Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
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begreife ich den zwischen dem Weberhafen und der Mündung des Karwat
einesteils und zwischen der Hixon- und der Weiten-Bncht andernteils gelegenen
Teil Neupommerns. Seine Küstenlänge mag sich auf 170 bis 180 km be-
laufen. Baining umfaßt somit den beträchtlichsten Teil der Gazellehalbinsel,
etwa 4/5 des ganzen Flächeninhalts. Wir können seine Bewohner infolge
der Verschiedenheit ihrer Dialekte und gewisser Eigentümlichkeiten in Nord-
und Südbaininger unterscheiden. Als Grenze beider Gebiete denke man sich
eine vielfach gebrochene Linie, die, von der Mitte des Weberhafens ausgehend,
sich nach Südost wendet und in dem Tale des Toriuflnffes ihr Ende nimmt.
Außer dem Baininger, der nirgends an der Küste feste Wohnplätze hat, be-
gegnen wir auf Baininger Gebiet mehreren Siedlungen des Nordstammes
der Gazelle-Halbinsel. Es sind das Eindringlinge, die im Laufe der Zeit
sich dort angesiedelt haben und von Menschenraub und Unterdrückung des
Bergvolkes lebten. Seitdem die Mission festen Fuß in Baining gefaßt, hat
das alte Räuberleben für diese Eindringlinge seinen Reiz verloren.
Baining ist Gebirgsland durch und durch. Vom Weberhafen bis zur
Hixonbucht, der äußersten Grenze des Baininger Gebietes, reiht sich Höhenzug
an Höhenzug. Nur wenigen außer dem Schreiber dieser Zeilen ist es vergönnt
gewesen, in die Jrrgänge seiner Täler und Schluchten zu dringen und die Gipfel
einzelner Bergspitzen mit fast übermenschlicher Anstrengung zu erklettern. Ein
Blick von einem der höchsten Gipfel des Karagebirges z. B. zeigt zwar nur den
südlichen Teil dieser tropischen Alpen, das übrige Berggelände entzieht sich
dem Auge; doch genügt es, daß die Herrlichkeit und Pracht der Rundsicht
den Beschauer überwältigt und Herz und Geist in höherer Bewegung zu dem
aufwallen läßt, der vor Jahrtausenden diese Riesen-Massen ins Dasein ge-
rufen hat. Wie winzig klein und ohnmächtig fühlt sich der Mensch, umgeben
von steilen schioffen Höhen, beim Anblick der großartigen Bergzüge, die, nach
allen Richtungen ziehend, mit düsterprächtigem Walde bedeckt sind und so
greifbar des Schöpfers Allmacht in unvergänglichen Denkmalen verkünden!
Alles, was das Auge trifft, ist erhaben und ehrfurchtgebietend, das düstere
Kleid, das alle diese Massen bedeckt, wie der klare Himmel, der sich über dem
Ganzen wölbt. Zu unseren Füßen die verschlungenen Täler, durch welche
die Gießbäche dem Meere zutoben, die dunklen Schluchten mit überhängenden
Felsen und das Gewirr von sich kreuzenden Bergrücken; alles zwingt uns
zur Betrachtung und Bewunderung.
Die Höhenzüge streichen meist von West nach Ost. In der Regel sind
ihnen nach der Küste zu Ebenen oder welliges Land vorgelagert, doch steigen
auch bisweilen die Bergmassen fast unmittelbar von der Küste auf. Berge,
welche sich einzeln aus der Ebene emporheben, gibt es wenige, und diese
sind meist von nur geringer Höhe und von bienenkorbartiger oder kegel-
förmiger Gestalt. Die Linien der Gebirgsketten sind unregelmäßig, heben
und senken sich, sind oft durch Quertäler unterbrochen und zeigen die ver-
schiedensten Gestaltungen; schroffe Kämme und Rücken, kühne Firsten und
tafelförmige Hochflächen wechseln miteinander ab.
Die Gipfel der Berge dagegen, die über die große Masse der Berg-
ketten sich erheben, überraschen wenig durch bezaubernd schöne oder gar ge-
waltige Formen. Es zeigen sich weder Hörner noch Türme, noch Nadel-
formen, Kuppen und Kegel herrschen vor.
Der Leser würde sich täuschen, wenn er glaubte, eine tropische Gebirgs-
landschaft gleiche in allem den Bergmassen der gemäßigten Zone. Abgesehen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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die Wasserscheide der kleinen Nebenflüsse des Danyiflnsses im Norden, während
sich nach Süden zu von den Kämmen des Gebirges die kleinen Zuflüsse und
Bäche des Todjie ergießen. Die Marschordnung wurde wie vorher inne-
gehalten und im munteren Schritte bewegte sich die ganze Truppe nach dem
nächsten Orte, Fnme, vorwärts. Da ich mich von'der Beschaffenheit des
Geländes überzeugen wollte und damals noch ein schönes Reitpferd besaß,
sprengte ich weit voraus, um gleichzeitig die Stellung des Feindes, der uns
nach Angaben der Jogbeleute vor den Dörfern erwarten sollte, auszukund-
schasten. Ich hatte schon, ohne etwas zu bemerken, eine ganze Strecke im
Galopp zurückgelegt, als ich zu meinem Erstaunen hinter mir den braven
Unteroffizier Jssa mit seinen Leuten gewahrte. Auf meine Frage, warum er
so gerannt und nicht auf seinem Posten geblieben wäre, antwortete er mit
seinem Negerenglisch: „Herr, wohin Du gehst, gehen wir auch, wir wollen
Dich nicht allein lassen." Inzwischen war auch Oberleutnant von Döring
an die Spitze gekommen und im Marsch-Marsch ging es nach Fnme, wo
uns die Leute schon mit einer großen schwarz-weiß-roten Fahne entgegen-
winkten und ebenfalls um Frieden baten. Auch hier wurde der Häuptling
verwarnt und, nachdem die Fahne, welche die Leute sich noch in der letzten
Stunde von der Mission geborgt hatten, unter Ehrenbezeugung und Trommel-
Wirbel an einem großen Fahnenstock gehißt war, ging es weiter nach Biakpa
und Whame, dem eigentlichen Herd des Aufstandes.
Mit dem Eintritt in das Gebirge begannen erst die Schwierigkeiten
des Marsches. Wir hatten einige Bäche zu überschreiten. Zwischen ihnen
lagen die Kämme des Avatimegebirges. Auf einem schmalen, mit Geröll
und Steinen bedeckten Pfade stiegen Wirbergan; häufig mußten große Blöcke
überklettert werden, so daß wir von den Pferden steigen und zu Fuß unseren
Marsch fortsetzen mußten. Besonders für unsere unbeschuhten Mannschaften
war der Marsch auf den mit spitzen Steinen besäten Pfaden, über die Felsen
und Klippen des Gebirges sehr beschwerlich. Die Sonne stand schon ziem-
lich hoch, als wir mit Mühe endlich den Höhepunkt des Kammes erreicht
hatten; aber die vorgelagerten Züge und einzelnen Ketten, sowie der Busch
ließen keine weite Fernsicht zu.
Aus: Klose, H,, „Togo unter deutscher Flagge".
13. Der deutfche Beamte in üogo.
Je länger ich im Sokodebezirke weile, um so mehr staune ich darüber,
was hier geleistet worden ist. Die kolonisatorische Arbeit in dem Bezirke,
der bisher nur dem Namen nach deutscher Besitz war, ist vor kaum 7 Jahren
in Angriff genommen worden. In dieser kurzen Zeit ist im großen wie
bis ins kleinste Erstaunliches geschaffen worden.
Sokode ist der größte Bezirk des Landes mit einer halben Million Ein-
wohner, fast soviel wie das ganze übrige Togo zusammengenommen; seine
Bevölkerung wollte sich in den ersten Jahren die deutsche Herrschaft keines-
wegs gefallen lassen, bedeutete sie doch für viele der alten Häuptlinge, die
hier im Norden mit ihren Reiterscharen eine wirkliche Macht darstellen und
auf einer ungleich höheren Stufe stehen als die Dorfschulzen der Küstenorte,
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief]]
Der Aufschwung Kassels.
331
„Er scheint alle seine Offiziere zu kennen. Seht doch, wie einem
jeden Offizier, jedem Soldaten das Gesicht strahlt, wenn die Bugen seines
Königs auf ihn fallen! Ich hasse diesen Bismarcks aber diesen König!
— nein, den kann ich nicht hassen. Er ist ein Greis voll Hoheit und
würde. Grüßt er uns nicht mit derselben leutseligen Milde, als wenn wir
nicht seine Feinde, sondern seine Untertanen wären, und unsere ver-
wundeten und gefallenen Soldaten auch? Und welcher Mut! Ich will
nicht von den Schlachten sprechen,- denn das ist sein Handwerk; aber hier,
ohne alle Bedeckung, ohne Polizei, in Feindesland, wie ist das möglich?
weiß er nicht, daß in Paris ein Preis auf die Ermordung des Königs
von Preußen gesetzt ist? Und doch diese gelassene Seelenruhe, diese heitere
Sicherheit! Man sieht, er hat ein gutes Gewissen, was andere Leute nicht
besitzen, die uns verraten haben. Ich verdamme den Meuchelmord; er
darf eines echten Franzosen Hand nicht beflecken. Das unglückliche Frank-
reich, wenn es einen solchen Herrscher hätte!"
welche Gefühle mögen aber das herz des greisen Königs bewegt
haben, als er am 6. Oktober 1870 Schloß und park von Versailles betrat,
wo er schon als Jüngling unter den Siegern und kürzlich noch als Gast
des dritten Napoleon geweilt hatte! Nach Karl B^un.
*150. Der tiutlctuoung Kciiids.
1. Ich habe die freundliche Fuldastadt und das schöne Schloß Wilhelms-
höhe mit seinem weltberühmten park zu verschiedenen Zeiten gesehen, das
erstemal als Göttinger Student im Jahre 1840. Es war Pfingsten, und
die großen Wasser von wilhelmshöhe sprangen. Ich bewunderte mit
meinen Genossen die künstlichen Wasserfälle, deren größter in einer Breite
von 13 m vom Gipfel des Karlsberges 280 m tief in Stufen herabstürzt,
wir stiegen aufwärts dem schäumenden Wasser entgegen, um das Oktogon,
jenen achteckigen, massigen Steinbau zu erreichen, vier Treppen hoch
stiegen wir bis zum ersten Umgang und ebenso hoch zum zweiten; durch
den dritten Stock gelangten wir in ein achteckiges Gewölbe und dann
mittels einer Wendeltreppe auf die Plattform. Buf dieser steht eine 30 m
hohe Pyramide, welche das 11 m hohe Standbild des Herkules trägt. Immer
höher ging es hinauf und endlich in die Keule des „großen Lhristoffel"
hinein, wie das biedere Hessenvolk den griechischen Halbgott nennt. Lin
einfacher Kasseler Kupferschmied hat das Uiesenbild im Jahre 1717 ge-
fertigt, inde-m er Kupfer über ein Modell goß und es dann trieb. Die
Keule gewährte uns sechs Genossen Baum genug.
Die Bussicht vom Herkules ist eine der schönsten in Deutschland. In
weiter Ferne tauchen der Brocken, der Inselberg, die Wartburg, die Uhön
und der vogelsberg auf, und von der Grotenburg her grüßt jetzt das
Hermannsdenkmal herüber, wie eine große Landkarte liegt das Hessen-
land zu Füßen des Beschauers ausgebreitet. Bus seinem welligen Grunde
erheben sich Berghaufen und Kuppen, welche Burgen und Schlösser tragen,
und auf hügeligen Hochflächen lagern freundliche Städte und Dörfer, um-
geben von Obstbäumen, sorgfältig bestellten Feldern und wohlgepslegten
wiesen.
Buch der Löwenburg statteten wir einen Besuch ab. Sie ist eigent-
lich eine Spielerei aber eine ziemlich große und gelungene, eine künstliche,
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Karl_B^un Karl
Extrahierte Ortsnamen: Kassels Paris Versailles Karlsberges Deutschland Wartburg
15
zur evangelischen Religion bekemu. Sie besteht aus den Regierungs-
bezirken Münster, Minden und Arnsberg. Im südlichen und östlichen
Theile ist die Provinz gebirgig, dagegen im westlichen und nördlichen
Theile flach. An der südlichen Grenze erhebt sich der Westerwald;
nördlich hiervon befindet sich das Rolhhaargebirge, das sauerlän-
dische Gebirge und der Haarstrang. Diese Gebirge durchziehen
fast den ganzen Regierungsbezirk Arnsberg. Im Nordosten der
Provinz finden wir zu beiden Seiten der Weser das Wesergebirge
mit vielen tiefen Einschnitten, von denen der merkwürdigste die
sogenannte Porta Wcstphalica ist. Sie besteht aus zwei Gebirgs-
pfeilern, welche bei Minden die Weser in einen Engpaß ein-
schließen. Westlich von dieser Bergkette liegt der teutoburger Wald,
in welchem im Jahre 9 nach Christi Geburt Hermann der Deutsche
den römischen Feldherrn Varus schlug. — Die Weser ist der
bedeutendste Fluß der Provinz; sie durchzieht aber nur auf eine kurze
Strecke den nordöstlichen Theil in der Richtung von Süden nach Norden.
Folgende Nebenflüsse des Rheines haben ihre Quelle in der Pro-
vinz: die Lahn, die Sieg, die Ruhr und die Lippe. Außerdem
entspringt noch in der Provinz die Ems, welche den nördlichen
Theil des Regierungsbezirks Münster von Südosten nachnordwesten
durchstießt.
Wegen des felsigen Bodens in den Gebirgsgegenden und
wegen des vielen Sandes, der Heiden und Moräste in den Ebenen
ist die Fruchtbarkeit Westphalens sehr verschieden. Aber wenn auch
nicht überall so sehr fruchtbares Kornfeld angetroffen wird, wie in
der Gegend von Münster und Paderborn, am Hellweg und in der
Soest er (spr. sohster) Börde, so fehlt es im Ganzen doch nicht an
den gewöhnlichen Erzeugnissen des Ackerbaues, und die fleißigen und
genügsamen Bewohner Westphalens befinden sich bei ihrem Schwarz-
brod, Pumpernickel genannt, gesund und zufrieden. In der Gegend
von Bielefeld wird viel Flachs gezogen und verarbeitet, undbiele-
felder Leinwand ist weit und breit bekannt und beliebt. In andern
Gegenden lebt der Landmann mehr von der Viehzucht, und von den
zahlreich gezogenen Schweinen kommen die berühmten westphälischen
Schinken. Der südliche Theil der Provinz ist der Distrikt der
Fabriken, besonders in Metallwaaren. Da giebt es Thäler, in
denen sich Eisenhämmer, Schleifmühlen und andere derartige Ge-
bäude Meilen lang hinziehen. Denn das Mineralreich liefert Eisen,
Blei, Kupfer, Galmei, Kalk und andere Steinarten, Stein-
kohlen in großer Menge, Torf und Salz. — Auch an mineralischen
Heilquellen — deren Wasser in gar vielen Krankheiten zum Trinken
und Baden benutzt wird — fehlt es in Westphalen nicht. Die Bäder
zu Driburg und Li pp spring waren schon in frühern Zeiten bekannt.
In der neuern Zeit aber ist das Bad Oeynhausen (spr. Öhnhausen)
bei Rehme im Regierungsbezirk Minden berühmt geworden. Bemer-
kenswerth sind die Bohrversuche, welche hier angestellt worden sind, um
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
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2. Die Oberfläche des Bodens im Staate ist sehr verschieden.
In der Rheinprovinz erheben sich zu Leiden Seiten des sie durchströ-
menden Rheines herrliche Berg- und Hügelreihen mit ihren, zahlreich
mit Reben bepflanzten Abhängen und waldgekrönten Rücken. So im
Süden von der Mosel der Hunsrück, im Norden desselben das un-
sruchtbare Eifelgebirge und nordwestlich von demselben das hohe Veen;
auf dem rechten Rheinufer dagegen das malerische Siebengebirge mit
dem Drachenfels, während nördlicher — in der Provinz Westpha-
len — ein Theil des Wefterwaldes, das Rothhaargebirge, das
sauerländische Gebirge, der Haarstrang, das Wesergebirge und
der Luchenreiche teutoburger Wald die Grenze des Gebirgslandes
im Nordwesten bilden. Doch diese rheinisch -westphälischen Gebirge
kommen am Höhe denen im östlichen Theile des Staates bei weitem
nicht gleich. Denn hier erheben sich an der westlichen Grenze der
Provinz Sachsen das Harzgebirge mit dem 3500 Fuß hohen Brocken,
und an der südwestlichen Grenze Schlesiens das Riesengebirge mit
der 5000 Fuß hohen Schneekoppe. — Von den rheinisch-westphälischen
Gebirgen aus flacht sich der Boden allmählich nach Nordwesten zur
Ebene ab, die wieder einen mannigfachen Anblick darbietet, je nachdem
fruchtbares Ackerlñnd, Wiesen, Sandflächen, Wälder und Büsche, Laub-
und Nadelhölzer miteinander abwechseln, und Bäche und Flüsse die
Gegend verschönern. — Nördlich von den Gebirgen Schlesiens und
östlich vom Harzgebirge zieht sich eine weite, breite Ebene, im Süden
mit fruchtbaren Feldern beginnend, sodann aber in der Provinz Bran-
denburg in magern Sandboden übergehend, durch die Provinzen Pom-
mern und Preußen hin bis zu dem Gestade der Ostsee. Man
sieht es dem Boden mit seinen vielen Landseen auf den ersten Blick
an, daß es flicht immer so war, und daß da, wo jetzt Dörfer und
Städte stehen^ und fleißige Menschen der Erde nur mit Mühe, durch
Fleiß und Betriebsamkeit die spärlichen Ernten abzugewinnen streben,
einst die Meereswogen dahinbraus'ten, die nur allmählich nach Norden
zurückgetreten sein mögen, jene Massen Sand auf der Oberfläche
und den Bernstein in der Tiefe zurücklassend; denn dieser wird nicht
allein aus der Ostsee gefischt, sondern auch an der Küste in der Erde
gefunden. Neben und unter diesen Sandgegenden sind aber auch gar
manche Strecken des Staates von außerordentlicher Fruchtbarkeit,
wie die Niederungen des Riemens und der Weichsel; die Warthe-
und Oderbrüche in der Mark; die östliche Ebene zwischen dem
Riesengebirge und der Oder in Schlesien; die güldene Au bei
Nordhausen in der Provinz Sachsen, die Soester Börde in
Westpyalen und der nordwestliche Theil der Rheinprovinz.
3. In diesen Gegenden, mit ihren herrlichen Ackerfeldern, Wiesen
und Gärten, deren Fruchtbarkeit durch den Fleiß der Bewohner fort
und fort erhöht wird, ist die Pferde-, Rindvieh-, Schweine- und
Schafzucht sehr bedeutend, und da auch die Wälder reich an Wild
sind, so liefert das Thier- und Pflanzenreich im Ganzen mehr, als
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
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man kann von Böhmen nach Mähren wandern, ohne einen Berg über-
steigen zu müssen. Die niedrigste Stelle in dem ganzen böhmischen
Gebirgskranze ist die, wo sich das mährische Gebirge von den Su-
deten scheidet. Im Übrigen ist aber Böhmen auf höchst merkwürdige
Weise von seinen Nachbarländern abgeschlossen und steht mit seinem
großartigen Bergzaune da, wie eine Insel auf dem Festlande.
Blicken wir nun in das Innere, so zeigt sich die bemerkenswerthe
Eigenheit, daß fast jeder Kreis wieder ein eigenes Becken, eine eigene
Terrasse für sich bildet und die Gestalt des Ganzen im Kleinen wieder-
holt. Randgebirge, Hoch- und Tiefebenen, die wieder von
Hügelreihen durchschnitten sind, enge Schluchten, mit weiten Thälern
abwechselnd — eine Mannigfaltigkeit der Formen, wie man sie sich
nicht im märkischen Sande träumen läßt.
Wenn man das einzige und nothwendige Naturprodukt des Salzes,
an welchem Böhmen so auffallenden Mangel leidet, abrechnet, so ver-
einigt dieses Land in seltener Weise Alles, was zu des Lebens Nothdurft
und Annehmlichkeit gehört: gesegnete Kornfelder, holzreiche Wal-
dungen, erzhaltige Berge, zahlreiche Mineralquellen, große
Braun- und Steinkohlenlager, fruchtbare Wiesen, ergiebige
Obstgärten, treffliche Weinberge, vorzügliche Hopfenfelder —
und dazu schiffbare Flüsse. Darum wird auch Böhmen mit Recht
der schönste Diamant in Österreichs Krone genannt. Das Klima
bietet eine herrliche Mitte von Wärme und Kälte; nur in den Hoch-
flächen und Gebirgslandschaften ist es rauh. Der hohe Wall des
Erzgebirges, wie der noch höhere der Sudetenkette, schützt das
anliegende tiefere Land vor den Nord- und Ostwinden. Da, wo die
Moldau in die Elbe tritt, in der reizenden Gegend von Melnik,
gedeihen seit Jahrhunderten Burgunderreben auf das Beste.
Unter den österreichischen Landestheilen steht auch Böhmens G ewerb-
fleiß unbedingt obenan. Leinenwaaren werden für die Ausfuhr
im Großen ausschließlich in Böhmen (am Riesengebirge) verfertigt, über
eine Million Stück jährlich, und die „Rumburger" Leinwand ist auch
in der nicht-böhmischen Frauenwelt rühmlichst bekannt. Spitzen gärn
wird von solcher Feinheit gesponnen, daß ein Faden von 16,000 böh-
mischen Ellen Länge nur iy2 Loth wiegt. Auch die Wollen- und
Baumwollenspinnereien kommen jetzt mehr und mehr in Schwung.
In der Glasfabrikation aber behauptet Böhmen seit Langem ent-
schieden den Vorrang; man rechnet 75 Glashütten und 22 Glasschleifereien.
Wie im Lande, so zeigt sich auch im Charakter des Böhmen noch
mannigfach eine gewisse Natürlichkeit. Ein hervorstechender Zug im
Charakter des ganzen böhmischen Volkes ist jene unterthänige Höflichkeit.
Wenn der Preuße einfach „guten Morgen" sagt, so spricht schon der
Sachse: „schönen guten Morgen", der Böhme aber kann es dabei
nicht bewenden lassen, und vollendet den Satz: „guten Morgen wünsch'
ich", „guten Abend wünsch' ich"; damit indeffen noch nicht zufrieden,
nennt er auch noch den gehorsamsten Diener, und ein vollständiger
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
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2. Die Oberfläche des Bodens im Staate ist sehr verschieden.
In der Rheinprovinz erheben sich zu beiden Seiten des sie durchströ-
menden Rheines herrliche Berg- und Hügelreihen mit ihren, zahlreich
mit Reben bepflanzten Abhängen und waldgekrönten Rücken. Sv im
Süden von der Mosel der Hundsrück, im Norden desselben das un-
fruchtbare Eifelgebirge und nordwestlich hiervon das hohe Veen;
auf dem rechten Rheinufer dagegen das inalerische Siebengebirge mit
dem Drachenfels, während nördlicher — in der Provinz Westphalen
— ein Theil des Westerwaldes, das Rothhaargebirge, das
sauerländische Gebirge, der Haarstrang, das Wesergebirge und
der Luchenreiche Teutoburgerwald die Grenze des Gebirgslandes im
Nord-Westen bilden. Doch diese rheinisch-westphälischen Gebirge kommen
an Höhe denen' im östlichen Theile des Staates bei weitem nicht gleich.
Denn hier erheben sich an der westlichen Grenze der Provinz Sachsen
das Harzgebirge mit dem 3500 Fuß hohen Brocken, und an der
südwestlichen Grenze Schlesiens das Riesengebirge mit der 5000
Fuß hohen Schneekoppe. — Von den rheinisch - westpbäliscken
Gebirgen aus flacht sich der Boden allmählig nach Nord-Westen
zur Ebene ab, die wieder einen mannigfachen Anblick darbietet,
je nachdem fruchtbares Ackerland, Wiesen, Sandflächen, Wälder
und Büsche, Laub- und Nadelhölzer mit einander abwechseln und
Bäche und Flüsse die Gegend verschönern. — Nördlich von den
Gebirgen Schlesiens und östlich vom Harzgebirge zieht sich eine
weite, breite Ebene, im Süden mit fruchtbaren Feldern beginnend, so-
dann aber in der Provinz Brandenburg in magern Sandboden über-
gehend, durch die Provinzen Pommern und Preußen hin bis zu dein
Gestade der Ostsee. Man sieht es dem Boden mit seinen vielen
Landseen auf den ersten Blick an, daß es nicht immer so war, und daß
da, wo jetzt Dörfer und Städte stehn, und fleißige Menschen der Erde
nur mit Mühe, durch Fleiß und Betriebsamkeit die spärlichen Ernten
abzugewinnen streben, einst die Meereswogen dahin braus'ten, die nur
allmählich nach Norden zurückgetreten sein mögen, jene Massen Sand
auf der Oberfläche und den Bernstein in der Tiefe zurücklassend; denn
dieser wird nicht bloß aus der Ostsee gefischt, sondern auch an der
Küste in der Erde gefunden. Neben und unter diesen Sandgegenden
sind aber auch gar manche Strecken des Staates von außerordentlicher
Fruchtbarkeit, wie die Niederungen des Riemens und der Weichsel,
die Warthe- und Oderbrüche in der Mark, die östliche Ebene
zwischen dem Riesengebirge und der Oder in Schlesien; die güldene
Au bei Nordhausen in der Provinz Sachsen, die Soester Börde
in Westphalen und der nordwestliche Theil der Rheinpro-
vinz. In diesen Gegenden, mit ihren herrlichen Ackerfeldern, Wiesen
und Gärten, deren Fruchtbarkeit durch den Fleiß der Bewohner fort
und fort erhöht wird, ist die Pferde-, Rindvieh-, Schweine- und Schaf-
zucht sehr bedeutend, und da auch die Wälder reich an Wild sind, so
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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27. Des Armen Leichenbegängnis.
Es schleicht ein Wagen schwarz und schwer Er folgt der Leiche frommen Schritt's
Zum Friedhof hin; Und betet leis':
Doch weint kein Auge hinterher „Herr, nimm ihn auf in deinen Sitz,
Im großen Wien. Den armen Greis."
„Wer ist der Pilger, den zur Ruh'
Man so verbannt?"
„Ein Armer." — „Wem gehört er zu?
„Ist unbekannt."
Doch einer sieht's, es jammert ihn
Des armen Mann's,
Nur einer aus dem weiten Wien,
Der Kaiser Franz.
Und als das Volk den Kaiser sah
Im Trauerschritt,
Da strömt's herzu von fern und nah
Und betet mit.
So wuchs und wuchs der Trauerzug
Des armen Mann's.
Und jedes Herz in Ehrfurcht schlug
Für Kaiser Franz.
28. Böhmisches Land und Volk.
Böhmen ist von der Natur selbst nach außen hin zu einem streng
abgeschlossenen, nach innen zu einem eigenthümlichen Lander-Einzelwesen
gestempelt. Von seinen vier Seiten mit hohen Gebirgsmauern einge-
faßt, stellt es sich dar als eine große Terrasse mit vorherrschender
Kesselform; es ist aber nicht sowohl ein Kessel, als eine Verbindung
vieler Kesselbildungen, deren Mannigfaltigkeit durch den Rahmen des
Gebirgsrandes zu einem Ganzen zusammengefaßt ist. Der tiefste Punkt
des gewaltigen Kessels ist da, wo die Eg er in die Elbe tritt. Mitten
in dem Hauptzuge des Böhmerwaldes ist eine drei Meilen breite
Lücke, theilweise durch einige kleinere Bergmassen ausgefüllt, aber auch
in Tiefebenen ein Thor nach Baiern öffnend. Eben so sinkt auch auf
dem böhmisch-mährischen Gebirgszuge die Wasserscheide des
Donau- und Elbgebietes öfters bis zur Tiefebene hinab, und man
kann von Böhmen nach Mähren wandern, ohne einen Berg übersteigen
zu müssen. Die niedrigste Stelle in dem ganzen böhmischen Gebirgs-
kranze ist die, wo sich das mährische Gebirge von den Sudeten schei-
det. Im Übrigen ist aber Böhmen auf höchst merkwürdige Weise von
seinen Nachbarländern abgeschlossen und steht mit seinem großartigen
Bergzaune da, wie eine Insel auf dem Festlande.
Blicken wir nun in das Innere, so zeigt sich die bemerkenswerthe
Eigenheit, daß fast jeder Kreis wieder ein eigenes Becken, eine eigene
Terrasse für sich bildet und die Gestalt des Ganzen im Kleinen wie-
derholt. Randgebirge, Hoch- und Tiefebenen, die wieder von
Hügelreihen durchschnitten sind, enge Schluchten, mit weiten Thälern
abwechselnd — eine Mannigfaltigkeit der Formen, wie man sie sich
nicht im märkischen Sande träumen läßt.
Wenn man das einzige und nothwendige Naturprodutt des Salzes,
an welchem Böhmen so auffallenden Mangel leidet, abrechttet, so ver-
einigt dies Land in seltener Weise alles, was zu des Lebens Noth-
durft und Annehmlichkeit gehört: gesegnete Kornfelder, holzreiche Wal-
dungen, erzhaltige Berge, zahlreiche Mineralquellen, große Braun--und
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Extrahierte Personennamen: Franz Franz Franz Franz
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der auf ihm entsprungenen Donau nach Schwaben und begleitet
unter dem Namen rauhe Alp den Neckar auf seinem Lause gegen
den Rhein. Seinen Namen hat der Schwarzwald von den düstern,
meist Nadelholz-Wäldern, die seine höchsten Gipfel und Flächen be-
decken, während in den Thälern, an den Bächen nach dem Bodensee
und dem Rheine hin Acker-, Obst- und sogar Weinbau gut ge-
deiht. — Jenseits des Neckars setzt der Odenwald das Gebirge fort
bis in die Nähe des Mains. Seine Berge erreichen jedoch nicht die
Höhe des Schwarzwaldes, und auf ihnen herrschen die freundlichen
Laubhölzer, besonders die schönen Buchenwälder. Nach der Ebene des
Rheines hin ist der Odenwald durch eine Reihe Bergkegel, wie nach
einer Schnur gesetzt, scharf abgeschnitten. Darum heißt die darunter
laufende Landstraße die Bergstraße. Dort zwischen Heidelberg und
Darmstadt ist eine herrliche Gegend, reich an Getreide, Wein,
Mandeln, Kastanien und Pfirsichen. — Weiter nördlich, in
der Ecke zwischen dem Main- und Rheiuthale liegt der Taunus, ein
an Naturschönheiten und Mineralquellen sehr reiches Gebirge, welches
sich über ganz Nassau verbreitet, bis es sich an den Westerwald
anschließt. Dem Taunus gegenüber finden wir auf dem linken Rhein-
ufer den Hundsrück und nördlich hiervon das unfruchtbare Eifel-
gebirge und das hohe Veen. Und wenn auch auf der rechten Rhein-
seite der Westerwald in Norden mit den öden Gebirgen Westphaleus
zusammenhängt, so schickt er doch auch eine schöne Gruppe von Bergen,
das Siebengebirge M Bonn, nach dem Rheine hin. — Folgen wir
nun in Osten dem Lause der Elbe, so finden wir zuerst die Böhmen
einschließenden Gebirge. Das höchste von diesen, auf welchen auch die
Elbe entspringt, ist das Riesengebirge, welches nächst den Alpen die
höchsten Gipfel (Schneekoppe 5000i gen Himmel sendet, die aber
nur mit schlechtem Gehölz bewachsen sind. — Auf dem linken Elbufer,
jedoch in ziemlicher Entfernung sehen wir hier den Böhmerwald
(4000i und dort das Fichtelgebirge (34000, durch welche Böh-
men von Baiern getrennt wird. Das Fichtelgebirge sendet nach drei
Stroingebieten und vier Himmelsgegenden nicht unbedeutende Flüsse
aus, nämlich nach Süden die Raab zur Donau, nach Osten die
Eger, nach Norden die Saale zur Elbe und nach Westen den Main
zum Rheine, so daß der Main gleichsam von Osten nach Westen die
Grenze zwischen Süd- und Norddeutschland bildet. In Norden
wird Böhmen durch das Erzgebirge (3900 0 verschlossen. Es ver-
kündet durch seinen Namen schon, daß in seinem Innern die bedeutend-
sten Erze: Silber und vieles andere Metall sich befinden. Gleichsam
im Mittelpunkte von Deutschland, zwischen Elbe, Rhein und Main
finden wir verschiedene unter sich zusammenhangende Gebirge, als den
Thüringerwald, meistens mit Nadelholz bewachsen. Weiter hinab
am Main folgt die Rhön, der Vogelsberg, der Spessart, holz-
reiche Gebirge, welche das fruchtbare Franken von dem alten Hessen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Schwaben Rhein Rheine Odenwald Mains Rheines Odenwald Heidelberg Darmstadt Main- Rheiuthale Taunus Nassau Westerwald Rhein- Rhein- Westerwald Bonn Rheine Böhmerwald Baiern Donau Eger Main Rheine Main Norddeutschland Deutschland Rhein Main Thüringerwald Main Vogelsberg
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trennen. Weiter nördlich zwischen Rhein und Weser liegen die weit
ausgedehnten, aber nicht hohen westphälischen Gebirge, von denen
der teutoburger Wald geschichtlich dadurch berühmt geworden ist,
daß hier der deutsche Feldherr Hermann in einer Schlacht die Rö-
mer besiegte. Weit wichtiger aber, als die westphälischen, ist das
nördlichste Gebirge: der Harz, mit seinem höchsten Gipfel, dem Bro-
cken oder Blocksberg (3500'). Er hat ungeheuer tiefe Schluchten,
unterirdische Höhlen und sehr ergiebige Bergwerke. Nächst dem Erz-
gebirge liefert er unter allen deutschen Gebirgen die meisten Metalle,
namentlich viel Silber, und das meiste Geld, was durch unsere Hände
geht, ist in den Gruben des Harzes oder Erzgebirges gefördert worden.
Nördlich von dem Erzgebirge, dem Harz, den westphälischen
Gebirgen, dem Siebengebirge, der Eifel und dem hohen
Veen senkt sich Deutschland allmählig und flacht sich zu der großen
norddeutschen Ebene ab, bis auch dieser durch die Nord- und
Ostsee eine Grenze gesetzt ist.
4. In den Thälern und Ebenen Deutschlands erfreuen neben Mo-
rästen und Heiden das Auge des Menschen die schönsten Fluren, geeignet
zu den besten Erzeugnissen des Pflanzenreichs, des Acker-, des Gar-
ten-, Wein-, Wiesen- und Waldbaues. Obstbäume prangen in
unermeßlicher Menge, vom gewöhnlichen Apfel bis zur lieblichen Pfir-
siche. Hoch auf den Bergen des Landes erhebt unter Buchen und Tannen
die gewaltige Eiche ihr Haupt zu den Wolken empor, und blickt über
Abhänge und Hügel hinweg, welche den köstlichen Wein hervorbringen,
die Freude der Menschen, in der Ferne wie in der Nähe gesucht und
gewünscht von Hohen, wie von Geringen. Kein reißendes Thier schreckt,
kein giftiges Gewürm bedroht, kein häßliches Ungeziefer quält den Men-
schen. Aber Überfluß gewährt das Thierreich für der Menschen Ar-
beit, Nahrung und Kleidung. Das Schaf trägt Wolle für das feinste
Gespinnst; der Stier verkündet Kraft und Stärke in Bau und Gestalt;
das Pferd geht Nichtig einher im Fuhrwerke, prächtig vor dem Wagen
der Großen und stolz als Kampfroß unter dem Krieger, hier wie dort
gleich ausdauernd. In ihrem Innern verbirgt die Erde große Schätze
des Mineralreichs. Aus vielen und unerschöpflichen Quellen sprudelt
sie freiwillig den Menschen Heilung, Gesundheit und Heiterkeit zu.
Den fleißigen Bergmann belohnt sie bald mit dem edelsten Gewürze:
dem Salze, bald mildem Silber, hinreichend für den Verkehr und
die Verschönerung des Lebens; bald mit Eisen in Menge, dein Manne
zur Waffe und Wehr, zum Schutze und Schirme dem Volke.
5: Die Industrie (Kunstfleiß, Betriebsamkeit) Deuffchlands hat
einen hohen Grad erreicht. Die Baumwollen-Manufakturen in
Sachsen — die Leinwand'manufakturen in Schlesien und
Westphalen - die Seiden-Manufakturen in Crefeld, Elber-
feld, Berlin, Wien und in Tyrol — die Eisen- und Stahl-
fabriken in der Rh ein Provinz, im Erzherzogthum Österreich und
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Hermann Blocksberg Bergmann
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Deutschland Ostsee Deutschlands Deuffchlands Sachsen Schlesien Crefeld Berlin Wien Tyrol