 3,5 Q.m. Lago maggiore 4,5 Q.m. Comosee 3,5 Q.m. G a r d a s e e 6,5 Q.m. N e u si e d se r S e e 7,9 Q.m. P l a t t e n S e e 18 Q.m. 2) Wenern Sce 110 Q.m. Wettern See 45 Q.m. Hjelmar See 25 Q.m. Malarsee 18 Q.m. Siljan See 8,2 Q.m. Lutea See 25 Q.m. 5) Enara See 60 Q.m. Saima See 75 Q.m. Lldoga See 320 Q.m., der grosite See in Europa. Onèga See 195 Q.m. Jlmen See 28 Q.m.^ 4) Mauer See 1,g Q.m. Lowentin Hee V2 Q.m. Spirding See 2/.i Q.m. 5) Schweriner See 1,11 Q.m. 6) Lo ch L 0 m 0 nd 1,6 Q.m. 7) Der untere und obere See Erne 4 Q.m. See Neagh. See Killarney, 8) See von Ochrida. See von Janina 1,2 Q.m. See von Topolias. 9) Lago di Trasimeno. 2 Q.m.

4. Besonderer Theil - S. 74

1856 - Eßlingen : Weychardt
74 Erste Abtheilung. Europa. see: die Oder, die Weichsel und eine große Anzahl von Küstenflüssen; in das schwarze Meer: die Donau; in das adriatische Meer: die Etsch, einige Zuflüsse des Po und eine kleine Anzahl von Küstenflüssen. J) An Seen ist das deutsche Alpenland und Tiefland reich; dem Mittelgebirgsland fehlen sie fast ganz. Die meisten und größten Brüche, Sümpfe und Moose finden sich im Tieflande und auf der schwäbischen und bayrischen Hochebene. I. Das Gebiet der Nordsee. 2. Der Rhein [Rhenus]. Sein Stromsystem breitet sich aus in der Schweiz, in Liechtenstein, Vorarlberg, Baden, Hohenzollern, Württemberg, Bayern, im Großherzogthum Hessen, Kurfürstenthum Hessen und in der Land- grasschaft Hessen, im Gebiet von Frankfurt, in Nassau, in den preußischen Provinzen Rhein und Westphalen, in Hannover, in Frankreich, Belgien und in den Niederlanden. 2) Niederungen. Schöne Laub- und Nadelholzwaldungen, darunter der große Baum- wald, 6 Meilen lang und 4 Meilen breit, östlich von Königsberg und nördlich von Wehlau; der 4 Meilen lange Frisching, südwestlich von Wehlan. Einzelne Höhen: die Berge bei Tr unz 617'; der St ab lack mit dem Hasen berge 607'; die isolirte Vorhügelgruppe auf der samländischen Halbinsel mit dem Galt- garben 354', Hausen berge 250' und Wachbude über ge 195'; Nom bin 240'. Fette Marschländer, reich an Gras und Getreide: der Danzig er Werder zu beiden Seiten der Mottlau; der große Marien bürg er Werder zwischen Weichsel und Nogat; der kleine Marien bürg er Werder mit dem Elbing- schen Werder im O. der Nogat; die Niederung von Marienwerder zwischen Graudenz und Marienbnrg; die Tilsiter Niederung im Mündungsland der Memel. Längs der Küste liegen bis 100' hohe Dünen, die stets fortschreiten und Häuser und Bäume bedecken. Die beiden, mit der Ostsee verbundenen Küsten- seen: das frische Haff ^eigentlich Frischings Haff, von dem Flüßchen dieses Namens^ und das kn rische Hass, welche durch die frische und kur i sehe Neh- rung von der Ostsee geschieden, mit derselben aber durch schmale Mündungen, durch das 1,300 Schritte breite Pillauer Ties und durch das Memeler Tief ver- bunden sind. Die Nehrungen sind bloße Dünen, 13 und 15 Meilen lang, höchstens Vs Meile breit und zum Theil 300' hoch. Die Erdzunge Hela bildet das Putzi- ger Wyk. V Nur 4 von den genannten Flüssen gehören Deutschland allein an: Ems, Weser, Elbe und Oder. Der Rhein entspringt und mündet im Ausland; die Donau, Weichsel und Etsch entspringen zwar in Deutschland, münden aber außerhalb dessel- den; die Eider bildet den Grenzfluß zwischen Deutschland und Dänemark; der Po berührt Deutschland gar nicht, sondern nimmt nur einige Zuflüsse aus Deutschland aus. Des Zusammenhangs und der Uebersichtlichkeit wegen werden die genannten Ströme in §. 26 vollständig beschrieben und auch noch die 2, nur den außerdeutschen Provinzen Preußens angehörenden Stromsysteme, das des Pregel und der Memel, in die Beschreibung aufgenommen. 2) 1. 3 Ouellflüsse in Graubünden. a. Der Vorderrhein entsteht aus den kleinen Bergseen und Bächen, welche ans der Nordostseite des St. Gotthards- stockes am Badus und Krispalt zusammenfließen. Die 3 wichtigsten Ouellflüsse des Vorderrheins sind: aa. Der Rhin di Ciamot aus dem Tomasee und Palidulca, am Fuße des Maienthalerstockes, im Brümli, 7,240'; 66. der Cornära Rhein oder Käm er Rhein aus dem Cjämerthal am Fuße des Krispalts [Cresta alta], am Monte de la Sceina de la Reveca, 6,890'; cc. der ©amer Rhein, am Kri- spalt , 6,710'. Vereinigung der 3 Quellflüsse bei Ciamot oder Chiamut 5,290'. Jeder von den vielen Quellflüssen des Vorderrheins führt in der Landessprache seinen eigenen Namen. Der oberste Flußlauf heißt Rhein di Ciamot und d'ursera; dann herrscht der Name Tawetscher Rhein imin Tujetschu vor, bis der Medelser Rhein in den Vorderrhein sich ergießt, und nun den Rhein Survelva Rhein des Oberwaldes^ erzeugt. Auf dem 15 Stunden langen Laus bis Reichenau fallen der Somwixer, der Lugnetz er oder Glenn er und der Sa vier Rhein, bet

5. Besonderer Theil - S. 36

1856 - Eßlingen : Weychardt
36 Erste Abtheilung. Europa. Bundes, das Kaiserthum Oesterreich und das Königreich Preußen, gehören aber nur mit einem Theil ihrer Staaten zu demselben. 2 Königreiche, die Niederlande und Belgien, sind für sich geblieben. 7. Die lateinischen Völker bilden 11 Staaten: 1 Kaiserthum. 2 Herzogthümer. 4 Königreiche. 2 Republiken. 1 Großherzogthum. 1 geistliche Wahlmonarchie. 8. Die griechischen Völker bilden 2 Staaten: 1 Königreich. 1 Republik. 9. Die slavischen Völker bilden 2 Staaten: 1 Kaiserthum. | 1 Fürstenthum. 10. Die Dimanen bilden 1 Staat: 1 Sultanat. 11. Die Staatsformen der 85 europäischen Staaten sind monarchische und die republikanische. Es gibt 52 Erbmonarchien, 1 geistliche Wahlmonarchie und 32 Republiken. 12'. Die europäischen Staaten lassen sich nach ihrer politischen Be- deutung als Mächte des ersten, zweiten, dritten und vierten Ranges charakterisiren.2) §.19. Die Verwaltung. 1. Die Staatsgewalt übt der Fürst in den Monarchien durch ver- schiedene Behörden aus, an deren Spitze die Ministerien stehen. In den Republiken trägt die vom Volk theils unmittelbar, theils mittelbar berufene Centralregierung verschiedene Namen: Bundesversammlung, Senat rc. Sie leitet den republikanischen Staat durch verschiedene Behörden, deren Anzahl aber nicht so groß ist, als in den monarchischen Staaten. 2. Die Gesammteinnahmen der europäischen Staaten lassen sich nicht genau angeben; sie belaufen sich etwa auf über 1500 Millionen Thaler. Eine noch höhere Summe mögen die Staatsausgaben ausmachen, da in manchen, besonders in den größeren Staaten, die Ausgaben nicht voll- ständig durch die Einnahmen gedeckt werden können, und daher Anleihen 2 2) 1. Die Staaten des ersten Ranges: Oesterreich; Frankreich; Groß- britannien; Rußland; Preußen (der Zeitfvlge nach aufgezählt, in welcher sie zu ihrer jetzigen politischen Wichtigkeit gelangten). Diese 5 Großmächte leiten die europäischen Angelegenheiten und vertreten die Interessen der europäischen Christenheit gegenüber von den Mächten anderer Erdtheile. Oesterreich und Preußen haben dadurch noch eine große Bedeutung, daß sie an der Spitze aller der Staaten zweiten, dritten und vierten Ranges stehen, die zum ehemaligen deutschen gleiche gehörten und seit 1815 als souveräne Staaten zum deutschen Bunde zusammengetreten sind. Als ein orga- nisches Ganze betrachtet, kann deßwegen der deutsche Bund als eine politische Macht ersten Ranges angesehen werden. 2. Die Staaten des zweiten Ranges: Spanien; Schweden und Nor- wegen; die Niederlande; Türkei; Portugal; beide Sicilien; Sardinien; Belgien; Bayern. 3. Die Staaten des dritten Ranges: Dänemark; helvetische Eidgenossen- schaft; Kirchenstaat: Toskana; Griechenland; Württemberg; Sachsen; Hannover; beide Hessen; Sachsen-Weimar; Luxemburg; Oldenburg; Mecklenburg. 4. Die Staaten des vierten Ranges sind die übrigen nicht genannten Staaten, besonders die deutschen, insofern sie als selbstständige, souveräne Staaten betrachtet werden.

6. Besonderer Theil - S. 92

1856 - Eßlingen : Weychardt
92 Erste Abtheilung. Europa. schiefer; sehr gute Bau- und andere Werksteine, z. B. Granit, Kalksteine aller Art, Gyps, Marmor, Alabaster, herrliche Sandsteine, Mühlsteine rc. 4. Die brennbaren Mineralien. Schwefel [c. 250,000 Sir.]; Steinkohlen [40 Mill. Ctr. Schwarzkohlen und 10 Mill. Ctr. Braunkohlen; Preußen allein liefert 1 % mal mehr Kohlen, als Frankreich und Belgien]; Tors in allen Ländern Deutschlands, vorzüglich in den nordwestlichen; Bern- stein; Asphalt; Steinöl. 5. Die salzigen Mineralien. Salz, theils Stein-, theils Sud-, theils Meersalz [e. 6 Mill. Ctr. ; in allen Staaten, mit Ausnahme von Sach- sen, Anhalt und Nassau; Meersalz nur im österreichischen Küstenlandes; Vi- triol [e. 60,000 Ctr.]; Alaun [c. 50,000 Ctr.]. 6. Deutschland besitzt gegen 1000 Mineralquellen aller Art. Süd- deutschland hat den größten Reichthum an Säuerlingen und Thermen, wäh- rend diese im nördlichen Deutschland fast gar nicht vorkommen. Die meisten Mineralquellen sind in Böhmen, Nassau, Württemberg, Baden, Bayern und Schlesien. J) l) 1. Nach den Bestandtheilen, die die Mineralquellen mit sich führen, zerfallen sie in Heilquellen und in Quellen, aus denen Stoffe zu technischen Zwecken gewonnen werden. Nach ihrem Wärmegrad theilen sich die Mineralquellen in Ther- men oder in Quellen von hoher Temperatur und in solche von einem niedrigen Wärmegrad. 2. Heilquellen. a. Eisen- oder Stahlwasser: Franzensbad bei Eger in Böhmen; Mal- medy in Rheinpreußen; Nippoldsau in Baden; Schwalbach in Nassau; Pyrmont in Waldeck-Pyrmont; Alexisbad in Anhalt-Bernburg; Liebenstein in Sachsen-Meiningen- Hildburghausen. b. Schwefelwasser: Baden in Unterösterreich; Aachen und Burtscheid in Nheinpreußen; Warmbrunn in preußisch Schlesien; Kreuth in Bayern; Nenndorf in Kurhessen. c. Alkalisch e oder Laugenwasser: Gastein in Salzburg; Teplitz und Bilin in Böhmen; Wildbad in Württemberg; Ems, Fachingen und Schlangenbad in Nassau. d. Bitterwasser: Bilna, Saidschütz und Seidlitz in Böhmen. e. Glaubersalzwasser: Karlsbad und Marienbad in Böhmen. f. Kochsalzwasser: Ischl in Oberösterreich; Kreuznach in Nheinpreußen; Kissingen in Bayern; Kannstatt und Mergentheim in Württemberg; Baden in Ba- den; Wiesbaden in Nassau; Homburg in der Landgrafschaft Hessen. g. Säuerlinge: die Mineralquellen im Fellathale in Kärnthen; Salzbrnnn in Schlesien; Teinach in Württemberg; Geilnau und Selters in Nassau. h. Seebäder: Norderney in Hannover; Wangeroog in Oldenburg; Kuxha- ven im Hamburgischen; Kiel in Holstein; Dobberan in Mecklenburg-Schwerin; Putt- bns auf Rügen; Swinemünde auf Usedom; Rügenwalde in Pommern. 3. Quellen, aus denen man Stoffe zu technischem Gebrauche gewinnt. a. Naphtha- oder Bergölquellen zu Kleinscheppenstädt bei Braun- schweig, zu Ohbergen bei Hildesheim. b. Cementquellen, welche Kupfervitriol enthalten: St. Pölten in Unter- öfterreich; Jnnichen in Tyrol. 4. W ar m e Q u e l l e n : Burtscheid 43°,7 — 77°,5; Karlsbad 33°,7 — 73°,7; Wies- baden 460,8 — 70°; Baden in Baden 50'—67°,5; Aachen 46°,2 — 57°,5; Gaftein 37°,5 —50°; Ems 22°,5 —50°; Teplitz in Böhmen 26°,2 — 49°,3; Teplitz in Krain 45°; Warmbrunn 35° — 38°; Baden in Unterösterreich 28°,? — 37°,5; Wildbad 31 °,2 — 35°; Bertrich in der Nheinprovinz 310,2 — 32°,z. Die ver- schiedenen Angaben beziehen sich auf das Minimum und Maximum der Temperatur verschiedener, an demselben Orte zu Tage kommenden Quellen.

7. Besonderer Theil - S. 97

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die deutsch. Bundesst. D.abstamm., Stände- u. Religionsverschiedenheit rc. 97 und fast ausschließliche Schriftsprache, die hochdeutsche, welche zugleich auch die Umgangs- und Geschäftssprache aller Gebildeten in ganz Deutschland bil- det. Sie ist aus den hochdeutschen Mundarten erwachsen, zunächst aus dem Obersächsischen, und hat durch Luthers Bibelübersetzung ihre Herrschaft er- rungen und behauptet. Das Plattdeutsche dagegen hat sich im Holländischen zu einer eigenen Sprache und Literatur ausgebildet und macht auch eines der wichtigsten Elemente des Englischen aus. 3. Ständeverschiedenheit. Hoher und niederer Adel; Geistlichkeit; Bürger; Bauern. Die Glieder dieser Stände stehen als Staatsbürger und Staatsunterthanen in Bezug auf Rechte und Pflichten im Allgemeinen auf völlig gleicher Linie miteinander. Doch find dem Adel, besonders dem hohen Adel, und auch der Geistlichkeit einige Vorrechte ge- blieben, wozu in den meisten Ländern hauptsächlich das Recht der Landstand- schast gehört. 4) -----------------—--------------------------------------M---------------------- Unterösterreich, in Steyermark und Kärnthen, in Ost- und Südböhmen und an ein- zelnen Punkten Mährens. 3. Die Franken, zu denen auch die Hessen gehören, im nördlichen Baden und Württemberg, in den bayrischen Kreisen Ober-, Mittel-, Unterfranken und Rhein- pfalz, im Herzogthum Gotha, in Sachsen-Meiningen-Hildburghausen, in den 3 hes- sischen Ländern, in Nassau, im östlichen Theil des Regierungsbezirkes Koblenz und im Fürstenthum Birkenfeld. 4. Die Oberlotharinger im westlichen Theil des Regierungsbezirkes Ko- blenz und im südlichen Theil des Regierungsbezirkes Trier. 5. Die Niederlotharinger im nördlichen Theil des Regierungsbezirkes Trier, in den Regierungsbezirken Aachen, Köln und Düsseldorf, in Luxemburg und Limburg. 6. Die Thüringer in Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Koburg, Sach- sen-Altenburg, in den preußischen Regierungsbezirken Erfurt und Merseburg, in den schwarzburgischen und reußischen Ländern. 7. Die Sachsen zerfallen in Weftphalen, Engern, Ostphalen und Nordal- bingier. Sie wohnen in Weftphalen, Waldeck-Pyrmont, in Lippe-Detmold, in Lippe- Schauenburg, im kurhessischen Schauenburg, in Hannover, Braunschweig, Oldenburg und Holstein, in Bremen, Hamburg und Lübeck. 8. Die Friesen in Ostfriesland, an der Küste von Oldenburg, in Ditmar- schen an der Westküste von Holstein und auf den Inseln der Nordsee. 9. Die Bewohner des Königreiches Sachsen sind, mit Ausnahme der slavi- schen Sorben, ein Gemisch von Thüringern und Franken. Schlesien, in dem jetzt noch Slaven wohnen, hat eine sehr gemischte Kolonisation, größtentheils von Süden her, aufgenommen. Die Altmark, das Magdeburgische, Brandenburg und Anhalt hat eine gemischte, jedoch vorwaltend sächsische Bevölkerung. Lauenburg und Mecklenburg sind ein altwendisches Land mit fast ausschließlich sächsischer Kolonisation. Pommern, zum Theil noch von Slaven bewohnt, hat hauptsächlich sächsische Bevölkerung. Die ursprünglichen Kolonisten Preußens und Posens, in dem sich jetzt noch Litthauer und Slaven finden, gehörten allen deutschen Gauen an. 4) Zum hohen Adel gehören alle diejenigen fürstl. und gräfl. Häuser, welche ehemals unmittelbare Reichsstände und Reichsangehörige waren. Er ist der privile- girteste Stand, hat aber seit 1848 viele von den durch die Bundesakte garantirten Rechten verloren. Man zählt 50 fürstl. und 50 gräfliche Häuser ehemals reichs- ftandischer, nunmehr mit dem Recht der Staudesherrlichkeit und Ebenbürtigkeit me- diatisirter Häuser mit einem Gebiet von c. 500 Qm. und 11/2 Mill. Einwohnern. Dir Häupter der fürstl. Häuser führen das Prädikat „Durchlaucht," die der gräfl. Häuser „Erlaucht". Der hohe Adel ist am zahlreichsten in Bayern, Württemberg, Hessen-Darmftadt, Nassau, Sachsen und in den preußischen Provinzen Rhein, West- phalen und Schlesien. Der niedere Adel besteht aus den Grafen, welche nicht Sitz und Stimme auf dem Reichstag hatten, aus den Freiherren oder Baronen, den Bannerherren, den Rittern, den Edlen von und den Herren von. Die Bestimmung Volt er, Lehrbuch der Geographie. Ii. 7

8. Besonderer Theil - S. 100

1856 - Eßlingen : Weychardt
100 Erste Abtheilung. Europa. 4. Kein Volk der Erde übertrifft die Deutschen an geistiger Bil- dung; wenige können sich mit ihm vergleichen. Unterricht, Gelehrsamkeit und Kunst haben in keinem andern Lande der Erde eine so große Verbrei- Handelsplätze sür den Binnenverkehr sind in den österreichischen Ländern: Wien, Prag, Neichenberg, Brünn, Olmütz, Troppau, Linz, Steyer, Salzburg, Grätz, Botzen, Noveredo; in der preußischen Monarchie: Berlin, Breslau, Köln, Magdeburg, Frankfurt a. d. O., Naumburg, Posen, Fraustadt, Aachen, Koblenz, Elberfeld, Bar- men, Crefeld, Erfurt, Münster, Minden; in den übrigen deutschen Ländern: Leipzig, Frankfurt a. M., Augsburg, Nürnberg, Braunschweig, Kassel, Hannover, München, Mainz. Der Binnenhandel concentrirt sich in Wien für den So., in Augsburg sür den Sw., in Frankfurt a. M. für den Nw., in Leipzig für den No. 4. Der Seehandel wird von den Häfen aus getrieben, welche an den Kü- sten der 3 Meere liegen, von denen Deutschland berührt wird. Die Ostsee verbin- det Deutschland mit Rußland, Dänemark und Schweden und bietet durch den Sund einen Ausweg nach dem atlantischen Ocean und den übrigen Ländern der Erde. Häfen: Memel, Pillau, Königsberg, Danzig mit Weichselmünde, Stolpemünde, Rü- genwalde, Kolberg, Stettin, Swinemünde, Wolgast, Greifswalde, Stralsund, Rostock mit Warnemünde, Wismar; Travemünde; Kiel. Die Nordsee, noch günstiger ge- legen als die Ostsee, erleichtert den Verkehr mit England und Nordamerika. Häfen: Hamburg, Kuxhasen; Altona, Glückstadt; Bremen, Vegesack, Bremerhafen; Braake, Varel; Norden, Emden. Das Adria me er ist die Verbindungsstraße mit allen Ländern des Mittelmeeres. Hafen: Triest. Für den levantischen Handel ist die Handels- und Dampfschiffahrtsgesellschaft des österreichischen Lloyd in Triest von der größten Wichtigkeit. Die Handelsmarine Deutschlands ist nach der von England und von der nordamerikanischen Union die drittgrößte. Sie besteht aus mehr als 5300 Schiffen mit einem Tonnengehalt von 700,000 Lasten. 5. Die wichtigsten schiffbarenflüsse: Rhein mit Neckar, Main, Mosel und Maas; Ems; Weser mit Fulda und Aller; Elbe mit Havel und Spree; mit Mulde und Saale; Oder mit Warthe; Donau mit Traun, March, Drau und Sau. 6. Die wichtigsten Kanäle: der Ludwigskanal in Bayern zwischen Do- nau und Main; der Wiener Kanal in Unterösterreich von Wienerisch Neustadt bis Wien; der Finowkanal in Brandenburg zwischen Oder und Havel; der Friedrich- Wilhelms - Kanal oder der Müllroser Kanal in Brandenburg zwischen Spree und Oder; der plauensche Kanal in der Provinz Sachsen zwischen Havel und Elbe; der Münsterkanal in Westphalen zwischen Ems und Vecht; der Eiderkanal in Holstein zwischen Eider und Nordsee. Außerhalb des deutschen Bundes: der Bromberger Kanal zwischen Netze und Brahe in Posen; der große und kleine Friedrichsgraben in Ostpreußen verbinden Deine und Memel. 7. Die Länge der Eisenbahnen am Ende des Jahres 1852: 11353/» M. Deutsch-Oesterreich: 226vo; Preußen: 443; Bayern: 96; Sachsen: 71; Hannover: 491/2; Württemberg: 333a; Baden: 42; Kurhessen: 40; Großherzogthum Hessen: 163/r>; sächsische Herzogthümer: 12‘/2j Braunschweig: ll3/4j Nassau: 6; Anhalt: 14'A; Mecklenburg: 293a; Holstein und Lauenburg: 331/2; Schauenburg-Lippe: 3>/»; freie Städte: 71/2 Meilen. Keine Eisenbahnen haben bis jetzt: Luxemburg, Limburg, Hessen-Homburg, Waldeck, Oldenburg, Lippe-Detmold, Schwarzburg, Neuß, Liechtenstein. 8. Die deutschen Staaten gehören theils zu 4 Zollvereinen, nämlich zu dem österreichischen, preußischen, hannoveranischen und dänsichen, theils zu keinem Zollverein. Zu keinem Zollverein gehören die beiden Mecklenburg, Limburg, Hamburg, Lübeck und Bremen. a. Der österreichische Zollverein begreift die österreichische Mo- narchie und Liechtenstein, so wie die italienischen Herzogthümer Parma und Modena. b. Der preußische Zollverein begann 1828 und hat den Zweck, unter Anwendung eines gemeinsamen Zolltarifs den Verkehr zu erleichtern und zu sichern, so wie die vaterländische Industrie zu sichern und zu heben. Er ist 8307 Om. groß und hat 291/2 Mill. Einwohner. Die Zollgrenze beschreibt eine Linie von 1106 Meilen. Er begreift Preußen, Lippe-Detmold, Luxemburgs Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden, Kurhessen, Großherzogthum Hessen und Hessen-Homburg, den Thüringer Verein ^Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Alten- burg, Sachsen-Koburg-Gotha, Schwarzburg-Sondershausen und Rudolstadt, Reuß

9. Besonderer Theil - S. 276

1856 - Eßlingen : Weychardt
276 Erste Abtheiluug. Europa. 7. Das adriatische Meer berührt ims.auf einer Länge v. 283m. den Staat, nämlich Venedig, Görz u. Gradisca nebst Triest u. Istrien, das Gebiet v. Fiume, die kroatische Militärgrenze u. Dalmatien. 4 große Meer- busen: der v. Venedig, v. Triest, v. Quarnero u. v. Cattaro. Viele langgestreckte, gebirgige Inseln längs der Küste v. Istrien, Kroatien u. Dalmatien m. einem Umfang v. 300 M. 16) 8. Gewässer. — 1. Gebiet de r Nordsee. 2 Stromsysteme: Nhein; Eibe.— 2. Gebiet der Ostsee. 2 Stromsysteme: A d er; ^Veichsel. — 3. Gebiet des schwarzen Meeres. 3 Stromsy- steme: Dnjepr; Dnjesir; Donau, das wichtigste u. größte Stromsystem des Staats. — 4^ Ge bi et des adriatischen Meeres. 2 Stromsysteme: Po; Etsch; das einzige Stromsystem, das ganz inner- halb der österr. Monarchie liegt. Küstenflüsse: Bacchiglione [bafiljtone] ; B r e n ta ; P i ave ; Livenza: Taglia mento staljam—]; Isonzo; Zer- rn a g n a [Tedanius]; Kerka [Titius]; Ee ttina[Tilürus]; Rare nta [Naro]. — 5. Einige Steppenflüsse in der kroatischen Militärgrenze, die sich in die Erde verlieren, ohne wieder an die Oberfläche zu gelangen 17). — 6.Reichhal- Ebene von den Pomündnngcn bis znm Jsonzo hat flache Ufer u. ist in einer Breite v. 1 — 4 M. m. Sümpfen, Lagunen u. Schntttrüminern bedeckt. Nirgends zeigt sich hier eine sichere Anfahrt u. nur unter großen Gefahren nähern sich die Schiffe dein jetzt ver- ödeten Hasen des einst so stolzen Venedig. Denn der Hafen desselben wird beständig erhöht u. das ganze Seeufer immer weiter ins Meer hinausgerückt, so daß z. B. die spärlichen Ueberreftc der einst blühenden Seestadt Aquileja jetzt 11/2 St. vom Meere entfernt u. v. Sümpfen umgeben sind. Zwei Ursachen fördern dieses Wachsthuni der lombard. Küste: einmal sind es die Trnmmerablagernngcn der reißenden Alpenströme u. sodann die Anschwemmungen, welche ein beständiger Meeresstrom, der längs der dalmatischen u. istrischen Küste gegen N. zieht, bei seinem Umwenden nach S. int Hintergründe des Golfs v. Venedig auf d. venetian. Küste wirft. Die Tiefebene ist der Schauplatz der wichtigsten Kämpfe u. Entscheidungsschlachten alter u. neuer Zeit. ") Die Küsten d e s adriat. Meeres sind an der ital. Seite flach, niedrig u. sumpfig u. wachsen dort immer mehr durch den Schutt, den die Gebirgswasser u. die Strömungen des Meeres täglich ansetzen, im No. söstl. v. Jsonzo] u. im O. hoch, meist zerrissen u. felsig. Bedeutende Tiefe. Geringe Ebbe u. Fluth; der Unter- schied im Wasserstande steigt nur aus 2 '/a'i nur ausnahmsweise werden d. Spring- fluthen manchmal mächtig. Größerer Salzgehalt, als der des Oceans. Die Salzgewinnung ist bis jetzt äußerst unbedeutend, kann aber im Bedarfsfall un- gemein gesteigert werden. Wiewohl sich die Schiffahrt n. d. Seehandel in der neuern Zeit beträchtlich gehoben haben, so ist er doch der bedeutenden Küstenansdeh- nung noch lange nicht entsprechend, weil der größere Antheil am adriat. Meere ans Dalmatien kommt, welches als ein äußerst schmaler Küstenstreifen mit seiner dünnen Bevölkerung keinen festen Anhaltspunkt für einen ausgiebigen Handelszug bildet. Ueber- dieß ist d. adriat. Meer im Herbste u. im Winter wegen der herrschenden Dora jno. Winds stürmischen Bewegungen sehr ausgesetzt. Dieser Uebelstand wird nur durch d. vielen vortreffl. Häfen, deren Anzahl sonst nirgends auf eine gleiche Ausdehnung zu- sammen gedrängt sich vorfindet, u. durch die zahlreichen Kanäle zw. den vielen In- seln u. zw. diesen u. dem Festlande gemildert, indem sie den Schiffen bei stürmischer See als Zufluchtsorte dienen. 17) 1. Rheinsystein ss. p. 74—78.]. a. Rhein. 6'/r St. l. Strecke deö Oberlaufs, die zugleich die Grenze zw. Vorarlberg u. St. Gallen bildet, b. N. Z. Jl l. Bregenzer Aach. — 2. Elbesyste in ss. p. 80 — 82.]. a. Elbe. Von d. Quelle bis unterh. Teschen; 40 M. l. Oberlauf bis Hohenelbe im nördl. Bohmen. Erste, größere Hälfte des Mittellaufs bis unterh. Teschen im nördl. Böhmen, b. R. Z. Jser. Pölzen, c. L. Z. Adler. Moldau sr. Z. Lu schnitz. Sazawa. L. Z. Wottawa; m. d. Blanitz rechts. Beraunka; ans der Vereinigung der Brodlawka, Radbuza n. Mies entstehend]. Eger. Bila. — 3. Odersy-

10. Besonderer Theil - S. 297

1856 - Eßlingen : Weychardt
Das Kaiserlhum Oesterreich. Die Kultur. 297 1e l des Handels, von denen manche erst die neueste Zeit hervorgerufen hat. 18) 4. Die geistige Bildung stellt sich je nach der Abstammung der Bewohner in vielfachen Stufen dar. Die deutsche Nation hat die größten Fortschritte gemacht; ihr folgt die magyarische u. italienische; auf der nie- drigsten Stufe stehen die Slaven, Wallacken u. Moldauer. Hauptgegen- stände der wissensch aftl. Behandlung find: Jurisprudenz, Medicin, Mathematik, Kriegswissenschaft, Länder- u. Völkerkunde, Statistik, Geschichte, Naturwissenschaft u. orientalische Sprachen'. In der Poesie hat das Drama u. die Lyrik würdige Vertreter. Die Musik wird mit großer Vorliebe gepflegt; viele ausgezeichnete Musiker gehören dem Staate an. Das ange- borne Musiktalent der Böhmen u. Italiener ist bekannt. In der Malerei blüht besonders die Genre-, Porträt- u. Landschaftsmalerei. Tüchtige Bild- hauer hat Oesterr. seit lange besessen. Auch die Kupferstecherkunst u. die Lithographie sind würdig vertreten ^). des Tartaro, erhält nach Aufnahme des Castagnaio b. Eanda bis Rettinella d. Na- men dieses Backes, spater d. Benennung Po di Levante, u. mündet m. einem Arme am Porto di Levante ins Meer u. durch d. Fossa Polesella in d. Po. 250 Clr. Tragfäh. Durch den Adi getto steht er m. d. Etsch in Verbindung. 3. Die 3 aus d. Bacchiglione abgeleiteten Kanäle. Der K. Piovejo führt zur Brenta b. Stra; der eigentl. Bacchiglione [Canale delle Roncajette] geht als Canale di Ponte lungo b. Brondolo ins Meer; der Canale di Monselice v. Padua ». Este. 4. Der Taglio nuovissimo; v. Mira in d. Brentone oberh. des Beckens v. Brondolo. 850 Etr. Tragfähigkeit. — 5. lieber die österr. Häfen u. d. öfterr. Lloyd S. p. 293. 294. Beförderungsmittel des Handels überhaupt. — 1. Der Zoll- tarif, der des. d. Ausfuhr zu begünstigen u. die heimische Industrie zu schützen sucht. — 2. Schiffahrts- u. Handelsverträge m. fremden Staaten. — 3. Aus- gedehntes Konsulatwesen. 31 Generalkonsulate, 40 Konsulate, 2 Generalagen- tien, 61 Vicekonsulate, 178 Konsularagentien u. 17 Starostien. — 4. Messen u. Märkte: Wien ftwöchiger Oster- u. Allerheiligenmarkt; 14täg. Markt zu Marga- rethen in d. Vorst. Leopoldstadt^I; Brünn s4 14täg. Märkte u. 2 Wollmärktesj; Pesth [4 Märktej; Debreczin; Prag; Pilsen; Königingrätz; Olmütz [Viehmärkte^ ; Linz; Gratz; Laibach; Tarnow; Oedenburg [Viehmärktej; Verona; Venedig; Treviso; Brescia [Seidenmarkt^; Pavia; Bergamo [zugl. Seidenmarkth u. v. a. — 5. 4 Bör- sen: Wien; Triest; Venedig; Mailand. — 6. Die Privileg, österr. Nationalbank. — 7. Assekuranzanstalten zu Triest, Venedig u. Wien. — 8. Ausgedehntes Postwesen. Die Briefpost befuhr 1851 6,631, die Fahrpost 3,864 österr. M. — 9. Offene Telegrckphenlinien, 710 M. l., durchziehen d. Staat n. allen Hanpt- richtunge». Sie dienen zur Beförd. v. amtlichen u. Privatkorrespondenzen. Durck ihren Anschluß a. d. Telegraphen d. deutsch. Nachbarländer sind sie m. denen v. Belgien, Frankreich n. England verbunden. Centralpunkt: Wien. ") Bildungs-, Wohlthätig keits-, Armen- u. Gesundheitsanstal - len 1851. — 1. 18,702 Volksschulen m. 2,205,600 Schillern [15,697 Trivial- schulen, in denen Religion, Le;en, Schreiben u. Rechnen, 397 Hauptscknlen, in denen auch noch Sprachlehre u. Arithmetik gelehrt wird, ». 2,608 Mädchenschule»). Als Unterrichtssprache wird die an d. einzelnen L>chulorteu vorherrsch. Sprache gebraucht. Bei den Deutschen zeigt sich d. fleißigste Schulbesuch; an sie schließen sich d. Ma- gyaren, Slave» u. Romanen an. — 2. 262 Gvmnasien m/54,186 Schülern: 207 kathol.; 1 griechisch-unirtes; 51 Protest. [1 in Schlesien; 39 in Ungarn; 11 in Siebenbürgens; 3 imitar. An 78 Gymn. wird in deutscher, an 75 in magyarischer, an 66 in italienischer, an 27 in slavischer, an 2 in romanischer, an 14 in mehreren Sprachen gelehrt. 26 Realschulen m. 3,874 Schülern. — 3. 8 höhere tech- nische Anstalten m. 4,109 Schülern. Polytechn. Jnstit. in Wien; Joanneum in Gratz ; Handels - n. nautiche Sch. in Triest; polytechn. Institut in Prag; techn. Lehran». in Brünn; techn. Akademie in Lemberg; techn. Institut in Prag; techn. Lehranst. in Pe>th. 4 Andere höhere Lehranstalten: höhere landwirthsch. Lehranst. zu Ungrijch-Altenburg; Forstlehranstalt zu Mariabrunn in Niederösterr.; Berg- u. Forstakademie zu Schemnitz; montanistische Lehranstalt zu Prztbram. —
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