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1. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 17

1877 - Altenburg : Pierer
Zweiter Abschnitt. Geschichte der Griechen. 8. Geographische Uebersicht des alten Griechenlands. Griechenland ist der sdliche Theil der Hmns- oder Balkanhalbinsel, deren Basis in dem Hmnsgebirge vom Adriatischen Meere bis zu den Donaumndungen reicht. Ein Kettengebirge, die Fortsetzung des illyrischen S c a rd u s, durchzieht von N.-W. nach S.-O. die Halbinsel, die Wasserscheide zwischen dem Jonischen und Aegi-schen Meere bildend: a) der Lakmon, das Quellgebiet der vier grten griechischen Flsse, b) der kahle, sast immer beschneite Pindns bis zur Sdspitze Attika's. Von ersterem zweigen sich im N. als Quergebirge ab : das Kerannischegebirge nach W. mit dem Vor-sprnng Acrocerauuia, dem Scheidepunkte des Jonischen und Adria-tischen Meeres, und das Kambunische Gebirge nach O. Einen Gebirgsknoten im Pindns bildet der Tymphrestns, von dem sich nach S.-O. erstrecken a) der Othrys, b) der Oeta mit dem Thermopylenpa, zwischen beiden das Sperchensthal, c) der vielgipflige Parna, ein isolirtes plateauartiges Gebirge, aus dem der Cephisns entspringt. Parallel mit dem Pindus zieht sich im O. eine Reihe von Kstengebirgen hin, zu denen der Olympus (9160'), der Ossa und Pelion gehren. Weiter sdstlich andere isolirte Berghhen: der waldreiche Helikon zwischen dem See Kopais und dem Korinthischen Meerbusen; der rauhe Cithron und der Parnes in Attika, endlich der marmorreiche P entelikon und derhymettns, die sich in den Gebirgen Euba^s und der Cykladen sortsetzen. Der P e l o p o n n e s ist ein sast inselartiges Bergland mit vier sd-lichenlandzungen, der Messenischen, den zwei Lakonischen und der Argolis ch en. In seiner Mitte liegt das Arkadische Hochland, von hheren Randgebirgen eingeschlossen, deren bekannteste Kyllene und Erymanthns sind. Als gesonderte Bergketten setzen sich nach S. sort der Taygetus (7416'), der im Cap Tnarnm endet, und der Parnon mit dem Cap Malea. Flsse: Der Penens in den Thermaischen Busen, der Ache-lous (Aspropotamo) in das Jonische Meer, der Cephisns in den Dielitz, Grundr. 2

2. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 18

1877 - Altenburg : Pierer
18 Alte Geschichte. Zweiter Abschnitt. See Copais, der Alpheus in das Jonische Meer, der Pamisus in den Messenischen Busen, der Eurotas in den Lakonischen Busen. Meerbusen: 1. der Thermaische B. (B. von Therm, spter Thcssalonich. jetzt Salonichi), welcher Macedonien von Thessalien scheidet. 2. Derp elasgisch e B., welcher sich in die Paga-sische und Malische Bucht spaltet. 3. Der Saronische B., scheidet Hellas vom Peloponnes. 4. Der Argolische B. (jetzt B. Von Napoli). 5. Der Lakonische B. 6. Der Messenische B. 7. Derkorinthischeb. (jetzt B. von Lepanto). 8. Der Ambra-cische B. Zwischen dem Hmus im Norden und den Kambunischen und Keraunischen Gebirgen im Sden liegen die Landschaften: a. Thra-cien, durchflssen vom Hebrus (Maritza), mit vielen griechischen Ko-lonieen an der Kste, b. Macedonien, durchflssen vonstrymon (Karasu) und Axius (Vardar). Städte Philippi, Pydna. Griechische Kolonieen auf der Halbinsel Chalcidice (Vorgebirge Athos). c. Neu-Epirus, durch den Pindus von Macedonien getrennt; Stadt Epidamnus. Griechenland selbst zerfllt in: 1. Nord - Griechenland, durch den Pindus getheilt in a. Epirus im Westen, mit den drei Stmmen der Chaoner, Thes-proter und Molosfer. Städte Dodona, ltestes Orakel des Zeus; Ambracia, Residenz des Pyrrhus. b. Thessalien im Osten. Berge Olymp, Oeta. Flu Peneus (Thal Tempe); es zerfiel in vier Tetraden (Stdtevereine): 1. Die Hestiotis im W., 2. die Pelasgiotis mit Larissa am Peneus, Hptstdt., Pher (Sitz des Jason), Pagas (Hafenstadt) mit den Hgeln Kynoskephal. 3. Thessaliotis mit Phars alus. 4. Phthiotis mit dem festen Lamia. Zu Thessalien gehrte die Halbinsel Magnesia (Ossa und Pelion) mitjolkus, der alten Hptstdt. der thessalischen Minyer. 2. Mittel-Griech enland, Hellas, durch den Oeta von Nord-Griechenland, durch den Korinthischen und Saronischen Meerbusen vom Peloponnes getrennt. Es enthielt von Westen nach Osten fol-gende Landschaften: a. Acarnanien, wenig angebaut, von einem rohen Volke bewohnt; Vorgebirge Actinm. b. Aetolien, mit halbbarbarischen , kriegerischen Einwohnern, c. Locris, in drei, von einander getrennten Theilen, dem Ozolifchen, westlich mit Amphissa und Naupactus (Lepanto), dem Epiknemidischen (am Geb. Knemis) und Opuntischen Locris (Hauptstadt Opus). Die beiden letzteren lagen an dem Eubifchen Meer, und beginnen mit dem Pa von Thermopyl. d. Phoeis; Berg Parna, an welchem Delphi lag. Städte Krisa mit dem Hafenort Kircha, Elatea. e. Doris, die kleinste Landschaft, zwischen Oeta und Parna, f. Botien, ein fruchtbarer Bergkessel. Städte Orchomenos, Theben, Plat, Chronea, Coronea, Leuctra, Thespi, Haliartus, Tanagra, am Meereaulis und Dettum, g. Attika, eine felsige Halbinsel, von Botien durch den Cithron geschieden; mit isolirten Gebirgszgen: der waldreiche Parnes, der marmor-

3. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 19

1877 - Altenburg : Pierer
Geographie von Griechenland. 19 reiche Briletus (Pentelikon), der honigreiche Hymettus, das silberhaltige Lauriumgebirge mit Cap Sunium. Zwei kleine Flsse: der Cephisus (nicht zu verwechseln mit dem Cephisus in Botien) und Jlissus. Drrer und steiniger Kalkboden, geringer Ge-treideertrag, bedeutender Oliven- und Feigenbau. Wohlgeschtzte Hfen weisen die Bewohner auf die See hin. Hauptstadt Athen mit drei Hfen (Phalerum, Pireus, Munychia); viele Flecken, wie Marathon, Eleufis, Decelea. h. Megaris, Stadt Megara. 3. Der Peloponues, durch den Isthmus von Korinth mit Hellas verbunden. Landschaften: a. Arendten, gebirgiges Weideland in der Mitte der Halbinsel. Städte Man-tinea, Tegea, Mega-lopolis (von Epaminondas gegrndet), b. Laconica, wird von zwei parallelen Gebirgsketten, dem Taygetus und Parnon, gebildet, zwischen denen das Eurotasthal. Aus diesem erhebt sich der Taygetus der der Ebene von Sparta in drei Stufen zu seiner grten Hhe, während er nach Messenien sich in breiterem Berglande abdacht. Jy seinen wildreichen Schluchten Ursprung des Artemis-cultus. Hauptstadt Sparta am Eurotas; Amykl, Sellasia, Helos. c. Messenien, meist eben und fruchtbar, durchflssen vom Pamisus. Stadt Messene, Bergfestungen Jthome und Eira. cl. E lis, das heilige Land, vom Alpheus durchflssen. Olympia, e. Achaja, der nrdliche Kstenstrich, mit zwlf Stdten, k. Sicyon. Z. Korinth, mit zwei Hsen, k. Argolis, mit den Stdten Argos, Mycen, Tiryns, Trzen, Epidaurus, Nauplia (Hafen). 4. Dre Inseln. An der Westkste die Jonischen Inseln, unter denen Corcyra oder Kerkyra (jetzt Corfu), Jthaca, Cephallenia, Zakynthus; im Saronischen Meerbusen Salamis und A e g i n a; an der Ostkste Euba mit der Stadt Eretria; im Aegischen Meiere die Cyclad en (Paros, Naxos, Delos ic.); an der Kste von Thracien und Klein-Asien die Sporaden (Thasos, Samothrace, Lemnos ic.); am sdlichsten Creta mit der Stadt Cnossus. 5. Griechische Kolon ieen, meist reiche Handelsstdte, be-fanden sich fast an allen Ksten des Mittelmeeres: in Klein-Asien die zwlf olisch en (Cyme, Mytilene auf Lesbos), die zwlf ionischen (Milet, Ephesus, Phoea, Smyrna, Chios, Samos) und die sechs doa^s.ch en Städte (Halicarna, Cnivus, Cos, Rhodus); an der Pro-pontis Lampsacus, Cyzicus, Bhzanz; am Pontus Euxinus Sinope, Trapezus, Panticapum, Tomi; an der thracischen und macedonischen Kste Abdera, Amphipolis, Olynth, Potida, Thessalonice. Eben so mchtig waren die meist ums Jahr 600 v. Chr. gegrndeten Städte Unter-Italiens: Tarent, Croton, Sybaris, Locri Epizephyrii, Rhegium, Cum, Neapolis. In Sicilien blhten Messana, Syracus (die mchtigste aller griechischen Kolonieen), Gela, Agrigent, Catana; in Gallien Massilia, in Spanien Sagunt, in Afrika Cyrene. In allen diesen Stdten erhielt sich griechische Sprache und Sitte, selbst als jede Verbindung mit dem Mutterlande aufgehrt hatte.

4. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 21

1877 - Altenburg : Pierer
Die Geschichte der Griechen wird in drei Perioden getheilt: 1) Vom Ansang bis zur dorischen Wanderung, x 1104 v. Chr. 2) Von der dorischen Wanderung bis zum Ansang der Perserkriege. 1104500 v. Chr. 3) Von den Perserkriegen bis zum Untergang der hellenischen Frei-heit durch die Schlacht bei Chronea. 500338 v. Chr. . 9. Erste Periode der griechischen Geschichte. Vom Ansang bis zur dorischen Wanderung, x 1104 v. Chr. Die ltesten Bewohner Griechenlands waren die Pelasger, ein niedliches, ackerbauendes, die Naturkrste verehrendes Volk, von dessen Bauwerken sich in den cyclopischen Mauern Ueberreste erhalten haben. Es gehrte dem indogermanischen Vlkerstamme an, trennte sich zugleich mit den Jtalikern und spter als Celten, Germanen, Slaven von dem Urstamme und wanderte wahrscheinlich aus dem Landwege um das Schwarze Meer herum aus Asien nach Europa. Nach lngerem Zusammenwohnen mit den Jtalikern besetzten die Pe-lasger die Hmushalbinsel, während jene westwrts nach Italien zogen. An die Stelle des Hirtenlebens trat bald Ackerbau in den Ebenen &Qyog), Steinburgen (^tagigai) und Schatzhuser. Gottesdienst ohne Bild und Tempel,wiebei Pecsernundgermanen: Zeuskultus zu Dodona. Ihre Hauptsitze in Thessalien und Argolis. Ein mit diesem pelasgischen Urvolke nach Sprache, Glaube und Abstammung nahe verwandter, kriegerischer, zu Lande und zur See herumsch weisend er Volks stamm, die Hellenen, auch Danaer, Argiver oder Acher genannt, brach von Norden hervor und vermischte sich bald mit den ursprnglichen Bewohnern zu einem Volke. Nur in Epirus und Arkadien erhielten sich die pelasgischen Ureinwohner unvermischt. Das Volk der Hellenen zerfiel in vier Stmme: die Aeoler, Dorer, Joner, Acher, deren Namen in spterer Genealogie aus die Enkel und Urenkel eines sagenhasten Stammvaters Deukalion zuriickgeshrt werden. Die Aeoler wohnten im nrdlichen Griechenland, in Thessalien und Botien. Aeolische Fürsten der

5. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 22

1877 - Altenburg : Pierer
22 Alte Geschichte. Zweiter Abschnitt. Minher in Orchomenus am Kopaissee und in Jolkus. Die Dorer (Jwqieis) wurden aus Thessalien nach dem Pindus gedrngt und setzten sich zuletzt zwischen Oeta und Parna fest Landschaft Doris. Die Joner ('lioveg) in Attila und an der Nordkste des Peloponnes (spter Achaja). Die Acher Axaiol) wanderten aus dem untern Spercheusthal (Phtiotis) nach dem Peloponnes, wo Argolis und Salomen ihre Hauptsitze waren. Zwischen Griechenland und dem Oriente bestand eine Verbindung und ein uralter Verkehr, der von wesentlichem Einflu auf die grie-chische Cultur wurde. Die Erinnerung an die Anregungen, die nament-lich das Religionswesen, die brgerlichen Einrichtungen und die Kunst-entwickelung der alten Hellenen dem Morgenlande verdankten, hat sich in den Sagen von Einwanderungen phnicischer, kleinasiatischer und gyptischer Kolonisten erhalten. Als solche nennt die Sage den Cecrops aus Aegypten, den Erbauer Athens (Ackerbau), Danaus aus Aegypten, den Begrnder der argivischen Cultur, Cadmus aus Ph-nicien, den Erbauer Thebens (Buchstabenschrift, Mnzen), und Pelops aus Klein-Asien, von dem die sdliche groe Halbinsel den Namen erhielt. Die Entwickelung des hellenischen Lebens ist theils an die Hel-denthaten einzelner Heroen, Herakles (Hercules), Mino s, The-feus, theils an groartige gemeinschaftliche Unternehmungen geknpft, unter denen die wichtigsten sind: der (ganz mythische) Argonautenzug, anknpfend an nrdliche See- und Handelsfahrten; der Krieg der Sieben gegen Theben ums Jahr 1213 v. Chr.; der trojanische Krieg 1184 v. Chr., die erste Unternehmung, an welcher alle Hellenen theilnahmen. Hercules wurde, nachdem er im Dienste des Eurystheus vonargos seine berhmten zwlf Arbeiten vollendet, unter die Götter aufgenommen. The-seus befreite ums Jahr 1250 Athen von dem Tribut an Minos (Mino-taurus Ariadne) und vereinte die zwlf Flecken Athens (Panathenen). Die Helden des Argonautenzuges waren: Jason (der aus Colchis das Fell des goldenen Widders holte), Castor, Pollux, Telamon, Hercules, der Snger Orpheus; Aeetes und Medea. Nach dem Tode des unglcklichen Oedipus, Sohnes des Lains und der Jocaste, stritten seine Shne Eteocles und Polhnices, der sich mit sechs Fr-sten verband, um die Herrschaft. Theben wurde endlich durch die Shne dieser Fürsten (Epigonen) erobert. Der Raub der Helena, der Gemahlin des Menelaus, durch Paris, den Sohn des Priamus, gab die Veranlassung zum zehnjhrigen trojanischen Kriege. Agamemnon, Odysseus, Diomedes waren die Hauptanfhrer der Griechen, die auf 1200 Schiffen nach Troja segelten. Nestor, Jdomenens, Ajax, Teurer, Achilleus; Hector, Aeneas. Rckkehr der Griechen nach Troias Fall. Agamemnon wurde durch Clytmnestra ermordet, durch seinen Sohn Orestes und dessen Freund Pylades gercht. Irrfahrten des Odysseus. Homers Jlias und Odyssee.

6. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 24

1877 - Altenburg : Pierer
24 Alte Geschichte. Zweiter Abschnitt. Durch die lange Abwesenheit der Fürsten während des trojanischen Krieges entstanden groe Verwirrungen in den griechischen Reichen, und die Herr-schaft der Könige erlitt die erste Erschtterung. . 10. Zweite Periode der griechischen Geschichte. Von der dorischen Wanderung bis zum Ansang der Perserkriege. 1104 500 v. Chr. Den Ansang der griechischen Geschichte bilden groe Wanderungen der Stmme, die sich in der Aussendung der Kolonieen sortsetzten. 1. Thessalische Wanderung. Zug der vielleicht durch illyrische Barbaren gedrngten Thessaler aus Thesprotien der den Pindus in das Thalgebiet des Pencus, nunmehr Thessalien, dessen alte Bewohner theils in die Gebirge gedrngt, theils Leibeigene wurden. 2. Botische Wanderung. Dem Stoe der Thessaler nach-gebend wanderten die Mischen Botier vom Sperchmsthal in das weite Thalbecken des Kopais und das untere Cephisusthal, nunmehr Botien. Theben wurde die herrschende Stabtgemeinbe. 3. Im Jahre 1104 wanberten die Dorer, vor den Thessalern weichenb, von den Abhngen des Olympus der den Oeta und nahmen Wohnsitze im Ouellgebiet des Cephisus Doris. Unter Aush-rung von Heraliben zogen sie dann nach dem Peloponnes, besiegten die Acher, und grnbeten mehrere Staaten, als Argos, Sparta, Messene; spter auch Sicyon und Korinth. Das von Pelasgem bewohnte Arcabien blieb unabhngig; die Acher wrben theils Unter-thanen der Dorer, theils lieen sie sich an der Norbkste des Pelo-ponnes, die nun Achaja genannt wrbe. nieber, und grnbeten da-selbst zwlf Stbte. Die hier verbrngten Joner wrben von den Athenern aufgenommen, und bevlkerten die meisten Inseln des Aegeischen Meeres. Eine Folge dieser Umwlzung war die Grnbung der olisch en, ionischen und borischen Kolonieen in Klein-Asien, die bald das Mutterland in jedem Zweige der Cultur ber-trasen, und ihm namentlich in der Ausbildung der Sprache und in Kunst und Wissenschaft vorausgingen; benn hier war der Ansang der griechischen Poesie (Homer) und Philosophie (Thaies von Milet). Nach der bauschen Wanberung waren Dorer und Jon er bei weitem die mchtigsten unter den griechischen Stmmen. An der Spitze der im Peloponnes gegrndeten Staaten blieben eine Zeit lang die Nachkommen der Anfhrer (Aristobemus, Cresphontes, Temenus, Oxylus), und ihnen stauben die Dorer, die allein volles Brgerrecht hatten, als ein mchtiger Abel zur Seite. Doch schon in den ersten Jahrhunderten nach der Wanderung wurde fast berall die Herrschaft

7. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 25

1877 - Altenburg : Pierer
Zweite Periode der griechischen Geschichte. 25 der Stammfrsten gestrzt und republikanische Verfassungen eingefhrt, indem eine kleine Zahl vornehmer und reicher Geschlechter die Regie-rang an sich ri; immer zum Nachtheil des Volkes (Demos), welches von den Oligarchen hart bedrngt wurde. Gelang es dann einem ehrgeizigen und einflureichen Brger, an der Spitze des emprten Volkes die Adelspartei zu bewltigen, so mate sich dieser meist die Alleinherrschaft an und wurde dann, auch bei ruhmvoller und gerechter Regierung, als Tyrann bezeichnet. Die Adelspartei wurde berall in ihrem Kampfe gegen die Tyrannen von den Spartanern unter-sttzt, die die Einfhrung aristokratischer Verfassungen begnstigten. Zu den berhmtesten Tyrannen gehrt Periander von Korinth, der Sohn des durch die Vertreibung der Bacchiaden zur Herrschaft gelangten Kypselus; ferner Polykrates von Samos, der nach langer, ruhmvoller Regierung von dem perfischen Statthalter nach Magnesia gelockt und dort ans Kreuz geschlagen wurde. Als Haupt der dorischen Staaten erscheint bald nach der Wanderung Sparta; in gleicher Weise wurde spter Athen das Haupt aller Joner. Das innere Band, welches die griechischen Landschaften (von denen die meisten wieder in mehrere Staaten zerfielen) zusammenhielt, war theils die Gleichartigkeit der Sitte, Bildung und Denkweise, theils die Gemeinschaft-lichkeit der Sprache, der Religion und der historischen (Erinnerungen. Ferner bildeten Vereinigungspunkte fr die Griechen: 1. Das delphische Orakel, welches Anfangs zwar zur Hemmung blutiger Kriege, zur Unterdrckung der Tyrannen und zur Entwilderung der Sitten beitrug, spter aber nur auf den eigenen Vortheil bedacht war (da-her die groen Reichthmer und Kunstschtze im delphischen Tempel) und selbstschtigem Streben oft Vorschub leistete. 2. Die Amphictyonieen oder die Verbindungen von Nachbarvlkern zur Begrndung eines friedlichen Verkehrs und zu gemeinschaftlicher Feier der Gtterfeste. Unter allen war die des Apollo die wichtigste, indem die meisten griechischen Vlkerschaften an derselben theilnahmen; sie hatte zwei gemein-same Heiligthmer, den Tempel des mythischen Apollo zu Delphi, wo int Frhling jedes Jahres, und den Tempel der Demeter zu Anthela bei den Thermopylen, wo im Herbst die Bundesversammlung statt fand. Der Bund hatte besonders dahin zu wirken, da der Friede zwischen den Stammen erhalten und das Heiligthum des Apollo zu Delphi gegen alle Angriffe geschtzt wrbe. 3. Die Hegemonieen, b. i. ein so berwiegender Einflu einzelner Staaten, da diesen die Oberanfhrung in gemeinsamen Kriegen, sowie die Bestimmung der zu stellenden Truppen und der Geldbeitrge berlassen wurde. 4. Die gemeinsamen Feste und Spiele. Unter biesen waren die olym-pischen, welche alle vier Jahre am Ufer des Alpheus bei Olympia in Elis gefeiert wrben, die bedeutendsten. Alle griechischen Vlkerschaften nahmen, an der Feier Theil; whrenb berselben war allgemeiner Waffenstillstand Nach mehreren religisen Feierlichkeiten folgten die Wettkmpfe in Wagenrennen, Ringen, Laufen und allen gymnastischen Hebungen; auch Dichter

8. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 26

1877 - Altenburg : Pierer
26 Alte Geschichte. Zweiter Abschnitt. und bildende Knstler wetteiferten um den Preis. Die Sieger waren im ganzen Griechenland aufs hchste geehrt. (Bildsulen im Haine bei Olympia.) Zeitrechnung der Olympiade seit 777, in welchem Jahre die Spiele durch Jphitus wiederhergestellt und zuerst die Namen der Sieger aufgeschrieben wurden. Auch die pythischen (Delphi), uemeischen (Argos) und isthmi-schen Spiele (Koriuth) wurden von allen Hellenen besucht. Fr die Frderung des Handels und des Wohlstandes und die Ausbil-dung des politischen Lebens unter den Griechen waren die Kolonieen von groer Bedeutung. Da nmlich ihre Verfassungen nach dem jedesmaligen Stande der Bildung geordnet und alle veralteten Verhltnisse, welche in den Mutterstdten nicht selten die freie Entwickelung hinderten, beseitigt waren, so bertrafen sie bald nach ihrer Grndung das Stammland an Regsamkeit des politischen und gewerblichen Lebens, und Knste und Wissen-schoflen blhten dann in Folge des zunehmenden Wohlstandes schnell empor. Unter den griechischen Kolonieen im Osten und Nordosten des Aegeischen Meeres waren die ionischen an der Kste von Lydien, deren gemeinschast-liches Heiligthum (Panionium) der Tempel desposeidon auf dem Vorgebirge Mycale war, die mchtigsten, und unter ihnen Milet und Phoca lange Zeit hindurch die bedeutendsten. Milet, eine Stadt mit vier Hsen und einer ausgezeichneten Seemacht, blhte durch den Handel mit dem Norden und Osten, und grndete selbst wieder an den Ksten der Propontis und des Pontns Euxinns der hundert Pflanzstdte, deren Handel sich der das ganze sdliche Rußland verbreitete, und welche in der alexandrinischen Periode Hauptmrkte fr die der den Oxus und das Caspische Meer kommenden indischen Prodncte wurden. Tagegen vermittelte Phoca den Verkehr mit den Ksten von Italien, Gallien, Spanien, und mit den westlichen Inseln des Mittelmeeres. Auch Chios und Samos, letzteres am mchtigsten unter dem Tyrannen Polycrates (533 522), waren reiche Handelsstdte, deren Kriegsflotten oft aus mehr als hundert Schiffen bestanden. In der alexandrinischen und rmischen Zeit waren Byzanz, Chzicus, Ephesus und das (408 gebaute) dorische Rh odus, letzteres besonders durch den Handel mit Syrien und Aegypten, reich und mchtig. Whrend an den stlichen Ksten die ionischen Pflanzstdte die bedeutenderen waren, blhten im Sden und Westen von Griechenland zahlreiche dorische Kolonieen empor. Unter diesen ist Cret a durch seine frhe politische Entwickelung ausgezeichnet, indem hier zuerst unter allen griechischen Landschaften feste Staatsformen und Gesetze (als deren Urheber Minos genannt wird) sich finden. An der afrikanischen Kste blhte Cyrene, in Sicilien Agrigent und Syracus; lauge Zeit die mchtigste aller griechischen Colonieen (f. . 27). Auch die dorischen (Tarent), achischen (Sybaris, Eroton) und ionischen Städte Unter-Italiens (Sr heg tum, Cum, Neapolis) gelangten in Folge des fruchtbaren Bodens und des ausgebreiteten Handels zu einer solchen Macht, da z. B. die Sybariten vor der Zerstrung ihrer Stadt durch die Croto-niaten (510) ein Heer von 300,000 Mann aufgestellt haben sollen. Die meisten dieser Städte waren durch weise Gesetzgebungen berhmt (Zaleucus

9. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 27

1877 - Altenburg : Pierer
Zweite Periode der griechischen Geschichte. Sparta. 27 in Locri Epizephyrii und Charondas aus Catana ums Jahr 660, Pythagoras in Crotou 540 v. Chr.); doch .erzeugten die groen Reichthmer schon frh eine den Volksgeist erschlaffende Ueppigkeit. Ii-Sparta. Das Volk war getheilt in dorische Spartiaten, welche herrschten, inperiken, oder achische Lacedmonier, freie Grundbesitzer undge-werbtreibende ohne Brgerrecht, und in H e l o t e n, Staatssklaven. Ly -curgus, Sohn des Knigs Eunomus aus dem Geschlecht der Pro-kliden, stellte ums Jahr 810 unter dem durch bestndige Kriege ver-wilderten Volke die alten dorischen Einrichtungen wieder her, die er auf seinen groen Reisen, namentlich in Creta, kennen gelernt hatte, und suchte zugleich durch neue Gesetze und durch eine strenge Erziehung den Brgern einen solchen Geist einzuflen, da sie sich mit Gut und Blut dem Staate weihten. Nachdem die Spartaner diese Ver-sassung angenommen hatten, verlie Lycurgus die Stadt, und starb in freiwilliger Verbannung. An der Spitze des Staats standen zwei Könige aus den Stmmen der Eurhstheniden und Prokliden, welche als Anfhrer im Kriege beim Heere unumschrnkte Gewalt hatten, im Frieden aber als Oberpriester gewisse Opfer und andere Ehrengeschfte verrichteten und in der Gerusia den Vorsitz fhrten. Die Gerusia bestand aus 28, wenigstens 60 Jahre alten Mnnern, welche die Volksgemeinde whlte, und berieth alle Staatsangelegenheiten in der Weise, da die Volksversammlung (tuta) nur durch Ja oder Nein zu ent-scheiden hatte. Diese wurde regelmig vom Könige in jedem Vollmonde berufen und war mit einer Heerschau verbunden. Als beaufsichtigende Be-Hrde standen der Gerusia die fnf Ephoren zur Seite, welche jeden Be-amten und selbst die Könige vor ihren Richterstuhl ziehen konnten und spter fast die ganze Regierungsgewalt an sich rissen. Alle Spartiaten waren zu ffentlichen Aemtern wahlfhig und nahmen an den Volksversammlungen Theil. Das Land der zinspflichtigen Periken (Nachkommen der berwundenen Acher) war in 30,000, das der Spartiaten in 9000 gleiche Theile getheilt; letzteres wurde durch Heloten bebaut. Zur Befrderung des Gemcinsinns und zur Verbannung alles Luxus waren gemeinsame Mahlzeiten (Syssitien) angeordnet, zu denen jeder Spartiat einen Beitrag zahlte; der Besitz von Gold und Silbergeld war verboten und dafr eisernes Geld eingefhrt; ebenso durfte kein Spartiat ins Ausland reisen und kein Fremder ohne bestimmte Geschfte in Sparta verweilen. Die Erziehung war Sache des Staats; die Knaben wurden in ihrem siebenten Jahre in die Agelen eingereiht, unter krperlichen Hebungen an Gehorsam und Entbehrungen gewhnt, und gebt, in wenig Worten viel zu sagen. Die durch Lycurgs Gesetze gewonnene Kraft bewhrte der Staat in den beiden messenischen Kriegen. Im ersten Kriege (743 724) belagerten und eroberten die Spartaner, nach gegenseitigen Pln-

10. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 28

1877 - Altenburg : Pierer
28 Alte Geschichte. Zweiter Abschnitt. derungszgen, die Bergfestung Jthome (Aristodemus); die vornehmsten Messenier wanderten aus (Rhegium), die brigen verloren ihre poli-tische Freiheit. Im zweiten Kriege 660643 (nach Pausanias 685 668) vertheidigten sich die Messenier in Jra (wunderbare Schicksale des Aristomenes; Tyrtus), und wurden endlich zu Heloten gemacht. Viele flchteten nach Zancle in Sicilien, das seitdem Messana hie. Das durch die Unterwerfung Messeniens gewonnene Uebergewicht benutzten die Spartaner in den brigen dorischen Staaten des Pelo-ponnes zur Unterdrckung der Tyrannen und zur Befestigung der aristo-frei tischen Regierungssorm. Hierdurch erlangten sie aus lange Zeit die Hegemonie der die dorischen Staaten und wurden auch in den Streitigkeiten der brigen Griechen oft zu Schiedsrichtern erwhlt. Whrend Sparta die politische Leitung des p elop onnesischen Bundes behauptete, berlie es den Eleern die religise Seite der neuen Amphicthonie. . 12. Athen. Athen stand bis zur dorischen Wanderung unter Knigen. Ce-crop s soll ums Jahr 1500 in Attika ein geordnetes Leben begrndet, und Theseus, der Sohn des sagenhaften Knigs geus, ums Jahr 1250 die zwlf Gemeinden der Landschaft vereinigt haben (Panathenen). Nachdem sich beim Einfalle der Dorer 1066 Codrus geopfert hatte, wurde die Knigswrde abgeschafft. Nun wurden lebenslngliche, aber zur Rechenschaft verpflichtete Archonten aus dem Geschlechte des Codrus, dann (seit 752) zehnjhrige Archonten, endlich (von 683 an) jhrlich neun Achonten aus den Eupatriden erwhlt, die nebst dem Areo-pagns eine drckende Aristokratie bildeten. Daher hufige Unruhen, denen die strengen Gesetze des Archon Draco (620 v. Chr.) nicht abhalfen. Bei der allgemeinen Mistimmung suchte der Eupatride Kylon, der Schwiegersohn des Tyrannen Theagenes von Megara, von diesem untersttzt sich im Jahre 612 der Akropolis zu bemchtigen, um die Tyrannis an sich zu reien. Sein Versuch milang, er selbst entfloh, seine Anhnger aber wurden unter Anfhrung des Alkmoniden Meg akles, zum Theil an den Altren der Enmeniden und anderen geheiligten Orten, gegen gegebenes Versprechen erschlagen. Wegen dieser Blutschuld wurde das Geschlecht der Alkmoniden aus An-trag des Kodriden Solon verbannt, die Stadt durch den aus Kreta herbeigeholten Priester Epimenides geshnt. Die von den Megarensern bei dieser Gelegenheit den Athenern genommene Insel Salamis wurde auf Betrieb des Solon wieder-erobert (598). Auch veranlate er die Betheiligung Athens an dem heiligen oder delphischen Kriege, welcher 595 von den Am-phictyonen gegen die Stadt Krissa und deren Hafenstadt Kirrha in Phocis wegen Beraubung delphischen Landes gefhrt wurde.
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