Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bilder aus den deutschen Kolonien - S. 156

1908 - Essen : Baedeker
— 156 — wissen: Selber essen macht fett, und dann mag ja auch schließlich selbst ein Baum nicht gern seinen eigenen Mörder großziehen. Er kennt das, er war ja selbst ein- mal ein so junger rücksichtsloser Streber. Und darum sucht er im Besitze der Kraft und Macht alles um sich her erbarmungslos zu ersticken und zu er- drücken. Hunderte fallen ihm zum Opfer; aber das elende, unscheinbare Ding zwischen seinen Füßen, gerade das unbedeutendste von allen, das er nie sonderlich beachtete, hat sich mit Zähigkeit und Ausdauer zu behaupten gewußt; zuerst, als es noch klein und schwach war, mit Kriechen und Ducken und Schmeicheln, dann aber, sobald es sich., stark genug fühlte, mit stumpfer Rück- sichtslosigkeit sich zwischen seinen Ästen durchzwängend. Ein erbitterter Kampf bricht nun aus, aber der junge Streber hat frische, im Emporringen gestählte Kräfte, die des anderen find im Genuß verweichlicht. Es dauert nicht lange, so ist der arme, dicke Alte niedergedrängt und vernichtet. Und mit ihm stürzt das ganze Heer der Epiphyten, der Schmarotzer, die in seiner Krone wucherten — jener merkwürdigen Geschöpfe, die vollkommen darauf verzichten, ein selbständiges, unabhängiges Einzelwesen zu sein, die nichts anderes sein wollen, als Schmarotzer. Einige waren freilich so schlau, bei- gelten auf den neuen, emporstrebenden Banm überzusiedeln. Das ist der Kampf ums Dasein in den Urwäldern von Neu-Guiuea. Nach Hagen, „Unter den Papuas". 5. Sandel. Der Verkehr der Küstendörfer mit dem Innern vollzieht sich noch ganz auf dem uralten Wege des persönlichen Tauschverkehrs wie vor Ur- zeiteu, und der ist nicht geeignet, neue Waren, neue Produkte schnell zu ver- breiten und zugänglich zu macheu. Er geht uoch heute gerade so vor sich, wie vor der Ankunft des weißen Mannes, und europäische Produkte, ja selbst einheimische, wie die Bilibili-Töpfe, sind nur wenige Kilometer weit ins Land gedrungen. Im Hinterland der Astrolabebai, obwohl dort schon seit zehn Jahren die großen, umfangreichen Enropäerniederlaffungen sich be- finden, sind eiserne Messer und Äxte nur wenig über die schmale, mit der Küste in unmittelbarem Verkehr stehende Zone hinausgelaugt, dort muß der Baum heute noch mit dem plumpen, jämmerlichen Steinbeil gefällt werden, während in der Nähe der Station die Eingeborenen mit Eisen überfüttert sind. Das liegt an der Gleichgiltigkeit und Kurzsichtigkeit der Leute. Wenn jemand ein eisernes Beil oder ein Messer hat, so genügt ihm das vollkommen. Ein zweites erscheint ihm schon viel weniger begehrenswert. Er braucht nicht mehr und kommt erst wieder, sich eines einzuhandeln, wenn das frühere ver- loren oder unbrauchbar geworden ist. Sich mehrere hinzulegen oder zu Handelszwecken einzutauschen, sällt ihm gar nicht ein, und ein eisernes Beil, Messer oder Hobeleisen hält ja lange. Große Bedürfnisse an europäischen Waren hat also der Papua der Astrolabe-Ebeue bis jetzt noch nicht, namentlich keinen Bedarf an Erzeugnissen der Weberei. Wie gegen die Bilibili-Händler, so sind auch die einzelnen Küsten- dörser streng in ihren Handelskreisen gegeneinander abgegrenzt. Jedes hat

2. Bilder aus den deutschen Kolonien - S. 116

1908 - Essen : Baedeker
nicht nur mit Leichtigkeit zu den Holzfällungsarbeiten heranziehen, sie zeigen selbst eine gewisse Vorliebe hierfür und arbeiten dabei weit billiger als unsere deutschen Waldarbeiter. Das Rohholz, wie es die Axt des eingeborenen Waldarbeiters her- stellt, bedarf aber vor der Ausfuhr einer gewissen Bearbeitung und Verfeine- rung. Dies erreicht man entweder durch Behauen der Rundhölzer an Ort und Stelle, oder durch fabrikmäßige Bearbeitung in Sägewerken und Holz- bearbeitungsfabriken. Der Großhandel wird dieses vorziehen. Daß der Be- trieb derartiger Anlagen in Ostafrika sich lohnt, kann als erwiesen gelten. Sägewerke kleineren Maßstabes bestehen bereits an fünf Orten; ein größeres Sägewerk mit Holzbearbeitungsfabrik wurde in jüngerer Zeit am Sigi erbaut, ein ähnliches gleichgroßen Stiles ist im Schnmewald im Entstehen begriffen, weitere Großanlagen sind geplant. Größere Schwierigkeiten als die Frage der Holzgewinnung verursacht die Transportfrage. Ohne Zweifel kann von einer Ausbeutung nur da die Rede sein, wo Verkehrswege vorhanden sind. Ostasrika ist jedoch, wie be- kannt, in dieser Hinsicht ein im großen und ganzen noch nnerschlossenes Ge- biet. Die Erbauung künstlicher Verkehrswege befindet sich noch in den ersten Anfängen. Vorerst ist man sonach nur auf die beiden bestehenden kurzen Eisenbahnlinien, auf einige wenige fahrbare Wege und auf die schiffbaren oder flößbaren Teile einzelner Wasserläufe, sowie auf die Meeresküste äuge- wiesen. Diese Verkehrsmittel sind indessen für den gegenwärtigen noch ge- ringen Umfang der Waldwirtschaft nicht nur hinreichend, sie ermöglichen selbst die Ausdehnung des Betriebes, welche für die nächste Zukunft ge- plant ist. Gewisse nicht zu verkennende Schwierigkeiten bietet infolge des Fehlens von Zweigbahnen und Straßen die Frage der Heranschaffung des Holzes von den Wäldern nach den Verkehrslinien. Diese Schwierigkeiten sind aber keineswegs unüberwindliche. Ein Blick ans die Waldwirtschaft der Alpen, der Pyrenäen, Skandinaviens, oder auf Länder wie Indien, Siam, Java lehrt, daß weder das hohe Gebirge, noch — bis zu einem gewissen Grade — die weite Entfernung vom Verkehrsbereiche ein dauerndes Hemmnis für die Holzabbringnng und den Holztransport darstellen können. Alle die Hilfs- mittel, die in den genannten Ländern und anderwärts bei der Holzabbringnng im Schwünge sind, stehen auch Ostafrika zu Gebote; die Praxis wird diese Mittel erproben und sich ihrer, je nach Lage der Verhältnisse, im ansge- dehntesten Umfauge bedienen. Bei kurzen Entfernungen kann das Holz, zumal da es sich größtenteils um kleinere Stämme handelt, angesichts der billigen Arbeitskräfte durch Träger angebracht werden. Schwere Hölzer schleppt man auf einfachen Schlepp- wagen mittelst Zugviehes herbei. Unter Umständen sind Abfuhrstraßen zu bauen, um das Holz mittelst Wagen heranzufahren. Vom Gebirge herab ge- schieht die Beförderung zu Tal durch Holz- oder Steinriesen oder durch Aus- Nutzung der Waldbäche in Verbindung mit Stauanlagen zum Flößerei- betrieb. Von größtem Gewinne für die Entwicklung des Holztransportes wird sich der allmähliche Ausbau von Fahrstraßen erweisen, deren Anlage neben dem Eisenbahnbau als unerläßliches Erfordernis für den allgemeinen Fort- schritt des Schutzgebietes anerkannt worden ist.

3. Bilder aus den deutschen Kolonien - S. 123

1908 - Essen : Baedeker
— 123 - um 6 Uhr morgens schon durch das Fenster seines Arbeitszimmers am Schreibtische beobachten kann. Und wo der höchste Beamte sich keine Muße gönnt, da darf auch der letzte Schreiber nicht seine Zeit vergeuden. Aber nicht nur unter den Augen des Herrn wird die Zeit ausgenützt, auch auf den Stationen im Innern herrscht die gleiche Betriebsamkeit. Ich habe nie- manden gesehen, der sich die Zeit vergönnte, Jagdausflüge zu unternehmen, und die meisten Gewehre stehen unbenutzt in der Ecke. Handel und Verkehr haben in den letzten Jahren ein starkes An« wachsen bewiesen. Man darf das auf das Erscheinen von zwei neuen Han- delswerten zurückführen, der Ziegenfelle und des Wachses. Im Umkreise der Seen haben die Eingeborenen erkannt, daß das Fell der Ziege bis jetzt noch wertvoller ist als ihr Fleisch, und mit dem sie auszeichnenden Mangel an ^Voraussicht alsbald begonnen, all ihren Ziegen das Fell abzuziehen. Wenn- / gleich der Zeitpunkt kommen wird, wo diesem Raubbau Einhalt getan werden muß, so darf man auf der anderen Seite nicht befürchten, daß der Bestand an Kleinvieh ausgerottet wird. Den Vorteil haben unsere Stationen gehabt, von denen ganz bedeutende Werte an Fellen ausgeführt werden. Bukoba allein erhob im Finanzjahre 1904/05 86000 Rup. (1 Rup. = 1,33 Mk.) Zölle, gegen 5000 Rup. im Vorjahre, und zwar in der Hauptsache von aus- geführten Ziegenfellen. Der andere Artikel ist Wachs. Der Vorrat ist fast unerschöpflich, und in Tabora lagerten letzthin 9000 Lasten, der Beförderung zur Küste harrend. Es wird sich nur darum handeln, die Eingeborenen in den von Europäern unbewohnten Gegenden in stärkerem Maße zum Sammeln anzuhalten, um diesen Handelszweig zu hoher Blüte zu bringen. Die größeren Einnahmen der Eingeborenen führen zu reichlicheren Einkäufen, durch die sich der Küstenhandel in merkbarer Form steigert. Zu bedauern ist, daß uns der Inder als Mittelsmann noch unentbehrlich ist. Auch der Verkehr und die Verkehrsmittel weisen eine wesent- liche Steigerung auf, wenngleich auf diesem Gebiete noch am meisten zu wünschen bleibt. In den Distrikten Njassaland, Usambara und Kilimandjaro sind schon mehrere tausend Kilometer Wege ausgelegt. Namentlich das früher so unwegsame Usambara kann jetzt in allen Richtungen auf guten Reitwegen bereist werden. Von Mombo nach Moschi ist ein guter Weg gebaut worden, der dem Verkehr mit Ochsenwagen vollständig gewachsen ist, und der Reisende kann jetzt schon vielfach gewisse Strecken rasch und bequem zurücklegen, durch die er früher sich mühsam seinen Weg bahnen mußte. Überall, wo Europäer weilen, vermag die Post ihnen zu folgen. S. H. der Herzog Adolf Fried- rich zu Mecklenburg vermochte aus der Steppe bei Schirati binnen zwei Tagen nach Schwerin zu telegraphieren und von dort Antwort zu erhalten. Der Marsch von dort bis an die Küste erfordert heute noch im günstigen Falle acht Wochen. Leider sind wir mit den Bahnen noch sehr im Rück- stände. Ich muß bekennen, daß sich meine Anschauungen über Bahnen in Kolonien wesentlich geändert haben. Jedensalls hat sich in mir die Über- zengnng gefestigt, daß wir die Ausgabe der zum Bahnbau nötigen Gelder nicht mehr zu fürchten brauchen. Wir können im Gegenteil unbesorgt den Ausbau unseres Bahnnetzes in die Hand nehmen, der Erfolg kann nicht aus- bleiben, denn wir haben keinen Grund, anzunehmen, daß die Erscheinungen, die die Ugandabahn hervorrief, sich bei uns nicht wiederholen würden. Auch die Besiedlung des Landes schreitet vorwärts. Die Distrikte, denen nach dem Grade ihrer Besiedlung zurzeit die größte Bedeutung zu-

4. Bilder aus den deutschen Kolonien - S. 28

1908 - Essen : Baedeker
— 28 - völkerung durch die öfteren Reisen der Beamten sehr erleichtert, die sich in wichtigen Orten oft wochenlang aufhalten und sich der Leute annehmen. Die soust verschrieenen Steuerarbeiten werden in der Hand der Be- amten Togos zu einem vorzüglichen Erziehungsmittel der Eingeborenen. Jeder erwachsene Bürger hat 14 Tage lang jährlich zu fronen und erhält nur die Beköstigung. Von den Dörfern müssen der Reihe nach eine be- stimmte Anzahl Männer sür die genannte Zeit auf die Regiernngsstation kommen, wo sie in den Versuchsfarmen und bei Wegebauteu an eine ge- regelte Tätigkeit gewöhnt werden. Abgesehen davon, daß die Leute gemein- sam arbeiten lernen, kommen so Bewohner der verschiedenen Dörfer zusammen und lernen einander vertragen. Was alles auf diese Weise im Hinterland geleistet wordeu ist, ist geradezu erstaunlich. Wie oben erwähnt, durchziehen gute Verkehrswege das ganze Land. Es genügt, einen Soldaten oder Polizisten in die Dörfer mit dem Befehl zu senden, es sei wieder Zeit zur Wegereinigung, so geschieht es sofort und pünktlich. Auch die meisten Stationsgebäude siud unter Anleitung der Europäer vou den Eingeborenen hergestellt worden. Man kann geradezu sagen: es herrscht ein väterliches Verhältnis zwischen den Beamten und den Eingeborenen. Kein Wunder daher, daß auch wir auf unserer ganzen Reise überall von der Bevölkernug freundlich aufgenommen wurden. Ganze Scharen von Kindern begleiteten uns oft in unsere Wohnung und saßen zutraulich um uns herum, wie wenn wir ihnen schon längst bekannt wären. Das alles beweist, wie freundlich und gerecht diese Leute bisher von den Beamten be- handelt worden sind. Sie sind der Religion nach meist Heiden und werden im Westen des Hinterlandes auf 300000 Seeleu geschätzt, im Osten, den wir aber im nördlichen Teil nicht kennen gelernt haben, auf 500000. Die eigentliche Verkehrssprache des ganzen Hinterlandes von Togo ist das Hanssa. Alle Bezirksleiter verstehen diese Sprache und bedienen sich ihrer im Verkehr mit ihren Soldaten und mit den Händlern. Die Soldaten aus den verschiedenen Stämmen, die Hanssa gelernt haben, dienen dann den Bezirksleitern als Dolmetscher für die verschiedenen Sprachgebiete ihrer Bezirke. Aus der Zeitschrift: „Der evangelische Heidenbote". 8. Die haupffcichlichffen ßandelswerfe Cogos. Togo beansprucht besonders als Handels- und als Pflauzungskolouie unsere Aufmerksamkeit. Der Handel unseres Ländchens hat sich seit der deutschen Besitzergreifung dauernd gehoben und erreichte in Ein- und Ausfuhr im Jahrs 1905 den ansehnlichen Wert von 11,7 Millionen Mark. Die s^lpalme spielt für die Ansfnhr eine Hauptrolle. Dicht hinter der Küste beginnen ihre Bestände, die um so üppiger zu gedeihen scheinen, je wasserreicher der Boden ist. Solange die Ölpalme noch klein ist, treibt sie ohne Stammbildung ihre Wedel aus der Erde hervor. Ungefähr vom 5. Jahre an bildet sich ein Stamm, der im Laufe der Zeit oft eine beträcht- liche Höhe erreicht. Es foll Ölpalmen bis zu 15 m Höhe und darüber geben. Vom 8. Jahre an wird sie ertragsfähig. Ihre Fruchtstände gleichen einer riesigen, dicht besetzten Traube; an jeder sitzen viele hundert einzelne Ölfrüchte I

5. Bilder aus den deutschen Kolonien - S. 4

1908 - Essen : Baedeker
— 4 — schuk, Elfenbein und Ölfrüchte; ein europäischer Pflanzungsbetrieb war in keinem unserer afrikanischen Schutzgebiete vorhanden. Hier galt es also, einer- seits die Eingeborenen zu neuen, lohnenden und für unsere heimische Volks- Wirtschaft wichtigen Kulturen zu erziehen, andererseits Großpflanzungen unter europäischer Verwaltung und Aufsicht einzurichten, welche auch ihrerseits dazu dienen sollten, die Eingeborenen an eine geregelte Tätigkeit zu gewöhnen und ihnen einen verbesserten Betrieb der Landwirtschaft und Ernteanfbereitunq beizubringen. Die ersten Pflanzuugsverfuche galten dem Kaffee- und Tabakbau, leider bisher ohne besonderen Erfolg. Der letzte ist zurzeit überall in unseren Kolonien wieder aufgegeben; der in recht ansehnlichem Maßstab angebahnte Kaffeebau in Deutsch-Östafrika zugunsten lohnenderer Kulturen eingeschränkt worden, und zwar kommen hier besonders Sisalagaven und Kautschuk- pflanzen in Frage. Die aus Florida eingeführte, einen vorzüglichen Hanf liefernde Sisal- agave hat sich für die Steppen Deutsch-Ostafrikas als eine Kulturpflanze ersten Ranges bewährt; ihr Anbau wird bereits in großem Maßstab betrieben, und die Ausfuhr des Hanfs ist in schneller Steigung begriffen. Ebenso be- rechtigen die Versuche mit Anpflanzung von Cearakautschuk in Ostafrika zu den besten Hoffnungen. Angesichts der großen Rolle, welche Kautschuk mehr und mehr im Weltverkehr spielt, hat man ihm überhaupt in allen unseren Kolonien besondere Aufmerksamkeit gewidmet, einerseits wildwachsende Bestände von Kautschuk- pflanzen festgestellt und in möglichst planmäßige Ausbeute genommen, anderer- seits einen regelrechten Kautschukanbau in die Wege geleitet. Stammten von den 142000000 Mk. Kautschuk, welche Deutschland im Jahre 1905 einführte, erst ungefähr 5 °/o aus deutschen Kolonien, so dürften diese doch bald eine starke Zunahme in der Lieferung des wichtigen Produkts aufweisen. Eine besonders große Bedeutung kommt den auf Einführung des Baumwollbaus in unsere Kolonien gerichteten Bestrebungen des Kolonial- Wirtschaftlichen Komitees zu. Sind wir doch bei dem Bezüge dieses für unsere Industrie wichtigsten Rohstoffes im Werte von jährlich rund 400000000 Mk. bisher gänzlich auf nichtdeutsche Gebiete, zu dreiviertel unseres Bedarfs auf die Vereinigten Staaten von Nordamerika angewiesen, und eine allmähliche, wenigstens teilweise Befreiung von dieser Abhängigkeit wäre von größtem Werte. Die nötigen Vorbedingungen, nämlich geeignete Boden- und Klima- Verhältnisse und billige Arbeitskräfte, schienen in verschiedenen unserer Kolonien vorhanden zu sein, und so begann das Kolonial-Wirtschastliche Komitee seine Versuche mit Einführung eines regelrechten Baumwollbaus im Jahre 1900 in Togo, 1902 in Deutsch-Ostafrika, mit dem Ergebnisse, daß heute die Einführung des Baumwollbaues in Togo als Volkskultur, in Ost- afrika als Volks- und Pflanzungskultur als gesichert erscheinen darf. Weitere, in Ostafrika gedeihende Faserpflanzen sind Baftbauanen, Sansevieren und Jute. An überseeischen Ölfrüchten bezieht Deutschland jährlich für rund 200000000 Mk., und davon kommen bisher für 10000000 Mk. aus unseren Kolonien. Die Gewinnung der Erzeugnisse der Ölpalme, der Erdnuß und des Sesams in West- und Ostafrika ist bisher ausschließlich Eingeborenen- kultur und in ihrem Gesamtertrag noch großer Ausdehnung fähig, ebenso wie die im Plantagenbau betriebene Anpflanzung der Kokospalmen, deren Anbau

6. Bilder aus den deutschen Kolonien - S. 6

1908 - Essen : Baedeker
- 6 - Was den fremden Handel unserer Schutzgebiete betrifft, so belief sich derselbe im Jahre 1903, im letzten Normaljahre vor den Aufständen, auf 101000000 Mk., nämlich 67000000 in der Einfuhr und 34000000 in der Ausfuhr, und zwar hat die Handelsentwicklung im allgemeinen sowohl, wie speziell auch der Anteil des Mutterlandes daran, ständig zugenommen, ob- gleich Deutschland seinen Kolonien, im Gegensatz zu den meisten anderen Kolonialmächten, bei der Erhebung der Zölle keinerlei Bevorzugung einräumt. Die Werterzeugung und damit der fremde Handel unserer Kolonien werden einen wesentlichen Aufschwung aber erst dann nehmen können, wenn wir durch den Bau von Eisenbahnen und allgemeine Verbesserung der Verkehrs- mittel die Gewinngrenze immer weiter nach dem Innern zu verschieben und damit große Landflächen überhaupt erst der Einführung und Ausbreitung wichtiger Kulturen, deutscher Siedelung und fremdem Handel erschließen. Später als andere Kolonialmächte hat Deutschland begriffen, welch mächtige Hebel zur wirtschaftlichen Entwicklung von Kolonien Eisenbahnen bilden; aber die Erkenntnis der Wichtigkeit dieser Frage dringt erfreulicherweise auch bei uns mehr und mehr durch, und man ist sich im großen und ganzen auch heute ganz klar darüber, welche Bahnen gebaut werden müssen; in den dem Reichstag vorgelegten Denkschriften hat die Regierung ausdrücklich darauf hingewiesen, daß große Kolonialgebiete ohne Eisenbahnen ein unsicherer und wirtschaftlich nicht erschließbarer Besitz bleiben. Die Liste der wirtschaftlichen Leistungen und Bestrebungen in unseren Kolonien ist mit den vorstehend aufgeführten längst nicht erschöpft; es konnten hier nur einige Hauptpunkte herausgegriffen werden; aber schon diese dürften vollauf beweisen, daß man auf einem allmählich immer Keffer bekannten Boden vielseitig, gründlich und aussichtsreich an dem wirtschaftlichen Ausbau unserer sämtlichen Kolonien arbeitet. An den Aussichten unserer Kolonien zu verzweifeln, liegt nicht die geringste Veranlassung vor, sie sind der Entwicklung ebenso fähig und wert, wie benachbarte Kolonien anderer Kolonialmächte; aber sie stellen an die Geduld des deutschen Volkes die billige Forderung, die Ernte nicht vor einer regelrechten Aussaat erwarten zu wollen. Gerade der Umstand, daß die Alltagsweisheit des letzten Satzes bislang in kolonialen Dingen zu wenig beachtet wurde, hat vielfach eine falsche Auffassung über den Wert unserer Kolonien überhaupt gezeitigt. Widmen wir ihnen dauernd das Interesse, das sie verlangen und verdienen, und gehen wir mit zielbewußter Ausdauer und großzügigen Mitteln an ihre Entwicklung, so wird ein erfreulicher Erfolg nicht ausbleiben. Moritz Schanz, Chemnitz 1906. 3. Kauflcfiuk. Die gewaltige Entwicklung der elektrischen Gewerbe, der ungeahnte Aufschwung, den die Herstellung von Fahrrädern und Kraftwagen genommen hat, rückte während der letzten 10 Jahre den Kautschuk in den Vordergrund. Dieses Erzeugnis einer Reihe Milchsaft enthaltender Bäume, Sträucher und Kräuter heißer Erdstriche ist für alle Völker, die Tropenländer besitzen oder

7. Bilder aus den deutschen Kolonien - S. 1

1908 - Essen : Baedeker
1. Die Bedeutung der Kolonien für die deuffche Volkswirflchcrff. Wer in Anbetracht der Schwierigkeiten die Ergebnisse unserer bis- herigen kolonialwirtschaftlichen Arbeit und danach die Entwicklungsfähigkeit unserer Kolonien gerecht und zutreffend beurteilen will, der muß sich vor allem gegenwärtig halten, welche kurze Spanne Zeit uns bisher für die wirtschaftliche Erschließung unseres Kolonialbesitzes zur Verfügung stand, und mit wie geringen Mitteln wir bisher gearbeitet haben. Man kann sagen, daß reichlich das erste Jahrzehnt unserer deutschen Kolonialpolitik der notdürftigen geographischen Erforschung und politischen Unterwerfung unserer Kolonien, sowie einigen schüchternen wissenschaftlichen Versuchen gewidmet war, und daß erst in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre eine plan- mäßige wirtschaftliche Arbeit auf einer etwas breiteren Grundlage begonnen hat. Von der aufgewendeten Zeit und den aufgewendeten Mitteln können wir nicht mehr erwarten als bescheidene Proben der Entwicklungsmöglichkeit unserer Schutzgebiete. Diese Proben aber zeigen uns, daß unsere Kolonien von der Natur nicht schlechter bedacht sind, als die Nachbarkolonien fremder Staaten. So steht unsere Togokolonie in ihren wirtschaftlichen Bedingungen hinter der englischen Goldküste und Französisch-Dahome nicht zurück; Kamerun übertrifft in wichtigen Teilen an natürlicher Fruchtbarkeit das benachbarte englische Nigerien und das französische Kongogebiet. Deutsch-Ostafrika hält in seiner Ertragsfähigkeit durchaus einen Vergleich mit Britisch-Ostafrika aus. Selbst das vielgeschmähte Südwestafrika wird von guten Landeskennern dahin beurteilt, daß sein Boden und seine Witterungsverhältnisse im ganzen nicht ungünstiger sind, als diejenigen des benachbarten britischen Südafrika. Nicht anders steht es mit nnsern Südseekolonien. So geringfügig der Ertrag unserer Schutzgebiete noch ist, so zeigt er doch, daß hier ein weites Feld für fast alle diejenigen Kulturen ist, welche wir zur Ergänzung der beschränkten Ertragsfähigkeit des eigenen Vater- landes brauchen. Die erst seit wenigen Jahren planmäßig betriebenen Ver- suche mit der Einführung einer sorgsamen Baumwollkultur haben in Togo und Ostafrika bereits überraschend gute Ergebnisse gehabt; in Ostafrika brachte die noch ganz neue Kultur der Sisal-Agaven bereits im verflossenen Jahre einen Ausfuhrwert von nahezu einer Million Mark an Hanf, der auf dem Weltmarkte ausgezeichnet bewertet wird. Togo und Kamerun verfügen über reiche Bestände an Olpalmen, Ostafrika und die Südfeekolonien bieten ein prächtiges Feld für die Gewinnung von Kopra. Die Kantschuk-Ausfuhr aus Kolonial-Lesevuch. 1

8. Bilder aus den deutschen Kolonien - S. 3

1908 - Essen : Baedeker
— 3 — Darauf läßt sich zuversichtlich mit einem ehrlichen „Ja" antworten, und die folgenden Zeilen sollen versuchen, diese Ansicht in kurzen Zügen zu begründen. Sofort nach Erwerb unserer ersten Kolonien setzte auch unsere Wirt- schaftliche Tätigkeit daselbst mit vermehrter Kraft ein, und man muß dem deutschen Kapital rühmend nachsagen, daß es sich daran zunächst mit freudiger Willigkeit beteiligte. Leider hatte man dabei fast überall übersehen, daß man von unseren sämtlichen Kolonien eigentlich noch recht herzlich wenig wisse; es fehlte überall an den nötigen geographischen, geologischen und Hydro- graphischen Kenntnissen, es fehlte an landes- und fachkundigen Leitern. Als die auf so unsicherer Basis errichteten wirtschaftlichen Unternehmungen — sehr begreiflicherweise — in ihren Ergebnissen den überspannten Erwartungen nicht umgehend entsprachen, verlor man vielfach — recht törichterweise — das Vertrauen in den wirtschaftlichen Wert unseren Kolonien überhaupt; einem stürmischen Anlauf idealer und geschäftlicher Begeisterung folgte eine Periode der Enttäuschung, Verstimmung und Verdrossenheit, die in weiten Kreisen noch heute die Grundstimmung unserer gesamten Kolonialpolitik gegenüber bildet. Inzwischen aber hat erfreulicherweise schon seit Jahren, in aller Stille und vom großen Publikum im allgemeinen überhaupt nicht beachtet, eine dritte und aussichtsreichere Zeit unserer Kolonialwirtschaft eingesetzt, die Zeit wirtschaftlichen Vordringens auf wissenschaftlicher Grundlage. Dem deutschen Idealismus und der deutschen Nörgelsucht folgte als dritte echt deutsche Eigen- schaft die Gründlichkeit. In einem hochanerkennenswerten Zusammenwirken von Theorie und Praxis, von Männern der Wissenschaft, der Industrie und des Handels daheim und von wirtschaftlichen Interessenten in unseren Kolonien ging man planmäßig daran, die Grundlagen für einen gesunden Aufbau unserer Kolonial- Wirtschaft zu suchen und deren Ausbau dann nach Kräften zu fördern. An dieser verdienstvollen Tätigkeit haben verschiedene Kreise teilgenommen, die Regierung sowohl, wie gemeinnützige und Erwerbsgesellschaften und Privat- leute; ein Sammelpunkt dieser Bestrebungen ist aber mehr und mehr das 1896 gegründete Kolonial-Wirtschaftliche Komitee in Berlin, der wirtschaftliche Ans- schuß der Deutschen Kolonialgesellschaft geworden, dessen Arbeitsplan neben Fragen allgemein wirtschaftlicher Natur, im besonderen die folgenden vier Punkte umfaßt: Schaffung von Rohstoffen und Erzeugnissen, die für unsere heimische Volkswirtschaft wichtig sind, in unseren Kolonien; Förderung des Absatzes deutscher Judustrieerzeugnisse nach unseren Kolonien; Vorarbeiten für Schaffung von Eisenbahnen und anderen öffentlichen Verkehrsmitteln daselbst; Vorbereitung deutscher Siedeluug in deutschen Kolonien, soweit diese klimatisch geeignet sind. Nehmen wir diese Ziele als Grundlage, um einen Blick auf das in unseren Kolonien bislang Erreichte zu werfen! Als wir unsere überseeischen Besitzungen erwarben, fanden wir als Gegenstände fremden Handels nur Erzeugnisse des Waldes, der Jagd und der einheimischen Volks- oder Kleinkultur vor, und zwar in erster Linie Kaut- i*

9. Bilder aus den deutschen Kolonien - S. 5

1908 - Essen : Baedeker
— 5 — das wirtschaftliche Rückgrat unserer Südseebesitzungen bildet und letzthin be- sonders auf Samoa und Neuguinea Fortschritte gemacht hat. Von tropischen Nahrnngs- und Genußmitteln bezieht Deutschland jähr- lich für 400000000 Mk-, davon bisher nur für 2000000 Mk. aus eigenen Kolonien. In erster Reihe steht der Kakao, dessen Großkultur am fruchtbaren Kamernuberg steigende Erträge liefert und auch in Samoa aufgenommen ist. Zahlreiche Studienreisen deutscher, landwirtschaftlicher und botanischer Fach- gelehrten nach älteren Pflanzungsgebieten und fremden Kolonien haben aber auch die Einführung anderer, neuer und nutzbringender Kulturen und Spiel- arten von tropischen Nahrungs- und Genußmitteln und eine Verbesserung der Erntebereitung in unseren Kolonien ergeben. Auch an der Feststellung von tropischen Nutzhölzern und von Gerb- Materialien in unseren Kolonien, sowie an der Einführung bewährter fremder Kulturen davon, ist mit Erfolg gearbeitet und eine nennenswerte Ausfuhr wertvoller Hölzer aus Deutsch-Ostafrika in greifbare Nähe gerückt worden, während die prächtigen Edelhölzer Kameruns erst nach Beschaffung moderner und leistungsfähiger Verkehrsmittel stärker als bisher ausgebeutet werden können. Die Anpflanzungen des wertvollen Teakholzes in Deutsch-Ostafrika gedeihen vortrefflich, und die Kultur australischer Gerberakazien soll hier, wie in Südwestafrika, aufgenommen werden; inzwischen liefern auch schon die Mangrovenrinden Ostafrikas Gerbmaterial sür das Mutterland. Als Viehzuchtland kommt von allen unseren überseeischen Besitzungen in erster Linie Südwestafrika in Betracht, und zwar handelt es sich dabei nicht nur um Rinder und Pferde, die vorab für den Bedarf der Kolonie selbst und ihrer Nachbargebiete dienen, sondern auch um Wollschafe, Angora- ziegen und Strauße, deren Wolle, Felle und Federn wertvolle und sür die deutsche Industrie wichtige Ausfuhrartikel zu liefern vermögen. Fettschwanz- schafe und gewöhnliche Ziegen werden aber auch in Dentsch-Ostasrika mehr und mehr Felle und Häute für den deutschen Bedarf liefern. Werfen wir einen Blick auf die in unseren Kolonien vorhandenen Mineralschätze, so steht auch darin, nach dem bisherigen Stand unserer Kenntnisse, in erster Linie gerade unser koloniales Schmerzenskind Südwest- asrika, von dessen verschiedenen Kupferlagern das bisher als reichstes bekannte in allernächster Zeit planmäßiger Ausbeutung entgegengeht. Die Otavi- Minen- und Eisenbahngesellschaft hat im September 1906 ihre 570 km lange Eisenbahn fertiggestellt, welche die Erzlager des Ovambolandes mit dem Ausfuhrhafen Swakopmund verbindet, und man hofft, im ersten Vierteljahr 1907 die Schmelzöfen anblasen und die reichen Erze aus diesem Teile des Schutzgebietes zur weiteren Verarbeitung nach Deutschland senden zu können. Auch dem Abbau anderer bekannter Kupferfundstellen in Südwestasrika hat man neuerdings Aufmerksamkeit gewidmet, und die Untersuchung der „Blau- grundstellen" nach Diamanten, durch den Aufstand unterbrochen, ist letzthin wieder aufgenommen worden. Gold hat man in verschiedenen unserer Kolonien, besonders in Dentsch-Ostafrika gefunden, eine planmäßige Ausbeutung ist bisher aber nicht erfolgt, hauptsächlich weil leistungsfähige Verkehrsmittel fehlten. Dagegen verspricht die bevorstehende Inangriffnahme der reichen Phosphatlager auf Nauru, einer der zur Marschallgruppe gehörigen Inseln, sür unseren Südseebesitz besonders wichtig zu werden.

10. Bilder aus den deutschen Kolonien - S. 27

1908 - Essen : Baedeker
— 27 — noch einige Kilometer vorwärts zu dringen und ein Nachtquartier aufzusuchen. Oft mußten wir mit den einfachsten Negerhütten vorlieb nehmen, die fo eng waren, daß man nicht gerade darin liegen konnte. Dann streckte man eben die Beine durch die Türe ius Freie hinaus und schlief nichtsdestoweniger ausgezeichnet. Häufig trafen wir auch auf die überall längs der Karawanen- straßen zweckmäßig angelegten Rasthäuser der Regierung, die jedem Reisenden zur Verfügung stehen. Im Bezirke Sanfanne-Mangu sind deren mehrere hundert, hauptsächlich um den durchreisenden Haussahäudlern Unterkunft zu gewähren. Den Unterschied im Vorwärtskommen zwischen einst und jetzt konnten wir am besten in den ersten Tagen unserer Reise beobachten, wo wir Gebiete durchfuhren, die wir vor Jahren zu Fuß hatten durchwandern müssen. Jetzt brauchen wir für eine Strecke, die wir damals in einem mühsamen Marsche durch sumpfiges Laud kaum in einem Tage hatten zurücklegen können, auf prächtiger Straße dahinsahrend, kaum zwei Stunden. An diesen Straßen haben die Beamten eigenhändig mitgearbeitet, um die Eingeborenen, die den Nutzen solcher Kunstbauten zuerst nicht einsehen wollten, zur Arbeit anzu- spornen. Jetzt seufzt kein Eingeborener mehr über die Fronarbeit, die er damals hat leisten müssen, denn die schönen Straßen kommen nun jedermann zugute. Im allgemeinen fanden wir den nordwestlichen Teil des Hinterlandes der Kolonie fehr baumarm, zum Teil baumlos mit Steppen — ja Wüsten- gestaltung, während der nordöstliche gebirgigere Teil feuchter und bäum- reicher ist. Trotzdem findet sich auch im westlichen Teil oft in überraschender Weise vorzügliches Wasser. Die Regierung tat alles, was geschehen kann, um den Anbau von Nutzpflanzen und die Viehzucht zu heben. Es werden auf den Regierungsstationen Musterpflanzungen angelegt, auf denen sorg- fältige Versuche mit Nutzpflanzen aus allen Weltteilen gemacht und den Häuptlingen Setzlinge überlassen werden, um sie und ihre Leute zur An- legung ähnlicher Pflanzungen aufzumuntern. Sehr eifrig wird auf den Regierungsstationen auch die Viehzucht betrieben. Auf einer von diesen haben sich die Beamten zeitweise sogar den Genuß der Milch versagt, um sie der Aufzucht von Jungvieh zuzuwenden. Daß solche opferfreudige Hin- gäbe an die wirtschaftliche Förderung der Kolonie von Erfolg gekrönt wird, beweist der von Jahr zu Jahr wachsende Wohlstand derjenigen Gebiete Togos, in denen der segensreiche Einfluß der deutschen Beamten Zeit gehabt hat, seine heilsamen Früchte zu zeitigen. Auch gegenüber den Eingeborenen hat die Regierung den richtigen Ton getroffen. Sie hat durch rücksichtsvolle und freundliche Behandlung ihr Vertrauen gewonnen und sie sich zu Dank verpflichtet. Vor der Besitznahme durch Deutschland herrschte in Togo der Krieg aller gegen alle. Überfälle und Sklavenraub waren an der Tagesordnung. Diesen Stammesfehden hat nun die Regierung ohne Blutvergießen durch einfaches Verbot ein Ziel ge- setzt. Die Sklavenjagden haben aufgehört, und erst jetzt erfahren die Leute, was Freiheit und Sicherheit ist. Sie wagen sich über ihre engsten Landes- grenzen hinaus, und Handel und Gewerbe beginnen zu gedeihen. Um dem ungerechten Gerichtsverfahren der eingeborenen Häuptlinge ein Ende zu machen, hat die Regierung es ermöglicht, daß bis ins äußerste Hinterland Togos jedermann persönlich und unentgeltlich bei den Stations- und Bezirksleitern Recht und Schutz finden kann. Dies wird der Be-
   bis 10 von 259 weiter»  »»
259 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 259 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 20
4 41
5 33
6 10
7 14
8 31
9 2
10 9
11 0
12 1
13 23
14 0
15 13
16 4
17 0
18 15
19 16
20 1
21 4
22 6
23 0
24 29
25 12
26 3
27 2
28 0
29 191
30 4
31 0
32 0
33 0
34 5
35 2
36 0
37 19
38 29
39 60
40 5
41 12
42 1
43 0
44 1
45 27
46 1
47 4
48 0
49 5

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 6
2 0
3 9
4 192
5 14
6 31
7 0
8 0
9 20
10 20
11 19
12 16
13 2
14 0
15 6
16 16
17 26
18 22
19 1
20 0
21 20
22 0
23 2
24 3
25 2
26 0
27 4
28 24
29 1
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 1
36 37
37 1
38 8
39 4
40 114
41 5
42 3
43 3
44 14
45 20
46 4
47 0
48 28
49 14
50 2
51 0
52 3
53 0
54 26
55 1
56 1
57 1
58 1
59 1
60 17
61 52
62 6
63 0
64 13
65 0
66 2
67 0
68 1
69 3
70 9
71 4
72 16
73 22
74 1
75 4
76 32
77 24
78 5
79 36
80 11
81 0
82 3
83 1
84 5
85 2
86 3
87 7
88 0
89 0
90 2
91 9
92 114
93 3
94 16
95 3
96 0
97 0
98 4
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 293
1 592
2 177
3 386
4 79
5 307
6 370
7 176
8 22
9 134
10 92
11 120
12 838
13 465
14 59
15 13
16 42
17 35
18 61
19 199
20 5
21 98
22 36
23 3
24 493
25 214
26 95
27 39
28 511
29 70
30 47
31 31
32 210
33 1236
34 275
35 65
36 76
37 11
38 52
39 644
40 100
41 46
42 439
43 554
44 83
45 29
46 421
47 156
48 51
49 43
50 506
51 1303
52 1168
53 20
54 135
55 120
56 54
57 33
58 121
59 839
60 34
61 63
62 204
63 28
64 72
65 229
66 122
67 136
68 35
69 13
70 110
71 137
72 83
73 47
74 77
75 450
76 64
77 33
78 249
79 49
80 103
81 2506
82 59
83 95
84 323
85 47
86 118
87 32
88 55
89 328
90 32
91 114
92 16
93 136
94 191
95 116
96 68
97 83
98 47
99 132
100 1346
101 102
102 595
103 80
104 39
105 114
106 81
107 491
108 14
109 119
110 244
111 361
112 157
113 236
114 307
115 27
116 287
117 33
118 45
119 117
120 29
121 207
122 189
123 192
124 981
125 398
126 91
127 146
128 16
129 283
130 85
131 785
132 53
133 295
134 11
135 41
136 666
137 191
138 13
139 87
140 49
141 51
142 248
143 256
144 53
145 118
146 20
147 115
148 45
149 3
150 49
151 185
152 714
153 44
154 1018
155 108
156 170
157 143
158 41
159 88
160 33
161 77
162 22
163 30
164 229
165 166
166 204
167 69
168 279
169 93
170 42
171 124
172 93
173 283
174 104
175 1857
176 93
177 416
178 20
179 549
180 90
181 30
182 167
183 1231
184 95
185 72
186 27
187 101
188 259
189 50
190 12
191 71
192 61
193 78
194 90
195 245
196 631
197 48
198 31
199 190