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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 295

1836 - Eisleben : Reichardt
Australien. Neucaledonien rc. 295 zehren, und zuweilen ihre Sklaven schlachten, um sich mit ihrem Fleische gütlich zu thun. Doch treiben sie einigen Ackerbau, bewohnen Dörfer und zeigen große Geschicklichkeit in Verfertigung von Geweben aus dem Neuseeländischen Flachse, ihrer Waffen und ihrer Fahr- zeuge oder Piroguen. Auch haben sie einige Neligions, Vorstellungen. Die Dritten, welche daselbst eine Kolo« nie errichtet haben, suchen zugleich das Christenthum unter diesen rohen Menschen zu verbreiten, und haben bereits eine bedeutende Anzahl zum Christenthum bekehrt. — Nordöstlich von Neuseeland liegt die noch wenig be, kannte Gruppe kleiner Inseln, Kerm.andec genannt. Neucaledonien. Eine fast so große Insel wie das Königreich Wür, temberg, liegt nordwestlich von Neuseeland und östlich von Neuholland, in der heißen Zone, wird im Innern von einer Bergkette durchzogen, und hat die gewöhnli- chen Australischen Produkte. Die Ein wohn er, wel- che zu der negerartigen Race gehören, sind sehr roh, gehen nackt und genießen das Fleisch der erschlagenen Feinde, so wie auch eine gewisse große, schwarze Spinne, die sie auf Kohlen rösten und eine Art weichen Steins, der Speckstein heißt und fett anzufühlen ist. Die Neuhebriden oder der Heiligegeistarchipel. Eine Inselgruppe, nordöstlich von Caledonien und östlich von Neuholland, in der heißen Zone, mit einem schönen Klima, fruchtbarem Boden und mit bewalde, len Hügeln besetzt, hat die Australischen Produkte und ist von der negerartigen Nace bewohnt. Auch hier gehen die Einwohner nackt, und scheinen zum Theil Men- schenfresser zu seyn. Die größte unter diesen Inseln beißt Heiligegristinsel, und ist so groß wie das Herzog- thum Modena in Italien. Der Archipel von Santa Cruz oder die Königin Charlotteninseln. Sie liegen nördlich von den Neuhebriden, in der heißen Zone, sind klein, bergig, aber fruchtbar an de»

2. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 303

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
303 49. Das Herz des Vaters bekehret durch die Kinder. In einer Gemeinde in der Schweiz, welche Gott mit einem frommen, in seiner Zucht und Gnade stehenden Pfar- rer gesegnet hat, war, als der Pfarrer im Gebet und Ver- trauen zu Gott sein Amt antrat, das Fluchen und Schwö- ren und der Mißbrauch des Namens Gottes gar sehr ein- gerissen. Der Pfarrer sprach dagegen mit Nachdruck und Ernst auf der Kanzel. „In diesem heiligen Namen," so sprach er, „liegen Kräfte, daß, wenn wir ihn auf rechte Weise im Gebet brauchen, Himmel und Erde durch ihn be- wegt, Herzen durch ihn ergriffen, und die schon im Tode Entschlafenen neu belebt werden. Mißbraucht ihr diesen groß- ßen Namen, so raubt ihr ihm für eure Herzen und eure Zunge die Himmelskräfte, die er für euch haben könnte; ja den einzigen Quell und Brunnen des Lebens, der euch hie- nieden gegeben ist, vergiftet ihr euch ! Denn dieses, wenn es wohl gebraucht wird, wohlthätige, allbelebende Feuer,' wird durch den Mißbrauch für euch zur allverheerenden, furcht- baren Flamme, welche ewig nicht verlöschet." — Bei jeder Gelegenheit sprach denn bald so, bald anders, der liebe, fromme Pfarrer gegen jene eingewurzelte Gewohnheitssünde. Alle seine Worte schienen nicht zu fruchten. Da ging er in die Schule zu den kleinen, unschuldigen Kindern. Diesen stellte er die große Sünde des Fluchens, des Schwörens, des Mißbrauchs des Namens Gottes in ihrer ganzen Ab- scheulichkeit so klar, so eindringend, so einfach dar, daß die Kinder ganz ernst und bewegt wurden. Und was geschah nun? Wenn zu Hause die Kinder ihren Vater oder Groß- vater oder gar die Mutter den großen Namen mißbrauchen hörten, erschraken sie und sagten bittend: „O Vater, o Mut- ter, thut das nicht, denn das ist große Sünde, und Gott wird es strafen!" — Das half. Einige Alte sagten, sie wä- ren wie vom Donner gerührt gewesen, da sie einen solchen Verweis, eindringlicher und beweglicher noch, als der Pfarrer ihn gegeben hätte, aus dem Munde ihrer unschuldigen Kin- der vernommen. Von nun an war in Kurzem das Fluchen und der Mißbrauch des Namens Gottes aus der Gemeinde ßanz ausgerottet, so auffallend, daß, wenn die Bauern auö jenem Dorfe in der Stadt zu Markte standen, die Bauern aus andern Gemeinden ihren Spott mit ihnen, als mit Klausnern und Zausnern trieben, weil sie nie, nach der lei- digen Gewohnheit jener Gegenden, mehr fluchten. Es war

3. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 306

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
306 iente Knospe hervor, auf die sich der Thau des Himmels reichlicher niedersenkt. Das Kind, von welchem hier erzählt werden soll, war eins von denen, von welchen es heißet: ,,Seine Seele ge- fällt Gott wohl, darum eilet er mit ihm aus diesem bösen Leben." Es war, da es starb, noch nicht neun Jahr alt. Ein frommer Prediger, der das Kind im Leben und- im Sterben gekannt, Christian Gerber, erzählt von ihm also: Die kleine Rosina war das einzige Kind sehr armer, aber gottesfürchtiger Eltern. Der Vater lebte als Tagelöh- ner zu Nickern, in der Pfarrei Lockwitz bei Dresden. Er hatte zwar ein eigen Häuslein, aber Nichts darinnen, als was seine Hände von Tag zu Tag, von Woche zu Woche erwarben, so Viel als eben zur Nahrung und Kleidung für ihn und die Seinen' hinreichte. Aber diese seine fleißigen Hände hatten nicht blos gelernt zu arbeiten, sondern auch sich gern zum Gebet zu falten; er betete oft und aus Her- zensgründe mit den Seinen, denn er war fromm. Dieser gute Vater war erst dreißig Jahr alt, da führte ihn Gott zum Krankenlager, von welchem er nicht wieder aufstand. Die Krankheit dauerte einige Wochen. Der Pfarrer Ger- der und sein adjungirter Hohn besuchten ihn oft in seinen letzten Tagen, um ihn zu trösten und zu stärken. Ihm sel- der war der Trost nicht so vonnöthen als seiner armen Frau; denn er war ruhig und gottergeben; die Frau aber sollte von dem lieben Mann und Versorger scheiden, und es war weder Geld noch Brot in dem Hause, als was mitleidige Seelen in's Haus brachten. In dieser Zeit der Leiden war das Töchterlcin des Tagelöhners, damals noch nicht acht Jahr alt, den armen Eltern zum besondern Trost. Wenn der Seelsorger weg war, blieb das Kind an des Vaiers Bette sitzen, sang ihm Lieder vor und betete ihm die Sprüche, die es vom Pfarrer gehört oder in der Schule ge- lernt hatte. Der Vater starb. — Die Wittwe trauerte sehr um ih- • reu frommen, fleißigen Ehemann, und weinte oft viel. Da tröstete das Mägdlein immer die Mutter, wenn sie diese so weinen sah, mit schönen Troftsprüchen aus der heil. Schrift, die sie in der Schule gehört hatte, oder mit Versen auö guten christlichen Liedern, z. B. mit dem Vers aus dem kinderfrommen Liede des Hans Sachs: „Warum betrübst du dich, mein Herz," mit dem Vers: ,„Äch Gott, du bist

4. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 314

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
314 Genua, und Beide leben vermuthlich noch in England, wo ihr Gemahl nach einiger Zeit die reichen Güter eines Ver- wandten erbte. Ich will aufrichtig gestehen, was mich selber an dieser Geschichte am meisten rührt. Am meisten rührt mich, daß der liebe Gott dabei war, als die sterbende Mutter ihre Toch- ter segnete, und daß er eine vornehme Kaufmannsfrau in Rotterdam in Holland und einen braven reichen Engländer am welschen Meere bestellt hat, den Segen einer armen ster- benden Wittwe an ihrem frommen Kinde gültig zu machen. Weg' hat Er aller Wege, An Mitteln fehlt's Ihm nicht. §t6ei 54. Sanftmuth. In einer bedeutenden Provinzialstadt Frankreichs lebte ein biederer Pfarrer, der nicht nur ein wackerer Prediger, sondern auch ein treuer Hirt, ein liebender Vater seiner Ge- meinde war. Trost, Hülfe und Beruhigung zu bringen, wo es Noth that, dies war des edlen, frommen Mannes eifrig- stes Bemühen. Obgleich er indeß zu den eingesammelten Almosen den größten Theil seines eigenen Einkommens hin- zuthat, so fehlte cs ihm doch nicht selten an Mitteln, um der Noth der zahlreichen Armen seines Sprengels abzu- helfen. r\ Einst suchte eine verheerende, ansteckende Krankheit die Gemeinde des wackern Mannes heim. Tod und Verderben bringend waren ihre Wirkungen. Keine Familie blieb ohne Krankheit; in jedem Hause, in jeder Hütte lag ein Todter oder ein Sterbender; aber überall auch erschien der treue Pfarrer, den Leidenden helfend mit Speise, Pflege und Arze- nei. Sein tröstendes Wort beruhigte die Verzweifelnden, seine Hülfe rettete Manche vom Tode. Indessen vermochte er doch nicht die große Anzahl von Kranken aus der arbeitenden Klasse, von denen die Meisten in gesunden Tagen sich und ihre Familien nur durch ihrer Hände Arbeit ernährten, mit allen erforderlichen Bedürfnissen zu versehen. Was that der edle Mann? Sich selbst ver- gessend, verkaufte er seine besten Habseligkeiten, selbst sein entbehrlichstes Kirchengeräthe, um den Notleidenden mit dem Ertrage zu helfen, und der siegreichen Gewalt, welche die einfache, schmucklose Frömmigkeit nie ohne glücklichen Erfolg ausübt, verdankte er ansehnliche Beisteuern seiner bemiltel-

5. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 58

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
58 Klöstern die schrecklichsten Greuel verüht wurden. Dem Papste waren sie indessen immer sehr willkommene Leute, weil sie durch keine Familienbande an den Staat gefesselt waren, und daher ganz zu seiner Verfügung standen. Vorzüglich erge- den waren ihm die sogenannten Bettelordcn, d. i. diejenigen Mönche, welche außer dem Gelübde der Keuschheit auch noch das der Armuth und des unbedingten Gehorsams leisteten: die Franziskaner (gestiftet von dem h. Franziskus, geb. 1200) und die Dominikaner (von Dominikus 1170 —1221). Diese Letzteren bildeten das eigentliche streitbare Heer der Päpste, durch welches sie die Ketzer auf eine schreckliche Weise verfolgten. Den Dominikanern war die sogenannte Inquisition, ein Ketzergericht, anvertraut, welches Diejenigen schon vor sich forderte, welche auch nur in einem verbotenen Bucke gelesen hatten, durch die fürchter- lichsten Martern sie zu jedem beliebigen Geständnisse brachte und dann auf die grausamste Weise hinrichtete. In Spa- nien sollen allein 34000 Menschen durch dieses Gericht ver- brannt worden sein. Zu den von den Päpsten verbotenen Büchern gehörte aber auch die Bibel. Arme Leute waren damals freilich gar nicht einmal im Stande, sich eine Bibel anzuschaffen, denn sie kostete wohl 300 Gulden; wenn aber nun Einer mit vielen Kosten eine solche erlangt hatte, so durfte er bei Todesstrafe nicht darin lesen. Und warum nicht? Damit die Leute in der tiefsten Unwissenheit erhalten würden und nicht merkten, daß die Päpste wider Gottes Wort redeten und thaten. Und die Finsterniß wurde denn auch über alle Beschreibung groß. Die Geistlichen konnten selten lesen, viel weniger predigen. Ihr Geschäft in der Kirche war, daß sie unter unverstandenen lateinischen Gebeten, vielem Bekreu- zen und Kniebeugen vorgeblich den Leib Christi für Leben- dige und Tode opferten (vergl. Hebr. 10, 12—14.), was man die Messe nannte. Das Volk zählte dann an dem Rosenkränze, einer Schnur von Kügelchen, die Hunderte von Vater-Unsern ab, die es sprach, rief nicht Christum, sondern die Jungfrau Maria und alle Heiligen, deren Zahl die Päpste täglich vermehrten, in schwärmerischer Andacht an; und schätzte sich selig, wenn es recht viele Reliquien be- kommen konnte, unter denen man z. B. selbst eine Sprosse von der Leiter, die Jakob im Traume gesehen hatte, und einen Strahl von dem Sterne der Weisen aus dem Mor- genlande vorzuweisen sich nicht scheute. Seine Sünden

6. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 78

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
78 Tropfen wahrer Liebe ist mehr werth, als ein ganzes Meer der Wissenschaft aller Geheimnisse." Auch er verbreitete durch sein gottseliges Beispiel, - durch seine eindringlichen bi- blischen Predigten und durch seine wahrhaft erbaulichen Schrif- ten einen weithin reichenden Segen, und vor Allem hat er sich einen unsterblichen Namen durch die Stiftung des Waisenhauses in Halle gemacht. Mit 4 Thlr. Ih Gr., welche ihm zur Unterstützung armer Kinder eingehändigt wa- ren, fing er das Werk an; und jetzt bilden die Gebäude des Waisenhauses zwei über 800 Fuß lange Straßen und viele Tausende armer Waisenkinder haben hier Obdach und Nah- rung und eine christliche Erziehung erhalten. Und dies Werk hat er allein durch seinen Glauben und durch das Gebet vollbracht. Oft hatte Francke nicht einen Groschen, um die vielen beim Bau beschäftigten Arbeiter zu bezahlen. Da pflegte er zu sagen: „Das ist ein Zeichen, daß Gott helfen will!" Und er ging in sein Kämmerlein und betete, und nie blieb die Hilfe aus. Aus diesem Waisenhause und den damit verbundenen Anstalten sind viele fromme Leute her- vorgegangen, welche zur Wiederbelebung der Kirche beige- tragen haben; und unter sie gehört auch der Graf Nico- laus Ludwig von Zinzendorf. Er war 1700 zu Dresden geboren, und hatte schon als Kind eine solche Liebe zum Heilande, daß er immer Briefe an ihn schrieb. In seinem zehnten Jahre kam er nach Halle, und harte hier eine sonderliche Freude an Francke's Predigten und Umgänge. Vorzüglich ergriff ihn der Gedanke, den Dieser, wie früher schon Spener, oft äußerte, daß die Verbesserrrng der Kirche von kleineren frominen Vereinen in derselben ausgehen müsse. Und er ist nun auch Stifter eines solchen Vereins gewor- den, den man die „Brüdergemeinde" nennt. Die äu- ßere Veranlassung dazu gaben arme Flüchtlinge der Nach- kommen der alten Waldenser in Böhmen, böhmische und mährische Brüder genannt, welche auf seinem Gute Ber- thelsdorf in der Oberlausitz freundliche Aufnahme fanden. Diese bauten an der Seite des Hutberges das Dorf Herrn- hut, und führten hier ein stilles, fleißiges und frommes Le- den; zu ihnen sammelten sich bald viele Gleichgesinnte, und der Graf beschloß, diese Alle nun zu einer Gemeinde zu vereinigen, die nach dem Muster der apostolischen Kirche eingerichtet werden sollte. Zu dieser Gemeinde sollte Jeder gehören können, der den Heiland von ganzem Herzen lieb -habe, er sei nun lutherisch oder reformirt oder habe den

7. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 170

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
170 nicht allein überall hin Empfindung verbreiten, sondern mit- telst dieser auch auf die Muskeln wirken, durch welche das Thier sich bewegt. Die Pflanze hat im Allgemeinen Em- pfänglichkeit für äußere Einwirkung: aber das vollkommene Thier hat auch Sinne, um diese in bestimmter Weise zu ver- nehmen. Es ist daher ein sehr bestimmter Unterschied zwi- schen der Pflanze und dem vollkommenem Thiere; aber eben darum, weil den Pflanzen und den Thieren doch innner das Leben gemeinschaftlich ist, welches die Steine nicht haben, sind auch die Uebergänge vom Pflanzen- und Thierreiche viel un- merklicher, als die vom Steinreiche zum Pflanzenreiche. Man theilt die Thiere gewöhnlich in 8 Klassen ein: 1. Die Säugethiere. 2. Die Vögel. 3. Die Amphi- bien. 4. Die Fische. 5. Die Weich- und S cha alen - thiere. 6. Die Insekten. 7. Die Würmer. 8. Die Strahlenthiere, oder Pflanzen- und Aufguß thiere. Wir fangen bei den letzteren, den Aufguß- und Pstan- zen thi eren an, weil sie dem Pflanzenreiche am Nächsten stehen. Wenn man nämlich jedes verdorbene und nicht ganz reine Wasser, worin Pflanzen- oder thierische Theile enthal- ten waren, unter ein Vergrößerungsglas bringt, so bemerkt man darin unzählige kleine lebendige Wesen, welche entwe- der die Gestalt von einfachen oder an einander gereihten Kü- gelchen haben, die sich immer bewegen, oder von unendlich kleinen Stäbchen, welche sich auch wieder zu einem lebendi- gen Ganzen so verbinden, daß sie im Kleinen ein Bild der Sonne mit ihren Strahlen geben. Das sind die niedrigsten Anfänge des Thierreichs, lauter kleine Gallertpünktlein, die ihre Nahrung in sich aufnehmen, wie das Löschpapier die Feuchtigkeit in sich saugt. Man nennt diese Thiere auch Infusionsth iere. Etwas mehr in die Augen fallend ist der Armpolyp. Das Thierchen sieht aus wie ein beleb- tes Pflänzchen; mit seinen unteren Stammenden ist es z. B. auf ein Wassergewächschen wie fest gewachsen; nach oben zertheilt es sich in mehrere Arme, oder lebendig bewegliche Zweiglein, womit es andere Wasserthierchen erhascht und dann zu einem zwischen den Armen stehenden Munde bringt, der zu einem Därmchen führt, das sowohl zum Aufnehmen der Speise, als zur Abführung des Unraths dient. Es pflanzt sich fort, wie eine Pflanze, und der eine Polyp wächst aus dem andern hervor, so daß man deren viele antrifft, die alle einen gemeinschaftlichen Stamm haben. Im Meere gibt es unzählige solche polypenartige Thierchen, welche in groß-

8. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 174

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
m der Schwalbenschwanz, der Trauermantel, theils Dämme- rungsfalter, wie der Todtenkopf, der Glas-, Kolben- und Hopfenschwärmer, theils Nachtvögel, welche aus Raupen entstehen, die, wie die Seidenwürmer, ein schönes Gespinnst machen, wenn sie sich verpuppen; in die Fliegen oder Zweiflügler, die unter den beiden größeren Flügeln noch ß kleine haben und zu denen außer unseren gewöhnlichen Flie- gen auch die Mücken und Bremsen gehören, und endlich in ungeflügelte Insekten, wie die Laus, der Floh, die Spinne, der Scorpion und der Krebs. Die Klasse der Weich- und Schaalenthiere ist unter allen Klassen der Thiere, die kein Rückgrat haben, die vollkommenste, denn man findet bei ihnen ein ordentliches Herz, Blutgefäße, ein Nervensystem, -das dem der vollkom- meneren Thiere etwas ähnlicher ist, bei einigen auch Sinnes- organe. Am Meisten aber zeichnen sich diese Thiere durch die Gehäuse aus, in welchen sie leben, und welche der liehe Gott ihnen gegeben hat, weil sie sonst wohl bald umkom- men würden, da sie meist einen so weichen Körper haben. Danach theilt man sie denn auch gewöhnlich ein: in viel- schaalige Muscheln, weil ihr Häuschen aus mehreren, z. B. bei der Meereichel aus 6 Schaalen besteht; in Mu- scheln, welche meist nur 2 Schaalen haben, wie ihr sie an unserer Teichmuschel oder an der Auster wohl schon gesehen habt, die aber bei anderen Muschelarten, z. B. der Riesen- muschel, so groß sind, daß sie wohl 6 Cenlner wiegen, und so schön, daß sie sehr hoch geschätzt werden, wie z. B. die Perlenmuttermuschel, von der die eigentlichen ächten Perlen herkommen, und welche die Leute mit großer Lebensgefahr tief aus dem Meere holen. Die Schnecken sind euch auch nicht unbekannt; im Meere aber leben deren gar Biele, die ihr noch nie gesehen habt, und derm Häuser eine gar schöne Gestalt mit prächtigen Farbm haben; man will aber be- merkt haben, daß grade die, welche am meisten durch ihr äußeres Ansehen locken, ein schädliches giftiges Fleisch in sich führen, wodurch die Natur, wie sie oft thut, uns lehren will, daß auf den äußern Schein nicht gar Biel zu geben sei. -Das Fleisch vieler Schnecken dient aber den Menschen zur gesunden Nahrung; die Schnecken versäumen indeß auch ihre Nahrung nicht, denn sie gehören eigentlich zu den Raubthieren, indem sie mit-ihrer scharfen Zunge andere Schaalenthiere anbohren und aussaugen. Die Kuttel- oder Tintenfische rechnet man ebenfalls zu dieser Thier-

9. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 176

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
176 auch oft die Fischer mit seinem breiten stachlichten Leibe, um- spannt und erdrückt sie. Kleinere Arten sind das bei uns auch bekannte Neunauge und der Stör. Die Gräten- fische haben Rippen, dachziegelförmig über einander lie- gende Schuppen, eine an beiden Seiten des Körpers her- unterlaufende Linie und eine Schwimmblase. Nach Ver- hältniß der Flossen theilt man sie in mehrere Ordnungen. Den Kahlbäuchen fehlen die Bauchflossen ganz; und zu ihnen gehört der Aal, der starke elektrische Schläge austhei- len kann; der Seewolf, der mit seinen starken Zähnen Mu- scheln und Seckcebse zermalmt; der Schwertfisch, der zuwei- len 10 lallen lang wird. Zu den Halsflossern, bei denen die Flossen an der Kehle sitzen, rechnet man die ver- schiedenen Arten des Stockfisches, der ein sehr wohlschme- ckendes Fleisch hat, als den Leng, den Kabeljau, den Schell- fisch, den Dorsch und den Schleimfisch. Die Brust flös- se r, bei denen die Hinterflossen vorn an der Brust, grade unter den Vorderflosten stehen, begreifen neben einigen bei uns bekannten Fischen, wie dem Flußbarsch, auch die sehr merkwürdigen kletternden Fische, welche an Palmbäumen und anderen Bäumen hinanklettern und hier Gewürme suchen. Zu den Bauchflossern, deren Flossen wie Hinterfüße hinter den Brustflossen stehen, gehören die meisten der bei uns bekannten Fische, wie die Schmerle, der Wels, der Häring, deren jährlich wohl 1000 Millionen gefangen wer- den, der Lachs, der Karpfen und der Hecht, welcher oft ein Alter von mehreren hundert Jahren erreicht, denn ein Hecht, den man 1494 in Heilbronn fing, war, wie eine Inschrift in einem Ringe, den er in einer Flosse hatte, sagte, schon im Jahre 1230 vom Kaiser Friedrich 11. ins Wasser gesetzt worden. Die Klasse der Amphibien begreift Thiere, welche äußerlich einander sehr unähnlich sind, die aber alle schon durch Lungen Athem holen, obgleich das Athemholen nicht so regelmäßig bei ihnen geschieht, wie bei den Säugethieren, und sie auch ohne dasselbe ziemlich lange fertig werden kön- nen, wie sie denn der Nahrung auch sehr lange zu entbeh- ren vermögen, denn sie sterben noch nicht, wenn sie gleich mehrere Jahre z. B. in Eisschollen eingefroren sind. Viele von ihnen können im Wasser so gut, wie auf dem Lande leben; sie brauchen nicht täglich zu schlafen; und Einige legen Eier, Andere bringen lebendige Junge zur Welt. Un- ter allen Amphibien sind für den Menschen die ekelhaftesten,

10. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 180

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
180 ihre langen Beine Ms, und sind sehr nützliche Thiere, weil sie allerlei Ungeziefer, und in heißen Ländern besonders die Schlangen wegfangen; es gehören zu ihnen der Kiebitz, die Schnepfen, der Storch, der Kranich und der Ibis, den die alten Egypter sogar göttlich verehrten. Die Schwimm- vögel haben Schwimmfüße, deren Zehen durch Haute mit einander verbunden sind. Außer der Gans und der Ente zählt man dazu die Möve, die schneller fliegt als die Taube, und den armen Küstenbewohnern und Seefahrern durch ihre Eier sehr nützlich ist, gleichwie auch der Pinguin, und der Pelikan, der in einem großen Beutel unter dem Unterschna- bel seinen Jungen, die in trockenen Felsklüften ausgebrütet werden, das Wasser zuträgt, das zuweilen auch dem dür- stenden Kamcel der Wüste zu Gute kommt, wie denn ein Thier immer für das andere arbeitet. Wir kommen nun zu der Klasse von Thieren, in wel- cher die bildende Kraft der Natur durch ihres Schöpfers Hand die höchste Stufe der Vollkommenheit erreicht, und welche dem Menschen am Nächsten stehen, der ja seinem Leibe nach selbst zu ihnen gehört, nämlich zu den Säuge - thieren. Wir finden bei ihnen freilich nicht jene bewun- derungswürdigen Kunsttriebe, wie bei den Insekten, dafür aber eine Vorbildung jener höheren Seelensähigkeiten, die der Mensch hat. Sic haben rothes warmes Blut, das jenen vollkommenen Umlauf hat, von dem schon oben die Rede war. Sie gebühren lebendige Junge, die sie an den Brüsten säugen, und ernähren sich theils aus dem Pflan- zen-, theils aus dem Thierreiche. Bei der Eintheilung der Säugethiere sieht man auf das Vorhandensein und die Bil- dung der 3 Arten von Zähnen, der Schneide-, Eck- und Backenzähne, und die Beschaffenheit der Füße. Die Affen haben alle 3 Arten von Zähnen, Füße, welche gebildet sind, wie Hände, und manche haben statt der fünften Hand den Wickelschwanz, in dem sie viel Geschicklichkeit besitzen. Sie sehen dem Menschen freilich sehr ähnlich, und manche ha- den sie für eine besondere Art von Menschen halten wollen. Aber es ist doch noch ein großer Unterschied zwischen ihnen und dem Menschen, denn sie haben weder den Verstand des Menschen, noch seine grade Stellung, noch auch seine Stimme und Sprachfähigkeit. Zu den klügsten und ge- schicktesten Affen gehört aber der ungeschwänzte Orang- Outang, der auch die meiste Aehnlichkeit mit dem Menschen hat. Er geht gewöhnlich aufrecht, wiewohl er seine Knieen
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