151
Ii. Keschreibung und Vergleichung dieser Dinge.
1. Die Sonne.
Ausgehen, steigen, sinken, untergehen, leuchten, beleuchten, strahlen, schei-
nen, bescheinen, erwärmen, glänzen, blenden, trocknen, versengen, schmelzen.
Das Ausgehen, der Aufgang u. s. w.
Die Sonne scheint. Scheint die Sonne? Sonne, scheine! Schiene doch
die Sonne! Ich meinte, die Sonne schiene. Die Sonne schiene, wenn
der Himmel nicht mit Wolken bedeckt wäre. U. s. w.
1.
Der Punkt, wo wir im Freien auf der Erde stehen und die
Erde und das blaue Himmelsgewölbe über uns betrachten, heißt
unser Standpunkt. Zur Seite, rings um unsern Standpunkt sehen
wir die Erd fläche. Sie kommt uns wie eine runde Scheibe vor,
die mit ihrem Ende das Himmelsgewölbe zu berühren scheint. * Das
Ende dieser sichtbaren Erdscheibe bildet einen Kreis um uns her und
scheint zugleich das Ende der Erde zu sein. Aber wenn wir dahin
gehen, wo die Erde das Himmelsgewölbe zu berühren scheint, so finden
wir, daß sie sich gar nicht berühren. Vor uns sehen wir dann wieder
neue Dinge; dagegen können wir manche Dinge hinter uns nicht mehr
sehen, welche wir auf unserm frühern Standpunkte wohl sahen.» Wir
mögen hingehen, wohin wir wollen:, überall, auf jedem Standpunkte
erscheint uns ein Kreis auf der Erde mit dem darüber ausgespannten
Himmelsgewölbe. Dieser Kreis heißt unser Gesichtskreis oder Horizont.
Über unserm Gesichtskreise sehen wir die Sonne, aber nicht immer.
Wenn die Sonne über unserm Gesichtskreise steht, haben wir Tag; die
Mitte des Tages heißt Mittag. Steht die Sonne aber nicht über
unserm Gesichtskreis, so haben wir Nacht;>j)ie Mitte der Nacht heißt
Mitternacht. Die Sonne erscheint uns als ein runder, glänzender,
gelbrother Körper am Himmelsgewölbe. Von ihr gehen nach allen Seiten
Lichtstrahlen aus; sie erleuchtet die Erde. Die Sonne erwärmt
auch die Erde, aber nicht überall gleich sehr; denn auf den höchsten Bergen
schmilzt der Schnee nie. Wo die Lichtstrahlen der Sonne hinfallen, da
scheint die Sonne — da ist Sonnenschein; wo sie aber abgehalten
werden, da ist Schatten. Alle Körper, welche nicht durchsichtig sind,
werfen Schatten. Der Schatten fällt aber immer nach der entgegengesetzten
Seite von derjenigen Seite, wo die Sonne oder das Licht sich befindet.
Die Sonne steht nicht den ganzen Tag an derselben Stelle,
sondern sie geht des Morgens am Rande des Himmelsgewölbes auf,
erhebt sich des Vormittags bis zum Mittag hoch über die Häuser und
Berge, sinkt während des Nachmittags wieder und geht des Abends
am' Rande des Himmelsgewölbes unter. Sie ist dann nicht mehr
über, sondern unter unserm Gesichtskreis, bis sie wieder aufgeht.
Die Zeit von einem Aufgange der Sonne bis zum andern, oder Tag
und Nacht zusammen nennt man einen Tag. Ost muß die Tageszeit
aber noch genauer angegeben werden, als durch die Worte: Morgen,
Vormittag, Mittag, Nachmittag, Abend, Nacht und Witter-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
152
nacht geschieht. Darum theilt man die Zeit von einer Mitternacht
bis zur andern in 24 gleichgroße Zeittheile ein. Ein solcher Zeittheil
heißt eine Stunde, und ein Tag ist also ein Zeittheil von 24
Stunden. Man zählt von Anfang eines solchen Tages oder von
Mitternacht bis Mittag 12 Stunden, und von Mittag bis Mitternacht
wieder 12 Stunden. Eine Stunde wird in 2 halbe Stunden, in
4 Viertelstunden und in 60 Minuten eingetheilt. Die Uhren
zeigen diese Zeittheile genau an, sie messen sie; sie sind also Werkzeuge
zum Zeitmessen oder Zeitmesser. Sieben Tage bilden eine Woche.
Die Wochentage heißen: Sonntag, Montag, Dienstag, Mittwoch,
Donnerstag, Freitag und Samstag.
Welchen Wochentag haben wir heute? — Welche Tageszeit haben wir jetzt?
— In welcher Stunde leben wir jetzt? — Aber wie viel Uhr ist es? —
Die Gegend am Himmelsgewölbe, wo die Sonne aufgeht,
heißt Morgen oder Osten, die, wo sie untergeht, heißt Abend
oder Westen, und die wo sie am höchsten steht, heißt Mittag oder
Süden. Wenn du deine linke Hand nach Osten und deine rechte
nach Westen ausstreckst, so siehst du gerade nach Süden. Dann ist
aber dein Rücken nach einer Gegend hingekehrt, welche Mitternacht
oder Norden heißt. In Norden sehen wir die Sonne niemals. Osten,
Süden, Westen und Norden nennt man die vier Haupt-Himmels-
gegenden oder Himmelsrichtungen. Die Himmelsgegend zwischen
Osten und Süden heißt Süd osten, die zwischen Süden und Westen
heißt Südwesten, die zwischen Westen und Norden heißt Nordwesten,
und die zwischen Norden und Osten heißt Nord osten.
Zeiget mit dem Finger nach Osten! — Nach Westen! — Nach Süden! —
Nach Norden! — Nach Südosten! — Nach Südwesten! — Nach Nordwesten! —
Nach Nordosten!— Nun nenne du einen Schüler, der von dir genau östlich sitzt!
— Westlich! — Südlich! — Nördlich! — Südöstlich! — Südwestlich I — Nord-
westlich! — Nordöstlich l — Jetzt nennt ein Gebäude, welches von der Schule
östlich liegt! — Südlich!— Westlich! — Nördlich! — Nun ein Gebäude, welches
von der Schule südwestlich liegt! — Südöstlich! — U. s. w. In welcher Rich-
tung geht die Straße an der Schule vorbei? — Von — nach — ? Morgen soll
mir jeder sagen: 1. wie sein elterliches Haus von der Schule liegt! — 2. in
welcher Richtung jeder von Haus zur Schule und von der Schule nach Hause
geht! — 3. wie das Bächlein oder Flüßchen in unserer Gemeinde fließt! —
4. wohin also seine Duelle oder wohin seine Mündung sein muß! U. s. w.
2.
Die Sonne bewegt sich von Osten nach Westen in einem
Bogen, einem Halbkreis, und dieser heißt der Tagesbogcn der
Sonne. Wenn bei Tage die Sonne hinter den Wolken steckt oder
gar nicht scheint, so ist es dunkel; des Nachts aber ist cs finster.
Ehe die Sonne untergeht, wird das Himmelsgewölbe um sie her roth,
das ist die Abendröthe. Des Morgens vor dem Aufgange der
Sonne sehen wir die Morgenröthe: Wo? — Zwischen dem Tage
und der Nacht entsteht die Dämmerung, d. h. der Übergang von
Licht in Finsterniß oder von Finsterniß in Licht; es ist alsdann nicht
hell und nicht dunkel, sondern Helldunkel. Die Sonne geht nicht
immer auf derselben Stelle auf und unter, und ihr Tagesbogen ist
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
153
nicht immer gleich lang. Um Weihnachten geht sie am weitesten
nach Süden auf und unter, und ihr Tageslogen ist dann am kür-
zesten. Daher sind die Tage dann kurz und kalt, die Mächte lang.
Nach und nach erscheint sie uns immer etwas näher, immer nördlicher
— bis am 21. Juni. Sie geht alsdann am weitesten nach Norden
auf, und ihr Tagesbogen ist jetzt am längsten. Wir haben dann
die längsten und wärmsten Tage. Don dem längsten Tage an geht
sie immer etwas südlicher, mehr von uns weg, auf und unter, bis sie
wieder gegen Weihnachten, dem 21. Dezember, am weitesten nach
Süden auf- und untergeht. Ihr Tagcsbogen ist jetzt am kürzesten
und wir haben alsdann den kürzesten Tag. Von einem kürzesten
Tage bis zum andern ist ein großer Zeittheil oder Zeitabschnitt,
und dieser heißt ein Jahr. Ein Jahr hat 12 Monate: Januar,
Eebruar, März, April, Mai, Juni, Juli, August, September,
ktober, November und Dezember. Das Jahr beginnt den
1. Januar und endigt mit den 31. Dezember. Zweimal im Jahr,
nämlich am 21. März und am 23. September, geht die Sonne gerade
in der Mitte zwischen ihrem südlichsten und nördlichsten Auf- und
Untergangspunkte auf und unter. Ihr Tagesbogen am Himmelsge-
wölbe ist dann auch gerade in der Mitte zwischen ihrem nördlichsten
und südlichsten Tagesbogen. Sie geht des Morgens um 6 Uhr auf
und des Abends um 6 Uhr unter. Tag und Nacht sind dann gleich
lang, oder wir haben Tag- und Nachtgleiche. Vom 21. Mär;
bis zum 21. Juni vergeht ein Vierteljahr, und dieses heißt der
Frühling. Vom 21. Juni bis zum 23. September vergeht auch ein
Vierteljahr, und dieses heißt der Sommer. Vom 23. September
bis zum 21. Dezember vergeht wieder ein Vierteljahr, und dieses
heißt der Herbst; und das Vierteljahr, welches vom 21. Dezember
bis zum 21. März vergeht, heißt der Winter. Frühling, Sommer,
Herbst und Winter heißen die 4 Jahreszeiten. Jede Jahreszeit
dauert 3 Monate, und das ganze Jahr hat 365 Tage und beinahe
6 Stunden; daher hat jedes vierte Jahr 366 Tage und heißt ein
Schaltjahr, weil dann ein Tag eingeschaltet ist.
Gar manche Veränderungen sind es also, welche durch die Sonne
auf der Erde hervorgebracht werden. Von ihr kommt Licht und
Wärme auf die Erde. Durch ihren Auf- und Untergang ent-
stehen Tag und Nacht, und durch die Verschiedenheit ihres Auf-
und Untergangspunktes entstehen die 4 verschiedenen Jahres-
zeiten, mit ihren längern Tagen und kürzern Nächten — oder
ihren kürzern Tagen und längern Nächten. —
In welckem Monate leben wir heute? — In welcher Jahreszeit aber? —
Wann hat diese Jahreszeit angefangen? — Wann hört sie auf? — Welche
Jahreszeit folgt dann? — Wann haben wir den längsten Tag und die kürzeste
Nacht? — Wann den kürzesten Tage und die längste Nacht? — In welchem
Jahre und an welchem Ta^e bist du geboren? — Wie alt warst du, als du
deinen Geburtstag zum zweiten Male erlebtest? — Wie oft hast du ihn jetzt
erlebt? — Wie viel Jahre bist du also alt? —
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
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154
2. Der Mond und die Sterne.
Scheinen, leuchten, erhellen, glänzen, ausgehen, untergehen, erscheinen,
verschwinden, sich verändern, sich adspregeln, funkeln, flimmern, blinken.
Das Scheinen, der Schein u. s. w.
Der Mond scheint. Scheint der Mond? Mond, scheine! Schiene doch
der Mond! Ich glaubte, der Mond scheine. Der Mond schiene, wenn
der Himmel nicht mit Wolken bedeckt wäre. U. s. w.
1. Wenn keine Wolken in der Luft sind, so erblicken wir des
Nachts am Himmelsgewölbe den Mond und die Sterne. Wie ein
Hirt unter seinen Schafen, so erscheint der Mond unter den Sternen.
Der Mond sieht weißlich aus; er hat ein nicht so glänzendes Licht,
als die Sonne. Durch den Mondschein werden die finstern Nächte
etwas erhellt. Man kann beim Mondschein aber nicht lesen und
auch nicht weit sehen. Er geht, wie die Sonne, im Osten auf, steigt
nach Süden in die Höhe und geht nach Westen unter. Die Gestalt
des Mondes ist nicht immer dieselbe, sondern bald sehen wir ihn als
eine volle Scheibe, bald als eine halbe Scheibe, bald in der Form
einer Sichel und bald sehen wir ihn gar nicht. Wenn er ganz un-
sichtbar ist, haben wir Neumond. Einige Tage darnach erscheint er
in einer Sichelgestalt. Dal Übrige fehlt ihm an der linken Seite.
Die Sichelgestalt wird immer größer, und nach ungefähr einer Woche
sehen wir die rechte Hälfte des Mondes erleuchtet. Das heißt das
erste Viertel. Eine Woche nach dem ersten Mertel zeigt sich der
Mond als eine volle Scheibe: er heißt dann Vollmond. Die volle
Scheibe nimmt nun immer mehr ab, und nach einer Woche sehen wir
nur noch eine Hälfte des Mondes, aber nicht, wie beim ersten Viertel,
die rechte, sondern die linke Hälfte. Das nennt man das letzte
Viertel. Das letzte Viertel verschwindet nun wieder bis zur Sichel-
gestalt. Dem Monde fehlt aber das Übrige nun nicht, wie zwischen
dem Neumond und dem ersten Viertel, an der linken, sondern an
der rechten Seite. Nach einer Woche sehen wir vom letzten Viertel
gar nichts mehr, und wir haben wieder Neumond. Diese vier
Mondeswechsel gehen in etwas mehr als 29 Tagen vor, und diese
Zeit stimmt ungefähr mit unseren Monaten überein, die ja 31, 30,
28 oder 29 Tage haben. Der Mond wechselt also fortwährend seine
Gestalt, indem er immer ab- und zunimmt.
2. Des Nachts sehen wir auch die Sterne, jedoch nur, wenn
keine Wolken in der Luft sind. Die Sterne sind auch bei Tage am
Himmel, aber wir können sie nicht sehen. Woher kommt das? —
Wenn wir bei Tage ein Lämpchen anstecken und es auf die Straße
iit den Sonnenschein stellen, so bemerkt man cs kaum, während man
es doch des Abends oder in finsterer Nacht schon aus der Ferne erblickt.
Da das Sonnenlicht bei Tage das Licht des Lämpchens gleichsam
aufhebt oder überstrahlet, so muß es viel heller sein, als das
Lampenlicht. Ebenso überstrahlt das Sonnenlicht das Licht der Sterne
und des Mondes, und wenn wir daher bei hellem Tage den Mond
l
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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— 156 .—
nicht zur Erde, sondern zu dem großen Raume über uns, zum Himmel.
Die Sonne, der Mond und die Sterne sind daher keine Erd-,
sondern Himmelskörper. — Die Erde, die Sonne, den Mond und.
die Sterne nennt man mit einem Worte die Welt. Sie alle heißen
daher Weltkörper. Der liebe Gott hat die Welt erschaffen.
4. Dunst, Thau, Reif, Nebel, Wolken, Regen,
Schnee und Hagel.
Aufsteigen, verdunkeln, fallen, befeuchten, nässen, tränken, erquicken,
nutzen, befruchten, schaden, zerschlagen, erwärmen, kälten, gefrieren.
Das Aufsteigen, die Aufsteigung u. s. w.
Der Dunst steigt.auf. Steigt der Dunst auf? Dunst, steige aufi
Stiege doch der Dunst auf! Ich habe gehört, daß der Dunst aufsteige.
Der Dunst würde aufsteigen, wenn er nicht fiele. U. s. w.
, Wenn ihr auf die kalte Fensterscheibe athmet, so könnt ihr sehen,
daß ihr Dünste ausathmet. Anfangs machen sie die Scheibe bloß
feucht, zuletzt bilden sich Tröpfchen daran. Wenn es draußen sehr
kalt ist, so sehen wir die Dünste in dem ausströmenden Athem der
Menschen; auch sehen wir dann von den schwitzenden Pferden Dampf
aufsteigen. Ebenso steigen aus den Gewässern, aus der Erde, von
Pflanzen, Thieren und Menschen fortwährend Dünste in die Höhe.
Aber so wie wir die ausgeathmeten Dünste nur sehen können, wenn
die Luft um uns kälter ist, als unser Athem, so können wir auch die
anderen Dünste nur dann sehen, wenn sie in eine Luft kommen, welche
kälter ist, als die Dünste selbst. Darum sehen wir sie bei warmem
Sonnenschein nicht; wenn aber des Abends die Sonne untergegangen,
und die Luft schon kälter geworden ist, werden sie unserm Auge sichtbar.
Solche sichtbaren Dünste, die aus den Gewässern u. s. w. auf-
steigen, heißen Nebel. Ziehen sich die Dünste gleich über der Erde
in kühlen Nächten zu Tropfen zusammen, so setzen sich diese an Pflanzen
und andere Dinge an. Sie heißen Thau. In kalten Nächten
gefriert manchmal der Thau und wird dann Reif genannt. Die auf-
steigenden Dünste kommen aber auch oft erst hoch oben in eine kältere
Luftschicht. Sie werden nun erst unserm Auge sichtbar, und wir nennen
sie alsdann Wolken. Wenn nun die Dünste in den Wolken zusam-
menfließen, so bilden sie Tropfen, welche durch ihre Schwere auf
die Erde herunterfallen. Wir sagen dann: Es regnet. Der Rege"
ist oft verschieden. Fallen ganz feine, kaum sichtbare Tropfen langsam
herunter, so heißt der Regen Staubregen. Fällt der Regen in
großer Menge, in dicken Tropfen und sehr schnell auf die Erde, dann
nennt man ihn Platzregen. Regnet es nur auf einen kleinen Strich
Landes, so heißt er Strichregen, und Landregen nennt man ihn,
wenn er sich über eine ganze Gegend verbreitet.
Oft gefrieren die Dünste in der Luft, während sie zu Tropfen
zusammenfließen wollen, zu sehr feinen Eisnadeln. Da dieser Eis-
nadeln aber sehr viele dicht zusammen sich befinden, so verbinden sich
i
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
157
immer mehrere mit einander und fallen als Sternchen auf die Erde.
Diese Sternchen heißen Schnee. Oft verbinden sich wieder mehrere
Sternchen mit einander und bilden alsdann Schneeflocken.
Wenn die Wassertropfen in der Luft gefrieren, so fallen sie als
Hagel auf die Erde. Sind die Hagelkörner sehr dick, so nennt man
sie Schlossen. Die Schloffen können sehr großen Schaden anrichten,
indem sie oft Fensterscheiben entzwei schlagen und alle Gewächse im
Garten und auf dem Felde zerstören.
Dünste, Nebel, Thau, Reif, Wolken, Regen, Schnee und Hagel
sind Erscheinungen in der Luft und heißen daher Lufterscheinungen.
3. Das Gewitter.
Erscheinen, aufsteigen, verdunkeln, blitzen, leuchten, donnern, krachen,
einschlagen, zünden, reinigen, erquicken, nutzen, schaden, vorüberziehen,
verschwinden.
Das Erscheinen, die Erscheinung u. s. w.
Das Gewitter erscheint. Erscheint das Gewitter? Gewitter, erscheine!
Erschiene doch das Gewitter! Ich glaubte, ein Gewitter erschiene. Das
Gewitter erschiene, wenn es wärmer wäre. U. s. w.
Im Sommer sehen wir häusig noch eine andere Lufterscheinung am
Himmel. Dunkle, schwarze Wolken steigen auf. Das sind Gewitter-
wolken. Bisweilen fährt Feuer aus diesen Wolken; das ist der
Blitz. Der Blitz erscheint nicht in geraden Linien, sondern in Zick-
zack strahlen; zuweilen sehen wir ihn auch als großes Feuer, welches
bald wieder verschwindet. Der Blitz fährt durch die Wolken, manch-
mal aber auch gegen die Erde. Er schlägt dann gerne in hohe und
spitze Gegenstände, als Thürme, Häuser und Bäume. Der Blitz kann
diese Dinge anzünden. Man soll deshalb bei einem Gewitter nicht
unter hohe Bäume treten, um da Schutz zu suchen, weil man dort
leicht vom Blitze erschlagen werden könnte. Nach dem Blitze hört man
ein dumpfes Rollen; das ist der Donner. Donner und Blitz zusammen
nennt man ein Gewitter. Folgt der Donner gleich nach dem Blitze,
so ist uns das Gewitter näher, als wenn er nicht gleich darnach folgt.
Bisweilen folgt aber auf den Blitz augenblicklich ein furchtbares Krachen,
daß die Erde davon erbebt. —
Vor einem Gewitter ist die Luft gewöhnlich so schwül, daß man
kaum athmen kann. Während des Gewitters aber fällt der Regen
in Strömen auf die Erde. Der Gewitterregen kühlt die Luft ab
und macht die Erde fruchtbar. Die Gewitterwolken ziehen nach und
nach vorüber, der Himmel klärt sich, die Sonne scheint, und wir
sehen dann in einer dunkeln Wolke bisweilen den herrlichen, vielfarbigen
Regenbogen. Die Luft ist nun nicht mehr schwül; denn sie ist durch
das Gewitter abgekühlt und gereinigt. „Alles, was Odem hat,"
athmet noch einmal so leicht und fühlt sich wie neu belebt. Ein Ge-
witter ist furchtbar und doch schön; cs ist furchtbar-schön. —
Das Gewitter ist eine Lufterscheinung.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
191
verfertigen; er macht sich Mühlen, um das Getreide zu mahlen —
Landstraßen, Brücken und Schiffe, um seine Waare von einem Orte
zum andern zu schaffen — Waffen und Pulver, um sich gegen wilde
Thiere und andere Feinde zu schützen — Uhren, um damit die Zeit
zu meffen. Der Mensch benutzt die Pflanzen und Thiere zu seiner
Nahrung und Kleidung: er dringt tief in die Erde und holt aus ihr
die Mineralien hervor, um sie zu seinem Nutzen und zu seinem Ver-
gnügen zu gebrauchen. Das Alles kann das Thier nicht: der Mensch
ist ein vollkommeneres Geschöpf als das Thier. Er zeichnet
sich schon durch seine schönere Gesichtsbildung vor allen Thieren
aus — sein Gang ist aufrecht und sein Haupt nicht — wie der
Kopf der Thiere — zur Erde, sondern zum Himmel gerichtet. Durch
die Sprache, welche den Thieren fehlt, kann der Mensch andern
seine Gedanken mittheilen. —
2.
Wenn im Frühlinge die Natur sich neu belebt; wen^im Sommer
die Ährenfelder wallen; wenn der Donner rollt und der Blitz durch
die Wolken fährt; wenn der Regen die Erde befeuchtet und der Reif
die Bäume bedeckt; wenn wir das schöne Morgen- und Abendroth
erblicken, wenn wir in stiller, heiterer Nacht den Mond und den ge-
stirnten Himmel betrachten: dann können wir erkennen, daß das Alles
sehr gut und prächtig eingerichtet ist, und daß alle Menschen zusammen
mit allen ihren Kräften und Künsten doch nichts von alledem zu schaffen
vermögen. Der Mensch kann mit seiner vernünftigen Seele erkennen,
daß all diese Herrlichkeit und Pracht von Gott erschaffen ist —
daß Gott die Pflanzen und die Thiere, die Sonne, den Mond und
die Sterne, den Himmel und die Erde — daß er auch den Menschen
erschaffen hat. Die heilige Schrift sagt von der Erschaffung der
Menschen: „Und Gott sprach: Laßt uns den Menschen machen nach
unserm Ebenbilde, daß er herrsche über die Fische des Meeres,
über die Vögel des Himmels, über alle Thiere und über die ganze
Erde. Und Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbilde."
(I. B. Mos. 1, 26. 27.) —
Das alles kann das unvernünftige Thier nicht denken; es weiß
davon nichts. Der Mensch kann mit seiner vernünftigen
Seele Gott, seinen Schöpfer, erkennen; er ist das wich-
tigste Geschöpf auf der Erde.
Kein Mensch aber kann machen, daß ein Grashalm wächst; Gott
läßt viele Tausende wachsen; er war, ehe die Welt war — er hat
Himmel und Erde, die ganze Welt erschaffen und gebietet über sie:
er ist ewig und allmächtig. Darum heißt es auch von Gottes
Ewigkeit und Allmacht: „Ehedenn die Berge wurden, und gebildet
ward die Erde und ihr Umkreis, bist du, Gott, von Ewigkeit zu
Ewigkeit." (Ps. 89, 2.) — „Bei Gott ist kein Ding unmöglich."
(Luc. 1, 37.) — „Ich bin der allmächttge Gott, wandle vor mir
und sei vollkommen." (I. B. Mos. 17, 1.)
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
150
2. Dann wirst du, wie auf grünen Au’n
Durchs Pilgerleben geh’n!
Dann kannst du ohne Furcht und Gr au’n
Dem Tod ins Auge seh’n.
3. Dann wird die Sichel und der Pflug
Dir in der Hand so leicht;
Dann singest du beim Wasserkrug,
Als wär’ dir Wein gereicht.
4. Dann suchen Enkel deine Gruft,
Und weinen Thränen d’rauf,
Und Sommerblumen voller Duft
Blüh’n aus den Thränen auf.
Das Grab.
1. Das Grab ist tief und stille,
Und schauderhaft sein Land,
Es deckt mit schwarzer Hülle
Ein unbekanntes Land.
2. Das Lied der Nachtigallen
Tönt nicht in seinem Schooss,
Der Freundschaft Rosen fallen
Nur auf des Hügels Moos.
3. Verlass’ne Kinder ringen
Umsonst die Hände wund,
Der Waisen Klagen dringen
Nicht in der Tiefe Grund.
4. Doch sonst an keinem Orte
Wohnt die ersehnte Ruh’,
Nur durch die dunkle Pforte
Geht man der Heimath zu.
5. Das arme Herz, hienieden
Von manchem Sturm bewegt,
Erlangt den wahren Frieden
Nur, wo es nicht mehr schlägt.
Zehnter Abschnitt.
Die Luft — der Himmel.
I. Namen der Dinge am Himmel und in der Luft.
Die Sonne, der Mond, der Stern, das Gestirn, der Sternschnuppen,
das Irrlicht, der Dunst, der Dampf, der Thau, der Reif, der Nebel,
der Regen, der Schnee, der Hagel, die Wolke, der Blitz, der Donner,
das Gewitter, der Regenbogen, der Wind, der Sturm, das Licht, die
Dämmening, die Dunkelheit, die Finsterniß, die Morgenröthe, die
Abendröthe, die Wärme, die Kälte.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand]]
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und die Sterne nicht sehen, so kommt das nicht daher, weil diese dann
weniger leuchten, als in der Nacht, sondern daher, weil die Sonne
mit ihrem viel Hellern Lichte das Licht des Mondes und der Sterne
überstrahlet. Die Sterne erscheinen uns in verschiedener Größe, und
einige von ihnen funkeln sehr hell, während andere nur matt schim-
mern. Wenn man die Sterne genau betrachtet und sich merkt, wo
sie über einem Berge oder einem Baume stehen, so bemerkt man, daß
sie nicht stille stehen, sondern sich von Osten nach Westen fortbewegen.
In Osten gehen immer neue Sterne auf und in Westen andere unter.
— Kein Mensch vermag die Sterne zu zählen, weil sie nicht in gera-
den Reihen stehen, und weil ihrer eine zahllose Menge ist. Es
giebt gelehrte Männer, welche sehr viele Sterne kennen und wisien,
an welchem Platze des Himmels sie stehen. Viele Kinder kennen aber
auch einen Stern, welcher nicht weit von der untergehenden Sonne
steht; das ist der Abendstern. Des Morgens sehen wir ihn vor
Sonnenaufgang als Morgenstern. Wer gut Acht gegeben hat, wo
Norden ist, der kann da ein Gestirn finden, welches aus sieben Ster-
nen besteht und der Wagen oder der große Bär heißt. Jeder von
euch kann sich auch die Milchstraße an dem Himmel aufsuchen.
3. Vergleichung der Sonne mit dem Monde
und den Sternen.
Die Sonne sehen wir bei Tage, aber den Mond und die Sterne
des Nachts. Die Sonne und die Sterne erscheinen uns immer in
runder Gestalt, der Mond nur zuweilen. Die Sonne erwärmt die
Erde; das thun der Mond und die Sterne nicht. Das Licht der
Sonne überstrahlt das des Mondes und der Sterne. Die Sonne und
der Mond erscheinen uns viel größer, als die Sterne. — Wenn wir
von einem Dinge uns weit entfernen, so erscheint es uns immer kleiner,
bis es zuletzt ganz verschwindet. — Kleine Dinge, die nahe
bei uns sind, scheinen uns oft größer zu sein, als große Dinge,
die weit von uns entfernt sind. — Die Sonne und der Mond
scheinen nur so groß zu sein, wie ein Teller, die Sterne nur, wie ein
Lämpchen oder ein Nagelköpfchen. Sonne, Mond und Sterne sind
aber alle weit, sehr weit von uns entfernt, und darum müssen sie auch
viel, viel größer sein, als sie uns erscheinen. Der Mond scheint größer
als die Sterne. Die Sterne sind aber viel weiter von uns entfernt,
als der Mond, und so können sie also doch noch viel größer sein, als
der Mond. — Je weiter man von einem Licht entfernt ist, desto
schwächer scheint es zu sein. Also können auch Sterne mit starkem
Licht doch nur schwach leuchtend erscheinen, wenn sie sehr weit von
uns entfernt sind.
Die Sonne, der Mond und die Sterne gehen im Osten auf und
im Westen unter. Alle erscheinen uns als leuchtende Körper. Sie
sind nicht auf der Erde und werden nicht von dieser getragen, wie die
Menschen, Thiere, Pflanzen und Mineralien. Sie gehören daher auch
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
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6. Vergleichung des Regens, des Schnees und
des Hagels mit dem Gewitter.
Der Regen, der Schnee und der Hagel sind Lufterscheinungen;
das Gewitter ist auch eine Lufterscheinung. Der Regen dient den
Pflanzen zur Erfrischung und Nahrung; er belebt die ganze Natur.
Das Gewitter reinigt die Luft; die Thiere, besonders die Vögel, werden
nach demselben munterer, und der Mensch geht heiter und neu belebt
wieder an seine Arbeit. Der Hagel kann großen Schaden anrichten,
das Gewitter auch.
Das Gewitter kühlt die Luft ab; der Schnee erwärmt die Erde
und schützt die junge Wintersaat vor dem Froste. Der Regen fällt
in jeder Jahreszeit, der Schnee gewöhnlich nur im Winter; dagegen
erscheint das Gewitter meistens nur im Sommer. Aus Schnee machen
die Kinder gerne Schneemänner; er macht ihnen Vergnügen — vor
dem Gewitter fürchten sich oft die Kinder und die großen Leute. Wer
aber nichts Böses gethan hat, der braucht sich auch bei einem Gewitter
nicht zu fürchten. Der Regen, der Schnee und der Hagel sind
wässerige Lufterscheinungen, der Blitz aber, den wir beim Ge-
witter sehen, ist eine feurige Lufterscheinung.
7. Licht, Wärme, Kälte, Frost, Hitze und Feuer.
Leuchten, beleuchten, erleuchtm, strahlen, sich verbreiten, entstehen, er-
wärmen, erhitzen, schmelzen, austrocknen, zünden, nutzen, schaden, ein-
äschern, kälten, zusammenziehen, eindringen, durchdringen, ausdehnen.
Das Leuchten, das Licht, der Lichtstrahl, das Sonnenlicht, das Lampen-
licht u. f. w.
Das Licht leuchtet. Leuchtet das Licht? Licht, leuchte! Leuchtete doch
das Licht! Ich sehe, daß das Licht leuchtet. Das Licht würde auch hier
leuchten, wenn da nicht ein undurchsichtiger Körper stände. U. s. w.
Die Sonne verbreitet Licht; sie ist ein leuchtender Körper.
Viele Körper aber, z. B. die Tafel, das Buch u. s. w. verbreiten
kein Licht und werden auch nur sichtbar, wenn ein anderer Körper sie
beleuchtet; sie sind nicht leuchtende oder dunkle Körper. Tritt
jemand mit einem brennenden Lichte in ein dunkles Zimmer, so ist
dasselbe im Augenblick überall hell. Das Licht verbreitet sich
also nach allen Richtungen sehr schnell. Wenn man in die
Sonne sieht, so fühlt man Schmerz in den Augen, und man kann
zuletzt gar nicht mehr sehen. Das Sonnenlicht ist sehr stark. Ein starkes
Licht blendet die Augen. Wo gar kein Licht ist, da ist Finsterniß.
Im Sommer ist es wärmer, als in den übrigen Jahreszeiten; des
Mittags ist es wärmer, als des Abends oder des Morgens. Im
Sonnenschein ist es wärmer als im Schatten. — Schlägt man mit
Stahl an einen Feuerstein, so sprühen Funken. Fallen die Funken
auf Feuerschwamm, so zünden sie diesen an, daß er glimmt. Mit
dem glimmenden Zunder kann man andere Stoffe anzünden, daß sie
verbrennen. Von dieser Verbrennung geht Wärme aus. —
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]