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1. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 3

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
3 - 4* Die Schlacht bei Zülpich.*) 1. Chlodewia, der Frankenkönig, sah in Zülpichs heißer Schlacht, Daß die Allemannen siegten' durch der Volkszahl Uebermacht. 2. Plötzlich aus des Kampfs Gedränge hebt er sich auf stolzem Roß, Und man sah ihn herrlich ragen vor den Edeln, vor dem Troß. 3. Beide Arme, beide Hände hält er hoch empor zum Schwur, Ruft mit seiner Eisenstimme, daß es durch die Reihen fuhr: 4. „Gott der Christen, Gott am Kreuze, Gott, den mein Gemahl verehrt, So du bist ein Gott der Schlachten, der Dm Schrecken niedersährt, 5. Hilf mir dieses Volk bezwingen, gieb den Sieg in meine Hand, Daß der Franken Macht erkennen muß des Rheins, des Neckars Strom: 6. Sieh, so will ich an dich glauben, Kirchen und Kapellen bau'n Und die edeln Franken lehren, keinem Gott als dir vertraun." 7. Sprach es, und aus Wolken leuchtend bricht der Sonne voller Strahl, Frischer Muth belebt die Herzen, füllt des schwachen Häufleins Zahl. 8. Chlodwig selbst ergriff das Banner, trug es durch der Feinde Reih'n, Und die' Franken, siegesmuthig, stürzten jauchzend hinterdrein. 9. Schreck ergreift der Feinde Rotten, feige werden sie und flieh'n, Al? ihr Kriegsruhm ist erloschen, ihre Macht und Freiheit hin. 10. König Chlodwig läßt sich taufen und sein edles Volk zugleich, lind ob allen deutschen Stämmen mächtig wird der Franken Reich. 11. Wenn sie einst den Gott verlassen, der bei Zülpich Sieg verlieh', Ist den Allemannen wieder Macht gegeben über-'sie. K. Simrock (geb. 1802). l) Sie geschah im Jahre 496 n. Chr. L) Zülpich, das alte Tolbiacum, log wahrscheinlich zwischen Bonn und Jülich. 5. Pipin 1. Pipin der Kurze war nicht groß, Doch Karls des Großen Vater. In aller Weise fehlerlos, Ein treuer Volksberather. 2. Der beste Held im Frankenreich, Der Kirche Wohlgefallen, In Weisheit nur sich selber gleich, An Tapferkeit vor Allen. 3. Wer nicht geboren auf dem Thron, Doch für den Thron geboren! Zum Herrschen war des Hamvlers Sohn Von Gottes Gnad' erkoren. 4. Papst Zacharias sprach dies Wort: «Des Königs Würd' und Namen Gebührt der Völker starkem Hort!" Und alle Welt sprach: Amen! 5. Doch unser Held, der Kurze, schien Zu klein manch' kleinen Geistern, Die maßen mit den Augen ihn Und hatten viel zu meistern. 6. Deß schwieg der Held, und ritterlich Sinnt er, den Höhn zu dämpfen. Und lädst zum Spiele männiglich, Wo wilde Thiere kämpfen. der Kurze. 7. Schon eilt das Volk herbei mit Drang, Die stolzen Großen alle, Sie nahen beim Trompetenklang Mit lautem Waffenschalle. 8. Still sitzt Pipin, gedankenschwer, Wie nahend Ungewitter Wirft er nur Blitze um sich her — Da rauscht herab das Gitter. 9. Ein grimmer Leu, ein wilder Stier, Die stürzen in die Schranken, Begegnen sich mit Kampfbegier, Und Keiner wollte wanken. 10. Jetzt aber reißt des Leuen Zahn Den Ur in dem Genicke Und reißt ihn nieder auf dem Plan, Blut, Feu'r und Wuth im Blicke. 11. „Wer ist von Euch," so fragt Pipin Und blitzte durch die Reihen, — „Wer ist von Euch so stark und kühn, Entreißt die Beut' dem Leuen?" 12. Da machen große Augen zwar Ringsum die großen Leute; Doch Jeder bebt vor der Gefahr, Und Keiner will zum Streite. 1*

2. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 13

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
13 15« Heinrich der 1. Herr Heinrich sitzt am Vogelherd Recht froh und wohlgemuth; . Auf tausend Perlen blinkt und blitzt 6. Der Morgensonne Gluth. 2. In Wies' und Feld und Wald und Au Horch, welch' ein süßer Schall! Der Lerche Sang, der Wachtelschlag, Die süße Nachtigall! 3. Herr Heinrich schaut so fröhlich d'rein: 7. „Wie schön ist heut' die Welt! Was gilt's, heut' gibt's 'nen guten Fang!" Er lugt zum Himmelszelt. g_ 4 Erlauscht und streichtsich von der Stirn Das blondgelockte Haar, „Ei doch, was sprengt denn dort herauf Für eine Reiterschaar?" g 5. Der Staub wallt auf, der Hufschlag dröhnt, " | Es naht der Waffenklang, 1 Vogelsteller. „Daß Gott! die Herrn verderben mir Den ganzen Vogelfang!" „Ei nun! — was giebt's?" Es hält der Troß Vor'm Herzog plötzlich an, Herr Heinrich tritt hervor und spricht: »Wen sucht ihr Herrn? sagt an?" Da schwenken sie die Fähnlein bunt Und jauchzen: „Unsern Herrn! Hoch lebe Kaiser Heinrich! — Hoch Des Sachsenlandes Stern!" Dieß rufend, knien sie vor ihn hin Und huldigen ihm still Und rufen, als er staunend fragt: „S'ist deutschen Reiches Will'!" Da blickt Herr Heinrich, tief bewegt, Hinauf zum Himmelszelt: „Du gabst nur einen guten Fang ! — Herr Gott, wie dir's gefällt!" N. Vogl (geb. 1802). Die Sage erzählt, daß Heinrich auf seinem Vogelherde bei Braunschweig mit Vogelfang und Waid- werk beschäftigt gewesen sei, als ihin die Insignien der Königowürde überbracht wurden. Davon haben später mehrere Chronisten Veranlassung genommen, ihin den Beinamen: der Finkler (auch der Vogler oder der Vogelsteller) zu geben, der aber, da er weder sein Wirken als König bezeichnet, noch von seinem Character hergenommen ist, sehr unpassend erscheint. 16. Heinrich der Vogler. 1. Der Feind ist da, die Schlacht beginnt; ! Wohlauf zum Sieg herbei! Es führet uns der" beste Mann 7 Im ganzen Vaterland! 2. Heut' fühlet er die Krankheit nicht; Dort tragen sie ihn her; Heil, Heinrich, Heil dir, Held und ' g Mann Im eisernen Gefild! 3. Sein Antlitz glüht vor Ehrbegier i Und herrscht den Sieg herbei;" Schon ist um ihn der Edeln Helm | 9 Mit Feindesblüt bespritzt. 4. Streu' furchtbar Strahlen um dich her, Schwert in des Kaisers Hand, Daß alles tödtliche Geschoß 10, Den Weg vorühergeh'! 5. Willkommen, Tod für's Vaterland! Wenn unser sinkend Haupt Schön Blut bedeckt, dann sterben wir > 11. Mit Ruhm für'svaterland. 6. Wenn vor uns wird ein offnes Feld, Und wir nur Todte seh'n Weit um uns her, dann siegen wir Mit Ruhm für's Vaterland. Dann treten wir mit hohem Schritt Auf Leichnamen daher; Dann jauchzen wir im Siegsaeschrei, Das geht durch Mark und Bein! Uns preist mit frohem Ungestüm Der Bräut'gain und die Braut; Er sieht die' hohen Fahnen weh'n Und drückt ihr sanft die Hand — Und spricht zu ihr: „Da kommen sie, Die Kriegesgötter, her; Sie stritten "in der heißen Schlacht Auch für uns beide mit!" Uns preist, der Freudeuthränen voll, Die Mutter und ihr Kind; Sie drückt den Knaben an ihr Herz Und sieht dem Kaiser nach. Uns folgt ein Ruhm, der ewig bleibt, .Wenn wir gestorben sind, Gestorben für das Vaterland Den ehrenvollen Tod! Klopsrock (geb, 1724, gest, >803), Das Gedicht „Heinrich der Vogler" erscheint zuerst in den „Vermischtenschriften von den Ver- fassern der „Bremischen Beiträge" unter dem '.Namen: Krie g sli ed zur N a ch ahm u n g des alten vie des von d e r C h e v y - 2 a g d, das Klopstock aus der englischen Zeitschrift „der Zuschauer" kannle. Die jetzige Aufschrift gab der Dichter dem Liede erst bei der Ausnahme in die Hamburger Sammlung von 1771, womit eine Menge Aenderungen verbunden waren; denn früher hielt sich das Lied im Allgemeinen an einen Feldherrn, 2n der neuern Gestalt ist nun angenommen, daß die Sachsen dieses Lied singen, als Heinrich die Ungarn bei Merseburg (933) angreift.

3. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 38

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
Vermesse keiner sich der Reichsverwaltung, Bevor der Richterspruch von dort erging ! Die Fürsten. Wir leiden's.nicht. Den König wählen wir. Legat Ist hier Empörung wider göttlich Recht? Ludw. Seit ich berufen ward zur Königswahl, Ist das mein täglich brünstiges Gebet, Daß Gottes Geist erleuchte meinen Sinn, Die Wahrheit p erkennen und das Recht; Das aber weiset mir kein Himmelsstrahl, Daß sich die Kirche weltlicher Gewalt Anmaßen dürfe, daß der König, den Die deutschen Fürsten wählten, sich vom Papst Eii holen müsse die Bestätigung. Rein! solchen Einspruch duld ich nun und nie; Behaupten werd ich, wie ich angelobt, Des Reiches Freiheit und des Königs Recht. Frd. Es ist kein Richter über uns, als der, Der von den Wolken her die Schlachten lenkt; Solch Gottesurtheil nur kann hier entscheiden, lind König ist, wer sich als Sieger zeigt. Drum, Ludwig, wenn wir zween uns Wiedersehn, So ist's im Schlachtfeld, mit geschwungnem Schwert! Ludwigs Lager bei Am p fing. Siegfried Schw epp ermann (Ludwigs Feldhaummann) zu Ludwig:' "Heut wär's zur Schlacht ein heller, lust'ger Tag; Da drüben steht bei Mühldorf schon der Feind. Ritter Albr.v. Rindsmaul (sprengt heran): Wir haben einen Boten aufgefischt, Der diesen Brief zum Herzog Friedrich trug Von Leopold. — Lest selber! Ludw. (nachdem er gelesen): Ja! der hat Gutes vor. Er rückt heran Mit großer Macht aus Schwaben und vom Rhein; Rach Fürsteilfeld hat er sich hingezog'n lind will vom Bruder wissen, wann und wo Die Heere sich verein'gen sollen. Schw epp er mann. Jetzt Ist jeder Augenblick uns kostbar. Laßt Das Heer sich schaaren! Längst schon regt sich's drüben; Der Bienenstock will lasten. Jetzt ist's Zeit! Wenn wir die Schlackt anbieten, kommen sie Ludw. Jetzt, Sckweppermann, leg ich in deine Hand Des Reiches Schicksal und das meine. Keinem, Mir selber nicht, vertrau ich so wie dir. Sei du, nächst Gott, der Lenker dieses Tags, Der langen, schweren Streits Entscheidung bringt! Hier hängt die Königsrüstung, trag sie du Zum Zeichen deiner vollesten Gewalt. Sckwepp Dergleichen Harnischs bin ich ungewohnt. Ludw. So sollen meine Waffenträger dich Begleiten nn't den; königlichen Schmuck. Ich aber will, so wie du hier mich siehst, Im blauen Waffenrock zu Felde gehn. In Mi'te meines treuen Bayervolks Will ich mitstreiten wie ein andrer Mann. Mit weiser Umsicht ordne du das Heer! Mit kräft'gem Elfer will ich es durchdringen. Sei du das Haupt der Schlacht und ich das Herz!

4. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 92

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
— 92 — 9. Wieder schmückt es unsre Fahnen, Wieder deckt es unsre Brust, Und im Himmel noch die Ahnen Schauen es mit Heldenlust. 10. War das alte Kreuz von Wollen* **)), Eisern ist das neue Bild, Anzudeuten, was wir sollen, Was der Männer Herzen füllt. 11. Denn nur Eisen kann uns retten, Und erlösen kann nur Blut Von der Sünde schweren Ketten, Von des Bösen Uebermuth. 12. Heil'ges Kreuz, ihr dunklen Farben, Seid'in jede Brust geprägt, Männern, die im Glauben starben, Werdet ihr auf's Grab gelegt. 13. Um die kühnen Heldengeister, Schlingt sich dieses Ordensband, Und der König ist sein Meister, Der das alte Zeichen fand."") Ma; v. Schenkendorf (geb. 1784, gest. 1817). 8«. Der 17. März 1813. 1 Friedrich Wilhelm sprach zuden Seinen: Alle sollt ihr euch vereinen, Zu befrei'n das Vaterland! Die Franzosen zu verjagen, Sollt ihr kräftig jetzt d'rein schlagen, Schwert und Büchse nehmt zur Hand! 2. Als das Volk den Ruf vernommen, Sah man Hunderttausend kommen Aus den Schulen, von dem Pflug; Ja, die bei den Akten saßen Und mit Brillen auf den Nasen Schloffen sich an diesen Zug. 3. Aus der Werkstatt, von der Elle Eilet Bursche und Geselle, Selbst der Meister säumet nicht! Jeder Stand wird jetzt zum Krieger, Jeder brennt, zu werden Sieger, Hält d'rein zu schlagen für erste Pflicht. 4. Selbst die sonst nur schrieben Bücher, Rennen nach dem Helden Blücher, Das Schwert statt der Feder in der'hand; Die sonst hinter'm Ofen sitzen, Schlagen tapfer sich bei Lützen: Mit Gott für König und Vaterlandl 5. Vater Blücher, den Säbel in derrechten, Thät als wie ein Löwe fechten Als General und Feldmarschall; Er that die Franzosen zwingen, In die Katzbach hinein zu springen Und d'rin zu ersaufen all'. 6. Und als die Völkerschlacht nun war ge- schlagen, Wollte man sich schon vertragen, Doch Blücher rief, das kann nicht sein! Vorwärts, meine braven Streiter, Seht, ich reite immer weiter, Setze bald auch über'n Rhein. 7. Am einunddreißigsten Martii eben Mußte sich Paris ergeben, Den Preußen bieten einen großen Schmaus; Als sie Vieles dort genoffen, Ward der Friede abgeschlossen, Und wer am Leben, zog vergnügt nach Haus. 87. Aufruf. 1. Frisch auf, mein Volk! Die Flammenzeichen rauchen, Hell aus dem Norden bricht der Freiheit Licht. Tu sollst den Stahl in Feindes Herzen tauchen, Frisch aus, mein Volk! Die Flammenzeichen rauchen, Die Saat ist reif, ihr Schnitter, zaudert nicht! Das höchste Heil, das letzte liegt im Schwerte! Drück dir den Speer ins treue Herz hinein, Der Freiheit eine Gasse! Wasch die Erde, Dein deutsches Land mit deinem Blute rein! 2. Es ist kein Krieg, von dem die Kronen wissen, Es ist ein Kreuzzug, 's ist ein heilger Krieg! Recht, Sitte, Lugend, Glauben und Gewissen Hat der Tyrann ans deiner Brust gerissen; *) Die Ritter trugen einen weißen Mantel mit schwarzem Kreuz. **) Der König Friedrich Wilhelm 14t. stiftete das eiserne Kreuz am 10. März (1813), am Geburtstag« der Königin Luise.

5. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 96

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
— 96 5. „Grüß euch Gott, ihr theuern Helden! Kann euch frohe Zeitung melden: Unser Volk ist aufgewacht! Deutschland hat sein Recht gefunden; Schaut, ich trage Sühnungswunden Aus der heil'gen Opferschlacht!" 6. Solches hat er dort verkündet, Und wir Alle steh'n verbündet, Daß dies Wort nicht Lüge sei. Heer, aus seinem Geist geboren, Kämpfer, die sein Muth erkoren, Wählet ihn zum Feldgeschrei! 7. Zu den höchsten Bergesforsten, Wo die freien Adler horsten, Hat sich früh sein Blick gewandt; Nur dem Höchsten galt sein Streben, Nur in Freiheit konnt' er leben: Scharnhorst ist er drum genannt. 8 Keiner war wohl treuer, reiner! Näher stand dem König Keiner — Doch dem Volke schlug sein Herz' Ewig auf den Lippen schweben Wird er, wird im Volke leben, Besser als in Stein und Erz! Max v. Schentendorf (geb. 1784, gest. 1817). 83. Lied zur feierlichen Einsegnung des Lntzow'schen Freicorps. 1. Wir treten hier im Gotteshaus Mit frommem Muth zusammen. Uns ruft die Pflicht zum Kampf hinaus, Und alle Herzen stammen. Denn was uns mahnt zu Sieg und Schlacht, Hat Gott ja selber angefacht. Dem Herrn allein die Ehre! 2. Der Herr ist unsre Zuversicht, Wie schwer der Kampf auch werde; Wir streiten ja für Recht und Psticht Und für die heil'ge Erde. , Drum, retten wir das Vaterland, So that's der Herr durch unsre Hand. Dem Herrn allein die Ehre! 3. Es bricht der freche Uebermuth Der Tyrannei zusammen; Es soll der Freiheit heil'ge Glut In allen Herzen stammen. Drum frisch in Kampfes Ungestüm! Gott ist mit uns und wir mit ihm. Dem Herrn allein die Ehre! 4. Er weckt uns jetzt mit Siegeslust Für die gerechte Sache, Er rief es selbst iw unsre Brust: „Auf, deutsches Volk, erwache!" Und führt uns, wär's auch durch den Tod, Zu seiner Freiheit Morgenroth. Dem Herrn allein die Ehre! Th. Körner (geb. 1791, gest. 3813). Das Lied wurde bei der Einsegnung der Lützow'schen Freischaar in Rogau bei Zobten in Schlesien am 28. Mai 1813 gesungen. Körner schreibt darüber in einem Briefe: „Nach Absingung des Liedes dielt der Prediger des Ortes, Peters mit Namen, eine kräftige, allgemein ergreifende Rete. Kein Auge blieb trocken. Zuletzt ließ er uns den Eid schwören: für die Sache der Menschheit, des Vaterlandes und der Religion weder Gur »och Blut zu schonen und freudig zum Siege oder Tode zu gehen. Wir schworen! — Darauf warf er sich auf die Kniee und flehte Gott um Segen für die Kämpfer an. Bei dem Allmäch- rigen, es war ein Augen! lick, wo in jeder Brust die Todesweihe flammend zuckte, wo alle Herzen heiden- würdig schlugen. Der mit Würde vorgesagte und von Alten nachgesprochene Kriegseid, aus die Schwer- ter der Officiere geschworen, und: Eilst feste Burg ist unser Gott rc., machte das Ende dieser herrlichen Feierlichkeit." 94. Lützow's wilde Jagd. 1. Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein? Hör's näher und näher brausen. . Es zieht sich herunter in düsteren Reihn, Und gellende Hörner schallen darein, Und erfüllen die Seele mit Grausen. Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt, Das ist Lützow's wilde, verwegene Jagd. 2. Was ziehet dort rasch durch den fin- stern Wald, Und streift von Bergen zu Bergen? ! Es legt sich in nächtlichen Hinterhalt I Das Hurrah jauchzt und die Büchse knallt, Es fallen die fränkischen Schergen. Und wenn ihr die schwarzen Jäger fragt, Das ist Lützow's wilde, verwegene Jagd. 3. Wo die Reben dort glühen, dort braus't der Rhein, Der Wüthrich geborgen sich meinte, Da naht es schnell mit Gewitterschein, Und wirft sich mit rüst'gen Armen hinein, Und springt an's Ufer der Feinde,

6. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 100

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
100 nen Srstfl so leicht überfällt; der Dichter aber war geistig zu sehr aufgeregt, um die körperliche Ruhe fin- den zu können. Im Grase dahingestreckt, seine Brieftasche aus eine weit auslaufende Wunel der Eiche gestützt, schrieb er mit raschen Zügen des Bleistiftes und murmelte, wie es seine Gewohnheit in solchen Fällen war, die Verse, welche seiner Seele entsprangen, mit leiser Stimme vor sich hin. Als die Kame- raden erwacht waren, las er ihnen auf ihre Bitten sein Gedicht; es war das obenstehende. Das herr- liche Lied erweckte glühenden Enthusiasmus bei den Kameraden, und lauter Beifall belohnte den hoch- herzigen, begeisterten Dichter. Bei seinem Begräbnisse wurde von einigen Kameraden das ergreiiende Lied angestimmt; aber Thränen erstickten die Stimmen der Sänger, und die Trauer übermannte sie so sehr, dag man die letzten Strophen nicht vollenden konnte. 101. Theodor Körner. 1. Bei Wöbbelin, im freien Feld, Auf Mecklenburger Grunde, Da ruht ein jugendlicher Held, An seiner Todeswunde. Er war mit Lützow's wilder Jagd Wohl in die Schlacht gezogen; Da hat er frisch und unverzagt Die Freiheit eingesogen. 2. Was ihm erfüllt die Heldenbrust, Ec hat es uns gesungen, Daß Todesmuth und Siegeslust In unser Herz gedrungen. Und wo er sang zu seinem Troß, Zu seinen schwärzen Rittern, Das Volk stand auf, der Sturm brach los In tausend Ungewittern. 3. So sind die Leyer und das Schwert, Bekränzt mit grünen Eichen, *) Dem Krieger, wie dem Sänger werth, Ein theures Siegeszeichen. ' Wenn uns beim Wein deinlied erklingt, Wenn an den Wehrgehenken Die Helle Eisenbraut'**) uns winkt, i Wir werden Dein gedenken! Fv. Förster (geb. 1793). 102. General Vandamme. 1. General Vandamme, Welchen Gott verdamme! Da er in Breslau lag, Trank er viel und aß er, Das Bezahl'n vergaß er, Ritt davon und sprach: Jetzt bezahl' ich nichts, Doch vielleicht geschieht's, Komm' ich zu euch wieder, Dann zahl' ich Alles nach. 2. General Vandamme, Welchen Gott verdamme! Da er bei Kulm verlor, Kamen wir gegangen, Führten ihn gefangen, Nach Breslau vor "das Thor. Wie sie's drin vernommen, Vandamme ist gekommen, Tritt der Bürgermeister Mit einem Zettel hervor. 3. General Vandamme, Welchen Gott verdamme! Exc'lenz, Herr General! i Sie werden sich mit Hulden ; Erinnern Ihrer Schulden Von dem letzten Mal; Hier auf diesem Zettel Steht der ganze Bettel; i Ob Sie's wollen bezahlen, j Steht in Ihrer Wahl. 4. General Vandamme, Welchen Gott verdamme! Er macht kein Hinderniß, Läßt Tint' und Feder kommen, Und stellt auf die Summen Einen Wechsel auf Paris. Jetzt wollen bei den Schulden Wir uns nicht lang gedulden; Morgen sie einzuka'ssiren, Gehen wir nach Paris. Fr. Rückert (gib. 1793). 103. Die Leipziger Schlacht. 1. „Wo kommstdu her in dem rothen Kleid, j Und färbst das Gras auf dem grünenj Plan?" 1 „«Ich komme heraus dem Männerstreit, Ich komme roth von der Ehrenbahn: Wir haben die blutige Schlacht ge- schlagen, Drob müssen die Weiber und Bräute klagen. Da ward ich so roth."" *) Das eiserne Denkmal des Dichters steht unter einer alten Eiche und stellt Lever und Schwert dar. **) So nennt der Dichter seine Waffe im „Schwertliede".

7. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 63

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
63 7. Nun tritt er zu den Seinen; o wie die Frau erschrickt, Da sie ihn reisefertig und so bewehrt erblickt: Sie schließt sich an ibn schmerzlich, heiß küßt sich Mund auf Mund, In heißen Thränen thut sie die namenlosen Schmerzen kund. 8. Er spricht: „Es muß geschieden in Gottes Namen sein!" „So nehmet doch zur Stärkung," sagt sie, „das Mahl noch ein!" Er drauf: „Wir dürfen länger verweilen uns nicht mehr: Doch reiche etwas Weines uns noch zu einem Trünke her!" 9. Sie einen Krug herreichend, sagt: „Trinket den, er mag Der letzte sein des Weines, den uns am Hochzeitlag Marx Röust, der Bürgermeister, verehrt beim Hochzeitmahl Und uns den Ehrenbecher damit gefüllt das erste Mal.« 10. „So sei auch er getrunken aus diesem Kelche gar!" Sagt Zwingli. Und sie reichet den wohlverwahrten dar. Und er bis zu dem Rande gießt aus die reine Fluth, Den Wohlgeruch der Blüthe, das edle dunkelrothe Blut. 11. Und nun erhebt voll Inbrunst das Aug' er himmelwärts, Dein höchstes Gottvertrauen verklärt den tiefsten Schmerz, Und spricht: „Du, der du ewig in uns'rer Mitte bist, Du reichest diesen Kelch uns, du unser Heiland Jesus Christ; 12. Wir woll'n wie du ihn trinken, er ist dein Geist und Blut, Dein Zod und Auferstehen durchströmen uns mit Muth. Trinkt Alle! Dieser Kelch nur kann unser Tröster sein, Und allen Trostes Fülle flößt er uns unerschöpflich ein!" 13. Er trinkt ihn aus und füllt ihn, reicht ihn dem Sohn und Weib: „Getränkt srnd wir auf ewig zu Einem Geist und Leib!" So spricht er, und so küffenhich Weib und Kind und Mann Mit Schmerzen und mit Liebe, die euch kein Mund ersagen kann. 14. Es fallen Zwingli's Freunde zur recht' und linken Hand; Noch steht er vor dem Banner, doch Blut trieft sein Gewand; Die wildesten der Söldner wie drängen sie herbei Auf ihn und an das Banner mit blutgierigstem Geschrei! 15. Wie stark er da und hurtig der Hiebe sich erwehrt, Der Lanzen und der Schwerter, auf Haupt und Brust gekehrt! Nun aber treffen Speere ihn tief von unten auf, Er sinkt, dock fort sich wehrend, rafft er zum zweiten Mal sich auf. 16. Doch nun von allen Seiten stürmt Uebermacht herbei. Mit Wuth und Mordgebrülle, mit Hohn und Siegsgeschrei; Klein ist die Schaar der Züricher, die hier noch widersteht, Die Straße sucht zu decken, die zu dem Mönchenbühle geht. 17 Hier sinkt an Zwingli's Seite noch mancher tapfre Mann: Sein Schwager Bernhard Reinhard, Herr Wirz, sein Tochtermann, Die Ryschach, Sohn und Vater, nach ritterlicher Wehr, Von Winterthur der Schultheiß und seine Bürger um ihn her. 18. Am Birnbaum lehnet Zwingli, der hart am Wege steht, Scharf bluten ihm die Wunden und seine Kraft vergeht; Und eben, wie er Freunden noch einspricht Trost und Muth, Stürmt neu der Steine Hagel zerschmetternd ihm den Eisenhut. 19. Sein Haupt ist schwer getroffen, er stürzt am Baume ein, Ein Stephanus gesteinigt. „Was Unglück sollt' es sein!" Ruft ec noch aus, das Letzte, was er hinieden spricht, „Den Leib wohl mögt ihr töoten, die Seele tobtet ihr mir nicht I" Îi. <S. Fröhlich (geb. 1796).

8. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 69

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
69 Der steht unter besonderen Mächten. Denn dos weiß ja die ganze Welt, Daß der Friedländer einen Teufel Aus der Hölle im Solde hält. Wachtmeister. Ja, daß er fest ist, das ist kein Zweifel; Denn in der blut'gen Affair bei Lützen Ritt er euch unter Feuers Blitzen 21 uf und nieder mit kühlem Blut. Durchlöchert von Kugeln war sein Hut; Durch den Stiefel und Koller fuhren Die Ballen, man sah die deutlichen Spuren; Konnt ihm keiner die Haut nur ritzen, Weil ihn die höllische Salbe thät schützen. Erster Jäger. Was wollt ihr da für Wunder bringen! Er trägt einen Koller von Elennshaut, Daß keine Kugel kann durchdringen. Wachtmeister. Nein, es ist die Salbe von Hexenkraut, Unter Zaubersprüchen gekocht und gebraut. Trompeter. Es geht nicht zu mit rechten Dingen! Wachtmeister. Sie sagen, er les' auch in den^Sternen Die künft'gen Ding', die nahen und fernen; Ich weiß aber besser, wie's damit ist, Ein graues Männlein pflegt bei nächtlicher Frist Durch verschlossene Thüren zu ihm einzugehen; Die Schildwachen haben's oft angeschrien, Und immer ist was Großes drauf geschehen, Menu je das graue Röcklein kam und erschien.' Zweiter Jäger. Ja, er hat sich dem Teufel übergeben, Drum führen wir auch das luftige Leben! Fr. v. Schiller (geb. 1759, gest. 1805). 50. Pappenheim's Tod. 1. Zu Lützen auf dem Felde Da geht was Großes vor, Da blickt die Sonne so blutroth Durch dichten Nebelflor. 2. Zu Lützen auf dem Felde Da ziehn die Heere ein Mit Schwedens Gustav Adolph, Mit Deutschlands Wallenstein. 3. Dock sag', was stellt deni Auge Sich Pappenheim nicht dar? Der streift auf Halle's Feldern Mit seiner Reiterschaar. 4. Die Schlacht beginnt zu donnern, Daß weithin es erbracht, Er hört's — „das ist die Botschaft Ruft er, „der Lützenschlacht." 5. Und furchtbar wie der Bergstrom Jn's Thal herniedersaust, Nach Lützen auf das Feld hiiw Der Pappenheimer braust. 6. Und wie er siegt und rennet, Der Tag doch fast vergebt; Blutroth, wie sie erwachte, Die Sonn' ini Westen steht. 7. Das Schlachtfeld, welch' ein Anblick! Verzweiflung hier und dort; Ob auch schon spät doch rieselt Das Blut noch immer fort. 8. Gefallen ist der Schweden Gekröntes Heldenhaupt; Des Tages Ruhm dem Friedland Sein blut'ger Schatten raubt. 9. Und rings wogt finstrer Nebel, Und hüllt, voll Grabgeruch, Die blutgetränkte Erde Wie in ein Leichentuch. 10. „Ist Alles denn verloren?" So ruft der Wallenstein. Da trifft mit seinen Reitern Der Pappenheimer ein. 11. Es ist, als ob gewartet Die Schlacht mit ihrem Schluß Auf noch ein großes Opfer, Das jetzt noch'bluten muß. 12. Wie auch die Reih'n durchbrochen, Wie auch das Heer geschwächt, Der Pappenheim verzagt nicht Und kommt noch etwn recht.

9. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 77

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
77 9 Prinz Ludewig der mußt' aufgeben Prinz Engen war sehr betrübet, § einen Geist und junges Leben, Weil er ihn so sehr geliebet; Ward getroffen von dem Blei. Ließ ihn bring'n nach Peterwardein. Der Saae riack ist dieses Lied von einem brnndenburgiselien Soldaten gedichtet, der, unter dem Fürsten von Dessau im Heere Eugens dienend, bei Hochslädt und Turin milfocht. 62. Der seltne Beter. 1. Zu Hall' auf offnem Markte siebn harrend greise Krieger, Die Stürmer von Tcriuo, von Kesjelsdorf die Sieger. Der alre Schnurrbart reitet mit fernem Stab heran, Die Grenadiere schultern und Präsentiren dann. 2. Herab vom hoben Rosse schallt seine Donnerstimme: — Es zucken seine Lippen voit schmerzverbißnem Grimme — „Ihr habt den kühnsten Feinden den Schlachtentod gebracht; „Jetzt gilt's dem Tode selber zu liefern eine Schlacht!" 3. Und durch die düstern Gaffen gebt's fort mit dumpfeni Schweigen Die Straßen immer weiter, bis sich die Stunden neigen. Im Abendgolde glänzet zu Bärenburg das Schloß, Da hält der alte Schnurrbart mit seinem langen Troß. 4. Man schultert, präsentiret die blinkenden Gewehre Und Jeder frägt wohl schweigend: Wem gilt die hohe Ehre? Der Feldherr steigt vom Rosse, tritt in das Schloß hinein: Man sagt, er hätt' gezittert. Weiß nicht, wohl konnt' es sein. 5. Im Sterben liegt die Tochter, die er geliebt vor Allen, Sie kann von ihren Lippen kaum noch „mein Vater!" lallen. Sichtbar beweget faßt er die todeswelke Hand; Dann hat er still und schweigend zum Garten sich gewandt. 6. An abgeschied'nem Orte, wo ew'ge Lüfte beten, Will mit gebeugtem Knie er vor Gott mit Bitten treten. „Du alter Feldherr oben, der größre Heere fübrt, „Als ich in meinem Leben zusammen commandirt, 7. „Viel Schufte kommen vor dich mit feinem Redeschwalle, „Doch mein' ist nicht studiret mit schönem Klang und Falle; „Du aber, du verstehest, was Vaterschmerzen sind. „Sobald komm' ich nicht wieder. — Laß mir mein liebstes Kind!" 8. Drauf schreitet er zum Schlosse, vom Glauben ausgerichtet. — Die T ochter ist verschieden. — Das hätt' ihn bald vernlchtet. Er küßt die bleiche Lippe und spricht dann für sich hin: „Leb' wohl und sag' der Mutter, daß ich verwais't nun bin!" 9. Blau sagt, es sei ihm murmelnd noch dieses Wort entfahren- „Wär' Gott zu mir gekommen, wär' nicht so hart verfahren!" Der Deffauer Marsch ertönt; sie schultern das Gewehr. Der Feldherr vor der Fronte hat nie gebetet mehr. H Fitzau (geb. 1810). 63. Bei Eröffnung des l. Krieg ist mein Lied! Weil alle Welt i Krieg will, so sei es Krieg! Berlin sei Sparta, Preuß'ens Held, i Gekrönt mit Ruhm und Sieg'/ Feldzuges von 1756. . Gern will ich seine Thaten thun, Die Leier in der Hand, Wenn meine blut'gen Waffen ruh'n Und hängen an der Wand.

10. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 80

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
— 80 — 4. Mit jugendlicher Heldenkraft Ergriff er eine Fahn', Hielt sie en.por an ihrem Schaft, Daß wir sie alle sahn. 5. Und sagte: „Kinder, Berg hinan, Auf Schanzen und Geschütz!" Wir folgten alle, Mann für Mann, Geschwinder, als der Blitz. 6. Ach! aber unser Vater siel, Die Fahne sank auf ihn. Ha! welch glorreiches Lebensziel, Glückseliger Schwerin! 7. Dein Friederich hat dich beweint, Indem er uns gebot; Wir aber stürzten in den Feind, Zu rächen deinen Tod. 8. Du, Heinrich, wärest ein Soldat, ;i Du fochtest königlich! Wir sahen alle, That für That, . Du junger Low', aus dich! 9. Der Pommer und der Märker stritt Mit rechtem Christenmuth: Roth war sein Schwert, auf jedemschritt Floß dick Pandurenblut. 10. Aus sieben Schanzen jagten wir Die Mätzen vor dem Bär. Da, Friedrich, ging dein Grenadier Auf Leichen hoch einher: 11. Dacht' in chem mörderischen Kampf Gott, Vaterland und dich, Sah tief im blauen Pulverbampf Dich, fernen Friederich — 12. Und zitterte, ward feuerroth Im kciegrischen Gesicht; Er zitterte vor deinem Tod, Vor seinem aber nicht. 13. Verachtete die Kugelsaat, Der Stücke Donnerton, Stritt wüthender, that Heldenthat, Bis deine Feinde flohn. 11. Nun dankt er Gott für seine Macht Und singt Victoria! Und alles Blut aus dieser Schlacht Fließt nach Theresia. 15. Und weigert sie auf diesen Tag, Den Frieden vorzuziehn, So stürme, Friedrich, erst ihr Prag Und dann führ' uns nach Wien! Gleim (geb. i7w, gest. ldo3). 67. General 1. Schwerin, mein General, ist todt, s Schwerin ist todt! Sie luden in eine Kanone ein, Vier Kugeln, schwarz wiepech undstein, £ Vier Kugeln in der Prager Schlacht | Die haben meinem General den Tod gebracht. Schwerin ist todt! ¡2. Als der Kanonier sie laden thät, Ein Pfaff aus Welschland bei ihm steht. Was macht der Pfaff beim Kanonier? j 7 Der Pfaffe betet im Brevier. Schwerin ist todt! 3. General Schwerin ergriff die Fahn: „Allons Grenadiers, ich gehe voran !" Vier Kugeln, ach! von heißem Blei . £ Die rissen dem General die Bcust entzwei S chwerin ist todt! à 4. Mein Feldmarschall, was stehn Sie dann still, Da jeder brave Preuße Ihnen folgen g will." — „Vier Kugeln ach von heißem Blei Die rissen mir die Brust entzwei." Schwerin ist todt! 5. „Sie luden in eine Kanone ein, Vier Kugeln,schwarz wiepech undstein. Schwerin. Ein Pfaff aus Welschland stand dabei Und sprach den Segen auf das Blei." Schwerin ist todr! l. „Die Kugeln drangen in's Preußi- s ch e Herz, Die Seele geht nun himmelwärts, Dieweil iciffgeliebt meinen König und sein Land Und war ein guter Protestant." Schwerin ist todt! .Er sank, diefahn' in seiner Hand, Wie ein guter Preuß und Protestant. „Es lebe mein König! ' rief ec noch Und hörte die Siegestrommeln noch. S chw er in ist todt! >. Das Bajonet vor, zum letzten Mal Grüßten wir unsern todten General. Wir schworen, kein Pfaff und Kanonier Der kriegt von uns vor P c a g Quartier. Schwerin ist todt! l.„Ach Pfäfflein,"sprachen die Kaiserlichen, „Kratz aus, sonst ist's um dich geschehn, Das sein die Preußischen Grenadier Die geben keinem von uns Quartier!" Schwerin ist todt! Schwerin, mein Generalist todt. Schwerin ist todt! W. Alexis (Wilhelm Häring, geb. 1798). :
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