42 §• 23—24. Mittlere Geschichte, 476—1517.
936—973. 2. Otto I. der Große (936—973). a) Die Erz-
ämter bei der Kaiserkrönung zu Aachen: Kämmerer (Herzog von Lothringen), Truchseß (Franken), Schenke (Schwaben), Marschall (Bayern), b) Otto I. gibt die Herzogthümer seinen Verwandten: Lothringen seinem Schwiegersöhne Konrad dem Rothen; Bayern seinem Bruder Heinrich; Schwaben seinem Sohne Ludolf; Sachsen seinem Freunde Hermann Bil-lung; Franken behält Otto I. selbst.
c) Gegen den Kaiser empören sich: 1) Seine Brüder: Thankmar (f 938), dann Heinrich (später mit Otto I. ausgesöhnt), sowie die Herzoge Giselbert von Lothringen und Eberhard von Franken (f beide bei Andernach 939); 2) Konrad der Rothe und Ludolf (954); worauf Otto's I. Bruder, Erzbischof Bruno von Köln, Lothringen und Burkh ard Iii. Schwaben erhält.
d) Otto's I. Siege: über die Polen und Wenben (durch Markgraf Gero; Erzbisthum Magbeburg); über den abtrünnigen Böhmenherzog Boleslaw I. (Bisthum Prag); über die Dänen (König Haralb Blau-
955. zahn); über die Ungarn auf dem Lechfelde (955).
e) Drei Züge nach Italien: 1) Abelheib, Wittwe des italischen Königs Lothar, von Otto I. gegen Berengar von Jvrea beschützt, wirb Otto's I. Gemahlin (951); 2) Otto I. zum römischen Kaiser
962. gekrönt (962): „Ein h. römisches Reich deutscher Na-
tion." 3) Vermählung des jungen Otto (Ii.) mit der qriech. Kaisertochter Theophano, Erbin von Unteritalien, (972).
973 — 983. 3. Otto Ii. (973—983). Empörung der Vasallen
(Heinrich der Zänker in Bayern). Otto Ii. zieht zum Schutze Lothringens bis vor Paris (978). Seine
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Extrahierte Personennamen: Otto_I. Otto_I. Konrad_dem Konrad Heinrich; Heinrich Ludolf; Hermann Otto_I. Heinrich_( Heinrich Otto_I. Eberhard_von_Franken Konrad_der_Rothe Konrad Ludolf_( Bruno_von_Köln Gero Boleslaw_I. Lothar Otto_I. Berengar_von_Jvrea Otto_I. Otto Theophano Otto Heinrich_der_Zänker Heinrich Otto
Zweite Periode, 843—1273. I. Deutschland u. Italien. 47
Folgen der Kreuzzüge. Hebung der Macht der Kirche und der Fürsten. Aufschwung des Ritterthums, des Standes der Freien, des Handels und des geistigen Lebens. Zunahme von Genußsucht, Aberglaube und Sittenlosigkeit.
§. 26.
b. Die Hohenstaufen (Ghibellinen) und die Welfen (Gnelfeu).
1. Lothar von Sachsen (1125—1137) kämpft mit den 1125-1137. Staufen Friedrich von Schwaben und Konrad von Franken, Heinrich's Iv. Enkeln; gibt Sachsen seinem Schwiegersöhne, dem Welfen H ein rich dem Stolzen,
Herzog von Bayern; hilft dem Papste gegen König Roger Ii. von Sicilien und empfängt Toskana (die mathildischen Güter) als päpstliches Lehen; gibt die Nordmark (1134) Albrecht dem Bären (von Askanien).
2. Hohenstaufische Kaiser, 1138 — 1254. 1138-1254.
a) Konrad Iii. (1138 — 1152) ächtet Heinrich 1138-1152. den Stolzen; Bayern anleopold von Oesterreich,
Sachsen an Albrecht den Bären. Konrad's Sieg
über Welf Vi. bei Weinsberg (Weibertreue; 1140); er giebt jetzt Sachsen Heinrich dem Löwen, Heinrichs des Stolzen Sohn (1142); Albrecht der Bär wird als Markgraf von Brandenburg unmittelbarer Reichsfürst. (Zweiter Kreuzzug).
b) Friedrich I. Barbarossa (1152 — 1190), Kon-1152-1190. rad’s Iii. Neffe, sucht das kaiserliche Ansehen in
Italien wiederherzustellen, besonders gegenüber den lombardischen Städten.
Sechs Züge nach Italien: 1) 1154—1156. Frie-dnch's Kaiserkrönung. Bestrafung des republikanischen Mönchs Arnold von Brescia. Rettung des
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Extrahierte Personennamen: Lothar_von_Sachsen Friedrich_von_Schwaben Friedrich Konrad_von_Franken Konrad Albrecht Konrad_Iii Konrad Heinrich Albrecht Albrecht Welf_Vi Heinrich_dem_Löwen Heinrich Heinrichs Heinrichs Albrecht Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa
46 §. 25-26. Mittlere Geschichte, 476-1517.
obert und den Christen der Zutritt zu den H. Orten gestartet. Streit und Heimkehr der Fürsten. Richard Löwenherz von Herzog Leopold von Oesterreich und von Kaiser Heinrich Vi. bis zur Zahlung eines Lösegeldes (1194) gefangen gehalten.
1202-1204. Vierter (sog.) Kreuzzug (1202—1204). Französische Kreuzfahrer unter Graf Balduin von Flandern und Venetianer erobern Constantinopel, zunächst für Isaak Angelus gegen dessen Bruder Alerius Iii. und gründen dann daselbst das lateinische Kaiser-thum (1204), welches Michael Paläölogus von Nicäa aus (1261) wieder zerstört.
Anderweitige sog. Kreuzzüge: a) der Kinder, von Südfrankreich aus (1212); b) des Königs Andreas von Ungarn gegen Damiette (bei Alerandria; 1219); c) des päpstlichen Legaten und der französischen Könige gegen die ketzerischen Waldens er und Albigenser in Südfrankreich (1209 — 1229).
1228-1229. Fünfter Kreuzzug (1228—1229). Kaiser Friedrich Ii., im Banne Gregor's Ix., schließt einen Vertrag mit Sultan Kamel, krönt sich als „König von Jerusalem". Ein Angriff der päpstlichen Söldner auf Friedrich's Erbland Sicilien nöthigt den Kaiser zur Heimkehr.
1248-1254. Sechster und siebenter Kreuzzug (1248—1254 u.
1270). — Jerusalem von den türkischen Chowares-miern erobert (1244). Ludwig Ix. der Heilige, König von Frankreich, nach der Eroberung von Damiette gefangen genommen (1248) und durch Lösegeld frei, erliegt auf einem neuen Zuge vor Tunis einer 1270. Seuche (1270). Akko und die übrigen Besitzungen der Christen in Palästina von den Mamelukken, Leib-1291. Wächtern des ägyptischen Sultans, erobert (1291).
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Extrahierte Personennamen: Richard_Löwenherz Leopold_von_Oesterreich Leopold Heinrich_Vi Heinrich Balduin Isaak_Angelus Isaak Michael_Paläölogus_von_Nicäa Südfrankreich Andreas_von_Ungarn Friedrich_Ii Friedrich Ludwig_Ix Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Constantinopel Alerandria Südfrankreich Sicilien Jerusalem Frankreich Palästina
153
Söhne, von denen Franz Ii- mit der schottischen Maria
Stuart vermählt, nach einem Jahre starb, worauf
Ihm sein Bruder Karl Ix. folgte. Unter dessen schlech-
ter Negierung zerrütteten die hohen Häuser der Guisen
und Bourbons Frankreich; das erste an der Spitze
der Katholiken, das letzte an der Spitze der Protestan-
ten oder Hugenotten, deren Seele der wackre Admiral
Coligny zu sein verdiente. Für den minderjährigen
Karl regierte seine ränkesüchtige Mutter Katharina
von Medicis. Es kam unter ihr zu 4 Religionskrie-
gen , und zu jener furchtbaren Pariser Bluthochzeit
oder der Bartholomäus-Nacht (2g. August 1572), wo
bei Gelegenheit der Vermahlung des Königs Heinrich
von Navarra, eines Hugenotten, mit Karls Schwester
Margaretha, zu Paris und in ganz Frankreich gegen
60000 Hugenotten mit Coligny ermordet wurden.
Schaß sich doch der junge König selbst vom Schloß he,
rab einige Hugenotten! 2h"' folgte sein Bruder Hein-
rich Iii., dem gegen die Guisen, die selbst auf den
Thron sich Rechnung machen mochten, endlich nichts
übrig, blieb, als zwei derselben zu ermorden, und (weil
er dafür des Throns zu Gunsten eines dritten Guise,
des Herzogs von Mayenne, entsetzt wurde) sich ^den
Hugenotten selbst in die Arme zu werfen (158y). Als
aber ein Dominikaner, Clement, den Kinderlosen meu-
chelmordete, schwang sich der junge Heinrich von.na-
varra, mit ihm das Haus Bourbon, durch Krtegsglüek
und durch Uebertritt zum Katholicismus auf den Thron.
Heinrich Iv. verdiente ihn, als Muster eines Kö-
nigs der Franzosen; er verdiente aber auch einen
Freund und Minister in den Herzog Sully zu haben,
dem Frankreichs innere Staarskrast so viel verdankt.
Den Hugenotten wurde in dem wichtigen Edict von
Nantes (15y8) die freie Neltgionsübung und die Be-
langung zu allen öffentlichen Aemtern zugesichert! und.
selbst den deutschen Protestanten Hülfe angeboren.
Sein großer Plan, Europa in eine allgemeine Repub-
lick von 15 möglichst gleichen und unter sich vereinten
Staaten zu verwandeln, wäre auch dann so unmöglich,
als der so oft geträumte ewige Friede gewesen, wenn
hen edlen Heinrich nicht Ravaillacs Mötdrrdolch (14.
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Extrahierte Personennamen: Franz_Ii- Franz Maria
Stuart Maria Karl_Ix Karl Admiral
Coligny Karl Karl Katharina
von_Medicis August Heinrich
von_Navarra Heinrich Karls_Schwester
Margaretha Karls Coligny Clement Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Sully Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Paris Frankreich Frankreichs Nantes Europa
Io* —
Lothringer, Schwaben (die von den alten Sueven
ihren Namen ableiten), Friesen, Baiern, Franken,
selbst einen König wählen zu können, und verwände!,
ten auf diese Weise, was unberechenbare Folgen hatte,
Deutschland in ein Wahlreich. Die mächtigsten Für,
sten waren in dieser und der nächsten Zeit die Natio,
nal-Herzoge von Sachsen und Thüringen (welches letz-
te bald eigene Landgrafen erhielt), von Baiern, Frans
ken, Schwaben, die Markgrafen von Meissen, Nord-
mark (Brandenburg), Oesireich, der Pfalzgraf am
Rhein. Aber selten war Einigkeit unter ihnen, zumal
bei Königswahlen. So wurde nur von den Franken
und Sachsen ein reicher Graf, Konrad von Franken,
gewählt, auf welchen Herzog Heinrich von Sachsen und
Thüringen als Heinrich l. folgte (Q18 — Yz6), mit
dem das sächsische Königsgeschlecht bis 1024 begann.
Heinrich (gerade nach dem sehr unwichtigen Umstan-
de, daß man ihm beim Vogelfänge seine Wahl verkünde-
te, sehr unpassend der Finkler oder Vogelsteller genannt)
verdiente eher den Beinamen des Großen, da er nicht
allein die unruhigen Großen Deutschlands selbst zur
Ruhe brachte, sondern auch die Slavcn auf verschiede-
nen Punkten gänzlich schlug, aus dem ihnen abgenom-
mcnen Gebiete Marken, oder wohlvertheidigte Gränzr
provtnzen, machte; sondern auch die fast jährlich nach
Deutschland hereinbrechenden Ungern entscheidend schlug
(yaz), nachdem er vorher die schwer«, unbehülflichen
deutschen Reiter und Ritter mit jenen leichtberittenen
Barbaren zu kämpfen gelehrt, und eine Menge fester
Plätze gegen sie angelegt hatte. Als unter seinem
Sohne Otto I. (Q3ó — 973) die Ungern doch wie-
der kamen (Y35), würden sie am Lechstrom so geschlagen,
daß sie seit der Zeit das Wiederkommen lange verga-
ßen. Otto erhielt auch eine Aufforderung, nach Zta-
Iten zu kommen, und dort die eiserne Krone der Lom-
barden zu Mailand, und die römische Kaiserkrone von
dem Papste zu Rom zu empfangen; da über ihren
Besitz unter einigen Großen Italiens viele Streitig-
keiten und Fehden ausgebrochen waren. Schon einige
frühere deutsche Könige hatten sie erhalten, und so be-
kam sie auch, 962, König Otto 1. Damit wurde e«
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Extrahierte Personennamen: Frans
ken Konrad_von_Franken Konrad Heinrich_von_Sachsen Heinrich Heinrich_l Heinrich Heinrich_( Heinrich Otto_I. Otto Otto
Extrahierte Ortsnamen: Schwaben Baiern Deutschland Sachsen Baiern Schwaben Meissen Brandenburg Rhein Sachsen Deutschlands Deutschland Mailand Rom Italiens
110
Geschichte des Mittelalters.
Hi. Abschnitt. Vom Anfänge der Kreuz«
züge bis zur Entdeckung von Amerika.
(1696 — 1492.)
Die europäische Menschheit war nicht bestimmt, an
den Banden des Lehenwesens und der.hierarchie ewig
gegängelt zu werden; noch war hohe Kraft in ihr,
und diese wollte sich austoben. Ein willkommner Ruf
war es also, als der Papst Urban Ii. durch einen
Einsiedler, Peter von Amiens, die Christen auffordern
ließ, das heilige Grab zu Jerusalem, oder vielmehr
das ganze heilige Land den Ungläubigen wieder zu
entreißen. Zwar ehrten die Araber, seit 657 Herren
des Landes und der Stadt, die auch ihnen heilig war,
den andächtigen Eifer der frommen Pilger, deren schon
seit Eonstantin jährlich Tausende dahin zogen, und
ehrwürdige Ueberbleibsel der Ehristuözeit (Reliquien)
mit zurückbrachten. Allein die Seldschucken, ein Türken«
stamm, bemächtigten sich deö Landes, erschwerten den
Zutritt zu den heiligen Orten, und plagten die Christen
aufs äußerste. Darum fand der mit (angeblich vom
Himmel gefallenen) Briefen r n Palästina kommende
feurige Clauöner aus seinem Esel, überall Anhang;
und auf den Kirchenversammlungen von Piacenza und
zu Elermont hefteten Tausende, im heiligen Eifer ein
rothes Kreuz auf die Schulter» als Zeichen ihrer from-
men Unternehmung (10y5). Viele warteten gar nicht
ab, bis ein ordentlich gerüsteter Zug zu Stande kam;
sondern liefen unter Peters, andere unter des Ritter
Walter Habenichts Anführung voraus, ohne Lebens-
mittel, Waffen, Wegweiser (einmal sollten eine Gans
und Ziege den Weg zeigen), kamen aber auch meistens
um; andere sielen über die armen Juden her, und
verbrannten ihrer viele. Endlich kam auch der wohl-
geordnete Hauptzug zu Stande. Gottfried von Bouil-
lon, Herzog von Ntederlothringen, Balduin von Flan-
dern, Raimund von Toulouse, Robert von der Nor-
mandie, Stephan von Blois, Fürst Boemund von
Tarent, Tancred fein Vetter (der Achill deö Zuges),
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■-Xi/
— lió —
Furcht, welche sie verbreiteten, nicht ohne Einfluß blie-
den. Es waren die Fehmgertchte auf der rothen
Erde (Westphalen) mit ihrem Hauptsitze zu Dortmund,
unter dem Oberstuhlherrn, dem Erzbischof von Cöln.
Jedes Gericht (Freistuhl) hatte seinen Freigrafen oder
Vorsitzer, und Freischöffen oder Wissende als Beisitzer.
Mächtige Verbrecher zitterten bei der Ladung vor solche
Gerichte, und vor der Acht der Fehme, da man die
Wissenden nicht kannte, und diese den Verbrecher bei
der Thal gleich tödten konnten. Sogar Fürsten und
Könige wurden vorgeladen. Erst als die Gerichte der
einzelnen Lander besser eingerichtet wurden, abee auch
das Nitterthum sich allmahiig auögetobt hatte, versielcn
diese Gerichte. Auch das Licht der Wissenschaften, wei-
ches wieder Heller wurde, milderte die Sittenrohheit;
die Universitäten verbreiteten sich von Italien und
Frankreich aus; die Gelehrten wurden geachtet, die Leh-
rer des kirchlichen und des römischen Rechtes hatten
Adelsrang; die Wissenschaften wirkten wieder aus die
untern Elassen im Volke segensreich weiter, und wenn
auch alle Entwicklung sehr langsam ging, auch in allen
Staaten (besonders in den slavischen) durchaus nicht
gleichen Schritt hielt: so eiferte doch ein Volk dem
andern nach, und die Frage war beantwortet, ob die
europäische Menschheit im Despotismus des Lehnsystems
und der Hierarchie erstarren oder sich ermannen sollte?
Die Kreuzzüge hatten für das letztere entschieden, und
sind, so betrachtet, wenn auch nur ern frommer Wahn
sie in's Leben rief, doch wieder ein Erziehungsmittel der
Vorsehung gewesen.
Während der Kreuzzüge erfreute sich Deutschland
manches trefflichen Herrschers, erlebte aber auch unsäg-
liche Verwirrung, Auf Heinrich des vierten Sohn
Heinrich V. (1106— 1125), der in Wormser Eoncor-
dat (1122) den Investitursireit beigelegt hatte, folgte
zwar erst der schwache Lothar von Sachsen, dem seine
Mutter, wie er noch an Heinrichs Iv. Hofe in der
Jugend lebte, ein schönes Schwert, aber mit hölzerner
Klinge zusendete, dann aber das große Haus der Ho-
ff e n lt a u fe n, 1137 —,'1254 mit Konrad 1117 1152-
Feiedrich dem Rothbart — 11oo ; Heinrich Vi. —
\
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich_V. Heinrich_V. Lothar_von_Sachsen Heinrichs Heinrichs Konrad Konrad Heinrich_Vi Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Dortmund Italien Frankreich Deutschland Wormser_Eoncor-
119
auf Mehrung seiner Erbländer bedacht war. Als er aber
auch die Landschaften am Vierwaldstättersee, die bisher nur
den deutschen Kaiser als Herrn anerkannt, durch böse
Vögte zur Unterwerfung unter das Haus Habsburg-
Oestreich zwingen wollte: tagten freie Männer, wie Wal-
ter-Fürst von Attinghausen in Uriland, Arnold an der
Halden im Melchthal Unterwaldens, und Werner Stauf,
facher von Schwytz und 30 andere im Rürli, und jag-
ten endlich mit stürmender Hand die Vögte aus dem
Lande. In eigner aber gerechter Sache hatte schon der
wackre Test den Landvogk Geßler aus dem Weg ge-
räumt. Dieses alles zu rächen brach Albrechr auf,
doch sein eigener Vetter, Johann von Schwaben, schlug
ihn todt (1308)- Die Schweizer aber schlossen einen
engen Bund, und wußten bei Morgarten (1315), bei
Näsels, Sembach, 1386, ihre Freiheit gegen Oesl-
rrich wohl zu verthcidigen. Noch hatte die Schweiz
ihre Winkelriede! Heinrich Vii., vorher Graf von Lu-
xemburg, brachte als deutscher König Böhmen an sein
Hau§, und starb vergiftet in Italien. Zwischen Frie-
drich von Oestreich und Ludwig von Batern, von zwei
Parteien zugleich gewählt, entschied das Schwert, und
ersterer erlag bet Mühldorf seinem großen Feind und
edeln Gegner. Aber Ludwig, obgleich er seine Haus-
macht reichlich mehrte, bekam an Johann Xxh. und
Frankreich um so heftigere Gegner, da beide jetzt ver-
einigt gegen Deutschland wirkten. Denn seit 1z05
bis 1578 mußten die Päpste in Frankreich residtren.
So bekam Ludwig der Baier an dem Luxemburger,
Karl Iv. von Böhmen, einen Gegenköntg, starb aber,
1547, mit dem Ruhme, der päpstlichen Hierarchie mit
Kraft und Erfolg entgegengekämpft zu haben. Um
die Zeit seines Todes kam eine furchtbare Pest, unter
dem Namen des schwarzen Todes, auch nach Deutsch-
land; ursprünglich von Asten ausgehend, durchzog sie
in wenigen Jahren fast ganz Europa, und raffte Mil-
lionen Menschen hin. Karl Iv. fügte und schmiegte
sich lieber in jedes Verhältniß, und liebte außer seinem
Böhmen, dem er in Prag die erste deutsche Universi-
tär verlieh, nichts als das Geld, für weiches ihm alles
feil war. Uebrtgcns bestimmte sein erstes deutsches
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Extrahierte Personennamen: Arnold Werner_Stauf Schwytz Landvogk_Geßler Johann_von_Schwaben Johann Sembach Heinrich_Vii Heinrich Oestreich Ludwig_von_Batern Ludwig Ludwig Ludwig Johann_Xxh Johann Ludwig_der_Baier Ludwig Karl_Iv Karl Karl_Iv Karl
Extrahierte Ortsnamen: Haus_Habsburg-
Oestreich Uriland Melchthal_Unterwaldens Rürli Italien Frankreich Deutschland Frankreich Europa Prag
123
Anjou gefolgt. Scklechre und drückende Negierungen
v-ranlaßten, das; das Volk sich Frecheusbrtefe erzwang,
und eine Volksvertretung (Parlament), welche, wie
mangelhaft sie war, doch der Könige Willkür schwäch-
te, und dem Volke größeres Selbstvertrauen verlieh.
Auf die Kampfe mit Frankreich folgten bald innere;
indem zwei große Hauser, Pork und Lancaster (die
weiße und die rolhe Rose) l453 sich über den Besitz
der Krone blutig stritten. Eine Herrath Heinrichs Vii.
(1485— 150t)) beendete den schweren Streit. 3n ^'W
Schottland herrschte seit 1371 das Haus Stuart, das
unglücklichste, was je regiert hat.
Zerstückelter als nie erscheint Italien. Neapel
und Sicilien, der Hohenstaufen Crbland, schmachtete
unter Karls von Anjou Drucke. Nur in Sicilien ge-
lang es, die französische Herrschaft mit der Aragoni-
schen zu vertauschen, indem man plötzlich (Ostern 1282)
über die Franzosen auf der Insel herfiel (sictlianische
Vesper), und sie erschlug. Neapel aber kam nach viel-
fachem Herrscherwechsel erst um 1458 an Aragonien. — 7c
Im Kirchenstaate war Nom endlich von den kai-
serlichen Statthaltern durch die Papste befreit, ein Car-
dinalcollegium und (1300) von Bontfaz das große Ju-
beljahr mit dem allgemeinen Ablaß eingeführt worden,
den sich gegen 200000 Pilger holten, und so reiche
Gaben zurückließen, daß 2 Priester wochenlang be-
schäftigt waren, sie vom Altar herabzunehmen. Desto
mehr empfanden die faulen Römer die Abwesenheit der
Päpste in Frankreich zu Avignon. Die großen Adels-
geschlechter der Colonna und Ursini bekämpften sich; ja
es warf sich sogar. (1z47) ein L7o,tarius Cola dt Rien-
^nach Vertreibung des Adels zum Ritter vom heilt»
gen Geist, Befreier der Stadt, Eiferer für das Wohl
Italiens und Tribunus Augustus auf, indem der tolle
Schwindler mit der republtcanischen Form Rom auch
die Größe der alten Zeit wiedcrgeben wollte. Endlich
fiel er durch das Volk selbst, das zur Besonnenheit
zurückgekommen war. — Im obern Italien stritten
sich fast in jeder einzelnen Stadt noch die Welfen und
Ghibelltnen herum, die man endlich gar von zwei
Brüdern, Welf und Gtbel, ableitete. Aber bald wuß«
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Hauser Heinrichs Heinrichs Karls_von_Anjou Karls Bontfaz Augustus Welf
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Schottland Italien Neapel Sicilien Sicilien Neapel Aragonien Frankreich Avignon Italiens Rom Italien
124
ten auch einzelne Familien sich das höchste Ansehen kn
diesen Städten zu verschaffen, wie die Visconti, (spater
die Sforza) in Mailand, die Medici, reiche Kaufleute
und Beförderer der Künste und Wissenschaften in Flo-
renz, in Mantua die Gonzaaa^. in Ferrara und Mo-
dena die Este. In Venedig und Genua blieb die
Republik unter Dogen; der Handel war Seele beider
Staaten. Aus deutschem Hause stammend, hoben sich
die Grafen von Savoyen.
In Spanien hakten sich allmählig aus den ein-
zelnen christlichen Staaten zwei größere Königreiche,
Aragonien und Kastilien, unter eigenen Königen ge^
bild'els'wahrend das arabische Kalifat im Süden eine
Provinz nach der andern verlor. Die—der Mahlung
Ferdinands des Katholischen von Aragonien, mit Isar
bella von Kastilien (14öq) leitete endlich die Vereini-
gung beider Staaten ein, wenn sie auch völlig erst
1516 statt fand. Große Verdienste um das Land
halte der weise Minister Zsimene^. Aber schon wurde
auch 1484 die Inquifftion in Spanien eingeführt, und
dadurch der große Character des Volkes immer mehr
verdüstert und eingeschüchtert. Endlich ging aud)j_4g2
das Königreich Granada aus muhamedanischen in christ-
liche Hände über, und Zu gleicher Zeit wurde Amerika
entdeckt.
Die Grafschaft Portugal wurde erst 113q ein
Königreich und 1253 Älgarbren dazu erworben. Die
neue Linie der unachten Burgunder seit 1383 zeichnete
sich durch die Eroberungen von Eeuta und Tanger in
Afrika und durch Seeentdeckungen aus, die des Han-
dels wegen, worauf des Landes Lage schon hinwies,
unternommen wurden. Vor allem galt es dem reichen
Ostindien, wohin man gern einen Seeweg entdeckt
hatte. Allmählig fand man, auf Betrieb des thatigen
Prinzen Heinrich, (des Schiffers) die Azoren, die Kap-
verdischen Inseln, fand Guinea, 1452, (machte leider
aber auch die ersten Negersklaven!) und als man wahr-
nahm, daß unter dem Aequator doch das Meer nicht
siedend sei, die Erde nicht in Flammen stehe, kam man
ollmählig bis zum Vorgebirge der guten Hoffnung
i486 (welches Bartholomäus Draz entdeckte), und bald
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Extrahierte Personennamen: Sforza Ferdinands Eeuta Heinrich Heinrich Schiffers Bartholomäus_Draz
Extrahierte Ortsnamen: Mailand Flo- Mantua Ferrara Venedig Genua Spanien Aragonien Kastilien Aragonien Kastilien Spanien Granada Amerika Tanger Afrika Ostindien Guinea