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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 35

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. 35 dauernde Beschränkung des Habsburgischen Kaisertums" im Auge und diente somit französischen Interessen. Wenden wir uns nun den kriegerischen Unternehmungen Ludwigs Xiv. zu. § 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. a. I. Raubkrieg (Devolutiouskrieg) 1667—1668, 1. Ludwig Xiv. war mit der älteren Tochter des spanischen Ansprüche sut>= Königs Philipp Iv. vermählt. Dieselbe hatte aber vor der Eheschließung 'mt1e spanischen^ allen Ansprüchen auf die spanische Monarchie und deren Nebenländer 9tubcrian6u zu gunften ihrer jüngeren Schwester entsagen müssen. Im Jahre 1665 starb Philipp und hinterließ als Erben seiner Krone ein zartes Kind (Karl Ii.) Da erwachte in Ludwig der Gedanke, die Minderjährigkeit des spanischen Königs zum Vorteile Frankreichs auszubeuten. Trotz der Verzichtleistung seiner Gemahlin wollte er das privatrechtlich in einigen belgischen Provinzen bestehende Devolutionsrecht, ins devolutionis, wonach die Töchter erster Ehe ein Erbrecht vor den Söhnen zweiter Ehe haben, staatsrechtlich auf die spanischen Niederlande anwenden und erhob Ansprüche auf dieses Gebiet. Da Spanien die Abtretung verweigerte, schickte Ludwig 1667 zwei wohlgerüstete Heere uach Brabant unter der Anführung der uns aus dem Dreißigjährigen Krieg bekannten Feldherrn Tnrenne und Eon de. Die Fortschritte der Franzosen riefen in Holland die Besorgnis hervor, der ans Eroberung sinnende Monarch werde, nachdem er die Niederlande an Frankreich gebracht, noch weiter gegen Norden vordringen. Auf fein Betreiben vereinigten sich die protestantischen Mächte England, Schweden und Holland zu der sogenannten Tripelallianz und Tripelallianz, stellten sich die Aufgabe, für die Erhaltung der spanischen Herrschaft in Flandern und Brabant zu sorgen. Das Einschreiten des Dreistaatenbundes nötigte Ludwig, in den Frieden zu Aachen (1668)Aachener Friede zu willigen. Frankreich behielt 12 eroberte Grenzstädte, darunter Lille und Tournay. Der Kriegsbaumeister Bauban verwandelte dieselben sogleich in starke Plätze und schuf au der Nordgrenze Frankreichs einen Festungsgürtel. b. Ii. Raubkrieg (Holländischer Krieg) 1672—1679. 2. Holland war als Urheber der Tripelallianz der Stein, an Enmehun^s-^^ welchem das Unternehmen Ludwigs scheiterte. Unversöhnlicher Haß Adwigs nn^ erfüllte daher den ehrgeizigen Eroberer gegen die Männer, welche an Tripelallianz 3*

2. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 40

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
40 ^ Hi. Vom Westfälischen Frieden bis znr Französischen Revolution. währt hatte (I., § 71, 3). Ludwig mißbilligte diese Anordnung. Seine religiösen und politischen Anschauungen standen mit dem Inhalt derselben im schroffsten Widerspruch. Abgesehen davon, daß er die Reformation an sich als ein Übel betrachtete, fürchtete er, es könnte die Spaltung in der Kirche zu einer Spaltung im Staate, wenigstens znr Schwächung der Staatsgewalt führen, und endlich erblickte er im Festhalten am protestantischen Bekenntnis eine Auflehnung wider den König. Aus diesen Gründen hob er 16 85 das Edikt von Nantes auf und forderte die Rückkehr in den Schoß der katholischen Kirche. Die von ihm getroffenen drückenden Maßregeln wurden mit großer Härte durchgeführt (Dragouadeu, Krieg in den Cevennen). Lausende von wohlhabenden und betriebsamen Familien verließen Heimat, Hab und Gut und suchten im Ausland (England, Holland, Brandenburg und Ansbach) ein Asyl, wo sie einen ihrem Glauben angemessenen Gottesdienst veranstalten durften. 4. Iii. Raubkrieg (Orleanischer oder Pfälzer Erbschaftskrieg) 1688—1697. Ludwig konnte das Schwert nicht lange in der Scheide lassen. Die Kriegsführung war ihm beinahe zum Bedürfnis geworden. Er suchte einen Vorwand zu neuen Eroberungen und fand ihn noch in den achtziger Jahren. Es handelte sich um die Pfalz. Der Hergang war folgender: Sxivsaubf ®er ®ruber Ludwigs Xiv., der Herzog Philipp von Orleans, die Pfalz, war mit einer Schwester des Pfälzer Kurfürsten Karl, Elisabeth Charlotte, vermählt. Im Jahre 1685 starb Karl (Enkel des „Winterkönigs") und mit ihm erlosch die Simmern'sche Linie des Wittelsbachischen Hauses. Den Reichs- und Hausgesetzen zufolge mußte die Pfalz und damit die Kurwürde an eine Nebenlinie der Wittels-bacher, an Pfalz-Nenbnrg, fallen. Um dies zu verhindern, erhob Ludwig im Namen seines Bruders für seine Schwägerin Ansprüche ans die meisten Gebiete der Pfalz. Der Kaiser Leopold I., der den Territorialbesitz des Reiches zu beschirmen hatte, erkannte dieselbe nicht an. Infolgedessen brach Ludwig den vor wenigen Jahren abgeschlossenen Waffenstillstand und begann 1688 mit einem Einfall in ®l3ui689ber die Rheinlande den Krieg. Im Frühjahr und Sommer 1689 erfolgte unter Anführung des berüchtigten Generals Melae eine für alle europäischen Kulturländer beispiellose Verwüstung der unglücklichen Pfalz. Die Weinstöcke wurden ausgerissen, die Fruchtbäume an der Wurzel abgehauen, die Felder zerstampft, Worms, Speier, Mannheim, Frankenthal und andere Orte zerstört, das Heidelberger Schloß, das schönste Deutschlands, in die Luft gesprengt und zahlreiche Menschen durch die ärgsten Mißhandlungen gequält. Selbst die Toten ließ man nicht in Ruhe; denn rohe Krieger stiegen im Dom zu Speier hinab in die Grüfte, öffneten die Särge der dort fchlummernden

3. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 42

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
42 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. u che Be zieh u ng e 11 ®ort re9^erte damals Karl It., ein Sprosse der mit Philipp zwischen Karl u. dem Schönen (Sohn Maximilians I.) nach Spanien gekommenen von Spanien, den y \ y J ° ^österreichischen" Habsburger. Tie ältere Schwester desselben war an Ludwig Xiv., 5b6en6abtneiu-nbiüugere an Leopold I. verheiratet. Die Tochter Leopolds I. und bachern. der spanischen Prinzessin hatte sich mit dem bayerischen Kurfürsten Max Emannel vermählt und aus dieser Ehe war Joseph Ferdinand hervorgegangen. So bestanden also auch zwischen den Wittelsbachern und Karl Ii. verwandtschaftliche Beziehungen. Karl Ii. Ludwig Xiv. blieb ohne leibliche Erben. Mit seinem Tode mußte der Stamm der spanischen Habsburger erlöschen. Es war daher sehr natürlich, daß man diesem Augenblick mit großer Spannung entgegegensah, hier mit Hoffnungen, dort mit Befürchtungen. Die Frage war, wer wohl Erbe der spanischen Krone werden würde. Nun hatte zwar die Gemahlin Ludwigs Xiv. allen Ansprüchen auf die spanische Monarchie entsagen müssen, während Leopolds I. Gemahlin nicht zu einer Verzichtleistung bewogen wurde. Allein Ludwig sah den Verzicht seiner Gemahlin aus ihr Successionsrecht für ungültig an. Sehr wichtig war nun die Stellung, welche Karl Ii. in dieser Angelegenheit einnahm. Es wurde

4. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 46

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
46 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. der Seemächte zur spanischen Angelegenheit. In England gewann die friedliebende Hofpartei (die Tories) die Oberhand über die den Krieg betreibende Partei der Whigs, an deren Spitze Herzog Marlborongh stand. Infolgedessen wurde Marlborongh, der zudem durch seine ehrsüchtige Gemahlin bei der Königin Anna in Ungnade gefallen war, 1711 seiner Ämter entsetzt und vom Kriegsschauplätze abberufen. — Im gleichen Jahr starb — und das war der andere rettende Umstand für Ludwig Xiv. — Kaiser Joseph I., ohne männliche Sprossen zu hinterlassen. Die Habsburgischen Länder, sowie die Kaiserwürde gingen auf seinen Bruder Karl Vi. über, auf denselben, der bisher zum Erben der spanischen Monarchie ausersehen war. Wäre nun der Krieg im Sinne des Kaisers entschieden worden, so würde Österreich dnrch Vereinigung mit Spanien einen ungeheuren Machtzuwachs erfahren haben, es würde eine Universalmonarchie entstanden sein, wie sie größer und inachtvoller nicht zu Zeiten Karls V. vorhanden gewesen, und das erschien den fremden Mächten als unzulässig für die Erhaltung des europäischen Gleichgewichts. England und Holland dachten an die Beendigung des Krieges und knüpften Unterhandlungen an mit Ludwig Xiv. 9. Dieselben kamen 1713 im Utrechter Frieden zum Abschluß, dem sich auch Savoyen und Preußen unterwarfen. Spanien und die spanischen Kolonien (Amerika) blieben bei Philipp V., jedoch mit der Bestimmung, daß Spanien und Frankreich nie vereinigt werben dürften. (Philipp V., Begründer der spanischen Linie des Hauses Bourbon.) England erhielt von Frankreich Neuschottland und andere Besitzungen in Nordamerika, von Spanien die Seefestung Gibraltar und die Insel Minoren (Begründung der englischen Herrschaft im Mittelmeer); nach Annas Tod (1714) sollte der Kurfürst Georg von Hannover, Enkel des „Winterkönigs" Friedrich V. und der englischen Königstochter Elisabeth, auf den englischen Thron kommen; das Hans Savoyen bekam den Königstitel und die Insel Sizilien (1720 zwangsweise gegen Sardinien vertauscht). Preußen erlangte das bisher spanische Obergeldern, das Fürstentum Neuenburg in der Schweiz (aus der orauischen Erbschaft) und die Anerkennung seiner Königswürde. 10. Der Kaiser protestierte gegen die in Utrecht getroffenen Vereinbarungen und setzte den Krieg fort. Aber schon 1714 kam es zur Einstellung der Feindseligkeiten. In Rastalt schloß Karl Vi. in seinem und einige Monate darauf zu Baden (in der Schweiz) in des Reiches Namen Frieden mit Frankreich. Österreich erhielt die spanischen Niederlande (Belgien), Neapel, Mailand und Sardinien; die Kurfürsten von Bayern und Köln wurden wieder in ihre Würden und Länder eingesetzt.

5. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 50

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
50 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. Schweden. Polen. Rußland. Darstellung finden. Zum besseren Verständnis desselben aber müssen wir uns vorerst einen flüchtigen Überblick über die Verhältnisse der nordischen Staaten: Schweden, Polen und Rußland vor dem Kriege verschaffen. 2. In Schweden giug nach Gustav Adolfs Tod die Regierung auf seine Tochter Christine über. Sie entsagte 1654 der Krone, wurde in Innsbruck katholisch, starb in Rom und wurde in der St. Peterskirche begraben. Ihr folgte ihr Vetter Karl X., Sohn des Pfalzgrafen Johann Kasimir aus der wittelsbachischeu Linie Simmern-Zweibrückeu und einer Schwester Gustav Adolfs, und diesem sein Sohn Karl Xi. (1660—1697). Unter beiden Regenten machte Schweden erfreuliche Fortschritte. Im Besitze der Flußmündungen der Newa, Düna, Oder und Weser, sowie der meisten Ostseeprovinzen (Finnland, Jugermanland, Esthland, Livland, Vorpommern), beherrschte es den ganzen Handel des Baltischen Meeres und schwang sich zur ersten Macht des Nordens und zur europäischen Großmacht empor. Nach Karls Xi. Tod gelangte dessen fünfzehnjähriger Sohn Karl Xii. (1697—1718, gewöhnlich „Charles douze“ genannt) zur Regierung, ein tatendurstiger Jüngling, der seine oft unüberlegten Entschlüsse mit verblendetem Eigensinn und tollkühnem Wagemut durchzuführen suchte. 3. In Polen wurde 1697 Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen, welcher durch verschwenderische Prachtliebe und riesige Kör-perstärke besannt war, als August Ii. zum König gewählt (Nadj-solger Sobieskis), nachdem er zum Katholizismus übergetreten war und damit aus die Führersd)ast der deutschen Protestanten verzichtet hatte. Die Zustände im polnisd)en Reiche waren wenig erfreulich. Weitaus die meisten der Einwohner seufzten unter dem schweren Druck strenger Leibeigenschaft und lebten in finsterer Unwissenheit. Der Adel verwaltete alle Staats- und Kriegsämter und war fortwährend bemüht, die Rcdjte und die Macht des Königs einzuschränken. Mehr und mehr wurde der Staat eine Adelsrepublik mit monarchischer Spitze; der König sank allmählid) zum bloßen Vollstrecker der Reid)s-tagsbeschlüsse herab. 4. In Rußland herrschte Peter der Große (1689—1725) ans dem Hanse Romanow, ein Mann mit vielseitiger Begabung und lebhaftem Streben nad) Bildung. Ihn erfüllte der große Gedanke, sein Volk, das nod) in der Nacht asiatischer Barbarei lebte, mit west-europüischer Kultur zu beglücken, ein starkes Heer zu bilden, Besitzungen an der See (Ostsee, Schwarzes Meer) zu erwerben, um durch direkte Aus- und Einsuhr von Produkten den Wohlstand seines Volkes vermehren zu können, endlich Rußland zu einer Großmad)t zu erheben. Damit er die Einrid)tnngen der hochentwickelten westlichen

6. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 68

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Verlauf. Mollwitz 1741. Ansprüche Karl Alberts von Bayern auf Österreich. 68 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. 3. Die Preußen fielen im Dezember 1740 in Schlesien ein; sie kamen überraschend und fanden daher nur geringen militärischen Widerstand. Im protestantischen Teil der Bevölkerung hegte man sogar lebhafte Sympathien für dieselben und hielt Friedrich Ii. für den Retter aus einem langjährigen Druck. Dazu kam, daß überhaupt die ganze Provinz durch ihre Lage und den Lauf der Flüsse hinsichtlich des Handels auf den Verkehr mit Norddeutschland gewiesen war. In wenigen Wochen hatten die Preußen unter der Führung des Feldmarschalls Schwerin den größten Teil von Schlesien besetzt. Der im Kriegswesen noch unerfahrene König war wohl unter feiner Armee, aber weniger, um das Kommando zu führen, als um zu lernen. Nachdem die Österreicher herangezogen waren, kam es im April 1741 bei Mollwitz (unweit Brieg) zur Schlacht. Der Kamps endete dank der Gewandtheit der preußischen Infanterie im Schnellfeuer (fünf preußische Schüsse gegen zwei österreichische) mit einer Niederlage der Österreicher. Ein Jahr darauf, im Mai 1742, erfochten i)ie Preußen bei Czaslau und Chotufitz abermals einen Sieg. Infolgedessen willigte Maria Theresia, die noch gegen Bayern und Frankreich zu kämpfen hatte, 1742 in den Frieden zu Breslau, in welchem sie, wenn auch blutenden Herzens, fast ganz Ober- und Niederschlesien und die Grafschaft Glatz au Friedrich abtrat. In dem stolzen Bewußtsein, seinen Staat nm 650 Quadratmeilen. mit gegen l>/2 Millionen Seelen vergrößert zu haben, kehrte Friedrich Ii. nach Berlin zurück; die Herzen seines Volkes schlugen ihm in Begeisterung entgegen. b. Österreichischer Crbfolgekrieg 1741—1745. 4. Der erste Schlesische Krieg beschleunigte den offenen Ausbruch der Zwistigkeiten, die zwischen dem bayerischen Kurfürsten Karl Albert und Maria Theresia bestanden. Karl Albert bekämpfte, wie schon oben bemerkt, die Succession Maria Theresias und trat selbst mit Ansprüchen auf die österreichischen Länder hervor. Er berief sich dabei auf ein Testament des Kaisers Ferdinand I., in welchem derselbe (wie die Münchener Abschrift behauptet) bestimmte, daß nach dem Aussterben der männlichen Habsburger die österreichische Monarchie an die Nachkommen seiner Tochter Anna übergehen sollte, die mit Albrecht dem Großmütigen von Bayern vermählt war. (Das Wiener Exemplar des Testaments spricht von dem Aussterben der „ehelichen" Leibeserben Ferdinands.) Als sich Maria Theresia den Ansprüchen des Kurfürsten standhaft widersetzte, erklärte dieser den Krieg, nachdem er sich vorher der Unterstützung Frankreichs und einiger deutschen Fürsten versichert hatte. 5. Im Spätsommer 1741 fiel Karl Albert mit einem französisch-

7. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. uncounted

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
^555^ Lehr-Such igdä 296 Deutschen Geschichte Geschichte Dayerns und mit Einschluß der mdjtiglten Tatsachen der Kimrgelmte. 'Wom Weginrr des dreißig jährigen Krieges bis zum Hobe Wilbetms I. Für den Unterricht an Mittetschuten der in Verbindung,mit der bearbeitet von Itcii J Karte und reichen Abbildungen. Heinri riebet. G r t a n g e n und Keipzig. Zt. D e i d) e r t ’fchc Verlagsbuchhandlung Nachf. (Georg Böhme.) 1902.

8. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 54

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Pragmatische Sanktion 1720. Polnischerthron-folgelrieg 1733-35- (38). 54 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. seiner Auflösung allmählich entgegenging. Und wie für Polen, so trat für die Türkei die Zeit des Niederganges ein. Mehr als zwei Jahrhunderte war ihr Absehen auf Unterwerfung der benachbarten Völkerschaften gerichtet gewesen; allein sie hatte es versäumt, die bezwungenen Völker zu verschmelzen, „aus dem Zustande der Eroberung zu dem der Staatenbildung überzugehen", und konnte nun nicht verhindern, daß eilt Zerbröckelungsprozeß begann, den sich Rußland und Österreich zu nutze machten. 2. In der auf den Nordischen Krieg folgenden Zeit riefen Vorgänge in Österreich lebhafte diplomatische Verhandlungen zwischen den Mächten hervor. Das Schicksal fügte es, daß wenige Jahrzehnte nach dein Tod des letzten spanischen Habsburgers auch der Mannesstamm der deutschen Habsburger dem Erlöschen nahe war. Der Gedanke daran bestimmte den Kaiser Karl Vi., der feine Söhne hatte und der es nicht zu einer Zersplitterung der unter seinem Zepter vereinigten Länder kommen lassen wollte, eine tiefeingreifende Änderung in der österreichischen Erbfolgeordnung vorzunehmen. Er hob das Sali s ch e Gesetz, nach welchem die weibliche Thronfolge ausgeschlossen war, aus und ordnete durch ein neues Staatsgrundgesetz, die sog. Pragmatische Sanktion, an, daß die zur österreichischen Monarchie gehörigen Länder ungeteilt bleiben und in Ermangelung männlicher Nachkommen des Kaisers ans seine Töchter (zunächst auf die älteste derselben: M aria Theresia) und deren Nachkommen vererben sollten. Die Pragmatische Sanktion wurde 1720 publiziert und von den österreichischen Ständen genehmigt. Karl Vi. scheute kein Opfer, um dem ireuen Gesetze die Anerkennung des Reiches und der auswärtigen Mächte zu verschaffen. Bei den meisten hatten seine Bemühungen Ersolg; Bayern und Sachsen aber protestierten, weil deren Kurfürsten auf Grnnd ihrer engen Verwandtschaft mit den Habsburgern sich selber zu Ansprüchen auf die österreichische Monarchie berechtigt glaubten. Das Bestreben nun, Sachsen zum Ausgeben seines Widerspruches zu bewegen, verwickelte den Kaiser in den Polnischen Thronfolgekrieg, dessen Darstellung hier in Kürze folgen möge. 3. Nach dem Tode Augusts Ii. (1733) traten zwei Bewerber um den polnischen Thron auf: der Pole Stanislaus Lefzezynski, der schon einmal (1704—1709) an der Spitze der Nation gestanden hatte, und Augusts Ii. Sohn, der Kurfürst Friedrich August Ii. von Sachsen. Die Mehrheit des polnischen Adels erhob Stanislaus zum König; eine Minorität wählte den Kurfürsten. Da sich inzwischen die Tochter Stanislaus Leszczyuskis mit Ludwig Xv. von Frankreich vermählt hatte, so ergriff Frankreich die Partei des Polen; dagegen traten Rußland und der Kaiser aus die Seite Friedrich Augusts Ii., der Kaiser, um bei demselben die Anerkennung der Pragmatischen

9. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 183

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 130. Die Julirevolution und ihre Nachwirkungen. 183 § 130. Die Julirevolution und ihre Nachwirkungen. 1. Ludwig Xviii., der in Frankreich nach dem Sturze Na-Däruu^infrank-poleons I. (1814) zur Regierung gekommen war, regierte bis 1824. ««r x. und die Ihm folgte sein Bruder Karl X. Beide vergaßen, wodurch 1789 183°- der gewaltsame Ausbruch der Volksleidenschaften herbeigeführt wurde, und trachteten planmäßig nach Einschränkung der den Untertanen gewährten Freiheiten und Rechte, sowie nach Wiederherstellung der Zustände, wie sie in der früheren Königszeit Bestanden hatten. So regte sich von neuem die Unzufriedenheit der Bevölkerung, nahm einen immer bedrohlicheren Charakter an und ging zuletzt in unversöhnlichen Haß gegen die Dynastie über. Die Gärung konnte nur ganz vorübergehend durch die Eroberung von Algier (1830) zurückgedrängt und abgelenkt werden. Als nun im Jahre 1830 Karl X. durch seine drei Ordonnanzen die Preßfreiheit aufhob, die neue Kammer noch vor ihrem Zusammentritt auflöste und das Wahlgesetz zu gunsten der Großgrundbesitzer änderte, da brach im Juli 1830 in Paris der Sturm los. Karl X. wurde nach dreitägigem Straßenkampfe gestürzt und der Herzog Louis Philipp von Orleans aus der jüngeren Linie des Hauses Bourbon (Begründer der Linie: Philipp von Orleans, der Bruder Lnbwigs Xiv.) auf den Thron gehoben. Seine An- erkennung erfolgte jeboch erst, nachdem er die ihm vorgelegte Verfassung beschworen hatte (der „Bürgerkönig", ba er sich besonbers auf die Bourgeoisie stützte). 2. Die Vorgänge in Paris blieben nicht ohne Wirkung auf die ^mwun^des benachbarten Staaten. Zunächst würde Belgien von der Bewegung w«1 183l ergriffen, das feit 1815 mit Hollanb zu dem Königreiche der Niederlande vereinigt war. Der in mehrfacher Hinficht vorhandene Gegensatz (Belgier romanisch, katholisch, gewerbetreibend — die Holländer germanisch, reformiert, Handel- und ackerbautreibend) hatte das Gefühl der Zusammengehörigkeit nicht aufkommen, vielmehr eine Kluft entstehen taffen und diese führte nun zur vollständigen Trennung. Die Belgier rissen sich durch einen Ausstand von Holland los, erhoben Belgien zu einem selbständigen Staat und wählten 1831 den Prinzen Leopold von Sachsen-Kobnrg zu ihrem erblichen König. (Leopold I. 1831—1865; seitdem Leopold Ii. In Holland regierten von 1815—1890 drei Könige namens Wilhelm aus dem Hause Oranien; 1890 erhielt Wilhelmine, die einzige Tochter Wilhelms Iii., die Krone.) 3. Der Erfolg der Pariser Revolution rief auch iu manchen deutschen Staaten stürmische Kundgebungen des Volkswillens hervor, und Kurhesse,,. In Braunschweig, wo Karl Ii. (ein Sohn des Helden von 1809)

10. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 145

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
1100—1517. 145 dem deutschen Reiche standen; durch mannigfache Unterdrückungen strebte er darnach die geistlichen Herren dahin zu bringen, daß sie sich seinen Wünschen fügten; er setzte Landvögte ein, um das Volk zu knechten, und unter diesen tritt Geßlcr als der grausame Unterdrücker der Schwytzer in der Sage hervor. Al- lein dadurch vcranlaßte er, daß die drei Cantonc Schwytz, Uri und Unterwalden zu einem Eidgenossenbunde zusammen- traten, um ihre von den Vätern ererbte Freiheit zu vertheidigen (1307). Wilhelm Teil, der in der Sage gepriesene Gründer der schweizerischen Freiheit, rächte die Unterdrückung des Landvolks, indem er Geßler tödtete; durch einen Aufstand des Volkes wurden die österreichischen Landvögtc aus ihren Burgen vertrie- den. Albrecht wurde von einem Verwandten (1308) ermor- det, als er aus einem Zuge, um die sinkende Macht seiner Fa- milie wieder aufzurichten, begriffen war. Die deutschen Könige wählten Heinrich Vii von Luxem- burg zum Könige (1308 — 1313). Als sein Sohn mit einer böhmischen Fürstin vermählt wurde, gelang es ihm, den Sohn mit Böhmen zu belehnen, wodurch die luxemburgischen Besitzun- gen einen bedeutenden Zuwachs erhielten. Auf einem Zuge nach Italien wurde er von einem Cardinal - Legate als Kaiser gekrönt und versuchte die streitenden Welfen und Ghibellinen unter seiner Herrschaft zu vereinen. Allein ein plötzlicher Tod in Italien machte seinen Plänen ein Ende. Nach seinem Tode wählte die habsburgisch - österreichische Parthei Friedrich den Schönen (1314—1330), den zweiten Sohn Alb rechts I. Allein die Parthei der Luxemburger wählte den Herzog von Baiern Ludwig Iv (1314—1347). Der Schweizer-Bund unterstützte Ludwig von Baiern. Der älteste Bruder Friedrichs, Herzog Leopold, griff daher den Eidgenossenbund an, allein ward bei Morgarten geschlagen (1315), worauf die Kantone ihren Bund in Brunnen erneuer- ten (1315). Friedrich selbst wurde geschlagen und von seinem Bohrs Lehrb. der Gescb. des Mittelalters. 10
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