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1. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 4

1872 - Elberfeld : Bädeker
äl«w*#w bewahrt, und die Sueben im nördlichen Theil- Portugals und den spanischen Provinzen Gallicien und Asturien Die Vanbalen, wohl der wildeste und grausamste aller deutschen Volk«, stümm« blieben nicht lange in ihrer neuen Heimat, sondern gingen schon 429 unter ihrem Kdmge G-is-rich nach Afrika hinüber und gründeten dort cm Reich mit der Hauptstadt Carthago, von wo an« st- das mittelländische Meer beunruhigten, sich der Inseln Corsika und Sardinien, wie eines Theils von Sieilien bemächtigten und ogar -men Zug nach Rom unternahmen, das sie vierzehn Tag-lang plünderten. Doch ging dieses Reich bald zu Grund- (f. §. 3). Auch m Britauni-n, dem jetzigen England, siedelten sich Deutsche an. Al« im Beginn des fünften Jahrhunderts die Römer von dort tfte, Hem ävm Schntze Italiens zurückziehen mußteu, fiele,, die nocmichc, Bdlker, die Pikten und ©toten, in das Land ein. Die rttunnen, ungewohnt der Kriegsführung, wandten sich Hülfe suchend au die Sachsen und Angeln im nördlichen Deutschland, die sie schon früher als kühne Seeräuber kennen gelernt hotten. Etwa tausend Mann bei selben, beutn bald andere folgten, kamen um das Jahr 449 unter Heng,st und Horsa hinüber, schlugen die Pikten und Skaten und fetzten sich dann selbst im Laube fest. Im Laufe bet Zeiten durch Zuzügler aus der Heimat verstärkt, gründeten sie bort sieben Sft-tche, t,K sogenannte Heplarchie, die 827 zu einem Reiche vereinigt wntbe. Vm den Angeln hot das Laub den Namen Angellanb, jetzt ßiiglaiib, erhalten. Die alten Briten, ein celtischeä Volk, behielten den Westen des Landes; zum Theil waudert-n st- aber nach der nordwestlichen Landschaft Frankreichs ans, die noch jetzt von ihnen den Raum, Bretagne führt. In Schotilanb und Jrlanb wohnten eetüsche Stamme, in Dänemark die Outen und in Norwegen und Schweden Völkerschaften, die man unter dem allgemeinen Name» bet Skandinavier begreift. Von diesen deutschen Völkern hatten einzelne bereits das Christenthum angenommen, so die Ost- und Westgothen, die Vandalen, Sueven und Burgunder, und zwar diejenige Form desselben, die man den Arianismus nennt. Dieser hatte den Namen von Arins, einem Presbyter zu Alexandrien, welcher behauptete, Christus fei einst durch den göttlichen Willen aus nichts geschaffen, fei erstes Geschöpf Gottes, also nicht wahrhaft Gott, sondern nur gottähnlich, aber dennoch als

2. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 21

1872 - Elberfeld : Bädeker
kehren, da sie fest an ihrem Götzendienst hingen und die Glaubensboten, die zu ihnen gekommen waren, verjagt oder getödtet hatten, weil sie glaubten, mit der Annahme des Christenthums ihre alte Freiheit zu verlieren. Die Kriege mit ihnen dauerten vom Jahre 772 an über dreißig Jahre, da die Sachsen unter ihren Heerführern Wittekind und Albion mit Ausdauer und Hartnäckigkeit kämpften und Carl durch anderweitige Kriege oft genöthigt war, den Kampf mit ihnen von Zeit zu Zeit zu unterbrechen. Sein Streben bei seinen Zügen ins Sachsenland ging namentlich dahin, die alten heidnischen Götzenbilder, unter ihnen die Jrmensäule im Paderbornschen, zu zerstören und durch Anlage von Festungen und Errichtung von Bis-thümern, wie Minden, Osnabrück, Paderborn, Münster, Hildesheim u. a. für seine Herrschaft und die Einführung des Christenthums Boden zu gewinnen. So oft er auch in das Land der Sachsen eindrang und sie zum Gehorsam zwang, ebenso oft erhoben sie sich doch immer von Neuem, wenn er wegen anderer Kriege sich entfernen mußte, so daß er oft zu herben und gewaltsamen Maßregeln gezwungen war. So ließ er einst zu Verden an der Aller viertausend fünfhundert Sachsen, die in seine Hände gefallen waren, an demselben Tage enthaupten. Erst nachdem die Kraft des Volkes fast erschöpft war, namentlich nach einer heftigen Schlacht an der Hase im Osnabrückischen, 783, erkannten die beiden Häupter, Wittekind und Albion, daß die alte Freiheit nicht mehr zu halten sei. Sie begaben sich zu Carl, der sich damals zu Attiguy in der Champagne aufhielt, ergaben sich und ließen sich taufen. Eine Sage erzählt, Wittekind habe sich einst, als Carl im Paderbornschen sein Lager hatte, als Bettler verkleidet, am Weihuachtstage in das Zelt geschlichen, das behufs des Gottesdienstes und der Feier des Tages zur Kirche umgeschaffen war, und sei von der Pracht des christlichen Gottesdienstes so ergriffen worden, daß er feinen starren heidnischen Sinn geändert habe. Dennoch dauerten die Kämpse mit einzelnen Stämmen der Sachsen fort, bis es zu Selz an der fränkischen Saale zu einer Übereinkunft kam, nach welcher die Sachsen Carl als ihr Oberhaupt anerkannten und dafür gleiche Rechte mit den Franken erhielten. Die Erweiterung des fränkischen Reiches bis zur Elbe führte auch zu Kämpfen mit den

3. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 5

1872 - Elberfeld : Bädeker
®ott nn»beten. Dem Arianismus stand die Lehre der katholischen «rcke enteren, die auf dem Concil ju Rieiia angenommen wurde, daß Christus gleichen Wesen« mit dem Vater, also wahrhast Gott « Zu diesem ,ath°lischenmehrbegriff bekannte sich auch der Fraukenkönig Chlodwig, als er 496 sich zum Christenthum de ehrte. Die Sachsen, Friesen und alle Rationen des nbrblichen und oftltcheu Europa waren damals noch Heiden. _ Nach dieser allgemeinen Uebersicht gehen wir nun dazu über, das Leben einzelner hervorragender Persönlichkeiten aus der mittlern Geschichte darzustellen. §. 2. Chlodwig König -er Franken. (481—511.) Wir haben schon oben im Allgemeinen die Wohnsitze der Franken angedeutet. Ihr Name kommt zuerst um das Jahr 250 tt. Chr. G. vor und bedeutet freie, unabhängige Männer. Tie bildeten ursprünglich keinen eigentlichen Volksstamm, sondern waren entstanden durch ein Bündniß der rechtsrheinischen Völkerschaften, namentlich der Brnkterer an der Lippe, der Sigambrer an der Sieg und der Chatten in Hessen, unter denen die sigambrer den Hauptstamm gebildet zu haben scheinen; sie schieden sich schon früher in zwei Theile, die Ripuarier am Rhein von der Lahn abwar und die. Salier an der Maas und Waal. Es werden uns verschiedene Namen ihrer früheren Könige genannt, unter denen Me-roväns, König der Salier, deswegen zu merken ist, weil nach ihm das ganze Geschlecht der nachfolgenden Könige die Merovuiger genannt sein soll. Ein Enkel desselben war Chlodwig I., dessen Reich m Tournay zwischen Somme und Maas seinen Mittelpunkt hatte, von wo aus er dasselbe allmählich über alle fränkischen stamme un weiterhin ausdehnte und so Stifter der großen fränkischen Monarchie wurde, aus der später die Reiche von Frankreich und Deutschland hervorgegangen sind. , ™ , Er folgte als Jüngling von fünfzehn Jahren semem Vater Childerich in der Regierung; aber wie einst Alexander dem ■ roßen mx ihm sein väterliches Reich zu enge und er strebte nach Vergrößerung seiner Macht, die er durch List und Gewalt durchsetzte.

4. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 7

1872 - Elberfeld : Bädeker
\ 7 — ^rnnfenoolfe die Erinnerung an den deutschen Ursprung im Heimat-L dal »°ch lebendig war. bezeug. die ^ an Chlodwig bei der Tauft. „Beuge dem Haupt m Demuth . sagte er, „stolzer Sigamber, verbrenn-, was du angebetet, und e an, was du verbrannt hast." Daß Chlodwig gleich den katholischen Glauben annahm, ist höchst wichtig uni. trug nicht wenig dazu bei, de» Arianismus m den folgenden Jahrhunderten gänzlich zu unterdrücken deswegen r. theilte ihm auch der Bischof zu Rom. der von da an in ein engere« Verhiillniß zum Frankenreiche trat, de» Ehrennamen Allerchristlichsten, den seitdem die französischen Könige bis zum Jahre 1830 trugen. Uebrigcns bestand Chlodwig« Uebertritt zum Christenthum lediglich darin, daß er die heidnischen e tgtotii-gebrauche mit den christlichen »erlauschte; daß die imtben und ve -söhnenbeit Lehren de» Christenthums wenig vermochten, seinen harten, rohen und grausamen Sinn zu änbern, wirb die Svlge lehren. 3m Reiche der Burgunder herrschte damals ©unbobalb, bet sich mit Gewalt der Herrschaft bemächtigt hatte, indem er seinen Brnber, den Vater bet Chlotilbe. nebst b-ssen Söhnen ans dem Wege geräumt hatte. Chlotilbe ließ nicht ab, ihren Gemahl zu einem Rachekrieg- gegen ihr-n Oheim zu spornen. Er überzog ihn mit Krieg und besiegte ihn; Gunbobalb zog sich nach Avignon zurück und vertheibigte sich bort so tapfer, daß Chlodwig sich begnügte, ihn zinspflichtig zu machen. Sein nächster Zug ging gegen die Westgothen ^ südlichen Frankreich; der damalige König Manch Ii. war, wie die Westgothm ja überhaupt, Arianer und bedrückte als solcher vielfach die katholischen Bewohner des Landes. Diese wandten sich klagend an Chlodwig, der diese günstige Gelegenheit benutzte und unter dem Vorwande, jenen Ketzern den Besitz Galliens zu nehmen, gegen den Westgothen-könig zu Felde zog. Bei Vougle, in der Nähe von Poüiers, kam es 507 zur Schlacht. Alarich fiel durch die Hand Chlodwig's und das ganze westgothische Reich in Gallien würde in fränkische Gewalt gerathen sein, wenn nicht Theodorich der Große, um seinem Enkel, dem Sohne Alarichs, wenigstens einen Theil ;u retten, ein Heer gesandt hätte, das den Siegeslauf des Chlodwig hemmte. So

5. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 11

1895 - Elberfeld : Wülfing
verbunden. Oft trachteten die Heiden den Missionaren nach dem Leben. Trotzdem liefsen sich diese von dem einmal begonnenen Werke nicht zurckschrecken. b. Die Klster. Um besser 'und sicherer wirken zu knnen, grndeten die Missionare sobald als mglich einen' festen Aufenthaltsort. Ein solcher Wohnsitz, den man Kloster nannte, gab den Glaubensboten Obdach und grfsere Sicherheit. Sie konnten dorthin, wenn sie in der Umgegend gepredigt hatten, stets zurckkehren. Auch liefsen sich um diesen festen Wohnort die aus den Heiden gewonnenen Christen leichter sammeln. Whrend ein Teil der Mnche die Schler unterrichtete, Bcher abschrieb, zum Predigen auszog oder Kranke und Sterbende besuchte, rodeten die andern den Wald aus, oder arbeiteten auf dem Felde und im Garten, besorgten das Vieh, verfertigten Kleider, Schuhe und allerlei Haus- und Ackergerte. So gaben die Mnche den umwohnenden Christen und Heiden ein schnes Beispiel eines frommen, geordneten, gesitteten und arbeitsamen Lebens. Oft bildete sich allmhlich eine volkreiche Ansiedelung _ in der Nhe des Klosters, die im Laufe der Zeit zu einer christlichen Gemeinde heranwuchs. Um manche Klster sind spter grfsere Städte, wie Mnster, Fulda, Wrzburg u. a. entstanden. 2. Suitbertus (723). Unter den Mnnern, welche am Niederrhein das Evangelium predigten, zeichnete sich besonders Suitbertus aus. Seine Heimat war England. Mit einigen Gefhrten hatte er sein Vaterland verlassen und war in das Kloster zu Utrecht in dem heutigen Holland gezogen. Suitbertus hatte sich das Bergische, zwischen Rhein, Ruhr und Wupper, fr seine Missionsarbeit ausgesucht. Alljhrlich reiste er von Utrecht dorthin und kehrte im Herbst wieder in das Kloster zurck. Aber er mufste jedesmal, wenn er im Frhjahr wiederkam, bemerken, dafs seine Mhe und Arbeit umsonst gewesen war. Den Winter der hatten nmlich die Heiden alle christlichen Lehren vergessen. Da schenkte ihm ein frnkischer Fürst eine Insel im Rhein. Suitbertus grndete dort ein Kloster, aus dem nachher eine Stadt entstand, die den Namen Kaiserswerth" bekam. Jetzt liegt diese Stadt am rechten Ufer des Rheins, da derselbe seinen Lauf dort gendert hat. Von diesem Kloster aus ging nun Suitbertus in die umliegenden Gegenden und verkndigte mit grofsem Eifer die frohe Botschaft von Jesu Christo. Er erlebte die Freude*

6. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 13

1895 - Elberfeld : Wülfing
13 auch unter den Deutschen von grofsem Segen sein wrden. Er erbaute in Hessen zwei Klster, unter denen das an der Fulda die Entstehung der Stadt Fulda veranlasste. Fromme Klosterbrder aus England unterrichteten dort deutsche Knaben und Jnglinge. c. Sein Ende. Der Papst belohnte den Eifer des Bonifacius dadurch, dafs er ihn zum Erzbischof von Mainz machte und der alle deutschen Bistmer setzte. Etwa zehn Jahre hatte Bonifacius diese hohe Stellung bekleidet und war nun 75 Jahre alt geworden. Da entschlofs er sich noch, als Missionar zu den Friesen zu gehen. Im Jahre 755 fuhr er mit mehreren Begleitern den Rhein hinab in das heidnische Friesland. Dort wurde er mit 53 der Seinen von den Heiden erschlagen. Seine Leiche, welche spter den Christen in die Hnde kam, wurde nach Fulda gebracht und dort bestattet. Man hat diesem hervorragenden Glaubensboten den Ehrennamen Apostel der Deutschen" gegeben. Nach Bonifacius Tode aber nahm die Ausbreitung des Christentums unter den deutschen Volksstmmen ihren Fortgang. Seine Schler und Nachfolger im Missionsdienst bekehrten bald auch die Friesen, und 50 Jahre spter waren alle deutschen Völker zwischen Rhein und Elbe schon Christen, ausgenommen die Sachsen. (Gl u. S. Ii. Nr. 17: Bonifacius.) 4. Karl der Groe (768-814). 1. Das dpcanfoeiireiifi. a. Der erste Frankenknig. Unter allen deutschen Stmmen waren die Franken am mchtigsten geworden. Ihr König Chlodwig grndete durch viele Eroberungen ein groes Reich. Einen groen Teil des Landes, welches die Rmer Gallien nannten, brachte er unter seine Herrschaft. Seitdem hat dieses Land den Namen Frank-reich" erhalten. Unter Chlodwig war das Frankenreich groß und mchtig geworden, seine Nachkommen aber waren schwache Fürsten, die ihre obersten Diener (Hausmeier) fr sich regieren lieen. b. Karls Vorfahren. Einer der berhmtesten dieser Haus-meier war Karl Martell (der Hammer), der Grovater Karls des Groen. Er war ein mchtiger und angesehener Heerfhrer. Im Jahre 732 schlug er bei Tours die Araber und befreite dadurch die christlichen Völker des Abendlandes von der Gefahr, muhamedanifch werden zu mssen. Karl Martells Sohn war Pipin der Kurze.

7. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 66

1895 - Elberfeld : Wülfing
66 Ansiedler brachten jedoch dem Lande noch etwas Besseres als starke Arme und fleiige Hnde, nmlich das Evangelium, dem sich auch die Herzen der Wenden nach und nach ffneten. Die wendischen Gtzenbilder verschwanden, und bald entstanden christliche Kirchen in diesem deutschen Grenzlande. Deutsche Sprache und deutsche Sitte breiteten sich immer weiter unter den Wenden aus. Sie vermischten sich nach und nach mit den Deutschen. d. Albrechts Nachkommen. Fast zweihundert Jahre haben Markgrafen aus dem Hause Askanien in Brandenburg regiert. Alle waren darauf bedacht, nach dem Beispiele Albrechts das Wohl des Landes zu frdern, indem sie deutsche, arbeitsame Ansiedler in ihr Land riefen, fr die Urbarmachung wster, sumpfiger Gegenden sorgten, die Anlegung von Stdten und Drfern veranlaten und fr die Ver-breitung des Christentums wirkten. Auch waren sie eifrig bemht, ihre Herrschaft auszudehnen. Besonders tchtige Markgrafen waren die beiden letzten Askanier: Otto Iv. und Waldemar. Sie waren die tapfersten und thatkrftigsten Fürsten ihrer Zeit. Durch die tch-tige Regierung der Askanier war bei dem Aussterben derselben aus dem wsten, heidnischen Wendenland ein mchtiges, christliches, deutsches Reichsland geworden. 2, rmiitengurg mint ein urfr|ienfwn. a. Das bayerische Haus. Im Jahre 1320 war das anhaltinische Frstenhaus in der Mark Brandenburg ausgestorben, und der deutsche Kaiser Ludwig der Bayer ernannte seinen Sohn Ludwig zum Markgrafen von Brandenburg. Mit ihm beginnt die Herrschaft-des bayerischen Frstenhauses, welche bis 1373 dauerte. Ludwig war kein guter Fürst, und der Wohlstand des Landes nahm unter ihm schnell ab. Mit Kummer gedachten die Mrker der ver-gangenen Zeit, in welcher Brandenburg unter Waldemar mchtig und angesehen gewesen war. Da erschien ein Mann in der Mark, welcher angab, er sei Waldemar. Er behauptete, da nach seinem vorgeblichen Tode ein Scheinbegrbnis veranstaltet worden sei, in Wirklichkeit habe er sich 25 Jahre im heiligen Lande aufgehalten. Diese Erzhlung wurde vielfach fr wahr gehalten. Es gelang jenem Manne, die Herrschaft in der Mark an sich zu reien und eine Zeitlang zu be-haupten. Endlich mute aber doch der falsche Waldemar die Mark wieder verlassen. Unter Ludwigs Nachfolger wurde die Markgraf-fchaft zu eineni Kurfrstentum erhoben (1356). Der.letzte Kurfürst aus dem bayerischen Hause trat das Land gegen eine Geldsumme an den deutschen Kaiser Karl Iv. aus dem Hause Luxemburg.ab. b. Die Luxemburger. So lange Karl Iv. regierte, war fr das Kurfrstentum Brandenburg gut gesorgt. Nach seinem Tode fiel das Land an seinen Sohn Sigismund. Dieser war auch

8. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 10

1895 - Elberfeld : Wülfing
10 Zilien und Nordafrika berzusetzen. Aber in Unteritalien starb König Alarich im 34. Lebensjahre. Sein treues Volk trug seine Leiche weh-klagend an den Flu Busento, leitete das Wasser desselben ab und grub in dem trockenen Bett des Knigs Grab. Man senkte Alarich in voller Rstung hinab, warf das Grab zu und lenkte den Flu wieder in sein altes Bett, damit niemand erfahre, wo der berhmte Held begraben liege. d. Die Entstehung neuer Reiche. Nach Alarichs Tode zogen die Westgoten in das heutige Sdfrankreich und der die Pyrenen nach Spanien. Hier lieen sie sich nieder und grndeten zu beiden Seiten der Pyrenen das groe westgotische Reich. Ihre Brder, die Ostgoten, whlten Italien zu ihrem Wohnsitz. Auch andre germanische Volksstmme verlieen ihre alte Heimat und suchten sich neue Wohn-platze im weiten Rmerreich. So zogen die Angelsachsen von den Ufern der Nordsee (Schleswig-Holstein) nach Britannien und eroberten das Land, das nach den Angeln Angelland" oder England" ge-nannt wurde. Diese groe Bewegung der deutschen Vlkerschaften nennt man die Vlkerwanderung. Sie begann im Jahre 375 und dauerte fast 200 Jahre. Einige Jahrhunderte spter sind die Goten gnzlich untergegangen. Sehr wichtig wurde dagegen um diese Zeit der Frankenstamm fr unser Vaterland. Denn durch ihn kam ums Jahr 800 n. Chr. Geb. ein mchtiges deutsches Reich zustande unter dem berhmten Kaiser Karl dem Groen. (G. u. S. Ii. Nr. 5: Die Hermannsschlacht.) 3. Die Ausbreitung des Christentums in Deutschland. 1. Die Missionsarbeit. a. Die Missionare. Durch die Rmer waren die Deutschen am Ehein und an der Donau schon frh mit dem Christentum bekannt geworden, während die brigen Deutschen noch Heiden geblieben waren. Erst spter wurde die christliche Lehre durch Missionare den Vlkerschaften im Norden und im Innern Deutschlands verkndigt. Die ersten Glaubensboten kamen aus Irland. Zu ihnen gesellten sich dann Missionare aus England. Dorthin waren mehrere 100 Jahre vorher zwei deutsche Volksstmme, die zu den Sachsen gehrten, eingewandert und hatten bald den christlichen Glauben angenommen. Sie vergafsen aber ihre alte deutsche Heimat nicht. Mehrere fromme Männer unter ihnen fafsten den Entschlufs, ihren Stammesbrdern in Deutschland das Evangelium zu verkndigen. Diese Arbeit war indessen mit vieler Mhe und mit großen Gefahren

9. Bilder aus der Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 12

1895 - Elberfeld : Wülfing
12 dafs sich viele Heiden zum Christentum bekehrten. Zu Kaiserswerth ist er nach vieljhriger treuer Wirksamkeit gestorben und liegt auch dort begraben. Suitbertus wird Apostel des Bergischen Landes" genannt. Auf einer Anhhe bei Elberfeld, inmitten schner Anlagen, ist ihm ein Denkmal errichtet worden. 3. Ludgerus. In der Ruhrgegend lehrte um diese Zeit Ludgerus, der in der Nhe von Utrecht geboren war. Unter dem Schutze Karls des G-rofsen grndete Ludgerus die Kirche und das Kloster zu Werden an der Ruhr. Auch das Kloster zu Mnster verdankte ihm seine Entstehung. Wegen seiner vielen und großen Verdienste erhielt er vom Papste die Bischofswrde. In seiner Wirksamkeit fr die Ausbreitung und Befestigung des Christentums war er bis an sein Ende unermdlich. Er starb 64 Jahre alt und wurde in dem Kloster zu Werden begraben. 4. Bonifacius. a. Sein Wirken. Unter den deutschen Missionaren ist Winfried am bekanntesten geworden. Er stammte aus England. Vorzglich war er in Hessen und Thringen th-tig. In Hessen arbeitete er mit solcher Hingebung, dafs ihm der Papst den Namen Bonifacius (d. i. Wohlthter) gab. Die Missionsthtigkeit unter den Hessen war nmlich eine besonders schwierige, weil diese sehr fest an ihren Gttern hingen. Da entschlofs sich Bonifacius zu einer khnen That. Bei Geismar stand eine uralte Eiche, welche als ein Heiligtum des Donnergottes verehrt wurde. Zahlreich pflegten die Heiden bei diesem Baume zu erscheinen, um Donar Opfer darzubringen. Als einst wieder eine große Menge versammelt war, erschien auch Bonifacius mit seinen Gefhrten. Mutig legte er die Axt an die Eiche. Bei jedem Schlage glaubten die Deutschen, dafs jetzt Donar herabfahren und den Frevler niederschmettern werde. Aber der Baum fiel, und Bonifacius blieb unverletzt. Da erkannten die Heiden die Ohnmacht ihrer Götter. Sie kamen bald scharenweise und begehrten die heilige Taufe. Ebenso schwierig war die Arbeit des Bonifacius in Thringen. Deshalb erkannte er bald, dafs er allein mit einigen Gehilfen nicht imstande war, das Missionswerk in einem so großen Gebiete erfolgreich zu betreiben. b. Seine Klster. Da er selbst lange in einem Kloster gelebt hatte, so dachte er, dafs solche Anstalten

10. Abth. 2 - S. 10

1823 - Elberfeld : Büschler
10________________Die Kirchentrennung. Dieses Gefühl von der Nothwendigkeit einer Kirchenver- bcsserung war in Hohen und Medern'schon lange mit sol- cher Bestimmtheit, daß das Volk schon in der Miete des 14ten Jahrhunderts den, hundert Jahre vorher verstorbe- nen, Kaiser Friedrich Ii. als Reformator derkirche zurück- erwartetc. Wie dringend die Vorstellungen der Deutschen, Engländer und Franzosen auf den Kirchenversamlungen zu Kostnitz und Basel waren, haben wir früher gesehen; und im I. 1510 übergab der R e i ch s t a g zu Augsburg zehn Beschwerden gegen die angcmaaßten Rechte der Päpste, worin die Kirchentrennung fast bestimmt vorbergesagt wur- de; denn wenn diesen Beschwerden nicht abgeholfen werde, sagt der Reichstag, „so könne leicht eine Verfolgung über alle Priester, oder, nach dem Beispiel der Böhmen, eirr allgemeiner Abfall von der römischen Kirche entstehen." So sehen wir um jene Zeit das alte, ernste Gebäude der Hierarchie, welches viele Jahrhunderte gestanden, wel- ches seinem Grundgedanken nach so trefflich für die Einheit der christlichen Völler war, untergraben durch sich selbst, schwankend, weil es die Achtung der Völker vertohren hatte, und in seinen Grundfesten erschüttert, weil die Vorsteher in stolzer Sicherheit dahin lebten und den Geist der Zei- le n n i ch t a ch t e t e n. So sehr dieses Alles schon in die Augen springt, so müs- sen wir doch wiederum einen Blick in das Innere werfen, um die große Umwandlung der Welt aus ihren tiefer« Grün- den zu verstehen. Alle die genannten Klagen hätten durch guten Willen und allmählige Verbesserung gehoben werden mögen, weil sie gröftentheils die äußere Gestalt und Ver- waltung der Kirche betrafen, wenn nur in der Religion selbst ein lebendiger, Heller, treibender, schaffender Geist gewaltet hätte. Allein ein solcher Geist lebte nicht mehr in der Rellgionswiffenschaft, sondern fing vielmehr an, sich außerhalb derselben zu regen. Nicht nur Uuwtssenheit, von der wir schon oben geredet, sondern ein ganz verkehr- tes Wissen war in den meisten Lehrern der Religion; sie setzten erneu hohen Werth auf eine gewisse Schulweisheit, welche sie Scholastik nannten, und die in alter Zeit aus der Vermischung philosophischer Grundsätze mit Pen Lehren des Christenthums entstanden war. Die einfachen, dem kindlichen Sinne des Ungelehrtesten ganz klaren und ver- ständlichen Wahrheiten der heiligen Schrift waren in dunk- le, gelehrte Worte gekleidet, dieses Wort galt als die Haupt- sache; bald fing man an über den Sinn desselben zü streif ten, und derjenige galt als der Gelehrteste, welcher bei
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