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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Schweiz.
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Gotha, auf der Gränze des Fürstenthums Eisenach einige Aehnlich-
feit haben, die sich aber bloß auf seine Form, nicht aber auf seine
Höhe und Größe bezieht; denn der Hörselberg ist nur 1620 Fuß
über der Meeresflache erhaben, gewahrt aber doch auch'eine sehr
umfassende Aussicht.
Einsiedeln. Diese Benediktinerabtei, der berühmteste
Wallfahrtsort in der ganzen Schweiz, mit Recht das Schweizerische
Loreto genannt, liegt in einem wilden von der Sihl durchström-
ten Gebirgsthals, fast 5000 Fuß über dem Meere und steht ganz
frei auf einer kleinen Anhöhe, in deren Hintergrund sich sin schö-
ner Tannenwald amphitheatralisch erhebt. Schon im Jahre 832
hatte Meinhard, Graf von Hohenzollern, hier eine Klause oder
Einsiedelei errichtet. Nach seinem Tode siedelten sich mehrere Ade-
lige hier an und begannen ein Kloster zu bauen, welchem die
Fürstin Hildegardis, Aebtissin des Fraumünsters in Zürich ein wun-
derthatiges Marienbild schenkte, das in einer marmornen Kapelle
am Eingänge des Klostergebäudes verwahrt wird und zu welchem
jährlich viele tausend Pilger, selbst aus entfernten Gegenden wall-
fahrten, besonders den 14. September, welcher so oft er auf ei-
nen Sonntag fällt, mit vorzüglicher Feierlichkeit begangen wird.
1817 waren auf dieses Fest an 20,000 Pilger zusammengeströmt.
Die Schatzkammer des Muttergottesbildes enthielt große Schätze,
ehe sie von den Franzosen 1798 geplündert wurde, die damals
auch die Kapelle der Erde gleich machten. Das Klostergebäude,
seit der Stiftung das siebente, ist im Italienischen Geschmack auf-
geführt. Die Kirche, fast in der Mitte desselben, ein majestäti-
sches Gebäude, ist im Innern mit Zierrathen überladen. Den groß-
ßen Platz vor dem Kloster zieren zwei halbrunde Gänge mit Kra-
merbuden und in der Mitte ist ein vierzehnröhriger Brunnen aus
schwarzem Marmor. Das Kloster enthält eine reiche Bibliothek
und ein neu errrichtetes Kabine! von Mineralien und physikalischen
Instrumenten. In der vortrefflichen Klosterschule wird in mehre-
reren Wissenschaften unentgeltlich Unterricht ertheilt. Am Fuße
der Anhöhe, auf welcher das Kloster steht, liegt der von mehr als
3000 Menschen bewohnte Flecken Einsiedeln, der theils aus
Wirthshäusern, theils aus Kramläden und Wohnungen von Hand-
werkern besteht.
Luzern. Nahe vor der Stadt an der Straße nach Zürich
steht das Denkmal, welches den am 10. August 1792 in Paris
bei dem Angriff auf die Tuilerien und bei der Vertheidigung des
unglücklichen Königs Ludwigs Xvi. gefallenen Schweizergardcn
von ihren Mitbürgern 1821 errichtet und eingeweihet wurde. Es
befindet sich an einer mit Laubwald bewachsenen Felsenhöhe, die
sich von der Südseite als eine senkrecht abgeschnittene Granitfläche
darstellt, an deren Fuß sich alle von der Höhe herabkommenden
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Extrahierte Personennamen: Meinhard Fürstin_Hildegardis August Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Gotha Hörselberg Einsiedeln Schweizerische
Loreto Zürich Luzern Paris
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Spanien.
Der Montserrat ist eine der größten Naturmerkwürdigkel-
ten Spaniens. Man denke sich eine Menge kegelförmiger Felsen-
spitzen oder ungeheurer cylinderartiger Felsen-Pyramiden, die auf
einem isolirt liegenden riesenartigen Felsenrücken sich emporheben.
Diese sonderbare Gestalt hat dem Berge auch den Namen Mont-
>serrat (zersägter Berg) gegeben. Es finden sich mehrere Schluch-
ten am Montserrat, davon die beträchtlichste Santa Maria ge-
nannt, den Berg in zwei Theile spaltet. Die Raume zwischen
dem Felsen sind mit Erde ausgefüllt, welche Baume und Pflanzen
tragt, ungeachtet es keine Quellen giebt. Dieser Berg, oben in
der Regel mit Wolken umhüllt, und ganz einzeln auf der Ebene
dastehend, scheint von der Natur zu einem der Gottheit geweihten
Tempel bestimmt worden zu seyn. Und in der That ist er auch
bloß von Mönchen und Einsiedlern bewohnt. Das berühmte Klo-
ster, welches gleichfalls Montserrat heißt, liegt so ziemlich auf der
Mitte des Berges, in der weitesten Vertiefung desselben, und bil-
det mit mehrern dazu gehörigen Gebäuden und Stiftungen eine
ziemlich große Häusermafse. In der Kirche befindet sich ein wun-
derthatiges hölzernes Marienbild, das man in einer Höhle am
Fuße des Berges gefunden haben will, und erhalt allgemeine Ver-
ehrung, daher die Zahl der Pilger sehr groß ist. Steile Wege,
davon der eine die Leiter (Escala) heißt, führen zu den 13
Einsiedleien, die auf den einzelnen Felsenspitzen erbaut sind, und
wovon einige an denselben zu hangen scheinen. Die Einsiedler,
deren 12 sind (der unter ihnen wohnende Mönch bewohnt die
13te Einsiedlei) stehen unter dem Abte des Klosters und unter
der besondern Leitung eines Klosterbruders, welcher die erste Ein-
siedlei, die des heiligen Benedikts bewohnt. Vor dieser Einsiedler
erhebt sich eine runde Einfassung, die aus 4 unten vereinigten groß-
ßen Felsenkegeln besteht. Der erste und größte hat die Gestalt ei-
nes Zuckerhutes, und ist auf der Spitze wie das Obere einer Mütze
zusammengefaltet. An seiner ganz nackten Seite ist die St. Ja-
kobs -Einsiedlei angebracht, deren kleines Gebäude nur aus einer
senkrechten Mauer besteht, die sich an die eingebogene Wand des
Felsens lehnt. Das ist auch der Fall mit den Einsiedleien des
St. Onufrus und St. Johannes, deren Bewohner aus dem Fen-
ster mit einander sprechen können, aber doch eine halbe Stunde
gehen müssen, wenn sie einander besuchen wollen. Die Einsiedler
des heil. Hieronymus steht auf dem höchsten Gipfel des Berges,
und wird jedesmal von dem jüngsten Einsiedler bewohnt, der, wenn
einer seiner Brüder stirbt, in die nächstfolgende herabzieht, und so
kommen sie dann mit dem wachsenden Alter auch dem Kloster im-
mer naher und naher. Die Lebensart der Einsiedler ist sehr be-
schrankt. Sie verlassen nie ihren Berg, nur an einigen großen
Festtagen, oder wenn sie krank sind, kommen sie in das Kloster.
Der Fleischspeisen enthalten sie sich das ganze Jahr hindurch, und
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Schweiz.
Pennmischen Alpen antrifft. Diese Alpen gehören zum Theil zur
Schweiz, zum Theil zu Italien.
Der große St. Bernhard gehört zu den Penninischenal-
pen und liegt zwischen dem Walisischen Thäte Entremont und dem
P'iemontesischen Thäte von Aosta. Seine östliche Bergspitze heißt Ve-
l a n und seine westliche Dronaz, wovon jene 10,327, diese nur 9005
F. hoch ist. Ueber diesen Berg, zwischen seinen beiden Bergspitzen führt
eine Straße aus Wallis nach Piemont. Der höhere Theil dieser Al-
penstraße zieht sich durch ein enges, schauerliches Felsenthal, und auf
der Höhe des Ueberganges steht 7548 F. über der Meeresflache und
noch auf Wallischem Boden ein Kloster, die am höchsten gelegene
Menschenwohnung in der Schweiz. Die Gegend um das Kloster
ist sehr rauh, der Schnee bleibt 8 bis 9 Monate lang liegen und
selbst in den wärmsten Sommermonaten friert es fast jedesmal ge-
gen Morgen. Hier wohnen Io bis 12 Mönche, deren einziges Ge-
schäft es ist, die Reisenden unentgeltlich zu bewirthen und ihnen
alle Hülfe angedeihen zu lasten. In den Monaten, in welchen
Schnee, Nebel, Ungewitter und Lauwinen den Weg sehr gefähr-
lich machen, streifen die Mönche oder ihre Diener täglich umher,
um Verirrte aufzusuchen oder im Schnee Versunkene zu retten.
Schon viele Jahre her bedienten sie sich zur Rettung der Unglück-
lichen auch besonders abgerichteter Hunde, welche entweder allein
ausgehen oder die Mönche begleiten. Sobald einer derselben einen
Verunglückten ausgewittert hat, kehrt er in schnellem Lause zu sei-
nem Herrn zurück und giebt durch Bellen, Wedeln, und unruhi-
ge Sprünge seine gemachte Entdeckung kund. Oft hangt man die-
sen Hunden ein Fläschchen mit Branntwein oder andern stärkenden
Getränken und ein Körbchen mit Brod um den Hals, um es ei-
nem schwachen, ermüdeten Wanderer, der nicht mehr weiter konnte,
zur Erquickung und Stärkung darzubieten. Bekannt ist unter die-
sen Hunden einer Namens Barry, der 12 Jahre lang unermü-
det war im Dienste der Menschheit und allein mehr als 40 Men-
schen gerettet hat. Der Eifer, den er hierbei bewies, war außer-
ordentlich. Sobald gefährliche Witterung sich einstellte, so hielt
ihn nichts mehr im Kloster zurück, sondern er strich rastlos und
bellend umher. Als er alt geworden war, sandte ihn der Prior
nach Bern, um für den Rest seiner Tage ihm Ruhe zu gönnen.
Nach seinem Tode wurde seine Hülle ausgestopft und in dem^ Mu-
seum der Naturgeschichte zu Bern aufgestellt, wo ihn jeder Reisen-
de noch bis auf den heutigen Tag mit seiner Flasche und seinem
Halsbande sehen kann. — Auf der Ostseite des Klosters steht die
kleine hübsche Kirche, worin sich das Denkmal des bei Marengo
in der Schlacht gebliebenen Französischen bekannten General De-
saix befindet. Dieser Gebirgspaß ist auch in der Kriegsgeschichte
bekannt geworden, indem Napoleon 1800 mit einem Heere von
50,000 zum Siege von Marengo diese Alpenstraße passirte.
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Extrahierte Personennamen: Bernhard Barry Marengo Napoleon Marengo