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1. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 7

1877 - Essen : Bädeker
7 Was, du knurrst! du willst nicht lernen? Seht mir doch den faulen Wicht! Wer nichts lernt, verdienet Strafe, kennst du diese Regel nicht?" — Horch! — Wer kommt? — — Es ist der Vater! Streng ruft er dem Knaben zu: „„Wer nichts lernt, verdienet Strafe, sprich, und was verdienest du?"" S. Die Feder. Feder, das ist nichts Schönes von dir, daß du so ungeschickt bist Lei mir; schreibst mit der Schwester so schön und geschwind, bei mir es nur Hühnertrappen sind. Komm, Feder, und gidh dir rechte Müh', daß ich auch so schön schreiben kann, als sie! Die Feder sagte nicht ein Wort, sie machte still ihre Striche fort. Das Kind auch führte sie ganz sacht bei jedem Buchstaben mit Bedacht; bald standen alle die Zeilen da, daß jeder d'ran seine Freude sah.. 6. Geburts- oder Ramenstags-Verschen. Lieber Vater, ich bringe Dir meinen schönsten Glückwunsch hier? Will Dich immer herzlich lieben; hab' dies Verschen selbst geschrieben; möchte es Dich doch erfreu'n! Künftig Jahr soll's bester sein. 7. Lieber Karl. Ich gehe nun schon seit drei Jahren in die Schule. Da lerne ich lesen, rechnen, schreiben u. s. w. In der Schule ist es recht hübsch, und der Lehrer hat uns gar lieb, wenn wir aufmerksam und brav sind. Vorgestern bin ich in die erste Abtheilung gekommen. Da lernen wir schon Briefe schreiben. Kannst Du das auch, so antworte bald Deinem Freunde Werden, den 26. August 1856. Joseph Schmitz. 8. Rüstigkeit. Frisch gethan und nicht gesäumt! Was im Weg liegt, weg- geräumt! Was dir fehlet, such' geschwind! Ordnung lerne früh, mein Kind! Aus dem Bett und nicht gesäumt! Nicht bei Hellem Tag geträumt! Erst die Arbeit, dann das Spiel! Nach der Reise kommt das Ziel. Schnell besonnen, nicht geträumt! Nichts vergesten, nichts versäumt! Nichts bloß oben hin gemacht! Was du thust, darauf gieb Acht! 9. Versuchung. Gar emsig bei den Büchern ein Knabe sitzt im Kämmerlein, da lacht hinein durchs Fenster der lust'ge, blanke Sonnenschein und spricht:

2. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 67

1876 - Essen : Bädeker
67 Schreiner. Die Menschen arbeiten also einer für den andern: Einer bedarf des Andern. Die durch ihre Arbeiten gefertigten Waaren und die gezogenen Nahrungsmittel verkaufen die Menschen einander und kaufen nun für das erhaltene Geld wieder solche Waaren und Nahrungsmittel ein, welche sie sich nicht selbst machen oder ziehen kön- nen. Wenn eine Familie nur für sich leben und von andern Wren- schen und Familien keine Hülfe und Arbeiten bekommen sollte, so würde sie gar Vieles entbehren müsien. Das haben die Menschen auch recht wohl gewußt und sich deshalb nahe neben einander angebaut, um so — in größerer Gesellschaft — sich besser einander helfen zu können. — Durch dieses Bedürfniß: in größerer Gesell- schaft näher zusammen zu wohnen, sind nach und nach Dör- fer und Städte entstanden. Die Bewohner oder die Bürger eines Dorfes oder einer Stadt bilden zusammen eine bürgerliche Gemeinde (Kommüne), und ihr Vorsteher heißt der Bürgermeister. In welcher Gemeinde wohnen wir? Wie heißt der geistliche Vorsteher der Kirchengemeine (Pfarrer)? — Der Bürgermeister hat für gute Ordnung in der Gemeinde zu sorgen. Leider gibt es in jeder Gemeinde unordentliche und schlechte Leute, welche die Ordnung stören und Andern oft Schaden zufügen In jeder Gemeinde müsien daher Gesetze bestehen, um das Leben, die Gesundheit und das Eigenthum der Bürger zu schützen. Alle Diese Gesetze und alle Einrichtungen und Personen zur Aufrechthaltung der Gesetze zusammen nennt man die Polizei. Jeder Gemeindebürger muß diesen Gesetzen gehorsam sein, und der Bürgermeister befiehlt dem Polizeidiener und dem Nachtwächter, darüber zu wachen, daß dieses geschieht; der Bürgermeister verwaltet die Polizei. Wenn die Bürger einer Gemeinde recht zusammen halten, so kön- nen sie viel Gutes ausrichten. Nicht bloß bei einer Feuersbrunst können sie dann einander helfen, sondern sie können sich auch gar Vie- les einrichten, was jede einzelne Familie nicht könnte. Sie bauen sich ihre Kirche und ihre Schule und versehen dieselbe mit Allem, was nöthig ist. Ihre Straßen sind des Abends beleuchtet, und Pumpen, Brandspritzen, Wege und Brücken sind in gutem Zustande. Die Armen werden aus Kosten der Gemeinde versorgt, und Niemand braucht Noth zu leiden. Das Alles kostet aber viel Geld, und darum muß jeder Bürger der Gemeinde seinen Theil hierzu in die Gemeindekasse bei- steuern; er muß Gemeinde- oder Kommunalsteuer bezahlen. Jeder brave Bürger wünscht, daß es seiner Gemeinde wohlergehe. Wer das nicht bloß wünscht, sondern sich auch um das Wohl der Gemeinde bemüht und gerne seine Gemeindesteuer bezahlt, der hat Ge- meinsinn. Gemeinsinn ist eine schöne Bürgertugend. Auch Kinder üben diese Tugend schon, wenn sie sich nicht nur scheuen, an öffentlichen Gebäuden, Plätzen, Straßen, Bäumen u. s. w. etwas zu verderben, sondern auch das Verderben derselben verhüten, für die Erhaltung,' Verbesserung und Verschönerung des Gemeindeeigenthums mitwirken. ' 5*

3. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 210

1876 - Essen : Bädeker
210 gen; doch umsonst. Im Jahr 1523 berief der Züricher Rath alle Geistlichen, die Termeinten, Zwingli’s Lehre widerlegen zu können, nach Zürich. Zwingli, der dazu 67 Lehrsätze aufgeschrieben, ging mit dem Worte Gottes aus die- sem ßeligionsgespräche, dem an 600 Personen beiwohnten, siegreich hervor. Die reformirte (verbesserte) Lehre fand immer mehr Anhänger. — Dr. Luther mit Melanchthod,und Zwingli mit Oekolampadius kamen 1. bis 3. Okt. 1529 zu Marburg in Hessen zusammen, und obgleich sie sich in etlichen Punkten nicht vereinigen konnten, so behielt doch Zwingli eine grosse Verehrung gegen Luther. Bald darnach brach der Krieg der katholisch gebliebenen 'Kantone der Schweiz gegen Zürich und Bern aus. Da zog Zwingli als Feldprediger, der die Fahne tragen musste, zu Pferde mit. Vor seiner Wohnung auf dem Stiftsplatze sammelte sich das Kriegsvolk, und tröstend sprach ex zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, wo wir uns trennen müsseni Es sei so, denn der Herr will es! Er sei mit dir, mit mir und den Kindern! — So der Herr will, sehen wir uns wieder!“ Am 11. Okt. 1531 kam es bei Kappel, nahe am Rigiberge, zur Schlacht: 500 Züricher gegen 8000 Feinde. Die kleine Schaar wurde besiegt, und Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, sank schwerverwundet darnieder. Ein wilder Kriegsknecht aus Uri trat herzu und durchbohrte mit dem Schwerte den standhaften Glaubenshel- den. Die erbitterten Feinde viertheilten und verbrannten seinen Leib, streu- ten die Asche in den Wind. — Zwingli’s Wittwe hatte in dieser Schlacht verloren: Mann, Sohn, Schwiegersohn, Bruder und Schwager. Doch das Werk des Herrn ging nicht unter. Zu Genf in der Schweiz hatte Zwingli’s reformirte Lehre grossen Ein- gang gefunden. Da kam 1536 Johannes Calvin hin, geb. 1509 zu Noyon (spr. Nojon) in Frankreich, der ebenfalls, wie Luther, ein Rechtsgelehrter werden sollte, Dr. der Rechte und Lehrer der Studenten wurde, zugleich die heil. Schrift studirte, dann aber aus Paris als Prediger des Evangeliums fliehen musste nach Basel (1535). Hier in Basel hatte seit 1524 der gelehrte und sanftmüthlge Joh. Oekolampadius (eigentlich Hausschein), geb. 1484 zu Weinsberg in Schwaben, das Evangelium mit Erfolg verkündet; er starb mit Zwingli in demselben Jahre 1531. In Genf und weiter wirkte Calvin, der leiblich schwach, doch geistig stark und kräftig war, als Pre- diger und Professor an der Universität ausserordentlich bis an seinen Tod, den 27. Mai 1564. — Ein Jahr vorher (1563) erschien zuerst der auf Be- fehl des Churfürsten Friedrich Iii. von der Pfalz (geb. 1515 zu Zim- mern, gest. 1576 zu Heidelberg) von Zacharias Ursinus und Caspar Olevianus verfasste Heidelberger Katechismus. — Im Herzogthum Preussen führte Markgraf Albrecht (1525), in Bran- denburg der 6. Kurfürst aus dem Hause Hohenzollem, Joachim Ii. (1. Nov. 1539) die Reformation öffentlich ein, zu der sich auch Dänemark, Schweden, England, Schottland, die Niederlande etc. bekannten. Kräftig schnell verbreitete sich und wirkte das evangelische Glaubenslied des Dr. Paul Speratus (seit 1524 Hofprediger in Königsberg), gedichtet 1523 in Wittenberg. »Es ist das Heil uns kommen her aus Güt’ und lauter Gnaden; Die Werk’ vermögen nimmermehr, zu heilen unsern Schaden. Der Glaub’ sieht Jesum Christum an, der hat genug für uns gethan, Er ist der Mittler worden. *12. Gustav Adolph s Feldlledleiu. Justav Adolph, der fromme Schwedenkönig, geb. 1594, seit 1611 König, kam mit 15,Mo tapse, i«, Schweden den 4. Juni 1630 auf deutschem Boden den Evangelischen zu Hülfe, und fiel in der Schlacht bei Lützen, 6. Rov. 1633 (am „Schwedenstelu"). (Mel. Kommt her zu mir, spricht Gottes Sohn.) 1. Verzage nicht, du Häuflein klein, Und suchen deinen Untergang, Obschon die Feinde Willens sein, Darvor dir wird recht angst und bang; Dich gänzlich zu verstören, Es wird nicht lange währen.

4. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 210

1867 - Essen : Bädeker
210 gen; doch umsonst. Im Jahr 1523 berief der Züricher Rath alle Geistlichen, die vermeinten, Zwingli’s Lehre widerlegen zu können, nach Zürich. Zwingli, der dazu 67 Lehrsätze aufgeschrieben, ging mit dem Worte Gottes aus die- sem Religionsgespräche, dem an 600 Personen beiwohnten, siegreich hervor. Die reformirte (verbesserte) Lehre fand immer mehr Anhänger. -— Dr. Luther mit Melanchthon,und Zwingli mit Oekolampadius kamen 1. bis 3. Okt. 1529 zu Marburg in Hessen zusammen, und obgleich sie sich in etlichen Punkten nicht vereinigen konnten, so behielt doch Zwingli eine grosse Verehrung gegen Luther. Bald darnach brach der Krieg der katholisch gebliebenen Kantone der Schweiz gegen Zürich und Bern aus. Da zog Zwingli als Feldprediger, der die Fahne tragen musste, zu Pferde mit. Vor seiner Wohnung auf dem Stiftsplatze sammelte sich das Kriegsvolk, und tröstend sprach er zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, wo wir uns trennen müsseni Es sei so, denn der Herr will es! Er sei mit dir, mit mir und den Kindern! — So der Herr will, sehen wir uns wieder!“ Am 11. Okt. 1531 kam es bei Kappel, nahe am Rigiberge, zur Schlacht: 500 Züricher gegen 8000 Feinde. Die kleine Schaar wurde besiegt, und Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, sank schwerverwundet darnieder. Ein wilder Kriegsknecht aus Uri trat herzu und durchbohrte mit dem Schwerte den standhaften Glaubenshel- den. Die erbitterten Feinde viertheilten und verbrannten seinen Leib, streu- ten die Asche in den Wind. — Zwingli’s Wittwe hatte in dieser Schlacht verloren: Mann, Sohn, Schwiegersohn, Bruder und Schwager. Doch das Werk des Herrn ging nicht unter. Zu Genf in der Schweiz hatte Zwingli’s reformirte Lehre grossen Ein- gang gefunden. Da kam 1536 Johannes Calvin hin, geb. 1509 zu Noyon (spr. Nojon) in Frankreich, der ebenfalls, wie Luther, ein Rechtsgelehrter werden sollte, Dr. der Rechte und Lehrer der Studenten wurde, zugleich die heil. Schrift studirte, dann aber aus Paris als Prediger des Evangeliums fliehen musste nach Basel (1535). Hier in Basel hatte seit 1524 der gelehrte und sanftmüthige Joh. Oekolampadius (eigentlich Hausschein), geb. 1484 zu Weinsberg in Schwaben, das Evangelium mit Erfolg verkündet,- er starb mit Zwingli in demselben Jahre 1531. In Genf und weiter wirkte Calvin, der leiblich schwach, doch geistig stark und kräftig war, als Pre- diger und Professor an der Universität ausserordentlich bis an seinen Tod, den 27. Mai 1564. — Ein Jahr vorher (1563) erschien zuerst der auf Be- fehl des Churfürsten Friedrich Iii. von der Pfalz (geb. 1515 zu Sim- mern, gest. 1576 zu Heidelberg) von Zacharias Ursinus und Caspar Olevianus verfasste Heidelberger Katechismus. — Im Herzogthum Preussen führte Markgraf Albrecht (1525), in Bran- denburg der 6. Kurfürst aus dem Hause Hohenzollern, Joachim Ii. (1. Nov. 1539) die Reformation öffentlich ein, zu der sich auch Dänemark, Schweden, England, Schottland, die Niederlande etc. bekannten. Kräftig schnell verbreitete sich und wirkte das evangelische Glaubenslied des Dr. Paul Speratus (seit 1524 Hofprediger in Königsberg), gedichtet 1523 in Wittenberg: *Es ist das Heil uns kommen her aus Güt’ und lauter Gnaden; Die Werk’ vermögen nimmermehr, zu heilen unsern Schaden. Der Glaub’ sieht Jesum Christum an, der hat genug für uns gethan, Er ist der Mittler worden. * 12 Guftav Adolphs Feldliedleiir. Gustav Adolph, der fromme Schwedenkönia, geb. 1594, feit 1611 König, kam mit 15,000 tapfe- ren Schweden den 4. Juni 163o auf deutschem Boden den Evangelischen zu Hülfe, und fiel in der Schlacht bei Lützen, 6. Nov. 1632 (am „Schwedenstein")- (Mel. Kommt her zu mir, spricht Gottes Sohn.) 1. Verzage nicht, du Häuflein klein, Und suchen deinen Untergang, Obschon die Feinde Willens sein, Darvor dir wird recht angst und bang; Dich gänzlich zu verstören, Es wird nicht lange wahren.

5. Bilder aus den deutschen Kolonien - S. 183

1908 - Essen : Baedeker
— 183 — Da versteht man es wohl, daß es stets frohe Wochen und heitere Feste gab, so oft es einer Steinbrecher-Gesellschaft gelang, ihren Schatz wohlbe- halten und glücklich nach Jap zu bringen, und daß dieser große, klotzige Stein in den Augen der Leute ein bedeutender Schatz ist. Man könnte sich wundern, daß es trotz der ungeheuren Schwierigkeiten so viele dieser Steine auf Jap gibt; sie zählen ja bis in die Taufende. Allein, man bedenke wohl, daß nur die ersten auf Boot und Floß herüber- geholt wurden, während später unternehmende Händler mit ihren Segelschiffen ganze Ladungen dieser geschätzten Blöcke nach Jap brachten und ein Riesen- geschäst damit machten. Deshalb gelten aber auch die älteren, mit so viel Schweiß und Mühe erworbenen Steine als die kostbareren, trotz Verwitterung, Bruch und Furchen. Was nun die Bedeutung dieser mit so vieler Mühe erworbenen Steine angeht, so haben einige gemeint, sie dienten bloß als Schaustücke, weil man sie überall an öffentlichen Plätzen und Wegen aufgestellt findet. Schaustücke find sie allerdings, da sie jedermann von dem Reichtume, aber vor allem auch von dem Mute und der Geschicklichkeit ihrer Besitzer in der Hochseefahrt Zeugnis geben sollen. Aber nur um prunken zu können, haben die Japlente sich wahrhaftig nicht der unendlichen Mühe und Gefahr unterzogen. Nein, sie wollten vor allem ein Wertstück haben, mit dem sie größere Posten in ihren Handels- und sonstigen Beziehungen begleichen könnten. Aber warum verfielen sie denn gerade auf diesen sonderbaren, unglücklichen Gedanken mit den Mühlsteinen? Nnn, bei den fern wohnenden Völkern bestehen manche Absonderlichkeiten, die wir Europäer uns schwer oder gar nicht zu erklären wissen. Kurz und gut, die Steine dienen wirklich als Geld und zwar, wie man es von dieser buchstäblich „großartigen" Münze nur erwarten kann, zur Be- gleichung größerer Posten und Schulden. Mit ihm bezahlt man z. B. einen größeren Ankauf von Lebensmitteln, den Arbeitslohn für die Mithilfe an einem Gemeindehausbau, eine Kriegsentschädigung, eine Bundesgenossenschaft, den Sühnepreis für einen begangenen Mord oder einen Mädchenraub; auch dienen diese Geldsteine den Händlern als Pfand für Schulden, die die Ein- geborenen bei ihnen gemacht haben. Endlich werden sie auch manchmal von der Regierung als Strafgeld für Ungehorsam oder Nachlässigkeit im Wegebau eingezogen, d. h. vielmehr an ihrem Standort belassen, aber mit dem bedeu- tungsvollen B. A. (Bezirks-Amt) gezeichnet, das nach Aushebung dieser Pfän- dung einfach wieder durchgestrichen wird. So wird aus dem Prunkstück manchmal ein verräterischer Ankläger. Sonderbar nimmt sich auf den ersten Augenblick die im Gegensatze zu der hohen Wertschätzung dieser Geldstücke anscheinend sehr sorglose Art ihrer Aufbewahrung aus. Sie stehen oder liegen frank und frei, offen und nn- bewacht am Wege, am Meeresstrande, an noch so besuchten Plätzen. Ja manchmal sindet man das Steingeld wie herrenlos und verlassen mitten im Busche stehen, als einzig übrig gebliebenen Zeugen einer einst vorhandenen menschlichen Behausung. Allein man glaube nicht, daß die Eingeborenen ihren Schatz so sorglos hüteten, wenn Gefahr vorhanden wäre. Wie diebisch auch sonst der Japmann wohl ist, dieses Steingeld bleibt nicht an seinen Fingern kleben. Es ist zu schwer dazu. Und selbst wenn es zwei oder drei Dieben einmal gelänge, einen solchen Stein unbemerkt wegzuschaw, könnten ^ für internationale Schulbuchforschung Braunschweig Sehr' :\ Bibliothek

6. Bilder aus den deutschen Kolonien - S. 76

1908 - Essen : Baedeker
— 76 — 4. Das Ovamboland. Das Ovamboland ist der nördlichste Teil unseres Schutzgebietes. Es ist in mehrere voneinander unabhängige Stämme geteilt. An der Spitze eines jeden Stammes steht ein Häuptling, der noch Selbstherrscher im wahrsten Sinne des Wortes ist. An Bevölkerung wird das Ovamboland nach Ansicht der Missionare mehr als 100000 Menschen zählen, und man kann annehmen, daß die Ovambo mindestens 10 bis 15000 Krieger aufbringen könnten. Sie waren aber ihren Nachbarn nicht gewachsen, und die Handvoll Hottentotten des Kaokofeldes, die jahrelang mit ihnen Krieg geführt und Tausende von Rindern geraubt hatten, hatten wenig Furcht vor ihnen. Noch ist ihre mili- tärische Kraft nicht einheitlich zusammengeschlossen, sondern in viele kleine Stämme zersplittert, die aufeinander eifersüchtig und fortwährend in gegen- seitiger Fehde begriffen sind. Was den Zustand in Ovamboland für den Europäer so unsicher und unzuverlässig macht, ist der Umstand, das Recht und Gerechtigkeit in unserem Sinne nicht besteht, sondern alles von der Willkür des Häuptlings abhängt. In diesem Sinne kann man europäerfreundliche und europäerfeindliche Stämme unterscheiden; aber auch in den Gebieten jener Stämme ist der Europäer seines Lebens nicht mehr sicher, sobald ein Häuptling stirbt. Dann herrscht wochenlang die vollste Rechtlosigkeit; Mord und Totschlag sind an der Tages- ordnung, der ganze Stamm befindet sich in Aufruhr, und wehe den Weißen, die sich gerade in dieser Zeit in dem Gebiet aufhalten. Das wissen die Missionare ganz genau, mit denen ich mich gerade über diese Unsicherheit auf das ausführlichste unterhalten habe. Sie wissen, daß ihnen der Tod droht, wenn einer der Häuptlinge stirbt. Überhaupt spielt das Leben eines Menschen dort eine geringe Rolle. Der gegenseitige Mord ist sogar in der Familie nichts Ungewöhnliches und geschieht stets in hinterlistiger Weise, ohne daß die Außenwelt viel davon erfährt. Unsere ganze Reise durch das Ovamboland ist glatt verlaufen ohne irgendwelche Störung oder Schwierigkeit mit den Bewohnern. Der Grund hierfür mag wohl der gewesen sein, daß mein Name bei den Ovambo in freundlicher Weise bekannt war. Wir hatten schon seit dem Jahre 1892 Hunderte von Ovambo in den Otavi-Minen beschäftigt, die sich als Arbeiter sehr bewährt hatten; und die Ovambohäuptliuge hatten schon seit Jahren den Wunsch ausgesprochen, mich kennen zu lernen. In der Tat wurden wir auch überall auf das freundlichste aufgenommen, was schon dadurch zum Ausdruck kam, daß wir in allen Dörfern auf das reichlichste mit Kaffernbier bewirtet wurden. Interessant war unser Besuch bei einem der gefürchtetsten Häuptlinge. Die Ovambohäuptliuge haben die Gewohnheit, die Besucher, auch wenn es Weiße sind, gewöhnlich recht lange warten zu lassen. Ich hatte ihm mitteilen lassen, daß ich nicht warten, sondern sofort wieder meiner Wege gehen würde. In der Tat wurden wir auch sofort empfangen. Mein Begleiter hatte für alle Fälle einen geladenen Revolver in der Tasche. Der Häuptling saß auf einem Stuhl, er hatte europäische Kleidung an. Neben ihm kniete sein Rat- geber, ein dicker, großer Ovambo mit einem schlauen Bauerngesichte. Für uns standen zwei Stühle dem Häuptling gegenüber bereit. Ich habe selten ein so häßliches Gesicht gesehen wie das dieses Häupt- lings. Er blickte unausgesetzt vor sich hin, nur selten streifte uns ein scheuer

7. Bilder aus den deutschen Kolonien - S. 166

1908 - Essen : Baedeker
— 166 — und Unflat. Nach Ansicht der Kanaken wird sie ein böser Geist/ der den Lebenden zu schaden sucht und ihnen allerlei Streiche spielt. Das sind die trostlosen, rohen Anschauungen der Eingeborenen über das Jenseits. Das Paradies besteht nur für die Häuptlinge und Reichen. Nicht der Tugend, sondern ausschließlich dem Gelde steht es offen. Wie groß die Schurkereien und Schandtaten eines Menschen auch seien, wieviel Blut an seinem Mnschelgelde auch klebe, er besitzt es, und das ist der Schlüssel des Paradieses. Er gelangt zum ungestörten Genüsse der Freuden, denen er _ auf dieser Welt frönte. Der Arme dagegen bleibt diesseits und jenseits ein enterbtes Wesen. Er vermag seinem unglücklichen Verhängnisse nicht zu entgehen. Sein trauriges Los verfolgt ihn jenseits des Grabes und läßt ihn nicht zur Ruhe und Glückseligkeit kommen. Wie die Tiere lebt er im Walde. Seufzend und jammernd zieht er des Nachts durch die Gehöfte und sucht sich zu rächen, indem er die Lebenden erschreckt oder ihnen Böses zufügt. Aus Mitleid und Angst setzen ihm seine Verwandten und Bekannten gutes Essen hin, damit er sich daran labe und versöhnlicher ge- stimmt werde. Die umherirrende Seele gelangt aber zur Ruhe, wenn sich jemand ihrer erbarmt, ihr zu Ehren ein Totenfest veranstaltet und Muschel- geld austeilt. Dann darf sie wieder zur Insel der Seligen wandern, wo ihr Einlaß gewährt wird. Diese Anschauungen vom Jenseits üben einen verderblichen Einfluß auf das moralische Leben der Eingeborenen aus. Sie hängen an ihrem Muschelgelde mehr als an ihrem eigenen Leben und geben sich die größte Mühe, ihren Schatz zu vermehren. Kein Mittel ist ihnen unerlaubt, wenn es zur Vermehrung des Muschelgeldes beiträgt. Da gute und böse Hand- luugen in der anderen Welt weder belohnt noch bestrast werden, so sehen die Kanaken nicht ein, warum sie das Gute tun und das Böse meiden sollen. Alles ist ihnen erlaubt, wenn es ohne Gefahr, von einem Stärkeren bestraft zu werden, geschehen kann. Nur der Reichtum wird belohnt, und die Armut wird bestraft. Auf diesem Wege sind die Kanaken dahin ge- kommen, daß bei ihnen die Begriffe von Gut und Böse vollständig in Ver- wirrung geraten sind und sie mit ruhigem Gewissen die größten Verbrechen begehen. Es wird vieler Arbeit bedürfen, dieses Heidenvolk zu bekehren und ihm wahren Frieden zu bringen. Aus Kleintitschen: Die Küstenbewohner der Gazelle-Halbinsel. 12. Das Land Baining. Der Brennpunkt des Verkehrs und Handels der Bismarck-Jnseln liegt an der Blanchebncht. Hier befinden sich der Hauptsitz der Verwaltung und der Hafen, von wo aus nicht nur mit jedem Jahr der Schiffsverkehr und der Handel sich lebhafter gestalten, sondern wo auch zurzeit bereits gewaltige Strecken Landes gerodet und mehrere Tausend Hektar mit Kokospalmen und anderen Kulturpflanzen bebaut sind. Wenden wir nun unseren Blick nach Nordwest, so erhebt sich vor uns in unbeschreiblicher Pracht das Gebirgslaud Baining. Unter diesem Namen

8. Bilder aus den deutschen Kolonien - S. 178

1908 - Essen : Baedeker
Sie werden häufig durch Bambusgebüsch und Pandannsbäume unterbrochen machen aber, da jede menschliche Ansiedlung fehlt, einen öden, verlassenen Eindruck. In früheren Jahrhunderten hat Ponape eine weit dichtere Be- völkerung gehabt, die außerdem ungleich tüchtiger und gesitteter gewesen sein muß als die heutige. Das bezeugen die gewaltigen Ruinen auf einigen Jnselchen im Wetterhafen an der Ostsee der Hanptinsel. Die ans Basalt- sänlen hergestellten Bauwerke bedecken eine Fläche von 42 Hektaren, die von einem Netze von Kanälen durchzogen ist. Man hat die ganze Anlage des- halb das „mikronesische Venedig" genannt. Die jetzigen Bewohner wissen nichts über die Entstehung und Bedeutung dieser mächtigen Häuptlingssitze, Grabstätten und Befestigungen, in denen sich einst eine geschäftige Menge tummelte und mit Hilfsmitteln, die uns unbekannt sind, die bis zu 3000 und 4000 Kilogramm schweren Steinsäulen zu den an 10 Meter hohen Mauern aufschichtete. Heute ist hier alles tot und vereinsamt; denn der heidnische Eingeborene fürchtet die Ruinen aus abergläubischen Gründen, und keine Belohnung kann ihn reizen, seinen Fuß in gewisse, besonders gemiedene Teile zu setzen. Diese Scheu hat ihm selbst das Christentum nicht ganz benehmen können, das schon 1852 durch protestantische Glanbensboten aus Nord-Amerika auf Ponape Fuß gefaßt hat, und dem jetzt etwa die Hülste alle Einwohner an- gehört. So weit die Leute Christen sind, kleiden sie sich nach europäischer Art. Bei den Heiden beschränkt sich die Tracht auf eiueu vou den Hüsten bis zu den Knien reichenden Rock ans Bastfasern oder den zerschlitzten Blättern der Kokospalme. Bei festlichen Gelegenheiten kommen noch schöne Gürtel, Halsbänder und Stirnbinden hinzu, um den Putz zu vermehren. Durch die Kämpfe und Aufstände gegen die Spanier waren die Eingeborenen sehr verwildert; sie zeigten sich gegen die Weißen oft anmaßend und unge- hörig, wollten von regelrechter Arbeit nichts wissen, sondern gingen lieber ihren Streitigkeiten und Händeln nach, wobei Gewalttaten nicht ausblieben. Die deutsche Verwaltung hatte anfangs mit ihnen keinen leichten Stand. Als aber Ponape im Jahre 1905 von einem furchtbaren Orkan heimgesucht wurde, der Häuser und Pflanzungen der Insulaner zerstörte, da bequemten sie sich, von der Not getrieben, zur Arbeit und gaben auch, um Geld zum Ankauf von Lebensmitteln zu erhalten, ihre Gewehre und Patronen heraus, womit sie bisher nur Schaden angerichtet hatten. So ist das Unglück für sie zum Segen ausgeschlagen, und wir dürfen hoffen, daß sie in nicht zu ferner Zeit nützliche und fleißige Untertanen im überseeischen Deutschland werden. tz. Seidel. 20. Die Kcirolinen=ünfel ?ap. Jap ist, von ein paar kleinen Atollen abgesehen, die westlichste Insel der eigentlichen Karolinen. Mit Knsaie, Ponape, Truk und der ziemlich selb- ständigen Palangrnppe teilt sie die Besonderheit eines gebirgigen Aufbaues; alle übrigen Glieder des langgestreckten Archipels setzen sich aus niedrigen, eben über das Wasser hervorragenden Koralleneilanden zusammen. Der Flächeninhalt Japs ist mit 207 Quadratkilometern noch nicht so groß wie

9. Bilder aus den deutschen Kolonien - S. 57

1908 - Essen : Baedeker
— 57 — m Busch und seht Euch nie nach den Weißen um?" Mit einem bezeichnenden Blick auf die umstehenden Schwarzen antwortete er: „Diese da würden es uns nicht erlauben, mit den Weißen zu verkehren." Übrigens stimmten die Beschreibungen, die ich sonst von den afri- kanischen Zwergen gelesen habe, nicht ganz mit dem, was ich hier vorfand. Sie waren nicht oie winzigen Gestalten, wie sie geschildert werden. Dennoch waren sie in ihrem Wuchs entschieden zwergartig. Sie haben eine hellere Farbe und auch einen anderen Körperbau als die umwohnenden Stämme. Sicher waren diese Zwerge so niedrig stehende Menschen, wie sie mir bis jetzt noch nicht vorgekommen sind. Der Eindruck, den ich von diesem armen Völkchen erhielt, war ein trauriger. Ich suchte etwas von ihrer Religion zu erfahren, konnte aber nichts herausbekommen, was sich von der der be- nachbarten Neger unterschieden hätte. Dagegen erzählte man mir, daß weiter im Innern ein Land liege, das nur von Zwergen bewohnt sei. Sicher ist, daß es in Afrika eine große Anzahl dieser scheuen, schwächlichen Leute gibt, und der Christ kann nur fragen: „Wie lange wird es noch danern, bis das Morgenrot auch diese Kinder der Wildnis erreicht, die mit den wilden Tieren im Dunkel der Urwälder Hausen?" Aus „Pionierarbeit im südlichen Kamerun". 10. Oer 5egen 6er deuflchen ßerrfchciff. Früher herrschte in Kamerun allenthalben Unordnung und Unsicherheit Jetzt können auf den breit und bequem angelegten Regierungsstraßen die Karawanen überall passieren, ohne belästigt zu werden, und der Europäer bedient sich des Fahrrades oder eines Reittieres. Daß ein solcher Wandel vor sich gegangen ist, verdankt man dem Zusammenwirken der Regierung, deren Beamte scharf aufpassen und streng sind, und der Mission, die auf eine Umwandlung der Gesinnung bei den Eingeborenen hinarbeitet. Die einen rauben nicht mehr, weil sie gelernt haben, den besseren Weg zu lieben, andere tun es nicht mehr aus Furcht vor Strafe. Infolgedessen ist jetzt an vielen Stellen, wo früher jedermann stahl, was ihm in die Hände siel, der Straßenraub unbekannt; auch kleinere Diebstähle kommen nur selten vor. Mutige Frauen können jetzt von einer Station zur anderen drei Tage lang allein reisen. Diese Ruhe und Sicherheit der Karawanenreisen ersparen der Mission viele Mühe und Sorge; sie verschaffen ihr eine Postbeförderung alle zwei Wochen, während man früher zwei Monate warten mußte. Die groben Auswüchse heidnischer Barbarei sind zwar noch nicht ver- schwnnden, aber man sieht sie deutlich zurückgehen. Vor zehn Jahren waren Kriege mit den Nachbarstämmen und das Wiederauflodern alter Fehden an der Tagesordnung. Einen Nachbar zu beschuldigen, war in der Regel nicht die letzte Ausflucht, sondern die erste. Der Starke lebte auf Kosten des Schwachen. Jeder trug Gewehr, Speer und Messer bei sich; niemand wagte, sein Dorf zu verlassen und an die Küste oder weiter ins Innere zu gehen. Ein Stamm war gegen den anderen, Streit und Kampf hörten nicht auf. Heute ist es ganz anders. Messer, Speer und Gewehr, wenn sie nicht buch- stäblich in Pflugschar oder Sichel verwandelt sind, rosten in den Hütten

10. Bilder aus den deutschen Kolonien - S. 61

1908 - Essen : Baedeker
— 61 — getan oder nicht? Ist sie schuldig, so wird sie aus Furcht vor den Geistern gestehen. ljn ihrem Schrecken bekennen natürlich auch Unschuldige irgend eine böse Tat begangen zu haben.) Zur Strafe wird ihr nun von den Losangomännern eine entsprechende Buße auferlegt, und sie wird glauben gemacht, das komme von den Geistern. Das ganze Losangowesen ist eben darauf angelegt, die nicht in den Bund Aufgenommenen in bestandiger Furcht zu erhalten, um von ihnen Geld und Lebensmittel zu erpressen. Welch ein Schrecken fährt Frauen und Kindern in die Glieder, wenn sich nachts der Götze auf den Straßen hören läßt! Sie flüchten in die Hänser und verhüllen das Angesicht; denn wehe der Frau, die den Fürchter- lichen erblickt — sie muß sterben! Betrachten wir aber das Gespenst näher, so finden wir einen in abenteuerliche Gewänder gehüllten Mann, der auf Stelzen umherhüpft und dabei seltsame Töne ausstößt. Das Dunkel der Nacht läßt seine vorher schon hohe Gestalt als vollendeten Riesen erscheinen. Er ver- steht auch ein besonderes Kunststück auszuführen. Plötzlich hüpft er nämlich auf den in keiner Ortschaft fehlenden Sprunghügel in der Mitte der Straße zu. Er nimmt einen Anlauf, und im Handumdrehen hat er auf feinen Stelzen an der steilen Seite des Hügels den Tieffprnug ausgeführt und schreitet gravitätisch weiter. Es ist leicht erklärlich, daß durch solche geheim- nisvollen Künste abergläubische Leute, wie die Neger sind, in Angst und Furcht gehalten werden. Bemerkenswert ist der Eifer, den die Losangoleute entfalten, um ihre Kunst, besonders auch den Tiefsprung auf Stelzen, zu erlernen. In Lokumba sehen wir einen regelrecht angelegten Übungsplatz dafür. Ein ver- schlungen durch den Büsch gehauener Weg führt zu dem Platze. Geheimnis- voll liegt er inmitten des dichtesten Waldes. Keines Uneingeweihten Frau ver- irrt sich hierher. Und was ist zu sehen? Neben einigen menschlichen Fi- guren befinden sich hier Sprunghügel von verschiedener Höhe. Auch ver- schieden hohe Stelzen sind in einem hohlen Baume aufbewahrt. Hier üben sich also die Losangomänner und -Knaben im Stelzenlaufen und im Springen in die Tiefe. Haben sie das gründlich erlernt, so machen sie des Nachts einen Ausflug ins Dorf, um die Unkundigen zu erschrecken. 13. Eine heidnifcfie Gerichfsuerhcmdluiig. Am 6. August 1899 starb ganz unerwartet der Oberhänptling von Ebolova in Kamerun. Nach dem heidnischen Glauben der Neger konnte der plötzliche Tod keine natürliche Ursache gehabt habeu. Man nahm allgemein an, der Mann sei vergiftet worden. Dies lag um so näher, als der Gift- mord unter den afrikanischen Volksstämmen sehr häufig vorkommt. Alles war in höchster Erregung, und man war aufs eifrigste darauf aus, den vermeintlichen Mörder, der das Gift gereicht oder durch Zauber- kunst den Tod des Häuptlings herbeigeführt hatte, ausfindig zu machen. Denn nur durch Blut konnte die Tat gefühnt und der Geist des Dahin- geschiedenen beruhigt werden. Der Häuptling hatte 80 Witwen hinterlassen, und von diesen wurden 17 ergriffen und samt vier jungen Burscheu als Pfand festgehalten, bis der Schuldige gefunden wäre und mit dem Tode
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