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1. Bd. 2 - S. 300

1837 - Eisleben : Reichardt
300 Asien. Geschäfte mittelst der Sklaven, welche hauptsächlich von den Turkma- nen verkauft werden, die sie auf ihren Raubzügen aus Persien holen. In diesem Bazar werden diese unglücklichen Geschöpfe zum Verkauf ausgestellt und es sind für sie 30—40 besondere Raume da, wo sie gleich dem Vieh untersucht werden. Doch versicherte man Burnes von allen Seiten, daß die Sklaven einer gütigen Behandlung sich zu erfreuen haben, und der Umstand, daß so viele von ihnen nach ihrer Freilassung im Lande bleiben, scheint auch für die Wahrheit dieser Be- hauptung zu sprechen. Es wird in der That behauptet, daß £ der Bewohner Bucharas von Sklaven abstammen, indem die aus Persien hieher gebrachten Gefangenen selten die Erlaubniß zur Rückkehr erhal- ten, auch viele dazu gar keine Neigung haben. Auch Russen und Chinesen werden hier als Sklaven verkauft, jedoch selten. — Merk- würdig ist die Strenge, womit die Übertretung der Gesetze und Vor- schriften des Korans geahndet wird. So sah Burnes eines Tages einige Muhamedaner bestraft werden, die sich gegen den Muhamedani- schen Feiertag vergangen hatten. Vier von ihnen waren zur Zeit des Gebetes über dem Schlafen ertappt worden und ein Jüngling hatte auf öffentlicher Straße geraucht. Sie waren alle an einander gebun- den und der Tabaksraucher ging voran, mit der Hukah oder Tabaks- pfeife in der Hand. Der Polizeibeamte folgte mit einem dicken le- dernen Riemen, mit dem er sie züchtigte, unter dem Ausruf: „Ihr Bekenner des Islam, sehet an die ^Bestrafung derjenigen, welche das Gesetz übertreten." Der Handel Bucharas ist sehr ausgedehnt, da es der Sammel- platz aller Handelsvölker Asiens, und die erste Handelsstadt Mittelasiens ist. Der Handel geht nach China, Rußland, Indien, Persien, Khiwa, zu den Kirgisen, nach Kabul, Kaschmir und Khokand. Die Karawa- nenstraße von der Russischen Gränze, geht über Troizk, einer Russischen Stadt im Gouvernement Orenburg durch die Kirgisensteppe auf einer Strecke von 232 Meilen in 18 Stationen. Mit beladenen Kamee- len macht man die Reise bis Buchara in 40, zu Pftrde aber in 31 Tagen. Burnes hätte während seines Aufenthaltes in Buchara gern die einst so berühmte Stadt Samarkand besucht, aber es wurde ihm nicht erlaubt. Sehr widersprechend sind die Nachrichten über diese Stadt, was davon kommt, weil kein Europäischer Reisender der neuern Zeiten sie besucht hat. Nach den altern Nachrichten soll diese Stadt, einst der Sitz des mächtigen Eroberers Timur-Beg (Tamerlan gewöhn- lich genannt), nächst Buchara die größte Stadt seyn und 130,000, nach Meyendorf 50,000 E. haben, und ihre Moscheen und Medresses (gelehrten Schulen) schöner und vorzüglicher als die in Buchara seyn. Timur wollte diese Stadt zur ersten Stadt der Welt machen, und zog deshalb aus ganz Asien die geschicktesten Künstler und die ausge- suchtesten Gegenstände hierher. Burnes aber hörte in Buchara, daß

2. Bd. 2 - S. 49

1837 - Eisleben : Reichardt
Russisches Reich. 49 mit der Leichtigkeit ihres Ganges verleihet ihnen nicht nur ein ange- nehmes sondern auch sehr ehrwürdiges Ansehen. Als ein zu ihrem Anzuge durchaus nothwendiges Stück tragen sie in der Hand eine Plette (Reitpeitsche). Zu Beschäftigungen des Kunstfleißes haben sie wenige Neigung, allein den Vergnügungen sind sie äußerst ergeben, und große Liebhaber von Branntwein und der Jagd, und geborne Reiter. Bei der Jagd holen sie nicht allein Wölfe und Füchse, son- dern auch den flüchtigsten Hasen zu Pferde ein, und schlagen ihn mit der Plette todt. Ihre Tanze haben viele Ähnlichkeit mit den Tanzen der Zigeuner in Rußland, werden nur von 2 Personen getanzt, und bestehen in mannigfaltigen Bewegungen des Körpers, besonders der Arme und des Kopfes, die von einem kurzen und abgestoßenen Ge- schrei und einem durchdringenden Pfeifen begleitet werden. Dabei be- wegen sich die Tänzer wenig von ihrem Platze, und so wie die Tän- zerin sich ihrem Tänzer nähert oder sich von ihm entfernt, so giebt dieser sein freudiges Verlangen oder seine Unzufriedenheit auf die aus- drucksvollste Weise zu erkennen. Sie müssen sich beim Kriegsdienste auf eigene Kosten kleiden, bewaffnen, beritten machen und überhaupt alles liefern, was zu ihrer persönlichen Ausrüstung gehört; die Regie- rung sorgt dagegen für ihren Unterhalt im Felde, giebt ihnen einen gewissen Gehalt und liefert alles, was zur sogenannten Feldequipage gehört. Ihre Hauptwaffe ist die Lanze, die mit einem Lederriemen am Arme befestigt, in einem Schuh am Steigbügel steht; sonst bedienen sie sich auch des Säbels und der Pistolen. Sie haben eine eigene militärische Verfassung und stehen unter einem eigenen Oberbefehlsha- der Atta man oder Woiskowi-Attaman (nicht H ettm an, wie man oft liest), welcher Generalsrang hat, und den sie ehemals selbst wählen durften; allein heutzutage wird er von der Krone ernannt, und seine Gewalt ist sehr eingeschränkt worden. Im regulären An- griff sind nur die regulären Kosakenregimenter zu gebrauchen, die an- dern benutzt man mehr für den kleinen Krieg, wozu sie wegen der Ausdauer ihrer Pferde und wegen ihrer Unermüdlichkeit in vielfach wiederholten Angriffen, so wie auch zum Vorpostendienst und Patrouil- liren vorzüglich sich eignen. Ihr Anlauf findet gewöhnlich schwär- mend und mit lautem Hurrah Statt. Die Kosakin ist brav, hält in ihrem Hause auf Ordnung, Reinlichkeit und Sparsamkeit und besorgt in Abwesenheit des Mannes nicht allein Garten- und Ackerbau und Viehzucht, sondern weiß auch mit Spindel und Spule gut umzugehen. St. Petersburg, die neue Hauptstadt des Reichs und Resi- denz des Kaisers,^ ist eine der größten, schönsten, merkwürdigsten und prachtvollsten Städte in Europa und eine der wundervollsten Schöpfun- gen der neuen Zeit. 1703 war das Jahr, in welchem Peter der Große den Grund zu dieser Stadt legte, indem er den Anfang mit Erbauung einer Festung machte. Das Jahr darauf wurden die ersten Privatgebäude aufgeführt und bald ward aus diesen ersten' Anlagen Cannabich's Hülfsbuch. Ii. Band. 4

3. Bd. 1 - S. 183

1835 - Eisleben : Reichardt
Writtisches Reich. 183 Zur geselligen Unterhaltung hat der Engländer kein Talent. Nur wenn er durch Speise und Trank erwärmt ist, verwandelt sich das Schweigen in einen Strom von Worten. Schwüre und Flüche sind in der geselligen Unterhaltung gleichsam privilegirt, und beständig hört man das Goddam (Gott verdamme mich). Ueber- haupt hat der Engländer, fast immer mit ernsten Dingen beschäf- tigt, wenige Feste und Lustbarkeiten. Der Sonntag ist bloß der Andacht gewidmet und wird hier strenger als irgendwo gefeiert. Musik und Schauspiele sind an diesem Tage verboten, so wie Tanz und jede Lustbarkeit. Die Arbeiter feiern den Sonnabend und den Montag, um die Freuden zu genießen, die ihnen am Sonntage verboten sind. Von allen kirchlichen Festen wird nur das Weih- nachtsfest oder eigentlich die Zeit vom Weinachtstage bis zum heil. Dreikönigtage mit besonderer Fröhlichkeit begangen. Bei dem fro- hen Mahle am Weihnachtstage dürfen vom Tische des Königes bis zu dem des ärmsten Handwerkers, weder ein ungeheures Stück Roastbeef noch ein fast eben so ungeheurer Plumpudding fehlen. Ge- sang und Toaste (ausgebrachte Gesundheiten) hört man bei diesen Gelegenheiten häufiger als sonst. Groß ist die Spielsucht der Eng- länder, daher sich auch eine unbegränzte Leidenschaft zu Lotterien eingewurzelt hat, und eben so leidenschaftlich ist das Wetten ge- worden. Aus die sonderbarsten Gegenstände erstrecken sich diese Wetten. Nicht minder leidenschaftlich ist der Engländer für die Jagd eingenommen, vorzüglich für die eben so gefahrvolle als kost- spielige Fuchsjagd. Der Marktflecken M e l t o n - M o w b r a y in der Grafschaft Leicester ist die berühmte Hauptstadt der Fuchsjäge- rei, und bietet am Morgen eines Jagdtages einen Anblick voll Le- den und Bewegung dar; und man sieht hier die stattlichsten Grup- pen von Jägern versammelt, denen die Unterhaltung ihrer Jagd- pferde und Hunde ungeheure Summen kosten. Nirgends in der Welt wird so viel Sorgfalt auf Pflege und Erziehung der Jagd- pferde verwendet, als in Melton-Mowbrap, wo jeder dort eingebürgerte Fuchsjäger wenigstens 10 dergleichen Pferde hält, und wo diese Jagdliebhaberei jährlich einen Aufwand von mehr als 300,000 Thlr. erfordert. Diese Jagdpferde sind so abgerichtet, daß man damit über breite Graben und hohe Gehege wegsetzt und die lebendigen Hecken, über die man, wegen ihrer Höhe nicht setzen kann, durch- bricht, indem der Jäger mit verhängtem Zügel darauf ansprengt; sogleich schlägt das Gebüsche hinter ihm und seinem Pferde zusam- men und läßt von dem verwegenen Sprunge eben so wenig eine Spur zurück, als wenn ein Vogel hindurch geschlüpft wäre. Stürzt ein Jäger auch noch so gefährlich, so jagen seine Gewährten gleich- glültig an ihm vorüber, und sein lediges Pferd hält sich unauf- haltsam zur Jagd. Ein solches Pferd kostet wenigstens 1400 Thlr. und eine gute Kuppel Jagdhunde wird mit 7000 Thlr. bezahlt.' So berühmt als Melton, Mowbray wegen der Fuchsjägerei ist, so
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